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Mit großem Einfühlungsvermögen und hoher sprachlicher Präzision hat B. S. Orthau die hier vorliegende Auswahl der wichtigsten Gedichte Herman Melvilles aus den Battle Pieces, den Sea Pieces (John Marr and other Sailors), den Rosengedichten und aus Timoleon, Etc. ins Deutsche übertragen, um Melvilles Sprachkraft besser gerecht zu werden als dies in bisher vorliegenden Übertragungen möglich war. Eine Einleitung und erweiterte Anmerkungen zu den Gedichten erleichtern dem Leser den Zugang zu diesem wichtigen Teil des Werkes des großen amerikanischen Dichters, das immer noch wenig bekannt ist.
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Seitenzahl: 144
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Vorbemerkung
Einleitung
Aus: Battle Pieces
The Portent
Das Omen
Misgivings
Böse Ahnungen
Apathy and Enthusiasm
Apathie und Enthusiasmus
The March into Virginia
Der Marsch nach Virginia
Ball’s Bluff
Balls Bluff
Dupont’s Round Fight
Duponts gezirkeltes Gefecht
The Stone Fleet
Die Stein-Flotte
The Temeraire
Die ‚Temeraire‘
A utilitarian View of the Monitor’s Fight
Ein utilitaristischer Blick auf das Gefecht der Monitor
Shiloh
Shiloh
Malvern Hill
Malvern Hill
The House-Top
Auf dem Dach
The Swamp Angel
Der Sumpf-Engel
In the Prison Pen
Im Gefangenenlager
The College Colonel
Der junge Oberst
The Fall of Richmond
Der Fall von Richmond
The Released Rebel Prisoner
Der entlassene Südstaatler
A Grave Near Petersburg, Virginia
Ein Grab nahe Petersburg, Virginia
“Formerly a Slave”
‚Ehemals eine Sklavin‘
America
Amerika
On the Home Guards
Über die Bürgerwehr
Inscription
Inschrift
The Fortitude of the North
Des Nordens Standhaftigkeit
An Epitaph
Ein Epitaph
The Mound by the Lake
Der Erdhügel am See
On the Slain at Chickamauga
Auf die Erschlagenen bei Chickamauga
An Uninscribed Monument
Ein Monument ohne Inschrift
On Sherman’s Men
Auf Shermans Männer
On the Grave of a Young Cavalry Officer
Auf das Grab eines jungen Kavallerieoffiziers
A Meditation
Eine Meditation
Aus: John Marr and other Sailors – Sea Pieces
John Marr
John Marr
Jack Roy
Jack Roy
The Haglets
Die Möwen
The Aeolian Harp
Die Äolsharfe
To the Master of the Meteor
Dem Herrn der ’Meteor’
Far Off-Shore
Auf hoher See
The Man-of-War Hawk
Das Kriegsschiff Hawk
The Figure-Head
Die Galionsfigur
Old Counsel
Alter Ratschlag
The Tuft of Kelp
Das Büschel Seetang
The Maldive Shark
Der maledivische Hai
Crossing the Tropics
Durchquerung der Tropen
The Berg
Der Eisberg
The Enviable Isles
Die Inseln der Glückseligkeit
Pebbles
Kiesel
Aus: Rosengedichte
The New Rosicrucians
Die neuen Rosenkreuzler
The Vial of Attar
Die Rosenöl-Phiole
Under the Ground
Unter der Erde
Aus: Timoleon, Etc.
The Ravaged Villa
Die verwüstete Villa
The Garden of Metrodorus
Der Garten des Metrodorus
In a Garret
In einer Dachkammer
Monody
Monodie
Lone Founts
Verlassene Quellen
Art
Kunst
Buddha
Buddha
C_‘s Lament
C_s Klage
Fragments of a Lost Gnostic Poem of the 12th Century
Fragmente eines verlorenen gnostischen Gedichts aus dem 12. Jahrhundert
The Marchioness of Brinvilliers
Die Marquise von Brinvilliers
Venice
Venedig
The Parthenon
Der Parthenon
Greek Masonry
Griechisches Mauerwerk
Greek Architecture
Griechische Architektur
Off Cape Colonna
Vor Kap Kolonna
Syra
Syra
L'Envoi
L'Envoi
Anmerkungen
Dies ist die verbesserte, um die englischen Originaltexte erweiterte Fassung des Bandes ‚Herman Melville, Gedichte‘, der 2007 erschienen war. Für ein besseres Verständnis der Gedichte wurden die Anmerkungen deutlich ergänzt.
Die Publikation war damals von der Motivation geleitet, der Sprache Melvilles gerechter zu werden als dies in den vorliegenden Übertragungen von F. Schunk und W. Weber (1984) geschehen war. Die durch A. Pechmann (2013) vorgelegten Übersetzungen haben daran nichts geändert.
Bis auf die Rosengedichte folgen die englischen Fassungen der von D. Robillard herausgegebenen Sammlung (2000). Die englischen Fassungen der Rosengedichte wurden der Hlawatsch/Heiderhoff-Ausgabe entnommen.
B. S. Orthau
Melville als Lyriker? „The Melville who is the author of Moby-Dick, Billy Budd, ‘Benito Cereno’, ‘Bartleby the Scrivener’ and other fascinating fictions is already generously given his due by readers and scholars. However, Melville the poet is not, and he is therefore the most neglected poet in America” meint D. Robillard, nachdem er zuvor ausführte: “Herman Melville is one of America’s greatest poets, his best poems worthy to take their place beside the poetry of Walt Whitman and Emily Dickinson”. Mag manches, wie etwa sein gelegentliches Pathos, auf den heutigen Leser etwas störend wirken, dann entschädigen einige gelungene Zeilen wie beispielsweise die letzten Verse in Die Möwen dafür reichlich.
Warum kennt man den eigenwilligen Poeten “nur“ als Erzähler, obwohl er es doch offenbar verdient hätte, auch als Lyriker bekannt zu sein, obwohl er – unabhängig von der Intensität der Arbeit – eine längere Periode seines Lebens mit dem Schreiben von Gedichten als mit dem Schreiben von Prosa verbracht hatte und obwohl allein – gäbe es Moby Dick, Billy Budd usw. nicht – „the quality, variety, and imposing energy of his poems should entitle him to a prominent place“ nicht nur – wie Robillard meint – in der US-amerikanischen, sondern in der Literatur überhaupt?
Ironischerweise mag vielleicht gerade seine Bekanntheit als Prosaist seiner Bekanntheit als Lyriker im Wege gestanden haben, man kann aber im Versuch einer Antwort auch nicht an seiner Biografie und der Rezeptionsgeschichte seiner Werke vorbei.
Melville hatte schon in der Jugend Gedichte geschrieben und – man kann sich jedenfalls nur schwer vorstellen, dass es nicht der Fall war – sich wohl früh zum Schriftsteller und Dichter berufen gefühlt.
1819 in New York geboren, war er elf Jahre alt, als sein Vater, ein Importkaufmann, bankrott machte und zwei Jahre später starb. Melvilles behütete Kindheit in einem wohlhabenden bürgerlichen Elternhaus war zu Ende, die Schule besuchte er nun nur noch sporadisch, und nach verschiedenen Tätigkeiten ging er als 20-jähriger etwa fünf Jahre lang zur See, zunächst auf einem Handelschiff, dann auf Walfängern und bei der Kriegsmarine. 1846, ungefähr zwei Jahre nach seiner Abmusterung von der ’United States’, einem Kriegsschiff, brachte er ’Typee. A peep at Polynesian Life….’ und 1847 ’Omoo: A Narrative of Adventure in the South Sea’ heraus, und man kann wohl annehmen, dass er bereits auf See erste Skizzen dazu wenn nicht auf Papier, so doch wenigstens in Gedanken vorbereitet hatte.
Die beiden Reiseberichte waren in ihrer Zeit sehr erfolgreich und Melville fühlte sich offenbar darin bestätigt, eine Laufbahn als Schriftsteller einzuschlagen.
1847 heiratete er Elizabeth Shaw, eine Tochter des Obersten Richters von Massachusetts, und zog mit ihr auf eine Farm bei Pittsfield, wo er die Bekanntschaft des in der Nähe wohnenden Nathaniel Hawthorne machte. Unter dessen Einfluss entstand in der Zeit zwischen 1849 und 1851 sein Hauptwerk ’Moby Dick, or the Whale’, nachdem er vorher ’Mardi and a Voyage Thither’ und ’Redburn. His First Voyage’ geschrieben hatte. Er konnte jedoch nicht an seine Erstlingserfolge anknüpfen. Moby Dick fand beim Publikum kaum positive Resonanz; kritisiert wurde vor allem eine reflexive und philosophische Überfrachtung des Romans.
Auch seine weitere Prosa, die er bis etwa Ende der 50er Jahre des 19. Jahrhunderts geschrieben hatte, fand zu seinen Lebzeiten keine Anerkennung. Erst in den 1920er Jahren, eine Generation nach seinem Tod, wurde Melville auch in Europa als Erzähler von der Kritik entdeckt und Billy Budd wurde sogar erst in dieser Zeit posthum publiziert. Die zögernde Auseinandersetzung mit Melvilles Lyrik begann im deutschen Sprachraum, teilweise allein auf literaturwissenschaftlicher Ebene, erst in den 1950er Jahren, aber bis heute sind seine Gedichte dem breiten Publikum kaum bekannt.
Es mag Spekulation bleiben, warum Melville nach einer sehr intensiven Tätigkeit als Erzähler zwischen ungefähr 1845 und 1857 begann, sich der Lyrik zuzuwenden. Man kann wohl annehmen, dass es ihm darum gegangen sein musste, sich vor sich selbst als Dichter zu bestätigen und vielleicht auch darum, sich vor dem Publikum wenigstens auf einem andern Gebiet als dem zu beweisen, auf dem ihm Anerkennung versagt geblieben war. Berücksichtigen muss man vermutlich aber genauso, dass sich Melville gegen Ende der 1850er Jahre aufgrund der kommerziellen Misserfolge seiner Romane und Erzählungen allein aus den Erträgen, die seine Farm abwarf, kaum in der Lage gesehen haben kann, seine Familie – er und seine Frau hatten mittlerweile vier Kinder – zu ernähren und ruhig und beständig ausschließlich an einem größeren Projekt wie etwa einem Roman zu arbeiten. Bestrebungen von Freunden, ihm einen Posten im konsularischen Dienst zu verschaffen, blieben erfolglos und so versuchte er, sich mit Vorträgen und Vortragsreisen über Wasser zu halten, bis er 1863 seine Farm verkaufte und nach New York zurückging. Er war dort von 1866 bis 1885 als Inspektor beim Zoll tätig. Was er selbst von dieser Veränderung gehalten hatte, ist nicht bekannt, aber seine Mutter notierte, dass das nun regelmäßigere Leben seiner Gesundheit gut getan hätte.
Mit den ’Battle Pieces’, seinem 1866 veröffentlichten ersten Gedichtband, mochte er wohl seit den Anfängen des Konflikts zwischen den Nord- und Südstaaten und dann dem Ausbruch des Sezessionskrieges schwanger gegangen sein; er war für ihn wohl so etwas wie ein Logbuch des Krieges, obgleich man schwerlich davon ausgehen kann, dass die Gedichte in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit den Ereignissen, auf die sie sich beziehen, entstanden sind. Richtig zu schreiben begann er sie wohl erst nach dem Fall von Richmond. Auch wenn er sich dabei auf zeitgeschichtliche Quellen, Zeitungsberichte etc. bezog, ist erkennbar, dass er nicht nur als Chronist schrieb, sondern darin eigene innere Erlebnisse verarbeitete. Deutlich wird dies etwa in dem Gedicht über die ’draft-riots’ in New York im Juli 1863 (Auf dem Dach). Sie hatten unmittelbar vor der Übersiedlung seiner Familie nach New York stattgefunden, aber er beschrieb sie so, als hätte er tatsächlich vom Dach seines Hauses aus die Feuer in der Ferne beobachtet.
Den entwicklungsgeschichtlichen Rückfall der Menschheit um ganze Äonen, den er angesichts des aufständischen Pöbels konstatierte, befürchtete er wohl bis zu einem gewissen Grade auch in Zusammenhang mit dem Sezessionskrieg, und das Unheil des Krieges, der „üble Frevel der Menschheit“, der seinen Schatten auf „der Welt schönste Hoffnung“ (Böse Ahnungen) wirft, bestand für Melville wohl zuallererst in der Tatsache, dass es sich um einen Krieg Bruder gegen Bruder handelte.
Trotz allem fühlte Melville sich auf der richtigen Seite, er lässt keinen Zweifel daran, und er war sicherlich kein Freund der Sklaverei, aber Robillard weist darauf hin, dass er in Bezug auf die Sklaverei anscheinend eher konventionell dachte und begründet es damit, dass die Sklaverei fast nur in ’Ehemals eine Sklavin’ thematisiert wird. Auch eine Frage wie „Kann Afrika jemals vergelten das Blut …?“ (Eine Meditation) wird auf diesem Hintergrund so gedeutet werden können. Andererseits aber spricht Melville immer von den Nordstaaten oder den Soldaten der Nordstaaten als von denen, die „fochten für Menschheit und Recht“ (Inschrift) und der Jubel des Soldaten Witwe (Ein Epitaph) ist nicht denkbar ohne die Vorstellung, dass die Sache des Nordens die gerechte Sache war, selbst wenn das Unglück des Bruderkriegs in höchstem Maße zu bedauern sein mochte.
Zugleich erkannte Melville sehr deutlich die andere Art eines nun maschinisierten und technisierten Krieges, der „Tresse und Feder“ versengt (Das Gefecht der Monitor), den Einzelnen „im Blitzstrahl“ vernichtet oder nur „versteinert“ überleben lässt. Sie zeigte sich für ihn – nicht verwunderlich bei seiner Neigung zur Seefahrt – vor allem im Niedergang der Segelschifffahrt und des alten Seekrieges mit prächtigen Schiffen, denen nun schmucklose gepanzerte Dampfschiffe überlegen waren.
Die ’Battle-Pieces’ erschienen in einer Auflage von 1200 Exemplaren, 500 wurden in den ersten zehn Jahren verkauft, heißt es. Weder ’Clarel’, das 1876 erschienene Versepos einer Pilgerfahrt ins Heilige Land, noch die lyrische Hinwendung zu seinen früheren Themen, der Seefahrt in ’John Marr and Other Sailors’ (1888) und dann den Reisebildern in ’Timoleon, Etc.’ (1891) konnte etwas daran ändern, dass seine Lyrik nun wie zuvor seine Prosa kaum wahrgenommen wurde. Diese letzten beiden Gedichtbände erschienen dann nur noch in einer Auflage von je 25 Exemplaren, die Melville selbst als Privatauflage drucken ließ.
Nach der Auseinandersetzung mit dem Unheil des Bürgerkriegs, von dem sich Melville die Läuterung der Nation erhoffte, ging es nun um Themen allgemeinerer Art. ’John Marr’ handelt natürlich von Schiffen und Seeleuten, vor allem aber vom fast existenzialistisch gesehenen Verhältnis von Mensch und Natur, das schon in Moby Dick thematisiert war. Der Mensch erscheint winzig gegen die zwar auch schöne, aber vor allem grausame Natur, wobei Schönheit und Grausamkeit der Natur letztlich nur als menschliche Deutungen ihrer totalen Gleichgültigkeit gegenüber dem Menschen erkannt werden. Dies einzusehen und zu akzeptieren kann zu größerer Gelassenheit führen, dazu, dass – wie im „heilsamen Tau des Rosmarins“ (Kiesel) Rose und ’Mare’, das Meer – das Prinzip der Schönheit und des Lebens mit dem Prinzip der Bedrohung und des Todes vereint werden.
Nachdem er Eindrücke seiner 1857 unternommene Europa- und Nahostreise bereits in Clarel verarbeitet hatte, griff er entsprechende Themen in ’Timoleon, Etc.’ erneut auf, allerdings nun weniger in Bezug auf das Heilige Land, sondern in Bezug auf Europa und hier vor allem auf Italien und Griechenland.
Aspekte der Philosophie und der künstlerischen Ästhetik treten nun in den Vordergrund und man meint fast, Melville hätte vor allem im alten Griechenland die gelungene Auflösung der Widersprüche menschlicher Existenz in Humanität, Schönheitssinn, Muse und Frieden zu finden geglaubt. Man mag sich an die deutsche Klassik erinnert fühlen, wenngleich diese Sicht bei Melville auf einer anderen Grundlage, unter andern Voraussetzungen entwickelt war. Sie verband sich bei ihm mit der Kritik an vordergründigem Utilitarismus, in dem „die Büste Apolls Kalk für des Mammons Türm bloß“ (Eine verwüstete Villa) wird, mit einer Haltung, die die Weisheit der Vorväter, der Alten hochhielt, sie als wichtige, allerdings häufig außer Acht gelassene Orientierung der Jungen betrachtete (Verlassene Quellen). Nicht zuletzt wurde die Missachtung der Weisheit der Alten als wesentliche Ursache für die Probleme der Zeit diagnostiziert und sogar für den Ausbruch des Bürgerkrieges (vgl. Der Marsch nach Virginia) verantwortlich gemacht.
1891, im Jahr der Veröffentlichung von ’Timoleon, Etc.’, starb Melville, als Dichter und Autor fast völlig vergessen.
Man mag ’L’Envoi’, das Gedicht, das er ans Ende von ’Timeleon, Etc.’ gestellt hat, als Liebeserklärung an seine Frau betrachten, als Ausdruck der Einsicht, dass Glück letztlich nur im Privaten gefunden werden kann, man muss es aber auch als resignierten Abgesang eines Dichters sehen, dem die verdiente Anerkennung zu Lebzeiten – und wir können heute hinzufügen, auch nach seinem Tod – lange, zu lange versagt geblieben war und von dem es heute immer noch einiges zu entdecken gilt.
B. S. Orthau
(1859)
Hanging from the beam,
Slowly swaying (such the law),
Gaunt the shadow on your green,
Shenandoah!
The cut is on the crown
(Lo, John Brown),
And the stabs shall heal no more.
Hidden in the cap
Is the anguish none can draw;
So your future veils its face,
Shenandoah!
But the streaming beard is shown
(Weird John Brown),
The meteor of the war.
(1859)
Vom Balken hängend,
Sachte schwankend (so’s Gesetz),
Wächst Schatten über dein Grün empor, Shenandoah!
Die Kron ’ ist zerhau ’n
(Sieh, John Brown),
Und nichts wird sein wie zuvor.
Unter der Kapuze
Unnennbare Qual und Pein;
Draus ragt der wehende Bart hervor.
Shenandoah,
So birgt deine Zukunft Grau ’n,
(Fluch, John Brown),
Wird Fanal, das Krieg beschwor!
(1860)
When ocean-clouds over inland hills
Sweep storming in late autumn brown,
And horror the sodden valley fills,
And the spire falls crashing in the town,
I muse upon my country's ills –
The tempest bursting from the waste of Time
On the world's fairest hope linked with man's foulest crime.
Nature's dark side is heeded now–
(Ah! Optimist-cheer disheartened flown) –
A child may read the moody brow
Of yon black mountain lone.
With shouts the torrents down the gorges go,
And storms are formed behind the storm we feel:
The hemlock shakes in the rafter, the oak in the driving keel.
(1860)
Wenn Meereswolken ziehen über die Hügel hin
Im späten Braun des Herbstes bei Sturm,
Und Entsetzen erfasst das durchnässte Tal
Und mit Krachen fällt in der Stadt der Turm,
Über meines Landes Fehler ich sinn –
Sturm bricht hervor aus der Wüste der Endzeit
Auf der Welt schönste Hoffnung, befleckt von üblem Frevel der Menschheit.
Der Natur dunkle Seite hat nun sich enthüllt –
(Ah, optimistischer Jubel entmutigt verflogen) –
An des einsamen Bergs dunkler Stirn ein Kind
Kann den Missmut lesen aus der Braue Bogen.
Der Sturzbach die Schluchten hinunter brüllt,
Stürm’ ziehen auf hinterm Sturm, den wir fühlen,
Die Tann’ erzittert im Dachstuhl, die Eich’ in den fahrenden Kielen.
(1860-61)
I
O the clammy cold November,
And the winter white and dead,
And the terror dumb with stupor,
And the sky a sheet of lead;
And events that came resounding
With the cry that All was lost,
Like the thunder-cracks of massy ice
In intensity of frost –
Bursting one upon another
Through the horror of the calm.
The paralysis of arm
In the anguish of the heart;
And the hollowness and dearth.
The appealings of the mother
To brother and to brother
Not in hatred so to part –
And the fissure in the heart
Growing momently more wide.
Then the glances ’tween the Fates,
And the doubt on every side,
And the patience under gloom
In the stoniness that waits
The finality of doom.
II
So the winter died despairing,
And the weary weeks of Lent;
And the ice-bound rivers melted,
And the tomb of Faith was rent.
O, the rising of the People
Came with springing of the grass,
They rebounded from dejection