Leben im Wohnmobil - Klaus Sperling - E-Book

Leben im Wohnmobil E-Book

Klaus Sperling

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Beschreibung

LEBEN IM WOHNMOBIL LEBEN IM WOHNMOBIL beschreibt die ersten 365 Tage zum Leben im Wohnmobil von Klaus Sperling. Der Inhalt dieses Buches basiert auf tatsächlichen Erlebnissen und spiegelt lebhaft das erste Jahr vom Leben im Wohnmobil wieder. Die Reise führt durch viele Länder Europas und beschäftigt sich mit den ersten Grundgedanken zum Leben im Wohnmobil und der notwendigen Ausführung um hier die Tatsachen berichten zu können. Die geschriebenen Worte sollen motivieren und mahnen. Ein Leben im Wohnmobil ist eine Bildungsreise in einem Lebensabschnitt. Dieses Buch ist kein Ratgeber und keine Vorlage für Jedermann um das Leben im Wohnmobil zu verwirklichen. Jeder der den Band 1 liest wird die Fortsetzung in zwölf Monaten ebenfalls lesen wollen. Davon bin ich überzeugt. LEBEN IM WOHNMOBIL GRUNDLOS GLÜCKLICH

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LEBEN IM WOHNMOBIL das Hauptthema wird immer im Kontext beleuchtet.

GRUNDLOS GLÜCKLICH das ist mein Credo und wird auf den nächsten Seiten immer wieder auftauchen.

Es ist mir sehr wichtig zu betonen, dass alle Inhalte dieses Buches auf meiner persönlichen Wahrnehmung basieren.

Warum ist mir das wichtig?

Ich habe in meiner bisherigen Zeit im Wohnmobil unterschiedliche Orte und Einrichtungen besucht, die der ein- oder andere von euch ebenfalls besucht hat.

Sicher sind es unterschiedliche Eindrücke und Gefühle, die einfach für jeden anders sind.

Weitere Motive und Gründe für meine Wahl des Lebensweges werdet ihr im Inhalt des Buches finden.

So, nun genug geschwätzt. Auf zum fröhlichen Inhalt.

WARUM LEBEN IM WOHNMOBIL?

In meiner beruflichen Laufbahn bin ich sehr viel gereist.

Oft habe ich mir gewünscht ein Wohnmobil nutzen zu können. Als Vertriebler hatte ich ein eingeschränktes Budget zur Verfügung, für notwendige Übernachten und Verpflegung. Die Tagesspesen waren seit 1985 bis 2003 nicht angepasst worden. Auf der anderen Seite konnte der Arbeitgeber ein Wohnmobil nicht steuerlich absetzen.

Natürlich ging es auch darum, die Hotellerie und Gastronomie zu stärken. Gerade in den neuen Bundesländern.

Andererseits hätten wir bei steuerlichen Vorteilen für die Firmen heute bestimmt ein Wohnmobil freundlicheres Land.

Vor 2017 hatte ich mir schon Gedanken um ein eigenes Wohnmobil gemacht.

Doch meine berufliche Tätigkeit als Geschäftsführer ließ mir nicht den Freiraum, ein eigenes Wohnmobil zu nutzen.

Daher hatte ich mir schon einige Wohnmobile in dieser Zeit für kurze Urlaube gemietet.

Leider hatte ich Mitte 2017 einen großen gesundheitlichen Einschlag. Ich erlitt am 08.06.2017 eine Hirnblutung. Gott sei Dank habe ich bei der Auslösung sofort den Rettungswagen rufen können.

Es folgten gute 40 Monate der Rehabilitation, in der ich alle Gehirnleistungen langsam wieder trainieren konnte. Egal, ob es das Sprechen, Rechnen, Schreiben oder das Bearbeiten komplexer Vorgänge war. Alles begann wieder bei 30% meiner jahrelang erlernten Fähigkeiten.

Ein großer Dank gilt meinem Psychiater Dr. Heinz Mayer, meiner Verhaltenstherapeutin Andrea Hess, meinem besten Freund Dr. Harald Schönfeld, meinen Töchtern, Maren und Carina, meinen Schwiegersöhnen Arthur und Tobias.

Sie alle haben mir in der harten, aber durchaus lehrreichen Zeit geholfen mich so zu motivieren, dass ich dort bin, wo ich jetzt bin.

Genauso wie mir alle geholfen haben, lassen sie mich, den geborenen Schützen, ziehen und die Welt entdecken.

Normalerweise müsste auf meinem Nummernschild nicht KR für Krefeld stehen, sondern DU für dauernd unterwegs.

Natürlich musste sich auch der Gedanke „Eigenes Wohnmobil“ manifestieren und finanzieren.

An dieser Stelle wieder ein Dank an meine Hausbank Sparkasse Köln/Bonn, Frau Stoffer.

In der Zeit der Rehabilitation gibt dir kein Geldinstitut ein Darlehen da du faktisch keine sicheren Einkommen für die Zukunft nachweisen kannst. Krankengeld zählt in diesem Fall nicht dazu.

Ich musste warten, bis die Erwerbsminderungsrente endlich nach 30 Monaten genehmigt wurde und mir ein dauerhaftes Einkommen sicherte.

Allein, dies reichte nicht aus, um mein Wunschmobil zu finanzieren.

Mir kam der Gedanke, wird es überhaupt jemals möglich sein, meinen innerlich gehegten Traum zu realisieren?

Meine betriebliche Altersversorgung war ein weiteres, zwar nicht direkt nutzbares Pfand, wurde aber von der Sparkasse KölnBonn nach Intervention der Mitarbeiterin gegenüber ihrem Vorstand für ausreichend befunden.

Nach drei Monaten die Finanzierung für mein Wunschmobil.

Ihr fragt euch sicher, warum hatte Klaus kein Kapital mit 57 Jahren.

An der Stelle trat dann mein alter Job als Geschäftsführer in den Vordergrund.

Wie vielleicht nicht alle wissen, hast du als Geschäftsführer eine Nachhaftung von 5 Jahren, auch wenn du als solcher ausgeschieden bist. Mein Nachfolger hatte es geschafft das Unternehmen durch seine Aktivitäten innerhalb eines Jahres an die Wand zu fahren. Im anschließenden Abwicklungsprozess des Unternehmens wurden meine gesamten Gelder, bis auf den pfändungsgeschützten Teil eingefroren. Trotz einer bestehenden D&O Versicherung, die EIGENTLICH in solch einem Fall zahlen müsste.

Mittlerweile ist die Firma liquidiert worden. Doch alle privaten Gelder wurden zuerst einmal zu Begleichung etwaiger Schulden genutzt.

Eine wüste Geschichte, die mich in meiner Reha Zeit überhaupt nicht interessiert hat.

Fazit dazu: „Hurra“ ich leben noch.

Nun komme ich im Weiteren auf mein Wohnmobil „Sunny“, einen ADRIA Coral 670 DL, zu sprechen.

Warum ADRIA?

Ich habe von Anfang an ein Wohnmobil passend zu meiner Körpergröße und Breite ausgesucht.

„Sunny“ musste viele weitere Kriterien erfüllen:

Teilintegriert

7,50 m lang

große Heckgarage

ein Raum Bad

3 Schlafplätze

ALDEN Warmwasserheizung

viele Dachfenster

Voll GFK außer der Triebkopf

modernes Interieur mit Face-to-Face Sitzgruppe

Längsbetten

Sitzheizung Fahrer- und Beifahrer

9G Wandler Automatik

Doppelboden

Maxi Chassis

4,4 t zul. Gesamtgewicht

Dachklimaanlage

Luftfederung

17 Zoll Bereifung

frostsicherer Abwassertank

Heizung in der Heckgarage unter den Längsbetten

Kochfeld 3 Flammen nebeneinander

Backofen

Navigationssystem

Rahmenfenster

Wechselrichter zur 230V Versorgung

Batterien AH oder Lithium

schickes Äußeres -nicht weiß-

So wie in dieser Aufstellung war meine Vorstellung eines Wohnmobils für alle Lebenslagen. Ich habe bestimmt 14 Monate recherchiert.

Und genau diese Faktoren konnte ADRIA im Jahr 2020 mit seinem gerade neu gestylten ADRIA Coral erfüllen.

Im August 2020 hatte ich alle Fakten gesammelt und die Finanzierung stand.

Meine Vorstellungen, mein Budget und mein MUT waren der Garant für die richtige Wahl.

Ausgestattet mit meinen Vorstellungen fuhr ich am 07.09.2020 mit einem Leihmobil zum CARAVAN SALON nach Düsseldorf und übernachtete auf dem P1 Parkplatz.

Viele YouTube Videos hatten mich auf verschiedene Blogger oder YouTuber aufmerksam gemacht.

So war ich mich an diesem Abend mit CamperTobi und seinem damaligen Mitstreiter CamperThomas verabredet.

Tobi war wie immer im Stress und hatte nicht genug Zeit, um ein Pläuschchen zu halten. So war Thomas mein intensiver Gesprächspartner. Wir haben uns über mein Wunschfahrzeug unterhalten. Thomas kannte das Fahrzeug nicht. Im Nachhinein hat er noch ein langes Video über den ADRIA Coral 670 DL auf der Messe gedreht. Ihr findet es heute noch in der YouTube Datenbank, wenn ihr CAMPER THOMAS in die Suchfunktion eingebt.

Am nächsten Morgen schlenderte ich durch die Messehallen. Unter anderem landete ich bei EURAMOBIL.

Ein EURAMOBIL Contura fiel mir als erstes ins Auge. Ein Schmuckstück von Wohnmobil, eine großartige Verarbeitung, Mercedes Triebkopf und…

Der beratende Verkäufer, der sich so viel Mühe am ersten Messetag mit mir gab, hat mir leidgetan.

Das Fahrzeug hätte mein Budget um 20% überschritten. Der Verkäufer hatte alle möglichen Rabatte aus dem Ärmel gezaubert, aber es wäre nicht möglich für mich gewesen 109.000.-€ zu stemmen. Heute lachen viele über diesen Schnäppchenpreis. Der Verkaufspreis liegt 2023 deutlich höher.

Der weitere Weg auf dem CSD (Caravan Salon Düsseldorf) führte mich zu ADRIA.

Ich hatte mich vorab im Internet über die deutschen ADRIA Händler kundig gemacht. Per Mail hatte ich mich mit einem Verkäufer eines Wohnmobilhändlers aus Augsburg verabredet. Alle anderen Verkäufer der ADRIA Händler aus meiner Wohnregion Rostock im Umkreis von 200 km, konnten sich nicht zu einem Termin durchringen. Ich war pünktlich, der Verkäufer aus Augsburg nicht.

Nach 30 Minuten Wartezeit habe ich mir den nächstbesten Laptopträger auf dem ADRIA Stand geschnappt.

Zufällig war es Herr Kuprat von der Firma DÜMO aus Dülmen. Liebe Leser*innen, das Verkaufsgespräch und mein Gesicht hat er bestimmt bis heute nicht vergessen.

Ich locke Herrn Kuprat zum Beratungstisch und sage zu ihm:

„Herr Kuprat, Sie machen jetzt den schnellsten Wohnmobilverkauf Ihres Lebens. Sie brauchen mir das von mir ausgewählte Fahrzeug nicht zeigen und erklären. Ich habe hier für Sie die genaue Konfiguration eines ADRIA Coral 670DL mit meinen Preisvorstellungen. Sollten sie den Verkauf dieses Fahrzeuges nicht allein entscheiden können, dann nehmen Sie bitte Ihr Handy in die Hand und rufen Ihren Chef an!“

Mit schwungvoller Leichtigkeit reichte ihm einen Zettel mit meinen Notizen rüber. Ich beobachtete seine Mimik und sein Grübeln. Taktisches Verkäufergeschick machte sich in seinen Gesichtszügen breit!

„Nein!“ sagte er. „Das bekomme ich so nicht durch bei der Geschäftsleitung!“

Ich muss dazu bemerken, dass im Rahmen des Caravan Salon Düsseldorf in Corona Zeiten, die Preise noch nicht gestiegen waren und Rabatte noch zum Kauf- bzw. Verkauf gehörten.

„Herr Kuprat, jetzt seien Sie mal mutig! In den Endpreis habe ich einen Rabatt von 7,8 % eingerechnet. Damit ist MEIN Budget für einen Wohnmobilkauf am Ende.“

„OK, ich rufe meinen Chef an!"

Es dauerte ca. 3 Minuten, da setzte sich Herr Kuprat wieder zu mir an den Tisch.

„Der Chef hat sein OK gegeben, wenn sie hier und jetzt unterschreiben und 30% der Kaufsumme bis zum Monatsende anzahlen!“

Langer Rede, kurzer Sinn: Herr Kuprat hatte innerhalb von 30 Minuten ein Wohnmobil verkauft und ich gekauft!

Jedes Mal, wenn wir uns heute begegnen, auf einer Messe oder in Dülmen, bekommt er im ersten Moment einen Schrecken. Da stellt sich mir die Frage: Hat der Chef ihm die Provision auf den Verkauf gekürzt? Ich bin bald wieder einmal in Dülmen und werde ihn fragen.

Nun machen wir einen Zeitsprung vom September 2020 zum 14. Juli 2021. Ihr wollt doch nicht tatsächlich über die 11monatige Wartezeit bis zur Auslieferung unterhalten werden? Ich entscheide jetzt mit „Nein“

Bereits im Mai 2021 erhielt ich den Anruf von Herrn Kuprat, dass „Sunny“ auf dem Hof steht und jetzt zur Auslieferung vorbereitet wird.

62 Tage musste ich auf den Tag warten, um „SUNNY“, die Schlüssel und die dazugehörigen Papiere entgegenzunehmen.

Die ersten Reiseplanungen hatte ich für die umliegenden Stellplätze an meinem Wohnort an der Ostsee geplant.

Am ersten Augustwochenende führte mich der Weg in Richtung Usedom ans Achterwasser zum Yachthafen Netzelkow.

Zu diesem Ort habe ich einen sehr besonderen Bezug.

Hier fand ich für mich den richtigen Ausdruck für mein jetziges Lebensmotto, „GRUNDLOS GLÜCKLICH“

Dieser Moment war schon ein paar Wochen her.

Seid ihr gespannt, wie ich mein Credo gefunden habe?

Mit dem Auto und Fahrrad war ich zum Achterwasser in Netzelkow gefahren, um in der frischen Frühlingsluft zu radeln.

Natürlich bekommt man davon Hunger, oder sagen wir mal, Appetit!

Ich erinnerte mich an ein Café im Nachbarort Lütow.

Leider hatte das Café an diesem Tag geschlossen.

„Pech“, dachte ich.

Unterwegs fiel mir dann ein kleiner Bauernhof auf.

Ein Schild mit der Aufschrift: „frisch gebackenes Kuchenstück und Kaffee 4,50€“ stand an eine Hecke gelehnt.

„Das ist meine Rettung“, dachte ich. Und siehe da, junge Leute, vermutlich Studenten, betrieben dieses Bauern Hofcafé.

Der kleine Garten im Hof war liebevoll angelegt worden. Ausgestattet mit einer Sammlung alter Gartenmöbel, die keiner mehr haben wollte, bot sich hier zwischen blühenden Frühlingsblumen eine großartige Atmosphäre.

Überall an den Gartenmöbeln befanden sich mit weißem Kreidestift geschriebene Sprüche. Unter anderem auch „GRUNDLOS GLÜCKLICH“

Dieser Moment war für mich, der sich noch in der Phase der Rehabilitation befand ein ganz besonderer Moment. „GRUNDLOS GLÜCKLICH?“

Ja, genau das waren für mich die richtigen beiden Worte, die meine Situation wiedergeben.

Seit diesem Moment trage ich die beiden Worte „GRUNDLOS GLÜCKLICH“ in meinem Herzen.

Diese beiden, für sich stehenden Worte brauche ich niemandem erklären! Jeder sollte diese beiden Worte leben dürfen.

Sicher gibt es immer Kandidaten, die diesen beiden Worte an „Sunny“ lesen und mich fragen, was sie zu bedeuten haben.

Meine Antwort: „Denk einmal genau darüber nach und frage dich nach der Bedeutung der einzelnen Worte. Du wirst eine überraschende Antwort erhalten!“

Die meisten der Fragenden schauen mich missmutig oder auch kopfschüttelnd an. Ich bin mir bewusst, dass diese Menschen ihr Leben nur künstlich in einer Blase von Besitz, Neid, übler Nachrede und vielen weiteren negativen Momenten verbringen.

Die weiteren Stationen meiner Reisen waren Schweden und Norwegen.

Auf den Reisen durch Schweden und Norwegen begleitete mich Ilona Schumacher, da sie sich in Schweden und Norwegen gut auskannte.

Trelleborg und Östersund, inklusive die Umfahrung des Vännern und entlang des Göta Kanals, gehörten zu den ersten Stationen.

In Norwegen führte die Stecke bis zum Eid Fjord und zu den zahlreichen Wasserfällen auf der Strecke.

Anschließend fuhr ich allein weiter nach Südtirol mit einem Platzbesuch des neuen Stellplatzes, @Naturcampinglaerchwiese in Vals. Anschließend daran war ein Kurzbesuch am Gardasee in Limone.

Als ich zurückkam an die Ostsee, war es schon November geworden.

Nun stellte sich mir die Frage, ob ich den ganzen Winter an der Ostseeküste verbringen sollte.

Nee, das wäre nun eine Folter für mich gewesen.

Weihnachten war für mich schon lange eine Qual geworden. Der Lockdown und die immer mürrischer werdenden Menschen trugen ihr Übriges zu meinen Gedanken bei.

Ab Mitte Dezember bis Mitte Januar kommen die Berliner und andere Besucher, um hier ihre Ferienwohnungen aufzuwärmen. Die Tage zwischen den Feiertagen verbringen sie zumeist, um Schönheitsreparaturen an ihrer Ferienwohnung nach einer sehr guten Vermietungssaison vorzunehmen.

In den anderen Winterwochen sind die Bürgersteige in den Orten an der Ostseeküste hochgeklappt, so dass du stundenlang niemanden siehst. Die Einsamkeit macht sich breit. Jeden Tag Ofenfeuer ist auch nicht die Erfüllung.

Geht man zum Discounter, kann man sich in der Scheibe der Türe selbst grüßen, damit man überhaupt mal ein bekanntes Gesicht sieht.

In meinem Kopf steigerte sich immer mehr der Wunsch nach Wärme und Sonne. Das könnt ihr sicherlich nachvollziehen.

Am 23. Januar 2022 trat ich meine erste Winterreise nach Spanien an.

Alle Menschen in meinem kleinen Umfeld, die meine noch naheliegenden gesundheitlichen Einschränkungen kannten, sagten: „Du bist verrückt! So viele Kilometer, das ist unvernünftig“!

Ich war so ergriffen von meinem mutigen Gedanken, dass ich es nach den sommerlichen Kurzreisen auch bis Andalusien schaffen würde.

Natürlich arbeitet das Unterbewusstsein nach einer gerade überstandener Angstdepression schon heftig.

Ich musste einfach alles aus meinen Gedanken löschen, was negativ auf mich wirken könnte.

Dank der wunderbaren Unterstützung meiner Verhaltenstherapeutin, Frau Andrea Hess aus Ribnitz-Damgarten, habe ich es mit vielen Übungen die Angst zu 90 % bis zur Abfahrt loswerden können.

Es gab nicht Wenige, die schon sagten: „Ob er jemals wiederkommt?“

Mein Tagebuch auf Instagram hatte ich zu dieser Zeit in unregelmäßigen Abständen geführt.

Unter meinem Instagram Account „sparrowscamper-time“, könnt ihr alle Reisetage nach Andalusien vom 23.01.2022 bis 14.April 2022 verfolgen.

Ab und zu stellt man mir die Frage: „Wieso hast du deinen Instagram Account „sparrows-camper-time“ benannt?“

Mein Nachname „Sperling“ ist im englischen mit „SPARROW“ benannt. Die beiden weiteren Worte beschreiben meine CAMPER ZEIT

Während meines schönen Aufenthaltes in Andalusien vom 1. Februar bis 4. April 2022 habe ich viele lustige und besinnliche Momente erlebt.

Da ist mir die Geschichte mit der Gräte einer Sardine in bester Erinnerung. Ich hatte mir an der Strandbude eine Portion Sardinen bestellt. Die Portion war so reichlich, dass ich mir zwei der fünf Sardinen eingepackt habe, um sie am nächsten Tag zum Frühstück zu essen.

Am nächsten Morgen passierte mir dann das Mißgeschick. Ich hatte eine Gräte in den falschen Hals bekommen. Sie war in die Luftröhre geraten und von dort in die Lunge.

Ich bin umhergelaufen und habe immer wieder versucht die Gräte heraus zu husten. Leider ohne jeglichen Erfolg. Am Ende hat die Stellplatzbetreiberin einen Krankenwagen gerufen, der mich ins Krankenhaus nach Torre del Mar brachte. Hier wurde mir in einer wilden Aktion die Gräte aus dem rechten Lungenflügel abgesaugt.

Das Ergebnis lag auf dem Tisch und ich konnte wieder gut atmen. Der Beigeschmack stellte sich einige Tage später heraus.

Ich bekam eine heftige Bronchitis, die ich dann noch viele Tage mit mir herumschleppte. 14 Tage starkes Antibiotikum und Hausmittelchen haben mich leiden lassen.

Die beiden nächsten Großereignisse sollten nicht lange auf sich warten lassen.

Das erste Großereignis war mein Umzug auf den Stellplatz @CAMPER AERA PARADISE BEACH zu Valentina und ihrem Mann Andrea. Ein großes Ereignis ausfolgendem Grund: Der Stellplatz wird von den beiden jungen Leuten so familiär geführt, dass ich hier nicht so schnell wieder wegwollte.

Das Ergebnis: Ich habe sofort einen Platz für die kommende Wintersaison vom 15.11.2022 bis 30.03.2023 gebucht!!

Das zweite Großereignis: „CALIMA“, der gefürchtete Sandsturm aus dem Westsaharagebiet im Nordwesten Afrikas. So ein Naturereignis hatte ich noch nie erlebt.

In Deutschland oder in den Alpen hatte ich schon erlebt, dass Sahara Sand durch die Luft gewirbelt wurde und sich eine hauchdünne Schicht auf den Autos oder dem Schnee gelegt hatte.

Aber dieser „CALIMA“ Sandsturm im März 2022 brach alle bisher dagewesenen Rekorde, aller vorhergehenden winterlichen Sandstürme in Andalusien.

Ich sah die rötliche Wand am Himmel über das Mittelmeer auf mich zukommen.

Vier Tage hatte es ununterbrochen gestürmt, sodass Unmengen von rötlichem Saharasand auf die Regionen Malaga, Granada und Mortril fielen.

Der vierte Tag war der schlimmste Tag. Ein heftiger Regen gesellte sich dazu und sollte dem Ungemach des Sandsturmes noch eine Spitze draufsetzten.

Der vorher bereits gefallene rote Sand klebte nun an allem fest. Egal wo! Ob an den Fahrzeugen, den Häusern, den Balkonen oder auf den Straßen und Gehwegen.

Die Gastronomen wurden besonders stark getroffen. Die gesamte Außenbestuhlung war innerhalb von 2 Tagen unbrauchbar geworden.

Dazu kam noch der Umstand, dass die Anweisung der Regierung Andalusiens lautete:

Kein Trinkwasser darf zur Beseitigung der Schäden benutzt werden. Ebenso ist die Einleitung der abgespülten Sandmengen in die öffentlichen Kanäle nicht erlaubt!

Die GUARDIA CIVIL war ständig im Einsatz, um dieses Verbot zu kontrollieren.