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Das Alltagsleben in der ehemaligen Sowjetunion zu einer Zeit, als der Eiserne Vorhang die Welt noch in zwei Hälften teilte. Es ist noch gar nicht so lange her, als die Welt in Ost und West geteilt war und kaum jemand wusste, wie die Menschen jenseits des Eisernen Vorhangs tatsächlich lebten, wie ihr Alltag aussah. Die bekannte russische Schriftstellerin Elena Ronina ist auf der "anderen Seite", in der ehemaligen Sowjetunion, aufgewachsen und hat schließlich als erwachsene Frau den Fall des Eisernen Vorhangs erlebt. Die in Moskau lebende, vielgereiste Autorin erzählt in ihrem neuen Buch "Hallo Kosmos" in deutscher Sprache Episoden aus ihrem Leben: von ihrer Kindheit in der Familie, von der Schulzeit mit ihren Freundinnen, von ihren ersten Verehrern, von ihrer Klassenfahrt nach Ost-Berlin, von Studium und Arbeitsleben. Dabei ist ein lebendiges Bild entstanden von einer Welt, die uns jahrzehntelang verborgen blieb. Doch Elena Ronina belässt es nicht bei diesem heiteren Blick auf den Alltag. Sie geht weiter der Frage nach, was eigentlich wichtig ist im Leben. Und sie erkennt, dass sich das Leben nicht verändert, sondern unser Verhältnis zu ihm: Das Wichtigste ist, das Leben positiv zu sehen, die Hoffnung nicht zu verlieren und die Menschen, die uns umgeben, zu lieben.
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Seitenzahl: 271
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ELENA RONINA
HALLO KOSMOS!
ERINNERUNGEN AN DAS LEBEN IN DER EHEMALIGEN SOWJETUNION
AQUENSIS
Elena Ronina: Hallo Kosmos – Erinnerungen an das Leben in der ehemaligen Sowjetunion
Copyright by AQUENSIS Verlag Pressebüro Baden-Baden GmbH 2013
Alle Rechte vorbehalten. Jede Verbreitung, auch durch Film, Funk, Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe jeder Art, elektronische Daten, im Internet, auszugsweiser Nachdruck oder Einspeicherung und Rückgewinnung in Datenverarbeitungsunterlagen aller Art ist verboten.
Lektorat: David Joram, Gereon Wiesehöfer
Umschlaggestaltung: Tatiana Miller, [email protected]
Foto Rückseite: Arina Solnceva
Satz: Karin Lange, www.seeQgrafix.de
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013
ISBN 9783954570713
www.aquensis-verlag.de - www.baden-baden-shop.de
Cover
Titel
Impressum
Über die Autorin
Unter uns Mädchen
Mein Edmond Dantès
Physikunterricht zum Träumen
Der Bräutigam
Auf dem siebten Stock
Der Moskauer Abend
Freundinnen
Das Mädchen mit den traurigen Augen
Moskau-Berlin
Die Durchschnittsnote
Die Studentin
Über Kartoffeln
Ehrenwert zu leben
Die Abschlussgastspielreise
Hallo Kosmos
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Elena Ronina wurde 1962 in Moskau geboren und ist dieser Stadt, die sie über alles liebt, bis heute treu geblieben. Nach der Schulzeit, die sie mit einem erweiterten Deutschunterricht beendete, studierte sie Ökonomie und Musik. Auf ihren geschäftlichen Reisen, die sie in alle Teile der Welt führen, ist sie immer wieder fasziniert von der Vielfalt der Kulturen. Das Wichtigste in ihrem Leben aber ist ihre Familie: Sie ist verheiratet und hat zwei Söhne, die 15 und 29 Jahre alt sind.
So sind es vor allem das einfache Leben und die Themen des Familienalltags, um die sich ihre Kurzgeschichten, Romane und Reisebeschreibungen ranken. Dabei legt sie besonders viel Wert auf das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern, zwischen Mann und Frau, auf Familientraditionen. Acht Bücher sind inzwischen von ihr erschienen, „Hallo Kosmos“ ist ihre erste Veröffentlichung in deutscher Sprache.
Wenn Elena Ronina gerade nicht beruflich unterwegs ist oder an einem neuen Buch schreibt, besucht sie mit ihrem Mann Tanzkurse, spielt Klavier, lernt Italienisch und treibt gerne Sport. Langweilig ist ihr nie – und diese Lebensfreude spürt man in jeder Zeile ihrer Bücher.
Mischa war Schiffsarzt von Beruf und wir waren beide unsterblich in ihn verliebt! Obwohl das nicht ganz richtig ist – tatsächlich verliebt war natürlich nur meine ältere Schwester, die immerhin schon 14 Jahre alt war. Ich selbst war zu klein, um zu wissen, was „Verliebtsein“ wirklich bedeutet. Aber ich wollte auch dabei sein und nicht als Spielverderberin gelten. Also war ich auch unsterblich in Mischa verliebt, genau wie meine Schwester. Wir waren Kinder und er war Onkel Mischa.
Meine Schwester war für mich ein riesengroßes Vorbild, fast wie ein Gott. Natürlich gab ich das nie offen zu, aber tief in meinem Innern war mir das immer sehr deutlich. Ich eiferte ihr in allem nach, ich wollte unbedingt sein wie sie. Las sie ein Buch, schaute ich ihr dabei über die Schulter; mochte sie gerade diese oder jene Musik, dann war ich natürlich auch sofort begeistert davon. Was sie ablehnte, das war auch nichts für mich, was sie gut fand, das fand auch ich toll. Jetzt war sie mit Haut und Haaren in Onkel Mischa verliebt und so gab es für mich nichts anderes, als ebenfalls in Onkel Mischa verliebt zu sein. Ich hatte einfach keine andere Wahl.
Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich zugeben, dass Onkel Mischa unsere Bewunderung und unsere Begeisterung auch wirklich verdient hatte. Es war leicht, sich in ihn zu verlieben. Das war kein Problem für mich, obwohl ich damals nicht so recht wusste, wozu das gut sein sollte. Ich war noch ein Kind, ich brauchte das Verliebtsein nicht. Aber ich wollte ja so sein wie meine Schwester, und die war nun mal verliebt. Also war ich es auch.
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