Hot Spots - Dr. Bertram Marstaller - E-Book

Hot Spots E-Book

Dr. Bertram Marstaller

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Beschreibung

Hot Spots ist eine Sammlung prägnanter Geschichten, Ideen und Beobachtungen, die eine Vielzahl von Themen berühren – von urbanem Leben in München bis hin zu Politik, Kultur, Gesellschaft und Wissenschaft. In verdichteter Form und mit hoher Intensität werden Gedanken präsentiert, die den Blick nach vorn richten und neue Perspektiven eröffnen. Dieses Werk will nicht nur inspirieren, sondern etwas Neuartiges schaffen, das in die Zukunft weist.

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Hot Spots

 

Geschichten, Ideen und Beobachtungen

 

Dr. Bertram Marstaller

 

Impressum:

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Veröffentlicht bei Infinity Gaze Studios AB

1. Auflage

August 2024

Alle Rechte vorbehalten

Copyright © 2024 Infinity Gaze Studios

Texte: © Copyright by Dr. Bertram Marstaller

Cover & Buchsatz: Valmontbooks

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung von Infinity Gaze Studios AB unzulässig und wird strafrechtlich verfolgt.

Infinity Gaze Studios AB

Södra Vägen 37

829 60 Gnarp

Schweden

www.infinitygaze.com

 

Fruchtfleisch

Am Obstverkaufsstand glänzen die Früchte wachsig in der Auslade. Immer wenn ich an einem vorbei gehe, dazu muss ich wichtigerweise anfügen, dass es in München auf dem Bürgersteig Verkaufsstände gibt die aufklappbar, beweglich transportierbar sind, habe ich das Gefühl, dass Neuigkeiten, neue Früchte immer wieder die gleichen an bestimmten Ecken und Stellen z.B. frische große schwere dunkle Datteln in der Kaufingerstraße angeboten werden. Fast in Absprache meint man, welche Lizenz haben diese? Sind diese anerkannt? Sind das ihre eigenen Herrn?

Der Verkäufer ist meist nicht sichtbar, steht im Dunklen und bietet einzelne Sachen an, die man trotzdem in größeren Mengen kaufen kann, die nicht unbedingt gleich zum Essen sind. Im Gegensatz zu Blumengeschäften wird man nicht mit Angeboten auf großen Kreidetafeln gefangen, traktiert bei denen man nicht in Ruhe die Augen loslassen kann.

Die sprechen sich sowieso ab und wollen kein Geld verdienen, ihrem eigenen Geschäft nachgehen. Sie sind vernetzt, verbandelt, ein Geschäft als Vorwand, Camouflage, unerhört!

Diese Verkaufsstände bestehen aus Brettern, Holzspannplatten, Tüchern und Planen. Angeboten werden wortlos Gemüse, Obst, Blumen, der Verkaufsablauf ist leise, dann gibt es noch die Lauten die z.B. Kochzeug und Küchenutensilien predigen, und anpreisen.

Sie sind in einer Reihe am Bürgersteig nicht gemeinsam am Platz wie bei der Dult, oder Kirmes, Messe, Wiesn, die nur für ein bis zwei Wochen zeitweise da sind und von Stadt zu Stadt ziehen.

Diese stehenden Leute haben ein Selbstverständnis, eine Freiheit im Verkauf. Mit mechanischer Waage und Gewichten behaupten sie sich auf dem Markt.

Man kommt sich vor wie ein Schüler, der etwas kaufen darf. Die Früchte sehen gut aus, sind sie es auch? Wer garantiert das, der deutsche Markt? Im Ausland macht man zum Teil schlechte Erfahrung, wobei in Indien Mangosäften und Tee Durchfall nachgesagt wird. Am besten scheint die Kokosnuss in Brasilien zu sein, ein kleines Loch, Strohhalm, kein Wasser, kein Eis, nur eine Nuss, die meist vom Baum fällt und das Fleisch kann man essen, wenn man die Nuss mit dem Beil spaltet, ohne Verunreinigung.

In Italien gibt es kein Obst zu essen. In Frankreich nur Käsebrot, In England Fish and Chips und Tiefkühlkost.

Ich habe am Obststand Leute kennengelernt, gesprochen und Neuigkeiten erfahren. Flache weiße Hosen, Lederhalbschuhe, die einfach nur die Straße entlang gehen gerade vom Schneider oder Friseur kommen.

Milan Lederstiefel mit Reißverschluss am Leopoldkino im Schaufenster. Es ist eine schmale elegante Schuhbekleidung, kein Leder von welchen man die Innenseite zu riechen glaubt mit glatter beschichteter Oberfläche in Latte Macchiato Farbe, Creme Caramel.

Dann sind viele andere Gesichter vorbei gegangen. Eine mit Stöckelschuhen, Riemen, Hosenanzug einfarbig mit Kragen und Reißverschlüssen. In der U-Bahn Giselastraße dünne lange, aber kraftvollen Gestalten mit hohen Absätzen mit bunt glänzenden engen Stardust 2000 Hochwasserhosen zum Teil eng oder weit mit scharfer Bügelfalte, vorne kurz hinten lang ausgerahmt geschnitten, gefärbten Haaren. Zuletzt blaue, dünne, uniformierte Stewardessen.

 

Deutscher bitterer Mittelstand

Ich vergesse, dass ich fremd aussehe und wahrgenommen werden könnte, weil ich hier aufgewachsen und ein eine Privatschule gegangen bin. In sehr deutschen unauffälligen Wohngegenden mit Einfamilienhaus, die klug mit Alternativen sorgfältig nach Preisleistungsleistungsverhältnis vergleichend ausgewählt worden sind.

Autonomie, Schrebergärten, Nachbarschaftsstress, Streit, mein Königreich, mein Grab, durch extremen Geiz und zähen Willen vom Munde abgespart.

Aggression, Neid, im Notfall halten dann alle zusammen, obwohl sie sich nicht ausstehen können. Kinder werden gemeinsam erzogen nach streng deutschen Tugenden, da sind sich alle einig, ohne Fleiß kein Preis. Treue, alles Weltpolitiker, Werte werden eingehalten. Pflichten sich und seinen Nachbarn gegenüber, gemeinsam sich helfen, Geld sparen, z.B. beim Umzug, mal die Skihütte benutzen, aber sauber hinterlassen.

Seit den 70 er Jahren kann auch mal ein Batikhemd angezogen und eine Party in der Garage gefeiert werden.

Lebensversicherung, Rente, Hausabzahlen, die bittere Wahrheit, nicht so schön, Tischtenniskultur, Verein, Faschingsfest in der Sporthalle, Mittelstand.

Chinesen und Schwarze vergessen es nie, das ist eindeutig. Man wird immer als Schwarzer, Gelber, als andersartiger Fremder wahrgenommen, erkannt.

Da wird gleich eine Verschwörung gewittert, Grenzen und Fronten lassen sich leicht ziehen. Bei Kleinigkeiten wird die Weltpolitik, die Tragödie, das Unrecht der Menschheitsgeschichte herangezogen.

Immer über Geld reden, bei Geld genau hinschauen, Pfennigfuchser, Floriansmühle. Geld als Gegenwert für alles.

Die Angst vor Armut, Krankheit, Fremde, sozialer Abstieg, Ausgrenzung führen zu einer Schutzgemeinschaft, das Wissen um ein engmaschiges soziales Netz, in welches ein Großteil der gemeinsamen Gelder fließt. Oberlehrer verwalten, verteilen, setzen das Geld ein. Die Ausgabe wird mit nach eigenen Ermäßen ausgewählten mitunter unangenehmen Gefühlen belegt.

Die sozialen Systeme haben das Geld.

 

Glühwein und Wurst

Die zu kalten Fotos ohne Menschen und die Eingliederung in die Menge. Erst mal außen auf dem Seitenweg in eine Senke sich informieren und Karten kaufen. Zum Zwangsumtausch eine Karte aufladen ohne nachzufragen, warum das so umständlich ist. Keine Zeit zum Streiten, weil die Spielzeit hörbar begonnen hat. Wie eine Inszenierung, sondern sich merken im Gesamtbild und abwägen und Glühwein trinken, sich in die Masse setzen. Keine Stehplätze, nur überdachte Sitze, ziemlich rutschig, angenehm kalte Luft, leichter Nebel.

Immer wieder muss ich an den Deutschkurs denken, an eine Situation an den rechts von mir, eigentlich ohne besonderen Zusammenhang, ein Frühstück mit Walter Jens bei sich zuhause erwähnt wurde. Es wurde eine Textanalyse, eine Rhetorikanalyse, eine Rede über Fußball vor dem deutschen Fußballbund in Frankfurt bearbeitet.

 

Das Beste draus machen

Ich bin schon wieder aus der Bahn geworfen worden, erst ein künstliches Kind bei einem Konzert mit einer mir bisher nicht bekannten Empfänglichkeit für Livesound. Ich habe mich während der ganzen Show fast nicht bewegt. Eine neue Empfindsamkeit und Begeisterung für die Rote Kehle. Seit Jahren muss ich mit meinem beruflichen und wirtschaftlichen Niedergang kämpfen, der einen Neuanfang in sich birgt. Die Absicht des Gegners ist unklar, es ist eine Herausforderung, die Fesseln der vergangenen Jahrzehnte zu lösen und sich selber gemachte, anzulegen. Dieser erzwungene Kampf den andere in dieser Situation nicht machen müssen, mit der Chance zum Aufstieg und Annäherung an meine Wünsche, bei existentieller Bedrohung mit Vermögens- und Wohnungsverlust, habe ich den gefunden zu Sinneswahrnehmung und Inhalten.

Ein Sportunfall beim 100 Meter Lauf, gerade mit dem Gefühl, der Aussicht eine körperliche Last, eine unverständliche sich regelmäßig wiederholende Frustration zu überwinden, die situative Langsamkeit und Schwere der Beine.

Eine kontinuierliche Entlastung und Sicherheit, einen Dialog mit jemanden unbestimmten, nicht jeden Abend alte und neue Bekannte anpeilen und anrufen. Eine tiefgreifende Veränderung des Lebensgefühls. Vielleicht ist eine grundsätzliche Sanierung meines Liebeslebens möglich und notwendig und vielleicht gibt es jemanden der noch mehr Ahnung hat und die Fehler kennt.

Neue Erfahrung, Die Idealisten.

Das eigene Paradies kennen, welches umsetzbar ist und andere kennenlernen, die auch bei durchschnittlichem Pech umzusetzen sind.

Keine Himmelstürmerei, Keine Wolkenschlösser, selbst dies wird einem vermiest und verleidet.

Also ein Ziel anpeilen und offen sein für eine Bereicherung, hart arbeiten und umsetzen.

Es ist wie eine Abkapselung, sich abkapseln und auf sein künstliches Kind konzentrieren.

Nach nun mehr über mehr als 33 Jahren harter rentenpflichtiger Arbeit stehe ich vor meinen Leben, so überschaubar gemacht und geordnet wie noch nie, obwohl ich wie so oft von den Umständen umhergetrieben werde.

Da ich aber keiner festen Arbeit nachgehe, konnte ich mit Unterstützung durch jemand Unbestimmten, der mir den Rücken freigehalten hat einen Wurm nach den anderen lösen. Es entstanden aber Neue, sodass man, wenn man will von einer nicht so sehr sinnvollen Tätigkeit sprechen kann. Der Bilanzsuizid, dem man nicht entrinnen kann. Selbstmord oder nicht-es gibt jedenfalls genug Anlass-zu Missmut.

Ich empfinde das anders, werde aber immer zur Einbeziehung dieser Sicht aufgefordert.

Trotzdem habe ich eine gewisse Übersicht über meine Vergangenheit erhalten die mir Wirklichkeit und Sicherheit gibt, meine Ziele umzusetzen.

Am Sitz in der Wohnung festgehalten. Die Vergangenheit holt einen ein und verlangt Steuern und zapft einen systematisch an. Durch technische Überlegenheit und Spionage versuchen sie mich zu entnerven.

Schon wieder den ganzen Tag mit Büro verbracht. Der Straßenlärm ist nah, als ginge er durch das Zimmer. Husten, Auspuffgase, eine immer wiederkehrende Störung. Eine Rechnung nach der anderen, die sich nicht unter den Teppich kehren lässt.

 

Insight - Einsicht

In der Absicht sein Leben unter einen Hut zu bringen, es geht meist sowieso nicht, weil die Kraft nicht reicht, kommt einem die Vorstellung abhanden, dass es etwas anderes gibt, die Traurigkeit, die Schwermut, der Wunsch nicht zu existieren, sich aufzulösen und vergessen zu werden.

Man lebt nur einmal, es ist schon schwer genug. Was denkt man selber, wie wird man zum Spielball? Beeinflusst, macht, was andere wollen, welche Handlungen, Reflexe sind das? Es gibt so viele, wie kann man das trennen? Verschiedene Ebenen von Bewusstheit, Empfinden. Darf man so etwas denken? Schon wieder bei der Nabelschau erwischt.

Die Luft ist voll von Licht, nah, dicht man kann sie beinahe schneiden. Die Wärme der Sonnenstrahlen umfließen. Die dicken grünen Blätter fallen schwarz nach vorne, viele kleine Lichtstrahlen kommen durch wie ein Sieb. Es ist insgesamt kühl, es lässt sich aushalten, wenige Stiche, Insekten und feuchter Boden.

Von beinahe Übelkeit, Wulstigkeit und drohenden Überfressen, ist eine übernächtigtes, nach ein paar Läufen über vier Hundert Meter, Gefühl, dass der ganze Körper durchbewegt wurde und gespannt ist.

Nach einem Lauf konnte ich die Tasche nicht mehr mit der rechten Hand tragen, schneller übermüdet als die Linke, Speicher leer, bewegt sich nicht mehr oder Einbildung mit der Linken konnte ich die Tasche ohne Einschränkung in der Entlastungsphase tragen.

Unerwartet kurzfristig Briefe mit wichtigen Terminen, die Entscheidung verlangen, alle schauen zu, notieren und ziehen ihre Schlüsse, neckisches Lachen, belächeln der schwerwiegenden Situation, Abwehr. Eigentlich verliert dieses Bewusstseinsmodell der Geisteswissenschaft zur Erklärung der Arbeitshypothese ihren Reiz.

Immer mehr Situationen bei denen Leute Basketballspiel anbieten, muss jetzt mehr Beinschützer mitnehmen, meine Spielabläufe am und zum Korb sind ohne Gegenspieler relativ sicher am Brett selber, nah und darunter. Vielleicht ergeben sich ein paar gute Spiele. In Kombination mit einem 400 Meter Lauf, gute Auslastung, ein Bier und Sonne.

Eine große Erleichterung ist, dass ich meist Parkplätze finde mit meinem Auto in der Stadt, sogar an Einkaufstagen wie am Samstag. Sonderbare Leute sind immer wieder zu sehen, gestellt ähnlich aussehend wie Fotokopien.

---ENDE DER LESEPROBE---