How to Save a Life - Stella Wolf - E-Book

How to Save a Life E-Book

Stella Wolf

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Beschreibung

Luna verliert jeglichen Boden unter ihren Füßen. Nachdem sie ihren Freund wortwörtlich bis ins Grab begleitet hat, bricht für sie eine Welt zusammen. Zwischen der Frage nach dem großen "Warum?" und hilflosen Fluten aus Trauer, ist sie kurz davor sich selbst aufzugeben. Sie erzählt wie Yoga sie auf ihrem Heilungsweg begleitet hat und sie nach langem Suchen im Außen, ein Zuhause in ihrem eigenen Körper gefunden hat. Eine tief transformierende und inspirierende Geschichte über Liebe, Heilung und Freiheit. In dem Roman erzählt eine junge Frau eine Geschichte über die Suche nach sich selbst und der wahren Bedeutung von Liebe, während sie mit ihrem besten Freund Jakob in einem altem VW Käfer durch Europa reist.

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Kapitel

1. Intro

2. I loved losing myself

3. The cold breeze of Goodbyes

4. Don’t look away – look in

5. The more we loose – the more we find

6. Out of Difficulties, miracles grow

7. Feel free to change

8. I crave raw moments

9. Believe in your Journey

10. It’s all in your mind

11. Flow with the moon

12. Love through your Limits

1. Intro

Genau vor einem Jahr saß ich schonmal hier. In meinem alten Holzsessel der mich seit meiner späten Kindheit treu begleitet. Nur saß ich damals nicht in dieser Stadt. Nicht mit diesem unglaublichen Gefühl von Frieden und Liebe in mir. Die Morgensonne blitzt nunsanft durchs Fenster und macht mir Mut. Mut meine Geschichte nun endlich aufzuschreiben und zu erzählen. Bereits in der Morgendämmerung bin ich aufgestanden und habe meine Yogamatte ausgerollt. Ich möchte dich mitnehmen auf eine Reise durch meine Vergangenheit und dir eine unglaubliche Geschichte erzählen. Eine Geschichte über Heilung und Hoffnung. Vor einem Jahr waren der Schmerz und die Wunden noch zu groß um sie in Worte zu fassen. Aber wenn ich heute an die Zeit zurück denke, überkommen mich Wellen von Mitgefühl und Verständnis. „Alles zu seiner Zeit“, sagte Frau Fleur die Buchhändlerin die Straße runter immer. Dabei lächelte sie vollkommen sicher und zufrieden. Und nun ist es an der Zeit, meinen Weg mit dir zu teilen. Einen Weg der durch die tiefsten und dunkelsten Ozeaneder Trauer in das Warme Licht der Sommersonne führt. Und so machte ich es mir jetzt in meinem Sessel gemütlich, nahm noch einen großen Schluck Tee und schloss die Augen. Ich reiste zurück in die Vergangenheit.

2. I loved losing myself

Es war ein kalter Januartag und der Schnee lag bestimmt 30 Zentimeter hoch. Fröhlich vor mich hin summend schlüpfte ich in meinen beigen Mantel, zog mir Mütze und Schal über und machte mich zu Fuß auf den Weg zu meinem Feund Zac. Er wohnte nicht weit von mir entfernt, ich erreichte sein Haus in einer guten halben Stunde. Vorbei an unzähligen Schneebergen am Straßenrand, stapfte ich durch Matsch und Schnee Richtung Wald. Ich lief einen kleinen Berg hoch und der Matsch wurde zu sanftem, weichen Puderschnee. Schließlich stand ich vor Zac’s Haus. Mit vor Kälte zitternden Händen klingelte ich und schon kurze Zeit später öffnete mir ein Junge mit wirrem braunem Haar und eisblauen Augen die Tür. Ein verschmitztes Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit als er mich sah. Ich drückte ihm einen Kuss auf den Mund und schlich an ihm vorbei in die Küche, den Duft nach heißem Früchtetee hatte ich bereits an der Haustür wahrgenommen. Seine Mutter begrüßte mich freudig und überließ uns den heißen Tee. Wir machten es uns vor dem Kamin im Wohnzimmer gemütlich. Ich liebte es bei Zac Zuhause zu sein. Alles war in einem rustikalen und zugleich gemütlichem Stil eingerichtet. Vor dem Kamin lag ein Schafsfell und ein alter, silberfarbener Kronleuchter schmückte die Decke. Es war ein ruhiger und entspannter Nachmittag. Wir erzählten uns von dem Vorlesungen in der Hochschule, lachten gemeinsam und spielten Karten. Zum Abendessen hatten wir Pizza bestellt und anschließend ein paar Filme im Bett geschaut, bis wir schließloch einschliefen. Mitten in der Nacht wachte ich auf. Irgendetwas im Traum hatte mich aufgeschreckt. Ich blickte zu Zac. Sein Schlafatem ließ mich wachliegen und warme Heizungsluft erfüllte den Raum. Ich stand leise auf und öffnete das Fenster, um kühle frische Luft in den Raum zu lassen.Blasses Mondlicht sickerte durchs Fenster und lies mich Zacs schlafenden Gesichtszüge betrachten. Der Körper, der neben mir lag war schon längst mein Zuhause geworden. Die Wärme die er ausstrahlte, gab mir ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Und so lagen wir mitten in der Nacht zusammen im Bett. Er schlief und ich betrachtete ihn verträumt. Die dunkle Bettwäsche stand im Kontrast zu meiner hellen Haut. Ich schmiegte mich an seinen tief entspannten Körper und es war so schön, dass es schon fast schmerzte. Als er wach wurde und sich zu mir drehte, sein Mund sich dem meinen näherte, wandte ich mich leise lachend unter seiner Umarmung. Geschickt umfasste er meine Handgelenke, verlagerte sein Gewicht und fixierte somit meinen Oberkörper. Ich versuchte mich unter ihm zu wenden, mich zu befreien, aber er hatte mich fest im Griff. Seinen Küssen nachgebend entspannte sich mein ganzer Körper unter ihm und ich gab mich ihm hin. So schliefen wir schließlich wieder friedlich ein, als draußen die ersten Sonnenstrahlen den Horizont berührten. Es war ein sonniger Sonntagmorgen und wir genossen ihn in vollen Zügen. Erst gegen Abend trat ich den Heimweg im kalten Schnee an. Die Sterne und der Mond schienen viel tiefer am Himmel zu stehen als sonst und so leuchteten sie mir aufmerksam meinen Weg nach Hause. Doch trotz des hellen Schnees, schien der Winter oft trostlos uns grau. Die Kälte bahnte sich ihren Weg in die Häuser und in die Herzen der Menschen. Weshalb die kommenden Tage auch eher zäh und ruhig verliefen. Wir hatten beide viel für die Hochschule zu tun und da wir auf unterschiedliche Schulen gingen, sahen wir uns kaum. Nur an den Morgenden, im stets überfüllten Stadtbus, waren wir uns nahe.

Der Bus verband alle wichtigen Orte der Stadt, so auch die 2 Hochschulen. Zac studierte Wirtschaftswissenschaften, während ich mich für soziale Arbeit entschieden hatte.

Ich sah kurz von meinem Zettel auf, den Stift in der Hand und ein Lächeln an die schöne Erinnerung auf den Lippen. Die Sonne hing gerade so über der Erde und ließ einen schwachen Sonnenstrahl auf meinen Schreibtisch fallen. Ein Stich in der linken Brustseite erinnerte mich schmerzlich an das, was ich hier grade tat. Ich lehnte mich zurück. Die größte Frage die mich überhaupt beschäftigte, war das große Warum. Warum konnte ein Mensch diese unendliche Trauer und Leere fühlen, warum kann der Verlust einer geliebten Person ein ganzes Leben durcheinander bringen und dich so krank machen. Warum geben Menschen sich selbst so schnell auf? Warum hören sie auf gegen den Schmerz zu kämpfen? Sie kämpfen doch auch für ihre Karriere, ihre Familie, warum dann nicht um aus diesem dunklen Loch heraus zu kommen? Für ihre Gesundheit? Warum geben wir auf, wenn wir nicht das bekommen was wir wollen?

Somit war das nächste, an das ich mich nur zu gut erinnern konnte, der Tag meines 21. Geburtstages. Ein weiterer kalter Wintermorgen im Januar, ließ mich mit einem dicken Grinsen im Gesicht aufwachen. Es war ein Samstag und ich war allein im Haus. Nachdem ich schwungvoll aus dem Bett gesprungen war und zufrieden feststellte, dass meine Beweglichkeit kein Jahr gealtert war, drehte ich die Musik laut auf und tanzte durch die Küche. Der Duft nach frischem Kaffe lag in der Luft. Auf dem großen Buchenholztisch in der Mitte des Esszimmers stand ein kleines Päckchen mit einem Zettel Ich faltete den Zettel vorsichtig auseinander.Er war von Mama:

„Ich wünsche dir alles, alles Liebe und Gute für dein nächstes „großes“ Lebensjahr, Luna. Ich wünsche dir Glück, Liebe, Gesundheit und das all deine Träume in Erfüllung gehen.

In Liebe Mama

PS: Das Geld für die Party ist im Küchenschrank über der Kaffeemaschine.“

Nun widmete ich mich dem kleinen, bunten Päckchen. Es war schwer und als ich mich durch hunderte Schichten Tesafilm gearbeitet hatte, hielt ich eine nagelneue Spiegelreflex Kamera in der Hand. Ich freute mich riesig. Schon lange hatte ich ein Auge auf die Kamera geworfen und was gab es schöneres als die besten Momente im Leben mit einer guten Kamera festzuhalten?

Nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg in den Supermarkt. Unterwegs sammelte ich noch meine beste Freundin Rosa ein und gemeinsam kauften wir alles, was man für eine ordentliche Party benötigt. Chips, Cola, Bier, Schnaps und vieles mehr fanden den Weg in unseren Einkaufswagen. Ich war ehrlich erleichtert als das Geld an der Kasse gerade so reichte. Rosa half mir noch mein Auto auszuladen und alles was wir tragen konnten, brachten wir in unser kleines Gartenhäuschen.

Als wir endlich alles aufgeräumt und dekoriert hatten, war es zeit für Rosa’s Geburtstagsgeschenk. Sie überreichte mir ein wunderschönes, selbstgebasteltes Fotoalbum.

Mit Tränen in den Augen bedankte ich mich bei ihr und drückte sie ganz fest. Rosa war eine bezaubernde junge Frau, sie war immer bunt gekleidet und ihr rotes Haar schmückten mal kleine Federn, mal goldene Perlen. Sie war pure Lebensenergie und Liebe in einer Person. Sie half mir mich sicher zu fühlen und aus mir herauszukommen. Dafür liebte ich sie so sehr.

Nachdem Rosa sich zum Umziehen verabschiedet hatte, bat ich meinen jüngeren Bruder Mark , dass Lagerfeuer draußen vorzubereiten und die Bierkisten aus dem Auto zu holen. Zufrieden betrachtete ich das Gesamtergebnis.Unser Gartenhäuschen war recht gemütlich. Lichterketten schmückten den Eingang des Holzhüttchens und innen gab es zwei Etagen. Die Obere erreichte man durch eine Holzleiter und dort lagen alte Matratzen, Decken und haufenweise gemütliche Kissen. Ein kleines rundes Fenster ermöglichte einen Blick auf den Waldesrand zu werfen und ließ abends wunderschönes, sanftes Mondlicht hineinscheinen. So gegen halb drei ging ich duschen. Danach zog ich meine Lieblingsjeans und ein weißes Spitzentop an. Ich holte meine neue Strickjacke aus der Waschküche, föhnte meine schulterlangen blonden Haare und trug ein dezentes Make -up auf. Plötzlich klingelte es an der Tür, ich hatte total die Zeit vergessen!

Zwei Treppenstufen auf einmal nehmend sprang ich gefährlich schnell hinunter und öffnete lächelnd die Tür. Ein riesiger Strauß bunter Wildblumen schaute mir entgegen, irgendwo dahinter hörte ich ein „alles Liebe zum Geburtstag mein Engel“ flüstern.

Ich musste noch mehr grinsen. Ich nahm Zac die Blumen aus der Hand und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Seine blauen Augen strahlten mir entgegen und für einen Moment vergaß ich wo ich war. Als ich die Blumen in der Küche in eine Vase stellte, zog Zac noch eine kleine Holzschatulle aus seiner verwaschenen Jeans und reichte sie mir. Ich nahm sie entgegen und zögerte einen Moment, bevor ich sie öffnete. Es war ein Lederrmband mit einem kleinen weiß, funkelnden Stein darin. „ Es ist ein Bergkristall, er soll dir helfen neue Energie zu tanken, die Persönlichkeit zu entfalten und entspannend wirken.“ Ich lächelte ihn dankbar und voller Liebe an,danach umarmte ich ihn ganz fest und lange. Meine Nase vergrub sich in der Kule seiner linken Schulter und sein Duft brachte mein Herz zum rasen. Jedesmal wenn ich ihm so nahe war, fühlte es sich nach „für Immer“ an.

Wenig später gingen wir zum Gartenhäuschen, wo nach und nach die ersten Gäste eintrafen. Die Hütte füllte sich schnell und schon bald herrschte eine ausgelassene Stimmung. Abenteuer und Spannung lag in der Luft. Es wurde viel getrunken, gesungen und noch mehr gelacht.

Wir schwebten über die Tanzfläche, verschwitzte Körper trafen aufeinander und als es bereits weit nach Mitternacht war, fand ich auch Zac in der Menge wieder. Berauscht von Wein und Tanz, wackelte ich zu ihm rüber, schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn. Er zog mich eng an sich und ehe ich mich versah, waren wir in der oberen Etage der Hütte gelandet.

Langsam, ohne dass er aufhörte mich zu küssen, legte er mich auf eine der alten Matratzen, zwischen weiche Kissen. Es war angenehm ruhig hier oben, der Mond schien durch das kleine Runde Fenster und die Musik war mehr in den Hintergrund gerückt. Ich sah tief in seine glasigen Augen, dann zog ich seinen Kopf zu meinem und küsste ihn als ob es keinen Morgen mehr gäbe. Ich spürte seine Wärme, wie sich mich erfüllte. Seine starken Hände verschwanden vorsichtig unter meinem Top und an der Stelle, wo sie auf meine nackte Haut trafen, spürte ich ein angenehmes Kribbeln.

Meine Hände glitten unter sein Shirt und ich zog es ihm aus. Im nächsten Moment überströmte eine Flut aus warmen Küssen meinen Körper und sein Mund glitt immer weiter nach unten. Mit einem Ruck war meine Hose geöffnet und schon bald verschmolzen unsere Körper im Mondlicht miteinander. Ich beugte mich nach oben um seinen Hals zu küssen, hielt jedoch kurz inne, sein Blick sah mich fast schon bittend an. Als Antwort küsste ich ihn wieder, meine Hände vergrub ich in seinem wuschigem Haar, während sein Mund sich meinen Hals hinunter tastete. Gänsehaut machte sich auf meinem ganzen Körper breit, als er seine Hand langsam meinen Rücken hinunter liefen lies. Plötzlich packte er mich am Becken und mit einer langsamen, aber festen Bewegung drang er in mich ein. Ich stöhnte auf und hörte wie sein Atem begann schneller zu werden. Ich gab mich voll und ganz diesem Moment hin. All meine Sinne waren auf ihn gerichtet, auf dass was er mit meinem Körper anstellte. Unsere Bewegungen verschmolzen miteinander, eine Explosion in meinem Kopf. Er wurde schneller und ich hörte ein leises, dumpfes Stöhnen über mir. Als wir kamen, durchströmte ein warmes, elektrisierendes Gefühl jede Zelle meines Körpers. Im nächsten Moment sickerte langsam die Erkenntnis zu mir durch, das wir nicht alleine waren. Unter uns feierte und trank man. Wir hatten das Glück das uns keiner erwischte, aber so schnell wie in diesem Moment war ich noch nie angezogen. Wir lachten und taumelten die Holzleiter hinunter. Ich mischte mich wieder unter die anderen. Der Dunst von Zigaretten und langsame Musik erfüllte den Raum und passte sich meiner verschwommenen Wahrnehmung an. Es war eine lange Nacht. Und um 5 Uhr morgens fiel ich völlig erschöpft ins Bett. Zac und ich hatten uns noch schnell unter die Dusche gestellt, und er musste mich halten, damit ich nicht auf der Stelle in einen hundertjährigen Schlaf fiel. Ich lächelte ihn müde an, während das heiße Duschwasser auf uns prasselte, den Abend abwusch und sich das Duschwassermit meinem Shampoo vermischte. Ich war glücklich. Ich liebte ihn. Das muss wohl wahre Liebe sein, dachte ich noch als ich endlich in meine Bettdecke eingekuschelt war. Keine zehn Minuten später war ich neben ihm eingeschlafen. Ich schlief tief, ruhig und erwachte erst um drei Uhr nachmittags. Zac war schon wach. Er hatte bereits angefangen aufzuräumen und meiner Mum unten in der Küche geholfen. Nun saß er an meiner Bettkante, schenkte mir ein verschmitztes schiefes Lächeln und begrüßte mich.

„Guten Morgen Dornröschen, aus dem hundertjährigen Schlaf erwacht?“

„ Haha sehr witzig, guten Morgen Zac“, murmelte ich. „Hab ich was verpasst? Oder warum siehst du mich so verdächtig an?“

„ Nein nein, alles gut, ich bewundere nur die Schönheit meiner Freundin am Nachmittag. Du gefällst mir so unschuldig wie du aussiehst.

„Ich bin die Unschuld in Person“, antwortete ich grinsend, dann beugte ich mich zu ihm rüber und gab ihm einen leidenschaftlichen, provozierenden Kuss.

„Soso, ich verstehe, du willst Spielchen spielen.

Ich bin dabei“, antwortet er zwischen meinen fordernden Küssen.

Er fühlte sich so verlockend an. Sein Mund wanderte meinen Hals hinunter, bis seine Lippen meine Brüste liebkosten. Ein zufriedener Seufzer entwich meinen Lippen. Ich wand mich unter dem Druck seines Körpers und verschmolz mit seiner Bewegung. Seine Hände waren überall, erforschten meinen Körper und hinterließen ein angenehmes Gefühl auf meiner Haut. Ich vergrub meine Hände in seinem Haar und atmete den unverwechselbaren Duft ein. Ich lebte. Ich fühlte.

Ich liebte.

Die Vögel zwitscherten fröhlich vor sich hin und die schwachen Sonnenstrahlen fielen durchs Fenster. Der Duft nach Pancakes oder Waffeln erweckte nun mein Interesse, und zart schob ich Zac beiseite und huschte die Treppe hinunter.

In der Küche stand meine Mama und backte stapelweise Waffeln um die ganze Meute zu versorgen. Ich drückte ihr dankbar ein Küsschen auf die Wange und schnappte mir einen Teller.

Nachdem wir alle gegessen hatten, beseitige ich die letzten Überreste der Party und am Abend schrieb ich noch meinen Schulaufsatz in Literatur zu Ende. Bei Ms.Elkels kann ich mir beim besten Willen keine schlechte Note mehr erlauben.

Genervt schmiss ich mein Heft in die Schultasche und kuschelte mich mit einem meiner Lieblingsbücher zurück ins Bett. Am nächsten Morgen, schmiss mein Wecker mich pünktlich um 6:30 aus den Federn. Ich quälte mich seufzend aus meiner warmen Bettwäsche, zog mir Pulli und Jeans an, band mein Haar zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammen und machte mich auf den Weg zur Hochschule. Dass diese Montage immer so grau anfangen müssen, dachte ich noch, nachdem ich die Haustür hinter mir schloss. Ich wartete im kühlen Winterwind auf den Bus und als dieser endlich um die Ecke bog, hielt ich im Innenraum Ausschau nach Zac.

Normalerweise hielt er mir immer einen Platz im Stadtbus frei, doch an diesem Morgen war er nirgends zu finden. Komisch. Als ich in der Hochschule ankam läutete es bereits zur ersten Stunde.Ich ließ mich auf den Platz neben meiner besten Freundin Rosa sinken und so war der Montag dann doch noch erträglicher geworden.

Was mich jedoch wunderte war, dass Zac auf keine meiner Nachrichten antwortete.

Das war das seltsame an unserer Beziehung, manchmal war er weder zu erreichen noch meldete er sich von alleine. Es konnte auch vorkommen, dass er dann Tage lang nicht zur Schule kam. Das wusste ich nur, weil seine Kumpels sich bei mir nach ihm erkundigten.

Und wenn er dann wieder auftauchte, begründete er sein Wegbleiben jedesmal damit, dass er Stress daheim hätte und einfach mal Abstand von allem bräuchte. Ich konnte ihn noch so Löchern, ich kam nicht dahinter. Wie ich geahnt hatte tauchte er auch am Dienstag weder im Bus noch in den Vorlesungen auf. Auch am Mittwoch weit und breit kein Lebenszeichen. Ich wurde unsicher, seit meinem Geburtstag hatte ich ihn nicht mehr gesehen und ich vermisste ihn schrecklich. Die Woche zog sich unheimlich lang, wie ein Kaugummi unter deinem Schuh, der dich jedesmal zäh am Boden kleben lässt, wenn du einen Schritt vorwärts machen willst. Doch dann stand er plötzlich Freitagabend vor meiner Tür.

Mum hatte ihn rein gelassen. Er sah nicht gut aus. Irgendetwas stimmte nicht. Ich begrüßte ihn und leicht verunsichert bat ich ihn in mein Zimmer. Er wollte sich nicht setzten, er sei gekommen um mir etwas mitzuteilen. „Ich ziehe um, vier Stunden von hier. Ich glaube nicht an Fernbeziehungen und ich glaube nicht, dass ich oft herkommen könnte. Ich glaube es ist besser für uns wenn wir uns hier voneinander Verabschieden, Luna. Es tut mir Leid“. Mir wurde gleichzeitig heiß und kalt. Ich starrte ihn mit offenem Mund an, unfähig etwas zu sagen.

Im nächsten Moment spürte einen stechenden, kalten Schmerz der sich in meiner linken Brust ausbreitete. Es tat ihm Leid. So standen wir dort einige Minuten. Schauten uns schweigend an.

Die Augen des anderen, die sonst das Fenster zur Seele waren, funkelten nur grau und kalt.

„ Wann“? Flüsterte ich. „Morgen“, antworte er kalt und bestimmt.

3.The cold breeze of Goodbyes

Die Tränen stiegen mir in die Augen und ich ließ mich auf meinen Sessel sinken. Ich wollte den Moment nicht wahrhaben. Ich wollte aus diesem Alptraum aufwachen. Ihn wachrütteln. Er konnte nicht einfach gehen. Er kam langsam auf mich zu.

Nahm meinen Kopf in seine Hände, blickte mir ein letztes Mal tief in die Augen und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel. Etwas an seinem Blick war anders. Ich sah ihn an, aber ich sah IHN nicht mehr.

Ich sog seinen unverwechselbaren Geruch ein. Hielt ihn fest. Dann drehte er sich um und ging.

Ich sah ihm aus meinem Fenster nach, bis er zu einem kleinen Strich in der Ferne verschwamm.

Dann kam die Flutwelle. Tränen, nein ganze Wasserfälle und Schmerzwellen brachen aus mir heraus. Das salzige, warme Wasser lief ununterbrochen meine Wangen hinunter.

Unverständnis. Ich verkroch mich im Bett und schwor mir nie wieder herauszukommen. Und nie wieder zu lieben. Natürlich stimmte das nicht. Ein paar Tage später hatte ich mich soweit im Griff, dass ich beschloss wieder in die Hochschule zu gehen.

Rosa hatte in den letzten Tagen ein paar Mal angerufen, doch ich ging nicht ran.