Lügen haben spitze Zähne – Fantasy-Kurzgeschichte zur Glas-Trilogie - Heiko Hentschel - kostenlos E-Book

Lügen haben spitze Zähne – Fantasy-Kurzgeschichte zur Glas-Trilogie E-Book

Heiko Hentschel

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Beschreibung

Für alle Fantasy-Fans der "Glas-Trilogie" gibt es hier ein Glas-Fan-Bonbon für zwischendurch: "Lügen haben spitze Zähne", eine Kurzgeschichte aus der Glas-Welt von Heiko Hentschel zum kostenlosen Download! Die Geschichte spielt im Anschluss an "Das hungrige Glas" und gibt schon einen klitzekleinen Ausblick auf den zweiten Band "Das flüsternde Glas" Ravenbrück, 22. Dezember 1811: Schon seit Tagen arbeitet Moritz an einem Weihnachtsgeschenk für seine 6-jährige Schwester Konstanze, dankbar für die Ablenkung von den albtraumhaften Erlebnissen auf dem schwarzen Schiff der Komtesse. Konstanze erfindet haarsträubende Geschichten, um Moritz von seinem Arbeitsplatz wegzulocken und einen Blick hinter den Vorhang werfen zu können. Das ruft allerdings ein Monster der ganz anderen Art auf den Plan, das schon bald sein Unwesen im Dampfwagen treibt … In der Welt der Glas-Trilogie sind bisher erschienen: Das hungrige Glas (Band 1) Lügen haben spitze Zähne (kostenlose Kurzgeschichte, E-Book) Das flüsternde Glas (Band 2) Wir kaufen nichts! (kostenlose Kurzgeschichte, E-Book) Das ewige Glas (Band 3) Stimmen zu "Das hungrige Glas", dem ersten Band der Fantasy-Trilogie: »Diese Geschichte ist im wahrsten Sinne des Wortes "atemberaubend". Sie ist so unglaublich düster & nervenaufreibend, dass man vor Spannung die Luft anhält, gleichsam ist sie so feinsinnig humorig & zudem unfassbar liebevoll & tiefgründig, dass man das Atmen einfach vergisst< …« Julia, Bestofworkingmum-Blog »Die Spannung ist hier von Anfang bis Ende auf Höchstlevel! (...) Das hungrige Glas ist eine Monsterjagd vom Feinsten!<« Laura, Skyline-of-books-Blog »Die Stärken des Reihenauftakts Das hungrige Glas sind zahlreich: Die Geschichte ist von Anfang an spannend, entwirft eine fantasievolle Welt mit sympathischen Figuren und ist atmosphärisch erstaunlich dicht< sowohl was das Gruseln als auch das historische Setting angeht« Eva Maus, Eselsohr 10/2019 »Selten so schnell und so intensiv ein Buch am Stück gelesen<« Nicole Katharina Timm Goldkindchen-Blog »Ich denke nicht, dass ich etwas Vergleichbares schon gelesen habe. Das Böse ist hier ungewöhnlich und vielschichtig. (...) Die Geschichte steckt voller Action, Spannung, traurigen und lustigen Elementen – und ab und zu läuft es einem beim Lesen eiskalt über den Rücken. Eine tolle Mischung<« Daniela Dreuth, Kinderohren-Blog

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Seitenzahl: 33

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Originalcopyright © 2019 Südpol Verlag GmbH, Grevenbroich

Autor: Heiko Hentschel

Umschlaggestaltung und Illustrationen: Heiko Hentschel

E-Book Umsetzung: Leon H. Böckmann, Bergheim

ISBN: 978-3-96594-047-5

Alle Rechte vorbehalten.

Unbefugte Nutzung, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung,

können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Mehr vom Südpol Verlag auf:

www.suedpol-verlag.de

Für die Schreibnacht

„Die Ente ist böse!“, rief Konstanze aufgeregt.

„Es ist eine Gans, keine Ente.“

„Ja! Eine gans, gans böse Ente!“

Moritz seufzte. Die Stimme seiner Schwester war in den letzten Minuten stetig lauter geworden. Sie drang durch den purpurnen Vorhang hinter ihm, direkt aus dem Wohnbereich des Dampfwagens, in dem es am Abend des 22. Dezember 1811 nach Tannenzweigen und Honigkerzen duftete.

„Hast du gehört, Moritz?“ Ihr leiernder Unterton machte überdeutlich, dass sich Konstanze tödlich langweilte.

„Lass das Tier einfach in Ruhe“, rief er und widmete sich wieder seiner Arbeit. Er war über und über mit etwas bedeckt, das man durchaus für Schnee hätte halten können. Doch es handelte sich um Holz. Sehr, sehr feines Holz. Es fehlte nicht mehr viel, dann wäre das Werk vollbracht. Wenn doch nur Helene endlich auftauchen würde …

Seit gut zwei Wochen schnitzten, feilten und hämmerten sie in den Untiefen des Dampfwagens an einem Weihnachtsgeschenk für Konstanze: einem Puppenzimmer.

Für Moritz war diese Beschäftigung nach den Ereignissen im November des ausgehenden Jahres eine willkommene Abwechslung. Er brauchte Zerstreuung, um nicht ständig an das schwarze Schiff, die unheimliche kindliche Komtesse mit ihrer Glasmaske und den Tod seines Freundes und Lehrmeisters Edgar van Lichtholm zurückzudenken. Er brauchte etwas Gutes, etwas Freundliches, etwas wunderbar Weihnachtliches, auf das er seine Gedanken richten konnte. Da kam ihm das Puppenzimmer gerade recht.

Leider hatte er bei all seiner Planung nicht mit Edgars Schwester Helene gerechnet. Die Schöne mit dem durchdringenden Blick hatte sein kleines Projekt und seine Geduld mehr als einmal auf eine harte Probe gestellt. Sie war schlimmer als jede Hauslehrerin. Mal waren die Stofftapeten nicht gerade genug angebracht, dann waren ihr die Vorhänge nicht sauber genug genäht, schließlich rümpfte sie die Nase über die Anordnung der einzelnen Gegenstände in dem Miniaturzimmer. Von den Kissen und Decken ganz zu schweigen.

Insgeheim verfluchte er sich, dass er Helene überhaupt in seine Pläne eingeweiht hatte. Doch sie hätte es früher oder später ohnehin herausgefunden. Sie verfügte über die besondere Gabe, die Gedanken, Wünsche und Gefühle ihres Gegenübers durch einen bloßen Blick in dessen Augen ergründen zu können. Eine Gabe, die mit ihrem Dasein als Untote zusammenhing. Eine wunderschöne, anmutige und äußerst pedantische Untote.

Wenn es nach Moritz gegangen wäre, hätte er die Arbeiten an dem Zimmer bereits vor zwei Tagen abgeschlossen. Doch Helene fand immer noch einen Makel und ließ nicht mit sich handeln. Letzter Punkt auf ihrer detaillierten Mängelliste war eine Puppe gewesen – besser gesagt das Fehlen einer solchen. Zu dumm, dass Moritz nicht daran gedacht hatte. Er war so beschäftigt gewesen das Zimmer einzurichten, dass er das Wichtigste vergessen hatte.

Deswegen war Helene heute am frühen Abend losgezogen. Sie wollte neuen Stoff für eine Puppe in der nahen Stadt holen. Die Elster, die eigentlich zu Moritz gehörte und ihn ständig begleitete, hatte sie einfach mitgenommen. So war Moritz nun allein mit Konstanze. Allein in dem großen kupfernen Ungetüm von Dampfwagen, obwohl, ganz allein waren sie nicht … Lautes Schnattern drang durch den Vorhang.

Die Gans. Das Weihnachtsgeschenk eines Bauern, dem Moritz, Helene, Konstanze und die Elster vor wenigen Tagen geholfen hatten. Ein Willborg hatte sich unter den Dielen seiner Scheune eingenistet.

Der gemeine Willborg, im Volksmund auch Zappler