Kloster, Mord und Dolce Vita - Mord am Wegesrand - Valentina Morelli - E-Book

Kloster, Mord und Dolce Vita - Mord am Wegesrand E-Book

Valentina Morelli

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Beschreibung

Folge 24: Das Kloster von Santa Caterina schließt seine Pforten - wenn auch nur für eine Woche. Eine hartnäckige Ungezieferplage zwingt die Schwestern zu einer Auszeit. Und so treten Isabella und die anderen mit Matteos Unterstützung eine Pilgerreise an, um ihre Kraft und innere Ruhe wiederzufinden. Doch der Weg nach Assisi ist gepflastert mit einer Leiche ...

Benvenuto a Santa Caterina! In dem malerischen Toskana-Dorf lebt, arbeitet und betet Schwester Isabella. Die neugierige Nonne hat es sich zum Lebensziel gemacht, den Menschen zu helfen. Und wie ginge das besser als mit dem Aufklären von Verbrechen?

Der junge Carabiniere Matteo ist froh über ihre Hilfe - meistens. Denn eines weiß der einzige Polizist von Santa Caterina: Schwester Isabella hat ihren eigenen Kopf!

Mit Witz, Charme und dem Blick fürs Menschliche ermitteln Isabella und Matteo in der Toskana. Klar, dass dabei auch die italienische Lebenskunst nicht zu kurz kommen darf!

Kloster, Mord und Dolce Vita - eine Krimi-Serie wie ein Urlaub in der Toskana!

beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!

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Inhalt

CoverGrußwort des VerlagsÜber diese FolgeKloster, Mord und Dolce Vita – Die SerieDie ProtagonistenTitelKapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13Kapitel 14Kapitel 15Kapitel 16Kapitel 17Kapitel 18In der nächsten FolgeÜber die AutorinImpressum

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Über diese Folge

Das Kloster von Santa Caterina schließt seine Pforten – wenn auch nur für eine Woche. Eine hartnäckige Ungezieferplage zwingt die Schwestern zu einer Auszeit. Und so treten Isabella und die anderen mit Matteos Unterstützung eine Pilgerreise an, um ihre Kraft und innere Ruhe wiederzufinden. Doch der Weg nach Assisi ist gepflastert mit einer Leiche …

Kloster, Mord und Dolce Vita – Die Serie

Benvenuto a Santa Caterina! In dem malerischen Dorf im Herzen der Toskana lebt, arbeitet und betet Kloster-Schwester Isabella. Doch wie aus heiterem Himmel muss sie plötzlich in einem Mordfall ermitteln! Von da an macht es sich die neugierige Nonne zur Lebensaufgabe, die großen und kleinen Verbrechen der Dorfbewohner aufzuklären. Carabiniere Matteo ist froh über diese himmlische Hilfe, denn schließlich hat er als einziger Polizist von Santa Caterina alle Hände voll zu tun …

Die Protagonisten

Schwester Isabella

Die Ordensschwester ist 35 Jahre alt und heißt mit bürgerlichem Namen Isabella Martini. Schon früh wusste sie, dass sie Nonne werden möchte, und trat in ein kleines Nonnenkonvent in Kalabrien, im Süden Italiens, ein. Nachdem dieses geschlossen wurde, verschlägt es sie nach Santa Caterina, wo sie durch das Lösen von Kriminalfällen ihre wahre Berufung findet. Hier findet sie ihre neue Heimat im Convento di Nostra Regina della Pace, dessen Äbtissin sie mittlerweile ist. Und ganz nebenbei fängt sie immer noch Verbrecher.

Matteo Silvestri

Der 29-jährige Carabiniere des von Santa Caterina erhält von Schwester Isabella Hilfe bei seinen Ermittlungen. Oder ist es eher andersrum? Als Polizist steht Matteo zu seinem Leidwesen allzu oft unter Bürgermeister Lenzis Fuchtel – nicht erst, seitdem er ein Verhältnis mit dessen Tochter hatte.

Duccio Lenzi

Duccio Lenzi ist Bürgermeister des Dorfes und versteht sich als Patron von Santa Caterina – großzügig, fördernd, aber auch unnachgiebig, wenn ihm etwas nicht passt. Seiner Meinung nach muss nicht immer alles an die Öffentlichkeit gelangen, doch Schwester Isabella sieht das leider allzu oft anders …

V A L E N T I N A M O R E L L I

Mord am Wegesrand

1

»Es ist wie ein Fluch, der über unser Kloster gekommen ist!«

Isabella ließ das verseuchte Bettlaken mit einem Ausdruck des Ekels fallen, während Immacolata seufzend den Staubsaugerbeutel ausleerte. Das Gästezimmer war zum Schauplatz eines Kampfes gegen eine Plage geworden, die das Kloster seit zwei Wochen heimsuchte: Bettwanzen.

»Es scheint, als würden sie jeden Tag mehr«, murmelte Immacolata, während sie die Bettgestelle mit einem Insektizidspray behandelte.

»Es scheint nicht nur so, Immacolata.« Isabella nickte müde. Die Erschöpfung und Frustration hatten sich tief in ihren Knochen eingenistet. Mindestens so tief wie die Wanzeneier in jeder Ecke und Rille der Gästezimmer.

Dabei hatte alles so harmlos angefangen. Ein einzelner Gast hatte über Juckreiz geklagt, aber niemand hatte dem viel Aufmerksamkeit geschenkt.

Und dann, innerhalb weniger Tage, hatten die kleinen Tierchen wie ein unaufhaltsames Heer ein Zimmer nach dem anderen für sich erobert. Die hartnäckigen Parasiten schienen immun gegen jeglichen Ausrottungsversuch der Schwestern.

Seit Beginn des Befalls hatten sie unermüdlich Betten abgezogen, Räume gereinigt und alles versucht, um die Wanzen loszuwerden. Doch trotz ihrer Bemühungen schien die Plage nur schlimmer zu werden. Nicht ein einziger Gast hatte sich in den letzten Tagen im Kloster einquartiert. Die Nachricht von den Unannehmlichkeiten, die einen hier erwarteten, hatte sich schnell herumgesprochen.

Und nun hatten sie sogar die Kammer der jungen Novizin Adriana erreicht, sodass die seit zwei Tagen im Refektorium schlafen musste.

»Himmel, womit haben wir das nur verdient?« Mahnend blickte Immacolata zur Decke und nahm sich kurz die Zeit, die Hände zu falten und ein Stoßgebet zu murmeln.

»Gebete allein helfen hier nicht weiter«, entschied Isabella. Noch einmal warf sie einen prüfenden Blick in sämtliche Ecken des Zimmers. Dabei versuchte sie, flach durch die Nase zu atmen, um nicht zu viel von dem versprühten Insektenmittel aufzunehmen.

Schicksalsergeben hob sie die Hände, schnappte sich den Reinigungswagen, auf dem sich die Bettlaken türmten, und zog ihn mit sich nach draußen. Immacolata folgte ihr.

Kaum waren sie in den steinernen Korridor des Klosters getreten, wurden sie von einer unerwarteten Aufregung begrüßt. Schwester Hildegard und Adriana eilten mit flatternden Gewändern durch den Flur.

»Was ist los?«, fragte Isabella, während die beiden an ihr vorbeistürmten. Eine Antwort erhielt sie nicht, dafür hörte sie ein monotones Hämmern, das vom Haupteingang kam. Ohne ein Wort zu verlieren, ließ sie den Wagen stehen und folgte den beiden.

Mit dem Erreichen der Pforte sah sie Schwester Filomena vor der Tür stehen, die gerade ein Schild an die alten hölzernen Rahmen nagelte:

Das Kloster ist diese Woche geschlossen.

Isabella hielt einen Moment inne, überrascht von der Unmittelbarkeit der Botschaft, von der sie selbst am wenigsten wusste, was reichlich merkwürdig war. Immerhin war sie eine der beiden Äbtissinnen dieses Klosters.

»Was hat das zu bedeuten?«, fragte Schwester Hildegard, die mit Kochschürze und einem Kochlöffel vor Filomena stand.

»Steht doch da«, belehrte Schwester Filomena sie. »Dass wir diese Woche geschlossen haben.«

»Aber …« Schwester Hildegard schnappte nach Luft. »Das geht doch nicht, oder?« Sie wandte sich mit fragendem Blick Isabella zu, die abwechselnd das Schild und Schwester Filomena in Augenschein nahm. Ein spitzbübisches Grinsen lag in deren Gesicht.

»Natürlich geht das«, erwiderte sie. »Schließlich sind wir unsere eigenen Herrinnen und können über die Öffnungszeiten entscheiden, wie wir wollen.«

»Aber … unsere Gäste«, hielt die junge Novizin Adriana dagegen.

Filomena neigte fragend den Kopf. »Welche Gäste?« Sie hatte sich nun direkt neben dem Schild platziert und die Arme vor der Brust verschränkt. »Niemand ist mehr bei uns, seit sich das mit den Bettwanzen herumgesprochen hat. Wir müssen endlich einsehen, dass wir allein nicht gegen sie ankommen.« Eine Mischung aus Resignation und Entschlossenheit lag in ihrer Stimme. »Es ist Zeit, dass wir professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.« Mit einem dunklen Brummen blickte sie die versammelten Schwestern an. »Deshalb habe ich eine Firma beauftragt, die sich auf die Bekämpfung von Ungeziefer spezialisiert hat. Sie wird noch heute mit der Arbeit beginnen.«

»Was denn, heute noch?«, fuhr Isabella auf.

Ein Raunen ging durch die Gruppe, einige Schwestern tauschten unsichere Blicke. Bislang war man es gewohnt, sämtliche Probleme selbst in den Griff zu bekommen, und ihre letzte Begegnung mit Handwerkern war Isabella wahrlich nicht in guter Erinnerung geblieben, hatten sie sich damit doch Verbrecher ins Haus geholt, die etliche Zimmer verwüstet hatten. Deshalb behagte auch Isabella der Gedanke nicht, dass ihr Kloster von Kammerjägern heimgesucht werden würde.

»Sie werden jeden einzelnen Raum ausräuchern«, fuhr Filomena mit energischem Nicken fort. »Es ist die einzige Möglichkeit, um sicherzustellen, dass die Wanzen vollständig beseitigt werden.«

»Aber was bedeutet das für uns?«, fragte Immacolata. »Wo sollen wir hin?«

Filomena lächelte leicht, als sie ihre nächste Ankündigung machte. »Während ich hier die Stellung halten werde, habe ich mir für euch etwas ganz Besonderes einfallen lassen.« Sie löste ihre Arme, ließ eine Hand in die Untiefen ihrer Soutane wandern und brachte einen Prospekt zum Vorschein.

»Ich habe eine Pilgerreise organisiert. Ihr werdet das Kloster für ein paar Tage verlassen, während die Arbeiten durchgeführt werden. Es ist eine ideale Gelegenheit für euch, Abstand zu gewinnen und eure eigene geistige Erneuerung zu suchen.«

»Wir werden was genau machen?«, hakte Immacolata ungläubig nach.

»Pilgern«, wiederholte Filomena. »Ihr werdet auf eine Pilgerreise gehen.« Wieder stand dieses schiefe Grinsen in ihrem Gesicht. »Ich habe euch angemeldet. Zu einer Pilgerreise nach Assisi.«

»Pilgern«, echote nun auch Isabella. Wobei es in ihren eigenen Ohren eher wie ein unterdrückter Laut klang. Wie man ihn eben von sich gab, wenn man einen dumpfen Schlag in die Magengrube verpasst bekam. Sie verstand überhaupt nichts mehr, fühlte sich vollkommen überrumpelt. Was hatte sich Filomena nur dabei gedacht? Und das alles, ohne sich mit ihr abzustimmen.

»Ich kann hier aber doch gar nicht weg«, hielt sie dagegen. »All die Rechnungen, die ich noch bearbeiten muss.«

»Und ich muss doch kochen.« Zum Beweis schwenkte Hildegard ihren Kochlöffel.

»Und die Bibliothek, nun ja, bibliothekisiert sich auch nicht von allein«, warf Immacolata ein.

Filomena lachte herzhaft. »Um den Papierkram werde ich mich kümmern, und es wird niemand hier sein, für den du kochen musst, Hildegard.« Sie sah sie alle der Reihe nach ernst an, drückte Immacolatas Hand. »Ihr habt eine Auszeit verdient.« Endlich unterließ sie dieses verschlagene Grinsen. »Ihr wart so fleißig in den letzten Monaten, deshalb dachte ich, dass ich euch damit einen Gefallen tue. Eine Überraschung!«

Sie nahm tief Luft und wandte sich Isabella zu. »Ihr werdet sozusagen auf Geschäftsreise gehen.« Nun wanderte ihre andere Hand in die Soutane. »Ich habe alles bis ins Detail für euch vorbereitet. Sämtliche Übernachtungen sind gebucht, und die Route habe ich euch auch zusammengestellt.« Broschüren, Pilgerpässe, Wanderkarten und Buchungsbestätigungen kamen aus der Soutanentasche zum Vorschein.

»Hier könnt ihr nicht bleiben«, sagte Filomena noch einmal, wohl weil ihr die Schwestern noch zu unschlüssig wirkten. »Das gesamte Kloster wird ausgeräuchert und darf die nächsten Tage nicht betreten werden.«

»Und was ist mit dir?«, fragte Immacolata.

»Ich werde gemeinsam mit Pietro und Paolo in einem der Nebengebäude die Stellung halten.«

»Du kommst also nicht mit?« Schwester Hildegard sah sie skeptisch an.

Filomena schüttelte den Kopf. »Einer muss sich doch um das laufende Tagesgeschäft kümmern. Außerdem war ich schon auf Pilgerreise nach Assisi.«

»Aber wir können dich doch nicht allein zurücklassen.«

Filomena winkte ab. »Ich bin doch gar nicht allein. Die beiden Männer sind bei mir. Wir werden das Kloster schon am Laufen halten.«

Isabella stand da, ihre Gedanken wirbelten. Ein Teil von ihr rebellierte gegen die Idee, das Kloster zu verlassen, selbst für kurze Zeit. Die Vorstellung, dass ihr geliebtes Zuhause mit Chemikalien behandelt werden würde, ließ Unbehagen in ihr aufsteigen. Sie öffnete den Mund, um ihre Bedenken auszudrücken, um zu fragen, ob es wirklich keine andere Möglichkeit gab. Doch in diesem Moment hörte sie das unverkennbare Hupen eines Autos am Haupttor.

»Oh, das wird euer Taxi sein.« Filomena straffte sich und klatschte mehrmals in die Hände. »Los, los, packt eure Sachen! Matteo wartet bestimmt nicht ewig.«

»Matteo?« Isabella starrte Filomena entgeistert an. »Wieso Matteo?«

Filomena tat das, was sie an diesem Morgen am besten konnte. Sie grinste. »Nun ja, irgendwie müsst ihr ja zum Startpunkt eurer Pilgerreise kommen. Und Matteo war so freundlich, sich euch als Fahrer zur Verfügung zu stellen.«

Isabella schnaubte innerlich. Dieser miese Verräter! Kein Sterbenswörtchen hatte er ihr verraten.

2

»Wir gehen pilgern. Das ist so aufregend«, rief Hildegard vom Rücksitz aus. Immacolata und Adriana nickten zustimmend. Isabella jedoch musterte stoisch Matteo, dem sie von der Nasenspitze ablas, dass er eine riesige Freude daran hatte, Filomenas Komplize zu sein.

»Es ist wirklich nett von dir, dass du uns fährst«, begann sie das Gespräch mit ihm.

»Keine Ursache, Isabella.« Kurz nahm er den Blick von der Straße und strahlte sie an. Schelmisch, wie sie fand. Vielleicht sogar ein wenig spitzbübisch. Oder verschlagen. Sie witterte eine Verschwörung.

»Auch wenn ich es dir ein wenig übel nehme, dass du mich an der Nase herumgeführt und nichts erzählt hast.«

»Na, es sollte doch eine Überraschung sein«, rechtfertigte er sich. Doch sie sah ihm an, dass das noch nicht alles war. Irgendetwas beschäftigte ihren Freund. Sie kannte ihn lange genug, um ihm das aus dem Gesicht ablesen zu können.

Und dann platzte es aus ihm heraus: »Ich bin so gespannt, was ihr zu Filomenas nächster Überraschung sagen werdet.«

»Noch eine Überraschung?« Isabellas Brauen schossen nach oben. Sie warf einen Blick in den Rückspiegel, zu den anderen Schwestern, die allesamt neugierig lauschten.

Matteos Grinsen wurde breiter, während er den Wagen geschickt um eine Kurve lenkte. »Ich sollte nicht zu viel verraten. Ihr werdet es bald selbst sehen.«

Und damit schwieg er, grinste weiter vor sich hin.

Isabella versuchte, sich auf die Umgebung zu konzentrieren, die zugegebenermaßen ziemlich eindrucksvoll war. Weitläufige Felder, durchsetzt mit Olivenbäumen und Weinstöcken, boten einen traumhaften Anblick, der ihr Herz erfreute. Sie durchfuhren die sanften Hügel Umbriens und waren kurz vor Anghiari, einem malerischen Ort, der den Ausgangspunkt ihrer Pilgerreise über die Via di Francesco bis nach Assisi markieren würde. Vier Tage und drei Nächte lagen vor ihnen.

Isabella horchte in sich hinein, ergründete ihre Gefühle. Sie war gleichermaßen aufgeregt wie angespannt. Zum größten Teil war es Freude, die sich in ihr breitgemacht hatte. Freude darüber, mit ihren Schwestern unterwegs sein zu dürfen, auf einem der ältesten Pilgerwege Italiens.

Aber auch Besorgnis mischte sich dazu. War ihr Schuhwerk fest genug? Hatten sie an alles gedacht? Ihr nächster Gedanke galt wehmütig Caesar, den sie hatte zurücklassen müssen. Für solch eine anstrengende Reise waren die Knochen des allmählich in die Jahre kommenden Bernhardiners nicht mehr fit genug. Pietro hatte versprochen, sich liebevoll um ihn zu kümmern und ihn in ihrer Abwesenheit zu verwöhnen. Noch immer wunderte sie sich über Filomenas Überraschung und schmunzelte.

Nicht nur, dass sie sie unangekündigt auf Pilgerreise schickte, sie hatte auch alles akribisch geplant. Kurz vor ihrer Abreise hatte sie Isabella einen Hefter voll mit Zetteln und Ausdrucken in die Hand gedrückt – fein säuberlich sortiert. Die Adressen der bereits gebuchten Übernachtungsherbergen, eine Pilgerkarte und ein Batzen Bargeld aus dem Notgroschenstrumpf, den die Schwestern im Refektorium in einem Einmachglas versteckt hielten, befanden sich darin. Und nun lagen 95 Kilometer vor ihnen, die sie durch eine der malerischsten Landschaften Italiens führten, vorbei an pittoresken Bauwerken der Antike, stets auf den Spuren des berühmten wandelnden Ordensbruders San Francesco d’Assisi.

Es war nur naheliegend, dass sie endlich diesen Weg auf sich nahmen. Seit ihr kleines Kloster selbst zu einer Wallfahrtsstätte geworden war, waren sie Teil der legendären Route bis nach Assisi geworden. Es erschien nur angemessen, diesen Weg mindestens einmal im Leben selbst zu gehen.

Matteo verließ die Landstraße und lenkte den kleinen Dienstwagen auf einen staubigen Feldweg, der direkt ins Nirgendwo zu führen schien. Umsäumt von Zypressen erreichten sie nach wenigen Minuten einen Agrarhof, wo sie bereits von einem jungen Mann in Latzhose erwartet wurden, der ihnen freundlich zuwinkte.