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Stadtgeschichte
Nach den Anfängen als slawische Festung auf der kleinen Insel im See und der eigentlichen Stadtgründung durch Heinrich den Löwen erlebte Schwerin seine erste Blüte Anfang des 16. Jh. als Residenzstadt des Herzogtums Mecklenburg. Johann Albrecht I. (1525-1576) scharte ganz im Stile eines Renaissancefürsten Vertreter von Kunst, Kultur und Wissenschaft um sich, ließ das Schloss zu einem repräsentativen Renaissancebau umgestalten und führte Schwerin dem lutherischen Glauben zu. Der Dreißigjährige Krieg, die Pest und ein verheerender Brand im Jahr 1651 zerstörten die Stadt fast vollständig. Einen weiteren Rückschlag erlebte Schwerin Mitte des 18. Jh., als die Residenz Stück für Stück nach Ludwigslust verlegt wurde. Erst 1837 kehrte die Macht an den Schweriner See zurück. Im Gepäck hatte Großherzog Paul Friedrich (1800-1842) ambitionierte städtebauliche Pläne und einen Mann, der sie realisieren sollte: Georg Adolph Demmler, Schüler des berühmten Architekten Karl Friedrich Schinkel und seit 1835 Hofbaumeister des Herzogtums. Unter seiner Ägide entstand eine Vielzahl repräsentativer öffentlicher Gebäude, die noch immer das Stadtbild prägen, darunter der Marstall und das Kollegienhaus, heute Sitz der Staatskanzlei. Sein Meisterwerk war der Umbau des alten Schlosses, den er ab 1843 in Angriff nahm.
Mehr als nur Architekt Schwerins: Georg Adolph Demmler (1804-1886)
Der 1804 in Berlin geborene spätere Hofbaumeister Mecklenburgs machte nicht nur als Architekt von sich reden. Seit seinen Studientagen war er Freimaurer. Er engagierte sich schon früh in den liberal-demokratischen Zirkeln Schwerins und forderte eine Verfassung für das Fürstentum, die aber bis 1919 auf sich warten ließ. Ungewöhnlich für einen Liberalen des 19. Jh. war Demmlers Eintreten für die Arbeiterschaft, etwa seine Initiative für die Einrichtung einer Kranken- und Unfallversicherung für die Arbeiter des Schlosses oder sein Einsatz für eine Erhöhung der Bezüge von Handwerksgesellen.
Seine politischen Überzeugungen bescherten ihm 1850 jedoch das vorzeitige Karriereende. Der Hof verbat sich seine Einflussnahme und erklärte, Demmler habe „sich fortan von politischem Treiben fern zu halten und sich zu freuen [...], daß der Betrieb der Politik zu seinem Berufe nicht gehöre“. Den Knebel ließ sich Demmler nicht anlegen, er trat von seinem Amt zurück. Nach ein paar Jahren im Ausland kehrte er nach Schwerin und in die Politik zurück. Er wandte sich der Sozialdemokratie zu und wurde 1877 in den Reichstag gewählt, zog sich aber bereits 1878 von der öffentlichen Bühne zurück. Die Sozialdemokratie unterstützte Demmler bis zu seinem Tod am 2. Januar 1886.
Schwerins Zeit als Residenzhauptstadt endete 1918, als der letzte Großherzog, Friedrich Franz IV., im Gefolge der Novemberrevolution abdanken musste. Unter den Nationalsozialisten war Schwerin Hauptstadt des Landes Mecklenburg, nach dem Krieg wurde es im Zuge der DDR-Verwaltungsreform von 1952 zur Bezirkshauptstadt. Nach der Wiedervereinigung einigte man sich auf Schwerin als Hauptstadt des neuen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Derzeit bewirbt sich Schwerin um eine Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe. Genauer gesagt soll die einzigartige romantische Kulturlandschaft rund um das Schloss auf der Insel Weltkulturerbe werden, einschließlich des Gebäudeensembles Alter Garten mit Staatstheater und des Staatlichen Museums vis-à-vis und natürlich des herrlichen Schlossparks (u. a.). Das „Residenzensemble Schwerin - Kulturlandschaft des romantischen Historismus“ ist bereits nominiert, eine Entscheidung wird 2024 erwartet.
Sehenswertes
Schloss und Schlossgarten
Das auf einer winzigen Insel im Schweriner See gelegene imposante Bauwerk mit unzähligen Türmchen und Aufbauten erinnert an die prächtigen Schlösser an der Loire - und in der Tat ließ sich GeorgAdolphDemmler, der wichtigste Baumeister des Schweriner Schlosses, vom Château Chambord inspirieren. Als er 1843 mit den Arbeiten begann, hatte das Schloss allerdings schon eine lange Geschichte hinter sich: Ursprung war eine slawische Befestigungsanlage, die Anfang des 11. Jh. als Burg Zuarin und Stützpunkt des Obotritenfürsten Niklot in Dokumenten erwähnt wird. 1160 fiel die Anlage an Heinrich den Löwen (1129-1195), der bzw. dessen Nachfolger sie zur ersten Residenz der Grafschaft Schwerin ausbauten. Im 16. Jh. schließlich wurde die Burg von Herzog Johann Albrecht I. (1525-1576) in weiten Teilen zum Renaissanceschloss umgestaltet, hinzu kam eine Schlosskirche, seinerzeit der erste protestantische Kirchenneubau Mecklenburgs. Dann aber ging es abwärts: Mitte des 18. Jh. verließen die Fürsten Schwerin und bezogen eine neue Residenz im etwa 40 km südlich gelegenen Ludwigslust. Als sie 1837 wieder zurückkehrten, war das Schloss heruntergekommen und kaum noch bewohnbar. Sechs Jahre später schlug die Stunde von Hofbaurat Demmler. Nachdem Pläne für einen kompletten Neubau verworfen worden waren, machte er sich zusammen mit seinem Kollegen HermannWillebrand (1816-1899) an die Arbeit und baute bis 1851 weite Teile der alten Anlage zum prachtvollen Neorenaissanceschloss um bzw. aus. Weitere Umbauten - die Neugestaltung der Fassade zur Stadtseite hin und die Errichtung der Goldkuppel - waren das Werk Friedrich August Stülers (1800-1865), unter dessen Leitung auch das Reiterstandbild des Obotritenfürsten Niklot aufgestellt wurde. Die feierliche Eröffnung des neuen Schlosses fand 1857 statt.
Ein guter Geist - das Petermännchen
Ein kleines, altes Männchen mit grauem Bart und Federhut, einer Laterne in der Hand und einem Schwert, dazu ein Schlüsselbund - so sieht man auf Bildern den Schweriner Schlossgeist, der hier seit vielen Jahrhunderten wohnt und das Böse aus der Stadt vertreibt.
Der Sage nach ist das Petermännchen der einzige verbliebene Diener eines heidnischen Gottes der Tempelburg, die einst an der Stelle des heutigen Schlosses stand. Seine Dienerkollegen zogen sich - nachdem der Heidengott vor den nahenden Christen geflohen war - nach Petersberg bei Pinnow (östlich von Schwerin) zurück, daher auch der Name des Kobolds. Das Petermännchen jedoch blieb und bewachte fortan die Burg, verjagte Eindringlinge und belohnte die Guten. Seinen Schlossherren war es dabei stets treu ergeben.
Bekanntestes Opfer des umtriebigen Kobolds war Wallenstein, kaiserlicher Generalissimus während des Dreißigjährigen Krieges. Der hatte Gefallen am Schweriner Schloss gefunden und beabsichtigte, sich hier niederzulassen. Doch schon in der ersten Nacht im neuen Zuhause setzte ihm das Petermännchen ordentlich zu, machte riesigen Lärm, zog ihm die Decke weg und zwickte und boxte den Feldherren die ganze Nacht hindurch, sodass dieser am nächsten Tag entnervt in einen anderen Flügel des Schlosses umzog. Doch auch dort erging es ihm nicht besser, im Gegenteil, der Schlossgeist ließ Wallenstein nächtens ein Ahnenbild auf den Kopf fallen - der Feldherr reiste am nächsten Morgen ab und kam nie wieder.
Der Schlossgeist wird in Schwerin in Ehren gehalten. Seit Kurzem regelt er sogar den Fußgängerverkehr: als Ampelmännchen vor dem Schloss.
Exklusive Sitzgelegenheit: im Thronsaal des Schweriner Schlosses
Der Rundgang führt zunächst hinauf zu den Wohngemächern der Herzogin in der Beletage (zweiter Stock). „Beletage“ verspricht nicht zu viel: Es folgen in der Tat recht schmucke Räumlichkeiten, darunter das kostbare Speisezimmer, die „Rote Audienz“, das Teezimmer, das runde Blumenzimmer, der „Blaue Salon“ und das durchaus gemütliche Wohnzimmer. Im dritten Stock gelangt man dann in die Festetage mit den Repräsentationsräumen und dem Wohnbereich des Herzogs. Letzterer ist nur teilweise zugänglich: darunter das Adjutantenzimmer, das Rauchzimmer (für die Regierungspause) und die Bibliothek. Hinter dem Bücherregal befindet sich übrigens ein Geheimgang, der es dem Herzog ermöglichte, sich auch mal ohne Wissen seines Adjutanten (respektive der Herzogin ...) zu absentieren. Schließlich gelangt man in den Thronsaal, den prachtvollsten Raum des Schlosses mit kunstvollem Intarsien-Parkett, einem vergoldeten Thronsessel mit Baldachin und Säulen aus Carrara-Marmor, dem original erhaltenen Kronleuchter, einem aufwändigen Deckengemälde nebst Stuckarbeiten - und einer geradezu modernen Heizung. Die im Rundgang anschließende Ahnengalerie hatte der Untertan auf dem Weg zur Audienz zu durchschreiten und bekam nebenbei die Legitimation des Fürsten in Erinnerung gerufen: Zu sehen sind alle mecklenburgischen Fürsten von 1348 bis 1800 im mehr oder minder schmeichelhaften Porträt.
Wer die Besichtigung des Schlosses vervollständigen will, findet im ersten Stock eine umfangreiche Porzellan- und eine Waffensammlung (beim Eingang beschildert).
Der Burggarten um das Schloss wurde von Joseph Lenné (1789-1866) im englischen Stil konzipiert, wobei auch die Dachterrassen der Orangerie (heute das gleichnamige Café) mit einbezogen wurden.
♦ Schlossmuseum: Mitte April bis Mitte Okt. Di-So 10-18 Uhr geöffnet, im Winterhalbjahr bis 17 Uhr, Mo geschl.; Einlass bis eine halbe Stunde vor Schließung (die Porzellan- und Waffensammlung wird gerne auch einmal deutlich früher geschlossen). Eintritt 8,50 €, erm. 6,50 €, Kinder und Jugendliche unter 18 J. frei. Führungendurch die Beletage und Festetage im Sommerhalbjahr Di-So 11 und 13.30 Uhr, Mai/Juni auch Sa/So 15 Uhr, Ende Juli bis Aug. Di-So 11, 12 und 14 Uhr, in den Wintermonaten nur Di-So 11.30 Uhr, Sa/So auch 13.30 Uhr; Dauer 1 Std., 3 €/Pers., erm. 2 €. Audioguide 2 €. Lennéstr. 1, Tel. 0385-58841572, mv-schloesser.de.
Das prächtige Schloss samt Schlosspark
Schlossgarten: Die vom Schloss aus über eine alte Drehbrücke zu erreichende Anlage wurde 1670 als barocker Lustgarten gestaltet. Knapp ein Jahrhundert später entstanden gemäß der Mode der Zeit der Kreuzkanal, gesäumt von 14 Skulpturen (u. a. antike Götter, Allegorien der Jahreszeiten), und zwei Laubengänge. Auffälligstes Monument ist allerdings das Reiterdenkmal von Großherzog Friedrich Franz II. (1823-1883) aus dem Jahr 1893. Die aufwändig gepflegte Anlage lädt zum Spazierengehen ein, z. B. vom Schlosspark über den Franzosenweg am See entlang bis zum Zippendorfer Strand.
Schleifmühle: Das alte Fachwerkhaus mit großem Mühlrad am Faulen Seewurde 1705 ursprünglich als Pulvermühle gebaut. Ab 1757 nutzte man den Antrieb des Wasserrades für eine Steinschleiferei, die u. a. auch die Bauherren des Schweriner Schlosses belieferte. Der Rundgang durch das Mühlengebäude (zwei kleine Ausstellungsräume mit historischen Dokumenten, geschliffenen Steinen und Halbedelsteinen) endet mit einem wirklich ohrenbetäubenden Erlebnis: Der „Müller“ wirft die Mühlenanlage an und lässt in einer etwa zehnminütigen Vorführung die durch Wasserkraft betriebene Steinsäge ihr Werk verrichten. Sehenswert!
♦ Tägl. 9-17 Uhr (Sa/So ab 10 Uhr), im Winter nur Mo-Fr. Eintritt 4 €, erm. 3 €. Schleifmühlweg 1, Tel. 0385-562751, schleifmuehle-schwerin.de.
Alter Garten
Der weite Platz an der Stadtseite des Schlosses war - der Name sagt es - ursprünglich eine Gartenanlage, die aber mit dem Bau des eigentlichen Schlossgartens 1670 ihre Bedeutung verlor und später als Exerzierplatz genutzt wurde. Heute bildet der Alte Garten mit seinem gelungenen Ensemble klassizistischer Bauten das Herz des Schweriner Regierungsviertels. Ältestes Gebäude am Platz ist ein vergleichsweise bescheiden wirkender Fachwerkbau, das Alte Palais aus dem 18. Jh., das Großherzog Paul Friedrich (1800-1842) nebst Gattin Alexandrine als Wohnsitz diente. Mehr Eindruck hinterlässt das Mecklenburgische Staatstheater gleich nebenan. Das prachtvolle, säulen- und giebelgeschmückte Gebäude wurde zwischen 1883 und 1886 errichtet. An der Nordostseite des Alten Gartens blickt man auf die repräsentative Fassade des Staatlichen Museums Schwerin von 1882, das vielleicht bedeutendste Kunstmuseum Mecklenburg-Vorpommerns. Dem Museum gegenüber erhebt sich die 32 m hohe Siegessäuleam Ufer des Burgsees, die, 1874 aufgestellt, an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 erinnert. In der Schlossstraße schließlich befindet sich im Kollegienhaus(1825-1834) heute die Staatskanzlei. Die streng klassizistische Fassade entstand nach Plänen Demmlers: drei Flügel mit einem ionischen Säulenportikus in der Mitte, die Giebel gekrönt von Darstellungen antiker Götter. Rechts an die Staatskanzlei schließt die 1892 von Georg Daniel konzipierte Neue Regierung an. Verbunden sind beide Gebäude durch einen über Arkaden verlaufenden Übergang, den der Volksmund spöttisch „Höhere Beamtenlaufbahn“ nennt - oder auch „Seufzerbrücke“ nach den Klagelauten der Beamten und Politiker, die angesichts leerer Kassen auf dem Rückweg vom Büro der Ministerpräsidentin ausgestoßen werden.
Staatliches Museum Schwerin
Ein Tempel für die Kunst. Schon von außen beeindruckt die mächtige Freitreppe. Durch eine von hohen Säulen getragene Vorhalle gelangt man in die Staatsgalerie mit ihrer beachtlichen Kunstsammlung hochrangiger Werke. Im Obergeschoss befinden sich eine beeindruckende Sammlung Alter Meister mit Werken der deutschen Spätgotik und Renaissance sowie eine umfangreiche Sammlung holländischer und flämischer Malerei des 17. Jh., darunter die Torwache von Carel Fabritius und Lot und seine Töchter von Peter Paul Rubens. Ein weiteres Highlight ist der Saal mit den großformatigen Tierporträts des französischen Hofmalers Jean-Baptiste Oudry rund um das Rhinozeros mit dem schönen Namen Clara. In einem Nebenraum schließlich stehen zwölf Bronzen von Ernst Barlach, die auf die nicht minder eindrucksvollen Neuen Meister im Erdgeschoss einstimmen. Hier sind u. a. Werke von Max Liebermann, Lyonel Feininger, Lovis Corinth, Vertretern der Künstlerkolonien Schwaan und Ahrenshoop wie Rudolf Barthels und Paul Müller-Kaempff zu sehen. Überaus eindrucksvoll sind die Sammlung von Werken Marcel Duchamps sowie des gebürtigen Mecklenburgers Günther Uecker, darunter auch die für Uecker typischen Nagelreliefs. Seit 2016 ergänzt ein großzügiger Neubau die Ausstellungsfläche, in dem zeitgenössische Kunst und Werke der Sammlung Neue Medien gezeigt werden.
♦ Museumsshop und Café im Erdgeschoss. Das Museum war zuletzt wegen Renovierung geschlossen und soll 2025 wiedereröffnet werden. Infos zu Öffnungszeiten, Preisen und Führungen dann unter Tel. 0385-58841222 oder museum-schwerin.de. Alter Garten 3.
Marstall
Das von riesigen Kastanienbäumen flankierte Gebäude, in dem einst die Stallungen der herzoglichen Pferde untergebracht waren, stammt, wie vieles in der Stadt, von Hofbaumeister Demmler und entstand zwischen 1838 und 1842. Heute befindet sich hier das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Altstädtischer Markt
Das Herz der Stadt, ein lebendiger Platz, zwar ohne Markt, aber mit einigen architektonischen Sehenswürdigkeiten. Auffälligstes Gebäude am Markt (Nordseite) ist zweifelsohne das Neue Gebäude (auch „Säulengebäude“), das 1783-1785 ursprünglich als Markthalle gebaut wurde, später aber verschiedenen anderen Zwecken (u. a. auch als Polizeiwache) diente. Nach Leerstand und Sanierung ist mittlerweile ein Lokal eingezogen (auch Veranstaltungen). Zweiter optischer Blickfang des Platzes ist das Alte Rathaus mit der 1835aufgesetzten Fassade im (neogotischen) Tudorstil, hinter der sich vier alte Giebelhäuser verbergen. Auf der mittleren Zinne des Rathauses thront die recht kleine, aber strahlend goldene Reiterstatue von Stadtgründer Heinrich dem Löwen (1129-1195), dem auch das zweite Denkmal am Platz, eine Löwenplastik vor dem Neuen Gebäude, gewidmet ist. Letztere wurde anlässlich des 800. Todestages des Stadtgründers im Jahr 1995 aufgestellt.
Löwe, Dom und Neues Gebäude: am Altstädtischen Markt
Schlachtermarkt
Ein Durchgang am Rathaus führt vom Altstädtischen Markt zum Schlachtermarkt. Mit seinen alten Fachwerkhäusern, den hohen Bäumen und dem modernen Brunnen Von Herrn Pastor sien Kauh (1978) zählt er zu den schönsten Plätzen der Stadt. Bis 1938 befand sich hier (Hausnummer 3-5) die Schweriner Synagoge, die in der Pogromnacht am 9. November 1938 zerstört wurde. Der Neubau der Synagoge befindet sich heute im Innenhof des Gebäudes.
Dom
Die imposante dreischiffige Basilika mit mächtigem, ebenfalls dreischiffigem Querhaus entstand ab 1270 anstelle eines romanischen Vorgängerbaus. Da sich die Arbeiten bis ins 15. Jh. hineinzogen, weist die Einwölbung bereits spätgotische Einflüsse auf. So ist das ältere Langhaus mit einem Kreuzrippengewölbe versehen, das Querhaus dagegen aufwendiger mit einem Netz-, die Vierung mit einem Sterngewölbe. Der Raumeindruck der Basilika ist majestätisch und licht. Anders als beispielsweise in der zeitgleich entstandenen Zisterzienserkirche von Bad Doberan dominiert hier nicht das warme Rot des Backsteins, sondern ein strahlendes Weiß, das von grauen Diensten (kleine, vorgestellte Säulen) sowie roten und grünen Gewölberippen durchbrochen wird. Der 1327 fertiggestellte Chorumgang wird von einem Kapellenkranz abgeschlossen.
Von der gotischen Innenausstattung ist, nachdem die ehemalige Bischofs- und Klosterkirche zu einer evangelischen Pfarrkirche geworden war, nicht mehr viel erhalten. Das auffälligste Kunstwerk, das um 1420 entstandene und als Lebensbaum gestaltete Triumphkreuz, stammt aus der 1945 zerstörten Marienkirche in Wismar. Das bedeutendste Kunstwerk ist der Flügelaltar, dessen Mitteltafel aus Sandstein gefertigt wurde (ebenfalls um 1420). Dargestellt sind Kreuzigung, Höllenfahrt und Auferstehung Christi. Das älteste Stück ist ein achteckiges Bronzetaufbecken von 1325. Die übrige, vor allem neogotisch geprägte Ausstattung stammt aus der Mitte des 19. Jh., als die Kirche umfassend restauriert wurde. Neogotisch ist auch der 117,5 m hohe, Ende des 19. Jh. errichtete und von einem spitzen, kupfergedeckten Helm abgeschlossene Kirchturm, der die Silhouette der Stadt prägt. Wer sich die 220 Stufen hinaufquält, wird mit einem grandiosen Blick über die Stadt und die umliegenden Seen belohnt. An die Nordflanke schließen sich noch die Reste des ehemaligen Klosters an, die Thomaskapelle und der hübsche Kreuzgang.
Licht und elegant: der Dom
♦ Im Sommerhalbjahr Mo-Sa 10-17 Uhr, So 12-17 Uhr; im Winterhalbjahr eingeschränkt. Turmbesteigung bis 45 Min. vor Schließung. Domführungen zuletzt Di, Do und Sa 14 Uhr.
Schelfstadt
Die Schelfe (= „Land zwischen den Wassern“) erstreckt sich grob zwischen Pfaffenteich, Ziegelinnensee, Werderstraße und Friedrich- bzw. Burgstraße. Bereits seit 1284 befand sich das Gebiet im Besitz der Bischöfe, damals ein einfaches kleines Fischerdorf mit Pfarrkirche. 1705 ernannte Herzog FriedrichWilhelm (1675-1713) die Schelfe zu einer selbstständigen Stadt, der „Schelfstadt“ (oder auch „Neustadt“), und ließ diese gleich darauf auch städtebaulich umgestalten: Es entstanden rechtwinklige Straßenzüge mit ein- bis zweigeschossigen Fachwerkbauten, im Zentrum der Schelfmarkt mit der gleichnamigen Kirche. Eine der schönsten und beschaulichsten Ecken in Schwerin.
Schelfkirche (St. Nikolai): Die barocke Backsteinkirche, die den gotischen Vorgängerbau von 1238 ersetzte, entstand in den Jahren 1708-13. Besondere Bedeutung hat die Schelfkirche heute als einziger echter barocker Kirchenbau und als erste große nachreformatorische Kirche ganz Mecklenburgs. Im Kircheninneren sehenswert ist ein Altarbild von Hofmaler GastonLenthe (1805-1860). Die Fürstengruft unter dem Altar kann besichtigt werden.
♦ Tägl. mind. 11-16 Uhr. Licht in der Fürstengruft 1 €, Vorsicht, steile Treppe.
Schleswig-Holstein-Haus: In dem Barockhaus von 1737 befindet sich ein wichtiges kulturelles Zentrum Schwerins: Wechselnde Ausstellungen, Lesungen, Konzerte und vieles mehr füllen den Veranstaltungskalender, eine ständige Ausstellung ist der mecklenburgischen Landesgeschichte gewidmet.
♦ Di-So 11-18 Uhr und zu Veranstaltungen. Eintritt (Dauerausstellung) 3 €, erm. 2 €. Puschkinstr. 12, Tel. 0385-555527.
Um den Pfaffenteich
In einer natürlichen Senke wurde der Pfaffenteich („Papendiek“, da er sich im Besitz der Kirche befand) schon im 12. Jh. als See aufgestaut, damals die nördliche Grenze der Stadt. Dem Stadtarchitekten Demmler ist es zu verdanken, dass sich der See heute so harmonisch in das Stadtbild einfügt: Im Zuge der innerstädtischen Ausdehnung um 1840 ließ er die Ufer befestigen und einen repräsentativen Rundweg inklusive Lindenallee um den See herum anlegen. Repräsentativ sind auch die noblen Bürgerhäuser um den See: am Südufer zunächst das Wohnhaus Demmlers (Arsenalstraße, Ecke Mecklenburger Straße), an der Ecke zur Friedrichstraße das Kückenhaus von 1868 (heute Restaurant-Café Friedrich’s), in dem einst der Komponist und Hofkapellmeister Friedrich Kücken (1810-1882) lebte. Blickfang am Südufer des Sees ist allerdings das Arsenal schräg gegenüber: Der ockerfarbene Bau im Stil der englischen Tudorgotik entstand nach Plänen Demmlers zwischen 1840 und 1844 und beherbergte neben Kaserne, Zeughaus, Stallungen und Werkstätten auch Militärgericht und Gefängnis der Stadt. Nach umfangreicher Restaurierung befindet sich hier heute das Innenministerium Mecklenburg-Vorpommerns.
Die kleine Pfaffenteichfähre pendelt im Sommer regelmäßig zwischen Ost- und Westufer und erlaubt schöne Ausblicke auf das Südufer mitsamt den Wasserkaskaden. Auf dem Pfaffenteich finden alljährlich im August auch die bekannten Drachenbootrennen statt.
Dokumentationszentrum Schwerin
Das „Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland“ befindet sich in einem schmucklosen, 1916 errichteten Gebäude hinter der Schweriner Justiz am Demmlerplatz, die auch heute noch einen Teil des Gefängniskomplexes nutzt. Die Ausstellung im Zellentrakt erinnert dreifach an die Opfer politischen Unrechts - begangen zur Zeit des Nationalsozialismus (1. Stock), während der sowjetischen Besatzung (2. Stock) und in der DDR (3. Stock). Hintergründe und Einzelschicksale, Haftbedingungen und Verhörmethoden und nicht zuletzt die bestürzend engen Zellen („grüne Hölle“) selbst ergeben ein eindrückliches Bild davon, was die Menschen in der Haft erleiden mussten.
♦ Di-Fr nach telefonischer Anmeldung, Eintritt frei. Eingang vom Obotritenring 106, Tel. 0385-74529911, dokumentationszentrum-schwerin.de.
Basis-Infos
InformationTourist-Information, am Markt mitten im Zentrum; vielfältige Informationen und Zimmervermittlung, Stadtführungen, Kartenvorverkauf, Fahrradverleih. Mo-Fr 10-18 Uhr (im Winter bis 17 Uhr), Sa/So 10-16 Uhr geöffnet. Am Markt 14, 19055 Schwerin, Tel. 0385-5925212, schwerin.de.
Schwerin-Ticket
Zahlreiche Vergünstigungen in Museen sowie freie Fahrt mit den Stadtbussen und Straßenbahnen: Das Schwerin-Ticket ist 24 Std. gültig und kostet für Erwachsene 6,20 €. Erhältlich bei der Tourist-Information, beim Ticketschalter des Schweriner Nahverkehrs am Marienplatz und über die NVS-App (Nahverkehr Schwerin).
VerbindungenBahn: IC/ICE etwa alle zwei Stunden nach Hamburg und teils weiter bis Frankfurt bzw. in anderer Richtung bis Stralsund (teils Greifswald). Etwa stündl. RE nach Güstrow (mit Umsteigen), Waren und Neustrelitz (beide mit Umsteigen in Rostock). Berlin Hauptbahnhof nur mit dem RE. Der Schweriner Hauptbahnhof befindet sich am Grunthalplatz im nördlichen Zentrum.
Verkehrsknotenpunkte für Busse und Straßenbahnen sind der Marienplatz und der Bahnhofsplatz; Fahrplanauskunft Tel. 0385-3990222 bzw. nahverkehr-schwerin.de. Tickets auch über die NVS-App (Nahverkehr Schwerin).
Taxis u. a. am Hauptbahnhof, am Marienplatz, am Alten Garten und am Markt, Tel. 0385-717171.
Die Pfaffenteichfähre pendelt Mai bis Sept. tägl. außer Mo 10-18 Uhr zwischen Bahnhof, E-Werk, Gaußstraße/Schelfmarkt und Arsenal, Abfahrten nach Bedarf; einfache Fahrt 2 €, Kinder 3-14 J. 1 €.
Bootsausflüge Mit der WeißenFlotte von Mai bis Okt. (und eingeschränkt bis Mitte Dez.) mehrmals tägl. diverse Touren über Schweriner See und Ziegelsee. Werderstr. 140, Tel. 0385-557770, weisseflotteschwerin.de.
KletternSchweriner Kletterwald, neun Parcours unterschiedlicher Schwierigkeit, mit Café. Juli bis Anfang Sept. tägl. (meist 10-19 Uhr) sowie in den Schulferien, in der Nebensaison nur am Wochenende. Erwachsene 24 €, Kinder 19 €, auch Familientickets. Südlich vom Zentrum, beschildert, Straßenbahn Linie 1 und 2. An der Crivitzer Chaussee 15, Tel. 0176-32197326, schweriner-kletterwald.de.
GolfWINSTONgolf, zwei 18-Loch-Plätze und ein 9-Loch-Platz an der Ostseite des Schweriner Sees. Auch Golfschule, Verleih, Restaurant. Kranichweg 1, 19065 Gneven, OT Vorbeck, Tel. 03860-5020, winstongolf.de.
Parken Ein größerer Parkplatz in Altstadtnähe schräg gegenüber dem Marstall und beim Schlosspark-Center am Marienplatz, gegenüber dem Schloss ein kleinerer Parkplatz, nahebei aber ein Parkhaus.
StadtführungenÖffentlicher Stadtrundgang, tägl. 11 Uhr, Treffpunkt vor der Tourist-Information, Dauer ca. 1,5 Std. (mit Markt, Dom, Altem Garten, Theater, Schloss), 10 €/Pers. Nachtwächterführung von April bis Okt. jeden Fr/Sa 20.30 Uhr, ca. 1,5 Std., 12 €/Pers.
TheaterMecklenburgisches Staatstheater, repräsentativer Prachtbau (1883-1886) gegenüber dem Schloss. Tickets an der Theaterkasse oder unter Tel. 0385-5300123. Alter Garten 2, theater-schwerin.de.
Der Speicher, Kleinkunstbühne in der Schelfstadt - Konzerte, Lesungen, Kabarett, Filmabende usw. Röntgenstr. 22, Tel. 0385-5925214, schwerin.de/speicher.
VeranstaltungenSchlossfestspiele Schwerin, alljährlich Theateraufführungen und Konzerte im Sommer, vieles open-air, z. B. eindrucksvoll im Innenhof des Schlosses oder auf der Freilichtbühne im Schlosspark. Tel. 0385-5300123 oder schlossfestspiele-schwerin.de.
Fünf-Seen-Lauf, alljährlich am ersten Samstag im Juli, der größte Volkslauf in Mecklenburg-Vorpommern. Strecken zu 5, 10, 15 und 21,1 km sowie 1 Seemeile für die Lütten. Rahmenprogramm mit Kulinarischem, abends Ball. Anmelden kann man sich unter fuenf-seen-lauf.de.
Drachenbootfestival, alljährlich an einem Wochenende im August, an die 100 Drachenboot-Teams treten zum Rennen auf dem Pfaffenteich an. Infos: drachenbootfestival.de.
Zoo Schwerin Südlich vom Zentrum (ausgeschildert), Leser fanden ihn „wunderbar angelegt“, „vielseitig“ und „sehenswert“. Tram Linie 1 und 2 ab Marienplatz. Ganzjährig geöffnet, im Sommer 9-18 Uhr (Sa/So bis 19 Uhr), im Winterhalbjahr tägl. ab 10 Uhr (Einlass bis 15 Uhr). Erw. 16 €, Kinder (3-17 J.) 12,50 €, auch Familientickets.Crivitzer Chaussee 1, Tel. 0385-395510, zoo-schwerin.de. ♦ Lesertipp
Einkaufen
Individuell gestaltete Einkaufsangebote finden sich in den Altstadtgassen um den Markt. Vor allem in der Puschkinstraße haben sich ein paar interessante Geschäfte angesiedelt, die u. a. Wohndesign, Küchen-Accessoires, Schmuck, Kunst etc. im Angebot führen, z. B.:
Das Kontor7, Kunstkaufhaus und Silberschmiede. Allein die Räumlichkeiten des sorgfältig restaurierten Gebäudes von 1571 sind sehenswert, die Kunst ist es auch. Mo geschl. Puschkinstr. 36, kontor-schwerin.de.
Keramikwerkstatt Loza Fina8, sympathische Werkstatt samt Verkaufsladen (man kann also auch bei der Arbeit an der Töpferscheibe zusehen). Hübsche Tassen, Schalen, Kannen etc. Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr geöffnet. Puschkinstr. 51/53, Tel. 0385-20234122, loza-fina.de.
Eine kleine, aber gut sortierte Buchhandlung für Regionalia und Belletristik ist die Buchhandlung Benno Schoknecht16 in der Schlossstr. 20, Tel. 0385-565804. Weitere schöne Buchläden sind: Ein guter Tag. Literatur & so in der Buschstraße 16 (Ecke 1. Enge Str., Tel. 0385-39379977) und littera et cetera in der Schliemannstraße 2 (Ecke Puschkinstr., Tel. 0385-5572065).
Übernachten
Niederländischer Hof2, edles Ambiente in historischem Gebäude am Pfaffenteich. 32 geschmackvoll eingerichtete Zimmer und sechs Suiten, die modernen Badezimmer sind mit Marmor ausgekleidet. Hund willkommen (15 €/Tag). Alexandrinenstr. 12-13, 19055 Schwerin, Tel. 0385-591100, niederlaendischer-hof.de. €€€-€€€€
Weinhaus Uhle13, das vor wenigen Jahren komplett renovierte Traditionshaus mitten in der Altstadt bietet neben Weinbistro und Gourmet-Restaurant auch elegante, stilvolle Zimmer und Suiten. Schusterstr. 13-15, Tel. 0385-48939430, weinhaus-uhle.de. €€€€
Pension am Theater17,zentrale Lage neben dem Staatstheater, angenehmes Ambiente, 18 gepflegte Zimmer, freundlicher Service. Besonders schön frühstückt man im kleinen Hinterhofgarten. 2-Zimmer-Ferienwohnung 455 €/Woche. Theaterstr. 1-2, 19055 Schwerin, Tel. 0385-593680, schwerin-pension.de. €€
Weinhaus Wöhler6, zu dem bekannten Lokal samt Weinstube und -kontor am Rand der Schelfstadt gehören auch zwölf gediegene Zimmer unterschiedlicher Größe und Ausstattung. Hund einmalig 25 €, Parkplatz 4-10 €/Tag. Puschkinstr. 26, 19055 Schwerin, Tel. 0385-555830, weinhaus-woehler.de. €€
Zur guten Quelle14, bodenständiges Ambiente in historischem Fachwerkhaus in der Altstadt (nahe Markt). Freundlicher Service, sechs Zimmer. Gutbürgerliches Restaurant (im Sommer mit ein paar Tischen im kleinen Hof). Auch Familienzimmer, Halbpension möglich (zwei Gänge). Hund 8 €/Tag. Schusterstr. 12, 19055 Schwerin, Tel. 0385-565985, gasthof-schwerin.de. €€
Bio/Regional AußerhalbHotel Speicher am Ziegelsee1, edel-gemütliches Ambiente in einem sorgfältig restaurierten Getreidespeicher, knapp 2 km außerhalb der Innenstadt. Geschmackvolle Einrichtung mit Korbmöbeln und Terrakotta, Sauna sowie das Gourmet-Restaurant „aurum“ und eine Terrasse direkt am See. Fahrradverleih (auch E-Bikes). Hund 19 €/Nacht. Speicherstr. 11, 19055 Schwerin, Tel. 0385-50030, speicher-hotel.de. €€€
Übernachten
1 Speicher am Ziegelsee 2 Niederländischer Hof 6 Weinhaus Wöhler 14 Zur guten Quelle 17 Pension am Theater
Essen & Trinken
1 Speicher am Ziegelsee 4 Friedrich's am Pfaffenteich 5 Zum Feinspitz 6 Weinhaus Wöhler 11 La Bouche 12 Lukas 13 Weinhaus Uhle 14 Zur guten Quelle 18 Ruderhaus
Cafés
9 Müllers 10 Rösterei Fuchs 15 Café Prag
Shopping
5 Zum Feinspitz 7 Kontor 8 Keramikwerkstatt Loza Fina 13 Weinhaus Uhle 16 Buchhandlung Benno Schoknecht
Camping Ferienpark Seehof, schön ruhig am See gelegener Campingplatz bei der gleichnamigen Ortschaft nördlich von Schwerin, gut ausgeschildert. Mit Gaststätte, Laden Fahrradverleih, eigenem Seestrand und Bootsanleger, auch Kreativ-Zentrum mit Kinderspielbude sowie „Schönheitsscheune“ (Wellness und Kosmetik). Stellplatz inkl. 2 Pers. 26-59 € (WoMo-Hafen vor der Schranke 20 €), Mietbad 15 €, auch Finnhütten für 2 Pers. Am Zeltplatz 1, 19069 Seehof, Tel. 0385-512540, ferienpark-seehof.de.
Essen & Trinken → Karte
Weinhaus Uhle13, Traditionsadresse in der Schusterstraße: Weinhandlung (Di-Sa 12-18 Uhr geöffnet) sowie Bistro (tägl. ab 12 Uhr) und elegantes Gourmet-Restaurant (Mi-Sa, nur abends geöffnet). Im Bistro - ein paar Tische stehen auch an der verkehrsberuhigten Straße - bekommt man feine, aber unkapriziöse Gerichte (wie Fischsuppe oder recht gute Königsberger Klopse) aus regionalen Produkten (Hauptgericht 16-29 €) und ein gepflegtes Glas Wein. Im Feinschmecker-Restaurant degustiert man in festlichem Ambiente vom 5-Gänge-Menü für 115 € bis zum 7-Gänge-Menü für 149 €. Auch Hotel. Schusterstr. 13-15, Tel. 0385-48939430, weinhaus-uhle.de.
Weinhaus Wöhler6, verwinkelter Fachwerkbau aus dem Jahr 1819, neben den einladenden Historischen Stuben (Restaurant) gibt es im Sommer auch den Biergarten, außerdem noch eine Weinhandlung (Weinkontor). Im Sommer stehen Tische auch im schönen Innenhof. Gute Küche mit zuvorkommendem Service, feiner Fisch, aber auch deftige mecklenburgische Gerichte. Hauptgerichte etwa 25-33 €. Mittags und abends geöffnet, Mo geschlossen, Di nur abends. Puschkinstr. 26, Tel. 0385-555830, weinhaus-woehler.de.
La Bouche11, in dem sympathischen Bistro (auch Bar) kann man in freundlicher Atmosphäre und mit einem Hauch französischem Flair gute Küche oder auch nur ein Glas Wein mit ein paar Snacks genießen. Saisonale französische Küche, Hauptgerichte 15-29 €. Kleine und feine Weinauswahl. Im Sommer ein paar Tische draußen. Abends geöffnet, Sa ab 12 Uhr, So/Mo Ruhetag. Buschstr. 9, Tel. 0385-39456092, bistrolabouche.de.
Fischrestaurant Lukas12, beliebtes, freundlich geführtes und traditionsreiches Fischlokal mit Wintergarten und Terrasse. Regionale und saisonale Fischgerichte ebenso wie Garnelen, aber auch Steaks und Schnitzel, Hauptgerichte 18-28 €. Zentrale Lage unweit des Marktes. Mo-Fr günstiger Mittagstisch. Tägl. 11.30-22 Uhr (Jan. bis März eingeschränkt). Großer Moor 5, Tel. 0385-565935, restaurant-lukas.de.
Restaurant-Café Friedrich’s am Pfaffenteich4, angenehmes Kaffeehaus-Ambiente im neoklassizistischen „Kücken-Haus“, auch draußen im Gastgarten oder auf der schmalen Loggia recht nett zum Sitzen; Hauptgerichte um 20 €. Geöffnet tägl. ab 11 Uhr (und auch vergleichsweise lange Küche). Friedrichstr. 2, Tel. 0385-77785390, restaurant-friedrichs.com.
Ruderhaus18, v. a. besticht der herrliche Blick über den See auf das Schloss, entsprechend beliebt ist an lauen Sommerabenden die Terrasse am Wasser. Innen schick. Hauptgerichte ab etwa 22 €, Pasta ab 17 €, auch Café und abends dank der Terrasse auch ein schöner Ort für einen Cocktail. Mi-Fr ab 16 Uhr, Sa/So ab 12 Uhr, Mo/Di Ruhetag. Franzosenweg 21, Tel. 0385-34336855, ruderhaus.info.
Mein Tipp Essen & EinkaufenZum Feinspitz5, ein Stück Österreich in der mecklenburgischen Residenzstadt. Österreichische Weine und Delikatessen, vor allem aber auch ein kleines, aber sehr feines Kaffeehaus: ob auf eine Melange, einen Grünen Veltiner aus der Wachau oder einen Palatschinken, im Feinspitz lässt es sich genießen. Auch Frühstück und kleine Gerichte (sehr gute Tagesangebote). Freundlich geführt. Kurzum: leiwand! Di-Fr 14-22 Uhr, Sa 12-20 Uhr geöffnet. Puschkinstr. 28, Tel. 0385-58931884, zum-feinspitz.de.
CafésCafé Prag15, traditionsreiches Café in der Schlossstraße (Ecke Puschkinstraße). Den Namen verdankt das Café dem guten tschechischen Bier, das hier zu DDR-Zeiten ausgeschenkt wurde. Doch seine Geschichte reicht als einstige herzogliche Hofkonditorei und Kaffeehaus weit zurück bis ins 18. Jh. Heute präsentiert sich das Café Prag als ein herrlich altmodisches, im besten Sinne klassisches Kaffeehaus. Schön fürs entspannte Frühstück oder eine gepflegte Tasse Kaffee, auch Mittagstisch. Tische auch draußen vor dem Haus. Mo-Fr 9-19 Uhr, Fr/Sa bis 20 Uhr, So bis 18 Uhr. Schlossstr. 17, Tel. 0385-565909.
Rösterei Fuchs10, zuallererst natürlich - der Name verrät es - Kaffeerösterei und damit Fachgeschäft für Kaffeespezialitäten. Daneben, das bietet sich an, auch Café. Es gibt Schokolade (zum Trinken und handgeschöpft), guten Kuchen, Bistro-Küche und Röstbrote: z. B. geröstetes Brot mediterran mit Feta und Pesto belegt. Mo-Fr 9-21 Uhr geöffnet, Sa bis 18 Uhr, So Ruhetag. Am Markt 4, Tel. 0385-67693005, roesterei-fuchs.de.
Bio/Regional Müllers9, das urban-puristisch eingerichtete, sympathische Café bietet vegetarische und vegane Gerichte (z. B. den „Vöner“, einen vegetarischen Döner) und Kuchen. Viele Zutaten stammen aus ökologischer Landwirtschaft. Auch Kneipe, freundlicher Service, gemütlicher Hinterhof (zum Dom hin). Tägl. 9-20 Uhr geöffnet. Puschkinstr. 55, Tel. 0385-55596990, muellers-schwerin.de.
KneipenFreischütz3,