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Ein geheimnisvoller Fremder, der allen Ernstes behauptet, der Teufel persönlich zu sein, lädt zu einer Pressekonferenz. Eine Handvoll neugieriger Journalisten erscheint. Natürlich rechnet keiner von ihnen damit, dass dieser Aufschneider tatsächlich der Teufel ist. Doch sie alle werden eines Schlechteren belehrt: Der Leibhaftige – charmant, boshaft und zynisch – eröffnet ihnen, dass er gekommen ist, um endlich einmal die „Ganze Wahrheit“ über sich selbst und sein Wirken in der Welt zu offenbaren. Die meisten der Anwesenden ergreifen bald die Flucht. Nur der mutige Journalist Richard Kolbach bietet dem Teufel die Stirn und bringt ihn mit klugen Nachfragen immer wieder an den Rand seiner düsteren Fassung.
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Seitenzahl: 160
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Jens Böttcher
Interview mit dem Teufel
Ein Theaterstück in zwei Akten
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
ISBN 9783865066008 © 2011 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers Umschlag: Gemälde von Mihály Zichy, »Lucifer«, 1887. Umschlaggestaltung: Brendow Verlag, Moers. Satz: Satzstudio Winkens, Wegberg
1. digitale Auflage 2013: Zeilenwert GmbH
www.brendow-verlag.de
Cover
Titel
Impressum
Die handelnden Personen in der Reihenfolge ihres Auftretens
Erster Akt
Ein überraschendes Geständnis
Zweiter Akt
Die ganze Wahrheit
Die handelnden Personen in der Reihenfolge ihres Auftretens
Richard Kolbach, Reporter beim Mühlhofener Merkur. Drei weitere Print-Journalisten aus der Region: Martin Rüttger, Thorsten Schmelzer und Katie Meggle. Dazu das zweiköpfige Fernsehteam eines kleinen, ortsansässigen TV-Senders: Fred Harnik und sein Assistent.
Der Teufel in Menschengestalt. Ein Gentleman mittleren Alters. Er hat ein markantes Gesicht mit einem lässigen Viertagebart. Er sieht überaus elegant aus und trägt einen dunklen Designeranzug. Wenn er nicht gerade einen cholerischen Anfall hat, spricht er sanft und beherrscht. Gelegentlich kichert er etwas irre.
Janine Berger, Hotelangestellte und – wie sich herausstellen wird – eine sehr gute Bekannte von Kolbach.
Dr. Kuhn, Notfall-Psychiater auf der Suche nach einem Patienten.
Zwei Sanitäter.
Wie bist du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! Wie bist du zu Boden geschmettert, Überwältiger der Nationen! Und du, du sagtest in deinem Herzen: »Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über den Sternen Gottes meinen Thron aufrichten und mich niedersetzen auf den Versammlungsberg im äußersten Norden. Ich will hinaufsteigen auf Wolkenhöhen, dem Höchsten mich gleichmachen.«
JESAJA 12,12 –15
Home is where the heart is, ain’t that what they always say? But my heart lies in broken pieces scattered along the way.
STEVE EARLE, Hometown Blues
Auftaktszene, Bühnenbild. Das Konferenzzimmer eines Hotels. Hinter den Fenstern mit üppigen Vorhängen ein trübes Herbstszenario. Nachmittagslicht. Eine beinahe leere Bühne: nur ein Rednerpult mit Mikrofon, davor platziert ein Dutzend Stühle. Getragene, etwas schräge Kammermusik erklingt. Reporter Richard Kolbach betritt das Podium. Er geht zum vorderen Bühnenrand und wendet sich direkt an das Publikum. Die Musik endet.
KOLBACH Guten Abend, meine Damen und Herren. Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle: Mein Name ist Kolbach, Richard Kolbach, ich bin Journalist. Zugegeben, nicht gerade einer von Weltruf. Also, ich meine, keiner von denen, die in nächster Zeit für den Pulitzerpreis nominiert werden. Oder für irgendeinen anderen Preis. Ich schreibe für den Mühlhofener Merkur. Das ist eine sehr kleine Zeitung. Aber Mühlhofen ist ja auch ein kleiner Ort. Normalerweise ist nicht viel los hier. Es ist beschaulich und ruhig, eine fromme Gegend mit einfachen Menschen. Aber ich lebe gerne hier. Und ich mag meinen Job. Oder besser: Ich hab ihn gern gemocht, bis vor Kurzem. hat sich verändert. An jenem Tag. Genau deshalb möchte ich Ihnen von dieser eigentlich ganz unglaublichen Begebenheit erzählen.
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