Kommissar Kugelblitz - Kugelblitz in Istanbul - Ursel Scheffler - E-Book

Kommissar Kugelblitz - Kugelblitz in Istanbul E-Book

Ursel Scheffler

0,0

Beschreibung

Eigentlich will Kugelblitz mit seinem türkischen Kollegen Selim zum Angeln ans Marmarameer. Aber dann haben die beiden Detektive plötzlich einen "dicken Fisch" am Haken: aus der Schatzkammer des Sultanspalastes in Istanbul wird einer der berühmtesten Diamanten der Welt gestohlen! Kugelblitz und Selim verfolgen die Täter durch verwinkelte Gassen, einen Bazar, ein türkisches Bad und landen schließlich auf einer Luxusyacht ... Wie immer mit vielen kniffligen Detektiv-Fragen zum miträtseln. (Mit Lösungen)

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 77

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Hallo, liebe Detektive,

eigentlich wollte ich endlich mal Urlaub machen und meinen Freund Inspektor Selim Süleyman in der Türkei besuchen. Aber zum Angeln im Meer bin ich nicht viel gekommen, denn plötzlich war ich wieder mitten drin in einem spannenden Detektivabenteuer: ein Diamantendiebstahl im Sultanspalast!

Kommt mit an den Bosporus und helft mir, meinem Freund Selim und seinem Assistenten Murat bei einer aufregenden Spurensuche. Wir ermitteln in den engen Gassen Istanbuls, in einem Kaffeehaus, im Basar und im Dampfbad und sogar auf einer Luxusyacht. Dabei erfahrt ihr viel Interessantes über das Alltagsleben der Menschen und lernt sogar ein paar Worte Türkisch.

Also aufgepasst und nachgedacht: Lesen, knobeln und messerscharf kombinieren – gemeinsam lösen wir auch diesen Fall, da bin ich mir sicher!

Merhaba in Istanbul!

Euer Isidor Kugelblitz

1. Urlaub mit krummen Haken

Im Kommissariat in Hamburg macht sich Urlaubsruhe breit. Die wichtigsten Fälle sind abgeschlossen: Der Supermarkt-Erpresser ist gefasst, die Euro-Fälscher-Bande sitzt hinter Gittern und die entführten Zwillinge des türkischen Obsthändlers sind wieder zu Hause in Pinneberg.

„Jetzt kann ich mit ruhigem Gewissen nach Istanbul fliegen“, murmelt Kommissar Kugelblitz. Sein Freund Inspektor Selim Süleyman hat ihn zum Angeln an den Bosporus eingeladen. Wie er sich auf die ruhigen Tage am Meer freut!

Aber wo ist diese verflixte Flugkarte? Sonja hat das Ticket im Internet gebucht. Ein günstiger Last-Minute-Flug, nur gut drei Stunden Flugzeit. Kugelblitz wühlt auf seinem Schreibtisch. Ah, da ist es ja! Triumphierend angelt er das Flugticket zwischen den Papierstapeln hervor.

Kugelblitz verabschiedet sich von seinen Assistenten.

„Gute Reise, Chef!“, wünscht Fritz Pommes.

„Das ist von uns dreien“, sagt Kriminalobermeister Peter Zwiebel und überreicht Kugelblitz ein Päckchen.

„Vielen Dank! Das wäre doch nicht nötig gewesen“, freut sich KK, als er neugierig das Geschenk betrachtet. Was da wohl drin ist?

„Aber erst morgen im Flugzeug aufmachen!“, ruft Sonja Sandmann.

Also klemmt Kugelblitz sich das Päckchen unter den Arm und verlässt vergnügt pfeifend das Kommissariat. Als er am Stadtpark vorbeikommt, liegt eine Kastanie auf dem Boden. Er sieht sich um, ob niemand schaut, lächelt verschmitzt und kickt sie dann wie ein Schuljunge vor sich her. Urlaub, juhu!

Er sieht auf die Uhr. Es bleibt noch Zeit für ein paar Besorgungen. In der Buchhandlung ersteht er einen Stadtplan von Istanbul und eine Seekarte von der türkischen Küste. Im Musikladen kauft er eine CD für Selims Frau Suleyka. Sie liebt Mozart. Daher entscheidet er sich für „Die Entführung aus dem Serail“. Im Angelgeschäft besorgt er noch ein paar Fliegen und Spezial-Angelhaken als Mitbringsel für seinen Freund Selim.

Als er endlich mit den Einkäufen die Treppe zu seiner Wohnung hinaufsteigt, begegnet ihm Kemal, der Sohn des Hausmeisters.

„Wo bist du denn so braun geworden, Kemal?“, erkundigt sich Kugelblitz und bleibt auf dem Treppenabsatz stehen. „Bei uns war doch in den Sommerferien so schlechtes Wetter.“

„Ich war bei meinen Großeltern in der Türkei“, berichtet Kemal stolz. „Ich konnte jeden Tag im Meer baden oder mit Opa zum Fischen rausfahren.“

„Genau das hab ich jetzt auch vor! Ich fliege morgen nach Istanbul“, erzählt Kugelblitz.

„Hast du auch einen Opa in der Türkei?“, fragt Kemal.

Kugelblitz schmunzelt. „Nein, aber einen Freund, der mich zum Angeln eingeladen hat.“

„Ist der auch Detektiv wie du?“

„Genau!“

„Werdet ihr zusammen Fälle lösen?“

„Wo denkst du hin! Wir wollen Fische angeln und keine Gauner“, sagt Kugelblitz und lacht.

„,Verhaftet‘ heißt tutuklu und ,Achtung, Polizei!‘ heißt dikkat, polis!, ,Assistent‘ heißt asistan und ,Eis‘ heißt dondurma. Nur für alle Fälle“, erklärt Kemal und grinst. „Schickst du mir eine kartpostal? Und falls du einen asistan brauchst: Ruf mich an! Auf Wiedersehen: Güle güle!“

„Mersi! Danke für den Schnellkurs in Türkisch“, ruft Kugelblitz ihm nach und lacht. Ein netter Junge, der Kemal!

Hier die Fragen an alle ausgeruhten Detektive, die noch nicht urlaubsreif sind:

1. Wie heißen die drei Assistenten von Kommissar Kugelblitz?

2. Teste dein Gedächtnis für Türkisch: Was heißt dondurma auf Deutsch?

3. Und wie sagt Kemal ,Auf Wiedersehen‘ auf Türkisch?

4. Zum Schluss noch eine Frage für Spezialisten: Wie heißt die Hauptstadt der Türkei?

Hier geht‘s zur Lösung

2. Ankunft am Bosporus

Am folgenden Tag herrscht fabelhaftes Flugwetter. Kugelblitz hat einen Fensterplatz. Als die Maschine über Istanbul in der Warteschleife kreist, kann er genau erkennen, wo der Bosporus die Kontinente Europa und Asien trennt.

„Sieht viel schöner aus, als auf meiner Karte“, murmelt er. Das Marmarameer leuchtet türkisgrün zu ihm herauf. Millionen von Fischen tummeln sich da unten.

„Achtung, ich komme!“, brummt Kugelblitz, aber diese Warnung hören die Fische zum Glück nicht.

,Fisch‘ heißt auf Türkisch balık. Das hat er eben im Wörterbuch nachgesehen. Es war in dem Päckchen, das ihm seine Assistenten zugesteckt hatten. Zusammen mit einem Reiseführer über Istanbul. Eine interessante Stadt, die er schon von früheren Besuchen ein bisschen kennt. Aber bei seinen Dienstreisen blieb nie genug Zeit, die herrlichen Moscheen und Sultanspaläste zu bestaunen oder durch die berühmten Basare und die malerischen Altstadtgassen zu streifen. Wie er sich darauf freut!

Die Maschine landet pünktlich auf dem Flughafen Atatürk im Westen der Stadt. Inspektor Selim Süleyman wartet schon auf seinen Gast.

„Merhaba, Isidor!“, ruft er und geht mit ausgestreckten Armen auf ihn zu. „Wie schön, dass du da bist! Suleyka freut sich auch schon unheimlich auf dich.“ Selim lacht vergnügt. „Sie wirbelt schon seit Stunden in der Küche herum. Angeblich bereitet sie nur ein kleines, leichtes Abendessen zu.“

Am Steuer des Polizeiwagens wartet Murat auf die beiden Detektive. Er ist nicht nur der Fahrer, sondern auch der unentbehrliche Assistent von Inspektor Süleyman.

Er half vor einem Jahr bei Ermittlungen in einem internationalen Drogenschmuggler-Fall tatkräftig mit. Geschickt steuert er den Wagen durch den dichten Verkehr der Innenstadt. Jetzt überqueren sie auf der Atatürk-Brücke den Meeresarm, der unter dem Namen „Goldenes Horn“ weltbekannt ist. Die Brücke trennt die Altstadt von dem neueren Stadtteil Galata, in dem Inspektor Süleymans Haus liegt.

Selims Frau Suleyka hat nicht nur ein leckeres türkisches Essen für ihren Gast vorbereitet, sondern auch ein freundliches Gästezimmer im obersten Stockwerk des Hauses. Eine schmale Treppe führt auf eine Dachterrasse, von der aus man einen traumhaften Blick auf das Goldene Horn und auf den Bosporus hat – aber auch auf die Kuppeln und Minarette der Altstadt auf der gegenüberliegenden Seite.

„Wie im Märchenbuch von 1001 Nacht“, staunt Kugelblitz.

„Nun, es soll ja auch ein märchenhafter Urlaub werden“, sagt Suleyka. Sie erklärt ihm, welche Türme zur berühmten Hagia Sophia gehören und welche zur Sultan Ahmet Moschee.

Kugelblitz späht mit dem Fernglas über die Bucht und murmelt: „Und neben der Hagia Sophia ist der Sultanspalast. Ich habe gerade in meinem Reiseführer viel Interessantes darüber gelesen.“

„Das Topkapı Sarayı“, bestätigt Suleyka.

„Saray heißt ,Palast‘. Aber was heißt Topkapı?“, erkundigt sich KK.

„Top heißt ,Kanone‘ und kapı heißt ,Tor‘. Dort wurden früher nämlich Kanonen gegossen“, erklärt Suleyka während sie wieder nach unten ins Esszimmer gehen. „Der Palast war Jahrhunderte lang die prächtige Wohnung des Sultans und seiner großen Familie. Aber jetzt essen wir erst mal in unserem etwas bescheideneren Heim“, fügt sie hinzu und deutet auf die dampfenden Schüsseln. „Tabak heißt ,Teller‘ und kaşık heißt ,Löffel‘. Das kannst du dir leicht merken.“

Es schmeckt alles so köstlich wie es aussieht.

„Dondurma und armut kompostosu“, verkündet Suleyka, als sie schließlich den Nachtisch serviert.

„Was dondurma ist, hab ich schon von meinem jungen Freund Kemal gelernt. Aber was ist armut kompostosu?“, erkundigt sich Kugelblitz verwundert.

„Keine Angst“, schmunzelt Selim. „Das kommt nicht von Komposthaufen. Armut bedeutet in unserer Sprache ,Birne‘ und komposto nennt man bei euch ,Kompott‘. Suleyka hat es selbst gekocht.“

„Nun habe ich gerade mit Mühe fünf Kilo abgenommen“, seufzt Kugelblitz. „Ich fürchte, die hab ich bald wieder drauf!“ Er streicht über seinen Bauch. „Top – rund wie eine Kanonenkugel!“

„Jetzt gibt es noch einen türkischen Mokka. Den kocht immer Selim persönlich“, sagt Suleyka. „Das ist Chefsache!“

Obwohl KK und Selim am nächsten Tag früh zum Angeln rausfahren wollen, sitzen sie noch lange auf der Dachterrasse, genießen den Blick über die Stadt und erzählen sich von ihren spannendsten Fällen.

Am nächsten Morgen beim Frühstück klingelt das Telefon. Selim hebt ab – und lässt wenig später vor Schreck seine Teetasse fallen. Nachdem er aufgelegt hat, stammelt er entsetzt: „Einbruch im Topkapı-Palast!“

„Ich glaub, ich bin im Kino“, ruft KK überrascht. „Der Einbruch im Topkapı-Palast wurde doch längst verfilmt – mit Peter Ustinov, meinem Lieblingsschauspieler!“

„Hier geht es nicht um Kino, Isy. Es ist leider wahr: Aus der Schatzkammer wurde der wertvollste aller Steine gestohlen: der Kaşıkçı-Diamant. Er ist mit 86 Karat einer der größten Diamanten der Welt – eine Katastrophe! Ich muss mich sofort darum kümmern! Du kommst doch mit? Murat ist schon unterwegs und holt uns ab.“

„Ehrensache“, sagt Kugelblitz und folgt seinem Freund nach draußen, wo gerade mit quietschenden Bremsen der Polizeiwagen vorfährt.

„Ich schätze, der Fall rettet einigen Fischen das Leben“, murmelt Suleyka, die ihnen vom Fenster aus nachsieht.

Nun einige Fragen an alle Detektive, die auch mit vollem Bauch noch klar denken können:

1. Welche beiden Kontinente trennt der Bosporus?

2. Nenne die drei Sehenswürdigkeiten von Istanbul, die Kugelblitz von seinem Zimmer aus sehen kann.

3. Was heißen armut und komposto auf Deutsch?

4. Wie schwer ist der gestohlene Diamant, wenn einem Karat Diamantengewicht 0,2 Gramm entsprechen?