Grenzenloses Fernweh - Nadine Bütler - E-Book

Grenzenloses Fernweh E-Book

Nadine Bütler

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Beschreibung

"...aber du schreibst doch sicher einen Blog, oder!?", war eine der häufigsten Fragen oder wohl eher indirekte Aufforderung, als ich mich von meiner Familie und Freunden verabschiedete. Weltreise - in 11 Monaten einmal um die Welt! Mein grosser Traum wird endlich wahr. Höchste Zeit, das permanente Fernweh ist kaum mehr auszuhalten! Abenteuer, Spass, Freiheit und Unbeschwertheit stand auf dem Plan, einen Blog zu schreiben war nicht auf meiner Liste. Nun gut, dachte ich mir, das kann ja wohl nicht so schwer sein. Klar, ein Grammatik- und Rechtschreibpreis werde ich nie im Leben gewinnen, aber das war auch nie mein Ziel. "Frei Schnauze" war mein Motto und spiegelt exakt meine Emotionen und Gefühle in den erlebten Momenten wider. Der Blog sollte die Realität des Reisens zeigen, genauso wie es war. Ja, vielleicht hätte ich etwas weniger fluchen können und nicht immer ganz so offen und ehrlich sein müssen, aber auch das gehört zu mir - das bin ich. Meine Reise dauerte 317 Tage, führte mich durch 13 Länder und in mehr als 125 Städte und Orte. Ich reiste mit 25 Travel-Buddies aus 11 verschiedenen Nationen. Fernweh... einmal damit infiziert, wird man es nie mehr los. Manchmal schlummert es zwar nur, leise irgendwo in einem, aber dann bricht es wieder aus und man muss einfach los, seine Sachen packen und raus in die schöne weite Welt...

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Für alle mit Fernweh

Inhaltsverzeichnis

Der Countdown läuft...

Reiseplan – Weltreise 2015

Packen… oje oje…

1. Stopp: Bangkok 04.01. – 06.01.

Chiang Mai 07.01. – 11.01.

Koh Phi Phi 11.01. – 15.01.

Koh Lipe 15.01. – 19.01.

Unsere fast 24h-Reise von Koh Lipe nach Koh Chang

Koh Chang 20.01. – 28.01.

Koh Kood 28.01. – 31.01.

Bangkok 31.01. – 01.02

Koh Phangan 01.02. – 04.02.

Koh Tao 04.02. – 10.02.

Bangkok 11.02. – 12.02.

Chiang Mai zum zweiten 13.02. – 15.02.

Chiang Rai 15.02.

Chiang Khong 15.02.

Auf dem Mekong 16.02. – 17.02.

Luang Prabang 17.02. – 19.02.

Vang Vieng 19.02. – 22.02.

Vientiane 22.02. – 23.02.

Zum 5. und letzten Mal in Bangkok für eine Weile

Bangkok – Hong Kong – Auckland

Auckland 25.02. – 27.02.

Bay of Islands and Cape Reinga 27.02. – 01.03.

Auckland 01.03. – 02.03.

Hot Water Beach 02.03. – 03.03.

Waitomo 03.03. – 04.03.

Rotorua 04.03. – 05.03.

Taupo 05.03. – 07.03.

River Valley 07.03. – 08.03.

Von River Valley nach Wellington 08.03.

Kaiteriteri 09.03. – 12.03.

Westport 12.03. – 13.03.

Lake Mahinapua 13.03. – 14.03.

Franz Josef 14.03. – 16.03.

Wanaka 16.03. – 17.03.

Queenstown 17.03. – 22.03.

Tagesausflug nach Milford Sound

Lake Tekapo 22.03. – 23.03.

Christchurch 23.03. – 24.03.

Kaikoura 24.03. – 25.03.

Wellington 25.03. – 27.03.

Taupo 27.03. – 29.03.

Auckland 29.03. – 30.03.

Adelaide 30.03. – 02.04.

Kangaroo Island 02.04. – 03.04.

Adelaide 04.04. – 06.04.

Alice Springs 07.04. – 08.04.

Outback-Tour Tag 1

Outback-Tour Tag 2 und 3

Outback-Tour Tag 4

Outback-Tour Tag 5 und 6

Adelaide 14.04. – 15.04.

Road-Trip Tag 1

Road-Trip Tag 2

Road-Trip Tag 3

Road-Trip Tag 4

Road-Trip Tag 5

Road-Trip Tag 6

Road-Trip Tag 7 – Melbourne

Melbourne 23.04. – 26.04.

Sydney 27.04. – 01.05.

Surfcamp in Spot X 02.05. – 04.05.

Byron Bay 04.05. – 10.05.

Tagesausflug nach Nimbin 07.05.

Brisbane 10.05. – 12.05.

Byron Bay 12.05. – 14.05.

Noosa 14.05. – 16.05.

Rainbow Beach 16.05.

Fraser Island 17.05. – 19.05. / Rainbow Beach 20.05.

Seventeen Seventy 20.05. – 21.05.

Airlie Beach 22.05. – 23.05.

Whitsunday Segeltrip 23.05. – 25.05.

Airlie Beach 26.05.

Cairns 27.05. – 28.05.

Tauchboot Great Barrier Reef 28.05. – 29.05.

Tagesausflug Cape Tribulation 30.05.

Laaaaaanger 31.05. Cairns – Auckland – L.A.

Santa Monica 31.05. – 03.06.

Quito 04.06. – 05.06.

Start der Südamerika-Tour / Quito 06.06. – 07.06.

San Cristobal 07.06. – 08.06.

Isla Floreana und Isla Isabela 09.06. – 11.06.

Isla Santa Cruz 12.06. – 13.06.

Zurück nach Quito 14.06.

Lima 15.06.

Amazon Jungle 16.06. – 17.06.

Cuzco 18.06.

Ollantaytambo 19.06.

Inka Trail 20.06. – 22.06.

Machu Picchu 23.06.

Cuzco 24.06.

Puno 25.06.

Titicacasee 26.06. – 27.06.

La Paz 28.06. – 30.06.

Salar de Uyuni 01.07. – 03.07.

Zurück nach La Paz 04.07.

Villarreal Homestay 05.07.

Tamarindo 06.07. – 10.07.

Actionreicher Tagesausflug 11.07.

Back in town... 12.07. – 17.07.

...und los geht unser Weekendtrip 18.07.

Montezuma 19.07.

Letzte Woche in Tamarindo 20.07. – 26.07.

Monteverde 27.07. – 28.07.

Manuel Antonio 29.07. – 31.07.

Relax in Golfito 01.08. – 02.08.

San José 03.08.

Tortuguero, wo sich alles um die Schildkröten dreht 04.08. – 05.08.

Puerto Viejo 06.08. – 10.08.

Bocas del Toro 11.08. – 17.08.

Cacao Farm

Santa Catalina 18.08. – 20.08.

Einfach nur genial!!!

Panama City 21.08. – 22.08.

San Blas 23.08. – 25.08.

Panama City 26.08. – 28.08.

L.A. 29.08. – 31.08.

San Diego 01.09. – 03.09.

Palm Springs 04.09. – 05.09.

Kingman on the Route 66

Grand Canyon 07.09.

Crazy Vegas 07.09. – 09.09.

Vegas – Valley of fire – Cedar City

Bryce Canyon 11.09.

Durchs Death Valley nach Lone Pine

Yosemite NP 13.09.

San Fran 14.09. – 17.09.

Santa Cruz 18.09. – 19.09.

Auf dem Highway No. 1 nach Santa Barbara 20.09. – 22.09.

L.A. und Universal Studios 23.09. – 25.09.

Orlando 26.09. – 30.09.

Saint Augustine 30.09. – 01.10.

Savannah 01.10 – 03.10.

Atlanta 03.10. – 05.10.

Asheville 06.10.

Nashville 07.10. – 09.10.

Memphis 10.10.

Vicksburg 11.10.

Vacherie 12.10.

New Orleans 13.10. – 16.10.

Destin 16.10. – 17.10.

Tallahassee 18.10.

Letzte Tage... Orlando 19.10. – 21.10.

Montañita 22.10. – 25.10.

Baños 26.10. – 28.10.

Quito 29.10.

Popayan 30.10. – 31.10.

Villavieja und Tatacoa Wüste 01.11. – 03.11.

Bogota 04.11. – 07.11.

Letztes Highlight: NEW YORK 08.11. – 14.11.

Finally back home 15.11.

Landkarten

Der Countdown läuft...

Zürich, Switzerland

Langsam aber sicher rückt meine grosse Reise immer näher und auch die Vorfreude, Nervosität, Anspannung und Neugierde steigt von Tag zu Tag.

Die wichtigsten Reiseutensilien sind besorgt und ich frage mich bei jedem Gegenstand der dazu kommt wie ich alles in meinen Rucksack packen soll... Wird schon irgendwie klappen... hoffe ich... :-)

So langsam muss ich mich auch von Freunden, Arbeitskollegen und natürlich meiner geliebten Familie verabschieden. Das ist ganz und gar nicht einfach und teilweise sehr traurig... tja wer so lange weg will muss da durch...

So jetzt sind es nur noch 23 Tage und dann geht's los! Ganze 11 Monate um die Welt!

Kanns kaum glauben...

Reiseplan – Weltreise 2015

Zürich, Switzerland

18 Tage, 21 Stunden und 20 Minuten vor meiner Abreise steht nun mein Reiseplan definitiv fest. Für Einige ist meine Reiseroute vielleicht etwas zu strikt geplant, ich aber überliste somit mich selbst. Ich wäre nicht die Erste die auf eine lange Weltreise aufbricht und dann irgendwo an einem schönen Ort für die restliche Zeit hängen bleibt... Sicherlich auch schön so etwas, jedoch möchte ich einmal um die Welt, "so richtig rundherum" und deshalb habe ich mir bereits die Fixflüge gebucht. Hoffentlich kann ich sie auch wirklich einhalten... :-)

Vielleicht ist irgendwer, mal irgendwo unterwegs und man kann sich irgendwann mal treffen...?

Mein Reiseplan (kann sich je nachdem noch um 1-2d verschieben, wenn die Fluggesellschaften wieder einmal ihren Flugplan ändern...)

Packen… oje oje…

Zürich, Switzerland

Frage:

Wie bringt man einen Haufen Kleider und sonstigen Kram, welcher auf einem Bett der Grösse 140x200cm liegt, in einen kleinen Tagesrucksack und einen Reiserucksack von 55l (und oha nicht vergessen +10l zum ausfahren…)?

Antwort:

Gar nicht.

Lösung:

Man nehme einen sehr rational denkenden Vater zur Hilfe und beginnt von vorne.

Stellt euch folgende Situation vor:

Ich die aufgeregte, nervöse Tochter, am Rande der Verzweiflung, vor einem Haufen Kram und mein Vater auf dem winzigen kleinen Stück freier Matratze am Kopfende links mit einem kalten Bier in der Hand und einem stetigen leicht schadenfreudigen Lächeln auf den Lippen… Meine Mutter hat von Anfang an die Flucht ergriffen und verweilt sich im Wohnzimmer.

So, jetzt Schritt für Schritt, eins ums andere, sagt mein Vater.

Was brauchst du WIRKLICH und was kann weg? Ich war der Meinung bereits sehr bedacht gepackt zu haben, scheinbar jedoch noch nicht genug. Ich meine man geht ja nicht nur 2 Wochen in die Ferien und kommt dann zurück und alles vor Ort kaufen kann ich ja auch nicht… Zudem, die Kleider sind nicht das Hauptproblem, sondern all den Kram den man sonst noch braucht wie Schlafsack, Mätteli, Apotheke (ich habe, glaube ich, die grösste Reiseapotheke die ein Backpacker je besessen hat... typisch Pflegefachfrau ), Kamera, mit allen Ladegeräten, Badetuch, Trekkingsachen, Papierkram, alle hundert Kopien und Reiseführer, Landkarten etc. etc. etc.

Klar, ich hätte wie viele andere Reisenden einfach einen grösseren Rucksack nehmen können, dieser wäre dann aber fast grösser als ich und würde mich wahrscheinlich erschlagen. Deshalb habe ich auch hier mich wieder selbst versucht zu überlisten und einen nicht so Grossen gekauft. Nun aber stehe ich da und weiss nicht wohin mit dem ganzen Kram.

Mein Vater, ein "alter Pfadfinder", holt mich dann mit seiner ruhigen Art wieder auf den Boden zurück und unterstützt mich moralisch und gibt mir gute Tipps und Tricks, das schelmische Lächeln bleibt natürlich. Beim Packen ist es wie beim Puzzeln, wo passt welcher Gegenstand hin? Nachdem ich alles auf das Nötigste reduziert habe und den ersten Schock überwunden, sehe ich langsam das Licht am Ende des Tunnels.

Klar, mein Vater und ich haben teilweise etwas andere Ansichten was man WIRKLICH braucht und was nicht. So haben wir auch lange darüber diskutiert, ob die Sandalen neben den Trekkingschuhen und den Flip-Flops auch wirklich notwendig sind oder nicht. Ich muss zu meiner Verteidigung sagen, dass ich mich für eine Frau (glaube ich zumindest) sehr zurück gehalten habe, was das Mitnehmen von "Frauensachen" wie Kosmetikartikel, Kleider, etc. anbelangt. Aber gewisse Sachen will man einfach nicht missen.

Nachdem ich alles in meinen Rucksack gepresst und optimal verteilt habe und sogar die Sandalen noch einen Platz gefunden haben, bin ich nun sehr erleichtert. Puh, geschafft!

Alles ist im Rucksack drin und nichts baumelt nervig umher, genauso wie ich mir das vorgestellt hatte (gut die einen Abstriche die ich machen musste waren nicht geplant, aber über die komme ich hinweg).

Das vorgemerkte Zielgewicht meines Rucksacks war zwischen 8-12kg… nun jetzt sind es 14kg… Ich finde das trotzdem gut, das werde ich schon tragen können.

Das Handgepäck im Tagesrucksack ist auch nicht ohne, jedoch ist dieser Rucksack nicht randvoll und hat noch gut Platz. Mit 5kg ist auch dieser im akzeptablen Bereich.

Nun ist es an der Zeit mein Werk anzuziehen und meiner Mutter vorzuführen. Auch mein Vater muss meinen Rucksack anprobieren, finde ich. Er legt ihn aber schnell wieder ab, da meine Mutter findet der stehe im viel zu gut, nicht dass er noch auf dumme Gedanken kommt und ebenfalls so lange verreist. Es reicht ihr schon, wenn ich so lange weggehe. Nach gefühlten 20h oder mehr ist es endlich geschafft und mein Rucksack steht bereit in der Ecke und wartet auf den 3. Januar.

Juhuuu, mir fällt eine riesen Last von den Schultern. Der Rucksack bleibt nun so und ich fasse ihn bis zum 3. Januar nicht mehr an.

Ich bin (gepäckmässig) bereit zu gehen und werde immer aufgeregter.

Bald ist es so weit und die grosse Reise beginnt… Puh… Jetzt brauche ich einen Drink und lasse den Abend ruhig ausklingen…

Noch 4 Tage, 30 Minuten...

1. Stopp: Bangkok 04.01. – 06.01.

Bangkok, Thailand

03.01.

Nach einem tränenreichen Abschied am Flughafen Zürich (bin ich eine "Heulsuse") hat meine grosse Reise nun endlich begonnen. Das kleine Mädchen neben mir im Flugzeug schien anfangs ganz ok, nachdem ich aber mind.

5x ihre Füsse im Gesicht hatte, als ich schlafen wollte, hätte ich sie aus dem Flugzeug werfen können... Nun gut, auch diese knapp 12h gingen vorbei. Die Zwischenlandung in Hong Kong hat mich dann etwas herausgefordert. Nach der Landung habe ich erst realisiert, dass ich mein Gepäck holen muss um neu einzuchecken. Da ja alles immer so gut angeschrieben und mein Englisch ja überhaupt nicht eingerostet ist, musste ich 4x fragen. Natürlich bekam ich genauso viele unterschiedliche Antworten und hab es dann endlich nach etwa 2h geschafft. Von Hong Kong war es dann ein Katzensprung bis nach Bangkok.

04.01.

Dort angekommen habe ich versucht mich um das Anstehen in der Taxischlange zu drücken, dies aber leider nicht geschafft und musste deshalb eine Stunde auf ein Taxi warten. Endlich in der Stadt angekommen warf mich der Chauffeur am Anfang der Khaosan Road (DAS Backpacker-Mekka) aus dem Taxi und ich stand mit meinem Rucksack mittendrin. Ich habe schon viel von dieser Strasse gehört, war aber dann doch sehr überrascht. So viele Leute, so viele Essensstände, so viele Bars, so viele Betrunkene, einfach ein riesen Getümmel. Ich habe mich dann durch die Strasse gekämpft und das Khaosan Palace gefunden in welchem ich mit meiner Freundin Riana abgemacht hatte. Sehr erfreut über unser Treffen und voller Vorfreude auf die gemeinsamen Ferien stürzten wir uns ins Nachtleben der Khaosan Road.

Kurz etwas essen (puh, an die Schärfe muss ich mich erst noch etwas gewöhnen) und dann natürlich ein Singha zum Anstossen.

Singha und Cuba Libres sind etwas geflossen, so dass ich kaum 5h in Thailand, bereits die kulinarischen Köstlichkeiten ausprobieren durfte... Man sieht es an den Fotos wie viel Überwindung es mich gekostet und wie gut es geschmeckt hat. Obwohl ich zugeben muss, dass die Mehlwürmer irgendwie nicht übel waren...

Naja ein Singha hat dann geholfen die restlichen ekligen Beinchen der Heuschrecke aus den Zähnen zu spülen. Ok, "eklige-Insekten-essen" wäre dann erledigt und muss nicht wiederholt werden.

Natürlich war der Ausgang danach noch nicht vorbei und wir haben uns noch etwas die Bars angeschaut, bis ich dann total kaputt irgendwann ins Bett fiel.

05.01.

Nach laaaaaaangem ausschlafen (null Zeitgefühl in dem fensterlosen Zimmer) sind wird dann direkt Mittagessen gegangen, Fried Noodles überall wo man hinschaut. Mit dem Tuktuk ging es dann quer durch die Stadt zum Baiyoke Hochhaus. So eine Tuktukfahrt ist schon witzig und spannend. Egal ob die Ampel rot oder grün zeigt oder ob auf der richtigen Strassenseite gefahren wird oder nicht, die Fahrer schlängeln sich wie wild durch den üppigen Verkehrt und legen für die Distanzen Rekordzeiten hin. Beim Hochhaus angekommen sind wir dann mit vielen anderen Touristen in den 83. Stock hinauf und haben von dort oben die wahnsinns Aussicht genossen. Von meinem Götti spendiert (vielen Dank nochmals!) haben wir uns dort an unserem reservierten Tisch einen Drink gegönnt und sind anschliessend noch etwas höher auf die drehende Aussichtsplattform gegangen. Der Zeitpunkt unseres Aufenthaltes dort war perfekt, wir haben den Sonnenuntergang mitverfolgt und dann Bangkok bei Nacht bestaunen können. Wahnsinn die vielen Lichter und die Grösse der Stadt, einfach gewaltig. Mit dem Tuktuk ging es dann wieder zurück an die Khaosan Road und an einen dieser vielen Strassenstände zum Abendessen. Hmmm lecker. Natürlich durfte auch an diesem Abend kein Singha fehlen. Es sind dann aber noch ein paar Leos und Changs dazu gekommen bis es wieder sau spät war.

06.01.

Nachdem wir unsere Nachtzugtickets organisiert hatten, wollte ich "kurz" in das grosse Shoppingcenter um mir eine Tastatur für mein Tablet zu kaufen. Nun gut, auf dem Hinweg ist der Tuktukfahrer bereits wie eine Wildsau gefahren und hat die Strecke in der Rushhour in 40min geschafft. Im Shoppingcenter bin ich dann fast verzweifelt. Ca. 20 Personen habe ich an ihren Ständen nach einer passenden Tastatur gefragt, doch keiner konnte mir helfen. Alles hats, nur nicht das was ich gebraucht hätte. Nach über 30min wollte ich bereits aufgeben und zurückfahren. Eine nette Verkäuferin quatschte mich an und ich dachte ich versuche noch ein letztes Mal mein Glück und siehe da, es hat endlich geklappt. Für ca. 30 Franken habe ich eine Tastatur bekommen und sie funktioniert sogar einwandfrei. Schnell wieder aus dem Shoppingcenter raus und in ein Tuktuk. Toll, die ersten 15min sind wir keinen Meter weit gekommen und die Zeit wurde langsam knapp.

In 45min musste ich im Hotel sein, fertig packen und auschecken. Ich fragte den Fahrer was er meine, wie lange es wohl noch gehe und dass ich so schnell wie möglich zurück sein müsste. Als der Verkehr dann endlich ins Rollen kam gab mein Tuktukfahrer alles und fuhr wie ein Henker. Zum Glück kann man sich darin gut festhalten. Allen Verkehrsregeln trotzend schafft er die Strecke in 30min und ich eilte zum Hotel um fertig zu packen. Hopp Hopp ins nächste Tuktuk und zum Bahnhof.

Nun konnte ich etwas verschnaufen während wir auf unseren Zug warteten. Ziemlich pünktlich kam dieser und wir konnten einsteigen. Kaum sassen wir im Zug und fingen an uns einzurichten, kam die Meldung, dass wir alle mit samt Gepäck wieder aussteigen sollen. Unser Waggon war kaputt und ein neuer musste her. Dies hat natürlich seine Zeit gedauert. Mit über einer Stunde Verspätung fuhren wir dann endlich los Richtung Norden nach Chiang Mai. Nachdem wir gegessen hatten kam bereits das Zugpersonal und machte uns unser Bett bereit. Ich, die eigentlich überall schlafen kann, hatte aber diesmal grosse Mühe. Der Zug holperte, schüttelte und schwankte so stark, dass ich in meinem Hochbett fast aus dem Bett fiel und das Gefühl hatte der Zug fällt jeden Moment auseinander. Nach 10h Fahrt und ca. 2h Schlaf sind wir dann endlich in Chiang Mai angekommen.

Chiang Mai 07.01. – 11.01.

Chiang Mai, Thailand

07.01.

Am Morgen sind wir mit unserem Nachtzug in Chiang Mai angekommen und direkt in das Hostel, welches uns ein thailändischer Freund von Riana organisiert hat. Das Ginny Hostel ist sehr einfach und keine Spur von Luxus, dafür sehr günstig (umgerechnet 60.- Franken für 4 Nächte und einen zweitägigen Trekkingtrip). Später haben wir ein paar Schweizer kennen gelernt und uns von ihnen Tipps geben lassen, sowie in einem einheimischen Restaurant "Hot Pot" gegessen.

Nach einem Besuch am Night-Market, mussten wir natürlich auch hier in Chiang Mai die Ausgangsmöglichkeiten testen. Gut wars...

08.01.

Am nächsten Tag wollten wir mit unseren neuen kanadischen Freunden, welche wir im Ausgang kennen gelernt hatten, die Stadt besichtigen. Doch ausgerechnet an diesem Tag hat es zu regnen begonnen. Natürlich hat es die letzten 2 Monate kein einziges Mal geregnet und jetzt wo wir in Chiang Mai sind beginnt es. Uns blieb nichts anderes übrig als unser Vorhaben abzublasen und Riana und ich gönnten uns eine Massage. Auch nicht schlecht. Nach einem leckeren Abendessen, ging es dann wieder in das Ausgangsviertel. Diesmal jedoch besuchten wir eine Rock Bar und waren begeistert von zwei thailändischen Cover-Rock-Bands.

09.01.

Wir standen verhältnismässig früh auf (08:00) für unsere Trekkingtour und machten uns bereit. Da es immer noch in Strömen regnete, fragten wir extra unsere Vermieterin ob das Trekking überhaupt stattfindet. Diese rief den Guide an und meinte im Dschungel würde es dann nicht mehr so viel regnen... Nun gut, das Trekking mit Übernachtung war der Hauptgrund wieso wir nach Chiang Mai reisten, also werden wir wohl gehen, obwohl wir in diesem Moment überhaupt keine Lust hatten. Mit Regenjacke und guten Schuhen ausgerüstet machten wir uns auf den Weg. Ein Transporter holte uns ab und lud unsere neue Schweizer Freundin Daniela, die wir zwei Tage zuvor zu dem Trekking überredet hatten und 6 Franzosen auf. Wir fuhren zuerst eine Weile bis zu einem Market wo wir noch Proviant und Wasser einkaufen konnten. Dort lagen dann auch noch super schicke Regenponchos rum welche wir vorsichtshalber auch kauften. Die rasante, rumplige Fahrt im Transporter ging noch ein gutes Stück weiter bis wir unseren ersten Halt bei den Elefanten machten.

Wir 3 Schweizerinnen verzichteten aber auf den Elefantenritt.

Leider wird in Thailand ein riesen Geschäft mit solchen Elefantenritten gemacht und nur an wenigen speziellen Orten in Thailand werden sie auch wirklich gut behandelt und gepflegt, deshalb liessen wir das sein. Genossen stattdessen weiterhin den Regen.

Nach erneuter Fahrt auf kurvigen Strassen weiter in die Berge kamen wird dann endlich an. Ein kurzer 5-minütiger Fussmarsch brachte uns zu einem kleinen Hüttchen wo wir unser feines Mittagessen, Fried Rice in einem Palmenblatt, einnahmen. Nachdem unser kurliger Guide (ich glaube er raucht etwas zu viele Bananenblätter) seine Holzschnitzkünste und Zaubertricks gezeigt hatte ging es nun endlich los.

Anfangs noch voller Elan liefen wir zügig den Berg hinauf. Schon bald aber wurde es sehr ungemütlich. Der Regen strömte permanent weiter und auch im Dschungel war keine Besserung. Schon nach kurzer Zeit waren wir vom Regen aussen und innen vom Schwitzen platschnass. Richtig angenehm. Die Wanderung ging extrem rauf und runter und der Boden war so rutschig und mit Laub bedeckt, dass man immer wieder hinfiel. Unser Guide zeigte uns freudig die vielen ekligen Spinnen und andere Kriechtiere.

Als wir dann eine Brücke, also lediglich einen Baumstamm mit einem improvisierten Holzgeländer, überqueren mussten, fand ich es dann nicht mehr so lustig. Eigentlich finde ich solche Abenteuersachen richtig toll, aber nicht, wenn der Fluss so viel Wasser hat, dass der Baumstamm im reissenden Wasser steht. Einmal ausgerutscht wäre man wahrscheinlich ohne Halt irgendwo im Meer wieder herausgekommen. Nun gut wir konnten leider nichts machen und mussten uns wohl oder übel von unserem Guide (der die ganze Strecke wohlgemerkt in Crocs lief!) durch den Dschungel führen lassen. Bei schönem Wetter hätte man in den Wasserfällen baden und die vielen Obsthaine richtig geniessen können, in diesem Piss aber war unsere Laune nicht wirklich gut und zudem war es echt gefährlich. Ich hatte keine Lust mir noch ein Bein zu brechen oder mich sonst zu verletzen, was bei dieser Rutschpartie nicht abwegig gewesen wäre.

Endlich nach über 2h kamen wir dann in dem kleinen Dorf in dem unser Guide wohnt an. Richtig kalt (man konnte sogar den Hauch beim ausatmen sehen) und alles komplett nass, standen wir da und wollten eigentlich nur noch in ein warmes Bett. Wir wussten, dass es nicht aufhören würde zu regnen und es am nächsten Tag genau so wie heute weitergehen würde. Daniela, unsere Bernerin, kam plötzlich mit dem Vorschlag, dass wir vielleicht jemanden finden würden der uns nach Hause fährt. Der Gedanke war so verlockend, dass wir unser Guide darauf ansprachen. Dieser war natürlich zuerst sehr beleidigt und erschrocken, da er meinte, wir wollten wegen ihm nicht mehr hier sein. Nach langem hin und her konnten wir ihn überzeugen, dass es lediglich am schlechten Wetter und nicht an ihm liegt. Nach dem Abendessen, welches ich schlotternd einnahm, kam dann ein Dorfbewohner mit seinem Truck. Zuerst noch erstaunt über den teuren Preis den er wollte für die Fahrt, stiegen wir schlussendlich ein.

Das mag wohl ausgesehen haben, die 3 Schweizerinnen gehen wegen ein bisschen Regen nach Hause... Aber es war es uns wirklich nicht wert noch eine Verletzung zu riskieren. Als wir dann einige Minuten gefahren waren, wussten wir warum unser Fahrer so viel Geld wollte. Die Strasse aus Stein, überdeckt mit Sand und Lehm, in dem Regen, war wie eine glatte Eisfläche. Das Auto schleuderte teilweise hin und her und nahm die Kurve oft im letzten Moment. Ein grosses Lob an unseren Fahrer, er hat dies wirklich sehr gut und vernünftig gemacht. Nach über 2h Fahrt kamen wir dann endlich vor unserem Hostel an und fielen todkaputt ins Bett.

10.01.

Überglücklich in einem trockenen warmen Bett aufzuwachen gingen wir anschliessend frühstücken (war bereits etwas später, eher ein Mittagessen) und verbrachten den Tag gemütlich mit Tempel anschauen. Viel mehr liess unser Muskelkater nicht zu. Nach dem Abendessen fielen wir schon bald wieder ins Bett, da wir am nächsten morgen früh raus mussten.

Koh Phi Phi 11.01. – 15.01.

Phi Phi Islands, Krabi, Thailand

11.01.

Um 04:15 war Tagwache, viel zu früh! Mit dem Tuktuk, dass zum Glück tatsächlich pünktlich war, fuhren wir zum Flughafen. Von dort flogen wir ca. 2h nach Phuket, endlich an die richtige Wärme und ans Meer!! Da wir Phuket nicht anschauen wollten gingen wir direkt auf die Fähre welche uns in 3h nach Koh Phi Phi brachte. Bereits auf der Fähre spürte man die Hitze und wir holten uns trotz eincremen unseren ersten Sonnenbrand. Endlich in Phi Phi (auch nur genannt PP) erschlug uns die Hitze dann so richtig. Hunderte von Touristen am Hafen und eine riesen Schar von Thais, die uns alles Mögliche verkaufen wollten. Mit unseren Rucksäcken beladen liefen wir durch das Dorf zu unserem Hostel und waren so was von froh über die kalte Dusche in unserem Zimmer. Nach einem kurzen Nickerchen ging es dann zum Essen und rein ins Getümmel. Das ganze Dorf besteht aus Ständen von Kleidern, Schmuck, und Essen, sowie vielen Dive-Centers, Bars und Tattoo Studios, in denen sich erstaunlich viele Leute traditionell tätowieren lassen. Riana war bereits vor 2 Jahren für eine lange Zeit auf PP und zeigte mir alles. Leider hat sich sehr vieles verändert und es ist nun der reinste Touristenabklatsch. Die kleinen charmanten Märkte von den Einheimischen sind verschwunden und überall hat es nur Touristenzeugs. Sehr schade, dass sich dies so entwickelte. Sogar ein Shoppingcenter soll auf der kleinen Insel gebaut werden für die Tagestouristen die mit den Booten kommen, wie bescheuert ist das denn??? Wie alle anderen Touris gingen wir am Abend dann in die Bars und naja, sagen wirs mal so, es wurde sehr flüssig und der Heimweg sehr lustig.

12.01.

Etwas verkatert, empfingen wir am nächsten Mittag am Hafen unsere Berner-Freundin Daniela, die uns nachgereist ist, um mit uns etwas herumzureisen. Wir genossen den Tag an dem "typischen Postkarten Strand" von PP und liessen den Abend ruhig ausklingen.

13.01.

Heute ging es mit dem Boot weg von der Insel nach Kho Phi Khol Le an den weltbekannten Strand an welchem der Film "The Beach" gedreht wurde. Uns war ja bewusst, dass es viele Touristen haben würde, doch was wir sahen verschlug uns die Sprache.

Es war krank die vielen Leute und Boote die sich dort sammelten.

Es hatte sogar so viele Boote, dass wir nicht halten konnten und auf die andere Seite der Insel mussten, um von dort dann halsbrecherisch über Stein und ein Seilnetz, die Klippe hoch und auf die andere Seite laufen mussten. Der Strand und die Kulisse rundherum waren trotz all den Leuten erstaunlich und wunderschön, es sieht genauso aus wie in dem Film. Es hielt uns aber keine 5 Minuten dort und wir liefen zurück zur anderen Bucht. Dort konnte wir etwas schnorcheln, was wirklich recht schön war und sprangen vom Boot ins Wasser. Wir fuhren dann an anderen Buchten der Insel vorbei wieder Richtung PP. Ich muss schon sagen, die Inseln, das Wasser und die Strände sind wunderschön, es hat aber viel zu viele Touristen, die die ganze Idylle kaputt machen. Vielleicht ist es ein bisschen besser, wenn nicht Hochsaison ist, ich kann es mir aber kaum vorstellen. Am Abend dann liefen wir den Berg hoch auf einen Aussichtspunk (so anstrengen in der Hitze) und genossen von dort aus die Sicht über die Insel und den Sonnenuntergang. Es ist schon erstaunlich, der bewohnte Teil der Insel ist nur ein kleiner Streifen, welcher von beiden Seiten von Meer umgeben ist und an den anderen Enden hat es Berge. Nach einer kühlen Dusche ging es dann zum Abendessen und wieder ins Nachtleben von PP. Eine super live-Band brachte uns wieder in Fahrt und wir genossen den Abend. Ich bin erstaunt, ich hätte gedacht auf viele Schweizer und Deutsche zu treffen, bis jetzt aber wimmelt es von Franzosen und Kanadier.

Bin gespannt was für Leute wir noch alles kennen lernen.

14.01.

Waaaaas für ein fauler Tag... Da es gestern etwas später (oder früh?) geworden ist, mussten wir heute laaange ausschlafen und uns etwas auskurieren, man ist einfach nicht mehr 20ig. :-)

Koh Lipe 15.01. – 19.01.

Koh Lipe, Thailand

15.01.

Heute ging es weiter Richtung Süden. Mit vielen anderen Touristen warteten wir in der bereits brühenden Hitze auf unsere Fähre, die natürlich bereits 30min Verspätung hatte.

Die Fähre, ein ziemlich kleines Boot, sollte uns in 6h nach Koh Lipe bringen. Anfangs war die Fahrt noch sehr gemütlich. Auf dem Deck konnte man gemütlich lesen und wurde ab und zu mit etwas Meerwasser, welches auf den Seiten des Bootes hochspritze, abgekühlt. Bald aber schon wurden die Wellen höher und höher, sodass wir schlussendlich klitschnass waren und ins stickige, nach Benzin riechende, Innere des Bootes flüchten mussten. Der Service auf dem Boot war eher spärlich. Auf einer Insel auf der Mitte der Strecke kam eine Horde Einheimische mit Körben voller Leckereien, die man ihnen für wenig Geld abkaufen konnte, an Board. Als ein Tourist einen Einheimischen fragte wie lange es noch ginge bis nach Koh Lipe, meinten wir zuerst er mache einen Witz, als er sagte noch 3h. Wir waren bereits 5h unterwegs. Als endlich nach erneut 1h eine Insel im Meer auftauchte freuten wir uns schon unser Ziel erreicht zu haben. Leider tuckerten wir nur an der Insel vorbei.

Nach schlussendlich 8h kamen wir dann endlich, bereits in der Abenddämmerung, auf Koh Lipe an. Juhuu geschafft!!

Von einem frei liegenden Steg wurden wir dann mit Longtail-Booten (ich musste auf dem Boden sitzen, da die kleinen Boote so überladen waren) auf die Insel gefahren. Am schönen Strand entlang, barfuss durch den Sand mit unseren schweren Rucksäcken, suchten wir nach unserer bereits gebuchten Unterkunft.

Das Green View Beach Resort, ist eine Anlage direkt am Strand mit Bambus-Bungalows. Der merkwürdige, italienische, sehr zerstreute Besitzer übergab uns Dreien den Schlüssel und erklärte uns kurz ein paar Dinge. Die Unterkunft war für thailändische Verhältnisse eher teuer, aber wir freuten uns auf einen schönen Bungalow nur ein paar Schritte vom Meer entfernt. Optisch waren die Anlage und der Strand ein Traum, der Service des Resorts aber eher kläglich für den teuren Preis (Zimmer reinigen, frische Wäsche oder neues WC-Papier in den 4 Nächten: Fehlanzeige).

Nachdem wir um das grosse Doppelbett geknobelt hatten (ich habe natürlich verloren) gingen wir direkt neben unserem Resort am Strand Abendessen und anschliessend das kleine Dorf erkundigen. In einer kleinen Bar, mit einer Handvoll Leuten und Live-Musik von zwei Thais mit Gitarre, wollten wir unseren Abend mit einem Drink ruhig ausklingen lassen. Bald darauf setzten sich zwei Männer in unserem Alter an ein Tischchen vor uns. Auf Englisch fragte der eine nach Feuer und bedankte sich dann anschliessend auf schweizerdeutsch. Bereits hatten wir wieder neue Leute kennen gelernt. Tony ein halb Schweizer/Spanier der auf der Insel arbeitet und Milos ein Serbe der dort etwas hängen geblieben ist. Tony fragte bald nach, ob wir auch tauchen und schon bald stellte sich heraus, dass er genau bei dieser Tauchbasis arbeitet, welche mir zuvor empfohlen wurde. Wir wurden anschliessend noch ins Nachtleben von Koh Lipe eingeführt und der Abend war einmal mehr etwas lang und flüssig.

Koh Lipe hat mir schon am ersten Tag sehr gut gefallen. Die Insel ist wunderschön, schon touristisch, aber noch nicht ganz so überlaufen und das Dörfchen ist überschaubar. Eine etwas grössere Strasse überquert die ganze Insel, an welcher sich Restaurants, Bars, Shops und Dive-Center befinden. Ca. 15min geht man von einer Seite zur anderen. Am Abend ist im Gegensatz zu Koh Phi Phi kaum was los, aber das ist für diese Insel genau richtig.

16.01.

Nach dem Ausschlafen gingen wir im Café Lipe, welches uns empfohlen wurde, frühstücken. Das Café gehört einem Schweizer der täglich frisches Brot macht. Wie geil nach all dem weisser als weissen Toast und Reis, mal wieder richtiges Brot zum Frühstück. Wir gingen dann auf die andere Seite der Insel zum Sunrise-Beach und ich meldete mich im Dive-Center. Wir liessen den Tag gemütlich am Strand ausklingen und verabredeten uns mit Milos, Tony und seiner Schwester Caty zum Abendessen. Wir genossen ein leckeres Fisch-Essen in einem Restaurant, in welches ich als Tourist nie reingegangen wäre. Wie so oft war es toll und gut verträglich. Anschliessend gab es noch einen Schlummertrunk in einer urgemütlichen Reggae-Bar am Strand mit Blick auf die schönen Sterne und dem Meeresrauschen im Hintergrund.

17.01.

Viel, viel zu früh musste ich heute aufstehen und machte mich auf den Weg auf die andere Seite der Insel zum Dive-Center. In der Nacht habe ich noch meine zwei Freundinnen unschön aufgeweckt, da sich mein Wecker im Rucksack selbständig auf 3 Uhr morgens gestellt hatte. Natürlich habe ich nichts gehört, bis mich Riana aus dem Bett jagte um meinen doofen Wecker zu finden.

Sorry nochmals an dieser Stelle. :-) Um 08:00 war ich dann im Dive-Center und machte mich bereit für meinen ersten Tauchgang nach eineinhalb Jahren. Ich musste zuvor noch einen kleinen schriftlichen Test machen, was mich etwas gefordert hatte und das dann noch auf Englisch. Tja ich habe ihn zum Glück bestanden, mit etwas Hilfe von meinem hawaiianischen Guide Grant und lernte anschliessend meinen Tauch-Buddy, Alex ein Russe, kennen. Schon bald ging es mit dem Boot raus aufs Meer und zu unserem Tauchplatz. Da Alex noch an seinem Open Water Kurs war machten wir noch ein paar Übungen auf ca. 5m und dann ging es endlich los. Leider war die Sicht sehr schlecht und ich konnte gerade knapp Grant vor mir sehen. Sehr schade, doch für den ersten Tauchgang seit langem wars ok. Wir haben doch ein paar Dinge gesehen und das Gefühl beim Tauchen ist nach wie vor genial, so war die schlechte Sicht gar nicht sooo schlimm.

Zurück an Land ging ich dann mit den Girls Mittagessen (für sie wars eher ein Frühstück) und anschliessend wieder zurück für den zweiten Tauchgang. Diesmal gings mit dem Longtail-Boot raus, zu meinem 71. Tauchgang. Die Sicht war etwas besser, jedoch leider immer noch schlecht. Es war trotzdem ganz gut und interessant. Nachdem ich den restlichen Tag mit den andern am Strand ausklingen liess, gings nach dem Abendessen mit allen an die Beach Party. Ich war leider sehr müde vom Tauchen, trotzdem wars lustig und wir hatten unseren Spass.

18.01.

Wir konnten zum Glück ausschlafen und machten uns dann um 13:00 für unseren Schnorchel Trip bereit. Ich erwartete nicht sehr viel. Ich schnorchle zwar gerne, aber seit ich tauche ist es nur noch halb so interessant. Trotzdem freute ich mich auf den Ausflug und es war genial! Wir hielten an drei Orten zum Schnorcheln und sahen viele tolle Dinge und genossen es richtig. Die Strände rundherum waren traumhaft und das Meer einfach genial!

Wir hielten kurz auf einer schwarzen Steininsel und erkundeten die Gegend. Danach gings zu unserem Rastplatz. Ein schöner Strand mit einem Süsswasserfluss im Hintergrund und Fledermäusen die auf der Jagd waren. Vom Strand hatte man eine traumhafte Sicht auf das Meer und die umliegenden kleinen Inseln. Unser Guide stellte sich als super Grillmeister heraus und die restliche Crew spielte Fussball im Sonnenuntergang. Wir genossen ein super feines Essen und einen unvergesslichen, wunderschönen Sonnenuntergang! Einfach traumhaft auf dieser scheinbar verlassenen Insel mit nur einer Handvoll Touristen. Als es ganz dunkel war stiegen wir wieder in unsere Boote und fuhren zum letzten Schnorchel Platz. Ich musste etwas meinen Mut zusammennehmen um in das stockdunkle Wasser zu springen.

Dann aber wurde es genial! Durch unsere Bewegungen im Wasser kam das Plankton zum Vorschein. Ich habe dies zuvor noch nie gesehen und war völlig fasziniert! Wunderschön sieht es aus, wenn man untertaucht und alles silbern glitzern sieht. Alle plantschten wie wild herum um möglichst viel Plankton zu sehen und wollten kaum mehr aus dem Wasser. Es wurde aber Zeit zu gehen und unsere Guides brachten uns dann zu unserem Strand zurück. Nach dem nervigen packen für die am nächsten Tag folgende Weiterreise und einem kurzen Schlummertrunk, verabschiedeten wir uns von allen und fielen todmüde ins Bett.

19.01.

Nach dem letzten Frühstück im Café Lipe mussten wir uns von unserer neuen Freundin Daniela verabschieden, die noch ein paar Tage auf Lipe blieb. Schön durften wir sie kennen lernen und tolle Tage zusammen verbringen! Für Riana und mich gings dann los mit unserer riesen Tour nach Koh Chang.

Unsere fast 24h-Reise von Koh Lipe nach Koh Chang

Bangkok, Thailand

19.01.

Um 09:00 ging es mit dem Longtail-Boot vom Strand bis zum schwimmenden Steg und von dort 2h mit dem Speed-Boot bis nach Hadjay.

Es war meine erste Fahrt mit dem Speed-Boot und ich habe herausgefunden, dass ich es hasse.

Lieber tuckere ich ein paar Stunden länger auf dem Meer herum mit einer Fähre, als mit dieser Rumpelkiste über das Meer zu jagen und danach Kopfschmerzen von den Schlägen zu haben. In Hadjay ging es dann mit dem Minibus zum Flughafen. Dort mussten wir ca. 3h totschlagen, zum Glück haben wir in Chiang Mai auf dem Markt ein Eile-mit-Weile gekauft. Mit dem Flugzeug ging es dann in ca. 2h nach Bangkok. Dort angekommen versuchten wir uns über die Möglichkeiten um nach Trat zu kommen zu erkundigen, doch irgendwie konnte uns niemand so genau weiterhelfen. Wir stiegen in mehrere öffentliche Busse und kamen schlussendlich nach einer gefühlten Ewigkeit am Busbahnhof an. Dort mussten wir erneut ein paar Stunden ausharren, wir waren fast die einzigen Touristen. Um 22:00 konnten wir dann in unseren Nachtbus einsteigen und fuhren los. Man hat uns gesagt die Fahrt sollte ca. 6h dauern, nachdem wir endlich ein wenig eingenickt sind stoppte der Bus plötzlich und alle stiegen aus.

20.01.

Bereits um 02:45 sind wir in Trat gelandet und standen etwas verloren in der Kälte. Nachdem ich alle meine warmen Sachen hervor gekramt hatte warteten wir erneut. Um ca. 05:00 ging es dann endlich weiter. Mit dem offenen Sammeltaxi ging es zu einem kleinen Restaurant, bei welchem wir erneut warteten. Langsam hatte ich das Warten gesehen und mein Buch schon fast zu Ende gelesen. Als ich auf die Toilette ging wurde ich plötzlich wieder etwas wacher, eine riesen Spinne, ca. 6cm Durchmesser kreuzte meinen Weg. Dafür wurde ich nach dem Toilettengang von 3 kleinen Welpen freudig begrüsst und angesprungen, sie hatten grosse Freude meine Schuhe anzuknabbern. Endlich ging es mit dem Taxi weiter zum Hafen. Dort dann mit der Autofähre in ca.

30min auf Koh Chang. Erneut mit einem Sammeltaxi fuhren wir an den bekannten Lonely Beach. Die Fahrt dorthin habe ich aber nicht mitbekommen, meine Augen liessen sich nicht mehr offenhalten und so döste ich im holpernden Taxi friedlich vor mich hin.

Um ca. 07:30 am Ziel, rissen wir die Hostelangestellte aus dem Bett um einzuchecken. Eine gefühlte Ewigkeit brauchte diese um sich fertig zu machen und uns ein Zimmer zu geben, natürlich schlief ich schon fast wieder im Sitzen ein. Endlich, endlich konnten wir auf unser Zimmer. Als wir unser super grosses, schönes Zimmer mit riesigem Bett und Bad sahen waren wir total aus dem Häuschen und fielen sofort für ein paar Stunden in friedlichen Schlaf. Herrlich! :-)

Koh Chang 20.01. – 28.01.

Ko Chang, Thailand

Todmüde fielen wir nach unserer langen Reise ins Bett, nachdem ich schon auf dem Tisch in der Hostel Lobby geschlafen hatte.

Unser Zimmer war ein riesen Glückstreffer. Sehr gross, sauber, mit Klimaanlage (die jedoch literweise Wasser produzierte), TV, den wir nie einschalteten und ein riesen Bad. Das Beste war aber das super bequeme Bett.

Gegen Mittag wurden wir geweckt. Clem, der Ire, mit dem wir die leckeren Insekten in Bangkok gegessen hatten, war auch auf der Insel und motivierte uns das kuschlige Bett zu verlassen. Zusammen mit seiner Kollegin Pooja aus L.A. erkundeten wir das Dörfchen und die leckeren Restaurants.

Zwei Tage verbrachten wir mit den beiden und genossen Sonne, Strand, Meer und natürlich Party am Abend. Ich habe eines morgens herausgefunden, dass man in Thailand besser keinen Vodka trinken soll... Ich hatte ja schon ein paar Mal ein Gläschen zu viel, aber ich hatte noch nie so richtig derbe Kopfschmerzen nach dem Ausgang wie an jenem Morgen. Clem (der bereits seit etwa 4 Jahren in Thailand herumreist) erklärte mir dann, dass die Thais in den Bars zwar die original Vodkaflaschen im Regal stehen haben, jedoch oft normalen Ethanol einfüllen, weils viel günstiger ist und sie so die Touristen abzocken können. Kein Wunder also, dass ich so ein Kater hatte. Nun gut, auch das ging vorbei und schon bald war ich wieder soweit fit, bis mich dann leider das altbekannte Reiseproblem erwischte, den "Schei****" Welcome to Thailand kann man da nur sagen. Ich gehe bei diesem Thema nun nicht zu genau ins Detail... Naja auch das war irgendwann mehr oder weniger überstanden und wir hatten in der Zwischenzeit eine neue Stammbar gefunden. Die Gu Bay Bar welche zugleich auch ein kleiner Shop und Tattoo Studio ist, sowie auch die Wohnung des Besitzers Sun, gefiel uns sehr gut und wir bekamen die besten Mojitos dort. Wir freundeten uns schnell mit Sun an und hatten eine coole Zeit. Wir hätten ihn sogar zu einer thailändischen Hochzeit begleiten können, haben aber dankend abgelehnt, da wir uns doch etwas fehl am Platz vorgekommen wären.

Dafür gings mit Sun an die Beach Party und oft spielten wir auch Karten mit ihm in der Bar. Einmal konnte ich sogar meine alten Barkeeper Fähigkeiten wieder hervorholen. Ich machte Riana einen Mojito, da Sun einkaufen gehen musste.

Schon witzig wie die Dinge anders laufen in anderen Ländern.

Geht etwas in der Bar aus, geht man einfach in den Supermarkt nebenan und kauft es sich oder schickt die Stammgäste.

Am 24.01. am Samstag war dann die grosse "Winter Sensation" Party die schon seit Wochen auf grossen Plakaten angepriesen wurde. Wir haben schon eine etwas grössere Beach Party erwartet und waren sehr überrascht über das riesige Spektakel. Es war ähnlich wie bei uns an einem Open Air. Eine riesen Bühne, überall Food- und Getränkestände, ein Tattoo Stand (wie überall) und eklige öffentliche Toiletten für die man natürlich bezahlen muss.

Die Party war richtig cool und es war sehr lustig die vielen Leute zu beobachten. Erstaunlicherweise hatte es mehr Thais als Touristen was mir sehr gefiel. Die Ladyboys sind natürlich auch immer sehr amüsant, obwohl das die Thais selber manchmal nicht so toll finden, wie ich erfahren habe. Sie werden zwar geduldet, haben jedoch oft Mühe richtige Jobs zu finden und arbeiten auch deshalb praktisch nur in der Party- und natürlich Sexszene. Für mich aber ist es witzig sie zu sehen und teilweise muss man also wirklich zweimal hinschauen um zu erkennen, dass es wirklich keine richtigen Frauen sind. Viele sind aber auch "schlecht gemacht". Da sieht man oft einen mit Make-Up überschmierten Stoppelbart oder hört sehr sehr tiefe raue Männerstimmen zu feinen weiblichen Körpern.

Die grosse Party ging bis spät in die Nacht, oder besser gesagt bis in die frühen Morgenstunden. Leider lief wie immer so überhaupt nicht meine Musik und nach mehreren Stunden von diesem Elektrozeugs musste ich dann das Weite suchen.

Den Sonntag verbrachten wir ohne schlechtes Gewissen, wie zu Hause nach einem anstrengenden Partyausgang, im Bett.

Natürlich gingen wir kurz raus, wir mussten ja schliesslich etwas essen, hmm Fried Rice kann so gut sein. Wir hielten uns aber dann mehrheitlich in unserem Zimmer auf und machten einen richtig faulen Sonntag mit Filme gucken und relaxen.

Die nächsten zwei Tage nahmen wir auch eher gemütlich und gingen an den Strand und am Abend in unsere Stammbar. Der Besitzer war dann auch ziemlich traurig als wir Koh Chang verliessen und weiter nach Koh Kood gingen.

Koh Kood 28.01. – 31.01.

Ko Kut, Thailand

Nach 8 Nächten in Koh Chang war es nun definitiv an der Zeit weiter zu gehen. Wir hatten unseren Trip, also die Fähre von Koh Chang nach Koh Kood, das Hostel dort und die Reise von dort zurück nach Bangkok bei einer Lady in Koh Chang an einem der vielen Travel Agencys gebucht. Normalerweise haben wir nie so viel im Voraus gebucht.

Da uns aber von mehreren Seiten gesagt wurde, dass man in Koh Kood etwas vorbuchen soll, da es nicht sehr viele günstige Möglichkeiten gibt, haben wir dies also gemacht. Den ganzen Trip konnte man als Packet haben, mit allen Transfers, was uns eigentlich gerade recht war. Da haben wir noch nichts Übles gedacht...

Wir verliessen also Koh Chang mit dem überfülltesten Speedboat, dass ich je gesehen habe. Als das Boot schon voll war kamen nochmals ca. 10 Leute die sich irgendwo dazwischen quetschen mussten. Ok das Boot ist nicht gesunken und wir kamen heil in Koh Kood an. Dort hat uns der deutsche Besitzer des vorgebuchten Hostels abgeholt.

Im Hostel wollten wir normal mit unserer "Quittung" einchecken, als der Besitzer sagte, dass kein Geld bei ihm angekommen sei. Wir erklärten ihm, dass wir schon alles bezahlt hätten, er wusste aber leider von nichts. Sehr komisch, da die Lady in Koh Chang noch mit ihm telefoniert hat um zu checken ob noch Zimmer frei sind. Das war korrekt, jedoch hat sie keinen einzigen Bath an das Hostel überwiesen. Der Besitzer hat uns erklärt, dass er gar keine Abmachung mit der Lady dort hat. Toll, wir standen also da, haben alles bezahlt, doch nichts ist angekommen. Wir wurden auch misstrauisch, ob unsere Weiterreise abgedeckt ist.

Die Thai Dame vom Hostel und der Besitzer waren extrem lieb und haben mehrere Telefonate geführt. Wir haben dann herausgefunden, dass die Weiterreise auch nicht gedeckt ist und die Fähre, sowie die Busfahrt noch nicht einmal reserviert. Der Besitzer riet uns die Touristenpolizei einzuschalten, doch dafür hätten wir nochmals nach Koh Chang zurückfahren sollen und mit der Polizei zusammen die Lady vor Ort anzeigen müssen. Die Thai Dame vom Hostel hat sich dann der Sache angenommen und weiter herumtelefoniert. Sie hat mit der Lady in Koh Chang gesprochen und diese hat gemeint sie hätte das Geld gar nicht mehr. Sie meinte auch, dass sie eine Familie zu ernähren hätte und das Geld nicht überweisen könne, weil sie es nicht hat. Die Dame vom Hostel hat heftig mit ihr gestritten (zum Glück verstehen wir kein Thai). Schlussendlich hat die Lady gemeint, sie versucht ihr Moped zu verkaufen und werde dann das Geld in den nächsten Tagen überweisen. Es hörte sich aber alles etwas merkwürdig und ungläubig an. Wir haben dann unserem Freund Sun von der Bar geschrieben, ob vielleicht er mal nach dem Rechten sehen könnte.

Das Travel Office der Lady war keine 20m von der Bar entfernt.

Sun hat uns zuverlässig bald darauf geantwortet und berichtete, dass die Polizei bereits bei der Lady aufgekreuzt sei und sie mitgenommen hätte. Scheinbar wurden mehrere Leute über den Tisch gezogen und betrogen. Wir haben uns überlegt, dass wir wahrscheinlich keine Chance mehr hätten das Geld wieder zu bekommen, weil noch so viele andere, vermutlich Touristen vor Ort, das Geld schneller bekommen. Es waren zum Glück "nur" 100 Franken, aber es ging ums Prinzip. Ich denke, dass die Lady nur eine Marionette an diesem Travel Agency Stand ist und dahinter eine Mafia steckt. Ich glaube ihr, dass sie das Geld gar nicht mehr hat und es bereits weitergeben musste.

Wir waren etwas verärgert, dass uns das passiert ist. Wir hatten schlichtweg Pech, hätten wir eines der anderen zehn Travel Agencys genommen wäre es nicht passiert. Naja was solls, ändern kann man es zu diesem Zeitpunkt sowieso nicht mehr. Wir beschlossen abzuwarten was am nächsten Tag passieren wird. Die Dame vom Hostel wird dran bleiben meinte sie.

Das Hostel war ziemlich cool, das Bett zwar katastrophal und es war laut in der Nacht, wegen den vielen Hunde, doch die Leute waren toll und unterhaltsam. Sie hatten einen Hausaffen und wie gesagt etwa 8 Hunde. Zudem ein Dive-Center. Ich ging am folgenden Tag tauchen und Riana kam mit aufs Boot zum Schnorcheln. Es war ein cooler Ausflug und wir hatten viel zu lachen mit den Dive Guides.

Als wir zurück kamen berichtete uns der Besitzer, dass die Lady scheinbar nun 700 Bath überwiesen hätte. Wir waren sehr überrascht und dankbar, das war immerhin für eine Nacht im Hostel.

Mal schauen was noch passiert.

Am Abend haben wir dann Pizza, vom Pizzaservice bestellt, zusammen mit dem Besitzer. Hätte ich nie gedacht, das einmal in Thailand zu machen. Die Pizza kam sogar ziemlich schnell und war sehr gut. Danach wollten wir eigentlich das winzige Dörfchen etwas anschauen. Riana fühlte sich aber überhaupt nicht gut und wir gingen zurück ins Zimmer. Bald darauf bekam auch ich Bauchschmerzen und fühlte mich unwohl. Wir schliefen dann, denn ich musste am nächsten morgen früh raus zum Tauchen.

Um 06:45 war Abfahrt zum Hafen. Ich fühlte mich nach wie vor nicht gut und hatte zur Sicherheit bereits mal eine Tablette gegen Übelkeit genommen. Auf dem Boot habe ich dann meine heutigen Mittaucher kennen gelernt. Da waren 3 junge etwas verrückte Amerikaner aus Texas, ein witziger Berliner Punker, ein etwas älterer, merkwürdiger Österreicher, ein quirliger spanischer und ein ruhiger thailändischer Dive Guide, der thailändische Captain/Koch und ich. Eine witzige, gut durchmischte Truppe. Die Fahrt bis zum Wrack war leider sehr weit, ein Weg ca. 2 1/2h. Ich konnte die ersten 2h leider überhaupt nicht geniessen, da mir nach wie vor so was von übel war. Auch eine zweite Tablette hat überhaupt nichts gebracht. Die Jungs haben beim Frühstück auf dem Boot kräftig zugelangt und ich habe ein halbes Stückchen Brot versucht runter zu würgen. Ich habe die meiste Zeit auf den Horizont starrend an der Reling verbracht.

Kurz vor unserem Ziel, startete der Guide mit dem Briefing. Ich habe aber nur die ersten 3min mitbekommen und musste dann fluchtartig die Runde verlassen. Ich habe dann so richtig geko*** und mich in diesem Moment so richtig beschissen gefühlt, aber danach gings mir viel besser. Als ich zurück aufs Deck kam zu den Jungs, meinte der Guide auf Englisch nur: "Und, endlich geschafft? " ich sagte etwas beschämt "Ja" und alle lachten. Diese Barriere wäre dann wohl auch gebrochen.

Ich habe erst im Nachhinein erfahren, dass auch der thailändische Guide dasselbe machen musste wie ich und dass noch 3 andere von der Crew vom gestrigen Ausflug Bauchschmerzen und die Folgen davon spürten. Wahrscheinlich war mit dem Essen vom Vortag etwas nicht so gut gewesen. "Welcome to Thailand" zum zweiten, jupii...

Immerhin, das Wrack war genial zum Tauchen und entschädigte meine bis anhin schlimmste Bootsfahrt. Wir machten zwei Dives und genossen die herrlichen grossen Fischschwärme. Hammer, wenn du tauchst und knapp ein Meter neben dir riesen Barracuda-Schwärme und andere Fische vorbeiziehen.

Nur sehr schade, dass der Mensch zu dumm ist dies richtig zu schätzen und zu bewahren. Neben unserem Tauchboot hat ein Fischerboot gehalten, das mit russischen Touristen besetzt war.

Die haben einen Angeltrip gebucht und die Crew an Bord hat mit lebend Köder einen Barracuda nach dem andern aus dem Meer gefischt, ca. im 2min Takt. Schrecklich! Klar hat es viele Fische, wenn aber jeden Tag 2-3 solche Boote vorbeikommen und alle ca. 15 Fische fangen hat es bald keine so tollen grossen Schwärme mehr. Über solche Leute könnte ich echt kotzen (Sorry für die Wortwahl, aber ist doch wahr), genauso wie alle ihren Abfall ins Meer werfen, aber das ist dann wieder ein anderes Thema. Viele Inseln haben das aber zum Glück nun gemerkt und machen regelmässig Reinigungsaktionen mit Touristen und Freiwilligen, die sehr gut sind.

Nach unseren zwei Dives sind wir zurückgefahren. Der Guide musste nur einmal sagen, dass es kaltes Bier an Bord hat und die Amis waren ausser sich vor Freude. Die Crew hatte zuvor ca. 30 Dosen Bier geladen, der Berliner und der Österreicher haben je eins abgekriegt (ich habe wegen meiner immer noch latenten Übelkeit freiwillig darauf verzichtet) und den Rest haben die Amis gesoffen in den 2h, hat gerade knapp gereicht. Hätte es mehr gehabt, wäre es weg gewesen.

Als wir zurück waren gab es nochmals eine Überraschung. Die Lady von Koh Chang hat tatsächlich Wort gehalten und noch den Rest des Geldes überwiesen! Sie hat nochmals im Hostel angerufen und nachgefragt, ob wir zwei das Geld auch wirklich bekommen haben. Sie klärt nun alles, damit sie nicht angezeigt wird und ins Gefängnis muss. Sie hat wirklich ihren Roller verkauft und das Geld zusammengekratzt. Irgendwie tut mir die Lady etwas leid, ich glaube, da ist viel mehr dahinter und ich frage mich was nun mit ihr passiert. Ich glaube nicht, dass sie einfach so austeigen kann, in was auch immer sie verwickelt ist. Nun gut, wir hatten unser Geld wieder und waren froh nun alles geklärt zu haben. Wir konnten dann sogleich einen richtigen Transfer im Hostel buchen mit einem richtigen Ticket.

Unser letzter Abend in Koh Kood war nochmals richtig cool.

Das Team vom Dive-Center macht jede Woche eine Moto-Party, das heisst sie suchen sich ein Thema aus, stylen sich danach und gehen dann in die eine grössere Bar im Dorf und feiern dort ein wenig. Zur riesigen Freude der Mädels war das Thema diese Woche "Ladyboys". Das hiess, die Männer machten sich zum Depp und die Frauen konnten sich köstlich amüsieren. Wir halfen den Männern sich zu stylen und gaben modische Beratung. Riana übernahm das Schminken und am Schluss sahen alle bombastisch aus. Die Krönung war der Aufmarsch vom spanischen Dive Guide und vom Berliner Punker, beide wurden von einem richtigen Ladyboy gestylt und geschminkt. Schrecklich schön waren sie. Praktisch alle Männer zogen ihre Rolle fast den ganzen Abend lang durch. Es war so was von lustig und ein cooler letzter Abend.

Am nächsten Tag am 31.01. mussten wir leider schon wieder gehen. Schön pünktlich waren wir um 08:20 bereit und warteten auf unser Taxi, dass uns zum Pier bringen sollte. Wir warteten und warteten und warteten... Um 08:45 rief die Dame vom Hostel den Fahrer an und stellte fest, dass er uns vergessen hatte. Ok um 09:00 fährt die Fähre und der Weg dorthin dauert bei normaler Fahrt 15min, wird also knapp... Um 08:50 rauschte der Taxifahrer an und wir stiegen ein. Wie ein Henker fuhr dieser über die engen, unebenen, holprigen Strassen und wir mussten uns stark festhalten, damit wir nicht wie unsere Wasserflaschen im Wagen herumflogen (die Taxis sind meistens Autos mit grosser Ladefläche mit Bänken und einem Dach). Mir wird ja beim Autofahren selten übel, aber dieser liebe Herr brachte mich und auch Riana dazu. Wir waren heil froh, als wir endlich den Pier sahen und die Fähre noch dort war. 09:05 war es inzwischen und der Fahrer gab auf der geraden Strecke auf dem Pier nochmals Vollgas. Mit quietschenden Rädern kam er zu stehen und schon eilten viele Leute herbei die unser Gepäck nahmen, ins Boot trugen und uns zum Einchecken schickten. Die Fähre hatte auf uns gewartet und alle Augen der wartenden Touristen waren auf uns gerichtet.

Egal, Hauptsache wir habens geschafft. Tschau Koh Kood.

Nach der knapp zwei stündigen Fährenfahrt gings mit einem super schicken und komfortablen Bus Richtung Bangkok. Er war so gut, dass wir sogar ziemlich gut schlafen konnten, für ein Weilchen. Natürlich erreichten wir Bangkok mitten in der Rushhour, sodass der Carfahrer uns mitten im Getümmel aus dem Bus rausnahm und uns Geld gab um die restliche Strecke mit dem Tuktuk zu fahren. War uns auch recht, ging einiges schneller voran. Wir haben wieder im bekannten Khaosan Palace eingecheckt und liessen den Abend ruhig ausklingen, waren wir doch sehr geschafft.

Im Hotel war jedoch nicht daran zu denken schlafen zu können.

Die Musik war so laut, von 3 verschiedenen Bars natürlich, ein richtig guter Mix und der Bass brummte wie "sau". Unser Fenster und die Wände vibrierten was zusätzlich Lärm verursachte. Eine Nacht im Zelt an einem Open Air neben der Bühne ist ein Dreck dagegen. In diesem Moment hätte ich mir so gerne solche Baustellen-Ohrschützer gewünscht. Naja irgendwann war ich dann doch so müde, dass ich trotzdem eingeschlafen bin.

Bangkok 31.01. – 01.02

Bangkok, Thailand

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Wie schnell doch die Zeit vergeht!

Vor knapp einem Monat haben Riana und ich uns in Bangkok getroffen und jetzt ist unsere gemeinsame Zeit bereits um. Schade, es war so toll und hat riesig Spass gemacht!!!

Obwohl wir vorher noch nie zusammen in den Ferien waren, hat alles immer super funktioniert und wir habens richtig genossen. Leider aber musste Riana wieder zurück in die kalte Schweiz. Wir hatten beide einen Flug am Morgen, aber nicht am selben Flughafen. Da standen wir also, wieder in der Khaosan Road und mussten uns schweren Herzens verabschieden. Wir machten es kurz und schmerzlos, da wir beide nicht so gut sind in Verabschiedungen (wer meinen Eintrag vom Flughafen Zürich gelesen hat weiss das ja bereits). So stiegen wir also beide in ein Taxi und fuhren zum Flughafen.

Ich muss gestehen, ich war etwas nervös und aufgeregt, jedoch auch vorfreudig. Nun war ich alleine unterwegs und gespannt, was alles auf mich zukommen wird. Ich hatte keine Angst lange allein zu sein oder mich verloren zu fühlen, ich weiss wie ich mir helfen kann. Es ist schon ein etwas merkwürdiges Gefühl. Am Flughafen angekommen, checkte ich die Flüge und siehe da, alle Check-In Schalter hatten bereits 1h Verspätung. Das hiess also warten.

Mir sind dort schon zwei Typen aufgefallen die offensichtlich auch Backpacker waren, jedoch auf den ersten Eindruck etwas merkwürdig schienen und ich hatte (so doof es klingen mag) keine Lust auf solche Leute. So beschloss ich ca. 30m weiter vorne zu warten. Ich war keine 10min dort, da standen die zwei Typen bereits neben mir und quatschten mich an. Ok, ich dachte mir gut, ich bin ja offen und gebe ihnen eine Chance, vielleicht war ja nur der erste Eindruck merkwürdig. Leider nein, wie sich bald herausstellte. Als ich mir die Typen genauer ansah, habe ich festgestellt, dass sie nicht so ganz meine Altersklasse waren und sie doch eher zu den Ü35, wenn nicht sogar Ü40 angehörten.

Nun gut, das wäre ja an sich nicht so schlimm. Als dann der eine auf die Toilette ging (der Franzose) begann der andere (ein Russe oder so, weiss es nicht mehr genau), mir von seinem Trip zu erzählen und schüttete mir nach nicht einmal 10min sein Herz aus, über eine Kambodschanerin in die er sich verliebt hatte. Okay...

Also ich will ja nicht sagen, dass es unmöglich ist, dass man sich im Ausland verliebt und zusammen glücklich wird. Aber eine junge hübsche kambodschanische Barkeeperin, die einem (Sorry) nicht wirklich attraktiven Russen ein paar Drinks mixt... Er war ja bestimmt nicht der einzige durstige Tourist dort und die Dame muss ja auch Trinkgeld machen. Nun gut, der gute Herr hatte die rosarote Brille auf und da es mich ja nichts anging, hörte ich schlicht nur zu und musste ehrlich gesagt in Gedanken etwas schmunzeln über seine Naivität.

Der Franzose kam zurück und begann auch mich voll zu labern.

Da wir das gleiche Ziel hatten, nämlich die Insel Koh Phangan, haben wir natürlich darüber gesprochen wie wir vom Flughafen in Surat Thani dort hinkommen würden und ob es überhaupt noch Unterkünfte hätte. Der Franzose hat prompt beschlossen, dass wir ja zusammen in ein Zimmer gehen könnten und für ihn schien das total klar, dass ich das auch gut finde. Der Russe hatte geplant, vorher noch einen Zwischenstopp auf Koh Samui zu machen. Normalerweise hätte ich mich ja gefreut nicht alleine auf die Suche gehen zu müssen, aber der Franzose war mir so überhaupt nicht sympathisch und ich überlegte bereits wie ich ihn wieder loswerden würde. Toll, mein erster Eindruck war richtig gewesen und jetzt hatte ich diese Typen an der Backe.

Wir konnten endlich am Schalter anstehen und der Franzose machte den Anfang. Plötzlich wurde er nervös und wirbelte herum. Er hatte im Internet den Flug falsch gebucht und anstatt den 1.2., den 1.3. angewählt. Blitzschnell rannte er aus dem Check-In Bereich und versuchte den Flug umzubuchen. Der Russe hatte grosses Mitleid mit ihm, da er vielleicht nicht rechtzeitig für die grosse Full Moon Party auf der Insel sein wird und ich... Nun ja, ich bin ganz ehrlich, ich hoffte wirklich für ihn, dass er noch einen Flug bekommt, aber bitte nicht denselben wie ich!

Ich ging mit dem Russen durch das ganze weitere Tamtam am Flughafen und zum Gate. Immer wieder schaute ich mich um, ob der Franzose noch auftauchen würde, aber ich hatte Glück und konnte beruhigt ins Flugzeug einsteigen. Ich muss mir irgendeine Strategie ausdenken, die ich in einem nächsten Fall anwenden könnte...

In Surat Thani wurde ich etwas nervös, ich habe von vielen Leuten rundherum gehört, dass sie alle schon ein Hostel 2 Monate im Voraus gebucht hätten, da wegen der Full Moon Party, jetzt in der Hochsaison, bis zu 40'000 (!) Leute erwartet werden.

Ich habe mit Ach und Krach noch ein Fähren-Ticket zur Insel kaufen können, denn auch diese war fast ausgebucht. Etwas verloren stand ich dort und wartete auf den Bus, als ich drei junge, sympathisch wirkende Typen entdeckte. Die 3 Holländer nahmen mich quasi auf und wir fuhren zum Hafen. Sie hatten bereits ein Hostel reserviert. Toll... Alle waren scheinbar bestens vorbereitet.

Da die Fähre (wie so oft) stark Verspätung hatte, waren die Jungs plötzlich auch unsicher ob die Reservierung mit ihrem Hostel klappen würde, da sie eigentlich schon fast dort hätten sein müssen. So nett wie ich bin, stellte ich mein Handy und mein Internet zur Verfügung, damit sie dem Hostel eine Mail schreiben konnten. Ich nutzte natürlich gleich die Chance, dass sie im Mail noch um ein Bett für mich anfragen konnten. Ein paar Stunden später kam dann die Antwort, die Holländer hätten sowieso ein 4er Zimmer und dass hiess, mein Bett war gesichert.