Lieblingsplätze Siebengebirge und Drachenfelser Ländchen - Sven von Loga - E-Book

Lieblingsplätze Siebengebirge und Drachenfelser Ländchen E-Book

Sven von Loga

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Beschreibung

Wo gewaltige Vulkanausbrüche die Landschaft schufen. Wo der Rhein das Siebengebirge aus dem Lavagestein fräste und bizarre Felsformationen gen Himmel trieb. Wo tapfere Ritter ihre Burgen erbauten und die düsteren Wälder beherrschten. Wo Dichter die Rheinromantik besangen. Wo Landesoberhäupter residierten und Präsidenten auf den Gipfeln joggten. Kommen Sie mit ins Siebengebirge und in das Drachenfelser Ländchen und entdecken Sie das älteste deutsche Naturschutzgebiet.

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Seitenzahl: 142

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Lieblingsplätze Siebengebirge und Drachenfelser Ländchen

Sven von Loga

Impressum

Autor und Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl wissen wir, dass sich Gegebenheiten im Verlauf der Zeit ändern, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Sollten Sie Feedback haben, bitte schreiben Sie uns! Über Ihre Rückmeldung zum Buch freuen sich Autor und Verlag: [email protected]

Sofern nicht im Folgenden gelistet, stammen alle Bilder von Sven von Loga:

Frank Landsberg 10/11, 32, 62, 72, 78, 120 132/133; Michael Pferrer 12; Britta Dulchinos 20, 38, 40, 44, 46, 48, 54, 70, 76, 80, 86, 114, 126, 130, 134, 180, 186;Frank Bremm, Siebengebirgstourismus 58;Anja Heinbruch 94; Wim de Vries 136

Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

2., überarbeitete Neuauflage 2021

© 2019 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75/20 95-0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat/Redaktion: Christine Braun/Anja Kästle

Herstellung: Julia Franze

E-Book: Mirjam Hecht

Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz

unter Verwendung der Illustrationen von © SimpLine – stock.adobe.com; © Susanne Lutz; © Fiedels – stock.adobe.com; © VRD – stock.adobe.com; © Sylwia Nowik – stock.adobe.com; © OpenClipart-Vectors pixabay.com; © Design Studio RM – stock.adobe.com

Kartendesign: © Maps4News.com/HERE

ISBN 978-3-8392-6834-6

Inhalt

Impressum

Siebengebirge

  1 Aus der Vogelperspektive

Sankt Augustin: Robert Krauses Gyrocopterflüge ab Hangelar

  2 Süßwasserquallen an der Autobahn

Bonn: Dornheckensee in Oberkassel

  3 Hoch über den Steinzeitmenschen

Bonn: Aussichtsplattform auf der Rabenley in Oberkassel

  4 Im Reich der Blüten

Bonn: Arboretum Park Härle in Oberkassel

  5 Der süßeste Lieblingsplatz

Königswinter: Imkerei Wiesenkind in Hasenboseroth

  6 Wandern zwischen Reben

Königswinter: Weingut Blöser in Oberdollendorf

  7 Keimzelle des Weinanbaus

Königswinter: Gut Sülz in Oberdollendorf

  8 Die Tür zur Ewigkeit

Königswinter: Kloster Heisterbach in Heisterbacherrott

  9 Basalt für die Nordsee

Königswinter: Basaltsteinbruch Kleiner Weilberg bei Heisterbacherrott

  10 Steine für das Kloster Heisterbach

Königswinter: Stenzelberg-Rundweg bei Heisterbacherrott

  11 Hier röhrt der Hirsch

Königswinter: Einkehrhaus Waidmannsruh bei Heisterbacherrott

  12 Auch Präsidenten müssen fit sein

Königswinter: Petersberg-Plateau mit Bill-Clinton-Joggingpfad und Grandhotel

  13 Von Kelten bis Katzenberger

Königswinter: Sankt-Peter-Kapelle auf dem Petersberg

  14 Zeit für Romantiker

Königswinter: Mondscheinwiese auf dem Petersberg

  15 Steiler Aufstieg zur Vergebung

Königswinter: Petersberger Bittweg

  16 Romeo und Julia hätten hier geweilt

Königswinter: Liebesbrünnchen am Petersberg

  17 Deutschlands steilste Zahnradbahn

Königswinter: Lokschuppen der Petersbergbahn

  18 Grünes Tor im Höllentuff

Königswinter: Nachtigallental

  19 Wo geht es ins Reich des Teufels?

Königswinter: Höllental

  20 Über den Wolken

Königswinter: Gasthaus auf dem Oelberg bei Ittenbach

  21 Alte Brücke im Wald

Königswinter: Alte Brücke bei Pottscheid

 22 Geheime Unterwelt des Siebengebirges

Königswinter: Ofenkaulen

  23 Einzigartige Sammlung zur Geschichte

Königswinter: Siebengebirgsmuseum

  24 Rheinromantik – auf dem Rhein

Königswinter: Schiffsgaststätte Alte Liebe

  25 Im Reich von Lachs und Rochen

Königswinter: Aquarium Sea Life

  26 Schwimmen im Anblick der Burg

Königswinter: Lemmerzbad

  27 In Fafnirs Höhle

Königswinter: Nibelungenhalle und Drachenhöhle

  28 Wein mit Aussicht

Königswinter: Winzerhäuschen am Drachenfels

  29 Palast der verlorenen Liebe

Königswinter: Schloss Drachenburg

  30 Lost Place auf dem Weg zum Gipfel

Königswinter: Burghof

  31 Das Herz der Rheinromantik

Königswinter: Burgruine Drachenfels

  32 Der Ein-Euro-Drache

Königswinter: Märchenautomat auf dem Drachenfels

  33 »Adlerhorst« über dem Rhein

Königswinter: Siegfriedkanzel am Drachenfels

  34 Die Kellerei der Guerilla

Bad Honnef: Weinhaus Domstein bei Rhöndorf

  35 Einkehren in autofreier Idylle

Königswinter: Milchhäuschen

  36 Dem Teufel auf der Spur

Bad Honnef: Großer Breiberg bei Rhöndorf

  37 Wo der Naturschutz wohnt

Königswinter: Verschönerungsverein im Forsthaus Lohrberg in Ittenbach

  38 Welch köstlicher Baum

Königswinter: Esskastanie vor dem Löwenburger Hof bei Ittenbach

  39 Die Gegner des Erzbischofs

Königswinter: Ruine Löwenburg bei Ittenbach

  40 Romantik in den Niederungen

Königswinter: Tretschbachtal

  41 Die Queen bestellte Herrentorte

Bad Honnef: Café Profittlich in Rhöndorf

  42 Die Füße im Rhein

Bad Honnef: Insel Grafenwerth

  43 Passage zwischen zwei Ländern

Bad Honnef: Fähre Honnef

  44 Herrin der Ringe

Bad Honnef: 1064° Schmuckwerkstatt und Greifvogelevent

  45 Eine verirrte Gewehrkugel

Bad Honnef: Burgsdorff-Gedenkstein im Schmelztal / Jagd im Siebengebirge

  46 Bringt ihn bratfertig

Bad Honnef: Verbrechensstein im Schmelztal

  47 Spaziergang mit Alpakas

Bad Honnef: Rottlandhof bei Rottbitze

  48 Hexen, Queen und Panzer

Linz: Forsthaus Reifstein in Kretzhaus

  49 Im Galopp erhängt

Linz: Pferdsgalgenkreuz bei Kretzhaus

  50 Göttliche Überwachung

Rheinbreitbach: Bildstock Auge Gottes

  51 Hitlers »Wunderwaffe«

Rheinbreitbach: V1-Abschussrampe

  52 Auf den Spuren des Bergbaus

Linz: Baumallee und Kupfererzgrube im Kasbachtal

  53 Gerstensaft mit Blick auf den Strom

Rheinbreitbach: Biergarten RheinAir

  54 Die Länge des Rheins

Unkel: Myriameterstein

  55 Rheinbreitbachs Ritter

Rheinbreitbach: Mittelalterliche Burgen

 56 »In einem kühlen Grunde«

Unkel: Quelle im Wald bei Erpel

  57 Einkaufen wie die Uroma

Kasbach-Ohlenberg: Alte Brauerei mit Colonialwarenhandlung

  58 Madonna im Brückenstollen

Erpel: Mariengrotte im »Zwergenloch«

  59 Drei Heilige Könige machten hier Rast

Erpel: Fronhof und Kirche St. Severin in der Herrlichkeit Erpel

  60 Fundamente für den Kölner Dom

Erpel: Erpeler Ley

Drachenfelser Ländchen

  61 Uralter Gespensterwald

Bonn: Erholungsgebiet Waldau bei Ippendorf

  62 Kurkölnische Feste links des Rheins

Bonn: Godesburg in Bad Godesberg

  63 Mehl seit 900 Jahren

Wachtberg: Broicher Mühle in Villip

  64 Auch Ritter wollen es warm haben

Wachtberg: Burg Gudenau in Villip

  65 Landmarke oberhalb der Burg

Wachtberg: Historische Windmühle in Villip

  66 Äpfel, Beeren, Kürbisse und – Ponys

Meckenheim: Obsthof Schneider

  67 Kein Kontakt zum Lügenbaron

Wachtberg: Burg Münchhausen bei Adendorf

  68 Kino in der Töpferei

Wachtberg: Kulturfabrik Drehwerk 17/19 in Adendorf

  69 Die Frau mit der Bohrmaschine

Wachtberg: Töpferei Günther in Adendorf

  70 Märchenschloss mit Wassergraben

Wachtberg: Burg Adendorf

  71 Feierlocation zwischen Apfelbäumen

Wachtberg: Historische Windmühle bei Fritzdorf

  72 Das Gotteshaus des Zwentibold

Wachtberg: St.-Jakobus-Kapelle in Werthhoven

  73 Kugel mit Blick ins Weltall

Wachtberg: Radom in Berkum

  74 Feldfrisches Obst und Streichelzoo

Wachtberg: Schneiders Obsthof Marktscheune in Berkum

  75 Wo schon die Römer Ausschau hielten

Wachtberg: Ehrenmal auf dem Wachtberg

  76 Die Sonne hinter dem Siebengebirge

Wachtberg: Aussichtsbank am Stumpeberg bei Berkum

  77 Unter der Kastanie

Wachtberg: Dorfplatz Gimmersdorf

  78 Schwer was los im alten Bauernhof

Wachtberg: Kulturzentrum Köllenhof in Ließem

  79 Früher Bergwerk, heute Pferdeparadies

Wachtberg: Grube Laura bei Oberbachem

  80 Wissen über Pflaumen und Äpfel

Wachtberg: Lehrwanderweg Obstbau bei Berkum

  81 Tal der Pferdeweiden und Apfelbäume

Wachtberg: Züllighovener Tal

  82 Herrin der Ziegen und alten Äpfel

Wachtberg: Biohof Hochgürtel in Züllighoven

  83 Nebelwald und Eisvogel

Wachtberg: Dächelsberg und Aussichtsplattform bei Oberbachem

  84 Unvergessliche Sonnenaufgänge

Wachtberg: Windkuppe auf dem Rodderberg bei Niederbachem

  85 Liebesunglück auf der Burg

Remagen: Rolandsbogen mit Restaurant in Rolandswerth

  86 Denkmal der Eisenbahngeschichte

Remagen: Bahnhof Rolandseck

  87 War Goethe auch schon hier?

Rolandseck: Goethestein

  88 Dachse kommen nur freiwillig

Remagen: Wald- und Wildpark Rolandseck

Karte

Siebengebirge

  1 Aus der Vogelperspektive

Sankt Augustin: Robert Krauses Gyrocopterflüge ab Hangelar

Die vielen wunderbaren Aussichten auf Rheintal, Eifel und die Niederrheinische Bucht machen das Siebengebirge zu einer ganz besonderen Landschaft. Das wussten schon die alten Rheinromantiker, die das Siebengebirge und seine Gipfel in den höchsten Tönen in Gedichten und Liedern lobten oder es auf romantischen Gemälden festhielten. Und auch heute sind die beliebtesten Ziele der Wanderer die Gipfel über dem Rhein, vor allem der Drachenfels. Hier oben lässt sich der Ausblick genießen, der seit Jahrhunderten so bewundert wird.

Stehen wir auf dem Drachenfels und plötzlich erscheint ein kleines oranges Ding hoch über unseren Köpfen, dann ist das Robert Krause mit seinem Gyrocopter: ein Miniflugzeug, in dem zwei Personen Platz finden, vorne der Pilot, dahinter der Fluggast, kein Dach über dem Kopf, nur warme Mützen und Thermoanzüge. Ist die Aussicht vom Drachenfels schon phänomenal, so macht die Vogelperspektive aus dem Gyrocopter erst recht sprachlos … Am Flugplatz Hangelar startet das kleine Flugzeug. Nach oben geht es in gemütlichem Tempo, anschließend wird eine Runde um den Drachenfels gedreht. Nichts für Leute mit Höhenangst, aber wer es wagt, erlebt eine Welt tief unter ihm, weit entfernt von Google Earth, mit faszinierenden Blicken auf die Berge, Täler und Burgen des Siebengebirges, wie man sie bisher überhaupt nicht kannte. Das will natürlich dokumentiert werden, solche Blicke hat man nicht oft, also muss der Fotoapparat mit.

In Zusammenarbeit mit dem Kölner Fotografen Michael Pferrer bietet der Gyrocopter-Pilot Robert Krause Fotoworkshops an, in denen die besonderen Bedingungen der Luftbildfotografie gelernt und geübt werden, inklusive Bearbeitung der Fotos nach dem Flug. Das ist doch mal ein besonderes Foto für Oma und Opa, wenn wir sie auf dem Drachenfels aus der Luft fotografieren.

Robert Krause fliegt auch über Köln, die Eifel und das Ahrtal. Die Touren sind einstündig oder länger. Wer unsicher ist, kann sich zunächst mit einem halbstündigen Flug über das Siebengebirge versuchen.

1

Robert Krauses Gyrocopterflüge

Flugplatz Hangelar

Richthofenstraße 130

53757 Sankt Augustin-Hangelar

0221 9604143

www.sichtflug.com

 

Fotografie Michael Pferrer

Subbelrather Straße 576

50827 Köln-Bickendorf

www.pferrer.net

  2 Süßwasserquallen an der Autobahn

Bonn: Dornheckensee in Oberkassel

Ganz im Norden des Siebengebirges, am sogenannten Ennert, liegen einige alte Steinbrüche, in denen früher Basalt abgebaut wurde. Der nördlichste von ihnen ist die wassergefüllte Dornhecke. Im Sommer geht so mancher dort baden, auch wenn eine verbeulte Warntafel des Forstamtes darauf hinweist, dass urplötzlich die Felswand in den See stürzen und die entstehende Flutwelle nicht nur Quallen, sondern auch den Badegast auf die nebenan verlaufende Autobahn 562 spülen könnte.

Ein Bonner Geologe hatte vor einigen Jahren in der steilen, 40 Meter hohen Felswand neue Risse entdeckt, die darauf hinweisen, dass die Steinbruchwand irgendwann einstürzen könnte. Der Dornheckensee würde überschwappen und die Autobahn überfluten. Da die Gefahr schon länger bekannt war, wurde bereits zu Beginn der 80er-Jahre ein Wall angehäuft, der die Autobahn und die dahinter gelegenen Häuser von Bonn schützen soll. Kaum vorstellbar, dass dieser so friedlich wirkende Ort solch eine Gefahr in sich birgt.

Bei Naturschützern ist der See bekannt für seine Population von Süßwasserquallen, die Wissenschaftler dort im Jahre 1956 entdeckten. Ausgesprochen selten ist das, leben Quallen doch sonst nur im Meer. Diese aber, Pfirsichblütenfisch genannt und so groß wie ein Zwei-Euro-Stück, gehört eigentlich nach China und muss wohl von Aquarienfreunden hier ausgesetzt worden sein … und sich sofort heimisch gefühlt haben. Beliebt ist der See auch bei Kröten. Zu Tausenden machen sie sich mit dem beginnenden Frühjahr aus dem Ennert auf den Weg zum Dornheckensee, um dort zu laichen. Wie eine Armada ziehen sie los und wollen die Oberkasseler Straße überqueren, werden aber glücklicherweise von den Helfern der biologischen Station Bonn gesammelt und sicher über die Straße gebracht.

Kieselsteine auf dem Wanderweg, Gerölle des Rheins, zeigen, dass der Rhein vor etwa 200.000 Jahren hier oben entlanggeflossen ist.

2

Dornheckensee

Startpunkt: Wanderparkplatz am Dornheckensee Oberkasseler Straße von 53227 Bonn nach Holtorf

Folgen Sie dem ausgeschilderten Wanderweg. 

 

Informationen: Biologische Station Bonn/Rhein-Erft

Auf dem Dransdorfer Berg 76

53121 Bonn

0228 2495799

www.biostation-bonn-rheinerft.de

  3 Hoch über den Steinzeitmenschen

Bonn: Aussichtsplattform auf der Rabenley in Oberkassel

Von der B42 fällt der Blick auf die gewaltige Felswand der Rabenley. Etwas hat sich zum Jahresbeginn 2017 verändert, ganz oben an der Kante. Es ragt jetzt eine Plattform über den Fels, ein Skywalk im Kleinformat. Verschiedene öffentliche Institutionen überlegten schon lange vor 2014 – dem 100-jährigen Jubiläum des Fundes der »Oberkasseler Menschen« –, wie sich dieser archäologische Fundort von Weltrang besser präsentieren lassen könnte, und errichteten 2017 die neue Aussichtsplattform.

Von hier oben blickt man senkrecht in die Tiefe, in die alten Steinbrüche der Rabenley auf die Fundstelle der »Oberkasseler Menschen«, wahrlich ein spektakulärer Blick. Dort unten entdeckten einst im Jahre 1914 Steinbrucharbeiter ein 14.000 Jahre altes Grab, in dem eine Frau, ein Mann und ein Hund bestattet waren. Die Originalfunde sind im LVR-LandesMuseum Bonn ausgestellt. Welch ein Glück, dass diese Funde nicht verloren gingen, denn die gewaltige Felswand der Rabenley wurde durch den Basaltabbau geschaffen.

Die Aussichtsplattform ist mit 16 Infotafeln ausgestattet, die den Besuchern Wissenswertes über die Ur- und Frühgeschichte, die Geologie, die Landschaft, das Naturschutzgebiet und die von der Plattform aus sichtbare Kulturlandschaft im Rheintal vermitteln. Vor allem jedoch soll über die Fundstelle der »Oberkasseler Menschen« informiert werden, eine der bedeutsamsten altsteinzeitlichen Fundstellen Europas. Eine nach 2014 aufgestellte Informationstafel nahe des Fundorts unterhalb der Rabenley war wenig besucht, da sie sehr abseits liegt und nur schwer zu finden ist. So wurde man dieser bedeutsamen Fundstelle nicht gerecht, also dachte man nach und kam auf die Idee, die Fundstelle von oben sichtbar zu machen.

Ganz besonders reizvoll ist die Wanderung auf die Rabenley im März, wenn der Blaustern in riesigen Mengen blüht, der hier seine nördlichste Verbreitungsgrenze erreicht.

3

Rabenley

Erreichbar ab Wanderparkplatz am Dornheckensee an der Oberkasseler Straße von 53227 Bonn nach Holtdorf. Der Wanderweg oberhalb der Seen führt immer geradeaus zur Aussichtsplattform. 

  4 Im Reich der Blüten

Bonn: Arboretum Park Härle in Oberkassel

Das Klima am Hang des Rheintals ist günstig und so wächst und blüht es in Oberkassel rund ums Jahr. Auch im Winter begeistern ausgefallene Gewächse. Im Arboretum Park Härle in Oberkassel wachsen die verschiedensten Pflanzengruppen, über 2.000 Baum- und Straucharten gibt es zu bewundern, ein Eldorado für Botanikliebhaber. 4.000 Schneeglöckchensorten soll es auf der Welt geben. Ein Zehntel davon ist im Park in Oberkassel zu sehen.

1921 erwarb der Jurist Carl Härle aus Mühlheim ein nahezu sieben Hektar großes Parkgrundstück am Rande von Bonn (das leider durch den Bau der B42 auf 4,7 Hektar verkleinert wurde) und begann, ausgefallene Gewächse zu pflanzen. Der Landschaftsarchitekt Carl Rohde schuf eine Parkanlage mit geschwungenen Wegen, die heute noch den Park prägen. Gerade der alte Park ist von besonderem Reiz, da winden sich die Wege an Trockenmauern aus Sandstein hinauf. Riesige Zedern und Mammutbäume ragen in den Himmel, Bäume und Büsche aus anderen Kontinenten mit seltsamen Blättern säumen die Wege und am Boden blüht es in wechselnden Farben.

Härles Töchter bauten den Park zum Arboretum aus, einer Sammlung von wild wachsenden Gehölzen aus aller Welt, die Studienzwecken dient. 1997 wurde der Park in eine gemeinnützige Stiftung überführt, die ihn erhält und pflegt und der botanischen Forschung zur Verfügung stellt. Der Park ist allerdings nicht frei zugänglich, sicherlich zum Glück, er soll schließlich kein Grillgelände werden. Nur im Rahmen von Führungen und an Tagen der offenen Tür kann man ihn besichtigen. Auch wenn Hunderte kleiner Schilder, mit denen scheinbar jede Pflanze beschriftet ist, viel Information bieten: Erst die Tour mit dem Fachmann offenbart die wahren Geheimnisse der Botanik.

Auf einer kleinen Brücke schräg hinter dem Park Härle lässt sich die B42 überqueren und wir stehen fast vor dem verlandeten Märchensee, einem alten Steinbruch mit mystischer Vegetation und einem ganz besonderen Zauber.

4

Arboretum Park Härle

Büchelstraße 40

53227 Bonn-Oberkassel

0228 2499270

www.arboretum-haerle.de

  5 Der süßeste Lieblingsplatz

Königswinter: Imkerei Wiesenkind in Hasenboseroth

Es gibt immer weniger Bienen – umso wichtiger ist es, sie zu schützen und ihren Lebensraum zu erhalten. Dazu bedarf es Fachwissen. Wo sollte man das besser erlernen als bei einem Imker, dessen Bienen auf den Wiesen des Siebengebirges die Blüten besuchen und köstlichen Honig produzieren? Kristin Poepping und Manfred Schmitz kennen nicht nur die Bedeutung der Bienen, sondern auch ihre Reize, sowohl optisch als auch kulinarisch. Honig galt schon immer als Geschenk der Götter, und in Kursen und Seminaren erfährt der geneigte Honigliebhaber, wie diese Leckerei erzeugt, gesammelt und aufbereitet wird. Natürlich werden auch verschiedene Honigsorten zum Testschmecken angeboten. Wer eine feine Zunge hat, merkt schnell die Unterschiede, je nachdem, an welchen Pflanzen die Bienen gesammelt haben. Im eigenen Garten finden sich neben Hühnern, Kaninchen und Ziegen auch einige Bienenvölker, die hinter Schaufenstern leben, so dass ihr Leben im Bienenstock nicht heimlich, sondern öffentlich geschieht. Nach dem »Schaufensterbummel« im Garten folgt die Landschaftsführung mit den Imkern durch die Natur, um sich die Bienenstöcke im Gelände anzuschauen.

Auf diesen Touren erläutert die Kräuterpädagogin Kristin Poep­ping auch die Kräuter des Siebengebirges am Wegesrand, sammelt sie und hat natürlich Rezeptideen parat – mit und ohne Honig. Natur erleben und verstehen, Zusammenhänge erkennen, eigene schöne Erfahrungen machen und so den Gedanken an die Bedeutung einer gesunden Natur mit nach Hause nehmen – das ist das Anliegen der beiden »Wiesenkinder«. Dazu bieten sie geführte Wanderungen, Vorträge und Erlebnisführungen für Kindergärten und Schulen. So schließt sich denn auch der Kreis, denn Bienen sind für eine gesunde Natur von entscheidender Bedeutung.

Neben Hasenboseroth, im benachbarten Oberpleis, liegt der Saunapark Siebengebirge, eine der beliebtesten Adressen zum Relaxen in der Region – insbesondere nach einer anstrengenden Bergtour empfehlenswert.

5

Imkerei Wiesenkind

Hasenboserother Straße 60

53639 Königswinter-Hasenboseroth

0178 5272708

www.wiesenkind.de

 

Saunapark Siebengebirge

Dollendorfer Straße 106–110

53639 Königswinter-Oberpleis

02244 92170

www.saunapark-siebengebirge.de

  6 Wandern zwischen Reben

Königswinter: Weingut Blöser in Oberdollendorf

Der Wein wächst im Siebengebirge mal auf Trachyt, mal auf Schiefer. Die Weinberge am Drachenfels der Weingüter Pieper und Broel liegen auf 25 Millionen Jahre altem vulkanischen Trachytgestein, die 7,2 Hektar großen Weinberge des Weingutes Blöser haben als Untergrund die 400 Millionen Jahre alten Schiefergesteine aus der Devonzeit. Und das soll bedeutsame Unterschiede im Geschmack ergeben, sagen uns die Winzer. Bevor wir das glauben, überzeugen wir uns am besten selbst, gehen hin, holen uns die eine oder andere Flasche und genießen sie mit Freunden mit Blick auf die Weinberge und überlegen, ob wir denn den Schiefer herausschmecken. Überwiegend werden hier Riesling und Müller-Thurgau angebaut, aber auch einige andere Traubenarten finden den Weg in die Fässer.

Das Weingut Blöser hat keinen Ausschank, aber einen netten Laden, in dem es die Weine zu kaufen und zuvor auch zu probieren gibt. In den wunderbaren alten Gemäuern unter dem Ladenlokal geht es zur Weinprobe, in der Gruppe und nur nach Anmeldung.

Am Weingut Blöser beginnt auch der Weinwanderweg durch die Weinberge. Hier ist das möglich, im Gegensatz zum Drachenfels, dort sind die Wanderwege durch die Weinberge wegen drohenden Felssturzes gesperrt. Der Weinwanderweg führt auf einen Hügel namens Hülle, von wo man einen schönen Ausblick über Oberdollendorf und das Rheintal hat, und schlängelt sich dann in großem Bogen ins Tal hinab zurück zum Weingut – vorbei am Weinhaus Gut Sülz. Entlang des Weinwanderweges stehen etliche Informationstafeln, die über die Geschichte der Weinberge, über den Weinanbau und über die Traubenarten informieren. Ein kleiner Lehrgang in Vinologie, den wir am besten mit einem guten Tropfen von eben diesen Reben beenden.

Im Weingut sowie in einem Automaten davor erhalten Sie für 50 Cent ein Faltblatt als Wanderführer über den Wanderweg.

6

Weingut Blöser

Bachstraße 112

53639 Königswinter-Oberdollendorf

02223 3322

www.weingutbloeser.de

  7 Keimzelle des Weinanbaus

Königswinter: Gut Sülz in Oberdollendorf

Es ist der schönste Weingarten im Siebengebirge, ohne