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"Dieses Buch ist sehr humorvoll und nur zum Weiterempfehlen!Ladet es euch herunter und seht selbst..."
"Empfehlung für Freunde ungewöhnlicher, fantastischer Geschichten"
"mehr als gelungen und absolut sein Geld wert!!"
" Leider habe ich auch erfolglos nach einer Print-Ausgabe gesucht. Schade, das Buch hätte ich gerne in meinem Regal gesehen."
"ich könnte mir den Roman gut als Animationsfilm vorstellen"
"Ich habe die Geschichte verschlungen."
Dies ist eine mehrseitige Leseprobe des Romans "Gott ist eine Ratte".
Ein vereinsamter Pfandflaschensammler und ein einäugier Rattenanführer freunden sich an.
Gemeinsam versuchen sie das Tierreich vor einem verrückten Wissenschaftler zu schützen.
Das komplette Buch ist ebenfalls hier erhältlich.
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Kostenlose Leseprobe
Jacques Gelee und Boss Hudson setzten ihre Flucht durch die verworrenen Gänge des Krankenhauskellers mit eiligen Schritten fort. Inzwischen war ihr Entkommen bestimmt entdeckt worden, und die Zeit drängte immer mehr. Sollte dieser seltsame Dr. Dylka über ihr Verschwinden informiert werden, würde er rasch auf die Idee kommen, dass es für ihn und seine geheimen Experimente gefährlich werden könnte.
Mittlerweile war Boss aus der Manteltasche geschlüpft und wieselte vor Jacques` Füssen umher. Immer wieder blieb er kurz stehen um sich aufzurichten. Witterte er keine Gefahr, huschte er weiter. Manchmal drehte er sich ungeduldig um und wartete auf seinen Gefährten. Gelangte er an einer Abzweigung, dachte er nicht lange über den richtigen Weg nach, er ließ sich einfach von seinem Instinkt leiten. Warum dieser stets richtig entschied, wusste Boss nicht. Das war sein gesamtes Leben so gewesen, er hatte sich stets auf seinen Instinkt verlassen können. Hätte Jacques ihren Fluchtweg bestimmen müssen, wären sie sicherlich schon mehrmals falsch abgebogen. Jacques war halt ein Mensch, da durfte man als Ratte nicht so hohe Erwartungen haben. Boss war schon dankbar, dass der Mann nicht über seine eigenen Füße stolperte und seinem Tempo einigermaßen folgen konnte.
Jacques war völlig außer Atem. Ihm fiel es schwer, Boss auf den Fersen, äh, auf den Pfoten bleiben zu können. Doch gerade, als er begann Sterne vor seinen Augen zu sehen, entdeckte er das rettende Hinweisschild. „Ausgang“. Untermalt mit einem grünen Strich. Endlich. Er blieb stehen und stütze seine Hände auf die wackligen Knie.
Der grüne Pfeil zeigte auf eine Türe, die mit Milchglas durchzogen war. Dahinter konnte alles auf sie warten. Die Freiheit. Ein weiterer Kellergang. Die Helfer von diesem Dr. Dylka, die ihrem Chef mit dem allergrößten Vergnügen die beiden Entflohenen übergeben hätten.
Boss sah seinen Freund fragend an.
„Was ist hinter dieser Tür, mein Freund?“
„Ich hab keine Ahnung, Boss. Aber wir werden es herausfinden müssen, wir haben keine Wahl. Zurück können wir nicht mehr. Wer weiß, wie nah uns unsere Verfolger schon sind? Die haben den Vorteil, sich hier unten bestens auszukennen. Wir müssen weiter! Und zwar schnellstens!“
Vorsichtig drückte er die Klinke herunter. Die Tür war verschlossen.
Rocco zitterte in seinem Käfig. Nicht aus Furcht, die hatte er schon vor vielen Wochen verloren. Nein. Sein Fell hatte er zum größten Teil eingebüßt. Die unzähligen Experimente des Doktors hatten ihre Spuren auf seinem Körper hinterlassen. Die Bestie hatte auch Säuren an dem kleinen Rattenleib erprobt. Der Wahnsinnige war mittlerweile so niedergeschmettert, da er immer noch keine Fortschritte machte, dass er nichts mehr unversucht ließ. Einen Beobachter hätte dieses nutzlose Handeln vielleicht an das verzweifelte Anflehen eines gottesfürchtigen Sünders an eine höhere Macht erinnert.
Dr. Dylka trat mit marmorkaltem Blick an Roccos Käfig. Dass der kleine Nager am ganzen Leib zitterte, nahm er mit Hohn zur Kenntnis.
„Ja, fürchte dich nur vor mir! Wenn ich erst das Rätsel um das ewige Leben gelöst habe, hast du allen Grund dich zu fürchten. Dann werden sich alle Kreaturen dieser Welt vor mir fürchten müssen. Wenn ich unsterblich bin, werden Menschen und Tiere gleichermaßen meine Macht zu spüren bekommen. Ich werde Gott sein. Aber kein gerechter. Ich werde Jeden vernichten, der nicht meinen Vorstellungen entspricht. Ich werde nur noch die dulden, die nach meiner Pfeife tanzen. Das wird ein herrliches Leben! Ein unendliches Leben!“
Dylka fasste in den Käfig, um Rocco aufzunehmen. Ihm war der geniale Gedanke gekommen, dass er noch nicht ausprobiert hatte, wie die Ratte auf einen Stromstoss reagieren würde. Ein Stromschlag war mit einem Blitzschlag zu vergleichen. Gab es eine größere Naturgewalt als einen Blitz? Und war er nicht angetreten, um die Natur zu bezwingen? Warum sie nicht mit ihren eigenen Waffen besiegen? Vielleicht war die Lösung seines Problems tatsächlich so simpel?
Mit einem grotesken Grinsen griff er nach der zitternden Ratte. Doch Rocco drehte sich blitzschnell um die eigene Achse und entwischte dem Arzt.
„Na warte, du Vieh! Glaubst du wirklich, du könntest mir entkommen? Denkst du wirklich, du könntest dich zwischen mir und der Antwort aller Fragen stellen? Komm her, du Vieh!“
„Denkst du wirklich, du mickriger Mensch könntest einer ausgewachsenen Ratte gefährlich werden? “ kam die höhnische Antwort Roccos.
Bevor Dorian Dylkas überdurchschnittliches Gehirn diese Neuigkeit verarbeiten konnte, war Rocco an der ausgestreckten Hand des Arztes, über dessen Arm, in sein Gesicht geklettert.