Märchensammlung 3: In Einfacher Sprache - Gebrüder Grimm - E-Book

Märchensammlung 3: In Einfacher Sprache E-Book

Gebrüder Grimm

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Beschreibung

Dieses Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. Bei der Übersetzung in einfache Sprache folgen wir weitgehend der Norm DIN 8581-1. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die eine eingeschränkte Lesefähigkeit haben (LRS), Deutsch als Zweitsprache lernen, mit komplexen Texten Schwierigkeiten haben oder einfach ein Buch in kompakter, lesefreundlicher Form genießen wollen. Diese kleine Märchensammlung beinhaltet die folgenden Märchen der Gebrüder Grimm: Aschenputtel - Brüderchen und Schwesterchen - Daumesdick - Die Gänsemagd - Der Eisenhans - Vom Fischer und seiner Frau - Hänsel und Gretel - Die drei Handwerksburschen - Der treue Johannes - Vom klugen Schneiderlein - Der Meisterdieb.

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Gebrüder Grimm

Märchensammlung 3: In Einfacher Sprache

Dieses Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die eine eingeschränkte Lesefähigkeit haben (LRS), Deutsch als Zweitsprache lernen, mit komplexen Texten Schwierigkeiten haben oder einfach ein Buch in kompakter, lesefreundlicher Form genießen wollen.

Inhaltsverzeichnis

Aschenputtel

Brüderchen und Schwesterchen

Daumesdick

Die Gänsemagd

Der Eisenhans

Vom Fischer und seiner Frau

Hänsel und Gretel

Die drei Handwerksburschen

Der treue Johannes

Vom klugen Schneiderlein

Der Meisterdieb

Impressum

Aschenputtel

Ein reicher Mann hat eine kranke Frau. Sie fühlt, dass sie bald sterben wird und ruft ihre Tochter zu sich. Sie sagt: "Liebes Kind, sei immer brav und gut, dann wird Gott dir helfen. Ich werde im Himmel auf dich aufpassen." Dann schließt sie ihre Augen und stirbt.

Die Tochter besucht jeden Tag das Grab ihrer Mutter und weint. Sie bleibt brav und gut. Als es Winter wird, bedeckt Schnee das Grab. Im Frühling lässt die Sonne den Schnee wieder schmelzen. Der Vater heiratet erneut. Die neue Frau bringt zwei Töchter mit. Die Töchter sind außen schön, aber innen böse.

Die Stieftochter erlebt jetzt eine sehr schwere Zeit. Die Stiefschwestern sagen: "Die soll nicht bei uns im Zimmer sitzen! Wer essen will, muss arbeiten. Raus mit ihr in die Küche!" Sie nehmen ihr die schönen Kleider weg und geben ihr Holzschuhe. Sie machen sich über sie lustig und nennen sie Aschenputtel, weil sie neben dem Feuer schläft. Sie muss hart arbeiten und die Schwestern quälen sie jeden Tag.

Der Vater will eines Tages auf den Markt fahren. Er fragt seine beiden Stieftöchter, was sie sich wünschen. Die eine wünscht sich schöne Kleider, die andere Perlen und Edelsteine. Aschenputtel bittet ihren Vater um den ersten Ast, der seinen Hut auf dem Heimweg streift. Der Vater kauft die Kleider und Schmuckstücke für seine Stieftöchter und bricht auf dem Rückweg einen Haselzweig ab, der seinen Hut streift. Zuhause gibt er seinen Töchtern ihre Geschenke und Aschenputtel den Haselzweig. Aschenputtel pflanzt die Haseln am Grab ihrer Mutter, wo sie zu einem schönen Baum wachsen. Sie besucht den Baum täglich. Sie betet und ein weißes Vöglein erfüllt ihre Wünsche.

Der König veranstaltet ein dreitägiges Fest, zu dem alle jungen Frauen eingeladen sind. Sein Sohn soll an diesem Fest eine Braut finden. Die Stiefschwestern bereiten sich vor und befehlen Aschenputtel, ihnen zu helfen. Aschenputtel darf nicht mitgehen, weil sie schmutzig ist und keine passenden Kleider hat. Aschenputtel bettelt bei der Stiefmutter. Sie will unbedingt mitgehen. Die Stiefmutter stellt schließlich eine Bedingung: Aschenputtel soll Linsen aussortieren, die sie in die Asche geworfen hat.

Aschenputtel bittet die Vögel um Hilfe, die Linsen zu sortieren. Sie sagt ihnen:

"Die guten ins Töpfchen,

die schlechten ins Kröpfchen."

Viele Tauben kommen zum Küchenfenster herein. Bald darauf schwirren alle Vögel des Himmels herum und setzen sich um die Asche. Bald picken alle Vögel und sammeln die guten Körner in einer Schüssel. Innerhalb einer Stunde sind sie fertig und fliegen wieder weg. Das Mädchen bringt die volle Schüssel zu seiner Stiefmutter. Sie hofft, nun zur Hochzeit gehen zu dürfen. Aber die Stiefmutter sagt: "Nein, Aschenputtel, du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen." Als Aschenputtel weint, stellt die Stiefmutter eine weitere Bedingung. Sie sagt: "Wenn du zwei Schüsseln voll Linsen in einer Stunde aus der Asche lesen kannst, darfst du mitkommen." Sie denkt, dass Aschenputtel das niemals schaffen wird.

Nachdem die Stiefmutter die Linsen in die Asche geworfen hat, geht das Mädchen in den Garten und ruft: "Ihr zahmen Tauben und alle Vögel des Himmels, kommt und helft mir:

"Die guten ins Töpfchen,

die schlechten ins Kröpfchen."

Viele Tauben kommen zum Küchenfenster herein. Bald darauf kommen viele kleine Vögel und setzen sich um die Asche. Dann picken alle Vögel und sammeln die guten Körner in die Schüsseln. Noch vor Ablauf einer halben Stunde sind sie fertig und fliegen weg. Das Mädchen bringt die Schüsseln zur Stiefmutter, freut sich und denkt, dass es nun zur Hochzeit gehen darf. Aber die Stiefmutter sagt: "Das bringt dir nichts. Du kommst nicht mit, denn du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen. Wir wollen uns nicht für dich schämen." Dann dreht sie sich um und geht mit ihren Töchtern weg.

Als niemand mehr zu Hause ist, geht Aschenputtel zum Grab seiner Mutter unter den Haselbaum und ruft:

"Bäumchen, rüttle dich und schüttle dich,

wirf Gold und Silber über mich."

Ein Vogel wirft Aschenputtel ein goldenes und silbernes Kleid sowie Pantoffeln herunter. Aschenputtel zieht das Kleid schnell an und geht zur Hochzeit. Seine Stiefschwestern und die Stiefmutter erkennen sie nicht. Sie denken, dass sie eine fremde Prinzessin ist. Sie glauben, dass Aschenputtel zu Hause im Schmutz sitzt. Der Prinz geht zu Aschenputtel, nimmt sie an der Hand und tanzt nur mit ihr. Er hält ihre Hand fest und sagt zu anderen, die Aschenputtel zum Tanz auffordern: "Das ist meine Tänzerin."

Sie tanzen bis zum Abend. Dann will Aschenputtel nach Hause gehen. Der Prinz besteht darauf, sie zu begleiten. Er will wissen, woher das schöne Mädchen kommt. Aschenputtel entkommt ihm jedoch und springt in das Taubenhaus. Der Prinz wartet, bis Aschenputtels Vater kommt und erzählt ihm, dass das fremde Mädchen ins Taubenhaus gesprungen ist. Der Vater vermutet, dass es Aschenputtel ist und lässt sich Axt und Hacke bringen. Damit bricht er das Taubenhaus auf. Er findet aber niemanden darin. Zuhause liegt Aschenputtel in seinen schmutzigen Kleidern in der Asche, während ein schwaches Öllämpchen brennt. Aschenputtel ist nämlich schnell vom Taubenhaus zum Haselbaum gesprungen, hat die schönen Kleider ausgezogen, auf das Grab gelegt und das Kleid dem Vogel überlassen. Dann hat sie sich wieder in ihren grauen Kittel gehüllt und sich in die Küche zur Asche gesetzt.

Am nächsten Tag, als das Fest wieder beginnt und ihre Familie erneut weg ist, geht Aschenputtel zu dem Haselbaum und sagt:

"Bäumchen, rüttle dich und schüttle dich,

wirf Gold und Silber über mich."

Daraufhin wirft der Vogel ein noch prächtigeres Kleid herunter als am Tag zuvor. Mit diesem Kleid auf der Hochzeit erregt Aschenputtel großes Aufsehen. Alle staunen über ihrer Schönheit. Der Prinz, der auf Aschenputtel gewartet hat, nimmt sie sofort an der Hand und tanzt nur mit ihr. Wenn andere sie zum Tanz auffordern, sagt er: "Das ist meine Tänzerin." Am Abend versucht Aschenputtel zu gehen und der Prinz folgt ihr, um zu sehen, wohin sie geht. Aber Aschenputtel entkommt ihm, springt in den Garten und klettert geschickt wie ein Eichhörnchen auf einen großen Baum. Der Prinz weiß nicht, wo sie ist. Er wartet, bis der Vater kommt und sagt ihm, dass das fremde Mädchen vielleicht auf den Baum gesprungen ist. Der Vater vermutet, dass es Aschenputtel ist. Er lässt sich eine Axt bringen und fällt den Baum, findet aber niemanden. In der Küche liegt Aschenputtel in der Asche. Es ist auf der anderen Seite des Baumes herabgesprungen, zum Haselbaum gelaufen, hat dem Vogel die schönen Kleider zurückgegeben und seinen grauen Kittel wieder angezogen.

Am dritten Tag, als die Familie weg ist, geht Aschenputtel wieder zum Grab seiner Mutter und spricht zum Bäumchen:

"Bäumchen, rüttle dich und schüttle dich,

wirf Gold und Silber über mich.

---ENDE DER LESEPROBE---