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Es gehört zur Natur des irdischen Lebens, dass Menschen von Kummer und Sorgen geplagt werden. Denn das Diesseits ist ein Ort, wo Krankheiten, Elend und Not fast allgegenwärtig sind. Daher zählt es zu den vielen Vorzügen, die das Paradies vom Diesseits auszeichnen, dass es im Paradies weder Kummer noch Sorgen gibt. Allah Teala sagt: Darin widerfährt ihnen weder Mühsal, noch werden sie daraus vertrieben. (Sure 15,48 ung. Bedeutung) Es existieren unterschiedliche Arten von Kummer und Sorgen. Ebenfalls sind die Ursachen für sie vielfältig. Doch der Islam bietet für jedes Problem die beste Lösung. Und so bietet er auch islamische Heilmittel gegen Kummer und Sorgen. In diesem Büchlein befinden sich einige nützliche Ratschläge und Hinweise, belegt durch den Quran und die authentische Sunna des Propheten (sav). Wer sie befolgt, der wird - mit Allahs Erlaubnis- von Kummer und Sorgen geheilt.
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Seitenzahl: 98
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Islamische Heilmittel gegen Kummer und Sorgen
عِلاَجُ الْهُمُومِ
Muhammad Salih al-Munajjid
بِسۡمِ ٱللَّهِ ٱلرَّحۡمَٰنِ ٱلرَّحِيمِ
Impressum
Titel:عِلاَجُ الْهُمُومِ
Islamische Heilmittel gegen Kummer und Sorgen
Verfasser:Muhammad Salih al-Munajjid
ISBN:978-3-941878-86-0
Übersetzung: Sami M’Barek
Islamisches Lektorat: Muhamed Seyfudin Ciftci (www.abuanas.de)
Sprachliches Lektorat: Dóra György
Copyright © 2012 by Moschee-Verlag
Anschrift:
Moschee-Verlag
Muhamed Ciftci
Aussigstr. 4
38114 Braunschweig
Tel: +491711821582
www.moscheeverlag.de
Haftungsausschluss:
Liste der verwendeten Lautumschrift
1.
Alif, Hamza
a,
ا أ ء
wie deutsches a, meist kein reines a, sondern nach ä oder o hin verfärbt
2.
Bā
b
ﺏ
wie deutsches b
3.
Tā
t
ﺕ
helles, vorn gesprochenes t
4.
Thā
ṯ
ﺙ
stimmloser Lispellaut wie englisches th in „thing“ oder „three“
5.
Dschīm
ǧ
ﺝ
stimmhaftes dsch wie in Dschungel
6.
Ḥā
ḥ
ﺡ
scharfes, ganz hinten in der Kehle gesprochenes ḥ
7.
Chā
ḫ
ﺥ
raues, deutsches ch wie in Bach, vor und nach allen Vokalen, hinten im Mund zu sprechen
8.
Dāl
d
ﺩ
wie deutsches d
9.
Dhāl
ḏ
ﺫ
stimmhafter Lispellaut wie englisches „th“ in „the“
10.
Rā
r
ﺭ
rollendes Zungenspitzen-r
11.
Zāy
z
ﺯ
weiches, stimmhaftes s, wie deutsches s am Silbenanfang in „sehr“ oder „Silber“
12.
Sīn
s
ﺱ
hartes, stimmloses s wie deutsches ß, auch am Silbenanfang
13.
Schīn
š
ﺵ
wie deutsches sch
14.
Ṣād
ṣ
ﺹ
dumpfes, stimmloses s, durch Pressen der Zunge an den Obergaumen gebildet
15.
Ḍāḍ
ḍ
ﺽ
dumpfes, stimmhaftes d, durch Pressen der Zunge an den vorderen Obergaumen gebildet
16.
Ṭā
ṭ
ﻁ
dumpfes, stimmloses t ohne Hauchlaut, durch Pressen der Zunge an den Obergaumen gebildet
17.
Ẓā
ẓ
ﻅ
dumpfes, stimmhaftes d, durch Pressen der Zungenspitze an den vorderen Obergaumen gebildet
18.
ʿAin
ʿ
ﻉ
ein ganz tief in der Kehle angesetzter, mit zusammengepresster Stimmritze gebildeter Reibelaut
19.
Ghain
ġ
ﻍ
Gaumen-Zäpfchen-r wie das g in norddeutsch Wagen
20.
Fā
f
ﻑ
wie deutsches f
21.
Qāf
q
ﻕ
hinten im Gaumensegel gesprochenes, hauchloses k
22.
Kāf
k
ك
helles, vorn gesprochenes k
23.
Lām
l
ﻝ
wie deutsches l
24.
Mīm
m
ﻡ
wie deutsches m
25.
Nūn
n
ﻥ
wie deutsches n
26.
Hā
h
ﻩ
leichtes, deutsches h, wie Hallo, Herbst, auch im Silbenschluss konsonantisch, also kein Dehnungs-h, sondern gehaucht
27.
Wāw
w, ū, u
و
rundes Lippen-w wie englisches „wide“ oder „why“
28.
Yā
y
ي
wie deutsches j in „Ja“ oder „Joghurt“
Kurze Vokale
َ
kurzes a
a
sa
سَ
ِ
kurzes i
i
si
سِ
ُ
kurzes u
u
su
سُ
Verlängerungen
ا
langes a
ā
bāb
باب
ي
langes i
ī
fī
في
و
langes u
ū
Abū
أبو
Verdopplung der Konsonanten
ّ
Doppelt gesprochen
awwal
أَوَّلَ
Sukun – kein Vokal
ْ
Fehlen eines Vokals
abtar, qull
أَبْتَر ، قُلْ
Diphthonge – Doppellaute
ai
يْ
bait
بَيْت
au
وْ
qaul
قَوْل
Hamza – der Kehlkopfverschlusslaut
ء
’
a
Stimmabsatz im Deutschen, wie das deutsche a in be-achten; im Arabischen nicht nur am Silbenanfang, sondern auch am Silbenschluss vorkommend
Im Namen Allāhs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
Islamische Heilmittel gegen Kummer und Sorgen
Alles Lob gebührt Allāh, dem Herrn der Welten, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen, dem Herrscher am Tage des Jüngsten Gerichts. Ich bezeuge, dass es keine anbetungswürdige Gottheit gibt außer Ihm, dem Herrn der früheren und späteren Generationen und dem Erhalter der Himmel und der Erden. Allāhs Friede und Segen seien auf dem, der als eine Barmherzigkeit für alle Welten entsandt wurde. Ich bezeuge, dass er wahrlich der Gesandte Allāhs ist. Allāhs Friede und Segen seien auf ihm, seiner Familie, seinen Gefährten sowie auf allen, die bis zum Jüngsten Tag seiner Rechtleitung und seiner Spur folgen.
Es gehört zur Natur dieses irdischen Lebens, dass Menschen von Kummer und Sorgen geplagt werden. Denn das Diesseits ist ein Ort, wo Krankheiten, Not und Elend fast allgegenwärtig sind. Daher zählt es zu den vielen Vorzügen, die das Paradies vom Diesseits auszeichnen, dass es im Paradies weder Kummer noch Sorgen gibt.
لَا يَمَسُّهُمۡ فِيهَا نَصَبٞ وَمَا هُم مِّنۡهَا بِمُخۡرَجِينَ
Darin widerfährt ihnen weder Mühsal, noch werden sie daraus vertrieben.1
Das Wohlbefinden der Paradiesbewohner wird durch nichts getrübt, nicht einmal durch ein Wort:
لَا يَسْمَعُونَ فِيهَا لَغْوًا وَلَا تَأْثِيمًا (٢٥) إِلَّاقِيلًا سَلَامًا سَلَامًا
Weder hören sie darin unbedachte Rede noch Anklage der Sünde,
sondern nur den Ausspruch: „Frieden! Frieden!2
Es gehört ebenfalls zur Natur des Diesseits, dass die Menschen in ihren unterschiedlichen Lebenslagen und verschiedenen Umständen andauernd Leid und Not ausgesetzt sind. Allāh, Der Selbst die absolute Wahrheit ist, sagt hierüber im edlen Qurʾān:
لَقَدْ خَلَقْنَا الْإِنسَانَ فِي كَبَدٍ
Wir haben den Menschen ja (zu einem Leben) in Bedrängnis erschaffen.3
Der Mensch ist traurig über die Vergangenheit, besorgt über die Zukunft und betrübt über die Gegenwart.
Wenn ihm etwas Unangenehmes widerfährt, so wirkt es sich sofort auf das Herz aus: Wenn diese Angelegenheit in der Vergangenheit liegt, löst sie Trauer aus. Liegt sie dagegen in der Zukunft, dann löst sie Sorge aus. Und liegt sie in der Gegenwart, so löst sie Kummer aus.
Die Herzen unterscheiden sich sehr voneinander, was die Intensität und die Dauer von Kummer und Sorgen in ihnen anbelangt. Dies hängt prinzipiell damit zusammen, wie viel Glauben (Īmān) oder auch wie viele Sünden und Ungehorsam im Herzen verborgen sind. Demgemäß gibt es zwei Arten von Herzen: ein Herz, das sich dem Allerbarmer unterworfen hat. Es ist gefüllt mit Licht, Leben, Freude, Fröhlichkeit, Glücksgefühlen und allen Schätzen des Guten. Und dann gibt es noch das andere Herz: Es das Herz, das sich dem Satan unterworfen hat. Darin sind Enge, Finsternis, Tod, Trauer, Kummer und Sorgen …4
Die Menschen sind in ihren Sorgen sehr verschieden. Das hängt einerseits mit der Ursache dieser Sorgen zusammen. Andererseits ist die aktuelle Lebenslage des Betroffenen entscheidend. Und ebenso kommt es auf die individuelle Verantwortung an, die auf jeden von ihnen lastet.
Eine Art von Sorgen sind positive Sorgen, d. h. Sorgen um islamisch edle und lobenswerte Ziele. Diese Art von Sorgen zu haben, ist ein gutes Zeichen. Hierzu zählen beispielsweise die Sorgen eines Gelehrten, der damit beschäftigt ist, eine Lösung für ein schwerwiegendes Problem zu finden, auf das die Muslime dringend eine Antwort brauchen. Seine Sorge ist vor allem dann groß, wenn die Sachlage ernst und kompliziert ist und es scheinbar keine Lösung hierfür gibt.
Ein weiteres Beispiel ist die Sorge, die der Anführer (Imām) der Muslime hat, weil er sich viele Gedanken über die Probleme seiner Untertanen macht. Und genau das hat die beiden ʿUmars (d. h. ʿUmar Ibn Al-Ḫaṭṭāb und ʿUmar Ibn ʿAbd Al-ʿAzīz) und auch andere muslimische Anführer immer wieder beunruhigt und ängstlich gemacht. Was ʿUmar Ibn Al-Ḫaṭṭāb anbelangt, so hat er seine Armee zusammengestellt, während er sich im Gebet befand. Dabei trifft ihn keine Schuld, weil er hierfür entschuldigt war. Auch war er es, der große Sorge in sich trug, dass vielleicht ein Maultier im Irak stolpern könnte.5
Was ʿUmar Ibn ʿAbd Al-ʿAzīz betrifft, so drückte er seine gewaltigen Sorgen über die Verantwortung folgendermaßen aus. Er sagte: „Ich bin dabei, eine Aufgabe6 zu bewältigen, bei der mir niemand außer Allāh helfen könnte. Denn die älteren Menschen haben in diesem Zustand ihr Lebensende erreicht, die Jugendlichen sind mit ihm aufgewachsen, die Nichtaraber haben währenddessen Hocharabisch gelernt und die Wüstenbeduinen sind unter diesen Umständen in die Städte gezogen. Dieser Zustand ist so stark verankert, dass sie glauben, was sie tun, gehöre wirklich zur Religion, und sie sehen nur das, was sie tun als die absolute Wahrheit – und sonst nichts anderes.“7