Heimkehr nach Fairy Hill - Christine Stutz - E-Book

Heimkehr nach Fairy Hill E-Book

Christine Stutz

5,0

Beschreibung

Das Königreich Fairy Hill hat ein großes Problem. Es darf nur solange bestehen, wie es einen Zauberer im Schloss gibt. Denn in jeder neuen Generation muss sich der Zauberer dem unsterblichen Drachen zum Kampf stellen. Doch der letzte König verstarb, ohne einen Nachkommen mit Zauberkraft. Königin Marianne ist verzweifelt. Sie wendet sich an das Orakel, um Hilfe zu erhalten. Doch umsonst. Leyla Mac. Fadden, eine kleine Magd, wird von ihrer Mutter nach Fairy Hill geschickt. Dort soll sie sich im Schloss Arbeit suchen. Schon auf dem Weg zum Schloss trifft Leyla auf Königin Marianne. Beide Frauen freunden sich an. Leyla kann der Königin das Leben retten. Schnell wird Leyla klar, warum ihre Mutter sie nach Fairy Hill gesandt hat......

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Heimkehr nach Fairy Hill

TitelseiteProlog1.Kapitel2.Kapitel3.KapitelTitel5.Kapitel6.KapitelTitelImpressum

Heimkehr nach

Fairy

Hill

Prolog

„Ich weiß nicht weiter. Ich habe furchtbare Angst, Orakel, was soll aus Fairy Hill werden?“ die elegant gekleidete Königin Marianne saß im hellen Licht der Sonne. Die große Öffnung im Dach des kleinen Tempels ließ so viel Licht in den Saal, dass sie geblendet wurde. Sie konnte den kleinen, alten Mann vor sich nur schlecht erkennen. Er saß im Dunklen, sein Gesicht verborgen. Niemand wusste, wie alt der Mann war, der das Orakel genannt wurde und seit Urzeiten über die Geschicke von Schloss Fairy Hill wachte. Er war Beschützer und Berater der Zauberer, die das Schloss seit der Erbauung bewachten.

„Wir sind wehrlos! Es gibt keinen Magier mehr auf Fairy Hill, Orakel. Der Letzte, mein Mann verstarb und konnte seine Kräfte nicht weiter vererben. Mein Sohn Lewis ist zwar ein starker Krieger, mutig und gerecht, aber ohne jede Zauberkraft“ trug Königin Marianne ihre Sorgen weiter vor. „Ich habe Angst um meinen Sohn. Wie kann er kämpfen, kämpfen ohne Magie?“ fragte Königin Marianne weiter.

Der alte Mann schwieg eine Weile, dann beugte er sich endlich vor. Marianne konnte ein von Falten durchfurchtes Gesicht erkennen, dessen Mund nun lächelte. „Sag, du hast nur dies eine Kind, oder“, fragte er sie und kicherte, als sie traurig nickte. „Leider wurden mir keine weiteren Kinder geschenkt, Orakel“ sagte sie traurig.

Der alte Mann erhob sich und wuselte eifrig zu seinem Tisch, dort schlug er ein großes Buch auf. Vor sich hin murmelnd, blätterte er darin herum. Dann grinste er und kam zu Marianne zurück. „Was ist mit deiner Tochter, Königin?“ fragte er sie dann nachdenklich. „Sagt mir, hat euer Sohn nicht bis kurzem immer noch Träume von seiner Zwillingsschwester gehabt?“ Das Orakel lächelte sanft und sah wie Marianne eine Träne fortwischte. Das Gespräch tat der Königin weh, der alte Mann spürte es.

„Sie starb damals, kurz nach der Geburt, Orakel, das solltet ihr doch wissen.“ Antwortete sie leise. „Das wird dir mein Mann doch bestimmt erzählt haben. Lewis vermisst sie, obwohl er doch nie kennengelernt hat.“ Erzählte die Königin leise. Wieder liefen ihr Tränen übers Gesicht, es schmerzte sie immer noch, nach all den Jahren. „Lewis ist nun fast volljährig. Wenn er den Thron besteigt, kommt der Drachen, wie es seit Bestehen von Fairy Hill Brauch ist. Was soll dann werden? Ohne Magie kann er nicht siegen!“

„Drei Kinder zur gleichen Zeit geboren. Eins verstarb, eins blieb daheim, eins machte sich auf eine lange Reise. Erst wenn das eine Kind wieder Heim findet, erst dies seine Bestimmung erkennt und euer Geheimnis lüftet, das seit der Geburt der drei Kinder über Fairy Hill schwebt, dann wird der Drachen kommen, Majestät.“ Der alte Mann erhob sich und Königin Marianne wusste, ihre Audienz beim Orakel war beendet. Auch die Königin erhob sich schwer.

„Königin! Habt Geduld. Vertraut dem Schicksal, Hoheit. Das Schicksal wird es gut mit euch meinen. Wenn ihr und euer Sohn, aber auch euer Neffe weiter so freundlich und frei zu allen Menschen seid, Herz zeigt an guten und schlechten Tagen, wird sich alles zum Guten wenden. Das Schicksal ist gnädig zu guten Herzen.“ sagte das Orakel sanft.

Marianne bedankte sich traurig und verließ nachdenklich den Tempel. Was würde die Zukunft bringen? Die Königin wusste es nicht. Die Antwort des Orakels hatte ihr die Sorgen nicht nehmen können. Wie sollte es nur weitergehen? Sie wusste es nicht.

Draußen wartete eine elegante Kutsche. Königin Marianne wurde sie von ihrem Sohn und ihrem Neffen empfangen, die sie gespannt ansahen.

„Hast du etwas erfahren können, Mama?“ fragte Lewis gespannt. Er machte sie große Sorgen. Sorgen um seine Mutter und das Königreich.

„Das Orakel sagte, wir drei müssen dem Schicksal vertrauen.“ Sagte Marianne nachdenklich.

1.Kapitel

„Leyla, komm rein, ich muss mit dir reden!“ Die strenge Stimme ihrer Mutter rief das junge Mädchen, die nachdenklich am Teich saß. „Gleich Mutter, ich bin gleich da!“ antwortete Leyla. „Einen Augenblick noch.“ Wieder ging ihr Blick in den kleinen Teich. Ihre Hand strich durch das Wasser und wischte das Bild eines imposanten Schlosses fort, das noch vor Sekunden dort zu sehen war. „Irgendwann werde ich dich in Natura sehen, Schloss“ sagte sie leise zum Wasser. Leyla schloss träumend ihre Augen.

„Leyla , Mutter hat nach dir gerufen!“ Ihr Bruder ermahnte sie liebevoll. „Lass sie bitte nicht warten!“

Seufzend erhob Leyla sich. Sie schob den Ärmel ihres Kleides über das kleine Feuermal, das plötzlich verschwand, und betrat einen Augenblick später das Haus. Sie sah zu der sanften Frau, die am Tisch saß und auf sie wartete. Die Frau, die Leyla unwahrscheinlich liebte.

„Setz dich Kind, wir müssen reden. Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich dich gehen lasse.“ Begann die Frau und strich ihrer Tochter liebevoll über den Kopf. „Du wirst dich auf den Weg zur Hauptstadt des Nachbarslandes machen, dort wirst du dich im Schloss vorstellen. Suche dir dort Arbeit. Im Schloss, es ist wichtig. Versuche die Königin zu treffen. Ich war lange Jahre ihre Zofe und sie wird sich vielleicht an mich erinnern und dir Arbeit geben.“ Sanft strich die Frau Leylas Haare.

Leyla sprang überrascht auf und sah ihre Mutter verwundert an. „Mutter, das kann ich nicht! ich werde doch hier gebraucht. Wer soll denn auf dich achten?“ Sie kniete sich zu ihrer Mutter und nahm liebevoll ihre Hände. „Du bist nicht kräftig. Wer soll dir Wasser holen, oder Holz hacken.“ Leyla wollte nicht gehen. Sie wusste, wie viel ihre Mutter für sie auf sich genommen hatte, was sie in den vergangenen Jahren für sie getan hatte. „Dein Bruder ist nun alt genug, um für mich zu sorgen, Kind. Du musst deinen Weg gehen.“ Die Frau seufzte und strich dem Mädchen das lange Haar aus dem Gesicht. Ihre Tochter hatte eine wunderschöne, einzigartige Haarfarbe. Jetzt wischte sie sich eine Träne aus dem Gesicht. „Dein geliebter Vater hat damals große Schuld auf sich geladen. Nicht aus Gier oder Hass, sondern weil er mich grenzenlos geliebt hat, Kind. Es ist an dir, dieses Unrecht wieder gut zumachen.“ Leylas Mutter wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Ich habe dir dein Bündel bereits gepackt, ich möchte, dass du dich morgen früh auf den Weg machst.“ Die Frau seufzte leise. Sie umarmte ihre Tochter fest. „Ich habe dir einen Brief mitgegeben. Er ist für die Königin. Bitte gebe ihn ihr, wenn es an der Zeit ist. Du wirst wissen, wann es soweit ist.“ Die Frau seufzte wieder.

„Ich bin doch erst 18 Jahre alt, warum schickst du mich fort, Mutter?“ Leyla versuchte ihre Tränen zurück zu halten. „War ich dir keine gute Tochter?“ fragte sie weiter. Ihre Mutter hob jetzt ihren Kopf und lächelte sie ermutigend an. „Du warst die beste Tochter, die man sich wünschen kann! Du bist anders, als die anderen Menschen, Kind und das weißt du auch. Du musst deiner Bestimmung folgen, das Schicksal, das dir deine Kraft gab, lässt sich nicht betrügen. Ich spüre es! Deine Träume werden immer stärker, es wird allerhöchste Zeit für dich, aufzubrechen. Habe keine Angst, es wird dir nichts geschehen. Du hast die Gabe, die dich schützen wird.“

Leyla fluchte unterdrückt und musste gleich darauf schmunzeln. Ihre Mutter hätte sie dafür umgehend scharf getadelt. Auch wenn sie nur einfache Leute waren, so hatte ihre Mutter stets auf makellose Manieren geachtet. Leyla und auch ihr Bruder waren sehr gut erzogen.

Seit einer Stunde regnete es ununterbrochen, Leyla war nass bis auf die Knochen. Sie fror erbärmlich. Endlich konnte sie ein Licht erkennen. Erleichtert folgte Leyla dem Licht. Eine kleine Gaststätte würde ihr hoffentlich Unterschlupf bieten, bis der Regen aufhörte. Ihr Magen knurrte vernehmlich. Sie hatte zwar kein Geld zum Bezahlen. Aber vielleicht konnte sie etwas arbeiten, oder die Menschen dort mit einigen Zaubertricks erfreuen, um etwas zu essen zu bekommen. Sie grinste, als sie näher kam, eine vornehme Kutsche stand vor dem Haus, es waren also reiche Gäste anwesend. Vielleicht würden sie sich ja erkenntlich zeigen, wenn sie etwas für sie zaubern würde. Sie durfte es nur nicht übertreiben und sich verraten.

Vorsichtig stellte sie sich unter das Dach des Hauses und hob ihre Hand, so nass und durchgeregnet wie sie war, konnte sie den vornehmen Menschen dort drinnen nicht unter die Augen treten. Sie schob ihren Ärmel hoch, legte sich die Hand auf den Kopf und schloss kurz ihre Augen, sofort trockneten ihre Kleidung und ihre Haare. Dann klopfte sie ihre Stiefel ab. Zufrieden trat sie nun in die Gaststube.

Zwei junge, vornehme Männer saßen an einem Tisch, spielten Karten und unterhielten sich mit einer älteren Frau, die überaus elegant gekleidet eine Tasse Tee trank. In einer Ecke saß ein alter Mann, Leyla vermutete der Kutscher und ein Tisch weiter saßen zwei junge, elegant gekleidete Frauen, stickten gelangweilt, und rümpften ihre Nase, als sie nun Leyla ansahen. Sie kam nur zögernd näher und sah sich nach dem Wirt um, der eifrig zwischen den Tischen hin und her lief. Jetzt blieb er vor Leyla stehen und schnaufte. „Was willst du hier, Magd? Ich habe mehr als genug zu tun!“ Er schien sehr verärgert zu sein, dachte Leyla.

„Ich wollte mich unterstellen, bis der heftige Regen endet, Wirt. Ich kann auch arbeiten, wenn ihr wollt, dafür möchte ich nur etwas Brot haben.“ antwortete Leyla leise, höflich. Ihr Blick ging zu der älteren Frau. Eine elegante Dame, die jetzt überrascht ihren Kopf hob, als sie Leylas Stimme vernahm, und sie durchdringend ansah. Leyla erwiderte überrascht den Blick, konnte sich nicht von der Frau lösen. Die Frau zog Leyla magisch an. Verwirrt schüttelte Leyla ihren Kopf.

„Hör auf, meine Gäste anzustarren, Magd! Verschwinde von hier, ich bin kein Armenhaus! Versuche es unten im Dorf!“ sagte der Wirt grob und trat mit dem Fuß heftig nach Leyla. „Elendes Gesinde, und nachher fehlt mir die halbe Einrichtung, verschwinde!“ schnauzte der Mann Leyla an.

Leyla zuckte mit der Augenbraue, der Wirt stolperte plötzlich und knallte gegen einen Tisch. „He was war das!“ schrie er Leyla an. „Was hast du gemacht, Dirne!“ Er hob seine Hand, um sie zu schlagen. Leyla zuckte zusammen.