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In vielen bekannten Märchen sind die Hexen böse und hässlich - ein unglückseliges Erbe aus der Zeit der Hexenverfolgungen. Tatsächlich spielen Hexen und weise Frauen in den Märchen und Mythen vieler Völker sehr unterschiedliche und durchaus auch positive Rollen. Die bekannte Märchenforscherin und -erzählerin Sigrid Früh hat in dieser Sammlung Erzählungen zu den drei großen Themenbereichen "Die Vernichtende und die Bedrohende", "Die Helfende und die Heilkundige" und "Mythische Gestalten" aus verschiedenen Ländern Europas zusammengetragen.
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Seitenzahl: 250
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Über dieses Buch
Die Hexen vieler bekannter Märchen sind böse und hässlich. In dieser einseitigen Sicht leben noch Überreste der unseligen Hexenverfolgung (die übrigens ihre schlimmsten Auswüchse nicht im Mittelalter, wie oft zu lesen ist, erfuhr, sondern in der Neuzeit, also erst nach 1500).
Tatsächlich spielen Hexen und weise Frauen in den Märchen und Mythen vieler Völker sehr unterschiedliche, auch sehr positive Rollen. Davon handeln die hier ausgewählten Texte, zu denen die Herausgeberin auch ein zusammenfassendes Nachwort beisteuert.
Über die Herausgeberin
Sigrid Früh (geb.1935, gest.2016) studierte Germanistik und Volkskunde und war eine der bekanntesten Märchenerzählerinnen und Märchenforscherinnen Deutschlands. In zahlreichen Seminaren und Vorträgen brachte sie die Märchen einem breiten Publikum nahe.
Weitere Informationen: www.sigrid-frueh.de.
Herausgegebenund mit einem Nachwort versehenvonSigrid Früh
Überarbeitete und neu zusammengestellte Erfolgsausgabe
Bibliographische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
E-Book-Ausgabe
Krummwisch bei Kiel 2018
© 2018 by Königsfurt-Urania Verlag GmbH
D-24796 Krummwisch
www.koenigsfurt-urania.comwww.maerchen-schaetze.de
Umschlaggestaltung: Jessica Quistorff, Rendsburg, unter Verwendung des folgenden Motivs von Fotolia »Halloween« © lenkusa und einer Illustration aus dem Tacuinum sanitas.
Satz: Satzbüro Noch & Noch, Menden
eISBN 978-3-86826-348-0
Die Vernichtende und die Bedrohende
Die Goldspinnerinnen
Die zwei Kinder mit dem goldenen Stern
Die Granatäpfel
Die Haselhexe
Die schöne Hexentochter
Die sieben Hexen
Die Hexe von Köstlach
Die Quatembernacht
Die Helfende und die Heilkundige
Die Retterin
Goldmariken und Goldfeder
Die Hexe und ihr Ehemann
Der Kater Johann
Die Geschichte von dem halben Hahn
Die drei Spiegel der Zauberin
Elena die Weise
Die weißen Vögel vom Arpsee
Die geraubte Königstochter
Die Spinnerin
Die Entenfrau
Von der schönen Angiola
Glücksvogel und Pechvogel
Mythische Gestalten
Jungfer Lene vom Söndervand
Wassilissa, die Wunderschöne
Der Tontlawald
Beim Holunderbaum
Die Gänsehirtin am Brunnen
Nachwort
Quellenverzeichnis
So wie der Glaube an Magie schon vorchristlichen Ursprungs ist, entstammt auch das Bild der bedrohenden und vernichtenden Zauberin aus dieser Zeit. Nur dieser Aspekt hat sich bis in unsere Tage erhalten.
Bei Hecuba, der zweiten Frau des Königs Priamos, die als große Zauberin galt, treten schon Kindstötung und Tierverwandlung auf, Elemente spätmittelalterlichen Hexenwahns.
Auch Medea und Circe waren vernichtende Hexen. Bezeichnenderweise wird der Negativaspekt der Zauberei den Frauen zugesprochen. So ist z. B. im Märchen Die Goldspinnerinnen die Zauberkunst der Alten vernichtend und unheilvoll, während ein männlicher Zauberer als Retter auftritt.
Im Märchen Die schöne Hexentochter werden alle negativen Eigenschaften der Mutter auf die Tochter übertragen, wie es zur Zeit der Hexenverfolgung üblich war.
Ich will euch eine schöne Geschichte aus dem Erbe der Vorzeit erzählen, welche sich zutrug, als noch die Anger nach alter Weise von der Weisheit-Sprache der Vierfüßer und der Gefiederten widerhallte.
Es lebte einmal vor Zeiten in einem tiefen Walde eine lahme Alte mit drei schönen Töchtern; ihre Hütte lag im Dickicht versteckt. Die Töchter blühten gleich schönen Blumen um der Mutter verdorrten Stumpf. Am schönsten aber war die Jüngste. Doch in dieser Einsamkeit sah sie nur am Tage die Sonne und bei Nacht der Mond und die Augen der Sterne. Die Alte ließ die Mädchen nicht müßig gehen noch säumig sein. Vom Morgen bis zum Abend saßen sie, Tag für Tag, am Spinnrocken und spannen Goldflachs zu Garn. Den armen Mädchen wurde weder am Donnerstag noch am Sonnabend Muße gegönnt. Auch an ihrem Brautschatz durften sie nicht arbeiten. War die Kunkel abgesponnen; so wurde sofort eine neue aufgesetzt, und überdies musste das Garn ganz besonders fein und gleichmäßig sein. Das fertige Garn verwahrte die Alte hinter Schloss und Riegel in einer geheimen Kammer, wohin die Töchter ihren Fuß nicht setzen durften. Von wo der Goldflachs ins Haus gebracht wurde oder zu was für einem Gewebe die Garne gesponnen wurden, das war den Spinnerinnen nicht bekannt geworden. Niemals gab die Mutter auf solche Fragen Antwort.
Zwei- oder dreimal in jedem Sommer machte die Alte eine Reise, man wusste nicht, wohin. Zuweilen blieb sie über eine Woche aus, aber immer kam sie bei Mitternacht zurück, so dass die Töchter niemals erfuhren, was sie mitgebracht. Ehe sie abreiste, teilte sie den Töchtern jedes Mal für so viel Tage Arbeit aus, als sie auszubleiben gedachte.
Nun war wieder die Zeit gekommen, wo die Alte ihre Wanderung unternehmen wollte. Sie teilte auf sechs Tage den Mädchen Gespinst aus und dabei schärfte sie ihnen ein:
»Kinder, lasst die Augen nicht schweifen und haltet die Finger geschickt, damit der Faden in der Spule nicht reißt, sonst würde der Glanz des Goldgarns verschwinden und euch würde es böse ergehen.«
Die Mädchen verlachten diese mit Nachdruck gegebene Ermahnung. Noch ehe die Alte auf ihrer Krücke zehn Schritte weit vom Hause war, fingen sie alle drei zu höhnen an.
»Dieses alberne Verbot, das immer wiederholt wird, hätten wir nicht nötig gehabt«, sagte die jüngste Schwester, »der Goldfaden reißt nicht beim Zupfen, geschweige denn beim Spinnen.« Die andere Schwester setzte hinzu: »Ebenso wenig ist es möglich, dass der Goldglanz sich verliert.«
Nun ereignete sich am dritten Tag nach der Mutter Abreise ein unerwarteter Vorfall. Eines Königs Sohn war beim Verfolgen des Wildes von seinen Gefährten abgekommen. Er hatte sich so weit im Walde verirrt, dass er weder das Gebell der Hunde noch das Blasen der Hörner hörte. Alles Rufen fand nur sein eigenes Echo. Ermüdet und verdrießlich stieg der Prinz endlich vom Pferde, um sich im Schatten auszuruhen, während das Pferd sein Futter suchte. Als der Prinz aus dem Schlaf erwachte, stand die Sonne schon niedrig. Von neuem suchte er in die Kreuz und in die Quer nach dem Wege. Endlich entdeckte er einen kleinen Fußsteig, der ihn zur Hütte der lahmen Alten brachte. Wohl erschraken die Töchter, als sie plötzlich den fremden Mann sahen, desgleichen ihr Auge nie zuvor erblickt hatte.
Doch schnell freundeten sie sich mit dem Fremden an, so dass sie über dem Erzählen gar nicht zur Ruhe gehen wollten. Als endlich die älteren Schwestern sich schlafen gelegt hatten, saß die Jüngste noch mit dem Gast auf der Türschwelle, und es kam ihnen diese Nacht kein Schlaf in die Augen.
Die Jäger des Prinzen hatten lange nach ihm Ausschau gehalten. Unermüdlich durchsuchten sie den Wald nach allen Seiten, bis das Dunkel der Nacht dem Suchen ein Ende setzte. Dann wurden zwei von ihnen in die Stadt zurückgeschickt, um die traurige Botschaft zu überbringen, während die übrigen unter einer alten Fichte ihr Nachtlager aufschlugen, um am andern Morgen die Suche fortzusetzen.
Der König hatte gleich Befehl gegeben, am anderen Morgen ein Regiment zu Fuß und eins zu Pferde ausrücken zu lassen, um seinen verschollenen Sohn zu suchen. Drei Tage war die Suche schon im Gange, da entdeckte man endlich in der Frühe Fußspuren, die man verfolgte. So stieß man auf den Fußsteig, der zu jener Hütte führte.
Dem Königssohn war in Gesellschaft der Mädchen die Zeit nicht lang geworden, noch weniger hatte er Sehnsucht nach Hause gehabt. Als er sich verabschiedete, nahm er die Jüngste heimlich beiseite und gelobte ihr, dass er in kurzer Zeit wiederkommen und sie als seine Braut mit sich nehmen wolle.
Wie groß war aber die Bestürzung der jüngsten Tochter, als sie sich an den Rocken setzte und sah, dass der Faden gerissen war. Zwar wurden die Enden des Fadens im Kreuzknoten wieder zusammengeknüpft und das Rad rascher in Gang gebracht, damit die verlorene Zeit wieder eingeholt würde. Doch wie erschrak das Mädchen bis ins Herz! Das Goldgarn hatte seinen Glanz verloren! Da half kein Scheuern, kein Seufzen und keine Tränen, die Sache war nicht wieder gutzumachen.
In der Nacht war die Alte nach Hause gekommen. Als sie am Morgen in die Stube trat, erkannte sie augenblicklich, dass hier etwas Unrechtes vorgegangen war. Sie entbrannte in Zorn. Sie ließ die Töchter eine nach der andern vor sich kommen und verlangte Rechenschaft. Mit Leugnen und Ausreden kamen die Mädchen nicht weit, und bald brachte die Alte heraus, was geschehen war. Nun fing sie an so gräulich zu fluchen, als wollte sie Himmel und Erde mit ihren Verwünschungen verfinstern. Zuletzt drohte sie, dem Jüngling den Hals zu brechen und sein Fleisch den wilden Tieren vorzuwerfen, wenn er es wagen würde, noch einmal zu kommen. Die jüngste Tochter wurde rot wie ein gesottener Krebs. Sie fand Tag und Nacht keine Ruhe. Es lag ihr schwer auf der Seele, dass der Jüngling, wenn er zurückkäme, seinen Tod finden könnte.
Früh am Morgen, als die Mutter und die Schwestern noch im Schlummer lagen, verließ sie heimlich das Haus, um in der Taueskühle aufzuatmen. Zum Glück hatte sie als Kind von der Alten die Vogelsprache gelernt und das kam ihr jetzt zugute. In der Nähe saß, auf den Wipfeln einer Fichte, ein Rabe. Das Mädchen rief:
»Lieber Göttervogel, Klügster des Vogelgeschlechts, willst du mir zu Hilfe kommen?«
»Was für Hilfe begehrst du?« fragte der Rabe.
Das Mädchen erwiderte: »Flieg aus dem Walde heraus übers Land, bis du in eine prächtige Stadt mit einem Königssitz kommst. Suche dort den Königssohn und sage ihm, was für ein Unglück mir widerfahren ist.«
Darauf erzählte sie dem Raben die ganze Geschichte, auch von der Drohung der Mutter. Und sie sprach die Bitte aus, dass der Jüngling nicht zurückkommen möchte. Der Rabe versprach, den Auftrag auszurichten, wenn er jemand fände, der seiner Sprache kundig wäre, und flog sogleich davon.
Die Alte ließ die jüngste Tochter nicht mehr am Spinnrocken Platz nehmen, sondern hielt sie an, das gesponnene Garn aufzuwickeln, und das ewige Fluchen und Zanken der Mutter ließ ihr von morgens bis abends keine Ruhe.
Gegen Abend rief der Rabe vom Fichtenwipfel her »Krah, krah!« und das gequälte Mädchen eilte hinaus, um den Bescheid zu hören. Der Rabe hatte glücklicherweise in des Königs Garten eines Windzauberers Sohn gefunden, der die Vogelsprache verstand. Ihm erzählte der schwarze Vogel die anvertraute Botschaft und bat ihn, dem Königssohn alles mitzuteilen.
Als der Gärtnerbursche dem Königssohn alles erzählt hatte, wurde diesem das Herz schwer, doch beriet er sich heimlich mit seinen Freunden über die Befreiung der Jungfrau.
»Sage dem Raben«, so unterwies er dann des Windzauberers Sohn, »dass er eilig zurückfliege und der Jungfrau sage: Sei wach in der neunten Nacht, dann wird ein Retter kommen.«
Zum Lohn für den Auftrag erhielt der Rabe ein Stück Fleisch, um seine Flügel zu kräftigen, und dann wurde er wieder zurückgeschickt.
Die Jungfrau dankte dem schwarzen Vogel für seine Hilfe, verbarg aber das Gehörte in ihrem Herzen, damit niemand davon erführe.
In der neunten Nacht, als die Alte und die Schwestern sich zur Ruhe gelegt hatten, schlich die jüngste Schwester aus dem Hause und setzte sich unter einen Baum, um des Königssohns zu harren. Hoffnung und Furcht erfüllten zugleich ihr Herz. Schon krähte der Hahn zum zweiten Mal, aber vom Walde her war weder ein Geräusch von Tritten, noch ein Rufen zu hören.
Zwischen dem zweiten und dritten Hahnenschrei drang von weitem leises Pferdegetrappel an ihr Ohr. Sie ließ sich durch dieses Geräusch leiten und ging den Kommenden entgegen, damit die im Hause Schlafenden nicht geweckt würden. Bald erblickte sie die Kriegerschar, an deren Spitze der Königssohn als Führer ritt, denn er hatte, als er von hier fortgegangen war, an den Bäumen Zeichen gemacht, durch die er den rechten Weg erkannte.
Als er die Jungfrau sah, sprang er vom Pferd, half ihr in den Sattel und ritt mit ihr heimwärts. Als sie aus dem Walde kamen, stand die Sonne schon ziemlich hoch.
Zum Glück hatte die Alte am Morgen früh der Tochter Flucht nicht gleich bemerkt. Erst als sie die Garnwinde nicht abgewickelt fand, fragte sie, wohin die Jüngste gegangen sei.
Darauf wusste niemand Antwort zu geben. Aus mancherlei Zeichen ersah sie, dass die Tochter entflohen war. Sofort fasste sie den bösen Vorsatz, den Flüchtigen eine Strafe nachzusenden. Sie holte vom Boden herunter eine Handvoll aus neunerlei Arten gemischter Hexenkräuter, schüttete Salz, das besprochen war, dazu und band alles in ein Läppchen, dass es ein Quast wurde. Dann hauchte sie Flüche und Verwünschungen darauf und ließ nun das Hexenknäuel mit dem Winde davonziehen, während sie sang:
Wirbelwind! Verleihe Flügel!
Windesmutter! Deinen Fittig!
Treibet dieses Knäuel vorwärts!
Dass es windes schnell dahinsaust!
Dass es todverbreitend hinfährt!
Seuchenbringend weiterfliege!
Um die Mittagszeit gelangte der Königssohn mit der Kriegerschar an das Ufer eines breiten Flusses, über welchen eine schmale Brücke geschlagen war, so dass die Männer nur einzeln herüberkonnten. Der Königssohn ritt eben mitten auf der Brücke, als mit dem Winde das Hexenknäuel daher schoss und wie ein Blitz auf das Pferd traf. Das Pferd schnaubte vor Schreck, stellte sich plötzlich hoch auf die Hinterbeine, und ehe noch jemand zu Hilfe kommen konnte, glitt die Jungfrau vom Sattel herab jählings in den Fluss. Der Königssohn wollte ihr nachspringen, aber die Krieger hinderten ihn daran und hielten ihn fest. Und menschliche Hilfe konnte dem Unglück, das einmal geschehen war, doch nicht mehr abhelfen.
Schrecken und tiefe Betrübnis hatten den Königssohn ganz betäubt. Die Krieger führten ihn gegen seinen Willen nach Hause zurück, wo er wochenlang über das Unglück trauerte und weder Speise noch Trank zu sich nahm. Der König ließ aus allen Orten von nah und fern Zauberer zusammenrufen, aber keiner konnte die Krankheit erklären, noch wusste einer ein Mittel dagegen anzugeben.
Da sagte eines Tages des Windzauberers Sohn:
»Sendet nur nach Finnland, dass der uralte Zauberer komme, der versteht mehr als die Zauberer Eures Landes.«
Alsbald sandte der König eine Botschaft an den alten Zauberer Finnlands, und dieser traf schon nach sieben Tagen auf Windesflügeln ein. Er sprach zum König:
»Oh Herr, ein Hexenknäuel hat des Jünglings Liebste hingerafft und darüber grämt er sich. Schicket ihn oft in den Wind, damit der Wind die Sorgen in den Wald treibt.«
So kam es auch wirklich. Der Königssohn fing an, sich zu erholen, Nahrung zu sich zu nehmen und nachts zu schlafen. Zuletzt gestand er seinen Eltern seinen Kummer. Der Vater wünschte nun, dass der Sohn wieder auf die Freite gehen und ein junges Weib nach seinem Sinn heimführen möchte, aber der Sohn wollte nichts davon wissen.
Schon über ein Jahr war dem Jüngling in Trauer verstrichen, als er eines Tages an die Brücke kam, wo seine Liebste ihr Ende gefunden hatte. Als er sich das Unglück ins Gedächtnis zurückrief, weinte er bitterlich. Mit einem Mal hörte er einen sehr schönen Gesang, obwohl nirgends ein menschliches Wesen zu sehen war. Die Stimme sang:
Durch der Mutter Fluch beschworen
nahm das Wasser die Unsel’ge
barg das Wellengrab die Schöne
deckte Athis Flut das Liebchen.
Der Königssohn stieg vom Pferde und spähte nach allen Seiten, ob nicht jemand unter der Brücke versteckt sei. Aber soweit sein Auge reichte, war nirgends ein Sänger zu sehen. Auf der Wasserfläche schaukelte zwischen breiten Blättern eine Seerose. Das war der einzige Gegenstand, den er erblickte. Aber eine Blume konnte doch nicht singen. Dahinter musste ein Geheimnis stecken. Er band sein Pferd am Ufer an einen Baumstumpf, setzte sich auf die Brücke und lauschte. Eine Zeitlang blieb alles still, dann sang die Stimme wieder:
Durch der Mutter Fluch beschworen
nahm das Wasser die Unsel’ge
barg das Wellengrab die Schöne
deckte Athis Flut das Liebchen.
Da dachte der Königssohn: »Wenn ich ungesäumt zur Waldhütte reite, wer weiß, ob mir nicht die Goldspinnerinnen dieses wunderbare Rätsel deuten können«. So stieg er zu Pferd und schlug den Weg zum Walde ein. An den früheren Zeichen hoffte er, sich leicht zurechtzufinden. Allein, der Wald war gewachsen, und er hatte über einen Tag lang zu suchen, ehe er auf den Fußsteig gelangte. In der Nähe der Hütte hielt er an, um zu warten, ob eine der Jungfrauen herauskommen würde. Frühmorgens kam die älteste Schwester zur Quelle, um sich das Gesicht zu waschen. Der Jüngling trat näher, erzählte das Unglück, welches sich ein Jahr zuvor auf der Brücke zugetragen und was für einen Gesang er vor einigen Tagen dort gehört habe. Glücklicherweise war die Alte gerade nicht daheim. Deshalb lud die Jungfrau den Königssohn ins Haus. Als die Mädchen die ausführliche Erzählung angehört hatten, wussten sie, dass das Unglück des vorigen Jahres durch ein Hexenknäuel der Mutter entstanden war und dass die Schwester nicht tot sei, sondern in Zauberbanden liege.
Die älteste Tochter fragte: »Ist Euren Blicken auf dem Wasserspiegel nichts begegnet, was einen Gesang hätte können ertönen lassen?«
»Nichts«, erwiderte der Königssohn, »soweit mein Auge reichte, war auf dem Wasserspiegel nichts weiter zu sehen als eine Seerose zwischen Blättern.«
Die Jungfrauen ahnten sogleich, dass die Seerose nichts anderes sein könne als ihre in den Wellen versunkene und durch Hexenkunst in eine Blume verwandelte Schwester. Sie wussten, wie die alte Mutter das fluchbehaftete Hexenknäuel fliegen ließ, welches die Schwester, wenn es sie nicht tötete, in jeglicher Weise verwandeln konnte. Von dieser Vermutung sagten sie indes dem Jüngling nichts, denn solange sie nicht Rat wussten zu ihrer Schwester Befreiung, wollten sie keine Hoffnung erwecken. Da die Rückkehr der Alten erst in einigen Tagen erwartet wurde, hatten sie Zeit, sich zu beraten.
Die älteste Schwester holte nun am Abend eine Handvoll gemischter Zauberkräuter vom Boden herunter, zerrieb sie, machte daraus mit Mehl einen Teig, buk einen Kuchen und gab ihn dem Jüngling zu essen, ehe er sich am Abend zur Ruhe legte. Da hatte der Königssohn in der Nacht einen wunderbaren Traum. Es war ihm, als ob er im Walde unter den Vögeln lebte und sie in ihrer Sprache verstünde. Als er am Morgen seinen Traum den Jungfrauen erzählte, sagte die älteste Schwester:
»Zu guter Stunde habt Ihr Euch zu uns aufgemacht, zu guter Stunde habt Ihr den Traum gehabt. Er wird Euch auf Eurem Heimwege zur Wirklichkeit werden. Mein Kuchen von gestern war mit Zauberkräutern gefüllt, welche Euch in den Stand setzen, alles zu verstehen, was die Vögel untereinander reden. In diesen Wesen im Federkleid steckt viel verborgene Weisheit, die dem Menschen unbekannt ist. Deshalb gebt gut acht, was die Vögel verkünden. Wenn dann Eure Leidenszeit vorüber ist, dann denkt auch an uns arme Jungfrauen, die wir hier in einem Kerker am Rocken sitzen.«
Der Königssohn dankte den Mädchen und versprach, sie später aus ihrer Knechtschaft zu befreien, sei es für Lösegeld oder mit Gewalt, nahm Abschied und ritt eilig zurück. Die Mädchen freuten sich, als sie sahen, dass ihnen der Faden nicht gerissen und der Goldglanz nicht verblichen sei. Die Alte konnte ihnen, wenn sie heimkam, nichts vorwerfen.
Der Königssohn ritt indessen durch den Wald zurück, und er verstand die Sprache der Vögel. Da sah er plötzlich auf einem hohen Föhrenwipfel eine Elster und eine Drossel, deren Unterhaltung auf ihn gemünzt war.
»Die Dummheit der Menschen ist groß«, sagte die Drossel, »sie wissen auch die geringfügigsten Dinge nicht recht anzufassen. Dort neben der Brücke lebt in Gestalt einer Seerose des alten, lahmen Weibes Pflegekind schon ein ganzes Jahr, klagt singend den Vorübergehenden ihre Not, aber niemand kommt, sie zu erlösen. Vor einigen Tagen erst ritt ihr ehemaliger Bräutigam über die Brücke und hörte den sehnsüchtigen Gesang der Jungfrau, doch er war auch nicht klüger als die andern.«
Die Elster erwiderte: »Und doch muss das Mädchen um seinetwillen von der Alten die Strafe erdulden. Wenn ihm keine größere Weisheit zuteil wird als die, welche er aus dem Munde der Menschen vernimmt, bleibt das Mädchen ewig eine Blume.«
»Des Mädchens Erlösung würde eine Kleinigkeit sein«, sagte die Drossel, »wenn die Sache dem alten Zauberer von Finnland dargelegt würde. Er könnte die Jungfrau leicht aus ihrem nassen Kerker und ihrem Blumenzwang befreien.«
Dieses Gespräch machte den Jüngling nachdenklich. Indem er weiterritt, überlegte er, wo er wohl einen Boten hernähme, den er nach Finnland schicken könnte. Da hörte er über seinem Haupte, wie eine Schwalbe zur andern sagte:
»Komm, lass uns nach Finnland ziehen, dort ist besser nisten als hier.«
»Halt ein, Freunde!« rief der Königssohn in der Vogelsprache. »Bringt dem alten Zauberer in Finnland tausend Grüße von mir und bittet ihn um Bescheid, wie es wohl möglich wäre, eine in eine Seerose verwandelte Jungfrau wieder zu einem Menschenkinde zu machen.«
Die Schwalben versprachen, den Auftrag auszurichten, und flogen davon. Als der Jüngling an das Ufer des Flusses kam, blieb er auf der Brücke stehen, um zu horchen, ob nicht der Gesang ertöne, aber ringsum herrschte Schweigen, und es war nichts zu hören als das Rauschen der Wellen und das Sausen des Windes. Unmutig setzte er sich wieder zu Pferde und ritt heim, sagte aber niemandem ein Wort von dieser Wanderung und ihrem Abenteuer.
Sieben Tage später saß er im Garten und dachte, die Schwalben müssten seine Botschaft wohl vergessen haben, als ein großer Adler hoch in den Lüften über seinem Haupte kreiste. Allmählich flog der Vogel immer tiefer herunter, bis er sich endlich auf dem Ast einer Linde in der Nähe des Königssohns niederließ.
»Der alte Zauberer in Finnland«, rief der Adler, »sendet Euch viele Grüße und bittet, es ihm nicht zu verübeln, dass er nicht früher Antwort gab, doch es war gerade niemand zu finden, der hierher wollte. Um die Jungfrau aus ihrer Verzauberung zu erlösen, ist nur dies nötig: Geht an das Ufer des Flusses, werft Eure Kleider ab und reibt Euch den Körper über und über mit Schlamm ein, so dass kein weißer Fleck bleibt. Dann nehmt die Nasenspitze zwischen die Finger und ruft: Aus dem Mann ein Krebs! Augenblicklich werdet Ihr zum Krebs werden, dann taucht in die Tiefe des Flusses. Ihr braucht Euch nicht zu fürchten. Drängt Euch unter die Wurzeln der Seerose und löset sie von Schlamm und Schilf, so dass sie nirgends mehr festsitzen. Hängt Euch dann mit Euren Scheren an ein Zweiglein der Wurzel, und das Wasser wird Euch samt der Wurzel auf die Oberfläche heben. Dann treibt mit dem Strom so lange fort, bis Euch links am Ufer eine Eberesche mit beblätterten Zweigen zu Gesicht kommt. Nicht weit von der Eberesche steht ein Stein von der Höhe einer kleinen Badstube. Beim Steine müsst Ihr die Worte ausrufen: Aus der Seerose die Jungfrau, aus dem Krebs der Mann! In demselben Augenblick wird die Verwandlung geschehen.«
Als der Adler geendigt hatte, hob er die Fittiche und flog davon. Der Jüngling sah ihm nach und wusste nicht, was er davon halten sollte.
Unter Zweifeln verstrichen sieben Tage. Er hatte weder Mut noch Vertrauen genug, die Befreiung in dieser Weise zu versuchen. Da hörte er eines Tages aus dem Munde einer Krähe:
»Was zögerst du, der Weisung des Alten nachzukommen? Der alte Zauberer hat noch nie falschen Bescheid geschickt, und auch die Vogelsprache hat noch nie getrogen. Eile an das Ufer des Flusses und erlöse die Jungfrau.«
Die Rede der Krähe machte dem Jüngling Mut. Er dachte: ›Größeres Unglück kann mir nicht widerfahren als der Tod, und der Tod ist leichter als diese große Trauer.‹ Er setzte sich zu Pferde und ritt den bekannten Weg zum Ufer des Flusses. Als er an die Brücke kam, hörte er den Gesang.
Durch der Mutter Fluch beschworen,
muss ich hier im Schlummer liegen,
muss ich Schöne hier verwelken,
in der Wellen Schoß hinsiechen.
Feucht und kalt das tiefe Bette
decket jetzt die zarte Jungefrau.
Der Königssohn legte seinem Pferde die Fußfessel an, damit es sich nicht zu weit von der Brücke entfernen könnte, warf die Kleider ab, rieb den Körper über und über mit Schlamm ein, so dass nirgends ein weißer Fleck blieb, fasste sich dann an die Nasenspitze und sprang mit dem Ruf ins Wasser:
»Aus dem Mann ein Krebs!«
Einen Augenblick zischte das Wasser auf, dann war alles still wie zuvor.
Der in einen Krebs verwandelte Mann begann die Wurzeln der Seerose aus dem Flussbette zu lösen, doch er brauchte viel Zeit dazu, denn die Wurzeln saßen in Schlamm und Schilf fest, so dass er sieben Tage brauchte, bis er die schwere Arbeit beendigt hatte. Danach hakte er seine Scheren in ein Zweiglein der Wurzel ein, und das Wasser hob ihn samt der Blume auf die Oberfläche des Flusses. Die schaukelnden Wellen trieben Krebs und Seerose nur langsam vorwärts, und obwohl Bäume und Sträucher genug am Ufer sichtbar wurden, so kam doch noch immer nicht die Eberesche mit dem großen Stein zum Vorschein. Endlich sah er links am Ufer den Baum mit seinem Laube und den roten Beerenbüscheln, und daneben stand auch der Stein, der die Höhe einer kleinen Badstube hatte. Jetzt stieß der Krebs die Worte aus:
»Aus der Seerose die Jungfrau, aus dem Krebse der Mann!«
Augenblicklich schwammen auf dem Wasser zwei Menschen, ein Mann und eine Frau. Das Wasser trieb sie ans Ufer, beide waren nackt, wie Gott sie geschaffen.
Die Jungfrau bat: »Lieber Jüngling, ich habe keine Kleider, darum mag ich nicht aus dem Wasser steigen.«
Doch der Jüngling sprach: »Tretet ans Ufer unter die Eberesche, ich mache so lange die Augen zu, bis Ihr unter dem Baum geborgen seid, dann eile ich zur Brücke, wo ich mein Pferd und meine Kleider ließ, als ich in den Fluss sprang.«
Die Jungfrau verbarg sich unter der Eberesche, und der Jüngling eilte zur Brücke, wo er Kleider und Pferd gelassen hatte. Aber er fand dort weder das eine noch das andere. Dass sein Krebszustand so viele Tage gedauert hatte, wusste er nicht, vielmehr glaubte er, nur einige Stunden auf dem Grunde des Wassers gewesen zu sein. Siehe, da kam ihm am Ufer eine prächtige, mit sieben Schimmeln bespannte Kutsche entgegen. In der Kutsche fand er alles Nötige sowohl für sich wie für die aus dem Wasser erlöste Jungfrau. Sogar ein Diener und eine Zofe waren mit der Kutsche angekommen. Den Diener behielt der Königssohn für sich, die Zofe schickte er mit der Kutsche und den Kleidern dahin, wo seine Liebste unter der Eberesche wartete. Es verging über eine Stunde, da kam die hochzeitlich geschmückte Jungfrau in der Kutsche an die Stelle, wo der Königssohn ihrer wartete. Er war gleichfalls prächtig als Bräutigam gekleidet und setzte sich zu ihr in die Kutsche. Sie fuhren geradewegs zur Stadt und vor die Kirchentür. Der König und die Königin saßen in Trauerkleidern in der Kirche, denn sie trauerten um ihren Sohn, den man im Flusse ertrunken glaubte, da man Pferd und Kleider am Ufer gefunden hatte. Groß war der Eltern Freude, als der für tot beweinte Sohn lebend an der Seite einer schönen Jungfrau vor sie trat, beide in Prunkgewändern. Der König führte sie selbst zum Altar, und sie wurden getraut. Dann wurde ein Hochzeitsfest veranstaltet, das in Saus und Braus sieben Wochen lang dauerte.
Nun waren sie dreiviertel Jahre verheiratet, und wieder war der Frühling eingekehrt. Eines Tages ging der Königssohn mit seiner jungen Frau im Garten spazieren. Da hörten sie, wie eine Elster vom Wipfel eines Baumes herabrief:
»Oh, du Undankbarer, der in den Tagen des Glücks seine hilfreichen Freunde vergessen hat. Sollen die beiden armen Jungfrauen ihr Leben lang Goldgarn spinnen? Wisse, die lahme Alte ist nicht die Mutter der Mädchen, sondern eine Zauberhexe, welche die Jungfrauen als Kinder aus fernen Landen gestohlen hat. Der Alten Sünden sind groß, sie verdient keine Barmherzigkeit. Gekochter Schierling wäre für sie das beste Gericht, sonst würde sie deine gerettete Frau abermals mit einem Hexenknäuel verfolgen.«
Jetzt fiel dem Königssohn alles wieder ein und er erzählte seiner Frau, wie er zur Waldhütte geritten sei, die Schwestern um Rat fragte, dort die Vogelsprache gelernt und den Jungfrauen versprochen habe, sie aus ihrer Gefangenschaft zu erlösen. Seine Frau bat unter Tränen, den Schwestern zu Hilfe zu eilen. Als sie am andern Morgen erwachte, sprach sie:
»Ich hatte einen bedeutungsvollen Traum. Die alte Mutter ist von zu Hause fortgegangen und hat die Töchter allein gelassen. Jetzt wäre gewiss die rechte Zeit, ihnen zu Hilfe zu kommen.«
Der Königssohn ließ sofort eine Kriegerschar rüsten und zog mit ihnen zur Waldhütte. Am anderen Tag langten sie dort an. Wie der Traum geweissagt hatte, waren die Mädchen allein zu Hause und kamen ihren Errettern mit Freuden entgegen. Einem Kriegsmanne wurde Befehl gegeben, Schierlingswurzeln zu sammeln und daraus für die Alte ein Gericht zu kochen, so dass ihr, wenn sie nach Hause käme und sich daran satt äße, die Lust am Essen für immer verginge. Sie blieben zur Nacht in der Waldhütte und machten sich am anderen Morgen in der Frühe mit den Mädchen auf den Weg, so dass sie abends die Stadt erreichten. Der Schwestern Freude war groß, als sie sich hier nach so langer Zeit wieder vereinigt fanden.
Die Alte war in derselben Nacht nach Haus gekommen. Sie verzehrte mit großer Gier die Speise, welche sie auf dem Tische fand, und kroch dann ins Bett, um zu ruhen. Sie wachte aber nicht wieder auf. Der Schierling hatte dem Leben des schlimmen Weibes ein Ende gemacht.
Als der Königssohn sieben Tage später einen zuverlässigen Krieger hinschickte, fand man die Alte tot. In der geheimen Kammer wurden fünfzig Fuder Goldgarn aufgehäuft gefunden, welche unter die Schwestern verteilt wurden.
Als der Schatz weggeführt war, ließ der Hauptmann den Feuerhahn aufs Dach setzen. Schon streckte der Hahn seinen roten Kamm zum Rauchloch heraus, als eine große Katze mit glühenden Augen vom Dache her an der Wand herunterkletterte. Die Kriegsleute jagten der Katze nach und wurden ihrer bald habhaft. Vom Baumwipfel herab rief da ein Rabe: »Heftet der Katze eine Falle an den Schwanz, dann wird alles an den Tag kommen.«
Die Männer folgten dem Rat des Raben.
»Peinigt mich nicht, ihr Männer«, bat nun die Katze, »ich bin ein Mensch wie ihr, wenn ich auch jetzt durch Hexenzauber in Katzengestalt gebannt bin. Es war der Lohn für meine Schlechtigkeit, dass ich in eine Katze verwandelt wurde. Ich war weit von hier in einem reichen Königsschlosse Haushälterin, und die lahme Alte war der Königin erste Kammerjungfer. Von Habgier getrieben machten wir miteinander den heimlichen Anschlag, des Königs drei Töchter und einen großen Schatz zu stehlen und dann zu entfliehen. Nachdem wir allmählich alle goldenen Geräte beiseite geschafft hatten, welche die Alte in goldenen Flachs verwandelte, nahmen wir die Töchter. Die Älteste war drei Jahre und die Jüngste sechs Monate alt. Die Alte fürchtete dann, dass ich bereuen und anderen Sinnes werden möchte, und verwandelte mich deshalb in eine Katze. Zwar wurde mir in ihrer Todesstunde die Zunge gelöst, aber meine frühere Gestalt habe ich nicht wieder erhalten.«
Als die Katze ausgesprochen hatte, sprach der Hauptmann: