Lustigen Naturgeschichte oder Zoologia comica - Franz Bonn - E-Book

Lustigen Naturgeschichte oder Zoologia comica E-Book

Franz Bonn

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Beschreibung

Eine Tierenzyklopädie von 1877? Nein, in diesem Buch steckt weit mehr als das und Sie können noch viel mehr von ihm erwarten! Bevor Sie die Seiten dieses Buches umblättern, legen Sie alles beiseite, was Sie über Tiere wissen. Lassen Sie uns eine einzigartige Klassifizierung der Tiere in diesem Buch erkunden und sehen, wie Franz Bonns Tiere aller Formen und Größen ihren Platz in der Welt finden. Dieses Buch ist für Kinder und Erwachsene geeignet!

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[I]

Lustige

Naturgeschichte

oder

Zoologica comica

Das ist eine genaue Beschreibung aller in diesem Buche vorkommenden lebendigen Thiere der Welt mit 86 naturgetreuen Abbildungen.

Wissenschaftlich bearbeitet

von

v. Miris.

München, Braun & Schneider.

[III]

Vorwort.

Alle bisher erschienenen Werke über Thierkunde leiden, mögen sie außerdem noch so verdienstvoll sein, an wissenschaftlicher Breite, welche es mit sich brachte, daß dieser Zweig der Naturwissenschaften im Vergleich mit andern keineswegs so populär geworden ist, als es wünschenswerth wäre.

Getragen von dem Gedanken, daß eine freiere aber gleichwohl streng naturwahre Bearbeitung der Thierkunde für die allgemeine Bildung ebenso ersprießlich sein werde, wie für die Wissenschaft, haben wir uns zu dieser neuen Schilderung der gesammten Thierwelt in Wort und Bild entschlossen. Wenn wir uns dabei großentheils und hie und da sogar mehr als wörtlich an die gediegenen Abhandlungen des Dr. Andreas Zapfelberger, Justus Populorum und Anderer anlehnten, so geschah dieses nur in Anerkennung der hohen wissenschaftlichen Bedeutung und unübertrefflichen Gediegenheit dieser Arbeiten und sagen wir den geehrten Autoren hier öffentlich den wärmsten Dank. Erwägt man, daß die Zahl der bekannten Thierarten bei den Säugethieren 1400, bei den Vögeln 5000, bei den Amphibien über 1000, bei den Fischen 7000, bei den Insekten etwa 80,000 beträgt, bei den Muschelthieren, Würmern etc. aber geradezu in’s Aschgraue geht, so wird man sich nicht wundern, in diesem Büchlein für anderthalb Mark nicht alle, [IV] sondern nur die bedeutendsten und seltensten Thiere abgebildet und beschrieben zu finden.

Dafür wird der wahrhaft geniale und großartige Charakter der Abbildungen entschädigen, welche von Künstlern ersten Ranges herrühren und ebenso sehr durch gefällige Ausführung, als durch naturwahre Auffassung wirken.

So hoffen wir denn, mit unserer Zoologie nicht nur durch manche neue Bemerkung die Wissenschaft zu bereichern, sondern auch in weiteren Kreisen zu diesem interessanten Studium anzuregen, und empfehlen daher dieselbe allen Naturfreunden, besonders aber Schülern der gelehrten Anstalten und Professoren mit der Bitte um freundliche Aufnahme und Mittheilung etwaiger Berichtigungen, welche wir mit Vergnügen bei einer zweiten Auflage berücksichtigen werden.

[V]

Einleitung.

Die Zoologie ist die Wissenschaft von den Viehern. Sie wird gewöhnlich eingetheilt in die Vierfüßologie, in die Vogologie, die Fischologie und die Ungezieferologie, welch’ Letztere aber, da sie auch von Flöhen, Wanzen und anderen Schweinereien handelt, sich für die gebildete Jugend nicht eignet.

Die Thiere unterscheidet man am Natürlichsten in solche, welche andere fressen und in solche, welche von andern gefressen werden, z. B. Löwen und gebackene Hühner.

Solche Thiere, welche weder andere fressen, noch von andern gefressen werden, nennt man Esel, Hunde, Pferde, Elephanten und andere Hausthiere, welche zum Einspannen, Lasttragen, Haushüten und dergleichen verwendet werden oder in Menagerien und Thiergärten vorkommen.

Diese einfachste Eintheilung der Thiere hat indessen die Wissenschaft längst aufgegeben und schon Cuvier (geb. 1769 zu Mümpelgard, gest. zu Paris 1832) theilte die Thiere nach ihrer stufenweisen Entwicklung in vier Haupt-Gruppen: die Strahlthiere, Weichthiere, Gliederthiere und die Wirbelthiere ein. Zu den Strahlthieren gehören beispielsweise die Laternanzünder und die Feuerspritzen, zu den Weichthieren die Butter, Schwämme und weichen Eier, zu [VI] den Gliederthieren die Podagraisten, zu den Wirbelthieren endlich die Tambours und Paukenschläger, sowie die Sand- und Wasserhose.

Oken sagt: „Die Thiere sind mit dem Menschen verglichen durchgängig Kinder, viele davon nur unreife; und in diesem Sinne kann man den Menschen das einzige ausgewachsene Thier nennen.“

Je nachdem daher ein Thier mehr Kind oder ein Kind mehr Thier ist, je höher oder je niederer ist die Stufe seiner Entwicklung und deßhalb theilen wir die ganze Thierwelt in zwei Haupt-Gruppen: A) die Wirbelthiere und B) die Wirbellosen. –

A. Die Wirbelthiere werden eingetheilt in:

I. Die Säugethiere, welche warmes Blut haben, durch die Lunge athmen, in deren Herzen das Zweikammersystem besteht.

[VII]

II. Die Vögel, welche zwar auch warmes Blut haben und durch die Lunge athmen, welche aber Eier legen und gewöhnlich auch fliegen können.

III. Die Lurche oder Amphibien, welche im Wasser und, wie der Mensch im Sommer, wenn es seine Mittel erlauben, auf dem Lande leben und

IV. die Fische, so genannt, weil sie nur im Wasser leben und von den Fischern gefangen werden.

Von diesen Klassen der Wirbelthiere zerfallen die Säugethiere wieder in 11 Ordnungen, nämlich:

1. Die Zweihänder, d. i. der Mensch, welcher zweihändig,

2. die Vierhänder oder Affen, welche vierhändig Klavier spielen.

3. Die Flatterthiere, nicht zu verwechseln mit den Flatterhaften, wie Schmetterlinge und Studenten.

4. Die Raubthiere. Das sind diejenigen, welche von Raub, Diebstahl, Erpressung und anderen Verbrechen und Vergehen leben.

5. Die Beutelthiere, in neuerer Zeit auch Portemonnaie-Thiere genannt.

6. Die Zahnlosen. Das sind solche, welche keine oder höchstens falsche Zähne haben.

7. Die Nagethiere, welche sich überall gut herausbeißen können.

8. Die Vielhufer.

9. Die Einhufer.

10. Die Wiederkäuer.

11. Die Walle, von welchen der Waller- oder Walchensee seinen Namen hat.

[VIII]B. Die wirbellosen Thiere zerfallen natürlich noch viel leichter, als die Wirbelthiere, wenn auch nur in vier Klassen:

I.Insekten,

II.Muschelthiere,

III.Würmer,

IV.Pflanzen- oder Aufgußthiere.

Obwohl diese wirbellosen Thiere weitaus die Mehrzahl bilden, so soll doch wegen ihrer Unappetitlichkeit und Kleinheit nur ganz kurz von ihnen gesprochen werden. Das meiste Interesse bieten die Wirbelthiere, deßhalb sei zunächst von diesen die Rede.

[1]

A.

Wirbelthiere.

Animalia vertebrata.

Thiere mit einem inneren Knochengerüste, aus dem die Wirbelsäule hervorragt, welche das Rückenmark enthält, das sich durch einen Kanal als Gehirn in die Schädelhöhle ergießt.

[3]

Erste Klasse.

Säugethiere(Mamalia und Papalia).

1. Ordnung:Zweihänder(Bimana).

Der Mensch(Homo sapiens).