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Der Nordkanal wurde Mitte des 19 Jh. für kurze Zeit schiffbar gemacht, dass verursachte eine erhebliche Vernässung des Umlandes. Davon sieht man aber heute nichts mehr
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Veröffentlichungsjahr: 2015
Franz kam am frühen Morgen mit einem sehr überraschenden Vorschlag zu unserer Gruppe. Unsere Gruppe, das sind Erich, Päule, Franz und ich.
Franz fragte uns mit wichtigem Gesicht: „ Nordkanal, kennt ihr den Nordkanal?“
Bedächtiges Nicken von Päule: „ Jau!“
Auch Erich nickte zustimmend, auch ich konnte zu stimmen.
„Was haltet ihr davon, wenn wir mal den Nordkanal abfahren?“ Franz sah sich gespannt um.
„Der Nordkanal beginnt, wenn ich mich recht erinnere, in Neuss und endet in Holland!“ Warf ich ein.
„ Stimmt“, kam es fröhlich von Franz, „ es sind etwas über hundert km!“
„ Ich fahre keine hundert km am Tag.“ Sagte Erich ruhig.
„ Mensch, ich doch auch nicht.“ Kam es schnell von Franz.
Schweigen in der kleinen Runde.
„Wir fahren die Strecke in Etappen“,begann Franz wieder.
„Was meinst Du mit Etappen?“ Fragte Erich nach.
„Na, wir fahren mit dem Zug bis Neuss und fahren ca. 30 km bis Viersen und lassen uns dann abholen. Den nächsten Tag fahren wir von Viersen bis Venlo und die dritte Etappe dann von Venlo bis Nederweert.“
Gespannt hielt Franz inne und sah uns der Reihe nach an.
„ Das ist machbar.“ Kam es in der ruhigen Art von Erich.
„Wer organisiert das Abholen und hinbringen?“ Fragte Päule nach.
„Macht mein Schwiegersohn, habe ich schon nachgefragt!“ Erwiderte Franz schnell.
„Einigen wir uns auf einen Start – Termin und dann Mann los.“ nickte ich zustimmend.
„Klasse.“ Hocherfreut rieb sich Franz die Hände.
Wir einigten uns auf Dienstag, um 8 Uhr am Bahnhof!
Alle waren überpünktlich und als der Zug kam ,suchten wir das Abteil, in dem wir mit den Fahrrädern Platz fanden.
Zwei weitere Radfahrer saßen schon in dem Abteil und schnell entstand ein Gespräch.
Die Fahrrad – Tour entlang dem Nordkanal war den beiden Männern unbekannt und nach einer ausschweifenden Information von Franz, waren sich die Beiden sicher, dass sie diese Tour auch fahren werden!
Während der Zug Neuss entgegen strebte, las ich etwas über den Nordkanal.
Napoleon wollte mit dem Bau des Nordkanals vom Rhein bis nach Antwerpen ( damals französischer Seehafen!) den Gütertransport vereinfachen und zu beschleunigen.
In der Auseinandersetzung mit England wollte Napoleon zusätzlich erreichen, dass der gesamte Handel der Engländer mit dem Festland unterbunden wurde.
Darüber hatten der Zug Neuss erreicht und wir bugsierten unsere Fahrräder durch die Menschenmenge vom Bahnsteig herunter aus den Bahnhof auf die Straße.
Weil alle vier Neuss schon kannten, fuhren wir zu dem Startpunkt an der Rhein Mündung der Erft in Grimmlingshausen.
Wir fuhren Richtung Kaarst, immer schön am Ufer des Nordkanals entlang, der uns schnurgerade nach Kaarst brachte.
Die Dämme des Nordkanals wurden später als Bahntrasse genutzt, noch heute fahren die Regiobahnen über diese Trasse. Die Fietsallee zieht nun durch offenen grüne Landschaft, stets begleitet von dem Wasser des Nordkanals.
Der Nordkanal wurde Mitte des 19 Jh. für kurze Zeit schiffbar gemacht, dass verursachte eine erhebliche Vernässung des Umlandes.
Davon sieht man aber heute nichts mehr
Der Rastplatz in Willich markiert den Endpunkt des Wasser führenden Abschnitts des Nordkanals. Hier löschten vor gut 200 Jahren Schuten ihre Ladung.Die Kohle musste auf Pferdewagen weiter ins Hinterland gebracht werden.
Jetzt verläuft der Fietspad ( Radweg!) entlang der Niers, abseits der Straßen durch Wiesen und Felder. Dem kleinen Fluss fiel bei der Planung des Nordkanals eine wichtige Aufgabe zu, er sollte zusammen mit der Erft den Kanal mit Wasser versorgen.
Am Kreuzungspunkt der geplanten Kanaltrasse mit der Niers erwartete uns eine „Erlebnisbrücke“
Franz war kam zum bremsen, mit viel Hauruck versuchte er die Brücke zu bewegen. Päule und ich fielen vor lauter Lachen fast in die Niers.
Ein Stück weiter am Ufer der Niers, sehen wir uns eine Information Tafel des Niersverbandes an, die uns über den historischen Nordkanal Bescheid gab.
Mönchengladbach lassen wir links liegen, sehen uns aber den Rheinpark an, der eine typische Rhein – Auen – Landschaft zeigt.
Mönchengladbach verlassen wir in westlicher Richtung und folgen der Fietsallee durch Wiesen, Felder und viel Wald und erreichen bald schon den Stadtrand von Viersen.
Durch Viersen schlängelt sich der Radweg durch ruhige Straßen und nach Unterquerung der Bahnlinie erreichen wir ein neues Wohngebiet. Hier können wir uns den vorgesehenen Verlauf des Nordkanals anhand eines 500 m Wasserbandes verdeutlichen.
Vorbei an dem alten Brückenwärterhaus geht es weiter nach Süchteln, einem Stadtteil von Viersen.
Hier endet unsere erste Etappe entlang des Nordkanals und wir alle freuen uns auf die zweite Etappe, die uns bis Venlo / Holland bringen soll.
Stolz strahlt Franz vor Freude, das seine Idee so gut angekommen ist! Schulter klopfen und schon hören wir ein hupen, der „Fahrdienst ist eingetroffen! Fotos. Franz.... Erich...... wenig Fotos, aber wir hatten Spaß satt!