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Wo gewaltige Vulkanausbrüche die Landschaft schufen. Wo der Rhein das Siebengebirge aus dem Lavagestein fräste und bizarre Felsformationen gen Himmel trieb. Wo tapfere Ritter ihre Burgen erbauten und die düsteren Wälder beherrschten. Wo Dichter die Rheinromantik besangen. Wo Landesoberhäupter residierten und Präsidenten auf den Gipfeln joggten. Kommen Sie mit ins Siebengebirge und in das Drachenfelser Ländchen und entdecken Sie das älteste deutsche Naturschutzgebiet.
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Seitenzahl: 142
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Lieblingsplätze Siebengebirge und Drachenfelser Ländchen
Sven von Loga
Autor und Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl wissen wir, dass sich Gegebenheiten im Verlauf der Zeit ändern, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Sollten Sie Feedback haben, bitte schreiben Sie uns! Über Ihre Rückmeldung zum Buch freuen sich Autor und Verlag: [email protected]
Sofern nicht im Folgenden gelistet, stammen alle Bilder von Sven von Loga:
Frank Landsberg 10/11, 32, 62, 72, 78, 120 132/133; Michael Pferrer 12; Britta Dulchinos 20, 38, 40, 44, 46, 48, 54, 70, 76, 80, 86, 114, 126, 130, 134, 180, 186;Frank Bremm, Siebengebirgstourismus 58;Anja Heinbruch 94; Wim de Vries 136
Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.
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www.gmeiner-verlag.de
2., überarbeitete Neuauflage 2021
© 2019 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75/20 95-0
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat/Redaktion: Christine Braun/Anja Kästle
Herstellung: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz
unter Verwendung der Illustrationen von © SimpLine – stock.adobe.com; © Susanne Lutz; © Fiedels – stock.adobe.com; © VRD – stock.adobe.com; © Sylwia Nowik – stock.adobe.com; © OpenClipart-Vectors pixabay.com; © Design Studio RM – stock.adobe.com
Kartendesign: © Maps4News.com/HERE
ISBN 978-3-8392-6834-6
Impressum
Siebengebirge
1 Aus der Vogelperspektive
Sankt Augustin: Robert Krauses Gyrocopterflüge ab Hangelar
2 Süßwasserquallen an der Autobahn
Bonn: Dornheckensee in Oberkassel
3 Hoch über den Steinzeitmenschen
Bonn: Aussichtsplattform auf der Rabenley in Oberkassel
4 Im Reich der Blüten
Bonn: Arboretum Park Härle in Oberkassel
5 Der süßeste Lieblingsplatz
Königswinter: Imkerei Wiesenkind in Hasenboseroth
6 Wandern zwischen Reben
Königswinter: Weingut Blöser in Oberdollendorf
7 Keimzelle des Weinanbaus
Königswinter: Gut Sülz in Oberdollendorf
8 Die Tür zur Ewigkeit
Königswinter: Kloster Heisterbach in Heisterbacherrott
9 Basalt für die Nordsee
Königswinter: Basaltsteinbruch Kleiner Weilberg bei Heisterbacherrott
10 Steine für das Kloster Heisterbach
Königswinter: Stenzelberg-Rundweg bei Heisterbacherrott
11 Hier röhrt der Hirsch
Königswinter: Einkehrhaus Waidmannsruh bei Heisterbacherrott
12 Auch Präsidenten müssen fit sein
Königswinter: Petersberg-Plateau mit Bill-Clinton-Joggingpfad und Grandhotel
13 Von Kelten bis Katzenberger
Königswinter: Sankt-Peter-Kapelle auf dem Petersberg
14 Zeit für Romantiker
Königswinter: Mondscheinwiese auf dem Petersberg
15 Steiler Aufstieg zur Vergebung
Königswinter: Petersberger Bittweg
16 Romeo und Julia hätten hier geweilt
Königswinter: Liebesbrünnchen am Petersberg
17 Deutschlands steilste Zahnradbahn
Königswinter: Lokschuppen der Petersbergbahn
18 Grünes Tor im Höllentuff
Königswinter: Nachtigallental
19 Wo geht es ins Reich des Teufels?
Königswinter: Höllental
20 Über den Wolken
Königswinter: Gasthaus auf dem Oelberg bei Ittenbach
21 Alte Brücke im Wald
Königswinter: Alte Brücke bei Pottscheid
22 Geheime Unterwelt des Siebengebirges
Königswinter: Ofenkaulen
23 Einzigartige Sammlung zur Geschichte
Königswinter: Siebengebirgsmuseum
24 Rheinromantik – auf dem Rhein
Königswinter: Schiffsgaststätte Alte Liebe
25 Im Reich von Lachs und Rochen
Königswinter: Aquarium Sea Life
26 Schwimmen im Anblick der Burg
Königswinter: Lemmerzbad
27 In Fafnirs Höhle
Königswinter: Nibelungenhalle und Drachenhöhle
28 Wein mit Aussicht
Königswinter: Winzerhäuschen am Drachenfels
29 Palast der verlorenen Liebe
Königswinter: Schloss Drachenburg
30 Lost Place auf dem Weg zum Gipfel
Königswinter: Burghof
31 Das Herz der Rheinromantik
Königswinter: Burgruine Drachenfels
32 Der Ein-Euro-Drache
Königswinter: Märchenautomat auf dem Drachenfels
33 »Adlerhorst« über dem Rhein
Königswinter: Siegfriedkanzel am Drachenfels
34 Die Kellerei der Guerilla
Bad Honnef: Weinhaus Domstein bei Rhöndorf
35 Einkehren in autofreier Idylle
Königswinter: Milchhäuschen
36 Dem Teufel auf der Spur
Bad Honnef: Großer Breiberg bei Rhöndorf
37 Wo der Naturschutz wohnt
Königswinter: Verschönerungsverein im Forsthaus Lohrberg in Ittenbach
38 Welch köstlicher Baum
Königswinter: Esskastanie vor dem Löwenburger Hof bei Ittenbach
39 Die Gegner des Erzbischofs
Königswinter: Ruine Löwenburg bei Ittenbach
40 Romantik in den Niederungen
Königswinter: Tretschbachtal
41 Die Queen bestellte Herrentorte
Bad Honnef: Café Profittlich in Rhöndorf
42 Die Füße im Rhein
Bad Honnef: Insel Grafenwerth
43 Passage zwischen zwei Ländern
Bad Honnef: Fähre Honnef
44 Herrin der Ringe
Bad Honnef: 1064° Schmuckwerkstatt und Greifvogelevent
45 Eine verirrte Gewehrkugel
Bad Honnef: Burgsdorff-Gedenkstein im Schmelztal / Jagd im Siebengebirge
46 Bringt ihn bratfertig
Bad Honnef: Verbrechensstein im Schmelztal
47 Spaziergang mit Alpakas
Bad Honnef: Rottlandhof bei Rottbitze
48 Hexen, Queen und Panzer
Linz: Forsthaus Reifstein in Kretzhaus
49 Im Galopp erhängt
Linz: Pferdsgalgenkreuz bei Kretzhaus
50 Göttliche Überwachung
Rheinbreitbach: Bildstock Auge Gottes
51 Hitlers »Wunderwaffe«
Rheinbreitbach: V1-Abschussrampe
52 Auf den Spuren des Bergbaus
Linz: Baumallee und Kupfererzgrube im Kasbachtal
53 Gerstensaft mit Blick auf den Strom
Rheinbreitbach: Biergarten RheinAir
54 Die Länge des Rheins
Unkel: Myriameterstein
55 Rheinbreitbachs Ritter
Rheinbreitbach: Mittelalterliche Burgen
56 »In einem kühlen Grunde«
Unkel: Quelle im Wald bei Erpel
57 Einkaufen wie die Uroma
Kasbach-Ohlenberg: Alte Brauerei mit Colonialwarenhandlung
58 Madonna im Brückenstollen
Erpel: Mariengrotte im »Zwergenloch«
59 Drei Heilige Könige machten hier Rast
Erpel: Fronhof und Kirche St. Severin in der Herrlichkeit Erpel
60 Fundamente für den Kölner Dom
Erpel: Erpeler Ley
Drachenfelser Ländchen
61 Uralter Gespensterwald
Bonn: Erholungsgebiet Waldau bei Ippendorf
62 Kurkölnische Feste links des Rheins
Bonn: Godesburg in Bad Godesberg
63 Mehl seit 900 Jahren
Wachtberg: Broicher Mühle in Villip
64 Auch Ritter wollen es warm haben
Wachtberg: Burg Gudenau in Villip
65 Landmarke oberhalb der Burg
Wachtberg: Historische Windmühle in Villip
66 Äpfel, Beeren, Kürbisse und – Ponys
Meckenheim: Obsthof Schneider
67 Kein Kontakt zum Lügenbaron
Wachtberg: Burg Münchhausen bei Adendorf
68 Kino in der Töpferei
Wachtberg: Kulturfabrik Drehwerk 17/19 in Adendorf
69 Die Frau mit der Bohrmaschine
Wachtberg: Töpferei Günther in Adendorf
70 Märchenschloss mit Wassergraben
Wachtberg: Burg Adendorf
71 Feierlocation zwischen Apfelbäumen
Wachtberg: Historische Windmühle bei Fritzdorf
72 Das Gotteshaus des Zwentibold
Wachtberg: St.-Jakobus-Kapelle in Werthhoven
73 Kugel mit Blick ins Weltall
Wachtberg: Radom in Berkum
74 Feldfrisches Obst und Streichelzoo
Wachtberg: Schneiders Obsthof Marktscheune in Berkum
75 Wo schon die Römer Ausschau hielten
Wachtberg: Ehrenmal auf dem Wachtberg
76 Die Sonne hinter dem Siebengebirge
Wachtberg: Aussichtsbank am Stumpeberg bei Berkum
77 Unter der Kastanie
Wachtberg: Dorfplatz Gimmersdorf
78 Schwer was los im alten Bauernhof
Wachtberg: Kulturzentrum Köllenhof in Ließem
79 Früher Bergwerk, heute Pferdeparadies
Wachtberg: Grube Laura bei Oberbachem
80 Wissen über Pflaumen und Äpfel
Wachtberg: Lehrwanderweg Obstbau bei Berkum
81 Tal der Pferdeweiden und Apfelbäume
Wachtberg: Züllighovener Tal
82 Herrin der Ziegen und alten Äpfel
Wachtberg: Biohof Hochgürtel in Züllighoven
83 Nebelwald und Eisvogel
Wachtberg: Dächelsberg und Aussichtsplattform bei Oberbachem
84 Unvergessliche Sonnenaufgänge
Wachtberg: Windkuppe auf dem Rodderberg bei Niederbachem
85 Liebesunglück auf der Burg
Remagen: Rolandsbogen mit Restaurant in Rolandswerth
86 Denkmal der Eisenbahngeschichte
Remagen: Bahnhof Rolandseck
87 War Goethe auch schon hier?
Rolandseck: Goethestein
88 Dachse kommen nur freiwillig
Remagen: Wald- und Wildpark Rolandseck
Karte
Die vielen wunderbaren Aussichten auf Rheintal, Eifel und die Niederrheinische Bucht machen das Siebengebirge zu einer ganz besonderen Landschaft. Das wussten schon die alten Rheinromantiker, die das Siebengebirge und seine Gipfel in den höchsten Tönen in Gedichten und Liedern lobten oder es auf romantischen Gemälden festhielten. Und auch heute sind die beliebtesten Ziele der Wanderer die Gipfel über dem Rhein, vor allem der Drachenfels. Hier oben lässt sich der Ausblick genießen, der seit Jahrhunderten so bewundert wird.
Stehen wir auf dem Drachenfels und plötzlich erscheint ein kleines oranges Ding hoch über unseren Köpfen, dann ist das Robert Krause mit seinem Gyrocopter: ein Miniflugzeug, in dem zwei Personen Platz finden, vorne der Pilot, dahinter der Fluggast, kein Dach über dem Kopf, nur warme Mützen und Thermoanzüge. Ist die Aussicht vom Drachenfels schon phänomenal, so macht die Vogelperspektive aus dem Gyrocopter erst recht sprachlos … Am Flugplatz Hangelar startet das kleine Flugzeug. Nach oben geht es in gemütlichem Tempo, anschließend wird eine Runde um den Drachenfels gedreht. Nichts für Leute mit Höhenangst, aber wer es wagt, erlebt eine Welt tief unter ihm, weit entfernt von Google Earth, mit faszinierenden Blicken auf die Berge, Täler und Burgen des Siebengebirges, wie man sie bisher überhaupt nicht kannte. Das will natürlich dokumentiert werden, solche Blicke hat man nicht oft, also muss der Fotoapparat mit.
In Zusammenarbeit mit dem Kölner Fotografen Michael Pferrer bietet der Gyrocopter-Pilot Robert Krause Fotoworkshops an, in denen die besonderen Bedingungen der Luftbildfotografie gelernt und geübt werden, inklusive Bearbeitung der Fotos nach dem Flug. Das ist doch mal ein besonderes Foto für Oma und Opa, wenn wir sie auf dem Drachenfels aus der Luft fotografieren.
Robert Krause fliegt auch über Köln, die Eifel und das Ahrtal. Die Touren sind einstündig oder länger. Wer unsicher ist, kann sich zunächst mit einem halbstündigen Flug über das Siebengebirge versuchen.
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Robert Krauses Gyrocopterflüge
Flugplatz Hangelar
Richthofenstraße 130
53757 Sankt Augustin-Hangelar
0221 9604143
www.sichtflug.com
Fotografie Michael Pferrer
Subbelrather Straße 576
50827 Köln-Bickendorf
www.pferrer.net
Ganz im Norden des Siebengebirges, am sogenannten Ennert, liegen einige alte Steinbrüche, in denen früher Basalt abgebaut wurde. Der nördlichste von ihnen ist die wassergefüllte Dornhecke. Im Sommer geht so mancher dort baden, auch wenn eine verbeulte Warntafel des Forstamtes darauf hinweist, dass urplötzlich die Felswand in den See stürzen und die entstehende Flutwelle nicht nur Quallen, sondern auch den Badegast auf die nebenan verlaufende Autobahn 562 spülen könnte.
Ein Bonner Geologe hatte vor einigen Jahren in der steilen, 40 Meter hohen Felswand neue Risse entdeckt, die darauf hinweisen, dass die Steinbruchwand irgendwann einstürzen könnte. Der Dornheckensee würde überschwappen und die Autobahn überfluten. Da die Gefahr schon länger bekannt war, wurde bereits zu Beginn der 80er-Jahre ein Wall angehäuft, der die Autobahn und die dahinter gelegenen Häuser von Bonn schützen soll. Kaum vorstellbar, dass dieser so friedlich wirkende Ort solch eine Gefahr in sich birgt.
Bei Naturschützern ist der See bekannt für seine Population von Süßwasserquallen, die Wissenschaftler dort im Jahre 1956 entdeckten. Ausgesprochen selten ist das, leben Quallen doch sonst nur im Meer. Diese aber, Pfirsichblütenfisch genannt und so groß wie ein Zwei-Euro-Stück, gehört eigentlich nach China und muss wohl von Aquarienfreunden hier ausgesetzt worden sein … und sich sofort heimisch gefühlt haben. Beliebt ist der See auch bei Kröten. Zu Tausenden machen sie sich mit dem beginnenden Frühjahr aus dem Ennert auf den Weg zum Dornheckensee, um dort zu laichen. Wie eine Armada ziehen sie los und wollen die Oberkasseler Straße überqueren, werden aber glücklicherweise von den Helfern der biologischen Station Bonn gesammelt und sicher über die Straße gebracht.
Kieselsteine auf dem Wanderweg, Gerölle des Rheins, zeigen, dass der Rhein vor etwa 200.000 Jahren hier oben entlanggeflossen ist.
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Dornheckensee
Startpunkt: Wanderparkplatz am Dornheckensee Oberkasseler Straße von 53227 Bonn nach Holtorf
Folgen Sie dem ausgeschilderten Wanderweg.
Informationen: Biologische Station Bonn/Rhein-Erft
Auf dem Dransdorfer Berg 76
53121 Bonn
0228 2495799
www.biostation-bonn-rheinerft.de
Von der B42 fällt der Blick auf die gewaltige Felswand der Rabenley. Etwas hat sich zum Jahresbeginn 2017 verändert, ganz oben an der Kante. Es ragt jetzt eine Plattform über den Fels, ein Skywalk im Kleinformat. Verschiedene öffentliche Institutionen überlegten schon lange vor 2014 – dem 100-jährigen Jubiläum des Fundes der »Oberkasseler Menschen« –, wie sich dieser archäologische Fundort von Weltrang besser präsentieren lassen könnte, und errichteten 2017 die neue Aussichtsplattform.
Von hier oben blickt man senkrecht in die Tiefe, in die alten Steinbrüche der Rabenley auf die Fundstelle der »Oberkasseler Menschen«, wahrlich ein spektakulärer Blick. Dort unten entdeckten einst im Jahre 1914 Steinbrucharbeiter ein 14.000 Jahre altes Grab, in dem eine Frau, ein Mann und ein Hund bestattet waren. Die Originalfunde sind im LVR-LandesMuseum Bonn ausgestellt. Welch ein Glück, dass diese Funde nicht verloren gingen, denn die gewaltige Felswand der Rabenley wurde durch den Basaltabbau geschaffen.
Die Aussichtsplattform ist mit 16 Infotafeln ausgestattet, die den Besuchern Wissenswertes über die Ur- und Frühgeschichte, die Geologie, die Landschaft, das Naturschutzgebiet und die von der Plattform aus sichtbare Kulturlandschaft im Rheintal vermitteln. Vor allem jedoch soll über die Fundstelle der »Oberkasseler Menschen« informiert werden, eine der bedeutsamsten altsteinzeitlichen Fundstellen Europas. Eine nach 2014 aufgestellte Informationstafel nahe des Fundorts unterhalb der Rabenley war wenig besucht, da sie sehr abseits liegt und nur schwer zu finden ist. So wurde man dieser bedeutsamen Fundstelle nicht gerecht, also dachte man nach und kam auf die Idee, die Fundstelle von oben sichtbar zu machen.
Ganz besonders reizvoll ist die Wanderung auf die Rabenley im März, wenn der Blaustern in riesigen Mengen blüht, der hier seine nördlichste Verbreitungsgrenze erreicht.
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Rabenley
Erreichbar ab Wanderparkplatz am Dornheckensee an der Oberkasseler Straße von 53227 Bonn nach Holtdorf. Der Wanderweg oberhalb der Seen führt immer geradeaus zur Aussichtsplattform.
Das Klima am Hang des Rheintals ist günstig und so wächst und blüht es in Oberkassel rund ums Jahr. Auch im Winter begeistern ausgefallene Gewächse. Im Arboretum Park Härle in Oberkassel wachsen die verschiedensten Pflanzengruppen, über 2.000 Baum- und Straucharten gibt es zu bewundern, ein Eldorado für Botanikliebhaber. 4.000 Schneeglöckchensorten soll es auf der Welt geben. Ein Zehntel davon ist im Park in Oberkassel zu sehen.
1921 erwarb der Jurist Carl Härle aus Mühlheim ein nahezu sieben Hektar großes Parkgrundstück am Rande von Bonn (das leider durch den Bau der B42 auf 4,7 Hektar verkleinert wurde) und begann, ausgefallene Gewächse zu pflanzen. Der Landschaftsarchitekt Carl Rohde schuf eine Parkanlage mit geschwungenen Wegen, die heute noch den Park prägen. Gerade der alte Park ist von besonderem Reiz, da winden sich die Wege an Trockenmauern aus Sandstein hinauf. Riesige Zedern und Mammutbäume ragen in den Himmel, Bäume und Büsche aus anderen Kontinenten mit seltsamen Blättern säumen die Wege und am Boden blüht es in wechselnden Farben.
Härles Töchter bauten den Park zum Arboretum aus, einer Sammlung von wild wachsenden Gehölzen aus aller Welt, die Studienzwecken dient. 1997 wurde der Park in eine gemeinnützige Stiftung überführt, die ihn erhält und pflegt und der botanischen Forschung zur Verfügung stellt. Der Park ist allerdings nicht frei zugänglich, sicherlich zum Glück, er soll schließlich kein Grillgelände werden. Nur im Rahmen von Führungen und an Tagen der offenen Tür kann man ihn besichtigen. Auch wenn Hunderte kleiner Schilder, mit denen scheinbar jede Pflanze beschriftet ist, viel Information bieten: Erst die Tour mit dem Fachmann offenbart die wahren Geheimnisse der Botanik.
Auf einer kleinen Brücke schräg hinter dem Park Härle lässt sich die B42 überqueren und wir stehen fast vor dem verlandeten Märchensee, einem alten Steinbruch mit mystischer Vegetation und einem ganz besonderen Zauber.
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Arboretum Park Härle
Büchelstraße 40
53227 Bonn-Oberkassel
0228 2499270
www.arboretum-haerle.de
Es gibt immer weniger Bienen – umso wichtiger ist es, sie zu schützen und ihren Lebensraum zu erhalten. Dazu bedarf es Fachwissen. Wo sollte man das besser erlernen als bei einem Imker, dessen Bienen auf den Wiesen des Siebengebirges die Blüten besuchen und köstlichen Honig produzieren? Kristin Poepping und Manfred Schmitz kennen nicht nur die Bedeutung der Bienen, sondern auch ihre Reize, sowohl optisch als auch kulinarisch. Honig galt schon immer als Geschenk der Götter, und in Kursen und Seminaren erfährt der geneigte Honigliebhaber, wie diese Leckerei erzeugt, gesammelt und aufbereitet wird. Natürlich werden auch verschiedene Honigsorten zum Testschmecken angeboten. Wer eine feine Zunge hat, merkt schnell die Unterschiede, je nachdem, an welchen Pflanzen die Bienen gesammelt haben. Im eigenen Garten finden sich neben Hühnern, Kaninchen und Ziegen auch einige Bienenvölker, die hinter Schaufenstern leben, so dass ihr Leben im Bienenstock nicht heimlich, sondern öffentlich geschieht. Nach dem »Schaufensterbummel« im Garten folgt die Landschaftsführung mit den Imkern durch die Natur, um sich die Bienenstöcke im Gelände anzuschauen.
Auf diesen Touren erläutert die Kräuterpädagogin Kristin Poepping auch die Kräuter des Siebengebirges am Wegesrand, sammelt sie und hat natürlich Rezeptideen parat – mit und ohne Honig. Natur erleben und verstehen, Zusammenhänge erkennen, eigene schöne Erfahrungen machen und so den Gedanken an die Bedeutung einer gesunden Natur mit nach Hause nehmen – das ist das Anliegen der beiden »Wiesenkinder«. Dazu bieten sie geführte Wanderungen, Vorträge und Erlebnisführungen für Kindergärten und Schulen. So schließt sich denn auch der Kreis, denn Bienen sind für eine gesunde Natur von entscheidender Bedeutung.
Neben Hasenboseroth, im benachbarten Oberpleis, liegt der Saunapark Siebengebirge, eine der beliebtesten Adressen zum Relaxen in der Region – insbesondere nach einer anstrengenden Bergtour empfehlenswert.
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Imkerei Wiesenkind
Hasenboserother Straße 60
53639 Königswinter-Hasenboseroth
0178 5272708
www.wiesenkind.de
Saunapark Siebengebirge
Dollendorfer Straße 106–110
53639 Königswinter-Oberpleis
02244 92170
www.saunapark-siebengebirge.de
Der Wein wächst im Siebengebirge mal auf Trachyt, mal auf Schiefer. Die Weinberge am Drachenfels der Weingüter Pieper und Broel liegen auf 25 Millionen Jahre altem vulkanischen Trachytgestein, die 7,2 Hektar großen Weinberge des Weingutes Blöser haben als Untergrund die 400 Millionen Jahre alten Schiefergesteine aus der Devonzeit. Und das soll bedeutsame Unterschiede im Geschmack ergeben, sagen uns die Winzer. Bevor wir das glauben, überzeugen wir uns am besten selbst, gehen hin, holen uns die eine oder andere Flasche und genießen sie mit Freunden mit Blick auf die Weinberge und überlegen, ob wir denn den Schiefer herausschmecken. Überwiegend werden hier Riesling und Müller-Thurgau angebaut, aber auch einige andere Traubenarten finden den Weg in die Fässer.
Das Weingut Blöser hat keinen Ausschank, aber einen netten Laden, in dem es die Weine zu kaufen und zuvor auch zu probieren gibt. In den wunderbaren alten Gemäuern unter dem Ladenlokal geht es zur Weinprobe, in der Gruppe und nur nach Anmeldung.
Am Weingut Blöser beginnt auch der Weinwanderweg durch die Weinberge. Hier ist das möglich, im Gegensatz zum Drachenfels, dort sind die Wanderwege durch die Weinberge wegen drohenden Felssturzes gesperrt. Der Weinwanderweg führt auf einen Hügel namens Hülle, von wo man einen schönen Ausblick über Oberdollendorf und das Rheintal hat, und schlängelt sich dann in großem Bogen ins Tal hinab zurück zum Weingut – vorbei am Weinhaus Gut Sülz. Entlang des Weinwanderweges stehen etliche Informationstafeln, die über die Geschichte der Weinberge, über den Weinanbau und über die Traubenarten informieren. Ein kleiner Lehrgang in Vinologie, den wir am besten mit einem guten Tropfen von eben diesen Reben beenden.
Im Weingut sowie in einem Automaten davor erhalten Sie für 50 Cent ein Faltblatt als Wanderführer über den Wanderweg.
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Weingut Blöser
Bachstraße 112
53639 Königswinter-Oberdollendorf
02223 3322
www.weingutbloeser.de
Es ist der schönste Weingarten im Siebengebirge, ohne