Grimmige Märchen und Geschichten aus 1000 und Keiner lacht - Rob Böcker - E-Book

Grimmige Märchen und Geschichten aus 1000 und Keiner lacht E-Book

Rob Böcker

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Beschreibung

Wir alle kennen und lieben die magischen Märchen der Gebr. Grimm oder die morgenländischen Geschichten aus 1000 und eine Nacht. Doch wie würde das Leben und Handeln der Protagonisten im Hier und Heute verlaufen? Welchen Herausforderungen müssten sie sich in verzauberten Zeiten wie diesen stellen? Eine wahrhaft unmärchenhafte Vorstellung, die zum Nachdenken auffordern soll.

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Vorwort

Wir alle kennen und lieben die magischen Märchen

der Gebrüder Grimm oder

die morgenländischen Geschichten aus

1000 und eine Nacht.

Doch wie würde das Leben und Handeln

der Protagonisten im Hier und Heute verlaufen?

Welchen Herausforderungen müssten sie

sich in entzauberten Zeiten wie diesen stellen?

Eine wahrhaft märchenhafte Vorstellung …

Inhalt

Kapitel I:

Grimmige Märchen

Märchenland

Das Aschenblödel

Rapurzel

Der gestiefelte Pater

Die bequemen Stadtmusikanten

Schneewitwe und die sieben Särge

Kapitel II:

Die Geschichte von Menschchen klein

Akt 1 Menschchen kleins Unschuld

Akt 2 Menschchen kleins Schuld

Akt 3 Menschchen kleins Einsicht

Kapitel III:

Geschichten aus 1000 und KEINER lacht

Aladdin und die Wunderwampe

Die drei Greisen aus dem Morgenland

Eine letzte Geschichte

Kapitel I

Grimmige Märchen

Märchenland

Spieglein, Spieglein an der Wand,

Was ist bloß geworden aus diesem Land?!

Ach, wie gut, dass niemand weiß,

Wir bilden erstmal einen Stuhlkreis.

Der Wind, der Wind, weht hierher so viele Kind,

Die uns nicht alle wohlgesonnen sind.

Lassen uns gängeln von elitärer Bande,

Setzen dabei das Land in den Sande.

Verlieren uns in Wohlstandsfragen,

Liegen bald wie Geisslein in Wolfes Magen.

Knusper, Knusper Knäuschen,

Wacht endlich auf in Euren gedämmten Häuschen.

Bäumchen rüttel dich und schüttel dich,

Was muss man noch ergehen lassen über sich.

Die anderen lächeln schon übers satte Pack,

Da hilft oft nur noch „Knüppel aus dem Sack“.

Wie ein gallisch Dorf, nur ohne Zaubertrank,

Überlassen uns träg und arglos fremder Hand.

Stecken den feisten Kopf in den besagten Sand,

Da sieht uns bestimmt kein Spieglein an der Wand.

Das Aschenblödel

Es war einmal das Aschenblödel.

Sie war eines von drei Mädchen einer

alleinerziehenden Mutter in Berlin.

Die Mutter, Schantalle, erst 33 Jahre jung,

frönte ein wenig dem Alkohol und lebte

vom Zubrot, das ihr regelmäßig von den

lieben Mitbürgern der Stadt geschenkt wurde.

Die junge Mutter lebte mit ihren drei

Töchtern in einer kleinen, beschaulichen Bleibe

im neunten Stock eines Hochhauses, aber mit allen

unterhaltenden Annehmlichkeiten,

die das mediale Herz begehrt.

Ihre beiden älteren Zwillingsmädchen,

Kim und Nancy, waren fast erwachsen und gingen aus

einer kurzweiligen Liebelei mit ihrem damaligen

Verehrer Justin hervor. Dieser verließ die

Mutter jedoch wegen einer Jüngeren.

Aschenblödel war die jüngste Tochter.

Gerade einmal süße fünfzehn Jahre jung.

Ihren Vater hatte sie nie kennengelernt.

Die älteren Halbschwestern versuchten sich

vergeblich an einer Friseurinnenlehre

und einem Praktikum im Tattoo Studio

„Stecher“ unweit ihrer Bleibe.

Ihr Ehrgeiz allerdings hielt sich in Grenzen

und so brachen sie zuvor bereits die Schule erfolglos ab.

Kim und Nancy verbrachten die meiste Zeit zuhause

oder mit anderen Gleichgesinnten

im nahegelegenen Park.

Hier sehnten sich die Mädchen nach dem großen Glück

und einem Prinzen,

der sie auf einem weißen Pferd

in ein prächtiges Schloss entführen sollte.

Doch Prince war erst zwanzig Jahre alt

und fuhr ein weißes Mofa,

das er vor Wochen herrenlos

am Straßenrand fand und

liebevoll bei sich aufnahm.

Er versorgte die Gruppe mit kleinen Leckereien,

die zum Träumen einluden.

Von Kopf bis Fuß tätowiert,

seine Rüstung entsprach eher einem

farbenfrohen Sportdress aus feinster Ballonseide,

der an Pracht nur noch von seinem

helmartigen Basecap übertroffen wurde.

Auffällig gepierct, mit viel glitzerndem Tand behangen

und stets knusprig gebräunt,

war Prince der Platzhirsch unter den

Helden des Parks.

Er mochte die beiden Halbschwestern und wechselte gerne,

einer Hummel gleichend von Knospe zu Knospe.

Und die kleinen, leuchtenden Blümchen

luden ihn freimütig dazu ein.

Doch das blutjunge Aschenblödel war

die Schönste im ganzen Viertel.

Sie war die Einzige in der Familie,

die einem geregelten Berufsleben nachging.

In einem Schuhlädchen machte die Maid eine Ausbildung.

Jeden Morgen fuhr sie artig mit der Straßenbahn

sage und schreibe über eine Stunde bis zum Lädchen.

Freilich musste sie ihren spärlichen Lohn zuhause abgeben,

um ihre Mutter und Halbschwestern durchzufüttern.

Prince machte kein Geheimnis daraus,

dass er Aschenblödel spätestens zu ihrem

sechzehnten Geburtstag eine ganz große Überraschung

bereiten würde.

Und auch Aschenblödel vergötterte insgeheim

ihren „Prince vom Park“.

Doch sie war noch jung

und wollte eigentlich mehr vom Leben.

Als Beeinflusserin die Welt erobern,

das war ihr Traum.

Machte Fotos von sich in allerlei Posen,

meistens mit Schmollmund, kokett und offenherzig.

So ergab es sich, dass sie derweil ein großes, digitales

Gefolge hinter sich vereinte.

Und sie war stolz darauf.

Die Halbschwestern jedoch neideten ihren Erfolg

und insbesondere ihre Schönheit.

So schmiedeten die beiden einen listigen Plan,

wie sie Aschenblödel erzürnen könnten,

sodass sie sich von ihrem heimlich

geliebten Prince abwenden würde.

Eines Tages im Park, die Sonne neigte sich allmählich

hinter den hohen Fassaden des sozialen Prunkviertels,

entwendete Nancy heimlich Princens