London Gentleman - Louise Bay - E-Book

London Gentleman E-Book

Louise Bay

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Beschreibung

Alles oder nichts ...

Wenn der britische CEO Landon Wolf etwas will, tut er alles dafür, es auch zu bekommen. Ablenkung ausgeschlossen! Zuerst war es seine Eliteeinheit, dann seine eigene Firma und schließlich Skylar Anderson. Ihre Begegnung sollte nur eine Nacht dauern. Doch nun kann Landon Skylar nicht mehr vergessen. Und als sie sich unerwartet schnell wieder gegenüberstehen, weiß Landon sofort, dass er sie nicht noch einmal gehen lassen kann, auch wenn es sie beide in Schwierigkeiten bringen wird ...

"Louise Bay ist eine Königin, wenn es um mächtige Geschäftsmänner mit reichlich Sexappeal geht! Ich kann von ihren Büchern nicht genug bekommen." L. J. Shen

Zweiter Band der KINGS-OF-LONDON-Reihe von USA-TODAY-Bestseller-Autorin Louise Bay

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Seitenzahl: 379

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Inhalt

Titel

Zu diesem Buch

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

22. Kapitel

23. Kapitel

24. Kapitel

25. Kapitel

26. Kapitel

27. Kapitel

28. Kapitel

29. Kapitel

30. Kapitel

31. Kapitel

32. Kapitel

33. Kapitel

34. Kapitel

35. Kapitel

36. Kapitel

37. Kapitel

38. Kapitel

39. Kapitel

Epilog

Dank

Die Autorin

Die Romane von Louise Bay bei LYX

Impressum

Louise Bay

London Gentleman

Roman

Ins Deutsche übertragen von Anja Mehrmann

Zu diesem Buch

Wenn Landon Wolf etwas will, tut er alles dafür, es auch zu bekommen. Nachdem der attraktive Brite aus dem Militärdienst in einer Eliteeinheit ausgeschieden ist, hat er nun seine Firma für High-End-Security mit großem Gewinn verkauft. Jetzt ist er auf der Suche nach einer neuen Herausforderung – und findet sie in Skylar Anderson. Zuerst denkt Landon, dass es bei einem One-Night-Stand ohne Gefühle bleiben wird, denn auch Skylar ist nicht auf der Suche nach der großen Liebe. Ganz im Gegenteil: Sie will sich von keinem Mann abhängig machen und sich voll auf ihre Karriere konzentrieren. Doch während dieser einen Nacht kann Landon einen kurzen Blick hinter Skylars toughe Fassade erhaschen – und was er dort sieht, fasziniert ihn. Da er jedoch einen letzten gefährlichen Auftrag angenommen hat, rechnet er nicht damit, sie bald wiederzusehen. Als er ihr dann aber auf der Luxusjacht seiner Zielperson gegenübersteht, weiß Landon sofort, dass er sie nicht noch einmal gehen lassen kann, auch wenn es sie beide in große Schwierigkeiten bringen wird …

2. KAPITEL

SKYLAR

»In diesem Sommer betrachte ich es als meine Mission, einen Mann für dich zu finden«, sagte August, meine beste Freundin, zu dem Spiegel in der Damentoilette, während sie ihre falschen Wimpern zurechtzurücken versuchte, die offenbar verrutscht waren.

»Du wirst keinen finden, der reich genug ist.« Ich schnalzte mit den geschminkten Lippen und steckte den Lippenstift wieder in die Handtasche zurück.

»Ist das dein Ernst? Wir sind in Südfrankreich, dem Tummelplatz der Milliardäre, da würdest du auch ohne meine Hilfe jemanden finden. Aber nur, damit du’s weißt: Du hast meine Unterstützung. Und ich werde dir nicht mal eine Rechnung dafür schreiben.«

Ich verdrehte die Augen. »Du willst mich also in die Welt der Milliardäre einführen?« August war zwar meine absolut beste Freundin, aber nicht einmal sie wusste, dass meine häufig geäußerte Forderung nach einem reichen heiratswilligen Mann, der mir weiterhin den Lebensstil ermöglichen würde, an den ich mich erfreulicherweise gerade gewöhnen durfte, nur ein Vorwand war. Ein Ablenkungsmanöver. Ein Deckmäntelchen. Tatsache war, dass ich gar keinen Ehemann wollte. Und auch keinen Freund. Oder überhaupt einen Mann. Aber das war nun mal schwer zu erklären.

»Guck nicht so ungläubig«, sagte August. »Aus der zweiten Reihe fällt es mir leichter, mutig auf Fremde zuzugehen, mich vorzustellen und mir den Weg zu den besten Partys frei zu quatschen.«

»Ich glaube, du bist genauso mutig, wenn du nicht die Begleiterin spielst. Und ich finde, du solltest dich auf Harvey und dich konzentrieren. Der Typ ist super.«

August grinste. An einem Auge hatte sie Wimpern wie ein Supermodel, das andere sah aus, als wäre sie nach einer durchzechten Nacht gerade erst aufgewacht. »Das ist er wirklich. Vielleicht ist er ja Mr Right für mich.«

Ich hätte nicht lachen sollen, aber egal, wen August gerade datete, es war immer Mr Right. Ihre Dates war die reinste emotionale Achterbahn, und ich war froh, dass ich am Rand sitzen und zusehen konnte, anstatt selbst in einen der Wagen steigen zu müssen. Sich nicht auf Dates einzulassen hatte enorme Vorteile.

Ich musste mir zum Beispiel keine Sportveranstaltungen ansehen – weder im Fernsehen noch live, was für mich der Worst Case überhaupt war.

Ich konzentrierte mich auf meinen Job, und das führte dazu, dass ich eine der besten Stewardessen in der Gegend war – auch wenn ich selbst diejenige war, die das behauptete.

Außerdem musste ich mich nicht mit dem unvermeidlichen Kummer herumschlagen, der mit Dates einherging. Kummer, weil deine Erwartungen enttäuscht werden. Kummer, weil deine Gefühle nicht erwidert werden. Kummer, weil einen ständig jemand enttäuscht.

Als ich August gerade kennengelernt hatte, schlug ich ihr vor, dass sie vielleicht mal eine Pause einlegen und sich die Vorteile des Singledaseins klarmachen sollte. Aber daran hatte sie kein Interesse und meinte nur, ich sei deprimierend und zynisch. Kurz danach erfand ich diese Geschichte, dass für mich nur ein Milliardär als Ehemann infrage käme. Ich wollte lieber für wählerisch als für zynisch gehalten werden.

»Du weißt, dass wir heute Abend mit einem Freund von Harvey verabredet sind. Er hat ihn mir auf einem der Fotos von der Armee gezeigt. Der Typ ist heiß«, sagte sie mit Betonung auf dem letzten Wort.

Ich stöhnte. Das Letzte, was ich wollte, war ein abgekartetes Spiel. »Hör mal, ein alter Armeekumpel von Harvey kann auf keinen Fall reich genug sein.«

»Aber er ist Brite. Zählt das etwa nicht?«

»Das Einzige, was zählt, sind die Nullen auf seinem Bankkonto.«

»Du bist so unromantisch. Vielleicht verliebst du dich ja in ihn, dann ist dir völlig egal, ob er reich ist oder nicht.«

Ich lachte. »Ich bin nun mal pragmatisch. Warum soll ich mich in einen armen Mann verlieben, wenn ich einen reichen heiraten kann?« Verliebtheit würde es in meiner Zukunft nicht geben. Ich wollte in diesem Sommer so viel Geld wie nur möglich verdienen, alles andere war zweitrangig. Genau wie in der Saison zuvor und in der davor und wie in jeder Saison, seit ich als Stewardess auf wechselnden Jachten tätig war. Meine Ersparnisse wurden von Jahr zu Jahr größer; ich war dabei, mir eine eigene Zukunft zu erschaffen und sicherzustellen, dass ich nie wieder von einem anderen Menschen abhängig sein würde.

»Na ja, selbst wenn du dich nicht in ihn verliebst, könntest du wenigstens einen kleinen Flirt genießen. Vielleicht ein Schäferstündchen, ehe die Saison richtig in Gang kommt.«

Ich lehnte mich an den Waschtisch und sah zu, wie August sich seufzend die falschen Wimpern von den Lidern zupfte. Angesichts des mit einem Mal natürlicheren Looks ihrer Augen nickte ich ihr zu und sagte: »Besser so. Und du weißt, dass ich nicht auf One-Night-Stands stehe.«

»Dass du dich während der Saison nicht ablenken lassen willst, kann ich ja noch nachvollziehen.« Sie zögerte, dann zog sie die Nase kraus. »Na ja, eigentlich doch nicht, aber egal, ich verstehe, dass das zu deinen Regeln für die Saison gehört. Allerdings fängt die erst an, wenn wir morgen früh an Bord gehen. Und das heißt, dass du heute Abend …«

»Auf einen One-Night-Stand lasse ich mich nicht ein. Schon gar nicht mit irgendeinem Kerl von der Armee. Ist nicht mein Typ.«

»Du musst ihn ja nicht heiraten. Aber im Ernst, wenn ich an Harveys Körper denke … Er hat die Army schon vor Jahren verlassen, aber diese Ex-Soldaten trainieren offenbar für ihr Leben gern.«

»Nun, das ist ein weiterer Grund, Nein zu sagen. Ich will keinen Kerl, dessen Hintern kleiner ist als meiner – vor allem, wenn er mich nackt sieht.«

August machte ein schockiertes Gesicht. »Willst du etwa als alte Jungfer enden?«

Ich drehte mich um und wackelte mit dem Po vor Augusts Nase herum. »Sieht so aus.«

»Du hast einen Hintern, für den Jennifer Lopez töten würde. Na ja, wie auch immer. Ich möchte nur, dass du glücklich bist, meine liebe Freundin.« August holte ein Röhrchen Mascara heraus und trug eine weitere Schicht auf ihre natürlichen Wimpern auf.

»Ich bin glücklich. Und wenn endlich die Trinkgelder fließen, werde ich noch glücklicher sein.«

»Aber ich möchte, dass du die Liebe deines Lebens findest.«

»Benjamin Franklin ist die Liebe meines Lebens. Auf der Einhundertdollarnote.«

»Ich meine es ernst, Skylar.«

»Ich auch.«

»Ich weiß, du möchtest gern sorglos leben. Finanziell gesehen, meine ich. Und das ist absolut verständlich. Schließlich … Na ja, du weißt schon, nach allem, was du durchgemacht hast. Aber es ist auch wichtig, jemanden zu haben, der einen liebt.«

Liebe war Bullshit. Etwas, was sich Menschen ausgedacht hatten, um Grußkarten zu verkaufen und Hochzeitslocations an den Mann zu bringen. Ich interessierte mich nicht für Liebe. Was ich brauchte, war Gewissheit, und die konnte ich mir selbst geben.

»Das hier wird der Sommer der Liebe, das verspreche ich dir«, sagte August.

»Wenn du meinst.« Wenn August sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war es sinnlos, sich mit ihr zu streiten. »Also, bist du fertig mit deinen Wimpern? Können wir diese Damentoilette jetzt verlassen und uns einen Drink holen?« Nach einem Gespräch wie diesem sehnte ich mich vor allem nach Tequila. Einen Mann brauchte ich nicht. Der Alkohol würde mich nachts warm halten und hatte zusätzlich den Vorteil, dass er niemals den Toilettensitz oben ließ.

3. KAPITEL

LANDON

Ich genoss es, mich immer wieder neu zu erfinden, und schwelgte in der Veränderung. Vom Studenten zum Soldaten. Vom SAS-Kämpfer zum Unternehmer. An diesem Abend war ich eine Mischung aus millionenschwerem Playboy und Deckarbeiter. Am nächsten Morgen würde der Dreitagebart verschwinden müssen, genauso wie die teure Uhr und die italienischen Schuhe.

Ich schloss die Tür zu meiner Suite in dem prächtigen Fünfsternehotel mitten in Saint-Tropez und fuhr mir mit den Fingern durchs Haar, während ich auf die Fahrstühle zusteuerte. An meine Eitelkeit machte ich kaum Zugeständnisse – Aftershaves, Haarpflege-Produkte und Feuchtigkeitscremes wurden für eine andere Sorte Mann hergestellt. Ich hatte Zeiten erlebt, in denen selbst Seife Luxus war, und darüber hinaus brauchte ich nichts.

Als ich die spärlich beleuchtete Bar betrat, erinnerte mich das Pochen in meinen Adern, das Gefühl, dass mir sowohl ein Ende als auch ein Neubeginn bevorstanden, an die Nacht vor einem Militäreinsatz. Ich hoffte, dass mir dieser Abend auch in anderer Hinsicht vertraut vorkommen würde – ein paar Biere für mich und grobe Scherze für Harvey, mit dem ich ein Hühnchen zu rupfen hatte, weil er Reynolds erzählt hatte, ich sei möglicherweise zu einem Einsatz vor Ort bereit. Ich würde ihm verzeihen, wir würden Bier trinken, und irgendwann im Lauf des Abends würde ich mir eine hübsche Blondine suchen.

Manche Soldaten mochten die Gewissheit, dass zu Hause jemand auf sie wartete. Sie genossen auf längeren Einsätzen die Textnachrichten und Briefe und liebten das häusliche Leben, zu dem sie zwischen zwei Entsendungen zurückkehrten. Bei mir war es anders. Ich hasste die Vorstellung, eine Freundin oder Ehefrau in so etwas wie Teilzeit zu haben. Ich machte keine halben Sachen. Und außerdem hatte ich mich sowieso noch nie nach Stabilität und Routine gesehnt. Bei Abwechslung blühte ich auf – das war einer der Gründe, warum ich meine Firma verkauft hatte. Das und die Millionen Pfund, die ich nun auf dem Konto hatte. Soldaten wurden nur selten reich, aber ich war immer schon eine Ausnahme gewesen.

Ich suchte in der lauten Bar nach Harvey und checkte gleichzeitig, was in dem Raum vor sich ging.

In der Ecke hinten links ging ein Streit zwischen zwei Typen Mitte dreißig, die zu viel getrunken hatten, in die heiße Phase über. In der Nische neben ihnen führte sich eine Gruppe von Mädels beim Junggesellinnenabschied ein Tablett mit Shots zu Gemüte. Rechts von ihnen befand sich eine Gruppe von Männern und Frauen, aber ihre Körpersprache wirkte nicht freundschaftlich, es schien sich eher um Geschäftspartner zu handeln. Vielleicht die neu zusammengestellte Crew einer Superjacht, die einander gerade kennenlernte.

Eine hübsche Blonde stand auf Zehenspitzen an der Bar und lehnte sich über den Tresen. Nahezu weißes Haar fiel ihr in sanften Wellen über den Rücken und reichte ihr fast bis zur Taille, sodass es ihren knackigen Hintern betonte. Sie war lässiger gekleidet als die Frauen von dem Junggesellinnenabschied, gehörte also offenbar nicht zu deren Gruppe. Ihr Verhalten ließ mich vermuten, dass sie eine Einheimische war, aber als ich hinter ihr stehen blieb, bestellte sie gerade mit amerikanischem Akzent Tequila. Sie trug schwarze Riemchensandalen und schien barfuß ungefähr eins fünfundsechzig groß zu sein. Goldbraune Haut.

Yep, mein Radar war angesprungen – sie kam definitiv als Blondine des Abends infrage. Hoffentlich würde sie noch so lange bleiben, dass ich ihr den nächsten Drink bestellen konnte.

Auf der anderen Seite der Bar entdeckte ich Harvey, und ich schob mich durch die Menge. Als ich bei ihm ankam, ließ er die junge Frau los, mit dem er zusammen war, und begrüßte mich mit einer herzhaften Umarmung.

»Ich kann kaum glauben, dass du hier bist, Kumpel.«

»Ich auch nicht«, sagte ich und klopfte ihm auf den Rücken. »Schön, dich zu sehen. Ist ja schon eine Weile her.«

»Stimmt, sieben Jahre.«

»Wie geht’s dem Bein?«, fragte ich.

»Alles okay«, sagte Harvey mit gezwungenem Lächeln. Nachdem er angeschossen worden war, hatte er die Nerven verloren.

»Das ist gut. Wenn du dich entschuldigst, weiß ich wenigstens, dass du es nicht aus Angst wegen der alten Verletzung tust, weil ich Gott weiß was mit dir anstellen könnte.« Ich grinste.

Harvey lachte in sich hinein. »Ich soll mich vor dir fürchten? Du hast doch selbst viel zu viel Angst, dir dein hübsches Gesicht zu ruinieren, wenn du dich mit mir anlegst.«

Ich hatte als Angehöriger einer Elitetruppe nie die Nerven verloren. Und auch Angst um mein gutes Aussehen war mit Sicherheit nicht der Grund für mein Ausscheiden gewesen. Aber ich hungerte nicht mehr danach, an jedem einzelnen Tag der Beste zu sein, und ich wusste genau, dass diese Einstellung irgendwann zu Fehlern führen würde. Wenn ich nicht mehr voll bei der Sache war, musste ich mir eine neue Herausforderung suchen, das war mir klar.

»Reynolds hat mich aufgespürt, weil du ihm erzählt hast, ich stünde zur Verfügung.«

Harvey zuckte nur mit den Schultern und blickte die Frau an, die neben ihm stand. »Das ist meine Freundin August.«

Unser Gespräch würde warten müssen, bis wir allein waren. »Freut mich sehr, dich kennenzulernen«, sagte ich und schüttelte ihr die Hand. »Gehörst du auch zur Besatzung der Jacht?«

»Ja, zur internen Crew. Morgen beginnt die Saison. Harvey hat mir erzählt, dass es deine erste Fahrt ist?«

»Ja, stimmt. Aber im Gegensatz zu diesem Typen da habe ich nichts mit Security zu tun.« Mit einem Kopfnicken deutete ich auf meinen alten Freund. »Ich bin nur Deckarbeiter. Hast du ein paar Tipps für mich auf Lager?«

»Klar, jede Menge. Was immer dir der Bootsmann sagt, nicke zustimmend. Sei nett zur internen Crew.« Sie verzog den Mund zu einem breiten Lächeln. »Und fang nichts mit einer Kollegin an. Beziehungen an Bord können ziemlich chaotisch werden.«

Harvey verschluckte sich an seinem Drink und hustete. »Nope, da besteht keine Gefahr. Unser Landon hier gibt sich weder mit Chaos noch mit Beziehungen ab.«

August verdrehte die Augen und sagte: »Ich bin froh, dass Harvey und ich in dieser Saison auf verschiedenen Schiffen arbeiten. So ist es einfacher, auch wenn wir uns nicht sehr oft sehen werden.«

»Also, ich freue mich darauf«, antwortete ich. »Es ist schon eine Weile her, dass mich jemand bekocht und sich um meine Wäsche gekümmert hat.«

»Und Geld stinkt nicht«, fügte Harvey hinzu. »Darum sind wir doch letztlich alle hier.«

»Allerdings werde ich in diesem Sommer einen reichen Ehemann für Skylar finden. Das habe ich mir fest vorgenommen«, sagte August, während sie über meine Schulter spähte.

Ich drehte mich um und sah die Blondine von der Bar mit einem Tablett voller Drinks auf uns zukommen. Jetzt, wo ich sie richtig sehen konnte, war sie sogar noch schöner. Ihre Haare umspielten ihr Gesicht, sie hatte eisblaue Augen und eine Stupsnase – sie besaß die Art von Schönheit, die typisch für Skandinavierinnen war. Und dazu einen Körper, den nur ein schwuler Priester ignorieren könnte: große, üppige Brüste, die vollständig von dem schwarzen Top bedeckt waren, das sie trug, eine schmale Taille, die mir zuvor bereits aufgefallen war, und Hüften, die ihrer Silhouette die perfekte Form einer Sanduhr verliehen.

Himmel. Sie war unglaublich heiß.

»Hier kommt der Tequila«, verkündete sie, warf mir einen flüchtigen Blick zu und stellte das Tablett mit den Shots auf einen Tisch.

»Genau darum bist du meine beste Freundin«, sagte August.

»Ich hole schnell noch ein Glas«, meinte Skylar.

»Lass nur, ich teile mir gern eins mit dir«, sagte ich und fragte mich, wie ihre mit Tequila benetzten Lippen schmecken würden, wobei ich ihr mein bestes Ich-will-dich-nackt-sehen-Lächeln schenkte.

Sie schüttelte den Kopf. »Nein, lieber nicht. Ich hole dir ein eigenes Glas.«

Autsch. Es gab nur wenige Frauen, die für meine nicht gerade subtilen Flirtversuche vollkommen unempfänglich waren.

Mit einem weiteren Glas in der Hand kam Skylar von der Theke zurück.

»Ich bin Landon«, sagte ich, als sie mir das volle Glas reichte und der Alkohol über den Rand schwappte.

»Skylar«, erwiderte sie und kippte ihren Shot. Sie meinte es ernst.

Hoffentlich würde es an diesem Abend nicht allzu viele Shots geben. Ich wollte nicht, dass sie betrunken war – für das, was ich vorhatte, brauchte ich sie nüchtern.

»Skylar ist Single«, verkündete August.

Das war gut zu wissen.

»Single würde bedeuten, dass ich zu haben bin, und das ist nicht der Fall«, erklärte Skylar.

»Aber für den richtigen Mann wärst du schon zu haben, stimmt’s?«, fragte August.

»Ja, aber die Latte liegt hoch.«

August stöhnte. »Was steht denn noch alles auf deiner Liste?«

»Keine Lügner. Keine verheirateten Männer – egal, wie reich. Keine Priester. Keine …«

»Was soll das denn werden?«, fragte ich, an Harvey gewandt.

Er verdrehte die Augen. »Offenbar eine Art Einkaufsliste, die Skylar sich für einen potenziellen Freund gemacht hat.«

»Es ist nichts Falsches daran, hohe Anforderungen zu stellen«, sagte sie. »Die meisten Leute legen sich viel zu schnell fest.«

Ich lachte. »Ist ja interessant. Müssen Männer sich bei dir erst mal qualifizieren, indem sie einen Fragebogen ausfüllen?«

»Wenn du das so siehst, kannst du es gleich bleiben lassen«, sagte sie.

Ich war nicht auf der Suche nach einer Ehefrau. Ich war ein Alles-oder-nichts-Typ, egal, ob bei der Arbeit oder in Sachen Beziehung, und die Arbeit bedeutete mir alles und ließ mir keine Zeit für andere Dinge. Aber zu einer Nacht mit Skylar würde ich nicht Nein sagen.

»Wenn man so schön ist wie du, kann man wahrscheinlich so viele Bedingungen stellen, wie man will«, sagte ich. Ich wusste nicht, ob Skylar unglaublich vernünftig, total übersättigt oder vielleicht doch ein kleines bisschen verletzt war, aber ich wusste, dass ich mehr über sie herausfinden wollte. »Wo kann ich deinen Fragebogen denn bekommen? Vielleicht möchte ich ihn ja doch ausfüllen«, sagte ich über den Tisch gebeugt, damit sie mich trotz der Musik verstehen konnte – und um ihr ein bisschen näher zu kommen. Ich nahm einen Hauch von Geißblatt wahr – ein sehr reiner, unschuldiger Duft für jemanden, der so … zynisch war. Oder konzentrierte sich diese Frau schlicht und einfach auf ein übergeordnetes Ziel?

Sie zuckte mit den Schultern. »Die Antragsfrist ist abgelaufen, tut mir leid.«

»Ich weiß, dass du in dieser Saison den perfekten Mann finden wirst«, sagte August. »Ich spüre es einfach.«

»Du machst dir darüber mehr Gedanken als ich selbst«, sagte Skylar. »Ich bin nämlich lieber allein als unglücklich.«

Ging sie davon aus, dass sie unglücklich sein würde, wenn sie nicht allein war? Ich wollte der Mann sein, für den sie ihre Meinung änderte – nur für eine Nacht. »Vielleicht bist du dem Richtigen einfach noch nicht begegnet«, sagte ich und war tatsächlich gespannt auf ihre Reaktion.

»Ja, vermutlich hast du recht«, antwortete sie trocken.

Gegen meinen Willen entlockte mir ihr Sarkasmus ein Lächeln, das sie erwiderte, wobei sie das Kinn auf eine Art reckte, dass ich mir gegen meinen Willen vorstellte, wie ich am Ansatz ihres Halses knabbern würde.

Vielleicht erriet sie die schmutzigen Gedanken, die mir durch den Kopf gingen, während ich mir ausmalte, wonach ihre Haut schmecken mochte, denn ihr Lächeln verblasste, und sie senkte das Kinn wieder. »Schließlich brauche ich keinen Mann«, sagte sie. »Ich kann sehr gut selbst auf mich aufpassen.«

»Davon bin ich überzeugt«, sagte ich und ließ beiläufig den Blick über ihren phänomenalen Körper schweifen.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie August Harvey anstupste.

»Nun, heute Abend wird Landon auf dich aufpassen«, sagte August. Sie trank einen Schluck und zuckte zusammen.

»Ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst«, erwiderte Skylar.

Sie schien es ernst zu meinen, aber ich hatte den Verdacht, dass ein Aufpasser tatsächlich genau das war, was sie brauchte, und ich war bereit, den Job für diesen Abend zu übernehmen.

»Ist dir Landon etwa nicht reich genug, Skylar?«, fragte Harvey.

Wenn er wüsste!

»Ja, so was in der Richtung«, gab Skylar zurück. »Obwohl er schicke Schuhe hat. Und seine Uhr ist auch ganz anständig.«

Anständig? Meine Armbanduhr war das Teuerste, was ich besaß. Ich hatte den Verkauf meines Unternehmens erst zwei Wochen zuvor abgeschlossen, und diese Uhr war der einzige Beweis für die zahlreichen Nullen auf meinem Bankkonto. »Ich bin nur ein einfacher Deckarbeiter und erfülle bestimmt kein einziges von Skylars Kriterien«, sagte ich. »Und ich bin nicht auf der Suche nach einer Ehefrau, so viel steht fest.«

Skylars Augen blitzten. »Siehst du, er ist fest an seine Ungebundenheit gebunden. Wir werden also nicht miteinander in den Sonnenuntergang reiten, August. Tut mir leid, wenn deine Seifenblase gerade geplatzt ist.«

Ich lachte in mich hinein. »Die Sonne ist doch schon lange untergegangen, und nach Einbruch der Dunkelheit passieren weitaus interessantere Dinge.«

Skylar blickte mich an und rollte mit den Augen. »Aber es kommen auch viele gruselige Dinge zum Vorschein. Kojoten. Vampire. Grabräuber.«

Wenn es etwas gab, was ich noch lieber mochte als eine schöne Blondine, dann war es eine schöne Blondine, die mich herausforderte. »Okay, ich verspreche, dass ich weder ein Kojote noch ein Grabräuber bin. Allerdings kann ich nicht versprechen, dass ich kein Vampir bin. Manchmal beiße ich nämlich ganz gern zu.

Sie versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken, aber ich sah, wie ihre appetitlichen Lippen zuckten. »Du bist lässig, Brite, und genau das kann ich nicht gebrauchen.«

Ich hingegen war mir ziemlich sicher, dass ich ihr bieten konnte, was sie an diesem Abend brauchte. »Ist das so?«, fragte ich lächelnd.

Sie blickte mich an, als wollte sie in meinen Kopf greifen und herausholen, was auch immer ich gerade dachte, zuckte dann aber nur mit den Schultern und suchte mit dem Blick die Bar ab, als hielte sie nach einem interessanteren Gesprächspartner Ausschau. Tat sie nur so – oder hatte sie wirklich kein Interesse?

»Erzähl mir mehr über deine Liste von Kriterien. Ist darauf auch Platz für so etwas wie … Anziehungskraft? Leidenschaft?«, fragte ich, während ich den Blick über ihren Körper wandern ließ. Auf den ersten Blick war sie mir hübsch vorgekommen, aber inzwischen fielen mir tausend passendere Wörter ein. Skylar war viel mehr als nur hübsch.

Sie verdrehte die Augen. »Liebe. Leidenschaft. Anziehungskraft … das sind bestenfalls vorübergehende Gefühle, und im schlimmsten Fall führen sie zu schlechten Entscheidungen mit schrecklichen Folgen.«

Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Ich war selbst kein Fan von heftigen Gefühlen, das passte nicht zu mir. Aber ich wollte nachhaken, ein bisschen besser verstehen, warum Skylar zu einer solchen Schlussfolgerung gekommen war – sie konnte sich mit ziemlicher Sicherheit nicht mit dem Drill bei einer militärischen Spezialeinheit herausreden. Also, woran lag es?

»Und glaub nicht, du könntest mich dazu bringen, meine Meinung zu ändern … auch nicht mit deinem Akzent und diesem markanten Kinn.«

Mir war klar, dass Skylar mir damit keineswegs zu verstehen geben wollte, dass sie sich zu mir hingezogen fühlte. Dennoch: Mehr Ermutigung brauchte ich nicht. »Ich musste noch nie eine Frau überreden, eine Nacht in meinem Bett zu verbringen«, gab ich zurück und sah, dass sie bei meinen Worten nach Luft schnappte.

»Ach wirklich?«, fragte sie, und ihre Stimme klang eine Spur weniger selbstsicher als bisher.

»Ob du es glaubst oder nicht: Frauen schlafen mit mir, obwohl ich kein Milliardär bin und ihnen auch nicht gleich beim ersten Date einen Ring schenke.«

»Tja, vermutlich warten sie genau darauf.«

»Mag sein. Aber vielleicht denken sie auch nur, dass ich weiß, was ich tun muss, damit eine Frau sich wohlfühlt.«

Ich erkannte, dass sich unter der glatten Schönheit, die Skylar völlig mühelos zur Schau trug, Dinge verbargen, die sie niemandem zeigte, Narben, die sie mit ihrer Geschichte von der Checkliste für Männer zudeckte. Vielleicht gab es diese Liste tatsächlich, aber ich hatte das Gefühl, dass sie nur ein Vorwand war, und ich wollte Skylar mit ins Hotel nehmen, sie ausziehen und mir all ihre Geheimnisse von ihr erzählen lassen.

»Du scheinst ja ziemlich von dir überzeugt zu sein«, sagte sie, verlagerte das Gewicht von einem Fuß auf den anderen und schob die Hüfte vor, sodass ich dem Drang widerstehen musste, eine Hand über ihre Kurven gleiten zu lassen.

»Ich mag das rangniedrigste Crewmitglied sein«, flüsterte ich ihr ins Ohr. »Aber glaub mir: Wenn’s um Sex geht, bin ich alles andere als ein Deckarbeiter.«

4. KAPITEL

SKYLAR

Landon verkörperte alles, was es zu vermeiden galt – er war groß, wahnsinnig gut aussehend, charmant und noch dazu Brite.

Ich musste also sämtliche Abwehrmechanismen aktivieren.

»Wie lange kennst du August eigentlich schon?«, fragte er, als wir beide über den Tisch hinweg zusahen, wie meine beste Freundin und ihr Kerl vergeblich versuchten, die Finger voneinander zu lassen. Harvey war ein ziemlich korrekter Typ. Ein Flirt für den Sommer. Aber August kannte die Konsequenzen nicht, die es nach sich zog, wenn man sich von Liebe und Leidenschaft überwältigen ließ. Sie wusste nicht, was ich wusste.

»Ungefähr zwei Jahre. Wir sind uns beim Arbeiten auf einer Jacht begegnet. Aber was ist mit dir? Meine Kriterien kennst du ja, aber über dich weiß ich nur, dass du mit Harvey bei der Armee warst.«

»Stimmt. Ich habe ihn eine Weile nicht gesehen, aber er hat sich offenbar nicht verändert. Er meinte, das Arbeiten auf einer Jacht macht Spaß, und da habe ich mir gedacht, ich versuche es auch mal.«

Ich lachte. Vielleicht musste ich meine Abwehr doch nicht so hochfahren, denn Landon war absolut nicht mein Typ. Ich fühlte mich zu ernsthaften, zielstrebigen Männern hingezogen, nicht zu Herumtreibern. Ich hatte zwar keine Dates – aber rein theoretisch hatte ich eine Vorliebe für diese Sorte Mann. »Du hast dir gedacht, du versuchst es mal? Einfach so? Seitdem du nicht mehr bei der Armee bist, springst du also von Job zu Job und probierst einfach alles aus?«

Landon grinste mich breit an. Ich provozierte ihn absichtlich, denn ich wollte, dass er den Hinweis verstand und sich eine andere suchte, die sich in seine hellblauen Schlittenhundaugen und den muskulösen Körper verlieben würde. Ein markantes Kinn und breite Schultern reichten nicht aus, um mein Interesse wachzuhalten. »Seit ich den SAS verlassen habe, beschäftige ich mich mit Private Security.«

»Du arbeitest also als Wachmann oder so?«

Er zuckte mit den Schultern. »Geht in die Richtung.«

Das erklärte seinen Körper. Für einen derart körperbetonten Job musste er in Form bleiben. Und vermutlich bedeutete das auch, dass er als Deckarbeiter zumindest halbwegs brauchbar war. Wahrscheinlich hatte er auch so was wie gesunden Menschenverstand.

»Und deine erste Saison beginnt morgen?«

Er nickte. »Ja. Ich freue mich, mal einen anderen Gang einzulegen. Fünf Monate auf einer Luxusjacht dahinsegeln, wie schwer kann das schon sein?«

»Dabei gibt es ein bisschen mehr zu tun, als nur rumzustehen und gut auszusehen«, sagte ich. Die Arbeit auf einer Jacht war hart, und dieser Typ war eindeutig komplett unerfahren.

Anstatt ärgerlich zu werden, lachte Landon nur leise. »Tja, gut zu wissen, dass du mich für gut aussehend hältst.«

»Das wollte ich damit nicht …« Aber hatte es überhaupt Sinn, das zu leugnen? Der Typ sah großartig aus, und es war völlig klar, dass er das auch wusste. Ich trank noch einen Schluck von meinem zweiten Drink und stellte ihn auf das Tablett zurück. Ich wollte mich nicht betrinken. Nicht in Gegenwart einer männlichen Versuchung dieses Kalibers.

»Ich muss mal!«, rief August mir zu. »Komm mit.«

Ich war froh, mich für eine Weile von Landon entfernen zu können. Es war nett, dass ein so attraktiver Mann Interesse an mir zeigte, aber ich musste mich auf mein Ziel konzentrieren, und allmählich hatte ich das Gefühl, mich auf einem Doppeldate zu befinden.

August ging mir zur Damentoilette voran, und als die Tür hinter uns zugefallen war, wirbelte sie herum. »Und, wie findest du ihn?«

Ich öffnete meine Handtasche und holte meinen Lippenstift heraus. »Wie finde ich wen?«

»Landon natürlich! Himmel, er ist dermaßen scharf. Ihr beiden seht großartig zusammen aus.«

Ich drehte meinen SuperStay-Lippenstift auf und zog mir unnötigerweise erneut die Lippen nach. »Du weißt, dass er nicht mein Typ ist. Er ist Ex-Soldat, etwas über dreißig und hat sich noch immer für keine berufliche Laufbahn entschieden.«

August hüpfte mit dem Po auf den Waschtisch. »Jetzt sei doch nicht so negativ! Harvey war auch Soldat, und ich schwöre, der Typ ist im Bett dermaßen gut, dass ich ihn glatt heiraten würde.«

Ich presste die Lippen aufeinander, um die Farbe zu verteilen. »Ich bin nicht negativ, sondern pragmatisch. Was hat es für einen Sinn, sich für einen Mann wie Landon zu interessieren, der mich niemals glücklich machen kann?«

»Wir könnten die ganze Saison lang Doppeldates haben. Dann hätten wir beide einen Grund, die Crew der Sapphire einfach stehen zu lassen und eine Zeit lang vom Schiff wegzukommen.«

Ich lächelte. Es wäre zwar gut, einen Grund zu haben, den privaten Umgang mit Kollegen zu minimieren, aber nicht gut genug, um gegen meinen strengen Keine-Männer-Grundsatz zu verstoßen.

»Arbeitet Landon auf Harveys Schiff?«

»Ich nehme es an«, sagte August schulterzuckend. »Aber wir können bestimmt ein paar gemeinsame freie Tage organisieren.«

Ich verdrehte die Augen. »Vergiss es. Ich muss mich auf den Job konzentrieren. Chefstewardess auf der Sapphire, das ist eine große Sache. Und wer weiß, wenn wir unseren Job gut machen, ergattern wir vielleicht sogar einen langfristigen Vertrag.« Jedes Crewmitglied war scharf auf einen Zwei- oder Dreijahresvertrag.

»Warum willst du unbedingt einen langfristigen Vertrag? Arbeit gibt es doch immer.«

»Bislang hat es immer Arbeit gegeben. Aber wenn ich Sicherheit für zwei oder drei Jahre hätte …« Das würde ein garantiertes Einkommen bedeuten. Auf einer Jacht konnte man gutes Geld verdienen, aber es war einem niemals sicher. Ich hatte zwar Ersparnisse und bisher in jeder Saison einen Job gefunden, aber ein Dreijahresvertrag würde mir zusätzliche Sicherheit geben.

»Kannst du das heute Abend ausnahmsweise mal vergessen? Du hast es wirklich verdient, dich eine Nacht lang einfach nur zu amüsieren.«

Landon war definitiv die Sorte Mann, mit dem ich für eine Nacht unglaublich viel Spaß haben könnte, wenn es das war, was ich wollte. »Du weißt doch, dass ich Vergnügen nicht über Vernunft stellen kann, und trotzdem bist du mit mir befreundet. Also finde dich damit ab.«

August stöhnte und ließ sich vom Waschtisch rutschen. »Genieß einfach deinen letzten Tag in Freiheit. Ein Kuss von Landon macht dir den Gedanken an all die harte Arbeit, die uns in dieser Saison erwartet, vielleicht ein bisschen erträglicher.«

August hatte meine schwache Stelle getroffen. Ich liebte gute Küsse, aber da ich mich streng an meine Keine-Männer-Regel hielt, konnte ich mich an meinen letzten Kuss überhaupt nicht mehr erinnern. Landons volle Lippen und der definierte Amorbogen waren vermutlich ein Zeichen dafür, dass er einer der besten Küsser war, die mir je begegnet waren.

Noch ein Grund, mich von ihm fernzuhalten.

»Du musst überhaupt nicht aufs Klo. Komm, wir gehen«, sagte ich.

Schulterzuckend folgte August mir aus der Damentoilette, und als wir wieder an unserem Tisch angekommen waren, schlang sie Harvey die Arme um den Nacken. »Hast du mich vermisst?«, fragte sie, als wir beide Platz genommen hatten.

»Nein.« Harvey lachte. »Trink aus.«

»Möchte vielleicht sonst noch jemand etwas essen?«, fragte Landon, als August Harvey auf den Hals zu küssen und an seinen Klamotten herumzufummeln begann. »August scheint hungrig zu sein.«

»Aber nicht auf Essen«, sagte sie und drehte sich zu Harvey um. »Schaff mich ins Bett, du toller Hengst, oder verlier mich für immer.«

»Wenn du schon aus Top Gun zitieren musst, dann bitte wenigstens richtig«, sagte ich kopfschüttelnd.

Landons Augen funkelten. »Richtig?«

Ich lächelte und klopfte ihm auf das Bein, was ich augenblicklich bereute, denn als ich ihn berührte, stieg mir sein Duft in die Nase – warm und maskulin –, und sein Oberschenkel … nun, er fühlte sich so hart an, als hätte ich auf einen Baumstamm geklopft. Ich fragte mich, ob auch der Rest seines Körpers derart muskulös war.

Ich blickte zu ihm auf und ertappte ihn dabei, dass er mir auf den Mund starrte.

»Lust auf etwas zu essen?«, fragte er. »Ich habe Hunger, und ich esse nicht gern allein. Ich bezahle, falls dir das die Entscheidung erleichtert.«

Ich verdrehte die Augen. »Ich brauche keinen Mann, der mir das Dinner bezahlt.«

»Lass uns hier verschwinden, und dann erklärst du mir, wofür du einen Mann gebrauchen kannst.«

Würde ich tatsächlich mit einem Mann essen gehen, den ich überhaupt nicht kannte? Okay, ich hatte gerade nichts Besseres zu tun. Es war der letzte Abend vor einer mörderisch anstrengenden Saison, und ich hatte es nicht eilig, wieder in mein Hotelzimmer zurückzugehen.

»Klar. Warum nicht!«

Ich beugte mich zu August hinüber. »Wir gehen jetzt.«

Ihre Augen funkelten. »Der Sinneswandel kommt ein bisschen plötzlich, aber ich freue mich für dich.«

»Wir holen uns nur etwas zu essen.« Noch während ich die Worte aussprach, fragte ich mich, ob sie stimmten. Landon sah gut aus und fühlte sich zu mir hingezogen. Ich spielte definitiv mit dem Feuer.

Wir verabschiedeten uns und gingen hinaus in die kühle Luft des Maiabends. Nur wenige Stunden später würden August und ich bereits Uniform tragen, putzen, servieren und mit dem Hintergrund verschmelzen. Wenigstens arbeiteten wir dieses Jahr auf einer Privatjacht, und obwohl der Gast zweifellos Freunde einladen würde, war nur mit wenigen Veränderungen zu rechnen, sodass es leichter war, sich die Vorlieben und Abneigungen zu merken und den Kunden zufriedenzustellen.

Gelegentlich gab ich mich Fantasien darüber hin, wie das Leben wäre, wenn jemand mir jeden Wunsch von den Augen abläse. Ich konnte mir nur schwer vorstellen, wie es war, einen kompletten Sommer als Gast an Bord einer Jacht zu verbringen und mir über nichts anderes Gedanken machen zu müssen als über Bräunungsstreifen und die Frage, ob der Nagellack auf meinen Zehen abgeblättert war.

Ich wusste nicht, ob mir das gefallen würde.

»Dann kennst du Saint-Tropez also ziemlich gut«, sagte Landon, als wir am Wasser entlangliefen.

»Ja, ich glaube schon. Ich arbeite jetzt schon seit … ja, seit acht Jahren im Jachtgeschäft, also haben für mich sieben Sommersaisons hier begonnen.« Ich blickte zu ihm auf, das Licht der Straßenlaternen betonte sein markantes Profil, der Bartschatten wirkte hier draußen dunkler und maskuliner. »Bist du zum ersten Mal hier? Ich hätte gedacht, jeder Gast, der sich Security leisten kann, landet irgendwann mal in Saint-Tropez.«

Er ertappte mich dabei, dass ich ihn anstarrte, und hielt meinem Blick stand. »Wenn ich gewusst hätte, was es hier zu entdecken gibt, hätte ich es vielleicht schon eher auf meine Reiseroute gesetzt«, sagte er und lächelte.

Ich wusste nicht recht, ob ich die Augen verdrehen oder mich einfach entspannen und über das Kompliment freuen sollte, denn ich hatte mir immer wieder geschworen, niemals Zeit mit attraktiven Männern zu verbringen. Auf keinen Fall wollte ich mich zu jemandem hingezogen fühlen.

»Aber vermutlich würde ich deine Kriterien auch dann nicht erfüllen«, sagte er und stieß mich sanft mit dem Ellbogen an.

»Stimmt genau.« Ich löste den Blick von ihm und konzentrierte mich auf das Kopfsteinpflaster.

»Also, was hat es mit diesen Kriterien auf sich? Hast du sie aufgeschrieben?«

Gegen meinen Willen musste ich lachen, denn so, wie er es sagte, klang es einfach lächerlich. »Nein, ich kann sie auswendig.«

»Du bist also nicht auf der Suche nach Liebe?«, fragte er.

»Und du? Der Schlafzimmerblick, die Komplimente, die Aufmerksamkeit … und dieser gottverdammte Akzent. Hast du mir etwas zu sagen, Landon?« Ich runzelte spöttisch die Stirn und versuchte, so ernst wie möglich zu bleiben. »Verliebst du dich vielleicht gerade in mich?«

Er lachte leise. »Ich glaube nicht. Und … für den Akzent und die Augen kann ich nichts.«

Ich seufzte, weil er den Unschuldigen spielte. »Vielleicht sind wir gar nicht so verschieden«, antwortete ich. »Du hast deine Kriterien, ich habe meine. Aber wir haben unterschiedliche Ziele. Du willst nur einen unkomplizierten Fick mit einer Frau, der du morgens kein Frühstück zubereiten musst. Warum sollten meine Kriterien schlechter sein als deine?«

»Touché«, sagte er.

»Ich habe also recht?«

»Du hast recht in der Hinsicht, dass jeder Kriterien hat, und offenbar glaubst du, meine bereits erkannt zu haben. Ich habe mir meine Grundsätze übrigens noch nie zuvor als Liste vorgestellt, das kommt mir irgendwie unnatürlich vor.« Er verstummte, und wir gingen weiter.

»Und warum steht Liebe nicht auf deiner Liste?«, fragte ich einige Minuten später.

Landon schob die Hände in die Hosentaschen. »Ich glaube, es ist einfach noch nicht dazu gekommen. Bei mir gibt es nur alles oder nichts, und wenn man zur Armee gehört, ist es wahrscheinlich unmöglich, in Sachen Beziehung alles zu geben.«

»Wann hast du die Armee verlassen?«

»Zur selben Zeit wie Harvey … vor sieben Jahren.«

»Und du hast dieses Gefühl immer noch, obwohl du jetzt mit Private Security zu tun hast?«

Landon legte mir den Arm um die Taille und führte mich auf die andere Straßenseite. Ehe ich ihn wegschieben oder fragen konnte, was zum Teufel er da tat, deutete er mit dem Kopf auf eine Gruppe betrunkener Männer, die auf uns zukamen und anzüglich grinsend einige Frauen anstarrten, die ihnen im Weg standen. Sie schienen eine Junggesellenparty zu feiern, aber ich hätte sie nicht einmal bemerkt. »Ich habe mich völlig darauf konzentriert, mir ein Leben außerhalb der Armee aufzubauen. Und damit bin ich ziemlich glücklich«, sagte er, ließ mich los und setzte unser Gespräch einfach fort, als hätte er mich nie berührt.

Aber das hatte er. Und diese Berührung hatte sich tröstlich und beschützend angefühlt.

Stark.

Sicher.

Nie zuvor hatte mir die Berührung eines Mannes ein solches Gefühl gegeben.

Und ich wollte wissen, ob es sich jedes Mal so anfühlen würde, wenn er mich berührte.

Eine Nacht mit unkompliziertem Sex erschien mir jetzt reizvoller. Selbst wenn Landon mit Harvey befreundet war, würde es nicht schwer werden, ihm für den Rest des Sommers aus dem Weg zu gehen. Schließlich konnte er mich nicht mit einem Bann belegen und dafür sorgen, dass ich mich in ihn verliebte. Für eine Nacht konnte ich meine Keine-Männer-Regel außer Acht lassen und mich einfach mit einem Mann amüsieren, den ich körperlich anziehend fand.

»Du siehst aus, als wärst du tief in Gedanken versunken«, sagte er.

»Ich versuche herauszufinden, ob es eine sehr schlechte Idee wäre, dich zu küssen.«

Er lachte leise. »Vielen Dank für das Kompliment.« Er blieb stehen, drehte sich zu mir, und ich trat einen Schritt zurück und sah ihm ins Gesicht. »Du weißt, dass es so oder so dazu kommen wird.«

»Du bist sehr von dir überzeugt.«

»Wie gesagt, bei mir gibt es nur alles oder nichts, und als ich dich gesehen habe, wusste ich einfach, dass du großartig küssen kannst.«

Mühsam unterdrückte ich ein Lächeln. Genau das Gleiche hatte ich von ihm gedacht. Diese Augen. Der Akzent. Dieser wundervolle Mund.

Er hatte recht. Ich wusste, dass es dazu kommen würde.

6. KAPITEL

SKYLAR

Kopfschmerzen, ungepflegtes Haar oder müde Augen gab es bei mir nicht, selbst wenn ich einen Kater hatte. Was nicht der Fall war. Dabei hätte ich nur zu gern dem Alkohol die Schuld für die vergangene Nacht zugeschoben. Während ich meinen Rollkoffer hinter mir über den Hafenkai zog, musste ich ein Lächeln unterdrücken. Nein, ich hätte in dieser Nacht nicht betrunken sein wollen. Jede Sekunde hatte sich in mein Gedächtnis eingebrannt, genauso, wie es sein sollte. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich den ganzen Sommer lang an Landon denken würde.

Himmel, dieser Mann wusste im Bett wahrhaftig, was er tat. Ich hatte drei Orgasmen gehabt. Drei. Ich hatte nicht gewusst, dass so was überhaupt möglich war. Und mit Sicherheit war mir das noch nie zuvor passiert. Landon berührte mich, und – peng! – ich bekam einen Höhepunkt nach dem anderen. Aber es war nicht nur die körperliche Lust, die er mir verschafft hatte. Er hatte die Kontrolle über meinen Körper übernommen, und aus irgendeinem Grund hatte ich es zugelassen – obwohl ich es eigentlich besser wissen sollte. Wenn er mich anblickte, hatte ich das Gefühl, dass ich ihm bedenkenlos vertrauen konnte. Was einerseits befreiend, andererseits aber beängstigend war. Nie zuvor hatte ich einen Mann dermaßen begehrt. Ich war sorgfältig jedem Kerl aus dem Weg gegangen, der irgendeine Form von Macht über mich erlangen könnte.

»Hey Skylar«, rief eine vertraute Stimme hinter mir.

Ich blieb stehen, hörte auf zu grinsen und drehte mich zu August um, die mit großen Schritten über den Kai auf mich zukam. »Du bist früh dran«, sagte ich.

»Ja, ich bin neugierig wegen gestern Abend. Wie ist es gelaufen?«, fragte sie. »Er sieht aus wie einer, der sich mit dem Körper einer Frau auskennt.«

Natürlich war Landon erfahren. Mir graute vor dem Gedanken, mit wie vielen Frauen er bereits zusammen gewesen war, auch wenn mir das im Grunde egal sein konnte. Ich wollte mir nur nicht vorstellen müssen, dass eine Nacht wie diese normal für ihn war. Denn für mich war sie nicht normal gewesen, ganz im Gegenteil. »Ich schätze«, sagte ich und deutete auf die fünfzig Meter lange Superjacht vor uns, auf deren Rumpf in schwungvoller blauer Schrift das Wort Sapphire geschrieben stand, »das da ist unsere.«

»Der Name ist so kitschig«, sagte August.

»Offenbar das Lieblingsspielzeug des Eigentümers. Die Inneneinrichtung ist jedenfalls hübsch. Hast du die Fotos gesehen?«, fragte ich und hoffte, dass die Bilder nicht uralt waren oder von einem anderen Schiff stammten oder so.

»Nein, online waren keine zu finden.«

Von Jachten privater Eigentümer gab es nur selten Bilder im Netz zu sehen. Wenn man reich genug war, um eine Superjacht zu besitzen, posaunte man das besser nicht überall herum. »Ich habe die Bilder angefordert.« Auf keinen Fall würde ich einen Job annehmen, ohne zu wissen, worauf ich mich einließ. Der Aufenthalt auf einer Jacht war nur für die Gäste glamourös. Die Unterkünfte für die Crew waren niemals edel und komfortabel, aber es gab gute und weniger gute, und ich wollte gern vorher wissen, wie der Ort aussah, der für einen Sommer mein Zuhause sein würde.

»Natürlich hast du das.«

Wir streiften die Schuhe ab und trugen unser Gepäck zum Bug des Schiffes. »Ich bin um zwölf mit dem Captain verabredet. Komm, sehen wir uns die Räumlichkeiten an.« Ich blickte auf die Uhr: Wir hatten eine Stunde Zeit. Der Rest der Crew würde erst nach meiner Besprechung mit dem Kapitän eintrudeln, und bis dahin wollte ich die Kabinen verteilt haben. Uns blieben zwei Tage, bis der Eigentümer eintreffen würde – mehr als genug Zeit, um alles tipptopp in Ordnung zu bringen.

»Du hast mir noch gar nicht von deiner Nacht mit Landon erzählt. Wie war’s?«, fragte August.

Sie musste nur seinen Namen nennen, und schon hämmerte mir das Herz in der Brust. Ich musste diese Nacht unbedingt vergessen und mich auf den heutigen Tag konzentrieren, aber ich konnte das Lächeln nicht unterdrücken, das sich erneut auf meinem Gesicht ausbreitete. »Er ist sehr charmant, und … er kennt sich aus.«

»Ich wusste, dass du ihn mögen würdest.«

»Ich habe nicht gesagt, dass ich ihn mag.« Mit August im Schlepptau betrat ich den Hauptsalon des Schiffs. Er war genauso, wie er auf den Bildern aussah, alles wirkte auf schlichte Weise glamourös: dunkles Holz, gedämpftes Licht, alles sehr modern. Es sah aus wie ein Stadthaus in New York.

»Es ist hübsch«, sagte August und ließ den Raum auf sich wirken, während sie sich einmal um die eigene Achse drehte. »Ist das echtes Blattgold?« Sie nahm den unteren, mit leuchtend goldenen Vierecken verzierten Teil der Bar auf der anderen Seite des Raums in Augenschein.

»Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der dermaßen viel Geld hat wie dieser Typ, unechtes Blattgold verarbeiten lässt«, sagte ich.

»Er ist doch Texaner, oder? Das hier ist eigentlich eher Ostküstenstil«, sagte August.

»Ja, stimmt. Vielleicht stammt seine Frau aus einer alten Bostoner Familie oder so.«

August musterte mich scharf.

»Was ist?«

»Ich dachte, du weißt Bescheid. Walt Williams ist geschieden. Er ist dreiundvierzig, und den Bildern nach zu urteilen, die ich gesehen habe, sieht er nicht übel aus. Und er ist definitiv zu haben.«

»Nein, ich hatte keine Ahnung.« Mit dem Kapitän hatte ich bereits gearbeitet, und da ich zumindest eine Chance auf einen längerfristigen Job haben wollte, hatte ich beschlossen, auf einer Privatjacht anzuheuern. Die Innenausstattung war hübsch und die Bezahlung gut, aber über den Hintergrund des Eigentümers wusste ich lediglich, dass er kein Russe war. Auf deren Schiffen passierten nämlich alle möglichen Dinge, mit denen ich nichts zu tun haben wollte.

»Ich dachte, du hättest vielleicht ein Auge auf ihn geworfen.«

»Glaubst du ernsthaft, wir gehen hier auf die Jagd nach einem Ehemann?« Auf jeder Charterjacht gab es eine eindeutige Grenze zwischen Gästen und Crew. Sich auf einen Gast einzulassen, konnte in diesem Business das Ende der Karriere bedeuten. Bei einer Freundin von mir, die derzeit mit einem großartigen Mann aus England verheiratet war, hatte es funktioniert, aber meistens endete es damit, dass die Stewardess gefeuert wurde, weil sie einen Gast auf die falsche Art angesehen hatte. Auf einer privaten Jacht lagen die Dinge allerdings anders. Was der Eigentümer wollte, das bekam er auch, darum war es verzeihlich, wenn August glaubte, wir wären vielleicht auch aus diesem Grund hier.

»Ich habe geglaubt, dass du einen Ehemann suchst, ja.«

»Ich hatte ja keine Ahnung.« Wenn ich mir ernsthaft einen Mann mit Geld hätte angeln wollen, hätte ich mir Walt bestimmt genauer angesehen.