Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Dieses im Jahre 1914 erstmals erschienen Werk bietet viele nachdenklich machende Geschichten geschrieben im Licht des nahenden Ersten Weltkriegs. Ohne den Vater Die Heimreise aus Österreich Der 4. August Das Pfarrhaus in Ostpreußen. Die Konservenbüchsen. Zu welcher Fahne? Der kleine Franzos. In Gefangenschaft. Der junge Professor Allerlei Kriegsbilder
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 260
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Kriegsbüchlein für unsere Kinder
Agnes Sapper
Inhalt:
Agnes Sapper – Biografie und Bibliografie
Kriegsbüchlein für unsere Kinder
Ohne den Vater
Erstes Kapitel.
Zweites Kapitel.
Drittes Kapitel.
Viertes Kapitel.
Fünftes Kapitel.
Sechstes Kapitel.
Siebtes Kapitel
Achtes Kapitel.
Neuntes Kapitel.
Zehntes Kapitel.
Elftes Kapitel.
Zwölftes Kapitel.
Die Heimreise aus Österreich
Der 4. August
Das Pfarrhaus in Ostpreußen.
Die Konservenbüchsen.
Zu welcher Fahne?
Der kleine Franzos.
In Gefangenschaft.
Der junge Professor
Allerlei Kriegsbilder
Kriegsbüchlein für unsere Kinder, Agnes Sapper
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
Loschberg 9
86450 Altenmünster
ISBN: 9783849634650
www.jazzybee-verlag.de
Deutsche Schriftstellerin, geboren am 12. April 1852 in München, verstorben am 19. März 1929 in Würzburg. Geburtsname Agnes Brater. Wuchs als Tochter des Juristen und Politikers Karl Brater sowie der Pauline Brater geb. Pfaff auf. Sie heiratete 1875 Eduard Sapper, der in Blaubeuren Stadtschultheiß war. Das Paar bekam drei Söhne, von denen zwei im Kleinkindalter starben. 1882 zog die Familie nach Neckartailfingen, wo Eduard Sapper als Notar arbeitete. Hier wurden ihre beiden Töchter Anna und Agnes geboren. 1888 zog die Familie nach Esslingen, drei Jahre später nach Calw.
Agnes Sapper begann ihre schriftstellerische Karriere mit der Erzählung In Wasserfluten anlässlich eines Preisausschreibens der Zeitschrift Immergrün im Jahr 1882. Nach dem Tode ihres Mannes im Jahre 1898 wurde sie in Würzburg ansässig und begann dort ihre eigentliche schriftstellerische Tätigkeit, mit der sie eine der erfolgreichsten Autorinnen des 20. Jahrhunderts wurde. Ihre Bücher erschienen in einer Gesamtauflage von 3 Millionen Exemplaren. Übersetzungen ihrer Werke erschienen in den USA, Dänemark, Frankreich, Holland, Japan, Norwegen und Schweden.
In Würzburg ist heute ein Wohnheim für psychisch Kranke nach Agnes Sapper benannt. Es ist aus einem Altenheim hervorgegangen, das Agnes Sapper der Stadt gestiftet hatte. Sie verwendete dazu ihr Honorar für Die Familie Pfäffling. Agnes Sappers Grab befindet sich auf dem Würzburger Hauptfriedhof. Im Jahr 2006 konnte die Zerstörung des Grabsteins und die Einebnung des Grabes im letzten Moment abgewendet werden. Das Diakonische Werk Würzburg übernahm damals den Unterhalt des Grabes für weitere 15 Jahre.
Wichtige Werke:
· 1894 Das erste Schuljahr
· 1901 Gretchen Reinwald's letztes Schuljahr
· 1904 Das kleine Dummerle
· 1906 Die Familie Pfäffling
· 1908 Gretchen Reinwalds erstes und letztes Schuljahr
· 1910 Werden und Wachsen (Fortsetzung zu „Die Familie Pfäffling“)
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Im Gesamten ist dieser Text zu finden unter http://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_Sapper
Im gemütlichen Wohnzimmer eines Forsthauses in Ostpreußen saß ein kleiner Familienkreis eng und traulich beisammen: der Förster Stegemann mit seiner noch ganz jungen, lieblichen Frau, die ihr Kindchen in den Armen hielt und versuchte, mit zärtlichen Worten und dem Spiel ihrer Finger dem kleinen Geschöpf das erste Lächeln zu entlocken. Neben ihr lehnte Gebhard, ein kräftiger, etwa zehnjähriger Junge; er sah nach dem Schwesterchen, das so wohlig in der Mutter Armen ruhte, und wartete gespannt, ob es noch einmal gelänge, das Lächeln hervorzuzaubern, das vorhin wie ein Sonnenstrahl über das Kindergesichtchen gehuscht war. Als es gelang, sah er die Mutter beglückt an und wandte sich lebhaft an seinen Vater: "Hast du es diesmal gesehen?"
Nein, er hatte es wieder nicht gesehen, weil ihm etwas anderes noch anziehender war, als das erste Lächeln seines Töchterchens. Er hatte auf Mutter und Sohn gesehen. Ihn freute, daß diese beiden sich so gut verstanden. Es war noch nicht lange her, daß er diese junge Frau heimgeführt hatte, nachdem seine erste Frau, Gebhards Mutter, gestorben war. Eine lange Reihe stiller Jahre hatte er mit dem Knaben verlebt, den eine treue Magd schlicht und streng erzog. Innig nah standen sich Vater und Sohn, ernst und pflichttreu war der Förster, anspruchslos der Junge. Kräftig wuchs er in der frischen Waldluft heran und machte von seinem sechsten Lebensjahr an täglich einen stundenlangen Weg, um auf einem benachbarten Gut an dem Unterricht mit den Knaben des Gutsbesitzers teilzunehmen. Auf diesem Weg begleitete ihn ein treuer Hund des Försters, der schon immer sein Spielkamerad gewesen und jetzt sein Beschützer auf einsamen Waldwegen war.
Bei einem Besuch seiner Mutter, die in Süddeutschland lebte, hatte der Förster das fröhliche, liebevolle Mädchen kennen gelernt, das dann seine zweite Frau geworden war. Noch immer war's ihm wunderbar und erfreute ihn in tiefster Seele, daß solch ein neues Familienglück in seinem Forsthaus erblüht war; und so sah er auch jetzt mit Wonne auf die junge Frau, ohne daß diese es bemerkte, denn sie war ganz von der Kleinen hingenommen.
Jetzt stund sie auf und legte das Töchterchen sorgsam in den Korbwagen. "So Jüngferlein," sagte sie, "nach dieser großen Leistung, nachdem du zweimal gelächelt hast, wirst du herrlich schlafen, draußen am offenen Fenster!" Sie fuhr sachte den Wagen in das Schlafzimmer.
Gebhard wandte sich dem Vater zu. "Es ist so nett, wenn die Mutter "Jüngferlein" sagt zu einem so kleinen Kind, hörst du das nicht auch so gern, Vater? Überhaupt ist es jetzt so eine schöne Zeit! So soll's immer bleiben, wie es jetzt ist!"
Stegemanns Gedanken wurden durch diesen Wunsch herausgerissen aus der friedlichen Umgebung.
"Gebhard, du denkst nicht an den Krieg, sonst könntest du nicht von einer schönen Zeit reden, die bleiben soll."
"Aber wir siegen doch, und das gibt dann die allergrößte Freude."
"Vorher werden viele Tausende von unsern deutschen Soldaten sterben!"
"Viele Tausende?" Gebhard wiederholte sinnend diese Worte und blieb eine Weile ganz nachdenklich. Dann aber trat er dicht an den Vater heran und begann mit eifrigen Worten: "Das darf man doch nicht so traurig sagen, Vater? Die Soldaten ziehen doch gern in die Schlacht und wollen fürs Vaterland sterben? Wenn ich nur schon älter wäre, und wenn du noch jünger wärst, dann zögen wir miteinander in den Krieg, du wärst ein Offizier und ich dein liebster Soldat und wenn du befiehlst: 'Freiwillige vor!' komme ich zu allererst. Aber mit zehn Jahren geht das noch nicht, und du, Vater, gelt du bist schon zu alt, du hast doch schon ein wenig graue Haare!"
"Die grauen Haare machen nichts; vielleicht komme ich doch noch daran. Aber sei still, wir wollen damit der Mutter nicht angst machen."
Sie sahen beide nach der Türe, durch die die junge Frau eben wieder hereintrat. Es lag noch der Schimmer mütterlicher Zärtlichkeit auf ihrem Gesicht, als sie sagte: "Mein Jüngferlein schlummert schon."
"Dein Jüngferlein, Helene? Mir gehört es auch!" Er zog seine Frau zärtlich an sich.
"Und ein wenig gehört es auch mir, nicht, Mutter?"
"Freilich. Du wirst sehen, die kleinen Mädchen mögen die großen Brüder am allerliebsten, lustig wird's, wenn sie erst mit dir spielen kann!"
Das konnte sich nun Gebhard noch nicht recht vorstellen, aber lustig war's ihm schon jetzt zumute und er sprang hinaus und hinunter in den Hof, mit seinem Leo zu tollen, seinem liebsten Kameraden. Bald ging auch der Förster, den sein Beruf oft halbe Tage lang abrief, und Helene blieb allein.
Der Forsthof lag einsam am Waldessaum, nahe der russischen Grenze; nur ein paar Niederlassungen waren in der Nähe, von denen die eine dem Straßenwärter gehörte, der die Grenzstraße zu hüten hatte, die andere einem alten Waldhüter, der mit seiner Familie da hauste. Sonst waren weit und breit keine menschlichen Ansiedelungen zu sehen, dunkler Wald nach allen Seiten und große Stille.
Die da heimisch waren—wie der Förster und sein Junge—, die liebten diese Waldeinsamkeit, aber Fremden kam sie unheimlich vor. Auch Helene, als sie aus ihrer süddeutschen Heimat, aus städtischen Verhältnissen hieher versetzt worden war, hatte anfangs furchtsam nach dem Waldesdunkel hinübergeschaut und die Stille, während ihres Mannes und Gebhards Abwesenheit, hatte sie bedrückt. Aber in ihren vier Wänden war es ihr doch bald wohl geworden, denn da war sie von rührender Liebe und Verehrung umgeben. Nicht nur Mann und Sohn, auch Knecht und Magd, ja sogar die Hunde, vom großen Kettenhund bis herunter zum kleinen Dackel, alle zeichneten sie aus, wie wenn sie sich immer daran freuten, daß etwas so feines, sonniges, fröhliches in ihre Waldeinsamkeit gekommen war. Und jetzt, seitdem sie Mutter geworden und ihr Kindchen jede Stunde um sich hatte, jetzt konnte das Gefühl der Einsamkeit gar nicht mehr aufkommen. Sie war voll Glück und Wonne, ja so sehr, daß sie manchmal das schwere Geschick des Vaterlandes fast vergaß. Kam es ihr dann in den Sinn, so machte sie sich im stillen Vorwürfe, sagte sich: kannst du denn gar nicht unglücklich sein mit den vielen, die jetzt in Sorge und Herzeleid sind? Dann legte sie schnell das Tragröckchen beiseite, das sie besticken wollte, nahm den groben Soldatenstrumpf zur Hand, setzte sich neben den Kinderwagen, strickte und strickte, sah dabei auf das kleine Menschenknöspchen, das neben ihr schlummerte, und war eben wider Willen doch glücklich. Aber der Krieg mit seinen Schrecken und Ängsten, mit Sorgen und Jammer kam bald genug, ihr Glück zu stören.
Es war eine stille Sommernacht zu Ende August, der Forsthof lag friedlich, Mensch und Tiere hatten sich zur Ruhe begeben. Der Förster allein war noch auf; die Zeitungen, die er diesen Abend erhalten hatte, lagen vor ihm. Sie sagten ihm, wie nahe die Gefahr eines feindlichen Einbruchs für das Grenzland war. Auch einen amtlichen Brief hatte er von seiner vorgesetzten Behörde erhalten, den Befehl, zunächst noch auf seiner Stelle zu verharren.
"Zunächst;" demnach konnte in Bälde die Anweisung kommen, den Forsthof zu verlassen. Darauf wollte er alles vorbereiten. Er ordnete Papiere und Wertsachen, um im Notfall alles Wichtige rasch bei der Hand zu haben, und dann schrieb er an seine Mutter. Sie stand ihm sehr nahe, hatte jedes Jahr in der Zeit seiner Vereinsamung die weite Reise von Süddeutschland unternommen, um nach ihm und seinem mutterlosen Kleinen zu sehen. Bei ihr fragte er an, ob Frau und Kinder Zuflucht finden könnten, wenn sie die Heimat verlassen müßten und er selbst sich dem Vaterland zur Verfügung stellen würde. Er hatte einst gedient und es war ihm selbstverständlich, daß er an dem großen Kampf Teil nehmen würde, sobald ihn sein Amt im Forsthaus nicht mehr zurück hielt.
So saß er heute bis spät in die Nacht hinein am Schreibtisch, während seine Frau sorglos schlief. Er hatte ihr nichts mitgeteilt von seinen Vorbereitungen. Sie kam ihm so jung und zart vor, besaß nicht die starke Natur, die er selbst von seiner Mutter geerbt hatte, schien so recht für Glück und Sonnenschein geschaffen. Wie sie mit Schwerem zurecht käme, wie sie Leid und Entbehrungen ertragen würde, konnte er sich nicht vorstellen. So wollte er ihr keine Last auflegen, so lange er allein sie tragen konnte.
Mitternacht war es geworden, aber nun lagen auch alle Briefe und Papiere geordnet und überschrieben vor ihm. Er hatte getan was geschehen konnte und griff nun nach dem Neuen Testament; denn es trieb ihn, eines von den Jesusworten zu lesen, die ihm oft schon Kraft gegeben hatten. "Nicht mein sondern dein Wille geschehe." Er versenkte sich in die Erzählung vom Kampf Jesu in Gethsemane.
Plötzlich wurde die Stille des Forsthofes gestört durch das Bellen des Hofhunds. Stegemann horchte auf, hörte nichts, was den Hund beunruhigt haben konnte. Aber das Bellen wurde lauter und auch die andern Hunde taten mit. Stegemann öffnete das Fenster, schaute hinaus in die stille Sommernacht, ging dann hinunter in den umzäunten Hof, rief die Hunde, die unwillig knurrten, zur Ruhe und lauschte. Jetzt unterschied auch sein Ohr das Geräusch von sich nähernden schweren Tritten draußen auf der Landstraße. Wer kam da bei Nacht? War es Freund oder Feind? Ihm ahnte nichts Gutes. Er eilte rasch ins Haus zurück und nahm den Revolver zu sich. Auch den Knecht wollte er rufen; der war aber durch das Gebell schon wach geworden und trat mit der Laterne in der Hand zum Förster.
"Wenn's Russen sind, dann gnad uns Gott!" sagte der Knecht.
"Mach die Kettenhunde los; sie lassen keinen über den Zaun."—
Wütend bellten die zwei großen losgelassenen Hunde und liefen aufgeregt am Zaun hin und her. Von außen am geschlossenen Hoftor ertönte die Glocke. Herr und Knecht sahen sich an. Wie aus einem Munde riefen sie: "Russen sind das nicht, die klingeln nicht, die schlagen mit dem Kolben an."
Der Förster trat näher.
"Wer ist draußen?" rief er. Und gut deutsch klang die Antwort: "Preußische Infanteristen mit einem Befehl an den Förster."
Noch ein paar Fragen und Antworten wurden zu größerer Sicherheit gewechselt. Dann rief der Förster dem Knecht zu: "Mach die Hunde fest."
Erst als die aufgeregten Tiere angekettet waren, konnte man wagen, das Hoftor zu öffnen und die Soldaten einzuladen, die draußen harrten. Eine Patrouille von fünf Männern war es, angeführt von einem jungen Leutnant. Statt der gefürchteten Feinde unverhofft einen Trupp wackerer Feldgrauer auf dem einsamen Forsthof zu haben, das war ein Hochgefühl, vor allem auch für die geängstigte junge Frau, die wie auch Gebhard vom Lärm der Hunde erwacht war und mit dem Knaben am Fenster stehend den Vorgang im Hof beobachtet hatte.
"Preußen sind's, Preußen!" rief Gebhard, der zuerst beim Laternenschein die Uniform erkannte.
"Wirklich! Gott Lob und Dank," antwortete die Mutter und machte sich in fliegender Eile zurecht, um die unverhofften Gäste zu begrüßen und für sie zu sorgen. Aber noch ehe sie so weit war, suchte ihr Mann sie auf.
"Ich komme schon," rief sie ihm eifrig entgegen, "wollen die Soldaten bei uns übernachten? Soll ich Betten richten?"
"Das nicht, sie halten nur kurze Rast; dann geht ihr Marsch weiter und ich, ich muß sie begleiten."
"In der Nacht? Wohin?"
"Das darf ich dir nicht sagen; es ist eine Vertrauenssache, ein geheimer Befehl, von dem auch nur der Offizier weiß."
"Wie unheimlich, Rudolf! Wann kommst du wohl wieder?"
"Vielleicht schon in ein paar Stunden.—Wenn du nur schnell helfen wolltest, Tee für die Leute zu machen. Die Soldaten haben schon Auftrag erhalten, den Herd zu heizen und Wasser aufzusetzen."
"Die Soldaten heizen unsern Herd? Das muß ich sehen. Komm, Gebhard, geh' mit mir hinunter! Ich habe noch nie Soldaten kochen sehen. Mit fünf Köchen, das muß ja schnell gehen!"
Ja, nach zehn Minuten war der Tee auf dem Tisch und nach weiteren zehn Minuten war gegessen und getrunken, was eiligst aufgetragen worden; und die fünf Mann bedankten sich bei der jungen, fröhlichen Förstersfrau.
Der Förster mit Flinte und Jagdhund sah aus, als wenn er auf die Jagd ginge. Im letzten Augenblick nahm er seine Frau beiseite: "Behalte Knecht und Magd bei dir, stelle dich ängstlich, rufe sie herein, laß sie Tee trinken. Ich will nicht, daß uns jemand folgt. Kein Mensch soll wissen, in welcher Richtung wir gehen."
Er gab rasch seiner jungen Frau einen Abschiedskuß—das war nichts besonderes; aber daß er im Vorbeigehen auch Gebhard einen Kuß gab, das kam dem Kind sehr verwunderlich vor, denn Zärtlichkeiten waren zwischen Vater und Sohn nicht üblich.—
"Wegen ein paar Stunden Trennung küßt man sich doch nicht?" sagte sich Gebhard und war sehr nachdenklich, während er in sein Schlafzimmer ging, um sich wieder zu legen. Zum erstenmal waren Soldaten ins Haus gekommen; der Offizier hatte mit dem Vater Kriegsgeheimnisse besprochen, die kein anderer Mensch erfahren durfte. Ein wenig unheimlich war die Sache, aber doch sehr spannend. Heute Nacht war der Krieg ins eigene Haus gedrungen, jetzt erst fing er so recht an für Gebhard.
Und die junge Mutter konnte, nachdem sie Knecht und Magd entlassen, lange nicht wieder den Schlaf finden. An der Seite ihres Mannes hatte sie noch nie den Krieg gefürchtet; aber ohne ihn überkam sie eine große Angst. Es war so finster, so still und schwül. Vielleicht konnte sie besser schlafen, wenn sie die Türe aufmachte ins Nebenzimmer, zu Gebhard. Sie tat es leise, um ihn nicht zu wecken, und freute sich doch, als sie bemerkte, daß er noch nicht schlief.
"Bist du es, Mutter?" rief er und richtete sich ganz munter auf.
"Ja, es ist so schwül; ich will die Türe ein wenig offen lassen."
"Das ist nett, dann können wir plaudern. Ich möchte so gerne erraten, warum der Vater mit den Soldaten gegangen ist. Aber vielleicht ist es besser, wenn wir es nicht erraten; weil es doch ein Kriegsgeheimnis ist. Nur der Vater darf es wissen; er muß stolz darauf sein. Ich wäre auch stolz darauf und würde das Kriegsgeheimnis niemand verraten; außer vielleicht dir, Mutter. Oder darf ich's auch dir nicht verraten?"
"Du weißt es ja gar nicht, Gebhard," sagte die Mutter und lachte fröhlich. Die Luft kam ihr schon nicht mehr schwül vor; und bald schliefen Mutter und Sohn ebenso ruhig wie das Kindchen im Korbwagen und ahnten so wenig wie dieses, daß sie zum letzten Mal im Forsthaus schliefen.
Am Morgen des folgenden Tages kam, angestrengt von langem, eiligem Marsch, Stegemann zurück. Nach der schlaflosen Nacht sollte er sich mit einem guten Frühstück stärken und die verlorene Nachtruhe nachholen, das war der Wunsch seiner jungen Frau; ungesäumt wollte sie für seine Bewirtung sorgen. Er aber hielt sie zurück: "Das ist jetzt Nebensache," sagte er eilig, "wir haben viel Wichtigeres zu tun. Leutnant N. riet mir dringend, heute noch mit Frau und Kind und, soweit möglich, mit Hab und Gut abzuziehen. Erschrick nicht so, Liebste, die Straße ist noch frei von Feinden; aber wir wollen auch gar keine Zeit verlieren. Jetzt gilt es aufpacken, was das Nötigste und Wertvollste ist, um so schnell es nur irgend geht, an die Bahn zu kommen. Ich sage gleich den Leuten, sie sollen helfen, auch sie müssen fliehen. Es kann sein, daß die Russen der Spur der Patrouille folgen, die heute nacht hier war. Nun, Gebhard, hilf der Mutter!"
In wenigen Minuten war der stille Forsthof erfüllt von lärmendem, hastigem Treiben. Der Knecht fuhr den Wagen vor und lud auf, was ihm zugereicht wurde: Betten, Kleider, Wäsche, auch allerlei Vorräte aus Küche und Kammer. Gebhard lief aus und ein, fast fröhlich in der eifrigen Tätigkeit. Knecht und Magd trugen ihre Bündel herbei.
Keine halbe Stunde war verflossen; da suchte der Förster seine Frau auf, die an ihrem Wäscheschrank stand und trieb zur Abfahrt: "Es ist genug, laß alles andere, wir fahren!"
Ganz erstaunt schaute sie auf: "Daß du so ängstlich bist! Auf eine Viertelstunde kommt es doch nicht an; die kleine Aussteuer vom Jüngferlein—" sie unterbrach sich: "Horch!" Die Hunde bellten, der Förster eilte ans Fenster. Er wandte sich sofort wieder zurück: "Es ist schon zu spät," sagte er, "die Russen kommen!"
Er sprach ruhig; aber sein Gesicht verlor alle Farbe. Auch seine Frau trat ans Fenster und fuhr erschreckt zurück: "Um Gottes willen, was sollen wir tun?" rief sie in Todesangst.
"Geh da hinein und schließe dich ein!" rief ihr Mann. Er faßte sie schnell, drückte sie an sein Herz, küßte sie stürmisch und führte sie in das Schlafzimmer zu ihrer Kleinen.
"Gott behüte euch," rief er, "schließe zu!"
Sie schob den Riegel vor.
In diesem Augenblick kam Gebhard atemlos: "Vater, russische Reiter sind im Hof, sie fragen nach dem Förster. Was wollen sie denn von dir?"
Herr Stegemann zog sein Kind leidenschaftlich an sich: "Sie wollen vielleicht wissen, wohin unsere Soldaten heute nacht gegangen sind."
"Aber das darfst du ihnen doch nicht sagen?"
"Nein."
"Was wird dann, Vater?"
"Was Gott will."
Der Anführer der russischen Truppe, die aus etwa 15 Mann bestand, trat in das Zimmer, den Revolver in der Hand; einige seiner Leute folgten, andere hielten Wacht an der Türe. Es kam, wie der Förster vorausgesehen. Der russische Offizier wollte wissen, wohin die deutsche Patrouille, deren Spur sie gefunden hatten, gezogen sei. Offenbar war seine Absicht, ihr zu folgen, sie abzufangen, ehe sie ihren Zweck erfüllen und über ihre Erkundung den Deutschen Nachricht geben konnte. Ein polnischer Waldarbeiter hatte ihm verraten, daß der Förster die Patrouille geführt hatte. Und nun sollte er die Feinde führen, die zu Pferd die deutschen Fußgänger leicht einholen würden.
Der Förster, die Rechte auf den Tisch gestützt, hörte die Forderung. Fest klang seine Antwort: "Sucht sie selbst. Ihr könnt vom deutschen Mann nicht verlangen, daß er die Deutschen verrate."
Neben dem Vater stand Gebhard mit glühenden Wangen. Wie ein Held erschien ihm der Vater, da er dem russischen Offizier kurz und fest den Dienst verweigerte.
Der Russe aber lachte höhnisch, im Gefühl der Übermacht: "Sie sind ein Tor. Wollen Sie nicht, so sind Sie mit Weib und Kind in 5 Minuten niedergemacht."
Tief aufatmend antwortete der Förster: "Ich werde nicht zum Verräter." Dem Offizier stieg der Zorn auf, aber ihm lag daran, einen willigen Führer zu gewinnen, so bezwang er sich. "Nehmen Sie Vernunft an," sagte er. "Sie entschuldigt die Not. Sie sind machtlos in unseren Händen. Entschließen Sie sich rasch, daß uns die kostbare Zeit nicht verloren geht. Dann sollen Sie, auf Offiziersehre, unversehrt zurückkehren, sobald wir die Deutschen erreicht und noch ehe sie Sie gesehen haben. Weib und Kind können Sie in Sicherheit bringen, Ihr Hab und Gut soll unberührt bleiben."
Der Förster schwieg.
"Vater, tu's nicht!" rief Gebhard leidenschaftlich. Der Offizier wandte sich heftig gegen den Knaben, packte ihn, schob ihn beiseite und rief: "Der soll der erste sein, der vor Ihren Augen erstochen wird, wenn Sie nicht augenblicklich folgen."—"Haltet den Buben!" befahl er den Soldaten. Die ergriffen Gebhard mit rauher Hand. Wütend setzte er sich zur Wehr; doch sie packten ihn so fest, daß er kein Glied mehr rühren konnte; aber das konnten sie nicht hindern, daß er immer lauter rief: "Vater, tu's nicht!"
Der Förster biß die Zähne aufeinander; noch schien er unentschlossen. Aber in diesem Augenblick wurde der Türriegel des Nebenzimmers zurückgeschoben und unter der halbgeöffneten Türe erschien seine Frau. Ihr junges, rosiges Gesicht war totenblaß; sie hatte gehört, was die Männer verhandelten und wußte, daß ihr Leben und das von Mann und Kindern auf dem Spiel stand. Bebend vor Angst wagte sie nicht, die Schwelle zu überschreiten, hielt die Türklinke in der Hand und rief ihrem Mann flehend zu: "Ich bitte dich um Gottes Willen, rette uns, o denke an die Kinder!"
Der Russe nahm seinen Vorteil wahr. Er grüßte die Dame des Hauses: "Ja, gnädige Frau, sprechen Sie Ihrem Gemahl zu. Geht er mit uns, so mögen Sie unbehelligt von hier fliehen, und Ihr Mann wird in kurzer Zeit nachfolgen, auf Offiziersehre. Tut er es nicht, so gebe ich Sie meinen Soldaten preis."
Schaudernd zog sich die geängstigte Frau vor den Blicken der rohen Soldaten zurück.
"Ich gehe!" laut und fest sagte es der Förster und wandte sich der Türe zu.
"Vater, tu's nicht!" Noch einmal kam der Ruf von Gebhard, der noch immer umklammert war von harten Soldatenfäusten.
Der Vater wandte sich an den Offizier: "Lassen Sie mein Kind frei, nach Ihrem Ehrenwort."
Ein Wink des Offiziers und die Soldaten ließen den Knaben los; aber sie drängten sich zwischen ihn und den Förster und ließen die beiden nicht zueinander kommen. Nur konnten sie nicht verhindern, daß ein letzter Blick vom Vater zum Sohn ging, ein Blick voll Liebe und Stolz.
"Vorwärts!" befahl der Offizier.
Sie verließen das Zimmer; Gebhard rannte nach der Schlafzimmertüre, die wieder verriegelt war. "Mach auf, Mutter, sie sind fort!" und außer sich vor Zorn und Jammer rief er. "Der Vater ist doch mit ihnen gegangen! Jetzt muß er die Deutschen verraten!"
Helene war erschüttert durch die Verzweiflung des Knaben. Sie versuchte ihn zu trösten, zog ihn in mütterlicher Zärtlichkeit an sich: "Der Vater kommt morgen schon zurück, der Offizier hat's auf Ehre versprochen. Sieh, wenn er nicht nachgegeben hätte, wären wir alle umgebracht worden. Er hat mitgehen müssen, er hat doch nicht anders gekonnt!"
"Aber der Vater darf doch die Deutschen nicht verraten," schluchzte das Kind.
"Denke nicht mehr daran. Denke, daß wir jetzt alle grausam mißhandelt und getötet würden. Gott Lob, daß der Vater uns davor behütet hat."
Gebhard konnte sich nicht fassen, zornig stampfte er und rief: "Der Vater darf doch kein Verräter sein!"
Die Mutter sah den Knaben starr an: "Hast du kein Herz für den Vater, für mich und für unsere Kleine? Wolltest du, wir wären grausam hingemetzelt, du und wir alle?"
Heftig antwortete Gebhard: "Ja, ja, viel lieber möchte ich das."
Der Mutter graute. Sie konnte das Kind nicht verstehen, und war im tiefsten Herzen gekränkt durch seine Antwort. Aber weiter mit ihm zu reden war nicht möglich; denn unter der Türe erschien die Magd, schreckensbleich mit verweinten Augen: "Der Knecht sagt, wir müssen eilen, daß wir fortkommen, der Herr hat's ihm noch zugerufen. Unser armer, armer Herr, sie haben ihn fortgeführt! Auf einem Russenpferd, mitten unter den Feinden ganz allein! Und er hat sich noch so tapfer umgeschaut, so todesmutig ist er davon geritten! Der arme Herr, was werden sie mit ihm tun?"
Helene hatte auf den Lippen zu sagen: "Es geschieht ihm nichts, morgen wird er uns nachkommen;" aber sie unterdrückte die Worte. Die Leute durften nicht wissen, daß der Herr sich bereit erklärt hatte, mit den Feinden zu gehen. Schwer fiel ihr auf die Seele: Kein Deutscher durfte das je erfahren. Es war ja Verrat, was ihr Mann beging. Ihr zuliebe tat er's; nicht aus Angst ums eigene Leben, der tapfere, treue Mann! Wie wollte sie ihm das danken ihr Leben lang!
Die Magd mahnte noch einmal zur Eile. "Was ist noch aufzuladen?" Hastig griff Helene nach diesem und jenem, beladen eilte die Magd die Treppe hinunter, rief Gebhard zur Hilfe; wie im Traum nahm er, was ihm hingereicht wurde. Die Mutter aber suchte in Eile nach einem Blatt Papier, sie mußte ihm noch ein Wort schreiben, das sollte er finden, wenn er in sein verödetes Haus zurückkäme, mit einer schweren Last auf dem Gewissen, einer Last, die er ihr zuliebe durchs ganze Leben tragen mußte. In fliegender Eile schrieb sie mit zitternder Hand: "Komm bald zu mir, herzliebster Schatz, hab tausendmal Dank, daß Du uns das Leben gerettet hast!" Mitten auf den Tisch legte sie das Blatt, dann noch daneben, was ihn stärken sollte, Brot und eine Flasche Wein. Wieder kam die Magd unter die Türe: "Jetzt ist angespannt."
"Ich komme!" Sie nahm ihr Kindchen, das liebevoll eingehüllte. Die Magd bemerkte Brot und Wein, wollte beides mitnehmen. Helene ließ sie nicht an den Tisch. "Das bleibt!" rief sie.
"Kein Wunder, daß die arme, junge Frau ganz verwirrt ist," dachte das Mädchen.
Im Hof war alles zur Flucht bereit. Die Hunde sprangen um den Wagen. Sie sollten mitlaufen bis zum Haus des Straßenwärters, meinte der Knecht, der solle sie aufnehmen. "Aber Leo gebe ich nicht her, den nehme ich mit!" erklärte Gebhard. Der Knecht machte Einwendungen. Unmöglich sei das auf der langen Reise, bei den überfüllten Zügen. Ein Unverstand wäre es. Die Mutter sah ein, daß er recht hatte, aber sie wußte auch, was es für Gebhard bedeutete, sich von seinem Leo zu trennen. Der Vater hatte ihm vor Jahresfrist das junge Tier geschenkt; ihm gelehrt, es zu behandeln; zu einem folgsamen, anhänglichen Kameraden war es herangewachsen und von seinem kleinen Herrn unzertrennlich gewesen. Auch jetzt standen sie dicht beisammen, Gebhard und sein Hund, sahen sich an und das kluge Tier schien zu merken, daß über sein Schicksal entschieden wurde. Ein ungewohntes, kurzes Bellen gab es von sich.
Die Mutter wandte sich an den Knecht. "Wir wollen es doch versuchen, ob wir Leo mitnehmen können!"
"O ja, bitte, Mutter!"
Der Wagen setzte sich in Bewegung. Das Töchterlein auf der Mutter Schoß, weich gebettet, schlief sanft ein. Gebhard saß der Mutter gegenüber. Sie hielten bald bei dem Straßenwärter, dann ging die Fahrt weiter, der Bahn zu. Längs der Straße zog sich der Wald hin, aus dem jeden Augenblick die Feinde auftauchen und die Wehrlosen überfallen konnten. Und in den Händen dieser Feinde war der geliebte Mann, der treue Vater.
"Gebhard," sagte die Mutter leise, daß es der Knecht auf dem Bock nicht höre, "Gebhard, du hast doch auch gehört, daß der russische Offizier gesagt hat: 'auf Offiziersehre.'"
"Ja. Zweimal hat er das gesagt."
"Solch ein Schwur wird doch sicher auch im Krieg gehalten," sagte Helene und fügte bei: "Also kommt der Vater sicher morgen oder spätestens übermorgen. Wenn es nur schon morgen wäre!"
Gebhard wandte sich ab und sagte kein Wort darauf. Mit fest geschlossenem Mund sah er durchs Fenster.
Die Stille bedrückte die Mutter. Sie redete ihn nach einer Weile wieder an: "Warum bist du so still, Gebhard? Hast du Angst, daß die Russen aus dem Wald kommen? Wir sind jetzt schon nahe der Station, hier ist's nicht mehr so gefährlich."
"Ich habe keine Angst."
"Hast du Heimweh nach dem Forsthof? Nach dem Frieden kommen wir alle wieder zurück."
Aber Gebhard schwieg und die Mutter sah wohl, daß er kämpfte, die Tränen zurückzuhalten, die ihm in die Augen kamen.
Sie streckte die Hand nach ihm aus. "Komm, setze dich neben mich, Gebhard; komm her zu mir, sage mir, was dir so traurig ist. Der Vater kommt uns doch morgen nach."
Nun kam es unter lautem Schluchzen bebend heraus: "Ich kann mich ja nicht auf den Vater freuen. Ich kann jetzt doch den Vater nie mehr lieb haben und habe ihn doch so lieb!"
Helene erschrak in tiefster Seele. Sie selbst war so voll Liebe und Sehnsucht nach ihrem Mann, sie hatte das innigste Verlangen nach ihm und Gebhard, sein geliebter Bub, sprach solche Worte!
"Wie darfst du so reden, Gebhard," rief sie erregt, "wo er doch alles nur uns zuliebe getan hat. Er konnte ja auch gar nicht anders!"
"Doch, Mutter, weißt du nicht mehr? Zuerst hat er ganz fest nein gesagt; aber dann hast du die Türe aufgemacht und hast gerufen 'rette uns'. Dann hat dich der Vater angesehen. O hättest du doch die Türe nicht aufgemacht, dann wäre der Vater kein Verräter!"
Die Mutter erblaßte und ließ seine Hand los. Nach einer kleinen Weile sagte sie in einem ernsten, fremden Ton: "Wenn der Vater zurückkommt, so sage so etwas nie zu ihm, sonst machst du ihn ganz unglücklich. Nie sollst du zu irgend jemand wieder so reden!" Dann wandte sie sich ab und er fühlte, daß es ihr jetzt lieb wäre, wenn er nicht neben ihr säße, ging auf seinen ersten Platz zurück und dachte: "Die Mutter kann mich jetzt nicht mehr lieben und ich kann den Vater nicht mehr lieb haben, alles, was schön war, ist vorüber." Er saß wieder an seinem Fensterplatz, Wald war nicht mehr zu sehen, unbekanntes Land, alles, alles anders.
Eine Stunde darnach langten sie an der Station an, waren bald im ärgsten Gewühl, hatten aber noch die Hilfe von Knecht und Magd, die erst später in anderer Richtung abfahren konnten. Am Schalter drängten sich die Leute. Helene verlangte Karten für sich und Gebhard. "Und eine Hundekarte."
"Das gibt's jetzt nicht."
"Darf er mit in den Personenwagen?"