Hilfe mein Mann will Campen - Bettina Feige - E-Book

Hilfe mein Mann will Campen E-Book

Bettina Feige

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Beschreibung

Campen war für Betty immer ein No-Go, da sie schlimme Erinnerungen hatte und man hörte auch nichts Gutes darüber. Deshalb machte die Familie immer Hotelurlaube. Aber Ehemann Freddy war davon nicht gerade begeistert. Ihm war der Hotelurlaub zu laut, zu eng, er fühlte sich eingesperrt und träumte von eigenen Liegen, eigenen Stühlen und dem romantischen Flair des einfachen Lebens. Gesagt, getan, es wurde ein Wohnwagen erworben und das Abenteuer konnte beginnen. Ein Abenteuer, das war es. Gefährliche Momente, lustige Anekdoten - hier in dem Buch ist alles dabei, was das Ehepaar Feige erlebte. Es lässt einen kaum los, wenn man anfängt zu lesen...

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Inhaltsverzeichnis

Der Anfang

Ein Jahr später – unsere 2. Tour

Unsere 3. Tour - Urlaub unter Corona-Bedingungen

Der Anfang

Urlaub ist so ein typischer Begriff, den so viele Menschen völlig verschieden assoziieren.

Für den Einen bedeutet Urlaub einen möglichst steilen Berg zu erklimmen und am nächsten Tag einen noch steileren. Ein Anderer findet Gefallen an Mountainbike-Touren, quer durch Mallorca. Der Nächste bevorzugt es, sich aus einem Kleinflugzeug zu stürzen und die Reißleine zu ziehen.

Manche Familien wählen einen Fitnessurlaub mit viel Ertüchtigung, Schweiß und zur Belohnung Yoga. Danach kommt die makrobiotische Kost.

Urlaub heißt für mich nahezu Unbeweglichkeit allen Dingen gegenüber, die mühevoll sind oder gar Arbeit machen. Chillen, chillen und nochmals chillen.

Auch bedeutet Urlaub Luxus für mich, mindestens ein 5-Sterne-Hotel, natürlich fabelhafte neuwertige Zimmer, herrliche Betten (King Size), großer Fernseher, Balkon mit Meerblick.

Ein Bad, das zum Verweilen einlädt, mit extra Spiegel für jede kleinste Hautunebenheit, Föhn und der weiße Bademantel mit weißen Pantoffeln.

Auf dem einladenden Bett sollte ein schneeweißer Schwan aus brandneuen Handtüchern gebunden sein, drum herum gestreute frische rote Rosenblätter.

Die Minibar sollte alle Leckereien, flüssige wie feste, beinhalten, natürlich eiskalt.

Das Zimmer dient nur dem Schlaf, dem Duschen und anderen Nettigkeiten.

Ganz wichtig für den perfekten Urlaub ist für mich das Essen, die Vielfalt der angebotenen Speisen und der entsprechenden Restaurants im Haus. Ein gepflegtes und gut betreutes Buffet mit appetitlich anmutenden, hochwertigen, frisch angerichteten Speisen, am besten morgens und abends. Das Abendessen sollte einem großen Event gleichen.

Es dürfte eine Hausordnung für Abendgarderobe gelten.

Der Poolbereich sollte fast leer sein und das Wasser schön kalt.

Ja, so sieht ein Wunschurlaub für mich aus.

Wäre da nicht mein Mann, der meine Wünsche schon viele Jahre, leider etwas unglücklich, respektierte.

Mein Mann passt eher in das Ranking vom Flugzeug abstürzen und die Reißleine ziehen oder Mountainbike-Touren. Er zwang mir zuliebe über Jahre seine unruhigen Glieder zwei Wochen im Urlaub, meistens auf den Kanaren, einzuschläfern.

Für ihn war es blanke Tortur, nichts zu tun. Er, der im Alltag so viel Energie hatte, dass er jeden Tag 10 Stunden auf dem Bau arbeitete und danach noch zum Sport ging.

Seinen stetigen Drang im Urlaub etwas zu tun, befriedigte er in den spärlichen Fitness-Clubs der Hotels, oder er ging am Strand joggen. Aber er hasste es, hasste es jedes Jahr ein Stückchen mehr.

Dann der letzte Urlaub in Teneriffa, in einem brandneuen fünf Sterne Hotel, für einen Rabatt-Eröffnungspreis. Wir hatten nicht daran gedacht, dass dieser Rabatt in der Nebensaison auch vielen Familien aufgefallen war. Denn obwohl wir außerhalb jeglicher Schulferien gebucht hatten, hielt das die Familien mit ihren lieben Kindern nicht ab, auch zu buchen.

Das Hotel war außer Frage in seiner Anmutung wunderschön, mit pompöser Eingangshalle aus Marmor, stilvollen Möbeln und imposanten Kronleuchtern ausgestattet. Die üppigen Samtsofas, in Farbe und Form sehr stylisch, luden in der Eingangshalle zu einer kurzen Rast ein. Überall standen auf kleinen Tischchen einladende Glasterrinen mit köstlichem Gebäck.

Im einladenden Hauptrestaurant waren mehrere Buffets verschiedenen Themen angeordnet.

Zum Beispiel "Bella Italia" – bei diesem Buffet gab es italienische Köstlichkeiten – oder das "Persische Schiff" – bei dem arabische Speisen angeboten wurden. Das war kreativ gestaltet, doch in der Umsetzung des großen Speisesaals unruhig und laut. Man hörte Stimmengewirr und laute Besteck- und Tellergeräusche in jeder Ecke. Es fühlte sich an wie der Lärm in einer riesigen Mensa einer großen Universität. Zudem fand man auf die Schnelle keinen Sitzplatz und das Personal war heillos überfordert und rannte einem über die Füße. Die Angestellten waren noch nicht eingearbeitet in dem großen Haus.

Genauso war es im Poolbereich. Dort gab es drei verschiedene Pools und ein großes Kinderbecken. Leider war die Fläche um die Pools herum sehr eng. Die vielen Liegen mussten sehr dicht aneinandergereiht werden, um den vielen Menschen Platz zu bieten. Die Liegen waren ausnahmslos alle ab 8 Uhr morgens belegt. Ein Grauen.

Ich hatte meinen Mann angehalten, morgens um 7 Uhr "schnell mal runter zu laufen" und zwei Liegen zu reservieren – ja genau, um zu reservieren. Das klingt wirklich bescheuert und ich hasste es. Aber ohne Liege war es richtig doof. Also gut, mein Mann hatte sich den Wecker gestellt und war halb ohnmächtig mit schiefem Kopf in den Poolbereich geschlurft. Er hatte sich seinen großen Sonnenhut aufgesetzt, da er noch ungekämmt war und vor allem, dass ihn niemand bei dieser peinlichen Prämisse erkannte.

Er legte zwei alte Tageszeitungen auf die Liegen und ein Handtuch von uns privat, dann noch eine leere Sonnencreme-Tube.

Man musste schon mit System vorgehen, sonst würde das Personal die Liegen geräumt haben, denn reservieren war offiziell verboten. Viele Hotelgäste hatten am Poolbereich immer die gleichen Plätze, fast so wie im VIP-Bereich. Ganz vorne, erste Reihe. Die mussten quasi schon um 6 Uhr morgens ihre Liegen reserviert haben.

Durch die große Anzahl von Gästen war es in den Pools sehr unruhig und überfüllt. Die Kapazität der Pools reichte nicht für so viele Menschen. Das Wasser war nicht gerade erfrischend, denn es roch durch die hohe Anzahl an Kindern manchmal verdächtig nach Urin. Das war nun wirklich das Gegenteil von Luxus.

Der Strand für dieses Hotel war ebenfalls so stark frequentiert, dass wir beschlossen, mit dem Mietwagen weniger besuchte Strandabschnitte zu entdecken.

Doch Auto fahren ist in Teneriffa ebenfalls kein Luxus. Die Straßen sind eng und Parkplätze gibt es so gut wie nie. Wir gerieten in diesem Urlaub ganz schön unter Stress und erhielten zu allem Übel noch einen 300 Euro teuren Strafzettel.

Entsetzlich fand mein Mann auch, wenn Urlaubsgäste spät in der Nacht auf dem Balkon rauchten, besonders wenn der Rauch dann in unser gut gelüftetes Zimmer zog. Oder wenn man draußen noch bis zum Morgengrauen irgendwelche Gespräche und Gelächter vernimmt, wenn man versucht einzuschlafen.

Eines Tages sprach mein Mann davon, dass er es satthabe, diese Massen von Menschen in einem Hotelbetrieb zu ertragen. Er wolle im Urlaub Ruhe haben, einen eigenen Sitzplatz und eigene Liegen. Zum ersten Mal fiel das Wort Camping. Meine Nackenhaare sträubten sich augenblicklich. Camping, oh nein, nicht mit mir, das bin nicht ich. Sofort kamen mir schreckliche Visionen zutage. In Gedanken sitze ich auf einem Campingplatz vor unserem Hänger, und ein etwas verwahrloster Nachbar mit Löchern im Unterhemd setzt sich mit seiner Bierflasche zu uns an den Tisch. "Hallo, ich bin Herbert", danach rülpst er erst mal gemächlich und trinkt einen großen Schluck aus seiner schon halb leeren Bierflasche und raunt: "Zwischen Leber und Milz passt immer ein Pils, flüssig Brot macht Wangen rot." Danach lacht er schallend über seine hohlen Witze.

Schnell schüttelte ich diese unschönen Gedanken beiseite. Als Kind war ich mit meinen Eltern und meinem Bruder in Italien, Österreich und am Bodensee zum Camping, mit einem riesigen hochwertigen Zelt. Das waren traumhafte Urlaube für uns Kinder. Man lernte zahlreiche andere Kinder kennen und hatte viel Spaß auf einem großen Campinggelände. Dort konnte man viele herrliche Dinge entdecken: den kleinen Einkaufsmarkt mit den bunten Zuckerstangen, den Steg, der aufs Wasser führte, und die vielen Sportangebote. Wir spielten gerne Boccia und Tischfußball.

Stets waren wir von einer großen Kinderschar umgeben und fielen abends beinahe bewusstlos ins Bett. Doch wenn ich tiefer gehe in meine Erinnerungen, war es für meinen Vater allerhöchster Stress und immens viel Arbeit, erst einmal das riesige Zelt aufzubauen. Wir Kinder rannten immer schnell weg, wenn es galt mit anzupacken. Zurück blieb meine Mutter mit ihrem übel gelaunten Mann. Da mussten die Zelt Stangen einzeln gesucht, gefunden und gehalten werden und in einen hauchdünnen Schlauch zum Anbringen der Zeltwände geschoben sein. Dann wurde mit Seilen und Heringen justiert und möglichst tief in die Erde geklopft. Danach hatte mein Vater einen Graben um das Zelt gezogen. Die Kabinen wurden innen eingerichtet und es sah am Ende einer 4 Stündigen Arbeit wie ein stramm gezogenes Haus aus Stoff aus. Andere Campingplatzbewohner lachten über die Sorgfalt der Arbeit meines Vaters, aber als einmal in einem heftigen Gewitter Starkregen über Italien fiel, haben die anderen Zeltbewohner sich so einen Graben gewünscht., denn ihre Zelte füllten sich mit Wasser, manche schwammen weg. Unser Zelt blieb damals trocken. Man muss dazu sagen, dass mein Vater als passionierter Architekt ein Perfektionist war.

Das Zelt wurde nach dem Urlaub fein säuberlich gereinigt, Stück für Stück. Meine Mutter hasste Camping. Kein Wunder. Camping war für mich als Urlaub keine Option. Ein Zelt wäre undenkbar, all dieses Ungeziefer, die Nässe bei Regen, die irre Hitze bei schönem Wetter, die Enge, ohne die geringste Entfaltungsmöglichkeit oder Rückzug. Ein Zelt bot zudem keine Toilette. Man brauchte also eine Blase, die das Fassungsvermögen einer Wärmflasche hätte und man durfte nicht eitel sein, wenn man morgens mit abstehenden Haaren, völlig zerknautschten Gesicht und Klopapierrolle zu den Waschräumen marschierte. Aber das meinte mein Mann natürlich nicht. Er beanspruchte für uns schon einen gewissen Komfort. Da passte ein Wohnwagen eher in seine Wunschliste. „Bitte nicht,“ das waren dazu meine Gedanken. Man zieht eine dünne Kiste aus Styropor, Pressspan mit Aluminiumhülle tausende Kilometer hinter sich her, nur um Ruhe zu finden?“ Das hörte sich für mich eher nach Stress an.

Als wir vor ein paar Jahren Urlaub in Österreich machten, mussten wir, um an den Badesee zu gelangen, durch ein gepflegtes Camping Gelände laufen. Dort machte man hin und wieder unschöne Beobachtungen. Die Männer saßen am Steuer ihres Autos, hinten angeschlossen ein Wohnwagen. Die Ehefrauen liefen mit eiligen Schritten neben dem Wohnwagen her, um den Mann aus der Anlage raus oder rein zu navigieren. Oft rannten die armen Frauen den Wohnwagen hinterher und versuchten durch Zeichen und lauten Rufen die Direktion weiter zu geben. Die Männer, meistens mit hoch roten Köpfen schrien ihre Frauen an, und fuchtelten wild mit ihren Armen, was dann hieß: „Ich kann dich rechts nicht sehen, gehe gefälligst links“, oder „Ist der Ast schon am Hänger, rede lauter, ich höre dich nicht.“ Die Frauen machten auf mich einen sehr gestressten Eindruck, von den Männern gar nicht zu reden. Ich konnte mir gut vorstellen, wie schlecht ich meinen Mann einführen würde, denn ich habe bei Stress eine Rechts-Links Schwäche. Und das schlimmste wäre, mein Mann gerät sehr schnell unter Stress. Nach ein paar Tagen war das Thema dann auch erledigt.

Mein Gatte sprach nicht mehr über Camping.

Doch nach drei Monaten sollte ich eine üble Überraschung erleben. Mein Mann lud mich zu einem Ausflug mit unserem Hund ein. Es sollte nach Wismar gehen, dann an die Ostsee. Als wir los fuhren strahlte er über das ganze Gesicht.

Ich ahnte nichts Gutes. Denn wenn es etwas Gutes gewesen wäre, hätte er es mir schon vorher stolz berichtet. Mein Mann gehört nicht zu den Männern, denen man die Worte aus der Nase ziehen muss. Er erzählt mir alles, was ihm auf dem Herzen liegt, er kann nichts für sich behalten und ich hatte damals den Eindruck, dass er gleich platzen würde. Wir fuhren in eine gepflegte Siedlung und bogen in eine mir fremde Einfahrt ein. Hinter der Einfahrt lag ein hoher Carport mit einem darin geparkten Wohnwagen. „Oh nein“ Bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte, kam schon der Eigentümer des Gefährtes auf uns zu. Ein etwa siebzig jähriger Mann. Nach einer kurzen Begrüßung schloss er seinen Wohnwagen auf. Man betrat den Wohnwagen über eine schmale Tür und war schon im gepflegten Wohn-Küchen-Bereich. Ein großer Tisch stand mittig, eingerahmt mit einer halbrunden Eckbank im Eingangsbereich. Daneben lagen der Gang und die Küche, mit einem Gasherd, einer Spüle und einer großen Ablage. Gegenüber der Spüle stand der Kühlschrank mit einem gar nicht so kleinen Fassungsvermögen und einem Eisfach.

Daneben sogar ein Apothekerschrank und viele Kabinen und Aufziehschränken, die man abschließen konnte. Hinter der Küche befand sich eine Schiebetür, die das Schlafzimmer vom Wohnbereich abtrennte. Das Schlafzimmer bestand aus zwei getrennten Einzel Betten und zahlreiche Oberkabinen und einem größeren Schrank, in dem auch die Elektrik untergebracht war. Hinter dem Schlafzimmer befand sich ein Duschbad. Das Duschbad war ausgestattet mit einer rundlichen Toilette, einem Waschbecken und einer schmalen Dusche. Ich starrte auf die Toilette und fragte mich wo man während der Notdurft die Beine hinterließ, alles erschien mir sehr eng. Den Fernseher, einen kleinen modernen Flat Screen konnte man bei Bedarf entweder in den Schlafbereich oder Wohnbereich drehen. Die Gardinen an den Fenstern waren etwas kitschig, aber bekanntermaßen Standard in vielen Wohnwagen. Alles in Allem war der Anhänger in einem sehr gepflegten Zustand. Aber das war um Himmels Willen ein Wohnwagen, was sollte das. Manfred sprach leise mit dem Mann, ich konnte nicht genau verstehen, was sie besprachen, da mittlerweile die Ehefrau des Mannes auf mich zukam. Sie erzählte mir etwas von einem Wohnmobil und das schwierige Navigieren von diesem Wohnwagen.

Sie berichtete mir außerdem, dass sie und ihr Mann den Wohnwagen nur einmal benutzt hatten. Sie machten zu jener Zeit Urlaub im Harz. Deswegen war also dieser Wohnwagen in dem neuwertigen Zustand. Die älteren Herrschaften kamen mit diesem langen Gefährt einfach nicht zurecht. Sie schwärmten von ihrem neuen Wohnmobil. Toll, wir würden also den Wohnwagen kaufen, mit dem diese Camper nicht zurechtkamen, der schwierig in der Lenkung ist und durch die Länge schlecht einsehbar ist, wenn man z.B. abbog. Das hörte sich für mich gefährlich an.

Nach einer kurzen Zeit verabschiedeten wir uns von dem Ehepaar und fuhren zum Strand für einen ausgiebigen Spaziergang mit unserem Hund. Natürlich war mein Mann in Erklärungsnot. Da kamen dann Sätze wie: "Du Schatz, ich wollte mir einfach nur mal mit dir diesen Wagen anschauen, ganz ohne Druck. Wir können ja mal darüber reden." Ich blieb einfach stumm und wollte keinen Streit anzetteln. Mein Mann hatte sich sehr auf diesen geheimen Tag mit dieser "tollen Überraschung" gefreut. Ich konnte mich insgeheim kein bisschen mitfreuen oder mir nur in Gedanken vorstellen, in dieser engen Kiste Urlaub zu machen. Und das vielleicht viele Wochen.

Am Abend sprachen wir nicht mehr über den Wohnwagen. Ich hatte ihn schnell in die hinterste Erinnerungsschublade meines Kopfes geschoben. Acht Wochen später kam dann ein Anruf von einem Herrn Geppart. Er fragte mit einem gewissen aggressiven Unterton nach Freddy. Ich fragte ihn, worum es ging, und da fing er auch schon an zu reden: "Der Freddy hat gesagt, dass er den Wohnwagen abholt. Ich warte schon den ganzen Vormittag.

"Unser Wohnmobil kommt nächste Woche, da muss der Carport frei sein." - Was war das denn?!

"Wie bitte, Herr Geppart? Wir haben doch gar keinen Vertrag gemacht und Ihnen auch keine feste Zusage gegeben."

"Doch, meine Frau ist Zeugin. Ihr Mann wollte den Wohnwagen heute abholen. Das gibt’s doch nicht! Wollt ihr mich etwa verarschen?"

"Entschuldigen Sie, Herr Geppart, davon weiß ich gar nichts. Ich muss erst mit meinem Mann sprechen."

"Ja, bitte, aber ein bisschen schnell. Das Wohnmobil kommt doch nächste Woche."