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Sarah, eine junge Frau, sie brach ihre Schulausbildung ab und folgte ihrem Schwarm in eine fremde Welt. Als sie merkte, dass sie einen großen Fehler gemacht hatte, war es bereits zu spät. Der Freund hatte eine Firma gegründet, ging pleite und hinterließ der jungen Frau einen Haufen Schulden.
Sie musste aus ihrer Wohnung und landete schließlich bei ihrer älteren Schwester, wo sie Unterschlupf fand. Beide Schwestern waren nicht die besten Freunde, halfen sich aber trotzdem gegenseitig. Die ältere Schwester hatte einen ordentlichen Beruf und einen ordentlichen Lebenswandel. Die Jüngere hingegen landete nach ihrem Absturz so richtig im Dreck, was ihre ältere Schwester gar nicht gut fand und sie immer wieder dazu drängte, ihren Lebenswandel zu ändern.
Erst als sie durch Zufall den neuen Nachbarn kennenlernte und er ihr erzählte, dass auch er im Dreck lag, sich aber selbst wieder herausgezogen hatte, schöpfte sie Mut und fing an, ihr Leben zu ändern.
Ob und wie es ihr gelang, ihr Leben zu ändern, und was für eine Rolle der Nachbar dabei spielte, dies können Sie hier in dieser Geschichte lesen.
Viel Spaß beim Lesen
Sindy Lange
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Veröffentlichungsjahr: 2020
„Wach auf, kleine Schwester“, sagte eine nervige, Stimme herablassend, die so laut klang, dass sie eine Leiche hätte aufwecken können.
„Es ist schon kurz nach sieben Uhr in der Früh, und du bist schon wieder viel zu spät dran!"
„Pfui und verdammt, Christa, es ist heute Samstag“, stöhnte Sarah Peters, als sie ihr Kissen über den Kopf hielt, um die Morgensonne abzuwehren, die sich durch die halb offenen Rollläden des Wohnzimmers zwängte.
„Es ist mir ganz egal, ich muss auch am Samstag an die Arbeit, und du hast für mich etliche Besorgungen zu machen!"
„Solange du in der Wohnung deiner großzügigen und liebevollen älteren Schwester lebst, wirst du dich an einen Zeitplan halten müssen, den ich dir vorgebe!"
Sarah schloss wieder ihre Augen und vergrub das Gesicht in der Armlehne der Couch im Wohnzimmer, die auch ihr Ersatzbett in der Wohnung bei ihrer Schwester war.
Sie versuchte, ihre hart gesottene ältere Schwester, aus der Fassung zu bringen, aber es war sinnlos, ihre ältere Schwester Christa war nicht aus der Fassung zu bringen, sie bestand darauf, dass Sarah aufstand und sich nützlich machen sollte.
Christa zeigte keine Gnade und zog mit aller Kraft die Decke von Sarahs Körper, riss das Kissen aus ihrem festen Griff und warf es auf den Teppichboden vor der Couch.
Es war ein Morgen, so wie dieser, an dem, Sarah es hasste, dass sie das Aussehen und die Kraft ihrer zarten Mutter geerbt hatte, während ihre Schwester Christa, Papas Kraft und seinen unnachgiebigen Willen bekam.
Sarah wurde in ihrem Gesicht von der hellen Sonne und dem durchdringenden Blick einer älteren Schwester getroffen und stöhnte, als sie sich von der Couch noch total übermüdet aufrichtete.
Sie trug ein schmutziges T-Shirt als Nachthemd, eine alte Trainingshose und immer noch die gleiche Unterwäsche, die sie in den letzten drei Tagen, bei ihrer täglichen Hausarbeit getragen hatte.
Sie fühlte sich ungefähr so ausgeruht, wie ein verkaterter Landstreicher, am Morgen, nach einem ausgiebigen Saufgelage.
In gewisser Hinsicht, war es zu diesem Zeitpunkt auch eine passende Bezeichnung, für ihr jetziges Leben.
„Du musst mich wirklich hassen, Christa“, sagte Sarah und versuchte, sich mit den Fingern den Restschlaf aus den Augen zu reiben.
„Ich weiß, dass ich als Schwester versagt habe und bei dir im Ansehen abstürzen musste, nachdem ich mein Leben auf eine Weise versaut habe, die auch ganz und gar, alleine meine Schuld ist!"
„Heute weiß ich, dass ich damals als ich diese Entscheidung für mich traf, saublöd war“!
„Genug mit der Schuldgefühle, Sarah, du weißt, ich hasse dich nicht“, antwortete Christa, und verdrehte ihre Augen dabei, sodass man das Weiß darin sehen konnte.
„Aber selbst du musst zugeben, dass du heutzutage einen kräftigen Tritt in den Arsch brauchst, damit du wieder aufstehen kannst!"
„Hinfallen ist nicht schwer, man muss aber hinterher auch wieder aus eigener Kraft aufstehen können!"
„Und da du es aus eigener Kraft nicht schaffst, muss ich dir halt immer wieder in den Arsch treten, bis du es endlich kapierst!"
„Es ist schon schlimm genug, dass du deine Schule abgebrochen hast, nur, um mit deinem Schwarm abzuhauen und mit ihm, zusammen zu leben, aber das ändert jetzt nichts daran, dass du aufstehen und der Wahrheit ins Auge sehen musst!"
„Aber zwischen dem Aufenthalt bei dem zwielichtigen Kerl, nachdem er dich betrogen hat, und dem Durchbrennen von ihm, wegen den vielen Schulden, seiner gescheiterten Videospielfirma, hast du keinen Grund, dich über dein Leben zu beklagen!"
„Das Vorherige mit dem Kerl, das hast du dir ganz alleine eingebrockt!"
„Zu deiner Information, es war keine Videospielfirma, sondern ein Softwareunternehmen, meine liebe Schwester moralisch“, murmelte Sarah, als würde es weniger schlimm sein.
„Egal was es auch für eine Firma war, der Punkt ist jetzt dieser, dass die Schulden aus diesem Unternehmen auch auf dir ruhen, du hast mit unterschrieben!"
„Dein Kredit ist jetzt für immer Scheiße, und du hast die Hilfsbereitschaft von Mama und Papa verschwendet, als sie versucht haben, für dich ein Darlehen auf ihr Auto aufzunehmen, damit du deine Schulden bezahlen könntest!"
„Wofür ich mich übrigens millionenfach bei ihnen entschuldigt habe“, brummelte Sarah ärgerlich in ihr Kinn.
„Dafür ist es jetzt zu spät, Mama und Papa gaben dir genügend Spielraum, um dein Leben wieder in Ordnung zu bringen und es verärgerte sie sehr, dass du nichts unternommen hast, es bis jetzt zu ändern!"
„Ich selbst habe hart gearbeitet, und ein unendlich besseres Urteilsvermögen als unsere Eltern, also werde ich dir auch kein Geld geben, sehe zu, wie du zurechtkommst!"
„Du willst meine Hilfe, um dein Leben wieder in Einklang zu bringen, dann musst du gewillt sein, auch selbst etwas dafür beizutragen, und nicht weiterhin, auf schnorre zu leben!"
„Das ist der Preis, den du jetzt für deinen Leichtsinn bezahlst!"
„Und wenn ich dir helfen soll, dann musst du auch etwas dafür tun, also stehe jetzt auf und marsch ins Bad“, befahl Christa ihrer jüngeren Schwester!"
Sarah war geneigt, ihre Schwester bis zum nächsten Weihnachtsfest, ohne Unterbrechung, zu beschimpfen, aber das hätte sie nur selbstgefälliger gemacht, und das konnte sie nicht haben.
Sie wusste selbst, dass Christa mit ihrer Beschimpfung recht hatte, sie durfte es aber nicht immer wieder bestätigen, denn dann gäbe es nie Ruhe.
Sarah wusste ganz genau, sie hatte in den letzten Jahren genug getan, um sich selbst zu verarschen.
Sie vermied den direkten Augenkontakt mit ihrer Schwester Rachel, zog sich von der Couch hoch und tat ihr Bestes, um aufzuwachen.
Sie versuchte, ihr unordentliches Haar und ihre zerknitterten Kleider zu ordnen, aber zu diesem Zeitpunkt konnte sie wenig tun, um sich präsentabel zu fühlen.
Wenn sie an einem Spiegel vorbei lief, schaute sie immer in die andere Richtung, denn sie konnte das Elend nicht sehen.
Nachdem sie einmal, das heißeste Mädchen in der Schule war, das jede Gelegenheit wahrnahm und mit den Jungs flirtete, fühlte sie sich aufgrund all ihrer schlechten Entscheidungen, standardmäßig jetzt nur noch hässlich.