Graue Schnauze, großes Herz - Michael Frey Dodillet - E-Book

Graue Schnauze, großes Herz E-Book

Michael Frey Dodillet

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Beschreibung

Hunde werden alt, zum Glück! Das wird Frauchen oder Herrchen spätestens klar, wenn der Hund plötzlich noch starrsinniger ist als zuvor, weil er jetzt tatsächlich nichts mehr hört, sie rigoros zur dritten Mahlzeit auffordert, weil er die ersten beiden vergessen hat, oder nachts um drei die senile Körbchenflucht antritt und vergnügt durchs Haus rumpelt. Dieses Buch lässt sie nicht allein und erinnert sie im gleichen Moment daran, wie ihre alten Hunde jung waren, an all die schönen, schrägen, wunderbaren, nervigen Augenblicke mit ihnen, und was man alles veranstaltet, um die Sturköpfe auf Kurs zu halten.  Michael Frey Dodillet erzählt in gewohnt humorvoller Manier, wie schön es ist, einen alten Hund zu haben. Kein Ratgeber, sondern ein Trostgeber, also genau das, was seinen Bestseller »Herrchenjahre« so erfolgreich gemacht hat. Sophie Strodtbeck hat sämtliche Senioreneskapaden selbst erlebt und kann – nicht weniger augenzwinkernd – «alles erklären». In diesem Buch trifft geballte Ahnungslosigkeit auf veterinärmedizinische Kompetenz, dazwischen viele Hunde-Episoden – sentimental, verrückt, melancholisch, sehr, sehr komisch und manchmal natürlich auch traurig.

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Seitenzahl: 345

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Michael Frey Dodillet • Sophie Strodtbeck

Graue Schnauze, großes Herz

Vom Glück, einen alten Hund zu haben

 

 

 

Über dieses Buch

Hunde werden alt, zum Glück! Das wird Frauchen oder Herrchen spätestens klar, wenn der Hund plötzlich noch starrsinniger ist als zuvor, weil er jetzt tatsächlich nichts mehr hört, sie rigoros zur dritten Mahlzeit auffordert, weil er die ersten beiden vergessen hat, oder nachts um drei die senile Körbchenflucht antritt und vergnügt durchs Haus rumpelt. Dieses Buch lässt sie nicht allein und erinnert sie im gleichen Moment daran, wie ihre alten Hunde jung waren, an all die schönen, schrägen, wunderbaren, nervigen Augenblicke mit ihnen, und was man alles veranstaltet, um die Sturköpfe auf Kurs zu halten. 

 

Michael Frey Dodillet erzählt in gewohnt humorvoller Manier, wie schön es ist, einen alten Hund zu haben. Kein Ratgeber, sondern ein Trostgeber, also genau das, was seinen Bestseller «Herrchenjahre» so erfolgreich gemacht hat. Sophie Strodtbeck hat sämtliche Senioreneskapaden selbst erlebt und kann – nicht weniger augenzwinkernd – «alles erklären».

 

In diesem Buch trifft geballte Ahnungslosigkeit auf veterinärmedizinische Kompetenz, dazwischen viele Hunde-Episoden – sentimental, verrückt, melancholisch, sehr, sehr komisch und manchmal natürlich auch traurig.

Vita

Michael Frey Dodillet, geboren 1961 in Singen am Hohentwiel, ist für diverse Agenturen in Düsseldorf, Hamburg, München und in der Schweiz als Werbetexter tätig. Mit seiner Frau lebt er in Erkrath bei Düsseldorf. Die drei Kinder sind aus dem Haus, geblieben sind ein aufmüpfiger Hund, Wühlmäuse in den Rabatten und ein nicht erwünschter Steinmarder unterm Dach.

 

Sophie Strodtbeck, geboren 1975 in Marbach am Neckar, hat sich als Tierärztin auf die Verhaltensmedizin spezialisiert, zu deren Inhalten sie Seminare hält und bereits zahlreiche Fachbücher geschrieben hat. Hunde sind bei ihr das, was passiert, während man andere Pläne macht. Als leidenserprobte Servicekraft der «Strodtbeck-Meute» teilt die leidenschaftliche Fotografin ihr Haus in Oberrimbach sowie Tisch und Leben mit vier Hunden, x Kameras, einem Spätzlebrett und viel Humor.

Impressum

Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Hamburg, Juli 2024

Copyright © 2024 by Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg

Redaktion Judith Schwaab

Covergestaltung Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich

Coverabbildung Sophie Strodtbeck

ISBN 978-3-644-01852-5

 

Schrift Droid Serif Copyright © 2007 by Google Corporation

Schrift Open Sans Copyright © by Steve Matteson, Ascender Corp

 

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www.rowohlt.de

Wo soll man da bloß anfangen?

Es ist so: Ich bin zwölf Jahre lang einem weiblichen emotionsflexiblen Rottweilerschäferhundabrissbirnenmix namens Luna hinterhergehechelt, die alles vermöbelt hat, was vier Beine hatte und nicht bei drei auf dem Baum war. Seit nunmehr ebenfalls zwölf Jahren schlage ich mich mit einem männlichen futteraggressiven Münsterländerjackrussellflummi herum, der Wiki heißt und umgehend zum Specht mutiert, sobald neben seinem Essen Füße auftauchen. Du ahnst nicht, wie oft ich vor dem Abgrund stand und in stiller Hoffnung betete: «Lieber Himmelsmops, mach, dass es im Alter besser wird! Im Alter wird’s doch bestimmt besser, oder?» Und der Himmelsmops – oder wie immer wir jenes höhere Wesen, das wir verehren, nennen – antwortete: «Nö.»

Jedes Mal, wenn die Abrissbirne mich aus den Schuhen haute oder der Specht mir in die Füße hackte, dachte ich: Ich bin zu alt für diesen Scheiß. Irgendwann habe ich begriffen: Ein Hund ist nie zu alt für «diesen Scheiß». Es passiert immer noch der gleiche Unsinn wie früher – nur langsamer. Und jede Menge neuer Marotten kommen hinzu.

Oder wie siehst du das, Sophie?

Ganz genauso, Michael. Zum Beispiel die senile Körbchenflucht, ausgelöst durch das Stresshormon Cortisol. Beagle Meier ist mittlerweile sechzehn und legt nächtens auf dem alten Holzboden Strecken zurück, gegen die die großen Tierwanderungen Afrikas wie eine kurze Abendrunde um den Block erscheinen. Bei Sonnenaufgang jedoch wird aus dem nachts so lebhaften alten Beagle plötzlich ein hundert Kilo schwerer unverrückbarer Fels in meinem Bett. Der lässt sich in seinem Nickerchen nicht einmal mehr von der sich öffnenden Kühlschranktür stören, die bisher so was wie der Defibrillator des Beagles war. Bis vor zwei Jahren hätte ich ausgeschlossen, dass dieser Beagle es schafft, sein Nerv-Potenzial weiter auszubauen. Aber sein Alter lehrt mich, dass man einen Beagle nicht vor dem Lebensabend loben darf.

Während ich das schreibe, springt Piccolo, ein taubblinder achtzehnjähriger Chihuahua-Mix, neben mir auf einen inexistenten Stuhl. Er springt galant – wie könnte es anders sein – daneben und gegen die sich hinter dem inexistenten Stuhl befindende Wand. Ich fahre hoch, um den vermeintlich verletzten Senior zu retten, da dreht er sich um und springt mit aller Entschlossenheit, die ein in Ehren gealterter Hund an den Tag legen kann, erneut auf den inexistenten Stuhl, weil aufgeben für ihn noch nie eine Option war und es diesmal einfach klappen muss.

Über alte Hunde könnte ich Bücher füllen.

Dann lass uns das doch tun. Eins würde ja erst mal genügen. Eines, das es noch nicht gibt. Das nicht nach würdevoller Euthanasiebegleitung klingt, sondern das genaue Gegenteil davon ist. Mensch und Hund laufen – Demenz sei Dank – gemeinsam vor die Laternen und wissen hinterher nicht, woher die Beulen kommen.

Humor ist sowieso das Einzige, was man dem Burn-out pflegender Angehöriger entgegenstellen kann. Man kann aus dem Leben mit alten Hunden eine Wissenschaft machen. Aber muss man das? Der ausgewogene Ernährungsplan deiner Hundeernährungsberaterin wird sicherlich nicht das sein, woran du dich nach dem Abpfiff liebevoll erinnern wirst. Es sind vielmehr die warmen und augenzwinkernden Momente auf dem letzten Weg, die immer in Erinnerung bleiben werden, wenn der Hund irgendwann sein Köfferchen packt, auscheckt und abreist.

Nicht zu vergessen die Erinnerungen an die Zeiten, als sie jung waren, an all die schönen, schrägen, wunderbaren, nervigen Augenblicke mit ihnen, und was man alles veranstaltet hat, um die Sturköpfe auf Kurs zu halten. Das Buch wird abgedreht sein, sentimental, verrückt, melancholisch, sehr, sehr komisch und manchmal auch traurig.

Allerdings. Erst gestern habe ich gedacht, jetzt ist es so weit. Aber Piccolo hat seinen vierten endgültigen Sterbetermin wieder abgesagt. Er mutiert zum Fachmann für Spannungsbögen und läuft inzwischen mehrfach täglich an seinem eigenen Loch im Garten vorbei. Aber er fällt nicht rein, trotz inzwischen vollkommener Blindheit. Es ist noch nicht so weit, und es gibt noch viele Geschichten zu erzählen.

Wir könnten alle Formen von Marotten und Zipperlein durchexerzieren. Ich habe momentan nur keine Ahnung, wie wir das anstellen, ohne dass alle gleich heulen müssen. Der blinde Hund, der demente Hund, der inkontinente Hund, der tote Hund – das will doch keiner lesen.

Wie wär’s mit: der maulwurfige Hund, der vergessliche Hund, der undichte Hund, der verschwundene Hund?

Genauso machen wir’s.

Inhalt

Vorab zur Orientierung: Beagle Meier ist der Überzeugung, dass von zwölf Kapiteln mindestens elfeinhalb von ihm handeln sollten. Zweihundertdreiundsechzig Seiten Meier seien das Mindeste, meint er. Sophie, Michael, Wiki, Piccolo, Rita-Line und Piranha alias «das Pü» sowie die bereits auf Wolke sieben weiterhin fragwürdig agierenden Luna, Andra und Güneş dürften gern den Rest haben. Es könnten ja nicht mehr als Marginalien sein, Randbemerkungen über lahmes Fußvolk, das dem Beagle huldigt.

Da hat Meier sich geschnitten. Das weiß er noch nicht. Aber ihr wisst es jetzt.

Kapitel 1 |Der steppende Hund 11

Wenn nachts neben eurem Bett der Tiefschlafterminator tobt, solltet ihr ihn nur mit Kissen bewerfen, die ihr nicht mehr braucht.

 

Kapitel 2 |Der maulwurfige Hund 38

Früher hat er an die Laterne gepieselt, heute rennt er dagegen. Aber solange die Nase funktioniert, ist alles in Ordnung.

 

Kapitel 3 |Der teure Hund 64

Inzwischen kostet er so viel wie ein ganzes Pferd, schläft aber leider nach wie vor nicht in seinem eigenen Stall.

 

Kapitel 4 |Der kulinarische Hund 98

Der Gaumen ist mit den Jahren nicht anspruchsvoller geworden. Alles, was auf der Straße herumliegt, hat drei Sterne verdient.

 

Kapitel 5 |Der abgängige Hund 131

Er treibt denselben Unsinn wie früher – nur langsamer. Wenn ihr Glück habt, wird im Alter der spazieren stehende Hund daraus.

 

Kapitel 6 |Meier 167

Das ist kein Kapitel. Meier wollte nur prominent im Inhaltsverzeichnis stehen.

 

Kapitel 7 |Der verlassene Hund 168

Alleine bleiben war nie ein Problem. Heute schreibt er lautstarke Beschwerdebriefe, wenn ihr einen Stock höher duscht.

 

Kapitel 8 |Der undichte Hund 201

Inkontinente Hunde gibt es nicht. Das läuft alles ordnungsgemäß nach dem Motto «Ich markiere immer noch, wann und was ich will».

 

Kapitel 9 |Der harthörige Hund 237

Na gut, er hört nicht mehr alles. Aber seid mal ehrlich, es hat ihn doch noch nie interessiert, was ihr den ganzen Tag lang quatscht.

 

Kapitel 10 |Der vergessliche Hund 239

Demenz, sagt der Doc. Aber vielleicht starrt euer Hund ja auch nur irritiert in den Napf, weil ihr wieder so scheiße gekocht habt.

 

Kapitel 11 |Der verschwundene Hund 271

Seid nicht traurig. Es fühlt sich an, als hättet ihr ihn abgeleint und er hätte wieder kurz die Biege gemacht. Nur halt für länger.

 

Kapitel 12 |Der unerwartete Hund 292

Er kommt, wenn ihr es am wenigsten erwartet. Ihr braucht nicht mal mit einem Würstchen zu wedeln. Aus heiterem Himmel ist er da und macht glücklich.

Kapitel 1Der steppende Hund

Wenn nachts neben eurem Bett der Tiefschlafterminator tobt, solltet ihr ihn nur mit Kissen bewerfen, die ihr nicht mehr braucht.

21. Oktober 03:30

Liebe Sophie, wie geht es dir? Wir haben seit Jahren nichts voneinander gehört. Entschuldige, dass ich dich aus heiterem Himmel überfalle. Wiki rennt seit einer halben Stunde um mein Bett herum. Oben fiept’s, und unten klackern vier Pfoten über den Dielenboden. Stepptanz auf sibirischer Lärche! DAS IST SEHR LAUT. Es ist halb vier! Der Hund will Gassi gehen. Wir gehen um diese Zeit nie Gassi!!! Drei Ausrufezeichen. Außerdem muss er gar nicht. Er ist dreizehn. Ich werde bekloppt. Meine Frau Stella auch. Was sagt die Tiermedizin zu diesem Verhalten? Demenz? Altersstarrsinn? Halluzinierender Hundemensch? Vielen Dank für deinen Rat. Liebe Grüße, Michael.

PS: Wie geht es Meier?

Lieber Michael, kann gerade nicht antworten. Bin mit Meier draußen. Er ist inzwischen sechzehn. Wir sind in den Ferien und haben hier Laminat. Melde mich später. Gruß Sophie.

03:40

Alter Falter! Jetzt klappert Wiki in der Küche herum. Entweder räumt er das Altpapier aus, oder er frisst wieder die Butter. Dabei weiß er genau, dass ihm das nicht bekommt.

03:45

Es war die Butter. Ich höre ihn würgen. Meinen Kaffee kann ich nachher vergessen. Wenn Butterkotze in der Küche liegt, lässt er keinen mehr rein.

11:47

Ausgeschlafen? Ich versuche seit einer halben Stunde, den Beagle zu wecken, der – seit ich kapituliert und um 05:37 das Bett verlassen habe – schlagartig komatös auf der Couch umgefallen ist, jetzt hundert Kilo wiegt und sich anhört wie ein halbes Rudel geklonter, Butterkotze verteidigender Wikis.

Rita-Line unterstützt mich bei meinen Weckversuchen in der Außenstelle Garten nach Kräften – mit dem Ziel, die Eichhörnchen zu wecken. Funktioniert. Die halbe Eifel inklusive des stocktauben Piccolo sind jetzt wach, während Meier sich noch mal genüsslich auf der Couch umdreht und keinerlei Anstalten macht, Rita, die Eichhörnchen oder mich zur Kenntnis zu nehmen.

Wie war gleich noch mal die Frage? Entschuldige, ich bin heute etwas bettschwer.

Demenz? Altersstarrsinn? Halluzinierender Hundemensch?

Ach so, was sagt die Tiermedizin? Rein fachlich würde sie wohl sagen, dass Wiki vermutlich langsam dement wird und eines der Leitsymptome dieser Erkrankung zeigt: Orientierungslosigkeit – lost in time and space. Im Alter nimmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin ab, der Spiegel des Stresshormons Cortisol steigt an. Das wiederum hält wach, nicht nur den Hund, auch den Menschen. Nach deinem Melatoninspiegel frage ich jetzt nicht. Dein Cortisolspiegel wird sich im Takt von Wikis Parkett-Klackern nach oben schrauben. Aber auch nachlassende Sinnesorgane, Schmerzen oder nicht mehr richtig funktionierende Schilddrüsen können ähnliche Unruhe auslösen.

Lass da mal jemanden draufschauen. Alternativ könntest du aber auch den Dielenboden rausreißen und durch Teppich ersetzen, Wiki rausschmeißen und durch einen Beagle ersetzen (ich hätte da unter Umständen was für dich – mit guten Freunden teilt man ja gerne!) oder deinen Halluzinationen ein anständiges Psychopharmakon entgegenschmeißen. Dürfte einfacher sein.

Liebe Grüße von der Couch!

Teppich und Beagle kommen mir auf gar keinen Fall ins Haus! LSD, nun ja, warum eigentlich nicht? Ich schreibe das auf meine Bucketlist, die ich mir zum Sechzigsten geschenkt habe.

Beginnende Demenz also. Stella vermutet das auch. Ich zucke immer zusammen, wenn ich das D-Wort höre. Muss denn jede Tüddeligkeit gleich Demenz sein? Früher war man ein bisschen vergesslich, heute ist man dement. Ohne Drama geht es nicht mehr. Eine Eintagsfliege, die einen miesen Dieter-BohlenSong trällert, ist ein Superstar. Ein warmer Sommertag ist eine Rekordhitze. Ab drei Schneeflocken gibt es einen Live-Ticker im Netz und einen Brennpunkt in der ARD.

Wikis Sinnesorgane lassen tatsächlich nach. Durch die Keratoconjunktivitis sicca sieht er schon lange nicht mehr gut. Die Mikroverletzungen der Hornhaut haben sein Sehfeld eingeschränkt. Auch scheinen seine Ohren nicht mehr so auf Zack zu sein wie früher. Auf Durchzug hat er zwar immer schon gestellt, wenn ihm etwas nicht gepasst hat. Aber heute habe ich den Eindruck, dass manchmal gar nichts mehr ankommt, das er auf Durchzug stellen könnte.

Es tut mir sehr leid, dass er dadurch Stress hat. Er soll nachts keinen Stress haben. Gibt es Medikamente, die ihn tiefer schlafen lassen?

Also nicht final! Nur über Nacht.

23. Oktober 09:47

1. Guten Morgen.

2. Ich habe die Ferienwohnung mit Laminat inzwischen wieder verlassen. Nicht wegen des Laminats oder der Hunde, aber überraschenderweise und entgegen aller guten Vorsätze doch wieder mit ihnen. Den Boden haben wir allerdings dagelassen. Wer bereits eine Mehrhundehaltung mit zwei dauerläufigen Bordsteinschwalben und zwei senilen, bettflüchtigen Tattergreisen hat, für die das Fressen als alleiniger Sex des Alters noch nicht ausreicht, braucht nicht auch noch eine gemischte Mehrbodenhaltung mit Laminat und Holz.

3. «Nur tüddelig oder schon dement?» ist durchaus eine berechtigte Frage. Gerade im Zusammenhang mit nachlassenden Sinnesorganen, denn auch die führen zu zunehmender Orientierungslosigkeit und können sich dadurch ähnlich äußern. Aber nicht alles, was als Demenz bezeichnet wird, ist auch Demenz. Auf der anderen Seite ist die Demenz des Hundes tatsächlich unterdiagnostiziert, obwohl laut Studien zwanzig Prozent der Hunde über neun Jahre und achtundsechzig Prozent der Hunde über fünfzehn Jahre unter dem sogenannten Kaninen Kognitiven Dysfunktionssyndrom leiden, zunehmend orientierungslos werden und nachts nicht mehr zum Schlafen kommen. Wie auch die betroffenen Menschen, die Hunde mit besagter seniler Körbchenflucht halten. Du bist also nicht alleine, falls das ein kleiner Trost ist.

Den Zahlen zur Demenz des Hundes nach dürften alle dementen Hunde Deutschlands pro Nacht gemeinsam vermutlich einmal um die Welt laufen, was die zurückgelegten Kilometer angeht. «Bring mir was Schönes mit, wenn du wiederkommst!», möchte man ihnen nachrufen – aber das ist sinnlos, weil sie das ja, bis sie zur Tür raus oder gar wieder auf dem Heimweg sind, bereits vergessen haben. Dabei gäbe es rund um den Globus bestimmt einige empfehlenswerte Ein- und Durchschlafmittel, von deren Existenz Heerscharen leidgeplagter, mitteleuropäischer Schlafloser mit dementen Seniorhunden bisher gar keine Ahnung haben.

Steht Wiki bereits vor der falschen Seite der Türe, wenn er raus möchte? Natürlich am liebsten lautstark und nachts? Ein Klassiker unter dementen Hunden. Hat er bereits auf dem Weg nach draußen vergessen, was er dort eigentlich wollte? Oder hat er schon das Zimmerecken-Stadium erreicht? Das ist ein weiterer Klassiker in der Top Ten dementer Hunde: Sie finden aus dem nur von zwei Seiten geschlossenen Käfig namens Zimmerecke nicht mehr heraus und brauchen Hilfe, um den «Ausgang» zu finden. Ich mache mir an dieser Stelle direkt eine Notiz, mich für weitere Hunde beizeiten auf die Suche nach einem runden Zuhause zu machen – es könnte mein Leben vereinfachen. Außerdem war es schon immer mein Kindheitstraum, in einem Turm zu wohnen.

Nein, diese klassischen Symptome zeigt Wiki noch nicht. Bis auf die Ecke, wo der Kühlschrank steht, findet er Ecken nicht sonderlich interessant. In welche Richtung die Türen aufgehen, weiß er nach wie vor. Es sind derzeit nur die Schlafzimmerkilometer, die mich irritieren. Und da frage ich mich halt schon: Kann reine Tüddeligkeit so laut sein?

Sie kann noch lauter werden, wenn sich zur rassetypischen Sturheit auch noch der Altersstarrsinn gesellt. Ich frage mich bis heute, warum man Dezibel nicht mit «Doppel-l» schreibt, und warum sich der Beagle nicht, wie jeder anständige Senior, mit Sudoku beschäftigen lässt? Stattdessen haut er mir mit dem Atem des Grauens lautstarke Beschwerdebriefe um die Ohren und die Nase; der Inhalt der Briefe ist in der Regel nicht jugendfrei und dreht sich um die unsichere Ernährungslage im Hause Strodtbeck. Oder um die Lieferprobleme des Rote-Kringel-Dealers. Sein kaum vorhandenes Bedürfnis nach Individualdistanz ist dabei bereits ausreichend befriedigt, wenn sich noch eine Briefmarke flach zwischen seine Schnauze und mein Ohr schieben lässt. Meutehund. Da kann ich nicht mithalten. Nächste Notiz an mich: Mit achtzehn zieht er aus, dann ist endgültig Schluss mit Hotel Mama!

Er hatte übrigens schon immer ein leichtes kognitives Defizit, was Kommandos angeht. «Meier, hier!» konnte er sich noch nie merken, und auch sein Namensgedächtnis scheint betroffen zu sein. Er vergisst inzwischen hie und da mal, den Herd auszuschalten oder den Schlüssel mitzunehmen, wenn er außer Haus geht, steht aber ansonsten voll im Leben, pflegt seine Sozialkontakte zum Kühlschrank, den er noch nie verwechselt hat, und würde im Leben nicht vergessen, wo bei welcher Nachbarin das Katzenfutter zu finden ist; selbstverständlich inklusive der dazugehörigen Katzen, ihrer individuellen Wehrhaftigkeit und vermutlich auch deren komplette Familienanamnesen über mehrere Generationen. Ebenso wie er über die jeweiligen Standorte der hier ansässigen Komposthaufen vermutlich wesentlich besser Bescheid weiß, als ich das jemals tun werde. Und möchte! Wir hatten zum Glück schon immer unterschiedliche Interessen.

Dennoch ist seine Vergesslichkeit für sein Alter weitgehend normal und nicht ausschließlich dem Morbus Beagle, sondern natürlich auch seinem betagten Alter geschuldet. Obwohl, wenn ich überlege, dass Dementia wörtlich übersetzt «ohne Geist» bedeutet, ist er unter Umständen doch schon länger betroffen. Es würde die letzten sechzehn Jahre erklären.

Demenz hat offensichtlich auch ihr Gutes. Da ich strikter Anhänger des Positive Thinking bin, verleihe ich hiermit der Hoffnung Ausdruck, dass Wiki demnächst in prekären Situationen vergessen haben wird, dass er gerade meine Pizza geklaut hat, dass mein Fuß konsequent gebissen werden muss und die schönsten Momente die sind, wenn Blut fließt.

Davon kannst du ausgehen. Ich weiß inzwischen, wovon ich rede, und fühle mich seit zwei Jahren in einer geistlosen Dauerschleife gefangen. Und täglich grüßt das demente Hundetier, wenn auch meist den Falschen.

Theoretisch gäbe es übrigens auch kognitive Tests zur Demenzdiagnostik für Hunde, die allerdings alle mit der Futtersuche verknüpft sind und so weder für Meier noch für Wiki wirklich geeignet sind. Ersterer wird einfach niemals so dement werden, dass er Futter nicht mehr findet, weil das quasi in der DNA eines Beagles fest verankert ist. Sollte das eines Tages dennoch passieren, bin ich mir sicher, dass er bereits vorher klammheimlich gestorben ist, es nur keiner bemerkt hat. Obwohl vermutlich auch untote Beagles nach wie vor Hunger haben, alles andere würde mich wundern.

Wiki hingegen wird bei Futtersuchtests umgehend veranlassen, dass wieder Abstandsregeln eingeführt werden und eure Küche für die nächsten Monate abgesperrt und nicht mehr betret- und benutzbar ist. Oder ihr müsst wieder eine Maskenpflicht für Wiki verhängen. Soll heißen: Maulkorb drauf!

Pragmatischer Vorschlag: Zähle zum Einschlafen einfach die Klackerfrequenz anstelle von Schafen. Ist auf jeden Fall einfacher als ein neuer Fußboden.

Vierhundertsiebenundfünfzig. Vierhundertachtundfünfzig. Vierhundertneunundfünfzig. Aber was ich eigentlich die ganze Zeit schon fragen wollte: WAAAS? MEIER IST SCHON SECHZEHN??

Hunde sind das, was passiert, während man andere Pläne macht

Es ist sechzehn Jahre her, dass ich als praktizierende Großtierärztin schwungvoll bei Schneider Etterschlag am Wörthsee auf den Hof brauste, um noch schnell eine Kuh zu besamen, als das Telefon klingelte. Ich sah meinen Feierabend genauso schwungvoll von dannen ziehen wie den Rest meiner Motivation und rechnete mit mindestens einer Zwillingsgeburt, einer festliegenden Kuh oder anderen Kuhtastrophen – aber es kam schlimmer!

«Ich habe hier einen Beagle in der Praxis, und es ist der schönste Beagle, den ich jemals gesehen habe!», tönte es mir entgegen. Danach verstand ich nur noch Fetzen von «überfordert», «Zeitungsannonce», «an die Nächstbesten abgeben» und «Könntest du nicht …». Also im Prinzip das, was ich immer höre, wenn irgendein Beagle der Republik sein Zuhause verliert, seit ich wie die Jungfrau zum Kinde – das Englische by accident trifft es an dieser Stelle ziemlich exakt – zu meiner Beaglehündin Andra kam.

Dabei ist ein Beagle mehr, als ich jemals wollte. Ungefähr unendlich mal mehr. Vor Andra wusste ich über Beagles eigentlich nur, dass ich niemals einen haben wollte. Und dass sie unglaublich verfressen sind und jagen. Besonders schön fand ich sie auch nicht. Seit Andra hat sich mein Repertoire an Argumenten gegen diese kleinen, bunten Hunde vervielfacht, und ich weiß inzwischen, dass es nur eines gibt, das schlimmer ist als ein Beagle: zwei Beagles! Also beendete ich das Gespräch mit meiner Freundin und Kollegin Sanne mindestens so abrupt, wie ein Beagle im Wald verschwindet, besamte die Kuh und startete in den wohlverdienten Feierabend. Damals ahnte ich noch nicht, dass Feierabende für die nächsten annähernd zwanzig Jahre zu Meierabenden und damit alles andere als entspannt werden würden.

Der bildschöne Beagle verschwand also allmählich in den Tiefen meines Hippocampus, dem Teil des Gehirns, das Erinnerungen generiert, um als Beagle auch aus diesem Gehirnteil sehr schnell wieder abgängig zu sein. Bis zwei Wochen später das Schicksal gnadenlos und mit aller Härte zuschlug und erneut das Telefon klingelte. Es war meine damalige Hundetrainerin Moni, die mir erzählte, dass ihre Tante und ihr Onkel sich «einfach so», und ohne den Profi in der Familie vorher um Rat zu fragen, einen Beagle angeschafft hätten. Aber ein wunderschöner Beagle sei er, der Timmy, und jetzt solle er einfach so abgegeben werden, und ob ich nicht …?

Da mein Hippocampus nicht nur eine ausgeprägte Beagleschwäche aufweist, sondern auch mit Namen zu kämpfen hat, unterbrach ich sie ziemlich brüsk und schnodderte in den Hörer, dass mich das genauso wenig interessiere, wie es vor zwei Wochen der Fall gewesen war, und dass ich schließlich nicht das Sozialamt für heimatsuchende Beagles sei. Erst beim dritten «Ich weiß das wirklich erst seit gerade eben» dämmerte mir, dass vor zwei Wochen nicht Moni, sondern Sanne angerufen hatte, und dass der bildschöne Beagle, damals rund hundertfünfzig Kilometer von mir entfernt wohnhaft, auf diesem Wege das zweite Mal an mich herangetragen wurde. In diesem Moment ahnte ich schon, dass sich die Beagleschlinge um meinen Hals langsam, aber sicher zuzog und meine Chancen, unbescholten und unbebeaglet aus dieser Nummer wieder herauszukommen, signifikant sanken.

Und so kam es, wie es kommen musste. Zwei Wochen später wurde «das Timmerl» von Anneliese und Hans Meier geliefert; inklusive vieler Tränen, eines halben Zoofachgeschäftes und einer Anneliese, die mir im Brustton der Empörung erklärte, dass das bildschöne Timmerl beim letzten Besitzer Bobby geheißen hatte, was ja aber kein Name für einen Beagle sei, und dass man ihn deswegen jetzt Timmy genannt habe. Also komplett anders.

Seither heißt er Meier. Mit «ei». Die Meiers haben bis heute, sechzehn Jahre später, immer noch einen Timmy-Meier-Altar in ihrem Wohnzimmer stehen, auf dem sich diverse Devotionalien und Fanartikel finden: ein Welpenhalsband, sämtliche Hundemagazine, in denen jemals etwas über ihn erschienen ist, die Kalender der vergangenen fünfzehn Jahre, die sie jedes Jahr zu Weihnachten bekommen. Fehlt eigentlich nur noch ein vergoldeter Timmy-Meier-Haufen. Wir können an dieser Stelle also festhalten, dass der ihm eigene Größenwahn bereits sehr früh verankert wurde. Hilft jetzt aber auch nicht mehr weiter.

Selbstverständlich kam Timmy Meier nur als Pflegehund zu mir, um zu verhindern, dass er im Tierheim landet, und um ihn danach mit einem gewissen Grundgehorsam weiterzuvermitteln. Der naive Glaube an einen «gewissen Grundgehorsam» beim Beagle sollte mein Genickbruch sein.

Ich hätte es bereits damals besser wissen müssen.

26. Oktober 20:15

Ich erinnere mich gut, wie ich Meier kennengelernt habe. Das war vor zehn Jahren bei Lunas Rauferseminar in Düsseldorf. Nadin Matthews hat es geleitet, du hast fotografiert. Abends wart ihr alle bei uns zu Besuch. Nadin brachte ihren Owtscharka Faust mit. Du durftest Meier zum Event chauffieren.

Meier benahm sich vom ersten Moment an, als würde er seit Jahren die Hypothekenraten für unser Haus begleichen. Beim Essen saß er auf allen Stühlen, derer er habhaft werden konnte, und betrachtete uns mit einem Blick, als hätte er zuletzt zur Zeit der Punischen Kriege etwas gegessen. Ab und zu verließ er die Küche, um fragwürdige Dinge zu unternehmen.

Während Meier im Schlafzimmer auf unserem Bett Platz nahm, um ein Social-Media-Shooting mit meinen Töchtern durchzuführen, bei dem auch ein Push-up-BH im Spiel war, prügelte sich Wiki mit Faust in der Küche. Der kleine, dreißig Gramm leichte Wiki griff den großen, zwei Tonnen schweren Faust unterm Arbeitstisch an – AUS TERRITORIALEN GRÜNDEN! Eine Portion Lebensmüdigkeit gehört schon dazu, wenn man mit einem Berg von Hund eine Schlägerei anzettelt, nur um eine Anrichte zu verteidigen, die einem sowieso nicht gehört.

Ich weiß noch, wie interessiert Luna dem Scharmützel zusah und vor allem Fausts Kampftechnik begutachtete. Schließlich musste sie den nächsten Tag mit ihm in der Raufergruppe verbringen. Fausts Taktik war übrigens nicht sonderlich komplex: Er setzte sich einfach auf Wiki drauf. Der kämpfte im Untergrund hart, aber vergeblich. Es sah aus, als würde ein sehr großer Mann einen sehr kleinen Mann am ausgestreckten Arm auf Abstand halten, während der sehr kleine Mann mit sehr kleinen Fäusten sehr kleine Löcher in die Luft schlägt.

Nadin murmelte dann so etwas Ähnliches wie: «Faust, geh da runter.» Und Faust sagte: «Na gut.» Worauf Wiki luftschnappend unter dem Owtscharka-Hügel auftauchte, sich kurz schüttelte und dachte, er hätte gewonnen.

Mit den Folgen des daraufhin einsetzenden Größenwahns schlage ich mich heute noch herum.

Faust ist auch in Teilen für Meiers Größenwahn verantwortlich. Aber in dem Moment war Meier das egal. Er hatte ja Wikis Körbchen und danach das Bett inklusive Tochter und BH, und zusätzlich euer Haus und jede Menge Stühle. Einzig über das kulinarische Angebot im Neandertal jammert er bis heute.

Auf besagtem Rauferseminar war Meier im Gegensatz zu Luna als Teil der soziopositiven Gruppe gebucht. Erinnerst du dich noch an Meiers Interpretation von soziopositiv? Normalerweise heißt das bei ihm, ein positives Verhältnis zu seinem wichtigsten Sozialpartner, dem Kühlschrank und seinem Inhalt, zu haben. Dafür kann er nichts. Das liegt an seiner Meutehundevergangenheit. Behauptet er.

An diesem Wochenende traf er allerdings direkt zu Beginn auf Schimanski, was zu sofortigen Herzchen in beider Augen führte. Vielleicht war es auch der BH deiner Tochter, der ihn dazu brachte, bekannte Pfade und Kühlschränke zu verlassen und sich ganz der Liebe hinzugeben. Make love, not war war die Devise des Wochenendes, und während sich Luna und Faust nebenan die Köpfe einschlugen und neue Aufsitztechniken erprobten, waren die beiden Rüden im siebten Liebeshimmel. Das Gejammer über die darauffolgenden Hüftschmerzen dauerte fast so lange wie eine Trächtigkeit.

Den Faust lernte Meier erst ein paar Wochen später, dafür umso eindrücklicher kennen. Der Eindruck ging unter die Grasnarbe, wie auch der Beagle, der ganz nebenbei einfach wegvertikutiert wurde. Und Faust? Dieser Aufsitzrasenmäher tat, was er immer tut, und saß das Scharmützel einfach aus. Meier war aber stets bemüht, wenigstens ein Ohr oder eine Rutenspitze über der Grasnarbe zu behalten, um ein deutliches Zeichen zu setzen. Es war kein Zeichen der Deeskalation oder gar der Einsicht, sondern die klare Aussage, dass eigentlich alles ganz anders war und man das Foto von dieser Situation auf den Kopf drehen muss, um die «echte Realität» zu sehen. Danach wurde Faust abgeführt, so Meiers Darstellung der Situation. Und zwar humpelnd. Dass dies dessen Arthrosen und nicht dem kleinen, zur gnadenlosen Selbstüberschätzung neigenden Beaglemann geschuldet war, übersieht Meier bis heute großmütig und ist seither noch ein bisschen größenwahnsinniger als vorher.

Beim nächsten Aufeinandertreffen wollte er Faust dann erklären, dass sein Haus jetzt Meiers Haus ist. Eine fatale Erfahrung, vor allem wenn sie in eine so prägende und sensible Phase wie die zwischen dem ersten und sechzehnten Lebensjahr fällt. Ich werde die nächsten sechzehn Jahre mit den Folgen leben müssen.

Das heißt, dass du nicht vor 2039 mit Meiers Ableben rechnest. Dann wäre er zweiunddreißig, käme ins Guinnessbuch der Rekorde und hätte den ältesten Hund, der dort jemals verzeichnet wurde, um drei Jahre getoppt. Das war ein Australian Cattle Dog namens Bluey, der neunundzwanzig Jahre alt war, als er 1939 starb. Ich muss sagen, Meier weiß schon, wie man würdig abtritt.

Der Gedanke, dass ich bis 2039 zehn Mal pro Nacht geweckt werde, weil Wiki orientierungslos um mich herumsteppt, macht mir Angst. Ich bin es halt auch nicht gewöhnt. Bei uns ist noch nie ein Hund so richtig alt geworden. Luna war gewissermaßen alterslos. Ohne im Besitz eines einzigen grauen Haares geschweige denn irgendwelcher klackernder Nachtmarotten zu sein, kippte sie mit zwölfeinviertel an einem sonnigen Wintersamstag einfach um. Schlaganfall. Mitten in einem ihrer berühmt-berüchtigten Tobsuchtsanfälle. Aus Gründen, die keiner mehr so richtig weiß, die aber irgendetwas mit Blödarschwolfi hinter dem grünen Bauernhoftor zu tun hatten.

Ich habe also nicht mit einem langsam alternden Hund zusammengelebt, sondern mit einer Granate, die leichten Flugrost angesetzt hatte und irgendwann detonierte.

Die wandelnde Abrissbirne

«Also wenn Sie einen Ruhigen wollen, würde ich den da drüben empfehlen», sagt die resolute Bauersfrau. Sie zeigt auf einen fässchenartigen Mini-Rottweiler mit Schäferhundohren. Der kleine Rüde liegt im Welpenhaufen und deutet mit einem Gähnen an, dass ihm alles, wirklich alles glatt am Arsch vorbeigeht.

Es ist Januar 2005. Unsere Familie arbeitet seit einem halben Jahr an dem Projekt «Familienhund Labrador». Wir durchpflügen das Labbiinternet, wälzen Labbifachbücher, quatschen Labbimenschen an, besuchen Labbizuchten, besichtigen Labbiwelpen. Dann kommt uns ein Zettel am Schwarzen Brett des Raiffeisenmarktes in Düsseldorf-Unterbach dazwischen. Neben einem Foto steht: Rottweilerschäferhundmixwelpen abzugeben.

Och, denken wir, Rottweilerschäferhundmixwelpen sehen aber auch süß aus.

Regel #1

aus dem Leitfaden «Wie man sich auf keinen Fall einen Hund aussucht»: Pfeif auf Rasseeigenschaften! Hauptsache süß.

Tags darauf stehen wir vor einem geräumigen Zwinger auf einem Bauernhof, in dem eine robuste Rottweilermama ihren vierzehnköpfigen Nachwuchs aufs Leben vorbereitet. Die kleinen Rüden sehen wie pummelige Rottweilerchen im Schäferhundpelz aus, die Hündinnen wie rottweilerfarbene Schäferhündchen. Ihre Existenz verdanken sie einer Laune der Natur. Die Bauersfrau hat den Bauern ermahnt, er solle auf den Hofhund aufpassen, die Hofhündin sei läufig. Worauf der Bauer «Jaja» gebrummt und nicht auf den Hofhund aufgepasst hat. Dreiundsechzig Tage später kugeln vierzehn emotionsflexible Andersbefähigte aus der Hofhündin heraus und werden von ihr dick und rund gestillt.

Regel #2:

Selbstverständlich zeichnet sich auch ein Ups-Wurf vom Bauernhof durch große züchterische Sorgfalt aus.

Meine Frau und ich stieren wie hypnotisiert in den wilden Knutschbärenhaufen. Wir stehen eindeutig unter Zuckerschock. Der Vater, ein riesiger Schäferhund, randaliert etwas abseits. Es ist nicht ganz klar, welche landwirtschaftlichen Gerätschaften er zerlegt. Den Traktor? Den Maishäcksler? Es klingt jedenfalls imposant. Sein Nachwuchs sieht gebannt zu. Wie kleine Jungs, die wie angewurzelt an Baustellen stehen und Baggerfahrer werden möchten. Wunderbar, denken wir, der Vater wirkt ja kerngesund und lebhaft.

Regel #3

Sieh dir die Eltern genau an!

Falls du Macken entdeckst, rede sie dir schön.

Die Mutter ist weniger lebhaft. Sie betrachtet uns beide mit der zähneknirschenden Seelenruhe, die Rottweilerinnen innewohnt, und beschließt nach einer Weile, dass wir den Zwinger betreten dürfen. Ihre Kinder mustern uns verhalten. Bis auf eins. Das kegelt seine dreizehn Geschwister beiseite und springt meiner Frau direkt auf den Schoß.

Der alles entscheidende Moment! Erfahrene Hundemenschen würden jetzt den aufdringlichen Fratz souverän beiseiteschieben und zur Bäuerin sprechen: «Gute Frau, ich brauche keine wandelnde Abrissbirne, sondern einen Hund. Kann ich mal den ruhigen Rüden da drüben sehen?» Ahnungslose Anfänger wie wir hingegen sind in solchen Situationen nur noch zu infantil-verzücktem Quietschen in der Lage: «Sie hat uns ausgesucht! Ist das nicht süß!»

Regel #4

Sei ein bisschen doof!

Sei auf jeden Fall ein bisschen doof!

Das ist übrigens der Augenblick, wo die Bäuerin den legendären Satz mit «dem Ruhigen da drüben» spricht. Und wir? Wer wolle schon einen ruhigen Hund, krakeelen wir launig, wir seien doch selber nicht ruhig, die Eltern seien nicht ruhig, die Kinder seien nicht ruhig, ein ruhiger Hund sei das Letzte, was diese Familie brauche.

Wir nehmen die Abrissbirne mit und taufen sie Luna. Dass das Wegkegeln anderer Lebewesen – Fische ausgenommen – keine niedliche, einmalige Welpenaktion ist, sondern Lunas geheiligtes Lebensprinzip, begreifen wir sehr viel später dann auch. Luna karriolt eigensinnig und vergnügt durch ihr Leben und krempelt unseres total um. Ganz nebenbei liefert sie ihrem restlos überforderten Halter, einem Körperklaus der allerfeinsten Sorte, Stoff für drei Bestseller: Herrchenjahre (Wegkegeln 2005 bis 2009), Herrchenglück (Wegkegeln 2010 bis 2013) und Herrchentrubel (Wegkegeln 2014 bis 2016).

Die Süße bleibt sich treu bis zum Schluss. An einem Samstag im Januar 2017 stirbt sie mit zwölfeinviertel auf ihrer Lieblingshunderunde. Kurz nachdem sie sich fürchterlich über Bauer Fürmanns Wolfi hinter dem grünen Tor aufgeregt hat, weil … weil … JA WEIL HALT! Als ob Luna jemals in ihrem Leben einen Grund gebraucht hätte, um sich in einen Atompilz zu verwandeln. Hundert Meter später torkelt sie und kippt auf die Seite. Auf dem Weg zum Tierarzt brummelt sie noch einmal tief. Dann ist sie tot. Der Tierarzt vermutet eine geplatzte Ader im Gehirn. Aber wer weiß das schon. Es ist auch nicht wichtig.

Diese wunderbare Hündin schießt genauso aus unserem Leben hinaus, wie sie hineingeknallt ist. Mit Liebe, Wucht und ganz dickem Schädel. Selbst die Beerdigung ist typisch für sie. Das Fleckchen Erde im Garten, das sie am liebsten hatte, stellt sich beim Graben als extrem widerspenstig heraus: roter, knallharter, mit Bruchstein versetzter Lehmboden.

Ich ackere vier Stunden wie ein Besessener.

Ich bin sicher, sie sieht mir dabei zu. Die ganze Zeit spüre ich ihren Blick in meinem Rücken. Es ist derselbe Blick, den sie mir in so vielen Hundeschulstunden zugeworfen hatte, wenn sie mich mal wieder nach allen Regeln der Kunst vor dem Trainer auflaufen ließ. Dieser leicht verwunderte Blick aus ihren schönen, tiefbraunen Augen: «Du hast nicht wirklich geglaubt, dass es einfach wird, oder?»

Und wie geht Wiki damit um?

Gut, finde ich.

Er nimmt im Garten Abschied von Luna. Ganz geheuer ist sie ihm nicht. Schließlich hat er wegen seiner Unverschämtheiten jahrelang von ihr ordentlich den Frack versohlt bekommen. Und jetzt? Auf einmal rührt sie sich nicht mehr? Nach fünf Minuten traut er sich an sie heran, schnüffelt eine Weile, dreht sich dann um und trabt in die Küche, um zu gucken, was es zu essen gibt.

Schon am nächsten Tag ist er wieder ganz der Alte.

Dingdong!

«Buona sera! Duhasebestelltnapoletanacapreserosatofünfundvierzigdreißig.»

«Stimmt so.»

«Millegrazieciao.»

Ich trage die heiße Pizza viel zu nachlässig von der Haustür in die Küche. Herrgott ja, an jedem anderen Tag wäre mir klar gewesen, dass ich keinen belegten Teigfladen in Nasenhöhe an Wiki vorbeitragen sollte. Aber im Gegensatz zu ihm habe ich meine alte Form noch nicht zurückgewonnen. Wiki schlägt die Zähne in den Karton, reißt ihn mir aus der Hand und verschwindet unter dem Tisch. Salat und Wein überleben die Attacke. Ich will meine Pizza zurückhaben und gehe in den Konflikt, wohlwissend, dass mich das Münsterländerjackrussellgemisch gleich in den Fuß beißen wird. Das nehme ich in Kauf. Ich trage dem Anlass entsprechend Wanderschuhe aus Yakleder.

Unter dem Tisch rangeln wir um die mittlerweile lauwarme Beute und werden dabei immer wütender, weil wir hungrig und demzufolge nicht mehr wir selbst sind. Ich halte die eine Seite des Pizzakartons in der Faust, Wiki hat alle zweiundvierzig Beißer in die andere geschlagen. Wir starren uns in die Augen und machen beide ambitioniert RRRRRRRRRRRRRRRRRRRR. Auf dem Karton zwischen uns befindet sich ein blasser Aufdruck von Positano, aufgenommen von der Meerseite. In den Wellen dümpelt eine fehlfarbene Pizza Funghi, die entweder mit Fliegenpilzen belegt oder einfach nur miserabel gedruckt ist.

In den darauffolgenden Wochen sieht es generell nicht so aus, als trüge Wiki übermäßig Trauer. Zumindest nicht, wenn ihm einer eine kitschige Pizzapappe wegnehmen will. Oder wenn er am Mauseloch in meinen Schuh hackt, der ihn stupsend zum Weitergehen anregt, ungebremst in einen Hundeschulhaufen platzt, der gerade erzogen werden soll, oder mit fliegenden Ohren und riesigen Sätzen neben dem Fahrrad galoppiert.

Überhaupt das Fahrradfahren. So entspannt war ich in den letzten zwölf Jahren nie unterwegs. Ich hänge Wikis Leine an den Lenker und lasse mich durch den Wald ziehen. Na gut, ein Karnickel dürfte immer noch nicht kommen. Aber ansonsten jeder Hund. Kein einziges Mal muss ich die Leine fester in die Hand nehmen, um einem Überschlag vorzubeugen. Im Gegensatz zu Luna will sich Wiki am Rad einfach nicht prügeln. Seinen stoischen Gleichmut in Artgenossenangelegenheiten rechne ich ihm hoch an. Immerhin ist er sechseinhalb Jahre neben einer entsicherten Handgranate hergelaufen. Er hat sich von ihren Macken nicht beeinflussen lassen. Stattdessen hat er eigene entwickelt. Dazu später mehr.

In jenen Tagen nach Lunas Tod hat er aber auch ruhige Momente. Da guckt er still aus dem Fenster oder ringelt sich für lange Zeit im Sessel ein. Mit einer ordentlichen Portion Sentimentalität könnte man sagen, er ist traurig und vermisst seine Freundin. Vielleicht ist er aber auch einfach nur ein wenig verhaltener als sonst, weil wir alle verhaltener sind. Er wird häufig zum Schmusen abkommandiert. Zu diesem Zweck zwingen wir ihn gnadenlos aufs Sofa. Zwingen ist gut. Stella muss nur ein bisschen mit der Zunge schnalzen, schon schießt er quer durchs Zimmer und hopst ihr auf den Bauch. Dann legt er die Nase in ihre Halsbeuge und schnauft hinein.

«Das ist schöner als Kondolenzpost», sagt sie.

Ich bin überzeugt, Wiki hat schon einige Zeit vor uns Abschied von Luna genommen. Hunde wissen, wenn mit dem anderen etwas nicht stimmt. Sie spüren den epileptischen Anfall ihres Menschen, lange bevor er kommt, oder warnen vor einer drohenden Unterzuckerung, bevor diese tatsächlich eintritt. Vielleicht hat Wiki ja gerochen, dass da ein Blutgefäß in Lunas eigensinnigem Quadratschädel mit der Zeit immer dünner wurde. Drei Tage vor ihrem Tod hat er sich jede Nacht in ihr Körbchen gemogelt und sich zwischen ihre Vorder- und Hinterläufe gekuschelt. Die Alte hasste das sonst. Nachts war ihr der kleine ADHSler immer viel zu nervös. Aber in diesen drei Nächten hat sie es zugelassen.

Was ihm definitiv fehlt, ist das Rumnagen an Lunas Halsschwarte. Das praktizierte er zu Lebzeiten seiner großen Freundin jeden Tag mindestens ein Mal. Als hätte es ihm der Arzt verschrieben. Jedes Mal riss er sein Schnäuzchen so weit auf, wie es nur ging, und grub es tief in ihr Fell. Das ganze Maul war voll davon. Er kaute schmatzend darauf herum und brummte dabei wie ein dickes Insekt. Luna verdrehte immer leicht genervt die Augen und wartete, bis die Hornisse fertig war. Aber sie hat es ihm durchgehen lassen. Jeden Tag aufs Neue.

An unserem letzten gemeinsamen Weihnachten haben wir bei uns zu Hause eine gemietete Fotobox aufgestellt. Damit es endlich mal schicke Fotos von allen Familienmitgliedern gibt. Im Lieferumfang waren vier Verkleidungskisten inbegriffen, die allerlei albernes Zeug enthielten. Man konnte sich als flottes Dornröschen rausputzen oder als Gallier mit Hörnerhelm oder auch einfach nur als Elch. Besonders die Redneck-Basecap mit der integrierten Vokuhila hatte es den Kindern angetan. Um sie den Hunden aufzusetzen!

Dass die letzten Fotos von Vokuhilaluna dermaßen albern waren, sagt auch etwas aus. Vielleicht nichts über die Kompetenzen ihres Halters. Aber über die Lebensfreude aller, die mit Luna unter einem Dach lebten – und die heute nicht mit der Wimper zucken, wenn sie von Wiki wegen Pillepallekram wie Pizzapappe streng angegangen werden.

30. Oktober 03:35

Sag mal, was machst du eigentlich, wenn der steppende Meier dich aus dem Schlaf reißt? Ich kriege bei Wikis Lärm kein Auge mehr zu und wälze mich Ewigkeiten hin und her. Irgendwann stehe ich auf und nehme den wandelnden Wecker mit nach unten, damit wenigstens der Rest der Familie nicht wach wird.

Ich gehe in die Küche, koche mir einen Kaffee und schreibe auf, was am Vortag so passiert ist. Derweil rennt Meier orientierungslos um die Stühle, auf denen Pü und Piccolo sitzen und mich gähnend beobachten, während Rita-Line versucht, meinen Kaffee vom Tisch zu fegen, den ich aber dringend brauche, weil ich arbeiten muss, sobald die vier Bettflüchtigen bei Sonnenaufgang ins wohlverdiente Tageskoma fallen.

Ich mache Dialogübungen.

Was?

Kurze Szenen, in der Hoffnung, sie später einmal verwenden zu können. Die schreibe ich alle in eine Kladde. Leider sind sie meistens für die Tonne. Man sieht ihnen die geistige Umnachtung an. Das kann ich niemandem zumuten.

So was habe ich im Notizbuch auch. Aber das lese nur ich.

Schnur dran geht auch

(aus Sophies Notizbuch)

Heute klingelte ein mir unbekannter älterer Bauer an der Tür.

«Sie haben doch vorgestern den Hund vom Krüger angeschaut?»

«Ja.»

«Ich habe einen Spitz, der läuft immer weg. Was kann man da machen?»

«Erziehen?»

«Und sonst?»

«Wenn ich das wüsste, wäre ich reich und nicht mehr hier. Aber Schnur dran geht auch.»

«Mir wurde ein Stromhalsband empfohlen. Aber ich mag den Hund, und der mag das nicht, also möchte ich das nicht.»

«Das spricht für Sie!»

«Der Hund hat fünfhundert Euro gekostet. Ich habe noch nie so viel für einen Hund bezahlt, und jetzt läuft der einfach weg – und das für das Geld!»

«Meine haben wenigstens nichts gekostet, laufen aber auch weg.»

«Das geht dann ja noch.»

«Na ja …»