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Diese Geschichte ist für alle Frauen geschrieben, die keine Kinder möchten. Die sich sicher sind, auch ohne Kinder ein erfülltes, glückliches Leben führen zu können. Und die schon einmal mit dem Vorwurf "Was bist du nur egoistisch" konfrontiert wurden - ausgesprochenen oder unausgesprochen. Der Inhalt: Sonja ist sich sicher - sie möchte keine Kinder. Doch als sie eines Morgens aufwacht, sind zehn Jahre vergangen. Und nun hat sie gleich drei. Jetzt muss sie sehen, wie sie mit der neuen Herausforderung und einem völlig umgekrempelten Leben zurechtkommt.
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Kinderlos glücklich
Kurzgeschichte über eine Frau, die einfach keine Kinder wollte
BookRix GmbH & Co. KG80331 MünchenKinderlos glücklich
„Ich will ein Kind“, sagt mein Mann. „Nein, ich will zwei Kinder. Das gehört zum Leben dazu. Du bist einfach viel zu egoistisch."
„Willst du auch zu Hause bleiben und auf sie aufpassen?“ frage ich.
„Vielleicht. Wenn es beruflich Sinn macht“, sagt mein Mann. Und meint damit nein. „Aber natürlich würde ich für die Kinder da sein, wenn ich zu Hause bin“, fügt er hinzu.
"Ich finde mein Leben nicht langweilig", entgegne ich. Wie oft haben wir diese Diskussion schon geführt? Bestimmt über 200 Mal.
Ich bin 35 Jahre alt. Verheiratet. Kinderlos. Glücklich. Meistens jedenfalls. Und egoistisch. Ich stehe auf, wann ich will. Ich gehe ins Bett, wann ich will. Ich setze mich auf den Balkon und genieße meine Tasse Cappuccino, wann ich will. Ich kann shoppen gehen. Oder in die Disco. Essen gehen mit Freunden, wann immer mir danach ist. Was braucht man mehr zum glücklich sein?
"Gut, dein Leben ist vielleicht nicht langweilig. Aber ich kann das nicht." Martin bleibt stur. "Arbeiten, vor dem Fernseher einschlafen, arbeiten. Ab und zu in den Urlaub fahren. Das kann nicht alles sein. Weißt du - ich habe in letzter Zeit viel darüber nachgedacht. Wenn du keine Kinder willst - vielleicht ist es dann besser, wenn du dich von mir scheiden lässt."
Das hat er mir auch schön öfter gesagt. Wie immer spüre ich einen Stich im Herzen. Ich liebe ihn. Wir sind seit 10 Jahren verheiratet. Wir verstehen uns blendend. Eigentlich. Das möchte ich auf keinen Fall aufgeben. Das kann ich nicht. Ich...
"Kinder sind eine Bereicherung. Und denk doch mal. Was, wenn wir beide alt sind? Was, wenn wir niemanden haben, der uns besucht? Das wird dann richtig trostlos."
"Es gibt keine Garantie, dass uns unsere zukünftigen Kinder - wenn wir je welche haben - besuchen werden", schnappe ich.
"Aber ohne Kinder hast du mit Sicherheit niemanden. Außerdem - wer soll unsere Renten bezahlen?" Er blickt mich streng an. "Und sieh es doch einmal so: Wenn wir intelligenten Menschen keine Kinder bekommen, verdummt unser Land noch mehr."
"Das klingt ja mal überhaupt nicht eingebildet."
"Aber es ist doch wahr. OK. Hör mir zu. Du bist 35, ich 39. Du musst dich jetzt entscheiden. Ich mache dir einen Vorschlag. Wir machen gemeinsam noch einen schönen Urlaub. Wir fahren drei Wochen in die USA, so wie du es dir schon immer gewünscht hast. Und dann werden wir Kinder haben. Manchmal muss man euch Frauen eben zu eurem Glück zwingen."
Ich stehe wortlos auf, gehe ins Schlafzimmer und lege mich ins Bett. Ich hasse diese Diskussionen. Ich kann mir ein Leben mit Kindern einfach nicht vorstellen. Du hast keine Ruhe mehr, denke ich mir. Keine Zeit für dich allein zwischen Job, Kindern, Ehemann, Haushalt. Du kannst keine Auszeit nehmen, selbst wenn du das möchtest. Auch nicht, wenn du wirklich eine brauchst. Du hast Stress mit Kindergarten und Schule. Anderen Kindern. Deren Eltern.
Und pro Kind könntest du dir ein Einfamilienhaus leisten. So heißt es doch. Gut, ich brauche nicht unbedingt ein Einfamilienhaus. Aber ich hätte zum Beispiel nichts gegen eine Weltreise. Warum sollte ich mir das mit den Kindern also freiwillig antun?
Ja, mag sein, dass ich egoistisch bin. Aber ich kann ganz gut damit leben.
Allerdings - wenn ich mich gegen Kinder entscheide, entscheide ich mich auch gegen unsere Ehe. Und das schmerzt wirklich.
