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Patrick Weigel

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Beschreibung

Karl ist einsam, doch irgendwie auch nicht. Er ist alleine und das ist gut so. Die Nachbarn behaupten, er sei ein seltsamer Typ. Auf alle anderen wirkt er wie ein Freak.

Doch das ist Karl egal, er interessiert sich nicht für andere Menschen oder die Welt um ihn herum... bis zu diesem einen Augenblick!

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Veröffentlichungsjahr: 2016

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Patrick Weigel

Kinderaugen

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Kinderaugen

Das monotone Geräusch des Weckers ertönte, wie gewohnt, um Punkt 7.00 Uhr.

Karl war sofort wach, schaltete den Wecker aus und ging zu seinem Kleiderschrank. Auf dem Weg dorthin schaute ihn seine Hundedame Jessy friedvoll und verschlafen an. Weißer Kleiderschrank, weißes Bett, weiße Kommode. Karl mochte es schlicht und akkurat. Nicht zu viel Dinge oder gar Dinge mit Erinnerungen anhäufen, denn Erinnerungen hatte er wenig gute und die Vergangenheit bedeutete ihm nichts.

In freudiger Erwartung einer morgendlichen Begrüßung schnüffelte Jessy mit ihrer nassen Schnauze an seinem nackten Knie. Karl empfand Gefühle als lästig, Menschen zumeist als unerträglich, aber Jessy liebte er über alles, auf seine Art. Er nahm ein weißes T-Shirt aus dem Schrank und beugte sich sodann zu Jessy hinunter, um sie zu begrüßen, an diesem bereits hellen Tage.

„Na mein Mädchen“, sagte er als er sie liebevoll am Kopf streichelte. Sie folgte ihm durch den Flur, wollte jedoch lieber zu ihrem Fressnapf in die Küche, als ins Bad. Die eiskalte Dusche war für Karl ein angenehmer Tagesbeginn.

Er benötigte keinen Schnickschnack, keinen Luxus, kein warmes Wasser. Alles was er brauchte hatte er um sich und das war nicht viel, auch wenn er sich mehr hätte leisten können.

 

Das schmächtige Häuschen lag mitten in der kleinen Stadt, zum Glück nahe am Park, so dass er nicht zu viele Menschen sehen musste, wenn er mit Jessy spazieren ging. Dafür dankte er seinen Eltern nicht, sondern sah es als Entschädigung für all das an, was früher geschehen war. Immerhin hatten sie ihm somit etwas Sinnvolles mit auf den Weg gegeben, wenn dies auch nur materieller Natur war.