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Sind Sie schon einmal aufgewacht und fanden Ihre Welt völlig verändert vor? Robert Jatho steht vor diesem Problem, nur dass seine Sorgen sich nicht auf einen defekten Wasserhahn beschränken. Er sieht sich mit seiner Tochter Anja in eine lebensfeindliche Welt geworfen, denn eine unbekannte Macht hat scheinbar über Nacht die gesamte Erde mit Metallplatten überzogen. Ganz andere Probleme hat der Raumsoldat Rainer Bagstenner. Er ist auf der Suche nach einem neuen Lebensinhalt und begegnet dabei der rätselhaften Anda Neffow. Diese beiden lösen unbeabsichtigt intergalaktische Verwicklungen aus und verändern so das Machtgefüge des Universums. Ein spannender Jugend-Science Fiction-Roman ab 10 Jahren.
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Seitenzahl: 422
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GOON
BODO KROLL
© 2016 Amrûn Verlag
Jürgen Eglseer, Traunstein
Covergestaltung: Christian Günther
eBook Formatierung von SKY GLOBAL SERVICES
Alle Rechte vorbehalten
ISBN – 978-3-944729-75-6
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Ein Tag, der so losgeht, ist nicht mehr zu retten, dachte Bernd missmutig und übermüdet. Warum muss so etwas immer am Montagmorgen passieren? Abgesehen davon, dass das Wasser drucklos aus dem Wasserhahn seines Badezimmers tropfte, hatte es zudem eine bräunlich-gelbe Farbe. Der Gedanke, sich mit dieser trüben Brühe waschen zu müssen, trieb ihm eine Gänsehaut über den Rücken.
Wütend hieb er auf den Hebel des Einhandmischers seines cremefarbenen Waschbeckens. Es gibt Tage, da sollte man lieber im Bett bleiben, kam es ihm in den Sinn. In diesem Moment musste er an seinen zwölfjährigen Sohn Eric denken, der gestern mit seiner Schulklasse zu einer Campingtour aufgebrochen war. Er hatte auf der Luftmatratze mit Sicherheit noch schlechter geschlafen als sein Vater. Trotz allen Mitgefühls für seinen ältesten Sohn besserte sich seine Laune bei diesem Gedanken.
»Papa, komm mal, Papa, Papa!« Die Stimme seiner Tochter Anja bekam einen fordernden Ton. Mit einem tiefen Seufzer wandte sich Bernd vom Waschtisch ab und bewegte sich sichtlich angestrengt in das Wohnzimmer. Sein kleiner Wonneproppen hatte die bis zum Boden reichenden, wallenden Vorhänge vor der zweiflügligen Terrassentür zurückgezogen und deutete aufgeregt nach draußen. Das Kläffen ihres Hundes war bis in das Wohnzimmer zu hören. Müde schlurfte er über den warmen Laminatboden. Die Fußbodenheizung hatte bereits ganze Arbeit geleistet.
»Was hat dein Wadenbeißer denn nun wieder?«, fragte Bernd rhetorisch. Der Yorkshire, der gerade einmal eine Handspanne hoch war, bellte wahrscheinlich wie so oft einer Katze hinterher und weigerte sich, zurück ins Haus zu kommen.
Müde blickte er durch die Doppelverglasung hinaus in den Garten und stutzte. Irgendetwas war anders. Genau hinter ihrem Grundstück stand ein anderes Haus! Eigentlich konnte das nicht sein, da dort der Erlenbach, ein kleines Flüsschen, verlief. Bernd kniff die Augen zusammen und griff an sein unrasiertes Kinn. Das Haus da hinten kam ihm seltsam vertraut vor. Ein rotverklinkertes Einfamilienhaus mit Krüppelwalmdach und einer großen Terrasse. Hinter einer Terrassentür konnte er die Umrisse zweier ungleicher Gestalten erkennen.
Es ist unser Haus! Ungläubig starrte er auf das Gebäude, als sich diese Erkenntnis in seinem Kopf breitmachte. Er sah ein Spiegelbild seines eigenen Hauses. Der Schluss vertrieb die letzte Müdigkeit aus seinem Gehirn. Wer zum Teufel stellte über Nacht einen haushohen Spiegel in diesen Garten? Das Fernsehen? Irgendwelche Spaßvögel, die gleich sein dummes Gesicht aufzeichnen wollten?
Bernd konnte sich nicht vorstellen, wer einen solchen Aufwand für einen Schabernack treiben würde. Sein technisch geschulter Verstand überschlug in Gedanken die Kosten, die die Produktion eines solchen Spiegels sowie dessen Transport verschlingen würden. Obwohl er als Elektroingenieur nicht gerade ein Fachmann für derartige Dinge war, kam er mühelos auf einen fünfstelligen Betrag.
Fast automatisch fasste er nach dem messingfarbenen Griff der Terrassentür, öffnete sie und lief über den kurzgeschorenen Rasen. Bereits nach etwa zwölf Metern war Schluss. Eine spiegelnde Fläche erhob sich soweit sein Auge reichte. Jetzt sah er auch den Yorkshire. Terry sprang ununterbrochen an seinem eigenen Spiegelbild hoch und bellte sich dabei an. Erst jetzt wurde dem Ingenieur bewusst, wie dunkel es noch war. Normalerweise hätte zu dieser Jahreszeit die aufgehende Sommersonne seine Terrasse in Morgenlicht gebadet. Stattdessen gab es nur ein diffuses Dämmerlicht wie vor einem schweren Unwetter.
Bernd berührte vorsichtig den Spiegel. Er fühlte sich kühl an. Mit Bedacht drückte er seine Finger gegen die Fläche. Nichts geschah. Das Objekt war hart wie Glas. Irgendwie hatte der Ingenieur das Gefühl, neben sich zu stehen. Er befand sich in seinem Garten und trotzdem kam er sich hier völlig fremd vor.
»Papa, was ist los?«, hörte er eine Stimme von der Terrassentür.
Bernd drehte sich überrascht um. Terrys Gekläffe hatte seinen zehnjährigen Sohn Kevin aus dem Bett geholt. Mit verschlafenen Augen lehnte er sich an den Türrahmen und schaute zu seinem Vater. Die gigantische Spiegelwand schien er noch gar nicht registriert zu haben.
»Lauf‘ schnell rein und weck‘ Mama auf, es ist wichtig!«, forderte er Kevin auf.
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