HipHop in Berlin -  - E-Book

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Beschreibung

Keine andere Stadt in Deutschland ist so voller HipHop wie Berlin. Besonders Graffiti und Rap spielen in der Hauptstadt eine große Rolle. Hier wurden und werden Trends gesetzt. Berlin ist nicht nur sexy, sondern auch vor allem extrem cool. Berliner HipHop ist in. Und umstritten: Jeder ist hier aggro, gemeingefährlich und massiv Bushido - glaubt man der öffentlichen Meinung. Und wenn dann noch in einem Atemzug HipHop, Gewalt und Jugendliche mit Migrationshintergrund erwähnt werden, ist die Schlagzeile perfekt. So viel steht schon mal fest: Diese Jugendkultur lebt, ist vielseitig und facettenreich. In diesem Buch werden vor allem die ProtagonistInnen selbst befragt. Weltklasse-DJs und Breakdance-Legenden kommen zu Wort, die in Berliner Jugendeinrichtungen angefangen haben, Graffiti-WriterInnen erzählen von ihrer Arbeit in Schulen, ein Rap-Projekt in der Jugendstrafanstalt, Gangway Beatz Berlin und andere Projekte rund um den Fokus HipHop-Kultur werden vorgestellt, und selbstverständlich werden auch die gerade heiß diskutierten Themen "Gangsta-Rap" und Frauen & HipHop aufgegriffen. Der Titel als Programm: Das Buch versucht, einen detaillierten Einblick in die HipHop-Landschaft Berlins zu vermitteln. Ganz bewusst wird dabei kritische Distanz zu den vorherrschenden Klischees gehalten, welche verallgemeinernd mit dieser Subkultur assoziiert werden. Die Anwesenheit von Sexismen oder aggressiven Gangster-Stereotypen im HipHop wird nicht geleugnet, aber auch nicht erhöht. Stattdessen setzt sich das Buch aus vielen Interviews mit aktiven RapperInnen, BreakdancerInnen, GraffitiwriterInnen, aber auch SozialarbeiterInnen zusammen, die ihre eigene Sichtweise auf die Kultur und ihre Probleme schildern. Positiv fällt auf, dass über das Buch hinweg der Aspekt 'Frauen im HipHop' eingeblendet wird - z. B. durch Gespräche mit der Breakerinnen-Crew Tatsumaki San oder die Dokumentation einer Graffito-Session, an der nur Frauen teilgenommen haben. Zudem ist sichtbar, dass Jugendkulturarbeit und HipHop zusammengedacht und Verbindungsmöglichkeiten ausgelotet wurden. Abgerundet wird das Buch durch eine hilfreiche Literaturliste und ein ausführliches Glossar, das typische Szenebegriffe erklärt und damit die Lesbarkeit für 'Nichteingeweihte' verbessert. Auch der Einsatz vieler Farbbilder und -fotos steigert den Lesegenuss. Am Ende bleibt festzuhalten, dass es den HerausgeberInnen gelungen ist, eine engagierte Übersicht über die Berliner HipHop-Szene zu erstellen, bei der sich Innenperspektive und kritische Reflexion nicht ausschließen. Espi in: Contraste

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2012

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Originalausgabe© 2008 Archiv der Jugendkulturen Verlag KG, BerlinAlle Rechte vorbehalten1. Auflage 2008

Herausgeber:Archiv der Jugendkulturen e.V.Fidicinstraße 310965 BerlinTel.: 030 / 694 29 34Fax: 030 / 691 30 16E-Mail: [email protected]: www.jugendkulturen.deundGangway e.V.Schumannstr. 510117 BerlinTel. 030 / 283023-0Fax: 030 / 283023-19E-Mail: [email protected]: www.gangway.de

Redaktion: Monica Hevelke

Vertrieb für den Buchhandel: Bugrim (www.bugrim.de)Auslieferung Schweiz: Kaktus (www.kaktus.net)Privatkunden und Mailorder: www.jugendkulturen.de

Umschlaggestaltung und Layout: Conny Agelunter Verwendung eines Fotos von Anette von WedelDruck: werbeproduktion bucher

ISBN Print: 978-3-940213-47-1ISBN E-Book: 978-3-940213-91-4

Die Arbeit an diesem Buch wurde unterstützt durch:

Bundesministeriumfür Familie, Senioren, Frauenund Jugend

Inhalt

VORWORT

GESCHICHTE DES HIPHOP

Von der Bronx in die Welt – die Wurzeln des U.S.-Rap. Von Susanne Stemmler.

GRUNDSATZ EINER KREATIVKULTUR

Nur eine Stimme unter vielen … Von djibutie, dem wandelnden Geist.

HIPHOP IN BERLIN

Geschichte des HipHop in Berlin. Von Joe Bliese.

RAP CITY BERLIN

Wo fett Berlin draufsteht, ist auch fett Berlin drin! – Ein Gespräch mit Mantikor Entertainment.

AGGRO BERLIN

100 Prozent deutscher HipHop. Von Dietmar Elflein.

JUGENDARBEIT UND HIPHOP

Ein Gespräch mit Kalle von der Kreuzberger Musikalischen Aktion.

ZUR GESCHICHTE UND ENTWICKLUNG DES DJING UND TURNTABLISM

Ein Gespräch mit DJ Unkut.

BERLINER DJS IN CHINA

Alles begann mit einem DJ-Workshop … Ein Gespräch mit den DJs D-Tale und Pro Zeiko.

B-BOYS & B-GIRLS

Ein Gespräch mit Niels „Storm“ Robitzky.

JUGENDEINRICHTUNGEN, MÄDCHEN-BREAKDANCE UND ZUSAMMENHALT

Ein Gespräch mit der B-Girl-Crew Tatsumaki San.

TANZ IM HAUS DER JUGEND

Wenn Weltmeister im Wedding Breakdance unterrichten – Ein Gespräch mit Mikel von den Flying Steps.

GRAFFITI-WRITING

Ein Gespräch mit den Graffiti -Writern Alex und Micha über Legales, Illegales und andere Kunst.

GRAFFITI-SESSION IN KREUZBERG

Von Ina Fister.

STRASSENSOZIALARBEIT UND HIPHOP

Jugendliche auf der Straße – ein Blick auf die aktuelle Situation.

GANGWAY BEATZ BERLIN

Von Olad Aden.

„PROBLEME GIBT ES IMMER …“

Ein Gespräch mit der jungen Rap-Crew ICMB aus Berlin.

RAP IM KNAST

Die HipHop-Plattform GittaSpitta. Von Jörn Hedtke & Birgit Lang aka Kronstädta & BiLa.

HIPHOP IN DER SCHULE

Culture on the Road – ein Projekt des Archiv der Jugendkulturen e.V. Von Klaus Farin und Monica Hevelke.

OUTRO: TAGEBUCH DES UNTERBEWUSSTEN

Ein Einblick in die Welt des Freestyle-Rap. Von Joe Bliese.

ANHANG/SERVICE

Literatur / Glossar / Die Mitwirkenden

Vorwort

Monica Hevelke, Jahrgang 1982. Sie hat mit 16 Jahren in Kreuzberger Jugendeinrichtungen mit B-Girling (Breakdance) angefangen. In Mexiko Stadt leitete sie 2001 ihren ersten Tanzworkshop in einem Kulturzentrum, seit 2003 ist sie als Referentin für „Culture on the Road“ tätig. Bisherige Aufgabenfelder: Schulen, Jugend- und Kultureinrichtungen in ganz Deutschland, JVA Spremberg, JVA Cottbus, Kulturzentrum für Roma in Usti nad Labem (Tschechien); 2005 leitete sie Tanzkurse für die Bundesinitiative „MädchenStärken“ und für die „Dance Company Bettina Owczarek“ in Berlin Marzahn; im selben Jahr Tänzerin in Videoclips für Culcha Candela und Loona; 2006 arbeitete sie am „Polnischen Tanztheater“ mit und machte tanztherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bei der Künstlerinitiative ENTER ART in Poznan (Polen). Im Mai 2006 nahm sie am Austausch „B-Girls in New York“ und im Februar 2007 am Kulturaustausch in Montevideo (Uruguay) von Gangway e.V. und Work Out teil. Sie studiert Polonistik und Hispanistik in Potsdam und arbeitet als Übersetzerin und Dolmetscherin.

Keine andere Stadt in Deutschland ist so voller HipHop wie Berlin. Besonders Graffiti und Rap spielen in der Hauptstadt eine große Rolle. Hier wurden und werden Trends gesetzt. Berlin ist nicht nur sexy, sondern auch vor allem extrem cool. Berliner HipHop ist in.

So viel steht schon mal fest. Diese Jugendkultur lebt, ist vielseitig und facettenreich. Sie entwickelt sich tagtäglich mit ihren ProtagonistInnen. Genau wie die Kultur sind auch die MacherInnen sehr verschieden. Sie sind es, die die jungen Menschen im deutschsprachigen Raum begeistern. Jeder kann das Passende für sich finden. Die Auswahl ist groß.

Leider hat das ein Großteil der Medien geschickt ignoriert und in der breiten Öffentlichkeit das Bild des Berliner HipHop einseitig negativ geprägt. Jeder ist hier aggro, gemeingefährlich und massiv Bushido. Die Rap-Texte kann man kaum aushalten, sie machen aggressiv und spiegeln auf eine unterkühlte, nackte, faszinierende Art ausschließlich Härte, Gewalt und Ignoranz wider, und die jungen HipHop-Fans sind außer sich vor Freude. Die KünstlerInnen mit indizierten Rap-Songs stehen ganz weit oben auf der Beliebtheitsskala. Und wenn dann noch in einem Atemzug HipHop, Gewalt und Jugendliche mit Migrationshintergrund erwähnt werden, drehen sich alle im Kreis, und die Spirale ist perfekt. Wer trägt hier die Verantwortung, die KünstlerInnen, das Umfeld in den zum Teil sich selbst überlassenen „schwierigen“ Vierteln, die missglückte Integrationspolitik oder der „falsche“ HipHop? Fakt ist, dass sich alles gegenseitig beeinflusst, oder doch nicht?

In diesem Buch werden neben Hintergrundinfos zu der „Jugend“-Kultur HipHop, ihrer Entstehungsund Entwicklungsgeschichte, einem kurzen Abriss der Berliner HipHop-Geschichte, vor allem die ProtagonistInnen selbst befragt. Weltklasse-DJs kommen zu Wort, die in Berliner Jugendeinrichtungen angefangen haben, Breakdance-Legenden wie Nils „Storm“ Robitzki klären auf, die Flying Steps berichten von ihrer Arbeit im Weddinger Haus der Jugend, Graffiti-WriterInnen, die von Schulen eingeladen werden, kommen zu Wort. Aber auch MitarbeiterInnen der KMA Antenne (Kreuzberger Musikalischen Aktion), einer Einrichtung, die Musikkultur geschickt mit Jugendsozialarbeit verbindet und dadurch präventiv Einfluss nimmt, ein Rap-Projekt in der Jugendstrafanstalt, Gangway Beatz Berlin und Culture on the Road, Projekte der beiden Herausgeber, werden vorgestellt, und selbstverständlich werden auch die gerade viel diskutierten Thema „Gangsta-Rap“ und Frauen & HipHop diskutiert …

Tauchen Sie ein in die wunderbar provokante HipHop-Welt …

Monica Hevelke, Berlin im September 2008

Foto (v. l. n. r.): Shiro, Spice (fotografiert von Anette von Wedel)

Geschichte des HipHop

„The cultural roots of HipHop are outside the music.“

Toni Blackman (New York City, HipHop-Aktivist)

Grandmaster Flash, Kool DJ Herc, Run DMC, Afrika Bambaataa, Roxanne Shanté, Kurtis Blow … – all das sind heute Ikonen einer musikalischen Bewegung. Sie sind Masters of Ceremony (MCs) oder DJs der Old-School-Generation aus der Anfangsgeschichte des HipHop. Sie waren auch Wortführer einer politischen und sozialen Revolution. Anfang der 80er Jahre standen sie kurz vor ihrem kommerziellen Durchbruch. Diese legendär gewordenen Protagonisten verkörpern eine musikalische Bewegung, die in New York City entstand und bis heute nichts an Faszinationskraft eingebüßt hat. Man kann sie derzeit in der New Yorker HipHop-Szene antreffen, sie genießen dort, aber auch weltweit über Generationen hinweg Respekt und haben ihre eigene, kritische Meinung zu den gegenwärtigen Tendenzen des Mainstream-Rap. Und sie sind selbst Teil von immer neuen Legendenbildungen, die auf ganz unterschiedliche Weise erzählt werden.

Zur Geschichte: Die DJs waren in der Anfangszeit des Rap die zentralen Figuren, die jeweils bestimmte Territorien in der Bronx repräsentierten.

DJs wie Kool DJ Herc aus Jamaika haben gegen Ende der 70er Jahre auf Partys angefangen, mit ihren Soundsystems die Breakbeats von Musikstücken zum Tanzen zu verlängern: Auf zwei Plattenspielern wurden die Rhythmuspassagen von Soul- oder Disco-Stücken nacheinander abgespielt, beliebig oft wiederholt oder mit Elementen aus anderen Stücken kombiniert. Dann kam Scratchen dazu, das rhythmische Hin-und-her-Bewegen der Nadel auf dem Vinyl. Ein neuer Sound war kreiert. Als weitere technische Innovation führten DJs später Samples ein: musikalische Zitatfetzen, etwa aus dem New Orleans Jazz, von oder , wurden aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang gelöst und neu zusammengesetzt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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