Ich bin der Mann Sie ist die Frau - David Wagner - E-Book

Ich bin der Mann Sie ist die Frau E-Book

David Wagner

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Beschreibung

Sie ist die Frau, die insgeheim glaubt den Richtigen, den ganz Richtigen, noch nicht gefunden zu haben. Und eines Tages merkt, daß sie lieber mit dem Kind als mit seinem Vater zusammen ist.

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Seitenzahl: 23

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David Wagner

Ich bin der Mann

Sie ist die Frau

SuKuLTuR

2011

Ich bin der Mann erschien zuerst im Merkur 648, April 2003,

Sie ist die Frau erschien zuerst im Merkur 697, Mai 2007.

Schöner Lesen Nummer 70

ein SuKuLTuR-Produkt

eBook-Ausgabe Oktober 2011

1. Auflage (Print) Dezember 2007

Alle Rechte vorbehalten

Text: David Wagner

Cover: Fehmi Baumbach

SuKuLTuR, Wachsmuthstraße 9, 13467 Berlin

[email protected] · www.sukultur.de

ISBN (Print) 978-3-937737-81-2

ISBN (ePub) 978-3-941592-81-0

ISBN (pdf) 978-3-941592-80-3

eBook-Herstellung und Auslieferung

readbox publishing, Dortmund

www.readbox.net

Ich bin der Mann

Ich bin der Mann, der weiße Kragen trägt und mit Frauen, die Kostüme tragen, essen geht. Ich bin der Mann, der es nicht peinlich findet, ein Cabriolet zu fahren, der sagt, ich habe nur zufällig einen deutschen Paß, ich könnte auch Amerikaner sein. Ich bin der Mann, der nicht, weil die Helligkeit ihn blendet, sondern weil Filme ihm das vorgemacht haben, eine Sonnenbrille trägt. Ich bin der Mann, der im Winter in die Sonne fährt und von Sommer- auf Winterreifen wechselt. Ich bin der Mann, der eine Elementarversicherung hat. Und sich Sorgen um seine Altersversorgung macht. Ich bin der Mann mit fast grauen Schläfen, dem die Haare ausfallen, der, das sagen die Frauen, nachts schnarcht. Der von Motorrädern, dem besonderen Auto, einem Schnellboot träumt, der Herren- und Nachrichtenmagazine liest. Ich bin der, den die Werbung meint, wenn sie für Auto- und Biermarken wirbt, der Hanteln im Keller hat und eine Werkbank. Ich bin der Mann, der, und zwar nur um mich zu schützen, gern eine Pistole hätte. Und sich freuen würde, ein Schulterhalfter sehen lassen zu können. Ich bin der Mann, der Bonusmeilen sammelt und sich im Prämienkatalog für einen Rollkoffer in Alu entscheidet. Ich bin der Mann, der, wenn er nervös wird, nicht mehr zur Zigarette, sondern zu seinem Mobiltelephon greift, daran herumspielt und den Satz Laß uns doch darüber reden nicht so gerne hört, ich bin der Mann, der gerne neue technische Geräte kauft, – Kamera, Notebook, Telephone, und seine Familie jedes Jahr am selben Tag photographiert, der alle Geburtstage in einen elektronischen Kalender mit Erinnerungsfunktion einträgt, seinen Hochzeitstag nicht vergißt und sehr genaue, überlieferte Vorstellungen vom Ablauf bestimmter Familienfeste hat. Ich bin der Mann, der sich über seinen Waschbrettbauch streicht. Oder über seine Wampe. Der, verliert er Geld, von dem Porsche spricht, den er an die Wand gefahren hat; der Tennis spielt und gerne viel besser Golf spielen würde, ich bin der Mann, der in seiner Freizeit und in den Ferien Holz für den Kamin hackt, Strickjacke trägt und sich morgens nie an einen Traum erinnert.

Ich bin der Mann, der in einem Hochhaus arbeitet und sagt, meiner Firma verdanke ich alles; der weiß, daß er ohne sie – ohne Firma, Behörde, Partei – nichts, gar nichts, überhaupt nichts wäre