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Das Traumpaar aus Band 1 der STAGE-DIVE-Reihe ist zurück!
Trotz des ungewöhnlichen Starts könnten Evelyn und David Ferris in ihrer Ehe nicht glücklicher sein. Zusammen erfüllen sie sich all ihre Träume: Während David mit seiner Band Stage Dive auf Welttournee geht, managt Evelyn ihr eigenes Café. Für ihre gemeinsame Zukunft haben sie ganz konkrete Vorstellungen - bis ein unerwartetes Ereignis all ihre Pläne über den Haufen wirft. Aber was ist, wenn diese Überraschung genau das ist, was ihnen zum vollkommenen Glück noch gefehlt hat?
"Happy End mit Rockstar ist hinreißend und süß und ein bisschen traurig - einfach eine perfekte Ergänzung zu dieser wundervollen Rockstar-Reihe!" BJ’S BOOK BLOG
Eine neue Novella aus der international erfolgreichen STAGE-DIVE-Reihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Kylie Scott
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Seitenzahl: 99
Inhalt
Titel
Zu diesem Buch
Leser:innenhinweis
Prolog
1
2
3
4
5
Epilog
Die Autorin
Die Romane von Kylie Scott bei LYX
Impressum
KYLIE SCOTT
Happy End mit Rockstar
Ins Deutsche übertragen von Andreas Heckmann
Trotz des ungewöhnlichen Starts könnten Evelyn und David Ferris in ihrer Ehe nicht glücklicher sein. Zusammen erfüllen sie sich all ihre Träume: Während David mit seiner Band Stage Dive auf Welttournee geht, managt Evelyn ihr eigenes Café. Für ihre gemeinsame Zukunft haben sie ganz konkrete Vorstellungen – bis ein unerwartetes Ereignis all ihre Pläne über den Haufen wirft. Aber was ist, wenn diese Überraschung genau das ist, was ihnen zum vollkommenen Glück noch gefehlt hat?
Liebe Leser:innen,
dieses Buch enthält potenziell triggernde Inhalte. Deshalb findet ihr hier eine Triggerwarnung.
Achtung: Diese enthält Spoiler für das gesamte Buch!
Wir wünschen uns für euch alle das bestmögliche Leseerlebnis.
Euer LYX-Verlag
Kronleuchter glitzerten, und ein Streichquartett spielte Led Zeppelin. Unsere Freunde und die Familie aßen, tranken und feierten fröhlich. Durchs Fenster war der nächtlich angestrahlte Eiffelturm zu sehen, und ich hätte unmöglich glücklicher sein können. Die Hotelsuite war wunderbar. Alles war perfekt. Einfach perfekt.
»Bitte sehr«, sagte mein Mann David und reichte mir einen Moscow Mule. »Alles Gute zum siebten Hochzeitstag, Mrs Ferris.«
»Das wünsche ich Ihnen auch, Mr Ferris.«
Er gab mir einen Kuss. »Wer hätte das gedacht?«
»Der Anfang war schwierig.« Ich lächelte. »Aber ich bin heilfroh, dass wir durchgehalten haben.«
»Ich auch. Dein Kleid …« Auf erregende Weise glitten seine Finger meine Wirbelsäule hinab. Der tiefe Ausschnitt meines eng anliegenden, von der Taille abwärts ausgestellten schwarzen Kleids von Hervé Léger ließ meinen Rücken zum Großteil frei. Das Kleid hatte zudem ein tiefes, v-förmiges Dekolleté, was meinem Mann natürlich nicht entgangen war. »Hab ich schon mal gesagt, wie sehr ich leichten Zugang zu schätzen weiß?«
»Schon möglich, dass ich, was deine Vorlieben betrifft, ein, zwei Dinge gelernt habe«, sagte ich kokett.
»Wir sind in der Stadt der Liebe.«
»Hmm.«
»Niemand würde uns vermissen.« Er streichelte meinen Hals, und mich durchlief ein Schauer. »Was meinst du, Baby?«
»Du willst, dass wir uns von unserer eigenen Party stehlen?«
»Es wäre nicht das erste Mal.«
»Stimmt.«
»Sagte ich schon, dass wir in der Stadt der Liebe sind?« Er nagte an meinem Ohrläppchen.
»Ich glaube, ja.«
Wir waren in Frankreich, da Stage Dive auf Welttournee war. Die hatte drei Monate zuvor begonnen und würde noch zehn Monate weitergehen. Ein gutes Jahr unterwegs mit einer der berühmtesten Rockbands der Welt! Von Nordamerika nach Europa und weiter nach Asien, Australien, Neuseeland und über Südamerika nach Hause zurück. Nicht die ganze Familie würde auf der gesamten Tour dabei sein. Die Leute hatten ihr eigenes Leben, die Kinder mussten zur Schule gehen und so weiter.
Aber an diesem Abend waren alle da. Wegen uns. Ich hatte den siebten Hochzeitstag als ungezwungenes Beisammensein feiern wollen, aber das hier war sehr viel besser. Alle hatten sich in Schale geworfen und amüsierten sich bestens. Auf Tournee zu sein war Schwerarbeit unter Dauerstress, und wir hatten uns das Vergnügen verdient.
»Wir kommen!«, johlte Mal, der blonde Schlagzeuger.
David und ich traten auseinander, um die Linedancer durchzulassen. Offenbar kamen selbst schicke Partys in Frankreich nicht mehr ohne diesen Tanz aus. Als Erster hüpfte Mal mit seinem zweijährigen Sohn Tommy auf den Schultern vorbei. Hinter ihm kam der fünfjährige Gibson mit seinem Vater Ben, dem großen, bärtigen Bassisten. Dann folgte Jimmy, der Sänger, mit seinen Zwillingsmädchen, die nun fast sechs Jahre alt waren und demnächst vermutlich die Weltherrschaft antreten würden. Ein Hoch auf starke Frauen! Ihr Vater hätte über ihre Energie und ihren Lebensmut nicht glücklicher sein können. Jimmy mochte früher der aalglatte Bad Boy der Band gewesen sein, doch er hatte sich zu einem anständigen Menschen und großartigen Vater entwickelt.
Zuletzt kam Sam, unser Sicherheitschef, in seinem üblichen schwarzen Anzug. Mit einem Pokerface, wie es nur wenige aufsetzen konnten, nickte er mir beim Vorbeitanzen kurz zu: »Pardon, Mrs Ferris.« Ich konnte ihn einfach nicht dazu bewegen, mich beim Vornamen zu nennen.
»Kein Problem, Sam.«
»Wunderbarer Abend.«
Lächelnd prostete ich ihnen zu. »Das kann man wohl sagen.«
Tommy verlangte lautstark, abgesetzt zu werden, und sein Vater gehorchte. Der Kleine rannte sofort zum Büfett, schnappte sich ein paar Makronen und verschwand hinter der Chaiselongue. Die anderen drei Kinder taten es ihm gleich, und so war das Makronentablett bald leer, und die Kleinen wurden immer aufgedrehter.
»Die werden tagelang im Zuckerschock sein«, sagte David und schmiegte sich wieder an mich.
»Lena reist morgen mit den Mädchen nach Hause. Kannst du dir so viel Energie in einem Flugzeug vorstellen?«
Er ächzte. »Irgendwie beängstigend.«
»So wird es uns auch mal gehen.«
»In fünf Jahren oder so.« David nahm einen Schluck Bier aus der Flasche. Denn auch in Paris und im Dreiteiler nippen Rockstars keinen Champagner.
»Das ist der Plan«, sagte ich.
»Und du planst ja so gern.«
Da hatte er recht. Manche Menschen konnten ihr Leben lang aus dem Bauch heraus handeln und waren zufrieden damit, nicht zu wissen, was als Nächstes passiert. Zu diesen Menschen gehörte ich nicht und hatte das akzeptiert. Erkenne dich selbst und so. Ich liebte Listen – sauber geordnete Verzeichnisse von allem, was in meinem Leben anstand. Orte, wo ich hinwollte. Dinge, die ich zu erledigen hatte. Ziele, die es in meiner Arbeit zu erreichen galt. Planung gab meinem Dasein Form und einen Sinn, und das wiederum half mir, das Leben voll auszukosten. Nicht, dass ich das eine oder andere Abenteuer verschmäht hätte. Schließlich war ich in Las Vegas als frisch getraute Frau eines Rockstars aufgewacht. Aber am besten ging es mir, wenn alles schön nach Plan lief. Dann war ich glücklich.
»Amüsieren wir uns also, solange wir es noch können.« Seine Finger glitten unter mein langes blondes Haar, und er rieb mir den Nacken. Gitarristenhände sind etwas Wunderbares. Diese Kraft und Geschicklichkeit! Von der schöpferischen Begabung ganz zu schweigen.
Ich hob eine Braue. »Sprichst du schon wieder von dem Bad?«
»Wie ich es sehe, hat die Suite vier Zimmer«, raunte er heiser und unglaublich sexy. Mein Höschen wurde bei jedem seiner geflüsterten Worte feuchter. »Schlafzimmer, Bad, Esszimmer und diesen Salon, wie der Butler wohl dazu gesagt hat. Bei dem, was wir für eine Nacht hier bezahlen, wäre es falsch, aus der Suite nicht alles herauszuholen.«
»Oh.«
»Vier Zimmer werden wir doch wohl schaffen.«
»Das will ich hoffen. Schließlich bin ich gestern erst achtundzwanzig geworden«, sagte ich.
»Genau.« Nach Led Zeppelin waren die Rolling Stones dran. »Und erst gestern haben wir anlässlich deines Geburtstags unsere Mitgliedschaft im Mile High Club verlängert.«
Ich warf ihm ein betont selbstzufriedenes Lächeln zu.
»Und jetzt sind wir hier. In der Stadt der Liebe, Baby. Also lass uns Liebe machen.«
»Großer Gott«, sagte ich lachend. »Du solltest hier in Paris musikalisch dein Allerbestes geben. Immerhin holst du mit diesem, Stadt der Liebe’-Ding raus, was nur geht.«
Mein Mann zwickte mich in den Hals, und ich fuhr zusammen. Aber nur leicht.
»Gebissen wird nicht«, erklärte eine kleine Stimme. »Hörst du, Onkel Davie?«
»Verdammt, Tommy.« David schluckte. »Hab dich gar nicht kommen sehen, Kumpel.«
Das Kind starrte mit zerzaustem Blondschopf entsetzt zu uns hoch. »Du hast geflucht!«
»Erwischt«, raunte ich.
Tommy hob die Arme mit der wortlosen Aufforderung, in die Arme genommen zu werden, und David kam ihr anstandslos nach. Kaum saß der Junge auf der Hüfte meines Mannes, schürzte er tief in Gedanken die Lippen. »Kekse.«
David verkniff sich ein Lächeln. »Ach nee?«
Tommy blinzelte nur und bot ein Bild reinster Unschuld.
»Kekse gibt’s leider keine mehr«, antwortete ich. »Wie wär’s mit einem Apfel?«
»Nein.«
»Oder mit Beeren?«
Der Junge rümpfte angewidert die Nase. »Nei-ei-ein.«
»Weder Apfel noch Beeren? Also lieber eine schöne, leckere Steckrübe?«
»Igitt!«
Nachdenklich tippte ich mir mit dem Finger ans Kinn. »Was hältst du dann von einem herrlichen großen Kohlkopf?«
Er schüttelte energisch den Kopf, und David grinste.
»Lieber Brokkoli? Spargel? Eine Zwiebel?«
Tommy kicherte. »Nein, Tante Ev. Nein!«
»Drohst du meinem Kind wieder mit Gemüse?« Mal kitzelte seinen Sohn, und der wand sich wie ein Wurm. »Einfach krank und verwerflich ist das. Wie kannst du nur, Kindsbraut?«
»Kinnsblau«, wiederholte Tommy ahnungslos.
»Wie lange willst du mich noch so nennen?« Ich nahm einen Schluck von meinem Drink. »Ich werde bald dreißig, verflixt noch mal.«
Mal zwinkerte mir nur zu.
Kaum hatte David ihm den Jungen gegeben, wollte Tommy auf den Boden und rannte auf seinen kleinen Beinen davon. Mal schüttelte den Kopf. »Die geben nie Ruhe. Und darum wird er ein Einzelkind bleiben.«
»Ach ja?«, fragte David.
Mal nickte. »Oh ja. Puh. Einmal und nie wieder.«
Blasse Arme schlangen sich um Mals Taille, und seine rothaarige Frau Anne mischte sich in die Unterhaltung ein. »Ich wusste gar nicht, dass du das so siehst.«
»Wir haben das besprochen«, erwiderte Mal. »Da bin ich mir sicher.«
»So wie damals, als wir überlegt haben, aus einem der Schlafzimmer ein riesiges Bällebad zu machen? War ich überhaupt wach, als diese Unterhaltung stattfand?«
Er zuckte die Achseln. »Vielleicht nicht, jetzt, wo du es erwähnst. Tommy war ungefähr sechs Monate alt, und eine Windelexplosion hatte seinen Rücken komplett besudelt. Das war das traumatischste Erlebnis meines Lebens.«
»Noch ein Kind wäre aber nett.« Anne legte den Kopf an Mals Arm. »Vielleicht denkst du noch mal drüber nach.«
»Hübsche Kinder setzen wir immerhin in die Welt.«
»Stimmt.«
»Und du bist unglaublich geil, wenn du schwanger bist. Jedenfalls, wenn du nicht mehr kotzt.«
»Dafür kann ich nichts«, sagte Anne, »das sind die Hormone. Die regen etwas in mir, erst so, dann anders.«
Mal grinste. »Und dann kommt die Tittenfee. Ich liebe ihren Besuch. Deine Brüste sind dann wunderbar empfindlich.«
Anne sah zum Himmel, aber es kam keine Hilfe.
»Aber genug von dir«, sagte Mal. »Wirklich, die Welt verdient, nein, sie braucht mehr von meiner DNA. Stellt euch mal vor: eine ganze Legion von unfassbar gut aussehenden Schlagzeugspielern!«
David schnaubte.
»Halt die Klappe, Davie«, murrte Mal. »Kleinliche Eifersucht ist unter deiner Würde, Kumpel.«
»Moment, eine ganze Legion?« Annes Brauen schossen in die Höhe. »Ich hatte bloß an ein Geschwisterchen für Tommy gedacht.«
»Eins nur? Wie kannst du so egoistisch sein, Mäuschen?«
Zwischen Annes Brauen erschien eine schmale Falte, während sie ihren Mann verwundert, wenn nicht gar bestürzt ansah. Oder auch beides.
»Wenn wir drei Kinder hätten, könnten sie eine Band gründen – wie Hanson oder die Jonas Brothers.«
»Das ist auf jeden Fall eine Überlegung wert«, steuerte ich bei. Denn dem verrückten Schlagzeuger beizuspringen war manchmal eine Ehre und ein Vergnügen.
»Und wenn alle drei Schlagzeug spielen wollen?« David strich sich eine Strähne seiner langen Haare hinters Ohr. »Wie soll das funktionieren?«
»Fantastisch«, antwortete Mal.
Anne verkniff sich ein Lachen, als sie Tommy mit einer verspiegelten Sonnenbrille ankommen sah.
»Nein, Tommy, setz die bitte ab«, sagte Mal. »Danke, mein Sohn. Ich weiß deine Zurückhaltung zu schätzen.« Er warf seiner Frau einen Blick zu. »Das hat er eindeutig von dir und deiner Familie, Mäuschen.«
»Auch wenn es toll ist, all diese zutiefst persönlichen Dinge mit unseren Lieben zu teilen«, sagte Anne, »können wir diesen Punkt nicht weiter diskutieren, wenn die Tournee vorbei ist und wir Gelegenheit zum Durchschnaufen hatten?«
Mal gab ihr einen Kuss.
In diesem Moment stimmte das Streichquartett Jackson von Johnny Cash und June Carter Cash an, ein absolutes Lieblingsstück von mir und für den Beginn unserer Ehe von Bedeutung. Denn wir hatten zweifellos im Fieber geheiratet. In trunkenem Fieber. In diesem Moment wurde eine gewaltige Hochzeitstorte – mit bunten Schnittblumen und feinen goldenen Zuckerfäden geschmückt – mit viel Pomp und Prunk hereingerollt, und alle fingen an zu klatschen.
»Kuchen!«, rief Tommy.
»Wow. Wer ist denn dafür verantwortlich?«, fragte ich, und mein Gesicht schmerzte fast, so sehr strahlte ich.
Jimmy verbeugte sich quer durchs Zimmer vor mir, und ich warf ihm eine Kusshand zu. Er war einfach der beste Schwager der Welt.
David schob seine Hände unter mein Haar und legte mir eine weißgoldene Kette mit Diamantanhänger um. »Alles Gute zum Hochzeitstag, Baby.«