Horribilicribrifax Teutsch - oder Wählende Liebhaber - Andreas Gryphius - E-Book

Horribilicribrifax Teutsch - oder Wählende Liebhaber E-Book

Andreas Gryphius

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Beschreibung

Dieses eBook: "Horribilicribrifax Teutsch - oder Wählende Liebhaber" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Die Handlung ist recht komplex und umfasst die unterschiedlichen Schicksale von nicht weniger als sieben Liebespaare. Der Hauptmerkmal der Komödie ist die Karikatur der beiden eitlen, aber feigen Soldaten (milites gloriosi): Horribilicribrifax und Daradiridatumtarides. Historische Angaben: Entstanden wahrscheinlich zwischen 1647 und 1650. Erstdruck: Breslau (Treuschner), 1663. Uraufführung am 08.10.1674, Schultheater, Altenburg. Andreas Gryphius (1616 - 1664; eigentlich Andreas Greif) war ein deutscher Dichter und Dramatiker des Barock.

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Andreas Gryphius

Horribilicribrifax Teutsch - oder Wählende Liebhaber

Der berühmte Trauerspiel des Barock

e-artnow, 2014 Kontakt:

Inhaltsverzeichnis

Horribilicribrifax Teutsch
Der Erste Auffzug.
Die andere Abhandelung.
Der dritte Auffzug.
Der vierdte Auffzug.
Der fünffte Auffzug.
Heyraths-Contract.

Horribilicribrifax Teutsch

Inhaltsverzeichnis
Scherzspiel Dem Hoch-und Groß-Edel-gebohrnen Erkornen Gestrengen Mannfesten Herrn Herrn
Horribilicribrifax, von Donnerkeil / auff Wüsthausen. Unvergleichlicher Camerade / beständiger und treuer Freund!

Meinen zu Defendirung seiner Ehre scharffgeschliffnesten und von Tag zu Tage bey nüchternem Morgen ausgeputzeten Degen zuvor: Jch befinde endlich / daß die Literatis sich den hochmüthigen Neid so tieff besitzen lassen / als iemahls wir die wir unsere Lebentage Maestri delli Campi gewesen uns unterstehen dürffen diesen lieblichen Furias Quartier zu geben. Jch habe nunmehr ein paar douzine Jahre unserm weyland bekanten Freunde vor zwey und dreysig tausend Millionen gute Worte gegeben und geben lassen: umb die Beschreibung unser Vortreffligkeit So er vor längst / und zwar bloß von der Faust auffgesetzet / ad lucibus dies zu geben: aber bloß umbsonst! unangesehen er auch auff Ansinnen Illustribus Personibus darzu angehalten worden. Er hat aber alles als wann er uns vor diesem nie durch ein zusprengtes Bolwerck angesehen hochmüthig negligigeret: und ich weiß nicht was vor mirables excuses vorgewendet. Neulich aber habe ich meinen alten nunmehr zimlich abgerissenen und stets getreuen Major domo Signor Cacciadiavolo aus lauter impantienze zu ihm abgefertiget und selbten mit instructiones genungsam habilibitiret: und durch selbten anhalten lassen Er wolte nicht länger uns unser wol-meritiritirtes Lob mißgönnen: und die Totus mundus, welche längst die Zeitung unserer Wunderen Liebe avanturados, und horribles choses zu wissen begehret äffen und auffhalten: Hat sich ein unversehenes infortunium zu unserm besten erkläret. Sintemahl mein Signeur Magior Domo nach seiner hoch-desiderablen Wiederkunfft prelatio bey mir nach gebührender Complimentirung abgeleget und mich berichtet: Er hätte unsern vorweilen guten Patronium nach den und den tito verwichenen Monden nach Mittage um 3. Uhr angetroffen: und zwar nach dem etliche Gentil huomini von ihm geschieden vor welchen Er sich zimlich alterniret: were aber gleichwohl zu ihm eingetreten / da Er ihn dann noch unter vier oder fünff / dem Ansehen nach / trefflichen Leuten gefunden: durch deren praesentiam er so gleichsam chasmentiret, daß er nicht ein einiges Wort vorbringen können. So bald ihn aber aus dem accantien seiner Wolredenheit und der nunmehr langgetragenen leporie unser Freund erkennet; hätte er ihn Humblementissime angenommen / demüthig angehöret und statt der Antwort mit einem grossen Bocale Wein von Fino de Hungaria bewillkommet ihn zu sitzen execriret, und propter Seriam, ad cras beschieden; Jn dessen hätte er ihm nur müssen belieben lassen zu thun / was dem Wirthe gefallen. Mit welchem anwesende Chevalieers, dann er müste gestehen al fe de Gentil houmine, daß sie mehr denn diesen Tittulos verdienet / in unterschiedenen Redens Arten weitläufftig discourssiret: und seiner Opinationum nach sollen sie wunderlich geredet haben: bestund darauff / er hätte wohl etwas aber gar nicht multus nimios verstanden: glaubete doch / es müste von enportanze gewesen seyn / weil sie zuweilen Farouchè gesehen / zuweilen gelachet: Er hätte sich in fremde Händel nicht mischen wollen noch sollen / wie er dann von mir nicht apprendiret, weniger darzu instruxiret: Solte es aber zu Weitläufftigkeiten kommen seyn / solte ich mich versichern / daß er sich nicht wolte haben roubiginiren lassen: Jndessen hätte er ihm angelegen gehalten / redlich bescheid zu thun / hätte auch iederzeit denselben / der am eiferigsten geredet / mit einer brindisi besänfftiget / und also guten Frieden befördern und stifften helffen. Nach dem nun auch diese ihren Abschied höchstfreundlichst genommen / wäre er zwar zu der Abend-Mahlzeit / von weyland treuem Freunde / inficiret worden; derer er auch beygewohnet: Weil ihm aber bereits von der mühseligen Reise /und dem hochwichtigen vorgegangenen Discourssus das Haupt schwer gewesen / wüste er nicht eigentlich zu narriren, was bey gedachtem Souppe vorgegangen; ohne daß er ihm die eigentliche reflexion machete / es wäre ein grosser gebratener Hase auffgetragen worden: welches zweiffels ohn nicht so sehr meinem Herren Ambassiadoren, als mir dem Primcali selbst gemeynet gewesen / bin aber mit dem Conspect vergnüget. Weiter wüste er nichts / als daß er vor zwey Stunden devant my die aus einem sanfften Schlaff auffgewecket und alsobald zu unserm weyland lieben Patronium gefordert welcher ihn avec une horrible caprice vermahnet / Er solte uns beyderseits in seinem Namen grüssen / uns ermahnen nunmehr klug zu werden: der bagatellen uns zu äussern; und wo nicht auff Gott / doch auff unser Fictafium bey Zeiten zu dencken: Jhn wunderte / daß wir die Thorheiten seiner Jugend von ihm begehreten in welchen doch nichts als unsere eigene Schande zu lesen seyn würde. Ho! ho! caspita! und weil mein lieber Getreuer vor Schrecken diese Worte nicht so bald reprehendiren können; hätt er sie ihm so gar en les tablettes, die er als gewesener Quartier-Meister / nach dem der Teuffel längst die rothen Scharlach Hosen mit den Silbernen Galaunen geholet / gedictioniret. Der Herr Bruder dencke /wie dem redlichen Kerlen bey solchem Respect zu muthe worden: Weil er aber genöthiget / biß zu der Frühmahlzeit zu verharren auch ihm die Liefer-Gelder indessen zu manciniren begonnen: Hat er sich eilends aus dem Gemache und zwar in respiration einen Stoicidalischen Mord an sich zu begehen retteriret; Voila, aber was geschiehet: weil ihn das Schrecken in den Affterdarm catologiret: eilet er nach dem Ort welchen man nur avec permission nennen darff: in welchem er denn wegen vermeintlicher unglückseliger Ambassade, mehr durch die Nasibus und Oculis, als per derrire geweinet. Jn dem er sich aber etwas erholet / und nunmehr Stoff zu der Reinigung von ihm desseriret wurd; erblicket er einen Hauffen deschirez collutulez & de gutte pampieres, schwinget sich derowegen mit Freuden auff dieselben: und in dem ersten Grieff erblicket er meinen erschrecklichen Namen: Jam Te-nos facimus Fortunus eam!

Er greiffet nach demselben / und findet das gantze Concept unserer Liebe und Deversation: ausser daß es per curiam temporis durch die übermüthige non chalance, unsers vorweilen Freundes hin und wieder Schaden gelitten / und was zuvor hätte gesaget werden sollen / in so einen verächtlichen Ort verworffen: in welchem es freylich längst seinem Belieben und Willen nach in tausend mahl tausend ich darff nicht schreiben was vergangen / wenn es nicht Tempum Genium und Fortunum, und die heilige Atropis, trotz aller Neid erhalten: Und dieses heist: Qvàm saepe summa medio in culo latent.

Nach gefundenem so grossen Schatz küsset mein Don Cacciadiavolo dreymahl den Grund / auff dem es gelegen / verbirget dieses längst gewündschte Kleinod zwischen Fell und Hembde: isset demnach frölich mit dem / der nicht weiß / was vor eine Helenam ihm entführet: und bringet auff gebogenen Knien zu mir / was ich dir hiermit mit entblössetem Haupte stehend condicire: Jch muß cunfidiren, daß in dem Roriginal aus Unachtsamkeit / wo nicht Neid und Mißgunst des Autoribus die letzte zwey Seiten verfaulet / aus welchen unsers Gegenparts Sempronius Testament abgecopiret gewesen. Jch habe aber dieses nicht sonders geachtet weil dieser unser steter Feind gewesen und derowegen die Orte so confect itziger Methodibus nach mit ***** bezeichnet.

Gehabe dich wohl unvergleichlicher Camerade! Stirbest du eher als ich: so vermache mir doch deine Netze: Winde und deine kurtze Wehre zu stetswährendem Andencken: Gehe ich voran; so bleib Erbe ex massa von meiner Partisane die ich von dem ererbet der jenem Hertzog zu Eger den Rest gegeben. Hiermit verbleibe ich Meines unvergleichlichen Camerades /

Bruders / Freundes / und Gevattern Gegeben dieses

Jahr / an dem

Schalttage.

Obliganter biß in das Grab Daradiridatumtarides Windbrecher /

von Tausend Mord /

auff N.N.N. Erbherr / in und zu Windloch.

Jn diesem Schertz-spiel werden eingeführet als Redende:

Palladius.

Florian. Ein kleiner Jhm auffwartender Edelknabe.

Bonosus.

Cleander.

Dionysius, Sein Diener.

Selene. Eine hochmüthige doch arme Adeliche Jungfrau.

Antonia. Mutter der Selene.

Sophia. Eine keusche doch arme Adeliche Jungfrau.

Flaccilla. Mutter der Sophien.

Coelestina.

Camilla, Jhre Cammer Jungfer.

Eudoxia.

Don Daradiridatumtarides.

Don Horribilicribrifax. Zwey weiland reformirete Hauptleute.

Don Cacciadiavolo.

Don Diego. Diener des Daradiridat.

Harpax. Page des Horribilicribrifax.

Sempronius. Ein alter verdorbener DorffSchulmeister von grosser Einbildung.

Isaschar. Ein Jude.

Cyrilla, eine alte Kuplerin.

Die Pagen der Coelestina.

als Schweigende:

Das Frauen-Zimmer Coelestinae und Eudoxiae.

Die Pagen Coelestinae.

Die Diener Palladii: Bonosi: Cleandri.

Der Erste Auffzug.

Inhaltsverzeichnis

Capitain Daradiridatumtarides Windbrecher von Tausend Mord. Don Cacciadiavolo, Don Diego, seine Diener.

DARADIRIDATUMTARIDES. Don Diego rücket uns den Mantel zurechte Don Cacciadiavolo, Jch halte daß das Ostliche Theil des Bartes mit der West Seiten nicht allzuwol überein komme.

DON CACCIADIAVOLO. Großmächtigster Hr. Capiten, es ist kein Wunder! die Haare der lincken Seiten sind etwas versenget von den Blitzen seiner Feurschiessenden Augen.

DARADIRIDATUMTARIDES. Blitz Feuer Schwefel Donner Salpeter / Bley und etliche viel Millionen Tonnen Pulver sind nicht so mächtig / als die wenigste reflexion, die ich mir über die reverberation meines Unglücks mache. Der grosse Chach Sesi von Persen erzittert / wenn ich auff die Erden trete. Der Türckische Kaiser hat mir etlich mahl durch Gesandten eine Offerte von seiner Kron gethan. Der weitberühmte Mogul schätzt seine retrenchemente nicht sicher für mir. Africa hab ich vorlängst meinen Cameraden zur Beute gegeben. Die Printzen in Europa, die etwas mehr courtese halten Freundschafft mit mir / mehr aus Furcht / als wahrer affection. Und der kleine verleckerte Bernhäuter der Rappschnabel / Ce bugre, Ce larron, Ce menteur, Ce fils de Putain, Ce traistre, ce faqvin, ce brutal, Ce bourreau, Ce Cupido, darff sich unterstehen seine Schuch an meinen Lorberkräntzen abzuwischen! Ha Ma Deesse! merville de monde adorable beauté! Unüberwindliche Schöne! unvergleichliche Selene! wie lange wolt ihr mich in der Courtegarde eurer Ungunst verarrestiret halten?

DON DIEGO. Signor mio illustrissimo! Mich wundert nicht wenig / daß ihr das Bollwerck von Selene noch nicht habt miniren können. Die Damosellen dieses Landes erschrecken / wenn sie euch von Spiessen Schlachten Köpff abhauen / Städte anzünden und dergleichen discuriren hören. Sie meinen / daß ihr todos los Diabolos in der Vorbruch wie die Schweitzer in dem Hosenlatz traget. Mich dünckt Palladius richte mit seiner anmuthigen Courtesi weit mehr aus / als wir mit allen unsern Rodomontaden.

DARADIRIDATUMTARIDES. Palladius? Wenn er mir itzund begegnete / wolte ich ihn bey der äussersten Zehe seines lincken Fusses ergreiffen dreymal umb den Hut schleudern und darnach in die Höhe werffen / daß er mit der Nasen an dem grossen Hundsstern solte kleben bleiben.

DON CACCIADIAVOLO. Es were zu viel / daß er von solchen Rittermässigen Händen sterben solte. Wenn er uns gleich itzund in der furie begegnete / wolte ich ihm bloß in das Gesichte speyen / er würde Zweiffels ohne bald in Asch und Staub verkehret werden.

DARADIRIDATUMTARIDES. Behüte mich der grosse Vitzliputzli, was ist das? dort Es erscheinet von ferne eine Katze. sehe ich zwey brennende Fackeln uns entgegen kommen?

DON CACCIADIAVOLO. Holla! ins Gewehr! ins Gewehr! Die Nacht ist niemands Freund.

DARADIRIDATUMTARIDES. Ey last uns weichen! wir sind ausser unserm Vortheil und möchten verrätherlich überfallen werden. Jch wil nicht von mir sagen lassen / daß ich mich der Finsterniß zu meiner Victorie mißgebrauchet.

DON CACCIADIAVOLO. Bey der Seel des General Wallensteins / sie blasen zu Sturm.

DON DIEGO. Ey last uns stehen bleiben! sehet ihr nicht? es ist eine Katze / die also mit den Augen fünckelt.

DON CACCIADIAVOLO. Es mag der Beelzebub wol selber seyn.

DARADIRIDATUMTARIDES. Ho! ich bin vor ihm unerschrocken. Der gantze Leib zittert mir vom Zorn wie eine Gallart. Jch werde gantz zu lauter Hertze und kenne mich schier selber nicht / ich schwitze vor Begierde zu fechten. Voicus le bras qvi rompt le cours de destins de tous!

DON DIEGO. Des fous! und fähret vor Furcht aus den Hosen.

DARADIRIDATUMTARIDES. Was sagt Don Diego?

DON DIEGO. Jch sage / ihm reissen vor Ungedult zu warten die Hosen entzwey.

CAPITAIN DARADIRIDATUMTARIDES zeucht den Degen aus. Sa! sa! heran / heran / du seyest auch wer du seyst! je brave la main des parqves, ich habe wohl eher alleine dreissig mahl hundert tausend millionen Geister bestanden.

DON DIEGO. Minder eine halbe.

DON CACCIADIAVOLO. Wol was geraß ist dieses? Der Nachtwächter beginnt zu singen / Jhr lieben Leute last euch sagen und dergleichen.

DARADIRIDATUMTARIDES. Bey meinem adelichen Ehren ich halte doch es gehen Gespenster um. Was ists von nöthen / daß wir die Zeit so früh auff der Gassen zubringen. Herein / herein ins Gemach. Wer Unglück suchet / der verdirbet darinnen.

Antonia. Selene.

ANTONIA. Liebes Kind / es ist nicht ohn ich bin deine Mutter und wolte bey dir thun was einer ehrliebenden Frauen und Mutter zustehet: Du bleibest aber auff deinem Kopff und wilst gutem Rathe nicht folgen. Du weissest unsere Mittel sind in dem Kriege zerronnen: Wir stecken in Schulden und so es entdeckt wird / verlieren wir unser übriges Credit. Die Kleider / Perlen und Geschmeide in welchen du herein gehest gehören meiner Schwester welche sie eher wird abzufordern wissen als uns vielleicht lieb seyn möchte. Du weissest / daß wir über zwey gantze Hembde nicht in unserm Vermögen haben. Wer dich von oben besiehet / solte wol meinen / wir hätten den gantzen Spitze Kram von Brüssel erb-eigen. Wer aber etwas genauer auff uns acht giebet / wird wol erkennen / daß nicht alles Gold / was gleisset. Du bist nicht die Jüngste: unter den Schönsten wird man dich nicht verlieren: und ich weiß auffs beste / was hin und wieder an dir zu meistern: Auff Fürsten darffst du nicht hoffen. Das Küh-und Schaff-Fleisch gilt itzt schier mehr / als Jungfern Fleisch. Drumb siehe vor dich / und hilff dir und mir durch eine glückliche Wahl.

SELENE. Frau Mutter! wohl bedacht / hat niemand Schaden bracht. Jch muß mit dem Manne leben nicht ihr. Es ist bald genommen aber nicht so leicht davon zu kommen.

ANTONIA. Was mangelt Possidonio? Er ist reich von hohem Ansehen im blühenden Alter hat vornehme Freunde stehet wol zu Hofe / und liebet dich von gantzer Seele.

SELENE. Ha! Frau Mutter / solt ich meine Zeit mit dem wunderlichen Kopffe zubringen? lieber hättet ihr mich in dem ersten Bade ertränckt.

ANTONIA. Man wird dir mahlen müssen / was dir tügen solle. Cleander, der dich vor begehret / da er in geringerm Stande wil dich ietzt nicht da er gestiegen durch einen zubrochenen Zaun ansehen. Was werden wir an Palladio zu tadeln haben? Du siehest wie dessen Glücke zu blühen beginnst.

SELENE. Wohl Frau Mutter! weil es blühet / so mag es reiff werden! Gelehrte: Verkehrte. Ein Gebündlin Bücher / und ein Packetlin Kinder ist ihre gantze Verlassenschafft. Was kan eine Dame von Qualität vor contentament haben bey einem solchen Menschen? Des Morgens um vier oder auch eher