Maddrax 571 - Lucy Guth - E-Book

Maddrax 571 E-Book

Lucy Guth

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Matthew Drax und Aruula gehen konsequent ihren neuen, verhängnisvollen Weg. Die Hydriten-Konferenz in Sub'Sisco, wo Ei'don Frieden mit den Mar'osianern erreichen will, um geeint gegen die Dunklen vorzugehen, ist ihr nächstes Ziel - und wer will sie stoppen? Zumal dort nichts so läuft, wie Ei'don es geplant hatte.

Der zweite Band der "Böse-Trilogie" wird nicht die Hoffnung schüren, dass alles gut ausgehen wird; im Gegenteil steht die Menschheit kurz davor, den Kampf gegen den übermächtigen Feind zu verlieren...


Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 142

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Was bisher geschah...

Wer Zwietracht sät

Leserseite

Vorschau

Impressum

Am 8. Februar 2012 trifft der Komet »Christopher-Floyd« – in Wahrheit eine Arche Außerirdischer – die Erde. Ein Leichentuch aus Staub legt sich für Jahrhunderte um den Planeten. Nach der Eiszeit bevölkern Mutationen die Länder und die degenerierte Menschheit befindet sich im Krieg mit den Daa'muren, die als Gestaltwandler ein leichtes Spiel haben. In dieses Szenario verschlägt es den Piloten Matthew Drax, »Maddrax« genannt, dessen Staffel durch einen Zeitstrahl vom Mars ins Jahr 2516 versetzt wird. Zusammen mit der telepathisch begabten Kriegerin Aruula erkundet er diese ihm fremde Erde, und es gelingt ihm, die lebende Arche, den »Wandler«, gegen dessen kosmischen Feind zu verteidigen, woraufhin sich der Wandler mit den Daa'muren ins All zurückzieht...

Während es Matt und Aruula in ein anderes Sonnensystem verschlägt, hat der Kampf gegen den Streiter dramatische Folgen: Der Mond nähert sich der Erde! Als Matt und Aruula endlich einen Weg in die Heimat finden, gelingt es mit außerirdischer Hilfe, den Mond in seine Umlaufbahn zurückzuversetzen, doch dies verursacht eine Schwächung des Raum-Zeit-Kontinuums, das an besonderen Punkten aufbricht – an den Bruchstellen tauchen nun Areale verschiedener Parallelwelten auf.

Zusammen mit dem Pflanzenwesen GRÜN gelingt es unseren Helden, mittels eines Tachyon-Prionen-Organismus die Risse zu versiegeln – bis eine letzte Bruchstelle kollabiert und ein gewaltiges Areal um den Victoriasee in Afrika in die Gegenwart versetzt. Das Luftschiff des Sohnes von Kaiser Pilâtre de Rozier, der dort regiert, verschwand darin, während der See durch eine gewaltige Stadt ersetzt wurde. Die Menschen dort verbreiten einen »Dunklen Keim«, der sich immer weiter ausdehnt.

Nun wollen Matt und Aruula den Tachyonen-Organismus einsetzen, um das Portal zu öffnen und Pilâtres Sohn Victorius zu retten, doch das Wesen ist aus der Stasiskugel verschwunden! Sie vermuten Colonel Kormak dahinter, doch der kann die Schuld auf seine Assistentin Vasraa abwälzen und sie anschließend »entsorgen»... so denkt er jedenfalls.

Inzwischen wird die Wolkenstadt Château-à-l'Hauteur von den Dunklen angegriffen; nur Pilâtre entkommt mit einer Roziere. Da treffen die befreundeten Daa'muren Grao und Ira ein, die durch das Portal den Todesschrei eines Wandlers empfangen haben. Durch sie erlangen die Gefährten ein erstes Heilmittel: Die Splitter von Daa'muren-Kristallen können den Dunklen Keim aus den Infizierten herausholen! Matt, Aruula und die Daa'muren fliegen zum Kratersee und kehren mit etlichen Kristallen zum Victoriasee zurück, wo de Rozier zwischenzeitlich versuchte, seinen Sohn aus der Parallelwelt zu holen, aber scheiterte.

Nun erobern sie Château zurück, doch Shadar kann sich mit seiner Gefährtin Elloa absetzen. 25 Dunkle werden gefangen genommen, die infizierten Bewohner geheilt. Matt braucht weitere Hilfe – und wendet sich an Colonel Kormak, der eine Eingreiftruppe gründet, die Dark Force. Sie versuchen Shadar in Mombassa in eine Falle locken, doch wieder kann der Gottsprecher entkommen. Schwer verletzt, rettet ihn die Stadt selbst, indem sie ihn in ihr Dunkles Herz aufnimmt.

Das wird Matt und Aruula bei einem Flug über die Stadt zum Verhängnis: Die Gebäude erwachen zum Leben und holen ihren Gleiter vom Himmel! In den Tiefen der Stadt werden sie zum Bösen umgepolt. Ihre erste Tat ist die Ermordung von de Roziers Enkel und über hundert Hydriten, bevor sie sich daran machen, Ei'dons Friedensbemühungen zu sabotieren.

Wer Zwietracht sät

von Oliver Müller und Lucy Guth

Gekreuzte Dreizacke vor einem Herzen – das Symbol der Mar'osianer, deutlich sichtbar eingestochen als Tätowierung. Deutlicher hätten die vier Hydriten, die gerade im Hangar einer der Hauptkuppeln von Sub’Sisco angekommen waren, ihre Gesinnung gar nicht zeigen können. Es war ein glatter Affront gegen die Bewohner dieser Stadt, die für Offenheit und Vielfalt stand und in der eine Gemeinschaft aus Hydriten, Menschen und Mendriten seit Generationen friedlich zusammenlebte.

»Hier ist kein Platz für euren verbotenen Kult!«, schrie ein junger Hydrit, kurz bevor ihm einer der Mar'osianer die Faust ins Gesicht schmetterte. Der Kampf begann...

Entsetzt starrte Ei'don auf die andere Seite des Hangars, wo vier Mar'osianer, drei Hydriten aus Sub’Sisco und drei Sicherheitskräfte innerhalb von Sekunden in eine wilde Prügelei verstrickt waren. »Wir müssen etwas tun!«, rief er und rannte los.

Quart'ol seufzte und folgte ihm. Da gebe ich dir recht. Zumal du nicht gerade unschuldig an der Situation bist.

Quart'ol und Ei'don waren selbst gerade erst in Sub’Sisco angekommen. Ei'don wollte vor dem HydRat und einigen Vertretern der verschiedenen Städtebünde eine Rede halten und sie von seinen Plänen überzeugen, die in vielen Punkten zerstrittenen Hydriten zu vereinen. Zu Quart'ols Entsetzen hatte Ei'don ihm erst kurz zuvor eröffnet, dass er auch eine Delegation der Mar'osianer zu dem Treffen eingeladen hatte.

Ich wusste, dass das nur zu Ärger führen konnte.

Dass sie allerdings schon direkt bei ihrer Ankunft auf den ersten Ärger stießen, überraschte auch Quart'ol.

Dieser Hangarbereich war für Besucher gedacht – sowohl hydritische als auch menschliche. Deswegen war er halb leer gepumpt, die Transportquallen lagen in einem Bassin. Der Kampf fand auf dem Trockenen statt, zumindest so lange, bis zwei der Rangelnden ins Wasser stürzten und dort ihre Prügelei fortsetzten.

Ein Sicherheitsmann sprang hinterher, zwei seiner Kollegen waren damit beschäftigt, die zwei ursprünglichen Streithähne voneinander zu trennen. Die übrigen drei Kontrahenten hatten ebenfalls begonnen, aufeinander einzuprügeln – hier ging Ei'don dazwischen.

Quart'ol war froh, dass keine Schockstäbe oder gar Messer im Spiel waren. Auch so war es schwer genug, die beiden gegnerischen Parteien zu beruhigen. Er war tatsächlich Ei'don, der die Konfrontation beilegte.

»Bitte bleibt ruhig! Wenn ihr auf jemanden wütend sein wollt, dann auf mich! Ich habe die Mar'osianer nach Sub’Sisco eingeladen!«

Seine Worte sorgten umgehend dafür, dass die Streitenden ihre Fäuste sinken ließen. Der Sicherheitsmann, der einen der beiden ins Wasser gefallenen Kämpfer gepackt hatte und aufs Trockene zerrte, erstarrte ebenso wie der dritte Hydrit im Hangarbecken. Alle Augen, auch die von einem halben Dutzend anderer Anwesender, richteten sich auf Ei'don.

Der Wortführer der jungen Sub’Siscoer deutete anklagend auf ihn. »Was gibt dir das Recht, diese Fleischfresser in unsere Stadt zu bringen?«

Die Mar'osianer wollten erneut aufbegehren, doch die Sicherheitsleute hatten nun die Oberhand und hielten sie zurück. Auch Ei'don hob beschwichtigend die Hände. »Ihr werdet bald mehr erfahren. Ich habe im Namen des HydRats gehandelt und werde dort morgen eine öffentliche Rede halten.«

Das war gelogen. Ei'don hatte keinesfalls im Auftrag des HydRats gehandelt, sondern im Alleingang, was Quart'ol ihm immer noch übel nahm.

Der Rädelsführer der Mar'osianer legte fragend den Kopf schief. Seine Quastenlippe war aufgeplatzt und er hatte ein paar Gesichtsschuppen eingebüßt, sodass ihm das Blut den Hals hinunterlief. »Bist du Ei'don?«, fragte er lauernd.

Quart'ol schloss resigniert die Augen. Eigentlich hatten sie Ei'dons Anwesenheit geheimhalten wollen, bis er die Gelegenheit gefunden hatte, sich vor dem HydRat zu erklären. Eigentlich wollten sie die Bevölkerung nicht mit dem plötzlichen Auftauchen eines legendären Vorzeit-Hydriten, der als Halbgott verehrt wurde, verunsichern. Eigentlich...

Uneigentlich hatte Ei'don ganz offensichtlich nicht nur die Mar'osianer zu dem Treffen eingeladen, sondern dies auch noch unter seinem eigenen Namen getan.

Die Reaktion, als Ei'don die Frage mit einem Wippen seines Flossenkamms beantwortete, war schlimmer, als Quart'ol erwartet hatte: Die eine Hälfte der anwesenden Bewohner von Sub’Sisco erbebte vor Ehrfurcht und raunte überrascht, die andere Hälfte beäugte Ei'don skeptisch. Lediglich die Mar'osianer, die bereits von Ei'dons Anwesenheit in Sub’Sisco wussten, blieben gelassen.

»Ei'don? Der Ei'don?«, fragte ein Sicherheitsmann verwirrt. »Wie soll das möglich sein?«

Quart'ol konnte sich lebhaft vorstellen, wie schnell das Gerücht von Ei'dons Auftauchen in ganz Sub’Sisco die Runde machen würde. Er versuchte zu retten, was zu retten war. »Ei'don wird sich morgen dem Rat und allen, die sich dafür interessieren, erklären. Doch bis zu diesem Zeitpunkt möchten wir euch alle bitten, Stillschweigen über seine Anwesenheit zu bewahren. Wir möchten vermeiden, dass es Unruhe gibt.«

Zustimmendes Geschnalze war die Antwort.

»Und ich möchte euch ganz persönlich bitten, eure Differenzen für die Zeit bis zu meiner Rede beizulegen.« Ei'don sah nacheinander jedem der an der Auseinandersetzung Beteiligten in die Augen. »Ich habe die Delegation der Mar'osianer nicht eingeladen, damit sie hier angegriffen wird, sondern weil sie wie alle anderen Vertreter unseres Volkes das Recht hat, meine Worte zu hören. Vielleicht finden wir einen gemeinsamen Weg, miteinander umzugehen.«

Die Hydriten aus Sub’Sisco verzogen sich aus dem Hangar, warfen allerdings den Mar'osianern weiterhin misstrauische Blicke zu. Quart'ol nahm sich vor, ihre Namen herauszufinden und dafür zu sorgen, dass man sie im Auge behielt. Einen Eklat während einer so wichtigen Zusammenkunft konnten sie nicht gebrauchen.

Ei'don wandte sich an den Mar'osianer, der ihn angesprochen hatte. »Ich nehme an, du bist Nark'osh?«

Der Hydrit mit der eigentümlichen Tätowierung auf dem Oberarm stellte verneinend den Flossenkamm auf. »Nein, ich bin Sno'darn. Unser Anführer Nark'osh wird in wenigen Minuten eintreffen.«

»Ich freue mich darauf, ihn kennenzulernen und mit ihm meine Pläne zu besprechen.«

Sno'darn bleckte die Zähne. »Ich bin mir nicht sicher, ob er ebenso erfreut ist, aber er ist auf jeden Fall ungeduldig darauf, dich zu treffen.«

»Ich bin sicher, wir werden uns alle bald wiedersehen.« Quart'ol hoffte, dass er nicht allzu sarkastisch klang. »Wenn der Rest eurer Delegation eingetroffen ist, solltet ihr möglichst zügig eure Gästequartiere aufsuchen, ehe es weiteren Ärger gibt.«

»Wir machen keinen Ärger«, sagte Sno'darn betont.

Quart'ol ging nicht darauf ein, sondern wandte sich an einen der wartenden Sicherheitsmänner. »Kannst du unsere Gäste zu ihren Unterkünften begleiten und sicherstellen, dass es unterwegs zu keinen weiteren Zwischenfällen kommt?«

Der Hydrit klackerte. »Den ersten Teil der Frage kann ich mit ja beantworten, für die Sicherstellung gebe ich keine Garantie.«

Erst in diesem Moment fielen Quart'ol zwei Menschen auf, die am Eingang des Hangars standen und ihnen zuhörten. Sie trugen geöffnete bionetische Tauchanzüge und waren ihm wohlbekannt.

»Matthew! Aruula!«, rief Quart'ol erstaunt aus. »Was macht ihr beiden denn hier?«

Sein alter Freund und die Kriegerin kamen auf sie zu, doch Quart'ol zog es vor, ihnen entgegenzueilen und sie einige Schritte von den Mar'osianern entfernt zu begrüßen. Ei'don sprach weiter mit Sno'darn.

Quart'ol ergriff mit beiden Händen die Unterarme von Matthew Drax und klackerte herzlich. »Euch beide hätte ich hier am allerwenigsten erwartet. Ich dachte, ihr seid in Afra?«

»Das waren wir auch.« Matt lächelte auf eine seltsam hintergründige Art, die Quart'ol nicht von ihm kannte. Und er kannte den Mann aus der Vergangenheit, der Maddrax genannt wurde, sehr gut. Schließlich hatte er nach seiner dritten Geistwanderung lange seinen Körper bewohnt, ehe ein neuer Klonkörper für ihn gezüchtet worden war.

»Kaiser Pilâtre meinte, dass wir den Androidenkopf noch eingehender untersuchen sollten«, fügte Aruula an und hielt einen runden Transportbehälter in die Höhe. Darin lag der Kopf des Androiden-Doppelgängers. Hätte Quart'ol das technische Wunderwerk, das aus einer Parallelwelt stammte, nicht vor einigen Tagen selbst untersucht, hätte er sich gewiss zu Tode erschrocken.

»Ihr habt den Kopf aus der Station bei Mombassa geholt?« Quart'ol schnalzte erstaunt. Bei seinem jüngsten Besuch hatte der Wissenschaftler Xai'nuk, der sich mit dem Androidenkopf beschäftigt hatte, nicht gerade den Eindruck gemacht, sich so schnell von seinem neuen Forschungsobjekt trennen zu wollen.

Maddrax schien seine Gedanken zu erraten. »Wir konnten Xai'nuk davon überzeugen, dass wir mit den technischen Möglichkeiten von Sub’Sisco eine größere Aussicht auf Erfolg haben, zumindest die wichtigen Daten auszulesen. Zudem musste Xai'nuk sich kurzfristig mit einem anderen Projekt beschäftigen, das seine ganze Aufmerksamkeit fordert. Er konnte uns nicht begleiten.«

»Er hatte definitiv keine Zeit mehr, um sich weiter um den Kopf zu kümmern«, bekräftigte Aruula. »Die Arbeit bringt den armen Kerl förmlich um.«

»Dann ist es gewiss eine gute Idee, die Forschungen hier fortzusetzen.« Quart'ol nickte bestätigend – eine menschliche Geste, die er in Anwesenheit von Matthew oft unbewusst verwendete. »Ich werde euch gerne dabei unterstützen – allerdings erst übermorgen, denn morgen ist ein wichtiger Tag für die Hydriten.«

Maddrax wies unauffällig mit dem Kinn in Richtung der Mar'osianer. »Hat das etwas mit ihnen zu tun?«

»Auch. Aber lasst uns in mein Quartier gehen, dort können wir in Ruhe reden – und Ei'don und ich können eine kleine Stärkung vertragen; wir hatten eine längere Reise.«

Aruula Augen weiteten sich vor Erstaunen. »Ei'don ist hier?«

Gerade trat Quart'ols Schützling zu ihnen. »Hier ist er«, sagte Quart'ol mit einer Mischung aus väterlichem Stolz und Unbehagen. Ei'don hatte ihm in den vergangenen Zyklen* zu viele Überraschungen bereitet; Quart'ol wusste nicht recht, woran er mit ihm war. Seine Sorge schien unbegründet, denn Ei'don und seine beiden Freunde begrüßten sich herzlich.

Sie ließen die Mar'osianer im Hangar zurück und gingen zu Quart'ols Wohnung, die sich nicht weit entfernt befand. Aruula und Maddrax schlossen ihre Anzüge, denn das Quartier lag in einer Gegend, die ausschließlich von Hydriten bewohnt wurde und deswegen unter Wasser stand. Sie selbst hatten, da sie in Sub’Sisco wohl bekannt waren, ein Gästequartier im für Menschen geeigneten Teil der Kuppel erhalten und ihren Gleiter in einem Hangar geparkt, der diesem Quartier näher war.

Quart'ol klärte er seine Menschenfreunde darüber auf, was am kommenden Tag geschehen sollte.

»Es wird eine historische Rede«, meinte er nach seiner Zusammenfassung enthusiastisch. »Nicht nur, weil der legendäre Ei'don zurückkehrt. Nie zuvor hat jemand den Versuch gewagt, die zersplitterten Gruppen der Hydriten wieder zu vereinen.«

»Das klingt vielversprechend«, meinte Maddrax. »Ich bin sicher, alle Hydriten werden begeistert sein.«

Quart'ol zögerte und wechselte einen Blick mit Ei'don. »Nun, um ehrlich zu sein, zeichnet sich ab, dass es ein paar Probleme geben dürfte.«

»Probleme mit den Mar'osianern?«, fragte Aruula.

Quart'ol stieß einen Seufzer aus und lachte dann. »Mit denen wahrscheinlich auch, wenn ich an den Auftakt denke. Aber es gibt noch eine Gruppe von Skeptikern, die es zu überzeugen gilt.«

»Jede Bewegung hat ihre Gegner«, meinte Maddrax.

»Das stimmt«, klackerte Ei'don ernst. »Ich bin optimistisch, sie überzeugen zu können.«

Quart'ol sah sich wieder einmal gezwungen, den Optimismus Ei'dons zu dämpfen. Es war zwingend notwendig, dass Maddrax und Aruula alle Fakten kannten, wenn sie in Sub’Sisco waren. Vielleicht würden sie ihre Hilfe brauchen. »Diese Gegner sind nicht zu unterschätzen. Einige von ihnen haben wir bereits kennengelernt. Diejenigen, die sich lediglich offiziell als Skeptiker positionieren, sind noch harmlos. Es gibt andere, die verdeckt aktiv gegen Ei'don arbeiten und ihn sogar töten wollten.«

»Unglaublich!« Aruula riss die Augen auf. »Wer sollte etwas gegen Friedensbemühungen haben?«

»Ich bin mir über ihre Motive nicht im klaren«, gestand Ei'don. »Ich habe die besten Absichten.«

Quart'ol winkte ab. »Das glauben wir dir, Ei'don. Wir wissen allerdings viel zu wenig über diese ›Anti-Ei'dons‹, wie sie sich in einem Schriftverkehr nannten, den wir gefunden haben. Vielleicht halten sie Ei'don für einen Betrüger, vielleicht trauen sie ihm die Umsetzung seiner Ziele nicht zu. Vielleicht von allem etwas, denn wir wissen ebenfalls nicht, ob es sich um eine große Gruppe oder bloß um ein paar fehlgeleitete Einzelgänger handelt.«

»Wir können nur hoffen, dass sie die morgige Zusammenkunft nicht stören, auf welche Weise auch immer.« Trotz Ei'dons Worten wirkte der Hydrit aus der Vorzeit nicht annähernd so besorgt, wie Quart'ol sich fühlte.

Zu seiner Erleichterung schienen zumindest Maddrax und Aruula seine Befürchtungen ernst zu nehmen.

»Wir halten die Augen offen«, versprach Matthew. »Wenn wir etwas Alarmierendes bemerken, sagen wir dir Bescheid. Allerdings wollen wir umgehend damit beginnen, den Androidenkopf zu untersuchen. Vielleicht bekommen wir deshalb nicht allzu viel von dem mit, was in Sub’Sisco vor sich geht.«

»Wendet euch, was euer Forschungsprojekt angeht, gerne an Bel'ar.« Quart'ol betrachtete den transparenten Container, in dem der Kopf verstaut war. Er war selbst neugierig und wollte gerade einige vertiefende Fragen stellen, als jemand an seine Tür klopfte. Erstaunt gab Quart'ol der Bionetik den mentalen Befehl, die Tür zu öffnen.

Wer kann das sein? Ich hatte noch nicht die Gelegenheit, irgendjemandem unsere Ankunft mitzuteilen.

Es war der Sicherheitsmann aus dem Hangar. Er sah alarmiert aus. »Quart'ol, du musst mitkommen – und du auch, ehrwürdiger Ei'don«, setzte er hinzu.

Ei'don schwamm auf ihn zu. »Was ist los?«

»Die Mar'osianer – es gibt Unstimmigkeiten wegen ihrer Unterkunft.«

Quart'ol seufzte. »Wir müssen los. Entschuldigt, meine Freunde. Aber fühlt euch wie zu Hause, ehe ihr euer Quartier aufsucht. Wir sehen uns später.«

Er schwamm mit Ei'don hinaus, in Gedanken bereit mit den nächsten Problemen beschäftigt.

Matt sah Quart'ol und Ei'don nach, wie sie die Wohnung des Hydriten verließen. Er wartete, bis sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. Für einen kurzen Moment kam er sich gefangen vor, aber das Gefühl verschwand schnell. Er wusste ja, dass man die Tür jederzeit mit einem Gedankenbefehl wieder öffnen konnte.

Matt sah sich um. Zum Glück war er hier nicht zu Hause. Das war vielleicht eine Behausung für Fische, aber nicht für Menschen!

Aruula schien ähnlich zu denken. »Ich bin froh, wenn wir hier wieder verschwinden.«

Matt nickte. »Darum sollten wir keine Zeit verlieren. Irgendwann kriegen sie auch hier mit, dass es in der Forschungsstation zu einem tragischen Unfall gekommen ist.«

Aruula verzog das Gesicht. »Ei'don«, wechselte sie das Thema. »Was hältst du von ihm?«

Matt stieß ein Schnauben aus. »Ein degeneriertes Überbleibsel aus der Vorzeit, das jetzt wieder auftaucht, denkt er auch noch, es könne hier die große Show abziehen. Lächerlich!«

Die Barbarin lächelte. »Genau meine Meinung. Aber wir werden der Sagengestalt gehörig die Tour vermasseln.«

Matt nickte. »Die Frage ist nur: Wie gehen wir am besten vor?«

»Am liebsten würde ich einfach mit meinem Schwert Sushi aus ihm machen.«

Matt grinste. »Das ist zwar eine nette Vorstellung, aber so wird es nicht gehen.«