Halb Mensch Halb Tier - Irina Vonstadl - E-Book

Halb Mensch Halb Tier E-Book

Irina Vonstadl

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Beschreibung

Ich habe einen Traum. Er fesselt mich, denn er fühlt sich so echt an! Als würde ich darin eine Rolle spielen. Nicht als Mensch, sondern als Tier, als Pferd. Doch nicht nur ich habe diesen Traum - einige meiner Klassenkameraden verhalten sich auch merkwürdig, ich bin sicher, dass auch sie diesen Traum hatten und die Geister, die sich mir zeigen, auch sehen können. Die Hüter der Geheimnisse beobachten auf ihren Einhörnern die Auserwählten und rätseln wie sie sich verhalten sollen, damit diese erkennen, dass sie dazu bestimmt sind, die Welt zu retten. Vor den Feinden, die täglich stärker werden. Der Herr hat diese Kinder auserwählt, doch noch sind sie zu klein um zu verstehen. Können die Auserwählten tatsächlich glauben, wofür sie bestimmt sind und sich mit ihren Seelentieren verbinden?

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Seitenzahl: 147

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Inhalt

Impressum 2

Die Hüter der Geheimnisse: 3

Die Mondwölfe: 4

Die Garde des Herrn: 4

Prolog 6

1. Kapitel 7

2. Kapitel 9

3. Kapitel 10

4. Kapitel 12

5. Kapitel 17

6. Kapitel 21

7. Kapitel 26

8. Kapitel 32

9. Kapitel 34

10. Kapitel 38

11. Kapitel 44

12. Kapitel 55

13. Kapitel 62

14. Kapitel 70

15. Kapitel 74

16. Kapitel 81

17. Kapitel 87

18. Kapitel 92

19. Kapitel 98

20. Kapitel 106

21. Kapitel 115

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2021 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-903861-30-5

ISBN e-book: 978-3-903861-31-2

Lektorat: Mag. Eva Zahnt

Umschlagfotos: Holyworks, BarbaraCerovsek, Tanya Yurkovska, Callipso88 | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

Die Hüter der Geheimnisse:

Rohn: braungelockte Haare und braune Augen

Abendstern: Einhorn von Rohn, weißes Einhorn mit einem goldenen Horn

Sidra: blonde schulterlange, gewellte Haare, strahlend blaue Augen, Heilerin

Abendsonne: Einhorn von Sidra, weißes Einhorn mit einem silbernen Horn

Iran: kurze braune Haare, braune Augen, Charakter: zurückhaltend, vertraut nicht jedem, geheimnisvoll, glaubt felsenfest an den Großen Herrn und Meister, schickt Botschaften an Auserwählte weiter

Abendfeuer: Einhorn von Iran, weißes Einhorn mit einem bronzenen Horn

Die Mondwölfe:

Irina: braune wellige Haare, braune Augen, Schülerin von Rohn

Luna: Irina’s Wolf, weiße Fellfarbe, braune Augen

Stefan: Cousin von Matthias und Tobias, braune kurze Haare, braune Augen, Schüler von Sidra

Aswan: Stefan’s Wolf, schwarze Fellfarbe, braune Augen

Tobias: braune kurze Haare, braune Augen, Zwillingsbruder von Matthias, Schüler von Iran

Takeru: Tobias’ Wolf, mittelbraune Fellfarbe mit schwarz-grauen Konturen, braun-graue Augen

Matthias: hellbraune Haare, braun-goldene Augen, Zwillingsbruder von Tobias, Schüler von Iran

Sky: Matthias’ Wolf, hellbraun Wolf mit einer auffälligen schwarzen Schnauze, hellbraune Augen

Jul: braune Haare, braune Augen, Irinas Klassenkamerad, Schüler von Rohn

Hero: brauner Wolf mit einem breiten schwarzen Strich am Rücken und einer schwarzen Schwanzspitze, gelb-braune Augen

Die Garde des Herrn:

Freiya: braun-rötliche, schlanke Wölfin, hellbraune Augen

Saila: schwarze Wölfin mit vereinzelten grau-weißen Stichelhaaren, dunkelbraune Augen

Laila: schwarze Wölfin, braune Augen

Rufus: grauer Wolf mit dunkelgrauen Konturen (Bauch, Kopf, Hinterbeine), hellgraue Augen

Prolog

„Die Welt ist in Gefahr. Sie braucht neue Auserwählte“, sagte die erste Stimme.

„Der Herr wird schon etwas dagegen tun“, beruhigte die zweite Stimme die erste.

Die zwei Gestalten hatten einen schwarzen Umhang an, der bis zum Boden reichte. Eine dritte Gestalt kam hinzu.

„Und? Was wird der Herr tun?“, fragte die erste Gestalt.

„Er hat seine neuen Helden und Heldinnen schon auserwählt. Aber noch ist es nicht Zeit. Sie sind noch zu klein und zu jung für dieses Wissen.“

„Der Herr hat Kinder auserwählt?“, fragte die zweite Gestalt.

„Der Herr weiß, was das Beste für die Welt ist. Bis die Auserwählten so weit sind, sollen wir über die Welt wachen und über die Auserwählten.“

„Wie sollen wir über die Welt wachen, wenn wir nicht einmal wissen, wo sich die Feinde niedergelassen haben?“, fragte die zweite männliche Stimme.

„Der Herr hat Wachposten losgeschickt, die Ausschau halten sollen.“

Die zweite männliche Gestalt ging aufgebracht davon.

„Hoffentlich weiß der Herr, dass die Welt bald untergeht“, sagte die weibliche Stimme, bevor sie der männlichen Stimme hinterher ging.

1. Kapitel

Ein leichter Wind blies mir durch die Mähne. Mein Schnauben laut und unüberhörbar.

Meine Hufe flogen nur so über die Wiese. Ich konnte mein Herzklopfen in den Ohren hören, so schnell rannte ich. Hinter mir weiteres Schnauben. Ich drehte mich um zu meiner Herde. Sie folgten mir, ihre Ohren nach vorne gerichtet. Ein Wiehern drang in meine Ohren.Nicht so schnell, ich wittere Gefahr!Bei diesem Ruf wurden wir alle langsam und drehten uns um.

Ich wieherte zurück.Was ist das?

Es kam nichts zurück. Ein kalter Wind kam auf und der strahlend blaue Himmel verdunkelte sich.

Plötzlich brach eine Wolke aus dem fernen Wald hinter uns. Sie kam sehr schnell.

Mein Körper wollte am liebsten sofort losrennen, aber meine Beine bewegten sich nicht.

Der letzte Hengst schnaubte. Die Wolke kam immer näher und machte Geräusche.

Die Stute neben mir wieherte und stieg.Was stehst du hier noch so rum? Wir sollten fliehen!Aber die Worte drangen nicht durch mich hindurch.

Jetzt, als die Wolke nur mehr ein paar Meter von uns entfernt war, konnten wir sie erkennen.

Ein Heer aus Wölfen griff uns an. Sie bellten, knurrten und heulten in den Himmel empor. Der Hengst drehte sich um und sein schrilles Wiehern drang zu mir vor.Lauft!

Ich drehte mich um und galoppierte los. Egal wie schnell wir rannten, die Wölfe kamen uns rasant schnell nahe.

Bis sie uns komplett einkreisten. Rechts und links von mir waren sie. Ich musste abrupt bremsen, so wie meine Herde. Ich legte die Ohren an und kickte aus. Der Wolf jaulte auf und schlitterte zurück in die Menge.

Ich sah mich um. Sie ergriffen jeden Einzelnen und eroberten sie alle. Sie schlugen ihre Zähne in die Halsschlagadern jedes meiner Herdenmitglieder. Bis sie auch mich erobert hatten.

Ein Wiehern erklang, aber ich verstand nichts. Es ging in dem Berg von Wölfen unter.

Das Klingeln meines Weckers riss mich aus meinen Schlaf, aus meinem Traum. Ich fühlte, wie ich zitterte, konnte noch genau die Zähne eines Wolfes an meinem Hals spüren und wie das Blut an meinen Vorderbeinen hinunter rann.

Ich setzte mich im Bett auf und schaltete den Wecker meines Handys aus. Ein paar Mal atmete ich tief ein und wieder aus, fuhr mir mit den Händen über das Gesicht, über meine Augen, um wach zu werden.

Ich schaltete das Datenvolumen meines Handys ein.

Von unten hörte ich Mama rufen: „Aufstehen!“

„Ja!“, schrie ich zurück.

Niemand hat mich in der Nacht gebraucht,dachte ich.

Schnell stand ich auf, wusch mich und zog mich an.

Unten wartete Mama schon auf mich mit dem Frühstück, die Uhr zeigte mir halb sieben in der Früh.

2. Kapitel

Beim Frühstück redeten Mama und ich kaum.

Mama las in der Tageszeitung und ich schaute aus dem Fenster. Es war selten, mit Mama zu frühstücken, da sie sehr viel arbeiten musste.

Papa musste früh arbeiten gehen. Unter der Woche sah man ihn kaum, da er bis spät am Abend arbeitete.

Kurz vor sieben Uhr zog ich mir die Schuhe und die Jacke an. Pünktlich um sieben Uhr verabschiedete ich mich von Mama. Ich gab ihr einen Abschiedskuss, ging aus dem Haus, die Stiegen hinunter und Richtung Bushaltestelle.

Während ich so schweigsam vor mich her starrte, grübelte ich über meinen Traum nach. Er hat sich so echt angefühlt, als hätte ich eine Rolle darin gespielt.

Nicht als Mensch, sondern als Tier, als Pferd. Als eine prachtvolle Friesenstute, die von ihrer Herde geliebt wurde.

An manchen Tagen spüre ich, dass ich einfach nicht als Mensch hier her gehöre. Ich sah zum Himmel empor und fragte mich nicht zum ersten Mal:Wofür bin ich auf dieser Welt?

Das klingt zwar verrückt, aber oft spüre ich, dass ich für etwas bestimmt bin. Ich habe nur bis jetzt noch nicht herausgefunden, wofür ich hier bin.

3. Kapitel

An der Bushaltestelle angekommen wartete auch schon meine Freundin Ines.

„Hallo Ines“, begrüßte ich sie.

„Hallo Irina.“ Wir umarmten uns.

„Wie hast du deine letzten Sommertage verbracht?“, fragte ich sie.

„Sie sind leider viel zu schnell vergangen. Eigentlich habe ich nicht viel gemacht. Ich bin noch mit Mama und Papa schwimmen gegangen, und jede Nacht zu lange aufgeblieben“, sie lachte dabei.

Ich erzählte ihr, was ich alles getan habe.

In der Zwischenzeit sind noch ein paar andere Schulkameraden gekommen, mit denen wir aber nichts zu tun haben. Und eine von meiner Klasse, mit der Ines und ich in Kindergartenzeiten befreundet waren.

Aber seit der 3. Volksschule hatte sich das geändert.

Der Bus kam und hielt an. Schon etwas gefüllt, da schon einige an der vorigen Haltestelle eingestiegen sind, ergatterte sich Ines vor einem höherem Schulstufenklässler einen Zweier-Platz.

Nachdem wir eingestiegen waren, fuhr der Bus zum Pollinger Dorfplatz, an dem noch eine Freundin von Ines wartete und ein paar alte Klassenkameraden.

Ines und ich hockten auf dem Zweier-Platz, während unsere Freundin, Valentina, stehen musste.

Wir redeten hauptsächlich über die Sommerferien, wie schnell sie vergangen sind und wie wohl das neue Schuljahr aussehen würde.

Der Bus hielt an der Haltestelle in Hatting an, unserem Nachbardorf.

Dort stiegen ebenfalls ein paar Klassenkameraden von mir und ein paar von Ines’ und Valentinas Klassenkameraden ein.

Als alle eingestiegen waren, fuhr der Bus nach Inzing.

An der Inzinger Schwimmbad-Bushaltestelle hielt er an, alle im Bus stiegen aus.

In Inzing stiegen ein paar Jugendliche ein und der Bus fuhr wieder Richtung Telfs zurück. Ines, Valentina und ich gingen zur Schule, an der wir auf Damla warteten, die ebenfalls bald kam. Ich folgte Ines’ und Valentinas Gespräch nicht. Mit meinen Gedanken zu vertieft in meinen Traum, hörte ich nicht einmal Damla näherkommen.

Nachdem Damla sich zu uns gesellt hatte dauerte es nicht lange, dann durften wir in die Schule hineingehen.

An der langen schmalen Wand vor dem Eingang stand nicht mehr: HAUPTSCHULE INZING, sondern: NEUE MITTELSCHULE INZING.

Über den Sommerferien hatten die Bauarbeiter die Schule komplett renoviert, alles war neu, auch die Klassenzimmer!

Ich dachte an die erste Klasse zurück, es gab viele Höhen und Tiefen, und jetzt gehen wir schon in die zweite Klasse.

Wir mussten in den ersten Stock gehen, denn dort lagen unsere Klassenzimmer. Ich verabschiedete mich von den anderen und ging in die Garderobe der Klasse 2c! Ines, Valentina und Damla gingen in die 2b.

4. Kapitel

Fertig mit dem Ausziehen von Jacke und Schuhen ging ich in das Klassenzimmer. Fast alle waren schon da, ein paar fehlten noch.

Ich suchte mir einen Platz aus, an dem nur ich hocken würde, denn ich hatte in der Klasse keine Freunde, eine Einzelgängerin, aber ich war nicht traurig darüber. Es gab Tage, an denen wünschte ich mir schon eine Freundin, aber meistens war ich gerne alleine.

Gleich neben der Türe war noch ein Tisch frei, den ich mir gleich schnappte.

Gerade schaute ich hinaus um zu sehen, wer noch kommt, es war Julian, den wir immer Jul nannten.

Letztes Jahr war ich in ihn verliebt, aber das hatte sich schnell wieder gelegt. Wir redeten kaum miteinander.

Als ich meinen Blick aufrichtete, ging Jul gerade durch die Tür. Er blieb bei mir stehen und sah mir in die Augen: „Hallo Irina. Wie waren deine Ferien?“

Kurz war ich sprachlos, er hatte mich so etwas noch nie gefragt. Lächelnd erwiderte ich: „Hi Jul. Gut, aber etwas zu kurz. Wie waren deine Ferien?“

Er musterte mich, bevor er mir antwortete. „Auch gut“, sagte er knapp und lächelte zurück.

Dann ging er zu seinem Platz. Er setzte sich neben Lukas mit den blonden Haaren.

Mit der Zeit kamen alle Klassenkameraden in das Klassenzimmer. Pünktlich um 07:45 Uhr läutete die Schulglocke und alle saßen auf ihren Plätzen. Als unsere Klassenvorstände kamen standen wir auf: „Guten Morgen, Frau Schönach und Frau Permann.“

Beide Lehrerinnen standen hinter einem runden Tisch, der mit einer langen Stange an vier langen Füßen mit Rädern stand.

Frau Schönach hatte kurze blonde Haare und war unsere Turnlehrerin und unsere Englischlehrerin.

Frau Permann hingegen hatte kurze schwarze Haare, eine festere Figur als Frau Schönach und war unsere Deutsch- und unsere Zeichenlehrerin.

Sie gaben uns das Zeichen, dass wir uns niedersetzen durften. „Wir hoffen, ihr hattet einen schönen Sommer und erholsame Ferien. Und startet mit Fleiß und guter Laune ins neue Schuljahr“, sagte Frau Permann.

Frau Schönach verteilte ein kleines Heft, in dem wir unseren Stundenplan und Informationen notieren konnten während des Jahres.

„Wie jedes Jahr bekommt ihr ein Mitteilungsheft.

Dort notiert ihr euch das Wertvolle.“

Es klopfte an der Türe und zwei Viertklässler kamen herein: „Wir sollen euch die Bücher bringen.“

„Oh, ja, danke“, bedankte sich Frau Permann.

Dann teilten Lukas Marthe und Jul die Bücher aus.

Am ersten Schultag besprachen wir das Wichtigste für die Woche. „Am Mittwoch habt ihr wieder sechs Stunden.

Da beginnt euer Schulalltag wieder“, sagte Frau Schönach.

Alle Klassenkameraden stöhnten auf und verdrehten die Augen.

Durch den Umbau über die ganzen Sommerferien hatten wir eine Woche länger frei, deshalb waren wir im Verzug.

Um 10:30 hatten wir aus.

Ines, Valentina und Damla warteten schon auf mich. Wir gingen die Treppen hinunter und erzählten uns gegenseitig, was wir so in den Ferien getan haben.

„Und, Irina, was hast du so in den Sommerferien getan?“, fragte mich Damla.

„Ich war zweimal mit meiner Freundin Felicitas im Reitlager. Bin so oft wie es ging schwimmen gegangen. Hab Filme geschaut. Sonst nicht viel“, antwortete ich ihr.

„Und was hast du dieses Wochenende noch vor?“, fragte mich Damla neugierig.

„Am Samstag gehe ich wieder reiten“, antwortete ich.

„Schade, sonst hätten wir ausmachen können“, sagte Damla etwas enttäuscht.

Zum Glück nicht, dachte ich. Die restlichen Stufen gingen wir schweigend hinunter.

Vor dem Haupteingang draußen verabschiedeten wir uns voneinander. Ines und Valentina gingen mit mir zur Bushaltestelle. Vor uns waren Gruppen aus Freunden, die zusammen in eine Klasse gingen.

Manchmal fühlte ich mich von meinen Freunden ausgeschlossen, weil ich nicht mit ihnen reden konnte und in meiner Klasse passierte nichts Spannendes, so wie manchmal in der 2b.

Damals, in der ersten, wollte ich auch in die 2b wechseln, aber es ging nicht mehr.

Ich bin auch froh, nicht bei ihnen zu sein. Ich wollte nur zu Ines, aber mich jeden Tag dann mit Valentina herumschlagen zu müssen wollte ich auch nicht. Seit wir in den Kindergarten gingen hat sich Valentina schon immer zwischen uns gedrängelt und somit Ines und mich ein wenig auseinandergebracht.

In der 2. Klasse Volksschule begannen die Jungs, dumm mit uns zu tun.

Auch eine Lehrerin hat mich damals immer schikaniert, das ging damals bis in die 3. Klasse. Irgendwann in der 4. Klasse hat sie sich bei mir entschuldigt.

Auch wenn ich mich damals mit ihr vertragen habe, so werde ich das nie vergessen, was sie mir alles angetan hat.

An meiner linken Seite sah ich meine Klassenkameraden Johanna, die Jotschi genannt wird, Verena, die Veri genannt wird, und Sandra, mit der ich in die Volksschule gegangen bin. Ich bin in der Klasse die Unbeliebteste von allen.

Bin aber immer viel zu nett zu den anderen.

Wir warteten an der Bushaltestelle und der Bus kam drei Minuten verspätet.

Als er anhielt stiegen alle ein und jeder drängelte sich hinein, um einen Platz zu bekommen. Wir, Ines, Valentina und ich, mussten stehen.

Der Bus war jedes Mal total voll, sodass jeder auf jeden hinaufflog.

Erst als Hatting kam und all diejenigen, die in Hatting wohnten, ausstiegen, wurde der Bus leer und jeder konnte sich irgendwo festhalten.

Als nächstes hielt er am Pollinger Dorfplatz an. Gerade stiegen die Zwillinge, Matthias und Tobias, und deren Cousin Stefan aus.

Noch immer, wenn ich Stefan erblicke, spüre ich einen kleinen Stich im Herzen und Schmetterlinge im Bauch.

Ich war schon seit der 4. Volksschule in Stefan verliebt, aber er redete nichts mit mir und ich konnte ihn auch verstehen. Er hatte zu mir gesagt, dass ich nie etwas mit ihm geredet habe und er mich deshalb auch nicht mag und das Gleiche gilt auch für die Zwillinge.

Ines hatte mich beobachtet und wusste sofort, was mit mir los war.

Ines, Valentina und Damla sagten jedes Mal, wenn wir auf ihn und mich kamen, dass ich ihn aufgeben und vergessen sollte, aber das kann und will ich nicht! Er ist derjenige, der in meinem Herzen ist!

Und sonst keiner! Ines und ich stiegen am Ende von Polling aus, sowie einer aus der ersten und Sandra, die in meine Klasse ging.

Ines und ich gingen den Gehsteig entlang und mussten dann links abbiegen, bis wir zu einer Kreuzung kamen, da verabschiedeten wir uns. „Hör mal, Irina“, sprach sie an.

Ich blickte sie an. Sie wusste keine Worte.

„Vielleicht ist es wirklich besser für dich, Stefan einfach zu vergessen. Deine Gefühle für ihn zu unterdrücken“, sagte sie vorsichtig.

Und da war sie, diese manchmal verständnislose Freundschaft von uns.

Ich mochte sie sehr, aber sie verstand mich manchmal nicht, sowie meine Liebe zu Stefan. Niemand konnte das verstehen, selbst ich verstand sie nicht einmal. Sie war einfach da und ließ nicht mehr los.

„Bitte nicht jetzt“, ich lächelte sie müde, aber dennoch freundlich an.

Sie nickte: „Ich will nur nicht, dass du dein Leben lang damit verbringst, ihn zu beeindrucken. Wenn er nicht das sieht, was du bist, ist er nicht der Richtige für dich. Egal wofür du dir die Schuld gibst, wenn er dich wirklich lieben sollte, dann hätte er dir verziehen.“

Ich sah auf den Boden.Warum musste alles immer kompliziert sein?

„Bis morgen, Irina“, sagte Ines.

„Bis morgen“, sagte ich.

Ines musste geradeaus gehen und ich bog links ab, bis zu einem lila bemalten Haus mit rotem Streifen. Das war das Haus von meinen Eltern, in dem ich wohnte.

5. Kapitel

Meine Mama war daheim, nur Papa war arbeiten bis abends, dann kam er nach Hause. Meine Schwester Nadine wohnt schon seit einem Jahr bei ihrem Freund und deren Kindern, Julia und Daniel. Und meine zweite Schwester, Diane, wohnt mit ihrem Freund Wolfgang, den wir Wolle nennen, und mit meinem Neffen Philipp in Inzing.

„Hallo!“, schrie ich zu Mama. Mama machte die Küchentür auf und kam zu mir: „Hallo, mein Schatz, wie war der erste Schultag?“ Ich zuckte nur mit den Schultern.