Mein kleines Vorleseglück. Du bist bei mir - das ist schön! - Anne Ameling - E-Book
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Mein kleines Vorleseglück. Du bist bei mir - das ist schön! E-Book

Anne Ameling

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Beschreibung

Es ist soooo schön, wenn wir zusammen sind! Die Welt ist riesengroß und es gibt so viel Neues zu entdecken. Hier ist dein kleiner Vorlese-Wegbegleiter zum Erkennen und Erleben auf jedem Schritt. Wir schließen überraschend Freundschaft mit einem Monster. Wir spielen auch mal Polizei. Oder stehen mutig zu unserer Angst. Zusammensein ist einfach schön. Also – wollen wir lesen? Ja, achte mal drauf: Du, ich und mein kleines Vorleseglück, das bringt "acht" mal mehr Spaß!

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Über dieses Buch

Es ist so schön, wenn wir zusammen sind!

Die Welt ist groß und es gibt so viel zu entdecken.

 

Hier ist ein kleiner Wegbegleiter für dich.

Wollen wir zusammen darin lesen?

Die Zauberpfeife

Till ist sauer. Nie darf er bestimmen. Er wollte heute wirklich nicht Polizist sein beim Spielen. Er wollte lieber die ganze Zeit Räuber sein.

»Jeder muss mal Polizist sein«, hat Zoé gesagt.

»Das haben wir doch so abgemacht.«

»Ich will das heute aber nicht!«, hat Till geschrien.

»Dann spielst du halt nicht mehr mit«, hat Jannis bestimmt.

Und jetzt spielen seine Freunde einfach ohne ihn weiter, und er sitzt auf der Bank herum. Nur weil er ein Mal kein Polizist sein will!

Till schmeißt ein Steinchen gegen den Mülleimer. Ping!, macht es, viel lauter, als er erwartet hat.

Und wie von Zauberhand sitzt plötzlich eine alte Dame mit einer lila Turmfrisur neben ihm und kichert verschmitzt.

»Die anderen machen nicht, was du willst«, stellt sie freundlich fest.

»Nö«, brummt Till.

»Ich habe etwas für dich«, sagt sie lächelnd. Sie kramt ziemlich lange in ihrer winzigen goldfarbenen Handtasche herum. »Ah, da ist sie!«, ruft sie erfreut.

Sie hält eine hölzerne Pfeife in der Hand und streckt sie Till entgegen.

»Ich darf nichts von Fremden annehmen«, sagt Till.

»Oh, das tut mir leid. Das ist nämlich eine Zauberpfeife. Wenn du hineinbläst, dann machen alle, was du willst«, spricht die alte Dame und legt die Pfeife auf die Bank.

»Probiere sie aus.«

Till greift zögernd danach und bläst hinein. Ein dunkler, sanfter Ton kommt heraus. Schön und ein bisschen geheimnisvoll.

Plötzlich stehen Jannis und Mia vor ihm. Sie scheinen die alte Dame gar nicht zu bemerken.

»Wir haben es uns überlegt. Du darfst für immer Räuber sein, wenn du willst«, sagen sie.

Die alte Dame zwinkert Till vergnügt zu.

Er steckt die Pfeife in seine Hosentasche und folgt seinen Freunden.

Endlich ist er der Bestimmer! Und er bestimmt ganz viel: Er will immer gewinnen und ein Eis haben. Er will alleine in der Räuberburg wohnen und mit Zoés Kettcar fahren. Er will alle Murmeln behalten und auf der Reifenschaukel angeschaukelt werden.

Es ist großartig: Egal, was er verlangt, seine Freunde machen es, sobald er in die Pfeife bläst. Auch wenn sie die Pfeife selbst offenbar nicht sehen oder hören können. Irgendwann aber fallen Till keine Sachen mehr ein, die er machen will.

»Was spielen wir jetzt?«, fragt er in die Runde.

Seine Freunde zucken nur mit den Schultern.

»Keine Ahnung, ich find’s heute voll doof«, sagt Zoé.

Jannis und Mia stimmen ihr zu.

»Mir fällt auch nix Gutes ein«, sagt Mia.

Till schaut auf seine Zauberpfeife.

Vielleicht sollte er hineinblasen und bestimmen, dass Zoé, Jannis und Mia es total spitze finden, alles zu tun, was er will?

Doch Till schließt die Hand fest um die Pfeife und geht zu der alten Dame zurück.

»Hier«, sagt er, »sie funktioniert. Aber ich brauche sie nicht.«

»Ach«, sagt die Dame, und schiebt die Pfeife wie eine Haarnadel in ihre Turmfrisur. »Wie schade.«

Sie nimmt ihr goldenes Handtäschchen und zockelt langsam davon. Als Till blinzelt, ist sie plötzlich weg.

Hat er das gerade geträumt?

»Wie wäre es, wenn ich jetzt mal Polizist bin und euch alle fange?«, ruft er.

Seine Freunde jubeln und rennen lachend zu allen Seiten davon.

Eigentlich ist Till lieber Räuber. Aber ab und zu mal Polizist sein kann genauso viel Spaß machen!