Hexen und Vampire - Walter Brendel - E-Book

Hexen und Vampire E-Book

Walter Brendel

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Beschreibung

Sie sollen zaubern und auf Besen fliegen können. Einige von ihnen würden sogar mit dem Teufel im Bunde stehen, so der Aberglaube. Doch wie viel Wahrheit steckt hinter dem Glauben an Hexen? Uralte Geschichten und archäologische Funde erzählen von geheimnisvollen Frauen und ihren magischen Praktiken. Tatsächlich prägt die Angst vor den Hexen die Geschichte. Doch was hat es mit ihrer mysteriösen Macht auf sich? Eine der bekanntesten Hexen ist wohl die Grimm'sche Märchenhexe. Als Hexe wird in Märchen, Mythen und im Volksglauben eine mit Zauberkräften ausgestattete Frau bezeichnet, die Schadenzauber ausüben kann. In der europäischen Kultur wurde sie seit dem späten Mittelalter klassischerweise in einer Verbindung in Form eines Paktes oder einer Buhlschaft mit Dämonen oder dem Teufel gesehen, wobei auch weitere Kriterien hinzugefügt wurden. Eine blutdürstige Gestalt, kreidebleich, mit langen Zähnen – der Vampir. Ob Ausgeburt des Teufels oder unsterbliches Idol: Sein Mythos reicht weit in unsere Geschichte zurück. Seit Jahrhunderten kursieren Berichte über Untote, die nachts aus ihren Gräbern aufsteigen und die Lebenden heimsuchen. Die Angst vor ihnen ist uralt, der Glaube an sie auch heute noch gegenwärtig. Was steckt wirklich hinter dem Mythos Vampir? Bram Stokers "Dracula" wird zum Synonym für die Gestalt des Vampirs schlechthin – bis heute prägt er das populäre Bild, das seither etliche Filme und Romane dominiert. Doch warum wird gerade der Vampir zu einer der beliebtesten Horrorgestalten? Vampire sind eine mystische Spezies, die angeblich nachts über Friedhöfe wandelt und sich vom Blut der Lebenden ernährt. Doch wie viel Wahrheit steckt hinter all diesen Mythen und Legenden?

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Seitenzahl: 91

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Walter Brendel

Hexen und Vampire

Impressum

Texte: © Copyright by Walter Brendel

Umschlag:© Copyright by Walter Brendel

Verlag:

Das historische Buch, Dresden / Brokatbookverlag

Gunter Pirntke

Mühlsdorfer Weg 25

01257 Dresden

[email protected]

Inhalt

Einführung

Hexen

Vampire

Quellen

Einführung

Sie sollen zaubern und auf Besen fliegen können. Einige von ihnen würden sogar mit dem Teufel im Bunde stehen, so der Aberglaube. Doch wie viel Wahrheit steckt hinter dem Glauben an Hexen? Uralte Geschichten und archäologische Funde erzählen von geheimnisvollen Frauen und ihren magischen Praktiken. Tatsächlich prägt die Angst vor den Hexen die Geschichte. Doch was hat es mit ihrer mysteriösen Macht auf sich? Eine der bekanntesten Hexen ist wohl die Grimm’sche Märchenhexe. Die Erzählforscherin Dr. Kathrin Pöge-Alder sucht in der GRIMMWELT Kassel nach dem Ursprung der Märchenfigur, die durch Geschichten wie „Hänsel und Gretel“ weltberühmt geworden ist.

In den Brandgruben auf der Richtstätte Allensbach finden die Archäologen neben Knochen auch eine mysteriöse Eisenkette.

Als Hexe wird in Märchen, Mythen und im Volksglauben eine mit Zauberkräften ausgestattete Frau bezeichnet, die Schadenzauber ausüben kann.

In der europäischen Kultur wurde sie seit dem späten Mittelalter klassischerweise in einer Verbindung in Form eines Paktes oder einer Buhlschaft mit Dämonen oder dem Teufel gesehen, wobei auch weitere Kriterien hinzugefügt wurden.

In der antiken Literatur tauchen „Hexen“ als zauberkräftige Menschenfrauen wie Kirke und Medea auf, die mit Magie und Giften angeblich Menschen und Tiere verzaubern konnten. Ovid erzählte in den Fasti von Striges, anthropomorphen, hexenartigen Frauengestalten, und Horaz erfand die Canidia, eine Hexe, die in dieser Geschichte den allerdings schon bekannten Akt des Infantizids ausüben will, um einen Liebestrank zu brauen.

Zur Zeit der Hexenverfolgung wurde der Begriff Hexe bzw. Hexer vereinzelt als Fremdbezeichnung auf Frauen und Männer angewandt, die unter dem Vorwurf der Zauberei („Hexerei“) verfolgt wurden. Später setzte er sich, insbesondere in der wissenschaftlichen Untersuchung des Phänomens „Hexenverfolgung“, allgemein durch.

Der Begriff wird heute auch als abwertende Bezeichnung bzw. Schimpfwort für eine bösartige, zänkische, unangenehme oder hässliche weibliche Person genutzt.

Was ist eigentlich eine Hexe? Hexe - althochdeutsch "hagzissa": Der Begriff stammt wahrscheinlich von den norwegischen Worten "hag" für "Hecke oder "Wald" sowie "tysja" -"Elfe" und bezeichnet eigentlich "ein sich auf Zäunen oder in Hecken aufhaltendes dämonisches Wesen" aus der Zwischenwelt.

Der Glaube an die Realität von Hexerei und die gelegentliche Bestrafung von Zauberern und Hexen finden sich in sehr vielen Kulturen und zu allen Zeiten - in Dörfern Afrikas und Asiens zum Teil auch noch heute.

***

Eine blutdürstige Gestalt, kreidebleich, mit langen Zähnen – der Vampir. Ob Ausgeburt des Teufels oder unsterbliches Idol: Sein Mythos reicht weit in unsere Geschichte zurück.

Seit Jahrhunderten kursieren Berichte über Untote, die nachts aus ihren Gräbern aufsteigen und die Lebenden heimsuchen. Die Angst vor ihnen ist uralt, der Glaube an sie auch heute noch gegenwärtig. Was steckt wirklich hinter dem Mythos Vampir?

Bram Stokers "Dracula" wird zum Synonym für die Gestalt des Vampirs schlechthin – bis heute prägt er das populäre Bild, das seither etliche Filme und Romane dominiert. Doch warum wird gerade der Vampir zu einer der beliebtesten Horrorgestalten?

Vampire sind eine mystische Spezies, die angeblich nachts über Friedhöfe wandelt und sich vom Blut der Lebenden ernährt. Doch wie viel Wahrheit steckt hinter all diesen Mythen und Legenden?

Wie weit die Angst vor den Untoten ging, weiß Archäologe Daniel Nösler. Er untersucht Gräber mit auffällig bestatteten Skeletten und findet weltweit Hinweise darauf, dass Tote daran gehindert werden sollten, aus ihren Gräbern zu steigen. Bei diesen Toten handelt es sich oft um Verbrecher. Warum sind besonders Hingerichtete betroffen?

Ein wichtiges Motiv eines jeden Vampirs ist sein unstillbarer Durst nach Blut, um ewig zu leben und jung zu bleiben. Schon im Mittelalter tauchen Gerüchte auf, nach denen Blut eine verjüngende Wirkung haben soll. Eine Idee, die auch die heutige Forschung beschäftigt. Wissenschaftler an der Stanford University scheinen diese Annahme zu bestätigen. Geht damit der Traum nach ewiger Jugend in Erfüllung?

In Südosteuropa fürchtet man Vampire als Dämonen. 2004 gräbt ein Rumäne den Leichnam seines Bruders aus, um dessen Herz herauszuschneiden, zu verbrennen und die Asche zu trinken – ein uralter Brauch zum Schutz vor Vampiren. Die Angst vor ihnen verbreitet sich im 18. Jahrhundert in ganz Westeuropa. Die Vampirkrankheit befällt die Menschen. Gerichtsmedizinerin Silke Grabherr hat eine Theorie, was es damit auf sich hat.

Gemeinsam mit Expert*innen betrachtet der Film den Mythos der Vampire und erforscht den noch heute lebendigen Glauben an sie.

Hexen

 

Hexenweiße Kräuterfrauen oder Kinderfressende Monster? Seit Jahrtausenden ranken sich Legenden und Mythen um die magischen Frauen. Hexerei kann auch dunkel und dämonisch sein. Sie wandeln durch die Welten und hüten verborgenes Wissen. Sie kennt auch magische Kräuter und damit kann sie einen Liebeszauber bewirken. Die Angst vor ihnen führt immer wieder zur gnadenlosen Verfolgung.

 

Die Faszination aber von Hexen und ihren Zauber hält sich bis heute. Hexen glauben an eine feinstoffliche Ebene, wo sie arbeiten und wirken können. Doch war steckt hinter dem Mythos und warum glauben Menschen an Magie? Sie geben uns Rätsel auf und befeuern unsere Fantasie. Doch was, wenn die Legenden mehr sind, als reine Visionen? Forscher weltweit versuchen dieses große Rätsel der Geschichte zu entschlüsseln.

 

1691, Salem in den heutigen USA. Die Tochter und die Nichte eines puritanischen Predigers verhalten sich plötzlich, als wäre etwas in sie gefahren. Sie schreien, haben Krämpfe und sind durch nichts zu beruhigen. Der herbei gerufene Arzt kann keine Ursachen feststellen. Die Hexenprozesse von Salem fanden zwischen 1692 und 1693 statt.

 

Die Hexenprozesse von Salem im Jahr 1692 bildeten den Beginn einer Reihe von Verhaftungen, Anklagen und Hinrichtungen wegen Hexerei in Neuengland. Die Hexenverfolgung begann in dem Village Salem, nahe der Stadt Salem. In ihrem Verlauf wurden 19 Beschuldigte hingerichtet, 55 Menschen unter Folter zu Falschaussagen gebracht, 150 Verdächtigte inhaftiert und weitere 200 Menschen der Hexerei beschuldigt. Die Anschuldigungen dehnten sich innerhalb weniger Monate auf die umliegenden Gemeinden Andover, Amesbury, Salisbury, Haverhill, Topsfield, Ipswich, Rowley, Gloucester, Manchester, Malden, Charlestown, Billerica, Beverly, Reading, Woburn, Lynn, Marblehead und Boston aus. Hexenverfolgung hatte es bis dahin in den nordamerikanischen Kolonien, anders als in Europa, nur vereinzelt gegeben.

 

Im Jahre 1689 war der Erweckungsprediger Samuel Parris zum ersten unabhängigen Leiter der streng puritanischen Gemeinde von Salem ernannt worden. Der Schwerpunkt seiner Predigten lag auf dem Kampf zwischen Gottes auserwähltem Volk und dem Satan. Im Winter 1691/92 begannen sich seine Tochter Elizabeth „Betty“ Parris und seine Nichte Abigail Williams auffällig zu verhalten, insbesondere seltsam zu sprechen, sich unter Dingen zu verstecken und auf dem Boden zu kriechen. Keiner der bestellten Ärzte konnte das Leiden der Mädchen medizinisch erklären.

 

Der Arzt William Griggs vermutete nach eingehender Untersuchung und dem Ausschluss aller damals bekannten psychischen Störungen, dass sie vom Teufel besessen sein könnten. Die Mädchen schienen von der unsichtbaren Hand des Teufels verrenkt zu werden. Abigail und Elizabeth bestätigten dies, indem sie schilderten, wie sie durch unsichtbare Hände gequält würden. Parris griff diese Erklärung sofort auf und meinte, dass die Stadt vom Satan besetzt worden sei. Ein Heer von kleinen Teufeln stehe bereit, in die neue Siedlung einzudringen. Elizabeth berichtete, dass Satan versucht habe, sich ihr zu nähern. Da sie ihn abgewiesen habe, schicke er nun seine Handlanger, die Hexen. Ein Mittel, den Angriff Satans abzuwehren, war, die Hexen zu identifizieren und zu benennen. Neben den beiden Mädchen Betty und Abigail nannten auch Ann Putnam, Betty Hubbard, Mercy Lewis, Susannah Sheldon, Mercy Short und Mary Warren Namen von Personen, die die Mädchen angeblich verhext hatten.

Tituba, eine der ersten Beschuldigten der Salemer Hexenprozesse

(Illustration von 1878)

 

Sie beschuldigten zunächst Sarah Good, Sarah Osborne und Tituba. Jede der genannten Frauen war eine Außenseiterin der Gesellschaft. Sarah Good war eine stadtbekannte Bettlerin, Tochter eines französischen Gastwirts; ihr wurden häufige Selbstgespräche nachgesagt. Sarah Osborne war eine bettlägerige ältere Frau, die die Kinder ihres ersten Mannes um ihr Erbe gebracht haben soll, indem sie es ihrem neuen Mann schenkte. Tituba, die vermutlich von aus Guayana gekommenen Arawak abstammte, war eine Sklavin des Geistlichen Samuel Parris. Diese berichtete über Hexenversammlungen und behauptete, einige Namen im Buche Satans gesehen zu haben.

 

Die von indianischen Stämmen bedrohte Dorfgemeinschaft, die nach der Aufhebung des Bay-Colony-Vertrages von 1684 und dem Aufstand von 1689 ohne formale Regierung war, glaubte den Anschuldigungen.

 

Der breit angelegte Satanismus in den Anschuldigungen unterscheidet sich deutlich von den anderen Hexenverfolgungen im Lande. Einflussreiche Geistliche in New England waren mit den Hexenproben und -prozessen bei Kindern aus den schwedischen Hexenprozessen der 1660er und 1670er Jahren gut vertraut, so dass das Motiv des Teufelspaktes und der Hexenversammlungen aus Skandinavien stammen kann.

 

Am 1. März 1692 wurden die beschuldigten Frauen inhaftiert. Es folgten Anklagen gegen weitere Personen: Dorcas Good, die vierjährige Tochter von Sarah Good, Rebecca Nurse, eine bettlägerige, religiöse Großmutter, Abigail Hobbs, Deliverance Hobbs, Martha Corey sowie Elizabeth und John Proctor. Ohne eine Regierung konnte aber kein Gerichtsverfahren eröffnet werden. Während der Haft starben Sarah Osborne und Sarah Goods neugeborenes Kind, weitere Inhaftierte wurden krank. Gegen Ende Mai kam der vom englischen König eingesetzte Gouverneur Sir William Phips nach Salem, um eine Anhörung durchzuführen.

 

Das Gericht verhandelte ungefähr einmal im Monat neue Fälle. Bis auf eine Ausnahme wurden alle Beschuldigten wegen Hexerei zum Tod verurteilt. Verurteilte, die sich schuldig bekannten und weitere Verdächtige nannten, wurden nicht hingerichtet. Aufgrund ihrer Schwangerschaft wurde die Hinrichtung von Elizabeth Proctor und Abigail Faulkner verschoben. Bei vier Hinrichtungen im Verlauf des Sommers wurden 19 Personen gehängt, darunter ein Geistlicher, ein Gendarm, der sich geweigert hatte, weitere der Hexerei Verdächtigte festzunehmen, und mindestens drei weitere bisher angesehene Persönlichkeiten. Sechs Hingerichtete waren Männer, die anderen meist verarmte Frauen höheren Alters.

 

Tödliche Folter von Giles Corey am 19. September 1692

(Illustration von 1923)

 

Der achtzigjährige Bauer Giles Corey weigerte sich, sich als schuldig oder unschuldig zu bekennen. Das damalige Recht sah in solchen Fällen vor, den Angeklagten durch Folter zu einem Bekenntnis zu bringen, ohne dass kein Prozess stattfinden konnte. Dies wurde im englischen Common Law als Peine forte et dure bezeichnet. Die Folter war aber nicht als Strafe an sich gedacht, da der Angeklagte weiterhin als unschuldig galt. Am 19. September 1692 starb Gilles Corey, nachdem er drei Tage mit immer schwereren Steinen zerquetscht worden war.