Karma is a Bitch - Katrin Knecht - E-Book

Karma is a Bitch E-Book

Katrin Knecht

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Beschreibung

Mit dem Karma ist es so eine Sache. Man sagt, dass alles, was man tut, letztendlich wieder auf einen selbst zurückfällt. Diana ist 19 und schwer in ihren Kumpel Benni verliebt. Nur blöd, dass sie dessen gutaussehenden Freund Sascha so gar nicht leiden kann, und noch blöder, dass sie plötzlich beginnt, Gefühle für diesen Beau zu entwickeln. Unverhofft landet Diana mit beiden Männern im Bett und findet nur dank Rat und Tat ihrer besten Freundin Jessica aus der Dreiecksgeschichte. Erst, als es fast zu spät ist, findet Diana heraus, für welchen der beiden ihr Herz wirklich schlägt.

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Hiermit möchte ich mich herzlich bei meiner lieben Freundin Bibi bedanken, die mehr als nur eine Geburtshelferin für meinen Roman war.

Weiterhin bedanke ich mich bei meinem Testleser Burkhard Sonntag sowie bei den lieben Personen, die ihre Fotos für mein Cover zur Verfügung gestellt haben

Katrin Knecht

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 1

Mit dem Karma ist es so eine Sache. Man sagt, dass alles, was man tut, letztendlich wieder auf einen selbst zurückfällt. Ich rechnete mir aus, ob ich gerade eher ein gutes oder ein schlechtes Karma hatte, während ich im Hausflur meiner Wohnung auf-und ablief. Letzte Woche hatte ich eine alte Dame an der Supermarkt-Kasse vorgelassen. Das wäre ein Pluspunkt auf dem Karma-Konto. Kurz danach hatte ich jedoch einen anderen Autofahrer angeschrieen, der mir die Vorfahrt genommen hatte. Mist.

„Jessi, ich bin so aufgeregt, was soll ich nur anziehen? Ich hab gar nichts Gescheites in meinem Schrank!“

Meine arme beste Freundin musste wirklich viel Geduld für mich aufbringen. Ich ähnelte eher einem hysterischen Huhn als einer jungen Frau von neunzehn Jahren, so nervös, wie ich zwischen Kleiderschrank und Spiegel hin- und herwuselte. Jessica Nagler war die Ruhe in Person und vermutlich gerade deshalb schon seit sieben Jahren meine beste Freundin. Wir waren wie Feuer und Wasser und ergänzten uns daher ganz gut. Ich war der Typ unkonzentrierter Chaot, immer unter Strom und meistens in Bewegung, rasch zu begeistern und genauso schnell gelangweilt. Jessi dagegen pflegte schon seit ihrer Kindheit dieselben Hobbies. Sie liebte Ordnung und ihre Klamotten lagen immer fein säuberlich geordnet auf akkuraten Stapeln in ihren Kleiderfächern, während mein eigener Kleiderschrank meistens aussah wie nach einer Bombenattacke – vor allem heute, an diesem für mich überaus wichtigen Tag.

Der Grund für das Chaos in meinem Schrank – und nicht nur dort – war Benni. Ich hatte ihn vor ein paar Monaten in der Diskothek Absolut in Mössingen kennen gelernt und mich auf Anhieb super mit ihm verstanden. Obwohl ich seit unserer ersten Begegnung bis über beide Ohren in ihn verknallt war, spielte ich ihm gegenüber die coole Kumpel-Freundin. Zu groß war meine Angst, die aufkeimende Freundschaft zu zerstören, wenn ich ihm meine Gefühle zeigen würde.

Bisher hatte ich Benni immer zufällig im Absolut getroffen. Heute wollte er Jessi und mich zum ersten Mal mit in den Mähringer Motorradclub nehmen. Als begeisterter Motorradfahrer war er dort seit geraumer Zeit Stammgast.

Doch zuvor brachte mich die Suche nach dem perfekten Outfit beinahe zur Verzweiflung. Ich wollte nach taffer Bikerbraut aussehen. Da ich mich normalerweise eher in einer Mischung aus frech und elegant stylte, hatte ich ausschließlich schicke Tops und Stoffhosen, Kleider und Röcke vor mir. Mittlerweile lag fast der komplette Inhalt meines Kleiderschranks auf dem Fußboden verstreut.

„Aaaargh“, schrie ich jammervoll, „warum hab ich blöde Kuh nicht wenigstens eine Lederjacke? Und wenn es nur eine aus Kunstleder wär!“

Jessi erhob sich grazil von meinem Bett. Sie hätte mit ihren 1,82 m glatt Model werden können. Darüber hinaus war sie alles andere als eine Tussi. Sie passte optisch viel besser in einen Motorradclub als ich.

„Ach, Mini!“ Jessica legte mir beruhigend ihre Hände auf die Schultern. Sie nannte mich immer Mini, wenn ich anfing, wirklich nervig zu werden, also mindestens zwanzigmal am Tag. Mit meinen 1,68 m konnte man mich zwar nicht wirklich klein nennen, aber neben meiner großen Freundin fühlte ich mich winzig, weswegen ich ursprünglich dachte, sie bezöge „Mini“ auf unseren Größenunterschied. Wie war mir damals die Kinnlade heruntergefallen, als sie mir lachend erklärt hatte, dass sie mit dem Spitznamen die Größe meines Gehirns meinte! Na, ich wusste ja, dass sie damit nur scherzte. Hoffte ich.

„Hilf mir, Jessi! Und nenn mich bitte nicht Mini! Was soll denn sonst mein Schnuckel denken? Auch für dich bin ich heute schlicht und ergreifend Diana!“ bat ich sie. Wie immer, wenn ich aufgeregt war, fuchtelte ich mit meinen Händen herum, während ich redete. Dabei verhakte sich meine rechte Hand in einem schwarzen Top, das zur Hälfte über einer Stuhllehne hing. Ich zog es zu mir heran und beäugte es näher. Es handelte sich um eins meiner Lieblingsstücke. Ein schwarzes Neckholder-Top aus Samt. Bauchfrei. Sehr sexy. Sehr edel. Meine Augen leuchteten.

„Das würde Benni sicher scharf machen“, jubelte ich.

Jessica schüttelte nur den Kopf. „Mädel, wir gehen in einen MOTORRADCLUB! Willst du, dass alle über dich tuscheln?“

Mir war das, ehrlich gesagt, schnuppe. Jessica empfand da ganz anders. Niemals hätte sie irgendetwas angezogen, das anderen Leuten den Eindruck verpassen könnte, sie wäre leicht zu haben. Jessi entsprach eher dem Jeans-und-T-Shirt-Typ. Oder sie trug Blusen. Mit langen Ärmeln.

„Zieh doch einfach eine Jeans an, du hast so schöne Jeanshosen!“ riet sie mir und fischte nach einigem Wühlen meine zerfetzte Levi´s 501 in stonewashed blue heraus.

„Das passt doch super!“ Demonstrativ wedelte sie mir mit dem Kleidungsstück vor der Nase herum.

„Hmmm……“, brummte ich. Sie hatte recht.

Diese Jeans könnte locker einen Ausflug in den Motorradclub mitmachen, dachte ich.

Was Jessica sonst noch aus den Tiefen meines Kleiderschranks herauszog, missfiel mir jedoch gründlich. Vor zwei Jahren hatten wir zusammen ein Heavy-Metal-Festival besucht. Meine beste Freundin hielt mir nun das derbe T-Shirt mit der Aufschrift „Guns n’ Roses“, welches ich auf dem Festival getragen hatte, unter die Nase. Es hätte eigentlich gut in den Club gepasst, war mir aber in Anbetracht der Tatsache, dass Benni mich den ganzen Abend so sehen würde, viel zu unsexy.

Ich schüttelte meinen Kopf und wühlte mich durch den Schrank, bis ich den zarten Stoff meines bauchfreien Camouflage-Oberteils fühlen konnte. Ich zog es heraus und schlüpfte gleich rein. Jessi stieß einen Zischlaut aus.

„Finde ich zu gewagt für einen ersten Abend im Clubhaus, wo Bennis Freunde sind. Nimm doch lieber etwas Unauffälligeres.“

„Unauffällig? Ich?“ Ich musste herzlich lachen.

Schlichte Klamotten waren mir viel zu langweilig. Jessica liebte es, bei H&M einzukaufen, und schleppte mich das eine oder andere Mal mit dort hin, doch bei der Vielzahl an unifarbenen Tops hielt ich es nie lange aus und landete maximal zehn Minuten später wieder in meinen Stammläden Pimkie, Orsay und New Yorker. Im letztgenannten Laden hatte ich neulich eine umwerfend coole schwarze Lackjacke gefunden, die ich natürlich mitnehmen MUSSTE, obwohl mein Budget dies eigentlich ganz und gar nicht zugelassen hatte. Was soll´s, man lebt nur einmal. Genau diese Jacke wollte ich heute Abend mit in den Motorradclub nehmen.

Ich weiß, als ihr gerade „bauchfreies Camouflage-Top“ gelesen habt, werdet ihr sicher die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen haben, aber hey, man schrieb das Jahr 1998, und damals war bauchfrei schwer angesagt. Ehrlich.

Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte mir, dass mein Timing ausnahmsweise perfekt war. Benni hatte versprochen, uns um halb acht bei mir zu Hause abzuholen, und mein kleiner Digitalwecker zeigte an, dass es gerade mal kurz vor sieben war. Da ich meine rotbraunen Locken schon vor der Outfit-Frage gebändigt hatte, musste ich mich nur noch schminken. Das ging bei mir ruckzuck, da ich im Gegensatz zu meinen Outfits beim Schminken nie herumexperimentierte. Ich wusste, welcher Lippenstift mir am Besten stand, daher verwendete ich ausschließlich diesen. Make-Up-Grundierung, schwarzen Kajal ins Auge, Wimperntusche. Nun noch ein Spritzer meines absoluten Lieblingsparfüms: 100% pure Chipie purple. Laut Werbung kein Duft für softe Schwestern. Also genau richtig für mich. Soft konnte man mich wirklich nicht nennen. Ich zwinkerte meinem Spiegelbild zu und freute mich, dass Benni uns bald abholen würde.

Jessi war für den Motorradclub super angezogen. Sie trug ebenfalls Bluejeans, dazu ein schickes schwarzes Ripshirt und darüber eine ebenfalls schwarze Lederjacke. Die Glückliche. Ich hätte so gerne auch eine Lederjacke gehabt – zumindest an diesem Abend.

„Noch zwanzig Minuten, bis Benni kommt. Trinken wir was?“ schlug ich vor.

Jessica nickte grinsend.

„Das hab ich mir schon gedacht, dass du vorglühen willst! Ich hab dir auch was Schönes mitgebracht!“ Sie zog eine Flasche Jack Daniel´s und zwei Flaschen Cola aus ihrem Rucksack.

„Wow! Meine Jessi! Du denkst einfach an alles!“ jauchzte ich und fiel meiner Freundin um den Hals. Ich holte zwei Gläser, wir mischten den Jacky mit Cola und tranken mit wenigen Schlucken.

„Na, dann lass den Burschen mal kommen“, brummte meine Freundin zufrieden.

Im Gegensatz zu den meisten meiner Freundinnen hauste ich nicht mehr bei meinen Eltern, sondern hatte eine süße Zweizimmerwohnung angemietet, die ich mit meinem mickrigen Ausbildungsgehalt gerade so bezahlen konnte. Das war mir meine Unabhängigkeit jedoch wert. Außerdem ließ mir mein Vater monatlich eine Unterstützung zukommen.

Kurz nach halb acht klingelte es an meiner Haustür. Ich öffnete mit meinem strahlendsten Lächeln – um gleich darauf blöd aus der Wäsche zu gucken. Benni war nicht allein. Ein komischer Typ stand neben ihm, den ich noch nie zuvor gesehen hatte.

Eigentlich logisch, dass er nicht allein kommt, wenn ich ihm sage, dass ich meine beste Freundin mitschleppe, dachte ich. Eigentor. Ich trat mir gegen mein eigenes Schienbein. Zumindest in Gedanken. Hätte ich es wirklich gemacht, hätte es sicher auch zu komisch ausgesehen.

„Äh… hi, wollen wir gleich los?“ fragte ich verlegen, als ich in Bennis große blaue Augen mit den unendlich langen Wimpern blickte. Verflixt, warum wurde ich nur so bescheuert schwach und nervös in seiner Nähe?

Sein Kumpel grinste breit. Er sagte gar nichts.

„Das ist übrigens der Sascha!“ stellte Benni mir seinen Freund vor. Der musterte mich unverhohlen von oben bis unten. Ich konnte ihn sofort nicht leiden. Typischer Beau. Sah aus wie geleckt. So groß wie Jessi, braune Stoppelhaare, blaugrüne Augen, gute Figur. Aufgestylt. Schönling halt. Macho. Idiot.

Ich wandte mich so abrupt ab, dass meine Haare herumwirbelten.

„Gehen wir!“ rief ich Jessica zu und schnappte mir meine Lackjacke.

Benni fuhr den roten VW Golf seiner Mutter. Er war ein Jahr jünger als ich und hatte erst seit Kurzem den Führerschein. Sein toller Kumpel Sascha setzte sich natürlich auf den Beifahrersitz, also mussten Jessi und ich nach hinten.

Benni legte eine Böhse Onkelz-CD ein und kurz darauf sangen wir alle vier lauthals mit.

Sascha drehte sich um und grinste mich an. Vielleicht ist er ja doch nicht so übel, dachte ich.

Der Motorradclub befand sich in Mähringen. Von meinem Wohnort Betzingen aus brauchte man mit dem Auto ungefähr fünfzehn Minuten dort hin.

Sascha nippte während der Fahrt immerzu an einer Flasche.

Da ich direkt hinter ihm saß, konnte ich nicht erkennen, was er trank. Neugierig, wie ich nun mal bin, fragte ich nach.

„Jacky-Cola! Hab ich mir daheim gemischt!“ rief er mir zu, dachte aber gar nicht daran, mir oder Jessica etwas davon anzubieten. Benni gab er ebenfalls nichts ab, doch der musste ja sowieso fahren.

„Hey, Diana!“ Das war wieder Sascha. Meinen Namen hatte er sich also gemerkt, doch nicht ganz so selbstverliebt.

„Was ist?“ hakte ich nach.

Darauf ertönte von vorne:

„Willst du mit mir vögeln?“

Ich war geschockt und fühlte, wie die Wut kochend heiß durch meine Adern brodelte.

„Waaaas?“ Die Schrecksekunde dauerte nur kurz, meine Hundeschnauze gewann die Oberhand.

„Mit dir? Nie im Leben!“ blaffte ich ihn an.

Sascha drehte sich zu mir um und erwiderte cool:

„Wohl lieber mit dem Benni!“ Darauf lachte er schallend.

Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte, daher starrte ich nur schweigend und mit zusammengebissenen Zähnen aus dem Fenster. Jessica musste sich sichtlich das Lachen verkneifen.

Zum Glück parkte Benni gerade das Auto ein und war entweder zu abgelenkt oder zu höflich, um den Wortwechsel zu kommentieren. Oder er kannte einfach seinen Arschloch-Kumpel .Den hatte ich ab diesem Zeitpunkt jedenfalls vollends gefressen.

Der Motorradclub lag am Ortsrand in einer kleinen Senke. Er befand sich in einem Häuschen, vor dem eine Grillstelle angelegt worden war.

Wir stiegen aus und konnten schon auf dem Parkplatz die Musik vom Motorradclub hören. Es wurde gerade Iron Maiden gespielt. Number of the Beast. Nicht schlecht.

Benni und Sascha schritten geradewegs auf das Clubhaus zu, Jessica und ich trabten hinterher. Der Kies knirschte unter meinen Füßen. Jessi gab mir einen Rippenstoß.

„Das ist mal Einer, der eine noch größere Klappe als du hat!“ gluckste sie, woraufhin ich wütend schnaubte.

„Das werden wir ja noch sehen, wer hier die größere Klappe hat!“ grummelte ich.

Sascha stieß die schwere Eingangstür auf, um direkt hinter der Tür scharf links abzubiegen, und ging ganz selbstverständlich als Erster in den Club.

Benni hielt uns die Tür auf.

„Geradeaus geht es übrigens zum Jugendclub“, erklärte er. „Der Motorradclub ist Ü18 und man muss durch die Tür scharf links.“

„Aha, also zwei Läden im gleichen Haus!“, kommentierte Jessica.

Ich roch schon an der Eingangstür den Geruch von Lederjacken, Whisky und Zigaretten. Die Musik wechselte gerade zu Lynyrd Skynyrd. Hier könnte es mir gefallen, dachte ich und grinste.

Als wir in den eigentlichen Motorradclub eintraten, war ich zunächst enttäuscht. Ich hatte mir das Ganze irgendwie größer vorgestellt. Der Motorradclub bestand nur aus einem einzigen Raum mit zwei Stehtischen, einigen wenigen Barhockern und der Bar. Ansonsten gab es nichts. Kein Dart, kein Billard, gar nichts. Es waren ungefähr zwanzig Leute anwesend, aber durch den kleinen Raum hatte man das Gefühl, man wäre in einer gut besuchten Kneipe.

Ich orderte erst mal Baccardi Orange, weil Benni das immer trank. Bescheuert, ich weiß, aber so sehr zum Affen wegen eines Typen macht man sich hoffentlich nur mit 19.

Jessica bestellte sich einen Batida Kirsch. Indessen wurden Sascha und Benni von den anderen mit großem Hallo begrüßt. So hatte ich Gelegenheit, Benni in Ruhe zu betrachten. Er war keine klassische Schönheit mit seiner markanten Nase, doch ich war einfach hin und weg, wie er so da stand und mit seinen Kumpels lachte. Sein seidiges schwarzes Haar trug er zu einem Pagenschnitt frisiert. Es fiel ihm locker über die Ohren und bildete einen hübschen Kontrast zu seinen blauen Augen. Er war nicht viel größer als ich. Wenn ich Absatzschuhe trug, hatten wir etwa die gleiche Größe.

Erfreut bemerkte ich, dass Jessica und ich fast die einzigen Mädels im Motorradclub waren. Außer uns befand sich nur noch eine kleine Gruppe von drei Frauen im Raum, die alle mindestens 40 zu sein schienen und wie typische Rockerbräute aussahen.

Ich grinste breit und stieß meiner Freundin in die Rippen.

„Mönsch, ist das cool hier!“ gluckste ich. „Da sind wir ja voll die Stars!“

Jessi nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Glas und nickte.

„Nur schade, dass hier auch typenmäßig nichts Gescheites herumspringt!“ Sie seufzte theatralisch.

Wir hatten glücklicherweise einen völlig unterschiedlichen Männergeschmack.

Während ich völlig in Gedanken versunken Benni anhimmelte, bemerkte ich zuerst gar nicht, dass Jessica ihr Glas auf Ex leerte und sofort etwas Härteres bestellte, nämlich Jägermeister-Bull. Oh-oh. Das trank sie eigentlich nur, wenn sie nervös war. Und warum starrte sie so komisch Richtung Eingangstür, die halb offen stand?

Ich strengte mich an, jene Person in mein Blickfeld zu bekommen, die offensichtlich einen großen Eindruck auf meine beste Freundin machte. Erst sah ich nur einen langen Arm, der in einer Motorradjacke steckte, welcher gerade die Tür aufstemmte.

Offensichtlich unterhielt sich der Typ in der Tür gerade mit jemandem, der sich noch außerhalb des Motorradclubs befand. Ah, er kam herein. Wie alle Typen, auf die meine Freundin abfuhr, war er ziemlich groß. Mindestens 1,90 m, schätzte ich. Sehr dünn. Blonde Haare im Surferstyle. Wieder mal absolut nicht mein Fall. Seine Augenfarbe konnte ich im Dämmerlicht nicht ausmachen. Er hatte definitiv ein sympathisches Lachen. Als er sich im Raum umschaute, fiel sein Blick auf uns. Lächelnd steuerte die Bar an.

„Hallo!“, rief er fröhlich in unsere Richtung und nickte dem Barkeeper zur Begrüßung zu.

„Ein Hefeweizen, bitte!“

Während der Fremde auf sein bestelltes Getränk wartete, glotzte Jessica ihn an. Ich kicherte und stieß sie an.

„Das ist peinlich“, zischte ich ihr zu.

Sie scheuchte mich mit ihrer Hand zur Seite.

„Hi!“, hauchte sie dem Typen entgegen.

Er stütze sich mit einem Arm lässig auf der Theke ab und wandte sich uns zu.

„Euch Beide hab ich hier noch nie gesehen. Was für Bikes fahrt ihr?“

„Oh, wir biken gar nicht. Wir sind mit zwei Bekannten hier, die öfter herkommen“, bemerkte ich.

Natürlich wollte der Kerl wissen, mit wem wir in den Motorradclub gekommen waren.

Jessi brachte kein Wort heraus, sie nuckelte eifrig an ihrem Jägermeister-Bull.

„Wie wär´s, wenn du dich uns erst mal vorstellst, bevor du uns ausfragst?“ gab ich frech zurück.

Er warf den Kopf in den Nacken und lachte.

„Oje, wo sind nur meine Manieren! Ich bin der Carsten!“

„Schon besser! Ich heiße Diana und meine Freundin hier mit dem Jägermeister ist Jessica!“

„HI!“, wiederholte Jessi nun etwas lauter als vorhin und strahlte unsere neue Bekanntschaft an.

Unterdessen gesellte sich auch Benni zu uns und lächelte Carsten an. Die Beiden kannten sich offensichtlich.

„Hi Carsten!“, begrüßte Benni ihn und schüttelte ihm kumpelhaft die Hand.

„Ach, der Benni! Hast du uns diesen frischen Wind in den Club gebracht?“

Benni lächelte schief, was ich immer besonders süß fand, und antwortete dann:

„Ja, ich dachte mir, dass mal was Jüngeres her muss!“

„Das wird unserer Nathalie aber gar nicht schmecken!“ warf Carsten ein. Als wäre es ihr Stichwort gewesen, stolzierte eine dürre Blondine in den Motorradclub. Sie war extrem geschminkt und trug eine Lederhose mit Fransen an den Hosenbeinen, Bikerstiefel, ein Lederkorsett und eine Lederjacke. Alles in schwarz.

„Armes Fashion Victim, total überstylt!“ entfuhr es mir.

„Ha, da ist sie ja!“ lachte Carsten.

Jessi und ich tauschten kurz Blicke mit hochgezogenen Augenbrauen aus. Oh-oh, Konkurrenz, bedeutete dies. Diese Nathalie sah total gut aus, wie eine jüngere Version der Rocksängerin Doro Pesch. Zwar eindeutig überstylt, aber sie hatte ein bildschönes Gesicht und eine Modelfigur.

Daneben fühlte ich mich gleich wie ein Elefant.

Sie schlenderte durch den Raum und winkte den anderen Anwesenden zu, als sei sie die Queen. Kaugummi kauend stolzierte sie langsam in unsere Richtung.

Zu meinem Entsetzen steuerte sie geradewegs auf Benni zu.

„Naaaa?“, sagte sie langsam und gedehnt, während sie einen Arm auf Bennis Schulter ablegte,

„Was geht ab?“

Ich verdrehte meine Augen und orderte ein weiteres Jacky-Cola. Das fehlte ja noch, dass diese Ledertussi meinen Schwarm anbaggerte! Carsten kicherte in sich hinein und flüsterte mir ins Ohr:

„Stehst wohl auf den Benni, was?“ O Schreck, merkte man das so sehr? Ich verschluckte mich beinahe an meinem Getränk.

„Ach quatsch!“ entfuhr es mir etwas zu laut.

Nathalie musterte mich daraufhin, als hätte sie mich eben erst bemerkt.

„Kennst du die?“ fragte sie Benni dann.

Er schaute von ihr zu mir und grinste breit.

„Ja, ich bin heute ihr Privatchauffeur! Das ist Diana. Diana, das ist Nathalie. Und ihre Freundin, die Große da, ist Jessica.“

„Ist Sascha heute gar nicht da?“ Das Mädel zog einen hübschen Schmollmund.

Benni nickte in die Ecke des Motorradclubs, in der sich gerade die meisten Leute aufhielten.

„Such ihn da hinten. In der Gruppe dort muss er irgendwo sein.“ Nathalie quiekte erfreut und huschte davon.

Puh. Sie stand ganz offensichtlich auf Sascha, nicht auf Benni. Aber was, wenn Benni auf sie abfuhr? Urgs! Ich atmete tief ein. Die süßliche Parfümwolke, die Nathalie hinterlassen hatte, kitzelte in meinem Rachen.

Benni tippte mich von hinten auf die Schulter.

Ich drehte mich zu ihm herum.

Er strahlte.

„Na, was hältst du von unserem Club-Pfau?“, wollte er von mir wissen.

Mist! Was sollte ich denn jetzt nur sagen? Dass ich sie für eine eingebildete Kuh ohne Manieren hielt, die es nicht für nötig gehalten hatte, auch nur ein Wort mit mir zu wechseln? Nein. Stattdessen lächelte ich ihn zuckersüß an und säuselte:

„Ach, sie scheint sehr nett zu sein! Und sie sieht hammermäßig gut aus! Nur fürs Styling hat sie leider kein Händchen.“ Wenn es um Mode ging, konnte ich einfach nicht lügen. Ich schaute mir jede Folge von „Sex and the City“ an und verbrachte Stunden damit, mir das perfekte Outfit zusammenzustellen, wenn ich ausging. Einen Fashion-Fauxpas zu leugnen, war für mich ein absolutes No-Go.

Benni lachte.

„Ich find sie heiß!“, gab er zu. „Aber so Eine wär nix für mich. Und sie steht hoffnungslos auf Sascha!“

Och nö, er findet sie heiß. Furchtbar!, dachte ich und suchte mit Blicken den Raum nach ihr ab.

Sie stand gerade bei Sascha, der sich zwischenzeitlich eine Zigarette angezündet hatte. Er lehnte mit dem Rücken an einen Stehtisch, auf den er beide Ellbogen stützte. Nathalie schwafelte ihn zu, doch er schaute an ihr vorbei in unsere Richtung. Unsere Blicke trafen sich. Er grinste breit und selbstgefällig.

Idiot! Der sollte sich bloß nichts einbilden! Ich wandte mich ab.

„Die passen auch gut zusammen!“, entfuhr es mir, was Benni zum Glück nicht kommentierte. Ich wandte mich dem Barkeeper zu und bestellte noch mal Jacky-Cola. Allmählich spürte ich den Alkohol.

Jessi flüsterte mir ins Ohr, dass ich jetzt mal langsam machen sollte, sonst würde ich eventuell wieder Sachen sagen, die ich hinterher bereue.

Recht hatte sie.

„Na, dir scheint es ja zu schmecken!“

Erschrocken zuckte ich zusammen. Ich hatte überhaupt nicht bemerkt, wie Sascha neben mich getreten war. Ich blickte zu ihm hoch. Er überragte mich um gut einen Kopf.

„Wo hast du denn deinen Fan gelassen?“, wollte ich wissen.

Sascha zog genüsslich an seiner Zigarette. Seine Rauchwolke nebelte mich ein und kratzte mir im Hals. Ich hüstelte umständlich.

„Ach, die“, brummte er. „Die ist so oberflächlich und dumm!“

O mann. Was hätte ich dafür gegeben, wenn Benni das gesagt hätte.

„Du findest sie also nicht heiß?“ Ich konnte es kaum glauben.

Sascha lachte. „Bist wohl eifersüchtig?“

O nein, Hilfe, er hatte mich komplett falsch verstanden.

Ich schüttelte heftig den Kopf.

„Ich hätte nur nicht gedacht, dass es einen Kerl gibt, der nicht völlig fasziniert von ihr ist. Sogar Benni steht auf sie!“

Sascha grinste mich breit an.

„Aha, der Benni. Der steht doch nicht auf solche Püppchen! Und er hätte auch niemals Chancen bei ihr!“

Na toll. Nur, weil er keine Chancen bei ihr hatte. Ich sagte gar nichts, um mich nicht noch mehr zu verraten.

„Trinken wir doch einen zusammen!“, schlug ich zur Ablenkung vor. Ein Jacky mehr macht nun auch nix mehr aus, dachte ich.

Sascha war einverstanden und bestellte zwei Drinks.

Jessi guckte mich strafend an, doch da sie gerade in ein Gespräch mit ihrem Carsten vertieft war, hatte ich nichts weiter zu befürchten.

Sascha stieß mit mir an und leerte sein Glas beinahe auf Ex.

Nach einem weiteren Schluck aus meinem Glas kam ich mir vor, als würde ich auf einem Watteberg stehen. Der Raum drehte sich einmal um mich herum. Wo steckte eigentlich Benni? Ich blickte suchend umher. Zu meiner großen Erleichterung kam er geradewegs auf mich zugelaufen und strahlte mich an.

„Wo warst du denn?“, fragte ich, ermutigt durch den Alkohol.

„Auf dem Klo! Jetzt muss ich mal was Heißes trinken!“ Benni orderte einen Kaffee.

Währenddessen stürmte diese Nathalie schon wieder auf uns zu.

„O nein“, seufzte ich leise, doch sie hatte glücklicherweise nur Augen für Sascha.

Sie fiel ihm um den Hals und zerrte an seinem Shirt herum, als wolle sie es ihm direkt vom Leib reißen.

„Du musst unbedingt mitkommen, sie machen draußen ein Lagerfeuer!“ quietschte sie.

„Der Ronny hat seine Gitarre dabei! Er spielt bestimmt gleich was!“

Sascha zwinkerte mir zu und ließ sich lächelnd von Nathalie in Richtung Ausgangstür zerren.

Benni schaute den Beiden breit grinsend nach.

„Sascha im Glück!“ kommentierte er.

„Auf so einen Moment wartet er schon seit Wochen!“

Hä? Also, entweder kennen sich die beiden Männer von flüchtig bis gar nicht, oder Sascha hat mich eiskalt angelogen, fuhr es mir durch den Kopf. Ich zuckte mit den Schultern und trank noch einen Schluck. Ups, schon wieder leer.

Noch bevor ich etwas bestellen konnte, warf mir Jessi einen bösen Blick zu.

„Okay okay, ich trinke einen Maracujasaft!“, rief ich ihr zu, obwohl sie mich aufgrund der lauten Musik sicher nicht hören konnte.

Benni hatte inzwischen auch seinen Kaffee erhalten und wir stießen an.

„Gehst du gern schwimmen?“ wollte Benni nun von mir wissen.

Ich nickte. „Aber ich bin nicht gerade die beste Schwimmerin.“

„O ja!“, stimmte Benni ein. „Wenn ich mich im See 50 m rauswagen würde, würde ich glatt absaufen! Ich kann nicht gut schwimmen!“

Ich stellte ihn mir im Wasser vor, paddelnd wie ein Hund. Das brachte mich zum Prusten und dabei spuckte ich unabsichtlich etwas Maracujasaft durch die Gegend. Zum Glück nicht auf meinen Schwarm! Carsten trat von hinten an uns heran und legte je einen Arm um Benni und mich.

„Na, ihr Hübschen, wollt ihr mit rauskommen und Ronnys kleines Privatkonzert anhören? Es gibt auch ein Lagerfeuer dazu!“ Ich seufzte. Raus zu dieser widerlichen Nathalie? Na gut. Benni benahm sich gerade überhaupt nicht so, als würde er auf sie stehen, also konnte man das schon machen. Ich wartete Bennis Reaktion ab.

Er schaute mir tief in die Augen.

„Hast du Lust auf Lagerfeuer und Gitarrenmusik? Also, ich ehrlich gesagt schon!“ Gegen meinen Willen musste ich breit grinsen.

„Na, und ich erst! Also los!“

Ich schnappte Benni am Arm und zog ihn Richtung Ausgang.

Draußen war es zwischenzeitlich dunkel geworden. Das hoch lodernde Lagerfeuer erhellte den Platz ringsherum in einem flackernden Orange, welches die umstehenden Personen in geisterhaftes Schummerlicht tauchte. Ich suchte die Menge nach Sascha und Nathalie ab, um mich dann in jene Ecke zu stellen, die möglichst weit entfernt von den Beiden lag. Ich konnte nur Sascha entdecken.

Er hatte uns schon gesehen und winkte uns zu sich rüber.

Scheiße. Ich ignorierte ihn und steuerte in die entgegengesetzte Richtung, doch Benni hatte ihn ebenfalls erspäht und hielt mich fest.

„Komm, da drüben ist Sascha! Gehen wir zu ihm!“

Mist! Ich nickte ergeben und trottete hinter Benni her.

Von Nathalie war zum Glück immer noch nichts zu sehen.

Bei Sascha angekommen, begann Benni eine Unterhaltung über Formel 1 Rennen.

Ich hörte nur halbherzig zu, denn Autorennen fand ich stinklangweilig. Lärmende Autos, welche die ganze Zeit im Kreis herumfahren. Wie öde. Ich konnte mir wirklich bessere Möglichkeiten vorstellen, sich die Zeit zu vertreiben.

Benni und Sascha hingegen schienen echte Fans zu sein. Sie redeten dauernd über „Villeneuve“ und „Schumi“. Augenscheinlich trafen sie sich regelmäßig in einer Kneipe, um sich die Rennen anzusehen.

Mit funkelnden Augen wirbelte Benni zu mir herum. Er strahlte wie ein kleiner Junge.

„Das wär´s überhaupt!“, sagte er aufgeregt.

„Wenn du mal mitkommen würdest, um mit uns ein Rennen anzusehen! Wir gucken die immer im Schlupfwinkel in Reutlingen an!“

Ich überlegte nur kurz. Langweiliges Rennen – niemals wäre es aber ein langweiliges Rennen, wenn Benni währenddessen dicht neben mir sitzen würde! Aber sicher doch! Also antwortete ich:

„Ja, gern. Ich weiß halt nicht, wo der Schlupfwinkel ist.“

Sascha warf mir einen skeptischen Blick zu.

„Interessierst du dich überhaupt für Autoren-nen?“, fragte er scharf. Hatte er mir mein Desinteresse etwa angesehen? Wieso mischte er sich überhaupt ein? Betreten blickte ich zu Boden.

„Nein“, gab ich wahrheitsgemäß zurück.

Damit war das Thema leider vom Tisch. Benni sagte nichts mehr dazu.

Ich traute mich nicht, nach dem Standort der Kneipe zu fragen, da klar gewesen wäre, dass ich nur wegen Benni mitgehen würde. Außerdem fürchtete ich Saschas blöde Sprüche. Ich funkelte ihn böse an.

So ein Idiot! Der macht mir noch alles kaputt!, dachte ich wütend.

Er hielt meinem Blick stand, lachte dann laut auf und ging langsam und geschmeidig zur Eingangstür des Motorradclubs.

„Lauscht ihr dem Ronny, ich hol mir mal ein Bier!“ verkündete er.

Dieser Ronny war ein richtiger Rocker mit langen Haaren, Bandana und Tätowierungen an den Oberarmen. Er hatte auf einem umgesägten Baumstamm Platz genommen und verwendete einige Zeit darauf, seine Gitarre zu stimmen. Bald darauf erklangen die ersten Akkorde von Achy breaky Heart.

Benni und ich wippten im Takt dazu und klatschten mit. Ich fühlte mich großartig.

Vom Lagerfeuer flogen ein paar Funken nach oben in den Abendhimmel.

„Der spielt echt gut!“, bemerkte ich fröhlich.

Benni nickte. Er sah mir wieder tief in die Augen und lächelte. Trotz der Hitze des Lagerfeuers bekam ich eine Gänsehaut.

Ich genoss die Schmetterlinge in meinem Bauch und lauschte den Gitarrenklängen sowie Ronnies rauchiger Stimme.

Leider nahm mich der Moment so gefangen, dass ich nicht mitbekam, wie wir argwöhnisch von einer Blondine beobachtet wurden, die verflixte Ähnlichkeit mit Doro Pesch hatte. Als ich sie im Anmarsch entdeckte, war es leider zu spät, um Benni wegzuzerren.

Wie ein Raubtier auf der Jagd lief sie zielstrebig auf uns zu. Sie ignorierte mich völlig und nahm Benni von hinten in die Arme.

„Benni! Du Süßer!“, gurrte sie dabei. „Du redest ja heute so gut wie gar nicht mit mir!“

„Ja … äh … nein … ich … muss mich doch um meine Begleitung kümmern!“ Hilfesuchend starrte er mich an.

Ich wusste gar nicht, wo ich hingucken sollte. Nathalie verstärkte ihren Klammergriff noch.

Ich hätte ihr am Liebsten die Arme abgehackt.

„Der Samstag letzte Woche war der Hammer! Du warst sooo gut.“

Mir fielen fast die Ohren ab. WAS hatte dieses kleine Biest da gerade gesagt? Und sollte es das bedeuten, von dem ich dachte, dass es das bedeuten sollte???

Benni guckte mindestens genauso blöd aus der Wäsche wie ich.

„Gut bei was?“, fragte er.