Ich bin ein Sommerblumenduft - Andrea Bucher - E-Book

Ich bin ein Sommerblumenduft E-Book

Andrea Bucher

4,8

Beschreibung

Was geschieht, wenn plötzlich deine heile Welt aus den Fugen gerät? Die fünfzehnjährige Fiona glaubt ihr ganzes Leben noch vor sich zu haben, als sie mit der Diagnose Hirntumor konfrontiert wird. Plötzlich hat sie nur noch wenige Monate zu leben. Nach dem anfänglichen Schock überlegt sie sich, wie sie die verbleibende Zeit nutzen kann. Welche Möglichkeiten bleiben, ihre Träume und Wünsche zu erfüllen? Wie kann sie ihre Eltern und Freunde trösten? Ein Wettlauf gegen die Zeit, die fortschreitende Erkrankung und dem damit verbundenen körperlichen Verfall beginnt.

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Für meine Kinder

Inhaltsverzeichnis

Prolog

16.10.14

20.3.14

1.4.14

7.10.13

16.10.13

1.4.14

4.4.14

26.10.13

4.4.14

6.4.14

8.4.14

11.4.14

4.11.13

14.4.14

15.4.14

2.5.14

18.5.14

26.5.14

25.5.12

27.5.14

31.5.14

9.11.13

1.6.14

5.6.14

12.6.14

14.6.14

19.6.14

2.3.14

26.6.14

25.1.14

27.6.14

4.7.14

5.7.14

8.7.14

18.8.13

6.7.14

9.7.14

15.7.14

24.7.14

3.8.14

17.8.14

19.8.14

25.8.14

8.9.14

9.9.14

12.9.14

16.10.14

Epilog: Karin

5.11.14

Prolog

Fiona

16.10.14

Es ist wieder Herbst geworden. Der Wald leuchtet in verschiedenen bunten Farben. Heute ist ein sonniger und warmer Tag. Gleich hinter unserem Garten beginnt der Wald. Seine Geräusche kann ich gut hören. Vögel, die zwitschern und den Wind, der das Laub in den Bäumen rascheln lässt. Das fallende Laub erinnert mich an die Vergänglichkeit des Lebens. Diesen Gedanken hatte ich im letzten Herbst noch nicht. Im letzten Herbst, als ich in den Bergen geklettert bin und mich in Gian verliebt habe. Das ist ein ganzes Leben her!

Ich blinzle durch die Sonnenbrille. Über mir ist der klare blaue Himmel. Es riecht nach den späten Himbeeren, die beim Gartenzaun gereift sind.

Mein Vater hat mich in den Garten getragen und in die große Hollywood-Schaukel gelegt, die wir vor einigen Jahren gekauft haben. Darüber hat er den Sonnenschirm aufgespannt. Obwohl ich beinahe so groß wie mein Vater bin, kann er mich jetzt mühelos tragen. In den letzten Monaten habe ich ein Drittel meines Gewichts verloren.

Gian sitzt bei mir und hält meine Hand. Seine Traurigkeit ist ihm deutlich anzusehen.

»Sei nicht traurig«, sage ich leise, »wir hatten eine super schöne Zeit. Danke dafür und für deine Hilfe.«

»Hätte ich das gewusst, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe ... »

20.3.14

Die ersten Takte meines Lieblingsliedes erklingen, mein Handy meldet sich. Nach dem nervigen Piepsen des Weckers das eindeutig angenehmere Geräusch heute Morgen.

Nachricht von Gian: »Guten Morgen, Prinzessin.«

Jeden Morgen erhalte ich von Gian eine SMS, seit den vier Monaten, die wir nun schon zusammen sind.

»Gut geschlafen?«, ist meine Antwort.

»Ja, und du?«

»Von dir geträumt:)!«

»Ich von dir :), vermisse dich. Wann sehen wir uns?«

»Heute Nachmittag.«

»Gut, nach dem Training. Lieb dich :)!«

»Lieb dich auch!«

Der Morgenmuffel in mir wird durch diese SMS zum Start des Tages besänftigt.

Gut gelaunt marschiere ich in die Küche und begrüße meine Mutter, die verwundert die Augenbrauen hebt.

»Guten Morgen, Fiona, gut geschlafen? Oder was Schönes geträumt, dass du schon so fit bist?«

»Bin ich doch immer!«

»Ja genau, schon die letzten fünfzehn Jahre. Du bist jeden Morgen topfit aus dem Bett gesprungen.«

Ihre Ironie ist nicht zu überhören. Ich weiß selbst, dass die Morgenzeit nicht meine beste Zeit ist.

»Sei froh, Mama, dass es mir gut geht.«

Meine Mutter muss wirklich nicht alles wissen. Gian ist im Moment immer der Erste, der mir einen »Guten Morgen« wünscht, deshalb bin ich so glücklich. Es ist ein neues Ritual zwischen uns. Ich glaube, er ist selbst morgens ziemlich verschlafen, doch seit einigen Tagen wecken wir uns gegenseitig mit verliebten SMS.

Ich grinse meine Mutter schief an und sie grinst zurück.

»Natürlich, mein Schatz. Ich sage nichts mehr.«

»Und wie hast du geschlafen?«

»Gut, nur dein Vater war wieder mal zu Besuch im Sägewerk. Ich glaube, ich verbanne ihn demnächst auf die Couch.«

Auf dem Tisch steht schon das Frühstück bereit. Meine Mutter steht als erstes am Morgen auf und lässt Jambo kurz raus.

»Guten Morgen, die Damen.«

Mein Vater erscheint in der Tür. Er ist der Einzige der Familie, der morgens immer gut drauf ist. Er küsst meine Mutter auf die Wange.

»Guten Morgen, Carlo vom Sägewerk.«

»So schlimm?«

Meine Mutter lächelt: »Schlimmer.«

»Entschuldige, soll ich in Zukunft auf der Couch schlafen?«

»Nein, ich brauche meinen Fußwärmer.«

Ich verdrehe die Augen. Das ist ja furchtbar mit diesen Turteltäubchen.

»Fiona, hast du dich auf den Mathetest vorbereitet?«

»Klar Papa.«

Ganz der Lehrer. Gehen andere Eltern ihren Kindern auch so auf den Wecker wegen der Schule?

Heute schreiben wir eine Mathearbeit. Normalerweise kein Problem für mich, aber im Moment fällt es mir sehr schwer, mich auf die Schule zu konzentrieren. So viel Konzentration brauche ich eigentlich auch nicht, denn die meisten Fächer fallen mir eher leicht, von Französisch mal abgesehen. Und Mathe ist im Grunde ganz logisch. Dieses Schuljahr ist in ein paar Monaten vorbei und dann folgt das Gymnasium, von dem alle behaupten, es sei so schwer und in Mathe kapiert niemand mehr was. Da lasse ich mich mal überraschen, ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dann nichts mehr kapieren werde.

Gerade gibt es wirklich Wichtigeres als Mathe. Gian heute Abend zu treffen ist viel wichtiger und ich muss noch so lange warten. Erst gestern habe ich ihn gesehen, aber in der dazwischenliegenden Zeit ist mein Gehirn einfach nur mit ihm beschäftigt. Da bleibt wenig Platz für Zahlen.

»Fiona, du musst los«, reißt mich meine Mutter aus meinen Gedanken.

»Blöd, nur noch schnell Zähne putzen!«

Ich schwinge mich auf mein Fahrrad und zehn Minuten später bin ich in der Schule.

Nach dem Klingeln sitzen alle auf ihren Plätzen. Herr Emsler geht durch die Bankreihen und verteilt die Klassenarbeit. Vier Seiten voller Aufgaben. Ich sollte mich nun wirklich darauf konzentrieren.

Die Zahlen vor mir sehe ich plötzlich doppelt, was ist nur los? Das kann nur von dieser dämlichen Migräne kommen. Vielleicht muss ich auch mal zum Augenarzt? Ich will aber keine Brille! Dann höchstens Kontaktlinsen.

Mir wird komisch, dann reißt der Film.

Über mir tauchen die Gesichter von Lisa und Herrn Emsler auf und noch darüber die Decke des Klassenzimmers. Träume ich?

»Fiona, wie geht es dir? Bist du verletzt?«

Ist das peinlich wie ich hier auf dem Boden liege. Ich spüre, wie ich feuerrot werde. Ich taste meinen Kopf ab und spüre eine Beule am Hinterkopf.

»Geht schon.«

Vorsichtig setze ich mich auf, Herr Emsler schaut mich kritisch an.

»Soll ich einen Arzt rufen?«

»Nein, ist wirklich nicht so schlimm.«

»Möchtest du lieber nach Hause?«

»Ja. Vielleicht kann mich meine Mutter abholen, sie ist heute da.«

Herr Emsler sieht erleichtert aus.

»Das ist eine gute Idee. Sie kann dann entscheiden, ob ihr zum Arzt gehen wollt. Aber du solltest das ernst nehmen. Bist du schon mal ohnmächtig geworden?«

»Nein, aber das ist anderen auch schon passiert. Vielleicht habe ich ja zu wenig gegessen heute Morgen.«

»Oder hattest du Prüfungsangst? Den Eindruck habe ich allerdings bei dir nie gehabt, dass dich Prüfungen stressen.«

Ein bisschen stressen mich Prüfungen schon, aber das muss ich meinem Lehrer ja nicht anvertrauen. Ich schüttle den Kopf.

»Schon gut, ist dir denn jetzt schwindlig?«

»Nein, alles wieder gut. Ich rufe meine Mutter an, wenn Sie einverstanden sind?«

»Natürlich, du kannst das Klassenzimmer verlassen. Lisa, gehst du bitte mit, bis Fiona abgeholt wird.«

Die Klasse muss den Test noch zu Ende schreiben. Wahrscheinlich haben alle die Unterbrechung zum Abschreiben nutzen können. Hoffentlich sind sie mir dankbar dafür.

Unter den Favoriten ist die Nummer meiner Mutter gespeichert, nach der Nummer von Gian.

»Hallo Mama.«

»Fiona, was ist los?«

Es ist kurz nach neun Uhr und meine Mutter hat mich erst zum Mittagessen zu Hause erwartet.

»Mama, kannst du mich vielleicht abholen kommen?«

»Bist du krank? Geht es dir nicht gut?«

»Ich weiß auch nicht, mir ist plötzlich komisch geworden und dann war ich bewusstlos. Herr Emsler wollte schon einen Arzt rufen, aber es geht schon wieder. Er meint, du sollst mich abholen kommen.«

»Ich komme sofort.«

Eine viertel Stunde später kommt meine Mutter hastig den Gang entlang.

Die Stunde ist gerade zu Ende und meine Klassenkameraden sind auf dem Weg nach draußen. Sie rennen meine Mutter fast über den Haufen.

»Fiona, wie geht’s dir. Du bist ja ganz blass!«

»Mama, es ist alles in Ordnung. Mir war bloß kurz schlecht.«

Herr Emsler kommt aus dem Klassenzimmer.

»Hallo Frau Buchmann. Danke, dass Sie sofort gekommen sind.«

»Selbstverständlich. Was ist denn genau passiert?«

»Ganz genau weiß ich es nicht. Die Klasse hat einen Test geschrieben. Plötzlich lag Fiona am Boden neben ihrem Stuhl.«

»Hast du denn vorher gar nichts bemerkt?«

»Nein, das kam ganz plötzlich.«

»Gehen wir mal nach Hause und warten ab, wie es dir geht. Danke Herr Emsler.«

»Auf Wiedersehen. Ich schreibe den Test dann nach?«

»Mach dir mal deswegen keine Sorgen. Erhol dich erst mal und dann schauen wir weiter.«

Er gibt uns beiden die Hand, bevor wir gehen.

Auch mein Vater kommt am Mittag zum Essen nach Hause und wir berichten vom Vorfall heute Morgen.

»Bei mir ist auch schon mal eine Schülerin im Biologieunterricht umgefallen, als sich die Schüler einen Tropfen Blut abgenommen haben für den Blutgruppentest. Ich glaube, das sind die Hormone bei euch.«

»Bei uns in der Klasse ist das Lara auch passiert. Wir haben den gleichen Test gemacht.«

»Na ja, für die Matheprüfung hättest du dir eine einfachere Ausrede einfallen lassen können, musst ja nicht gleich ohnmächtig werden«, meint mein Vater lachend.

»Typisch Lehrer«, kontere ich, »ihr meint, jeder hat Angst vor den Prüfungen.«

»Typisch Schüler, ihr meint, das Leben besteht nur aus Ferien!«

Jetzt grinse ich meinen Vater an.

»Genau, nur noch zwei Wochen bis zu den Ferien.«

1.4.14

Franziska ist die Schwester meiner Mutter. Sie lebt allein auf einem Bauernhof mit zwei Pferden, fünf Katzen, drei Hunden, Kaninchen, Meerschweinchen und Schildkröten.

Besonders geschickt ist sie im Umgang mit Hunden und gibt Hunde-Erziehungskurse. Mein Vater nennt sie die Hundeflüsterin.

Von Franziska habe ich Reiten gelernt. Früher bin ich fast täglich zu ihr gegangen, habe im Stall geholfen und nach der Arbeit sind wir zusammen ausgeritten.

Vor ein paar Jahren habe ich meine Eltern gebeten, mir ein eigenes Pferd zu kaufen. Ich wollte unbedingt eines, zum Geburtstag, Weihnachten und zu Ostern. Von mir aus auch nur ein Geschenk für ein ganzes Jahr.

»Du kannst doch bei Franziska reiten gehen.«

»Aber ich will ein eigenes Pferd, es darf bei Franziska im Stall bleiben, hat sie gesagt.«

»Wir können dir doch kein Pferd kaufen, weißt du, wie teuer das ist?«

Das war mir egal. Wenn mein Vater ein neues Auto kaufen konnte, warum bekam ich dann kein Pferd? Ein Auto kostet viel mehr als ein Pferd. Trotz tagelangem Schmollen wurden meine Eltern nicht weich.

In letzter Zeit war ich nur noch ab und zu bei Franziska. Das liegt an Gian und daran, dass ich nur noch mit ihm zusammen sein möchte.

Leider ist er jetzt für die Frühlingsferien mit seinen Eltern im Urlaub und ich muss es ohne ihn aushalten.

Ich beschließe, Franziska anzurufen und mich wieder mal aufs Pferd zu schwingen. Hoffentlich ist sie mir nicht böse, dass ich sie vernachlässigt habe.

Als ich auf den Hof komme, umarmt mich Franziska.

»Entschuldige, dass ich dich vernachlässigt habe, aber du bist immer noch meine Lieblingstante.«

»Schon gut, Fiona, in deinem Alter hatte ich auch anderes zu tun, als meine alten Tanten zu besuchen.«

Dabei lacht sie mich an.

»Du weißt ja, dass ich jetzt einen Freund habe?«

»Genau. Bist du glücklich mit ihm?«

»Ja, sehr. Jetzt macht er grade Urlaub mit seinen Eltern. Hoffentlich denkst du nicht, dass ich nur darum komme? Ich habe dich schon vermisst und natürlich auch Romero.«

»Schauen wir mal, wie es Romero so geht und ob er dich noch kennt.«

Franziska legt mir den Arm um die Schultern und zieht mich zum Stall hinüber.

Romero erkennt mich sofort und freut sich, mich zu sehen. Vielleicht freut er sich auch nur über die frischen Karotten, die ich ihm mitgebracht habe.

Bürsten, Satteln, Zäumen und dann auf in den Wald. Zum Glück habe ich das Reiten noch nicht verlernt. Es ist ein schöner sonniger Frühlingstag. Ein bisschen kühl, aber mir ist warm genug in meiner dicken Jacke. Im Wald sind wir ganz alleine, keine anderen Reiter, Spaziergänger oder Hundebesitzer weit und breit zu sehen. Vom Schritt treibe ich Romero in den Trab. Der Weg ist gerade und gut überschaubar, ideal, um noch ein Stück zu galoppieren. Plötzlich wird mir wieder komisch und ganz schwarz vor den Augen.

Langsam komme ich zu mir. Durch die Bäume blinzelt die Sonne. Ich brauche einen Moment, bis ich verstehe, was ich hier tue und wie ich hierhergekommen bin. Mein Kopf tut furchtbar weh.

Der Helm ist noch unter meinem Kinn geschlossen und als ich ihn mit den Händen abtaste, fühlt er sich unversehrt an. Langsam setze ich mich auf.

»Romero!?«

Das Pferd ist nirgends zu sehen. Vorsichtig bewege ich meine Arme und meine Beine, scheint alles zu funktionieren.

Ich kann mich an gar nichts erinnern. Romero hat sich gleichmäßig bewegt und ich glaube nicht, dass er gescheut hat?

Franziska kommt den Waldweg heruntergerannt.

»Fiona, was ist passiert?«

Sie sieht sehr besorgt aus.

»Weiß nicht. Ich bin eben zu mir gekommen. Wo ist Romero?«

»Romero kam allein aus dem Wald zurück auf den Hof. Ich bin so erschrocken und sofort losgelaufen, um dich zu suchen. Bist du verletzt?«

»Nein, ich glaube nicht. Aber ich kann mich an gar nichts erinnern. Romero kann wirklich nichts dafür. Wahrscheinlich bin ich ohnmächtig geworden, wie vor zwei Wochen in der Schule.«

Franziska sieht sehr besorgt aus.

»Fiona, du musst zu einem Arzt, vor allem, wenn du schon mal ohnmächtig geworden bist. Wir fahren sofort ins Krankenhaus. Kannst du bis zur Abbiegung laufen? Bis dort kann ich mit dem Auto den Weg hinunterfahren. «

»Es geht schon wieder. Nur mein Kopf tut weh.«

Meine Tante ist ziemlich nervös, als sie mir beim Aufstehen hilft.

Wenn mit ihren Tieren was nicht stimmt, ist sie immer die Ruhe selbst. Um mich macht sie sich wohl mehr Sorgen?

Zuerst laufe ich etwas wacklig los und stütze mich auf ihrem Arm ab. Nach zwanzig Metern fühle ich mich sicher genug, es alleine zu versuchen. An der Ecke steht eine Bank, auf die ich mich setzte, um kurz zu verschnaufen.

»Franziska, reg dich nicht so auf, es geht schon wieder. Das sind nur die Hormone, sagt mein Vater.«

»Ich möchte sicher sein, dass du dich wirklich nicht verletzt hast. Mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spaßen.«

Sie lässt sich nicht davon abbringen, dass ich im Krankenhaus untersucht werden muss.

Franziska Bleifuß rast die zwanzig Kilometer zum Kinderspital. Ich bekomme Angst, als sie so um die Kurven schlittert.

»Nicht so schnell«, ermahne ich sie.

Aber Franziska rast weiter und ich bin sehr erleichtert, als wir die Notaufnahme heil erreichen.

Die Schwester, die uns in Empfang nimmt, platziert mich sofort auf einer Trage und fährt mit mir in eine Box umgeben von Vorhängen.

»Darf ich bitte zur Toilette gehen?«

»Ja, aber nur in Begleitung.«

Meine Tante begleitet mich zur Toilette. Aus dem Spiegel schaut mir ein ziemlich blasses Gesicht entgegen.

»Es kommt gleich ein Arzt. Falls irgendwas ist, rufen Sie mich«, befiehlt die Schwester meiner Tante nach unserer Rückkehr.

Wir müssen sehr lange warten. Ich ahne noch nicht, dass das Warten einen großen Teil meiner Zeit ausmachen wird in den nächsten Wochen.

Neben meiner Trage in der Notaufnahme telefoniert Franziska aufgeregt mit meiner Mutter.

»Ich weiß nicht, was passiert ist. Romero kam allein zurück und da bin ich sie suchen gegangen. Wir sind ins Krankenhaus gefahren und befinden uns in der Notaufnahme. Nein, es geht ihr soweit gut, sie hat bloß Kopfschmerzen. Gut, bis dann.«

»Deine Mutter kommt gleich.«

Endlich betritt ein Arzt den Raum. Er ist groß und dünn. Seine dunklen Augen und schwarzen Haare passen nicht zu seiner blassen Haut. Der Mann kommt bestimmt nie an die frische Luft.

Er schaut mich an und lächelt, wobei er eine Reihe schiefer Zähne entblößt. Dass so was heute noch möglich ist, wo jeder eine Zahnspange verpasst bekommt?

»Hallo, mein Name ist Dr. Hohler. Du bist Fiona?«

Der Name passt zu ihm.

»Ja.«

»Sind Sie Fionas Mutter?«

»Nein, mein Name ist Barmer, ich bin Fionas Tante. Ich habe meine Schwester benachrichtigt, sie kommt gleich.«

Dr. Hohler wendet sich wieder an mich:

»Kannst du dich erinnern, was passiert ist?«

»Nein, ich weiß nur, dass ich mit dem Pferd meiner Tante im Wald ausgeritten bin.«

»Hat das Pferd dich abgeworfen?«

»Nein, das Pferd ist nicht schuld. Ich glaube, ich bin ohnmächtig geworden.«

»Reitest du denn oft? Fühlst du dich sicher beim Reiten?«

»Früher bin ich fast jeden Tag geritten, aber in letzter Zeit nicht. Trotzdem bin ich immer noch eine sichere Reiterin.«

»Wir werden dich gründlich untersuchen und wahrscheinlich werden wir dich auch noch röntgen. Hast du irgendwo Schmerzen?«

»Nur Kopfschmerzen. Zum Glück hatte ich ja den Reithelm auf dem Kopf. Ansonsten bin ich wohl weich gelandet. Ich erinnere mich an nichts.«

»Gut, ich würde dich gerne untersuchen, wenn du einverstanden bist.«

Seine nach Desinfektionsmittel riechenden Hände nähern sich meinem Kopf und drücken vorsichtig auf die Stirn, die Schläfen, dann tastet er die Wangenknochen und Kiefer ab.

»Tut das weh?«

»Nein.«

»Hast du manchmal Kopfschmerzen?«

»Ziemlich oft in letzter Zeit, wir waren auch schon beim Hausarzt. Er meint, es könnte Migräne sein, weil das meine Mutter auch hat.«

»Starke Kopfschmerzen?«

»Mal mehr, mal weniger.«

Er leuchtet mir mit einer kleinen Taschenlampe in die Augen.

»Bist du schon mal bewusstlos geworden?«

Eigentlich wollte ich diese peinliche Geschichte von der Schule nicht erzählen, aber vielleicht war es ja doch wichtig?

»Na ja, vor zwei Wochen in der Schule bin ich plötzlich vom Stuhl gerutscht. Damals dachten wir, es sind die Hormone oder so. Ich hatte meine Tage bekommen an diesem Tag.«

Wieder spüre ich, dass ich etwas rot werde. Es ist so peinlich, dem Arzt davon zu erzählen.

Ich sage ihm aber nicht, dass mir in letzter Zeit öfter am Morgen schwindlig ist und ich sogar schon aus dem Bett geschwankt bin, natürlich ohne Alkohol getrunken zu haben.

»Bist du dann nicht zum Arzt gegangen?«

»Nein, mir war gleich wieder besser. Mein Lehrer wollte, dass meine Mutter mich abholt. Wir dachten, ich werde vielleicht krank, Grippe oder so was. Wissen Sie, meine Mutter ist immer sehr besorgt um mich. Ich habe sie beruhigt, weil ich mich wohl fühlte.«

»Hm, ich schaue mal noch in deinen Hals.«

Ich öffne den Mund ganz weit und muss trotzdem würgen, als er mit dem Holzspatel meine Zunge runter drückt.

»Die Tonsillen sind unauffällig.«

Klar, ich habe ja auch kein Halsweh.

Als Nächstes zückt Dr. Hohler sein Stethoskop und hört mich ab.

»Bitte mal aufsetzen. Tief einatmen, husten, gut.«

Ich mache mich hier zum Affen. Es ist wie früher beim Kinderarzt. Nur habe ich mich damals nicht so unwohl gefühlt. Heute würde ich lieber von einer Ärztin untersucht werden.

Dr. Hohler tastet noch meine Arme und Beine ab und scheint am Ende überzeugt zu sein, dass nichts gebrochen ist.

In diesem Moment öffnet sich die Tür und eine Krankenschwester kommt in Begleitung meiner total aufgelösten Mutter herein.

Sie stürmt auf mich zu und nimmt mich in den Arm.

»Mama bitte, es geht mir gut.«

Das ist voll peinlich, ich bin fünfzehn und nicht fünf.

»Entschuldigen Sie, ich bin Frau Buchmann, Fionas Mutter.«

Sie streckt Dr. Hohler die Hand entgegen. Er nimmt sie nicht und meint stattdessen:

»Ich untersuche Fiona gerade. Die gute Nachricht ist, dass sie nicht ernsthaft verletzt zu sein scheint. Ich mache mir aber Gedanken, weshalb sie bewusstlos geworden ist. Fiona hat gesagt, dass es schon mal passiert ist.«

»Ja, vor etwa zwei Wochen in der Schule ist ihr plötzlich schlecht geworden«, antwortet meine Mutter, »sonst ist sie aber ein gesundes Mädchen.«

»Wir werden ihr Blut abnehmen und einige neurologische Tests durchführen, wenn das für Sie in Ordnung ist.«

»Natürlich.«

Stunden später, einige Stiche in der Armbeuge reicher, einen Becher voll Urin ärmer und nach Fragen über Fragen, die ich beantwortet habe, kommt Dr. Hohler wieder zu mir.

»Wir konnten die Ursache für deine Bewusstlosigkeit bisher nicht finden. Zur Sicherheit wollen wir noch ein EEG machen und wenn das auch nichts ergibt, eine MRT- Untersuchung.«

»Was möchten Sie denn genau untersuchen?«, fragt meine Mutter.

»Mit dem EEG möchten wir eine Epilepsie ausschließen.«

»Fiona hat doch keine Epilepsie!«

Die Stimme meiner Mutter klingt erschrocken.

»Wir möchten nichts übersehen, Frau Buchmann.«

»Schon okay, Mama«, sage ich.

Zunächst heißt es wieder warten, inzwischen bin ich schon vier Stunden hier in der Notfallaufnahme des Krankenhauses.

Meine Mutter ist die ganze Zeit bei mir, was mich einerseits nervt und auf der anderen Seite beruhigt. Natürlich bin ich kein Baby mehr, aber ganz alleine hier warten zu müssen, fände ich auch nicht lustig.

Ich denke an Gian, der sich in Italien die Sonne auf seinen tollen Körper scheinen lässt. Der hat es aber auch gut. Wie ich ihn beneide.

Wenn ich an Gian denke, fällt mir wieder ein, wie ich ihn das erste Mal im Kletterlager getroffen habe. Zuerst dachte ich, so ein arrogantes Arschloch! Das war vor einem halben Jahr, aber mir kommt es vor, als wäre es erst gestern gewesen.

7.10.13

»Pass auf, dass du nicht abstürzt. Du gehst zuviel Risiko ein«, rief mir der Typ von oben zu.

Wie hieß er noch mal? Wir hatten uns morgens alle in der Runde vorgestellt. Was will der von mir? Ich klettere schon, seit ich sechs Jahre alt bin. Seitdem gehe ich mit meinem Vater zwei-, dreimal pro Monat in die Kletterhalle. In den Bergen waren wir auch schon zusammen klettern. Mein Vater hielt es für eine gute Idee, dass ich an einem Kletterlager für Jugendliche in den Bündner Bergen teilnehme. Bis vor einer Minute war ich noch derselben Meinung, doch nun kamen mir Zweifel. Um zu beweisen, dass der Typ keine Ahnung hatte, stieg ich rasch bergauf und hangelte mich in Affengeschwindigkeit von Fels zu Fels. Das Seil von oben begann durchzuhängen, doch ich achtete nicht darauf. Konzentriert machte ich Bewegung für Bewegung, Beine und Arme im Wechsel.

Plötzlich passierte es, ich rutschte ab und spürte den Fall. Mist! Das Seil spannte sich und ich knallte mit voller Wucht an die Felsen. Der Helm auf dem Kopf schützte mich vor schlimmeren Verletzungen, aber blaue Flecke waren mir sicher.

Über mir hörte ich: »Spinnst du, was habe ich grade gesagt?«

Der Typ hatte mich halten können, zum Glück. Es ging hier sicher fünfzig Meter steil runter. Mein Herz klopfte wie wild, meine Hände zitterten und waren vom Schweiß ganz nass, als ich wieder Halt an den Felsen suchte. Wirklich Glück gehabt!

»Abstieg!«

Das Kommando kam von oben.

Unten angekommen, ging er auf mich los:

»Hast du sie noch alle, wir hätten beide draufgehen können! Was hast du dir dabei gedacht? Das ist doch kein Lager für Anfänger. Bist du überhaupt schon geklettert? Die Sicherheitsmaßnahmen sind für alle gleich. Ihr Stadthäschen meint immer, für euch gilt das nicht!«

»Wie bist du denn drauf? Ich klettere schon lange und ich kenne die Vorschriften. Was kann ich dafür, dass du so langsam voran gestiegen bist! Vielleicht hätten wir lieber tauschen sollen.«

»Sicher, dann gäbe es uns beide vielleicht nicht mehr!«

Natürlich hatte er Recht, aber niemals würde ich das zugeben. Die ganze Zeit schaute ich auf den Boden in der Hoffnung, von dort eine gute Antwort zu bekommen.

Der Typ nahm den Helm vom Kopf und fuhr sich mit der linken Hand durch die braunen Haare.

Nach einem Moment Zögern druckste ich: »Krieg dich wieder ein. Ist ja nichts passiert. Beim nächsten Mal bin ich vorsichtiger. Übrigens danke fürs Festhalten.«

Er schnaubte wütend und drehte sich halb von mir weg, als wollte er mich stehen lassen. Dann knurrte er:

»Schon gut, ist jetzt auch egal. Wie heißt du überhaupt?«

»Fiona, und du?«

»Gian.«

Ein typischer Bündner Name und er hatte diesen süßen Dialekt. Außerdem sah er auch noch super aus.

Seine Muskeln zeichneten sich unter dem hellen T-Shirt ab, die Haut war noch gebräunt vom letzten Sommer. Bisher hatte ich das gar nicht bemerkt. Am Morgen hatte ich ihn nur als Kletterinstruktor mit Helm und Ausrüstung gesehen.

»Das erste Lager?«

»Ja, aber ich gehe oft in der Halle klettern.«

»Das ist nicht dasselbe. Im Gelände ist Klettern schwieriger und vor allem gefährlicher.«

»Im Gelände bin ich aber auch schon geklettert. Sorry, ich war ungeduldig und wollte halt schnell oben sein.«

»Wer schnell oben sein will, ist noch schneller unten!«

»Den Spruch habe ich auch schon gehört. Erzähl mir mal was Neues.«

Mein Satz kam ziemlich schnippisch rüber.

»Lassen wir das. Wenn du morgen mit dem Kurs fortfahren willst, musst du die Sicherheitsvorschriften einhalten, sonst fährst du nach Hause.«

»Alles klar, tut mir leid.«

Ich zwang mich, ihm direkt in die Augen zu schauen, und legte so viel Reue in meinen Ausdruck, wie ich aufbringen konnte.

Seine Augen waren olivgrün und um diese langen dunklen Wimpern beneidete ihn bestimmt jedes Model. Die braunen Haare waren total verstrubbelt.

»Hat es sehr wehgetan? Du bist ganz schön an die Felsen geknallt.«

»Geht schon.«

Meine blauen Flecken und Schrammen würde ich später unter der Dusche begutachten. War schließlich selber schuld daran und jammern wollte ich auf keinen Fall. Lieber nutzte ich die Gelegenheit, Gian noch ein bisschen auszufragen.

»Kommst du von hier?«

»Ich bin in einem Dorf hier in Nähe aufgewachsen. Aber in diesem Sommer bin ich mit meinen Eltern und Geschwistern in die Nähe von Zürich gezogen.«

»Echt, ich komme auch aus dem Kanton Zürich!«

»Ist nicht zu überhören.«

Schon wieder hatte ich das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen.

»Ich finde den Bündner Dialekt auch cooler als den Zürcher, aber ich rede nun mal so wie alle um mich herum. Arbeitest du in den Ferien immer als Kletterinstruktor?«

»Ja, da kann ich Spaß haben und Geld verdienen, verbinden. Außer es kommen Leute wie du, dann wird es anstrengend und nervig.«

Die Bemerkung entkräftet er, indem er mir zuzwinkert.

»Na egal, wir starten morgen noch mal von vorn, ich glaube, du bist talentiert, siehst auch ziemlich sportlich aus.«

Mein Kopf fühlte sich heiß an, ich werde schnell rot, wenn mir etwas peinlich ist. Sollte das etwa ein Kompliment sein? Es war besser, mich schnell zu verdrücken.

»Hm, ich geh dann mal. Wir sehen uns während des Essens.«

»Klar, bis dann.«

Tatsächlich hatte ich einige Schrammen und blaue Flecken abbekommen. Nichts, was mich morgen vom Klettern abhalten konnte. Nach der Dusche zog ich meine neuen eng anliegenden Jeans an und mein Lieblings T-Shirt, das mir schon fast zu klein war. Darüber noch eine Kapuzenjacke, abends konnte es draußen in den Bergen schon kühl werden.

Die Aussicht von den Bänken vor der Hütte war fantastisch. Die Sonne ging bald unter und der Himmel hatte sich rotorange gefärbt, davor die wunderschöne Kulisse der Berge über der Baumgrenze. Unter uns leuchtete der Wald in allen Farben des Herbstes: gelb, orange, rot und braun in sämtlichen Schattierungen.

Auf den Holztischen stand alles zum Abendessen bereit: Salat, Brot, Schinken und Käse, zum Trinken Wasser und Tee. Wir hatten diese Woche abwechselnd Küchendienst. Ich war erst am nächsten Tag an der Reihe und genoss es, mich nur setzen und reinhauen zu dürfen. Mein Hunger war riesig, bis Gian nach Duschbad duftend auftauchte, sich mir gegenübersetzte und grinsend meinte: »Guten Appetit, Fiona.«

Dieses Mal wusste ich, dass ich feuerrot wurde.

»Schöner Kontrast zu deinen blonden Haaren«, sagte er und es wurde noch schlimmer. Danach brachte ich keinen Bissen mehr runter, so schlecht war mir.

Na super, dabei wollte ich Gian auf keinen Fall zeigen, dass er mir gefällt. Genau der Typ, der denkt, er kann jede haben. Bei mir wird er sicher nicht landen, dachte ich, das kann er sich abschminken.

Am nächsten Tag kletterten wir wieder zusammen und ich hielt mich an die Vorschriften. So schnell wollte ich auch nicht wieder nach Hause fahren. Gian baggerte mich an, doch nicht nur mich, jedes andere Mädchen bekam ebenfalls seine volle Aufmerksamkeit. Ganz Mister Charming und sich seines Erfolges bei Mädchen sehr sicher. Bei mir sollte er auf Granit beißen.

Die Woche verging im Flug. Gian hatte sich in meinem Kopf festgesetzt, obwohl ich mich so dagegen wehrte. Beim Abschied gab er mir die drei Küsschen, wie sie sich gute Bekannte geben, linksrechts-links, es schien ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, diese Reihenfolge einzuhalten.

Vergiss ihn ganz schnell, der hat schon längst eine Freundin oder auch zwei oder drei, sagte ich mir.

16.10.13

Ein paar Tage nach dem Lager erhielt ich eine SMS von einer nicht gespeicherten Nummer.

»Hallo Fiona. Wie geht es dir?«

»Wer bist du?«, schrieb ich zurück.

Ich hasse anonyme SMS.

»Weißt du nicht, wer ich bin? Ich dachte, du hast mich vielleicht vermisst?«

»Was soll das? Schreib, wer du bist oder lass es ganz sein!«

»Ich bin’s, Gian.«

Gian schreibt mir?

»He, Gian, wie geht’s?«

»Gut und dir?«

»Auch gut, woher hast du meine Nummer?«

»Telefonverzeichnis der Teilnehmer. Schon vergessen, ich bin Kletterinstruktor, da muss ich wissen, wer am Kurs teilnimmt. Deine Adresse habe ich auch.«

»Und, was soll das heißen? Dass du mich besuchen kommen willst?«

»Gerne.«

Der will mich verarschen, dachte ich.

»War ein Scherz. Ich möchte nicht, dass du mich besuchst.«

»Warum nicht? Ich dachte, du magst mich.«

»Und ich denke, du magst eine Menge Mädchen.«

»Was soll das denn bedeuten? Wir können uns einfach mal treffen und quatschen. Vielleicht wäre es schön, wenn wir uns näher kennen lernen?«

»Du kennst mich schon vom Kletterlager und ich dich auch.«