Kloster, Mord und Dolce Vita - Das mörderische Manuskript - Valentina Morelli - E-Book

Kloster, Mord und Dolce Vita - Das mörderische Manuskript E-Book

Valentina Morelli

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Beschreibung

Folge 16: Italiens berühmter Krimi-Autor Marco Molinari quartiert sich im Kloster ein, um in Ruhe zu schreiben. Bald geschehen Morde in Santa Caterina - und zwar exakt wie im neuen Roman des Schriftstellers beschrieben. Doch das Buch wurde noch gar nicht veröffentlicht! Carabiniere Matteo ist überzeugt, dass nur Molinari der Täter sein kann. Doch der beteuert gegenüber Schwester Isabella seine Unschuld ...

Benvenuto a Santa Caterina! In dem malerischen Toskana-Dorf lebt, arbeitet und betet Schwester Isabella. Die neugierige Nonne hat es sich zum Lebensziel gemacht, den Menschen zu helfen. Und wie ginge das besser als mit dem Aufklären von Verbrechen?

Der junge Carabiniere Matteo ist froh über ihre Hilfe - meistens. Denn eines weiß der einzige Polizist von Santa Caterina: Schwester Isabella hat ihren eigenen Kopf!

Mit Witz, Charme und dem Blick fürs Menschliche ermitteln Isabella und Matteo in der Toskana. Klar, dass dabei auch die italienische Lebenskunst nicht zu kurz kommen darf!

Kloster, Mord und Dolce Vita - eine Krimi-Serie wie ein Urlaub in der Toskana!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!

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Inhalt

CoverGrußwort des VerlagsÜber diese FolgeKloster, Mord und Dolce Vita – Die SerieDie ProtagonistenTitelKapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13Kapitel 14Kapitel 15Kapitel 16In der nächsten FolgeÜber die AutorinImpressum

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Über diese Folge

Italiens berühmter Krimi-Autor Marco Molinari quartiert sich im Kloster ein, um in Ruhe zu schreiben. Bald geschehen Morde in Santa Caterina – und zwar exakt wie im neuen Roman des Schriftstellers beschrieben. Doch das Buch wurde noch gar nicht veröffentlicht! Carabiniere Matteo ist überzeugt, dass nur Molinari der Täter sein kann. Doch der beteuert gegenüber Schwester Isabella seine Unschuld …

Kloster, Mord und Dolce Vita – Die Serie

Benvenuto a Santa Caterina! In dem malerischen Dorf im Herzen der Toskana lebt, arbeitet und betet Kloster-Schwester Isabella. Doch wie aus heiterem Himmel muss sie plötzlich in einem Mordfall ermitteln! Von da an macht es sich die neugierige Nonne zur Lebensaufgabe, die großen und kleinen Verbrechen der Dorfbewohner aufzuklären. Carabiniere Matteo ist froh über diese himmlische Hilfe, denn schließlich hat er als einziger Polizist von Santa Caterina alle Hände voll zu tun …

Die Protagonisten

Schwester Isabella

Die Ordensschwester ist 35 Jahre alt und heißt mit bürgerlichem Namen Isabella Martini. Schon früh wusste sie, dass sie Nonne werden möchte, und trat in ein kleines Nonnenkonvent in Kalabrien, im Süden Italiens, ein. Nachdem dieses geschlossen wurde, verschlägt es sie nach Santa Caterina, wo sie durch das Lösen von Kriminalfällen ihre wahre Berufung findet. Sie öffnet sich dem Dorf und dem weltlichen Leben – und fängt ganz nebenbei auch noch Verbrecher.

Matteo Silvestri

Der 29-jährige Carabiniere des von Santa Caterina erhält von Schwester Isabella Hilfe bei seinen Ermittlungen – oder ist es eher andersrum? Als Polizist ist Matteo noch unerfahren und wird von der Nonne unter ihre Fittiche genommen.

Äbtissin Filomena

»Der Herr gibt es, der Herr nimmt es.« – Nach dieser Maxime lebt die 63-jährige Äbtissin Filomena. Ihr gesamtes klösterliches Leben hat sie in Santa Caterina verbracht, und wenn es nach ihr geht, wird sie es auch hier beenden. Für das Kloster würde die strenge Geistliche alles tun.

Duccio Lenzi

Duccio Lenzi ist Bürgermeister des Dorfes und versteht sich als Patron von Santa Caterina – großzügig, fördernd, aber auch unnachgiebig, wenn ihm etwas nicht passt. Seiner Meinung nach muss nicht immer alles an die Öffentlichkeit gelangen – doch Schwester Isabella sieht das leider allzu oft anders …

V A L E N T I N A M O R E L L I

Das mörderische Manuskript

1

»Ich würde sagen, den hat es eiskalt erwischt!« Matteo schob sich die Schirmmütze nach hinten und rieb sich über den juckenden Haaransatz, während er mit entsprechendem Erstaunen in die offene Tiefkühltruhe starrte, in der, eingepfercht zwischen den unterschiedlichsten Sorten Magnum-Eis, Cornetto-Waffeln, Calippo-, Capri- und Milcheis, eine tiefgefrorene Leiche lag.

»Und einen Selbstmord können wir ausschließen?« Er wandte sich dem jungen Mann zu, der ebenso fassungslos in die Truhe stierte.

Es schien zwei Sekunden zu brauchen, bis ihn Matteos Frage erreichte und er zustimmend nickte und damit überhaupt nicht mehr aufhören wollte. »Assolutamente, Signore Carabiniere!«

Sein Blick senkte sich neben die Truhe. »Als ich gekommen bin, war ich verwundert, weil auf der Tiefkühlbox diese Zementsäcke gestapelt waren.«

Matteo folgte seinem Blick und erfasste die vier Säcke, von denen jeder fünfundzwanzig Kilogramm wog. Zumindest stand es so in fetter Aufschrift auf den Papiersäcken.

»Zunächst habe ich es für einen Scherz gehalten.« Endlich unterbrach der Bistrobesitzer das Nicken. Dafür nahm er einen tiefen Atemzug, bei dem er allerdings auch das Weitersprechen vergaß. Also nickte Matteo ihm ermutigend zu, woraufhin der Mann wieder zu nicken begann.

»Leider kommt es in letzter Zeit häufiger vor, dass in meinem Strandbistro eingebrochen wird«, erklärte er. »Dabei gibt es hier überhaupt nichts zu holen. Meist sind es Jugendliche, die sich am Alkohol bedienen und das Wechselgeld in der Kasse plündern. Deshalb bewahre ich hier kaum noch etwas Wertvolles auf.«

»Das ist äußerst lobenswert«, bemerkte Matteo. Er entfernte sich von der Kühltruhe, trat an dem Bistrobesitzer vorbei und inspizierte das grob aufgebrochene Schloss des Eingangs.

Die geradezu subtropische Hitze setzte ihm zu, sodass er die Mütze komplett abnahm und unter den rechten Arm klemmte. In der Nacht hatte es in Strömen geregnet, und eine Gewitterzelle hatte sich in der Region um Santa Caterina entladen. Am frühen Morgen aber hatte sich das Wetter wieder aufgeklart, und nun schien die Sommersonne schonungslos auf den feuchten Boden und bescherte der Region ein Klima wie im Dschungel.

Bereits nach wenigen Schritten aus seinem neuen klimatisierten Dienstwagen hatte Matteos Diensthemd an seinem Körper geklebt, und der Schweiß war ihm den Rücken hinabgelaufen.

Mario, der Barbesitzer, dessen Nachnamen Matteo nicht kannte, schien mit den Temperaturen keine Probleme zu haben. Seine aufwendig gestylte Elvistolle saß perfekt, und kein Tropfen Schweiß war auf seinem Gesicht zu erkennen. Im Gegenteil: Vielmehr wirkte er kreidebleich. Anscheinend war er den Anblick von Toten nicht gewohnt.

Wobei Matteo absolutes Verständnis dafür hatte. Er konnte sich nur vage ausmalen, welch ein Schock es gewesen sein musste, die Zementsäcke von der Tiefkühltruhe zu hieven und, eingebettet in Eis am Stiel, den tiefgefrorenen Toten zu erblicken.

Matteo stieß einen tiefen Seufzer aus. Fortan würde er das Bistro del Mare mit anderen Augen sehen. Einige Male war er hier bereits zu Gast gewesen, hatte sich eine der vielen Strandliegen gemietet, um in seiner dienstfreien Zeit einen Tag am Meer zu genießen.

Die gesamte Anlage bis hinunter zum Strand war mit Palmen, Bambus und bunten Girlanden hübsch dekoriert. Ein Platz zum Wohlfühlen. Und ebenso oft hatte er sich von Mario einen der leckeren Cocktails mit Strohhalm und Schirmchen an die Liege bringen lassen und sich an der Bar das eine oder andere Eis am Stiel gegönnt.

Sein Blick ging zurück zur Tiefkühltruhe. Ein flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus, und er wusste, dass die Tage gezählt waren, an denen er in diesem Bistro ein Eis zu sich nehmen würde.

»Als ich ihn gefunden habe, habe ich Sie gleich angerufen!«

Mario war jung, vielleicht Anfang zwanzig. Keinesfalls älter. Er hatte das Strandbistro von seinem Vater übernommen, der eine Legende an der Spiaggia di Caterina war. Vor vielen Jahren, als die deutschen Touristen wie die Heuschrecken in dieses Land eingefallen waren, hatte Antonio die Zeichen der Zeit erkannt und diesen Strandabschnitt, in direkter Nähe zu Santa Caterina, touristisch erschlossen und neben den ersten Liegen dieses Strandbistro aus der Taufe gehoben.

Dies war der Startschuss für Santa Caterina gewesen, ebenfalls vom Tourismus zu profitieren. Ohne Antonios Weitblick würde es heute wohl auch nicht den bei den Touristen so beliebten Wochenmarkt auf dem Dorfplatz geben.

»Du hast genau richtig gehandelt, Mario.« Matteos Aufmerksamkeit galt den Türzargen der Eingangstür, die arg in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Den Spuren nach zu urteilen, hatte sich jemand mit einem Brecheisen Zutritt in das Strandbistro verschafft.

»Und gestohlen wurde nichts?«

Der Besitzer schüttelte so heftig den Kopf, dass die Tolle wackelte. »Zumindest ist mir noch nichts aufgefallen.« Er sah sich aufmerksam um, bis sein Blick wieder an der Kühltruhe haften blieb. »Im Gegenteil.« Er zog eine Grimasse. »Es ist ja nun mehr da als zuvor«, sagte er und zählte mit erhobenen Fingern auf: »Die Leiche. Die Zementsäcke.« Ein tonloses Lachen überkam ihn. »Himmel, wer macht denn so etwas?«

Das war eine berechtigte Frage, wie Matteo fand. Wer macht so etwas?

Dass er es mit einem Mord zu tun hatte, stand außer Frage. Obendrein war es ein schlimmer Mord. Denn die vier Zementsäcke deuteten darauf hin, dass der Mann noch gelebt haben musste, als er in die Kühltruhe gesteckt worden war. Mit den Säcken sollte verhindert werden, dass er es hinaus schaffte, bevor er erfror. Trotz der Hitze erschauderte Matteo. Welch ein schrecklicher Tod!

»Kanntest du den Mann?«

Der Barbesitzer sah Matteo konsterniert an, wagte schließlich einen weiteren vorsichtigen Blick in die Truhe, woraufhin er den Kopf schüttelte. Erst zaghaft, dann entschlossener. »Nein, ich habe ihn noch nie gesehen.«

Matteos Hand fuhr an den Gürtel, um nach den Gummihandschuhen zu greifen, tastete aber ins Leere. Also ging er zurück zu seinem Streifenwagen, den er direkt vor dem Bistro abgestellt hatte.

Mit seinem neuen Allrad war das Befahren des Strandes ein Leichtes. Bloß zog der nasse Sand die Optik arg in Mitleidenschaft. An den Seiten sammelten sich die Schlammspritzer bis zu den Fenstern. Er öffnete die Heckklappe, die sich wie von Geisterhand nach oben schob, und wühlte im Seitenfach nach einem Paar Gummihandschuhe. Auf dem Weg zurück ins Bistro schloss sich die Heckklappe von selbst, und Matteo vernahm mit einem zufriedenen Schmunzeln das Einrasten des Schlosses.

Er liebte seinen Alfa Stelvio. Gut, genau genommen war es nicht sein Alfa, sondern der Wagen der Gemeinde. Aber wer wollte denn so kleinlich sein? Es war sein Dienstwagen, und als einziger Carabiniere Santa Caterinas war er auch der einzige Fahrer dieses Traumautos. Ergo war es sein Auto. Basta!

Während er sich die Handschuhe überstülpte und wieder das Bistro betrat, hielt er auf die Truhe zu, nahm sich ein Herz und griff hinein. Mit professioneller Routine tastete er die Taschen des Toten ab.

Er trug einen schwarzen oder anthrazitfarbenen Anzug. Genau ließ sich das nicht beurteilen, da die gesamte Kleidung nebst Haaren und Gesicht von Eiskristallen benetzt war. Definitiv hatte er einen Mann in den besten Jahren vor sich. Mit hoher Stirn, ausladendem Kinn und Stoppelbart. Er hatte einige Pfunde zu viel auf den Rippen. Vermutlich war er kein großer Mann, denn er hatte problemlos in diese Truhe gepasst.

Matteo wühlte in den Taschen und fand zu seiner Überraschung eine Geldbörse, die er herauszog. Er klappte sie auf und betrachtete den Inhalt. In den Fächern befanden sich ein paar Fünfzig-Euro-Scheine, eine Kreditkarte, Hartgeld und mehrere Bonuskarten diverser Kleidungsgeschäfte.

»Hm«, murmelte er vor sich hin. »An Geld scheint der Mörder nicht interessiert gewesen zu sein. Die Geldbörse ist noch voll.«

»Es fehlt auch kein Geld in meiner Kasse«, warf Mario ein. »Sie wurde nicht mal angerührt.«

»Hm«, machte Matteo wieder und fand in einem der hinteren Seitenfächer einen Personalausweis. Und damit hatte der tiefgefrorene Tote endlich einen Namen: »Costantino Manassero«, sprach er laut aus und wandte sich dem Bistrobesitzer zu. »Sagt dir der Name etwas?«

Dieser dachte eine Weile nach. »Nie gehört.«

Matteo schnaubte. »Wäre ja auch zu einfach gewesen.« In der Geldbörse fand er hinter den Geldscheinen ein paar Visitenkarten, die allesamt auf diesen Namen lauteten. Und darunter stand in dezenter gräulicher Schrift: Fiscalista.

»Das ist interessant«, sagte Matteo. »Dieser Mann war also Steuerberater.«

Er legte die Geldbörse auf der Brust des Toten ab, streifte sich die Handschuhe von den Fingern und nahm das Telefon aus der Hosentasche. Dieser Mann war nun ein Fall für die Spurensicherung.

2

Isabella atmete tief ein und legte sich die Hand auf die Brust, um sich zu beruhigen. Dabei hatte sie keinen Grund, nervös zu sein. Immerhin war sie an Berühmtheiten gewöhnt. Sie höchstpersönlich hatte schließlich niemand Geringeres als den Papst getroffen und telefonierte sogar hin und wieder mit ihm. Dennoch verspürte sie noch immer eine nervöse Anspannung, wenn sie Marco Molinari im Kloster über den Weg lief.

Sie war gerade dabei, die großblütigen Dahlien im Staudenbeet zu gießen, die ihre schweren, schillernd bunten Köpfe neugierig emporreckten, als sie das monotone Getippe unter dem großen Kirschbaum vernahm.

Als sie es den Blumen gleichtat und ihren Kopf hob, sah sie Molinari auf der Bank sitzen. Mit seinem Laptop auf dem Schoß. Italiens erfolgreicher Thriller-Autor war seit zwei Wochen bei ihnen zu Gast. Der eigentlich in Kalabrien lebende Schriftsteller hatte sich im Kloster verschanzt, um den glühenden Temperaturen des italienischen Südens zu entfliehen und die nötige Ruhe zu finden, um seinen neuen Roman fertigzustellen.

Isabella fieberte diesem Termin ebenso entgegen. Sie hatte beinahe alles von Molinari gelesen. Es gab kaum einen anderen Thriller-Autor, der sie derart fesselte. Seit er im Kloster war, waren die Schwestern wie ausgetauscht, schwänzelten dauernd um ihn herum, in der Hoffnung, als Nebenfigur in seinem neuesten Werk verewigt zu werden. Besonders Schwester Hildegard übertrieb es ständig, indem sie ihm die kuriosesten Mordmethoden auf einem Silbertablett präsentierte.

»Schwester Isabella!« Unwillkürlich hob Molinari den Kopf und sah genau in ihre Richtung. Isabella fühlte sich ertappt, weil sie ihn angestarrt hatte.

Lachend nahm er eine Hand von der Tastatur und zeigte auf sie. »Sie ersäufen die arme Dahlie ja noch.«

Isabella brauchte einen Moment, bis sie verstand, dass sie noch immer die Gießkanne gekippt hatte und tatsächlich das Beet unter Wasser setzte. Ertappt und erschrocken zugleich, hob sie die Kanne an, die aber beinahe leer war.

»Wo sind Sie denn mit den Gedanken? Setzen Sie sich eine Weile zu mir?«, schlug er vor und klopfte mit der Hand auf den Platz neben sich. »Eine kleine Pause könnten wir doch beide gut vertragen.«

Isabella dachte kurz nach. Es wartete noch eine ganze Menge Arbeit auf sie. Dennoch stellte sie die Gießkanne vor dem Randstein des Beets ab, wischte sich die Hände an ihrer Soutane trocken und nahm die Einladung an.

Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander. Molinari schien seinen Absatz beenden zu wollen, zumindest tippte er fleißig weiter auf der Tastatur herum. Isabella beobachtete ihn dabei, wie er über die Ränder seiner schwarzen Hornbrille hinweg verbissen auf den Bildschirm starrte und immer wieder eine Hand hob, um sich eine lange silbrige Strähne aus der Stirn zu fischen.

Molinari war der Inbegriff eines Erfolgsautors, wie Isabella fand. Sich in den besten Jahren befindend, einen ordentlichen Bauch vor sich hertragend, strahlte er in jeder Bewegung eine Souveränität aus, die man wohl nur mit dem Alter erlangte. Die faltigen Züge verstärkten diesen Eindruck und zeugten von einem ereignisreichen Leben.