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Dieses Werk zeigt eine finstere und zerbrochene Welt, in der der nackte Wahnsinn und das blutige Abstrakte, Hand in Hand, den Kopf des schizophrenen Protagonisten regieren. HEARTDOOM ist das erste Buch des Künstlers Jonas Kolb. Der Autor hat dieses Konglomerat von Todeslyrik mit nur 13 Jahren geschrieben.
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Dieses Buch widme ich meiner Familie, meinen Freunden und jenen, die mich scheiße finden. Danke für alles.
Es ist immer schmerzhaft loszulassen. Also, lasse nicht los!
Auferstehung eines Bastards
Über Brücken, die das Nichts bezwingen, will ich ferne Ufer finden. Mich dem kalten Griff entwinden und schließlich in das Diesseits dringen. Auf bleiche Knochen will ich ziehen, eine Haut von reiner Seide
und aus Aphrodites Scheide, mich in neues Leben fliehen. Mit morschen Beinen lern' ich gehen, öffne die Augen für den Tag. Weil ich der Finsternis erlag, möcht' ich nun die Sonne sehen. Alle Himmel waren wie zerrüttet, ein Totentanz verloren im Wolkenmeer. Und auch die Sterne brannten leer, als wär' ihr Licht in Kronos Wanst verschüttet.
Gebäre mich! Meiner Lippen lächzt es nach dir
und deiner warmen Brust.
Die Milch nährt mich und mein schwarzes Fieber. Übermutter des Unheils, ich kann das Blut des Vaters
in meinem Mund wie Speichel schmecken. Deine Liebe ist das faulende Korn, aus dem wir Leiber formten. Doch die Kornkammern brennen, Rauchschwaden verklären die Sonne und Flammen verschlingen meine Augen. Liebe macht blind.
Wenn Sphären ineinander fließen
und sich wie Öl ins Feuer gießen, dann können aus dem schwarzen Boden Wirbelsäulen als Blumen sprießen. Die Samen aus zerfallenden Hoden, treiben die Knospen bunt nach oben.
Die Pest im Herzen Ich pflücke meiner Liebsten Nelken zu ihrem 18.Geburtstag. Doch in meiner Hand sie stets verwelken, weil ich keine Nelken mag. Versuch' ich es mit Ohrringen und einer hübschen neuen Tasche. Doch ich hasse solche Dinge und deshalb werden sie zu Asche.Auf Messers Schneide Ziehe meinen Dolch und mache einen Schnitt, genau in deinen Unterleib. Das Blut fang' ich mit meinem Kelch, verzehre, was dort aus dir glitt. So schneide ich in dich einen Schlitz, eng wie deiner Liebsten Scheide und das letzte Blut tropft still, von meines Messers Schneide. Nimm die Klinge und sorge dafür, dass ich muss leiden. Trenne die Finger und die Ringe, den Körper von meinen Eingeweiden. So fallen die Ringe in mein Blut und bohren sich in die Eingeweide. Getrennt fällt noch der letzte Finger von meines Messers Schneide.Vogel im Wind Ich fühle mich schwach, fühle mich alleingelassen. Beim freien Flug durch die Nacht, nicht fähig, jetzt Fuß zufassen. Ich fühle mich hilflos, wie ein Vogel im Wind. Kein Schutz zu finden in ihrem Schoß, schwach, wie ein mutterloses Kind.Oberflächlich Ihr denkt, ihr wärt besser, nur weil ihr hübscher seid. Doch bin ich schön durch meine Messer und (m)eine Klinge glänzt vor Neid. Ihr seid doch nur oberflächlich, nicht fähig, in mich reinzuschauen. Ich bin stark und ihr erbärmlich – nach mir werden sich Köpfe drehen. Für das, was ich bin, findet ihr niemals einen Namen. Ich bin zu groß für eine Statistik und sprenge alle Rahmen. Keiner kann etwas bewegen, solange ihr noch an euch glaubt. Denn ihr selbst gebt euch den Segen, der euch das Schlimmste tun erlaubt.Tod der Liebe Mein Herz verwelkt, ein Meer schwarzer Rosen. Befallen von Liebe zu ihr. Völlig zerfressen und schon längst verblüht. Meine Seele zersprungen, ein Spiegel meiner Identität. Jede Scherbe ist ein anderes Erlebnis, doch nur der komplette Spiegel bin ich. Mein Körper eine Täuschung, wie die Echtheit deiner Liebe. Von der Illusion dich zu besitzen abhängig, sah ich nicht deine wahren Absichten.Dunkle Zeiten Dunkle Zeiten brechen heran, das kann ich auf ihrer Haut spüren. Doch halt' ich dieses Mal nicht an und lasse mich nochmals verführen. Dunkle Zeiten werden verkündet, von einem Herold schlechter Kunde. Bestraft wird jede meiner Sünden, von dunklen Zeiten bleiben die Wunden. Verkündet wurde Finsternis und die schwersten aller Stunden. Dunkle Zeiten ziehen auf – ich kann es auf ihren Lippen schmecken. Beschwört es alte Sorgen herauf und beginnt es erneut die Zweifel zu wecken?Trugbilder Lüge und Leid als Marschgesänge, unter euch allen bin ich allein. Inmitten einer falschen Menge, vernichtet Kälte euren Schein. Wo ich schau, sind leere Gänge und alle mit euch vollgestopft. Sie nehmen Platz auf leeren Rängen, wo Finsternis mein Licht im Kopf. Versucht erneut mich zu bedrängen, doch lockere ich selbst meine Schrauben. Alles befreit bei euch von Zwängen? Wie soll ich noch daran glauben?Der Zinnsoldat Aufgestellt in Reih und Glied, in meiner Hand prangt ein Gewehr. Ich weiß gar nicht, wie mir geschieht, schon ziel' ich auf des Feindes Heer. Manch ein Gegner fällt im Lauf, doch mich hält es an der Stelle hier. Denn ein Getriebe zieht sie auf, sodass sie brav im Takt marschieren. Kein Kamerad hat mich verlassen und ich ließ auch keinen im Stich. Doch kann ich es noch gar nicht fassen, denn alle sehen so aus wie ich.Krieger Kämpfe stets auf verschiedenen Seiten, gewinne im Alleingang eine Schlacht. Muss auf deinen Lügen reiten, schlafe niemals in der Nacht. Zu siegen bin ich schon gewohnt, mit meiner Sichel in der Hand. Denn meine Waffe ist der Mond, ich hab' sie gegen euch gewandt. Meine Rüstung sind die Sterne, bewahren mich vor großem Schaden. Kein Angriff nah, noch aus der Ferne, bringt mich und ihre Lügen je zu Fall.Hochmut kommt vor dem Fall! Hochmut kommt stets vor dem Fall, hat mal ein schlauer Mann gesagt. Erst der Aufstieg, dann der Aufprall, weil dein Selbstvertrauen versagt. Ich sage dir, er hatte recht, darum gib nicht zu viel auf dich. Erst geht es dir gut und danach schlecht, denn jeder lässt dich irgendwann im Stich.