Mein Wille geschehe - Oliver Mest - E-Book

Mein Wille geschehe E-Book

Oliver Mest

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Beschreibung

Perfekt vorbereitet im Notfall Niemand macht sich gerne Gedanken darüber, durch einen Schicksalsschlag handlungsunfähig zu werden. Passieren kann es trotzdem, und wenn es Sie trifft, sind plötzlich Ihre Angehörigen am Zug: Sie müssen nun einspringen und alles Wichtige regeln. Nun können Sie Ihre Familie optimal darauf vorbereiten und dafür sorgen, dass keine Fragen offen bleiben, wenn Sie beispielsweise • schwer erkranken, • Opfer einer Straftat werden, • versterben oder • Ihre Immobilie schwer beschädigt wird. Oliver Mest versorgt Sie mit Handlungsanleitungen für den Ernstfall. Er erklärt, was sofort zu erledigen ist, welche Versicherung informiert werden muss, wie Sie korrekt vorgehen, und liefert die nötigen Vorlagen, Übersichten und Checklisten gleich mit. Für mehr Klarheit im Fall der Fälle. Immer aktuell und jederzeit verfügbar: alle Vorlagen, Checklisten und Übersichten bereit zum Download.

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Cover for EPUB

Oliver Mest

MEIN WILLE GESCHEHE

In 7 Tagen Ihre Vorsorge im Griff

Campus Verlag

Frankfurt/New York

Über das Buch

Krankheit, Einbruch oder gar ein Todesfall: Im Notfall braucht jeder Hilfe. Oliver Mest verschafft den schnellen Überblick und sorgt für guten Rat, wenn er wirklich gebraucht wird. In sieben Tagen werden Leserinnen und Leser in die Lage versetzt, ihre Angehörigen für den Fall vorzubereiten, dass sie selbst nicht mehr handlungsfähig sind. Alle nötigen Informationen sind so auf einen Blick erfassbar. Checklisten sorgen dafür, dass nichts vergessen wird, und mit rechtsicheren Vorlagen planen Leserinnen und Leser das richtige Vorgehen. Mehr Klarheit im Falle des Notfalls gelingt mit diesem Buch.

Vita

Oliver Mest ist Jurist und als Versicherungsmakler ein Experte zum Thema rechtliche Vorsorgeaspekte. Er beschäftigt sich seit mehr als 25 Jahren beruflich mit dem Thema Versicherungen. Als Onlineredakteur und freier Autor schreibt er für Nachrichtenagenturen, Wirtschafts- und Verbrauchermagazine.

Übersicht

Cover

Titel

Über das Buch

Vita

Inhalt

Impressum

Inhalt

Vorwort

1. 

Tag – 1. Notfall ICH STERBE

Nicht einmal der Tod ist umsonst: Er kann Ihre Familie die Zukunft kosten

Das Gerüst bricht (nicht) zusammen

Planen Sie jetzt das Leben nach Ihrem Tod

1

Vollmachten erstellen

1.1

Die Vorsorgevollmacht

1.2

Die Generalvollmacht

1.3

Die Bankvollmacht

1.4

Die Unternehmervollmacht

2

Verfügungen aufsetzen

2.1

Trauerverfügung

2.2

Sorgerechtsverfügung

2.3

Haustierverfügung

2.4

Social-Media-Verfügung

2.5

Unternehmervollmacht und Notfallplan

2.6

Patientenverfügung

3

Versicherungsstatus klären und bei Bedarf optimieren

3.1

Bestandsaufnahme: Was haben Sie und was brauchen Sie?

3.2

Welche Konsequenzen ergeben sich daraus?

4

Listen und Übersichten erstellen

4.1

Die ICE-Liste: Wer soll informiert werden?

4.2

Bestattungswünsche

4.3

Übersicht der Versicherungen

4.4

Übersicht der Konten

4.5

Übersicht der Wohnung und Immobilie

4.6

Übersicht zum Arbeitgeber

4.7

Übersicht der bestehenden Verträge

4.8

Übersicht der Social-Media-Accounts

4.9

Übersicht der Zugänge und Passwörter

4.10

Übersicht der Sozialleistungen

Notfallordner

Erste Hilfe nach einem Todesfall

1.

Sofortmaßnahmen – was kann nach dem Tod nicht warten?

2.

Das ist in den ersten 24 Stunden nach einem Todesfall zu erledigen

3.

Das ist in den ersten sieben Tagen nach einem Todesfall zu erledigen

4.

Das ist in den ersten vier Wochen zu erledigen

5.

Das ist später zu erledigen

2. 

Tag – 2. Notfall ICH KANN MEIN UNTERNEHMEN NICHT MEHR FÜHREN

Der Chef muss von Bord

(Wie) Geht es ohne Sie weiter?

1.

Was? (Schritt 1)

2.

Wer? (Schritt 2)

2.1

Unternehmervollmacht

2.2

Vollmacht für die Firmenkonten

2.3

Generalvollmacht für Unternehmensangelegenheiten

2.4

Unternehmertestament

3.

Worauf? (Schritt 3)

3.1

Notfallrat

3.2

Übersicht wichtiger Lieferanten und Kunden

3.3

Übersicht der betrieblichen Versicherungen

3.4

Übersicht über die betrieblichen Konten und Karten

3.5

Verträge

3.6

Übersicht der Beschäftigungsverhältnisse

3.7

Übersicht der Social-Media-Accounts

3.8

Übersicht der Zugänge und Passwörter

3.9

Übersicht der Zahlungsliste

3.10

Schutzrechte und Lizenzen

3.11

Schlüsselliste

4.

Wo? (Schritt 4)

Den Laden am Laufen halten: den Notfallplan aktivieren

Notfallordner

1

Kurzfristig zu erledigende Sofortmaßnahmen

2

To-dos der nächsten zwei Wochen

3

Mittel- und langfristige Planung

3. 

Tag – 3. Notfall ICH KANN AUS GESUNDHEITLICHEN GRÜNDEN NICHT MEHR ARBEITEN

Es kann jede Person jederzeit treffen

Das passiert beim »Notfall Berufsunfähigkeit«

1

Denken Sie an sich

1.1

Bestandsaufnahme: Was habe und was brauche ich?

1.2

Die Lücke schließen

2

Denken Sie an Ihre Kümmerer

2.1

Vollmachten erstellen

2.2

Notfallplan für Unternehmer

3

Wichtige Unterlagen bereitstellen

3.1

Vertragsunterlagen

3.2

Gesundheitsunterlagen

3.3

Unterlagen für gesetzliche und sonstige Ansprüche

3.4

Übersicht der Konten

Notfallordner

Berufsunfähigkeit droht – was nun?

1.

Unterlagen bereitstellen und sichten

2.

Kranken(tage)geld beantragen

3.

Gesundheitsversicherung klären: Wie bin ich in Zukunft eigentlich krankenversichert?

4.

Die Krankschreibung dauert länger als zwei Monate

5.

Soziale Ansprüche sichern

4.

Tag – 4. Notfall ICH BIN SCHWER ERKRANKT

Lassen Sie sich nicht überrollen!

Läuft Ihr Leben weiter wie bisher?

Gute Planung ist die beste Medizin

1

Wer kümmert sich um meine Interessen, wenn ich es nicht mehr kann?

1.1

Eine für (fast) alles: die Vorsorgevollmacht

1.2

Bankvollmacht

1.3

Patientenverfügung

1.4

Betreuungsverfügung

1.5

Sorgerechtsvollmacht

1.6

Haustierverfügung

1.7

Unternehmervollmacht

2

Versicherungsschutz klären – wie sichere ich meine finanzielle Unabhängigkeit?

2.1

Ihr Einkommen fällt weg

2.2

Es können Pflegekosten entstehen

2.3

Es entstehen Mehrkosten durch eine Krankheit oder einen Unfall

2.4

Sie wollen Recht bekommen

2.5

Ihre Altersvorsorge bricht zusammen

2.6

Kosten der Gesundheitsabsicherung abdecken

3

Wie stelle ich sicher, dass alle wissen, was sie im Ernstfall für mich tun können?

3.1

Die ICE-Liste: Wer muss informiert werden?

3.2

Übersicht der Versicherungen

3.3

Übersicht der Konten

3.4

Übersicht der Wohnung und Immobilie

3.5

Übersicht des Arbeitgebers/Dienstherrn

3.6

Übersicht der allgemeinen Verträge

3.7

Übersicht der Zugänge und Passwörter

Notfallordner

Sagen Sie dem Kranksein den Kampf an!

1.

Akute Maßnahmen: Was muss sofort geklärt werden?

2.

Das ist in den ersten zwei Wochen nach einem Unglück zu erledigen

3.

Das ist mittel- bis langfristig zu klären

5. 

Tag – 5. Notfall MEIN ZUHAUSE IST IN GEFAHR

Vorbeugen ist besser, als ausziehen zu müssen!

Von lästig bis Totalschaden: Wappnen Sie sich!

Der AUA-Effekt

1.

Absichern

1.1

Wohngebäudeversicherung

1.2

Hausratversicherung

1.3

Elementarschutz

1.4

BU und Krankentagegeld

2.

Unterstützung sicherstellen

2.1

Die Vorsorgevollmacht

2.2

Bankvollmacht

3.

Alle Dokumente hinterlegen

3.1

Die ICE-Liste: Wer muss informiert werden?

3.2

Übersicht Versicherungen

3.3

Übersicht Hausrat

3.4

Übersicht Konten

3.5

Übersicht Zugänge und Passwörter

3.6

Schlüsselliste erstellen

Notfallordner

Richtig reagieren und das Schlimmste verhindern

1

Akute Maßnahmen: Was muss sofort geklärt werden?

2

Das ist in den ersten sieben bis zehn Tagen zu erledigen

3

Das ist in den ersten vier Wochen anzustoßen

6.

Tag – 6. Notfall MIR DROHT RECHTLICHER ÄRGER

Einspruch, Euer Ehren!

Vorsicht, Lawinengefahr!

Die Krankheit ohne Schmerzen

1

Wie vermeide ich Rechtsstreitigkeiten?

1.1

Versicherungen

1.2

Bankgeschäfte

1.3

Wohnung und Immobilie

1.4

Arbeitgeber

1.5

Verträge

2

Wie wappne ich mich, wenn sich Rechtsstreitigkeiten nicht vermeiden lassen?

2.1

Rechtsschutzversicherung

2.2

Private Haftpflichtversicherung

2.3

Tierhalterhaftpflichtversicherung

2.4

Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht

2.5

Betriebliche und berufliche Haftpflichtversicherungen

3

Wie stelle ich sicher, dass ich im Ernstfall Unterstützung bekomme?

3.1

(Vorsorge-)Vollmacht

3.2

Bankvollmacht

3.3

Unternehmervollmacht

Notfallordner

Wann beginnt eigentlich ein Streit?

1.

Sofortmaßnahmen – was muss bei rechtlichen Streitigkeiten sofort getan werden?

2.

Das muss nach den Überlegungen erledigt werden

7. 

Tag – 7. Notfall ICH BIN OPFER EINER STRAFTAT ODER EINES BETRUGS GEWORDEN

Alle elf Minuten verliebt sich ein Single? Alle elf Minuten werden über 100 Straftaten begangen!

1

Prävention

2

Reaktion

3

Schutz

4

Unterstützung

Notfallordner

Nachwort: : Eine Art Bedienungsanleitung für diesen Ratgeber

ANHANG

Übersicht Checklisten, Vorlagen und Dokumente

Anmerkungen

Vorwort

Niemand von uns kann verhindern, dass das Schicksal – mit einer schweren Krankheit, einem Unfall oder einer Straftat, der wir zum Opfer fallen – mit all den Folgen zuschlägt, die diese nach sich ziehen und die ich als Versicherungsmakler immer wieder erlebe: wirtschaftliche Not etwa, die psychischen Belastungen nach dem Verlust eines Menschen, die Ungewissheit, was aus den Kindern wird, und die Angst, nicht zu wissen, wie es weitergeht.

Täglich erlebe ich bei der Arbeit, was Menschen mit solchen Gedanken tun: Sie blenden sie aus. Vielmehr sollten sie aber: vorsorgen, sich darum kümmern, dass die Folgen eines Schicksalsschlages keine Wellen schlagen, in denen wir und alle uns wichtigen Menschen ertrinken können.

Merksatz

Aus diesem Grund habe ich diesen Ratgeber geschrieben!

Der Aufwand, um wirklich gut vorzusorgen, ist minimal. Er ist aber vor allem im Vergleich zu der Sicherheit, die eine gute Vorsorge für Sie und alle Ihnen nahestehenden Menschen bedeutet, verschwindend gering. Ich verspreche Ihnen: Sie brauchen tatsächlich nicht mehr als sieben Tage, um diese Planung anzugehen und abzuschließen – sieben Tage, die für Ihre Familie, Ihren Partner oder Ihre Partnerin1, für Ihre Freunde und auch für Sie selbst mehr Sicherheit, volle Unabhängigkeit und absolute Verlässlichkeit bedeuten. Was auch immer passieren mag.

1. Tag – 1. Notfall

ICH STERBE

Nicht einmal der Tod ist umsonst: Er kann Ihre Familie die Zukunft kosten

Der Tod. Die letzte Notfallsituation im Leben eines Menschen. Und trotzdem steht sie am Anfang dieses Buches, weil sie die wichtigste und endgültigste ist. Wer gestorben ist, hat keine Chance mehr, etwas geradezurücken – weder menschlich noch in wirtschaftlicher, rechtlicher oder organisatorischer Hinsicht.

Die Menschen, die Ihnen nahestehen und Sie lieben, werden um Sie trauern. Vielleicht sind sie auch ein wenig erleichtert, weil Sie über lange Zeit erkrankt und eine Last waren, auch wenn niemand das offen zugeben mag. Sicher ist aber: Das Leben dieser Menschen ändert sich. Bei einer schweren Krankheit vielleicht mit einigem Vorlauf und der Chance, sich mit dem bevorstehenden Todesfall auseinanderzusetzen (wenn dies überhaupt möglich ist). Der Tod kann jedoch auch (wie es immer in Todesanzeigen heißt) »plötzlich und unerwartet« kommen. Ist das der Fall, bricht für viele Angehörige und Freunde von heute auf morgen eine Welt zusammen. Nichts im Leben ist mehr so, wie es vorher war.

Plötzlich erleben Ihre Hinterbliebenen ganz unmittelbar das, was allgemein und recht abstrakt als »schwerer Schicksalsschlag« bezeichnet wird. Und sie müssen mit diesem Schicksalsschlag fertig werden: Sie müssen trauern können. Das Schicksal annehmen und verarbeiten. Das »Leben danach« irgendwann planen. Sich mit dem Gedanken arrangieren, ohne Sie zu leben und leben zu müssen. Dafür braucht es viel Zeit.

Der Partner, die Kinder, aber auch Verwandte und Freunde müssen sich diese Zeit nehmen können. Statt sie damit zu verschwenden, Ihr gelebtes Leben abzuwickeln und zu ersticken in Bürokratie, Dokumenten, Anfragen, Problemen und Fristen, die der Tod nun einmal mit sich bringt. Oder (noch schlimmer) mit der Angst, finanziell nicht über die Runden zu kommen. Es heißt ja sprichwörtlich, dass nicht einmal der Tod umsonst sei, sondern das Leben koste. Er kostet aber ohne vernünftige Vorbereitung vor allem Nerven und Energie der Hinterbliebenen – und kann sogar die Zukunft Ihres Partners und Ihrer Kinder kosten, wenn Ihre Wünsche, Ihre Planung und Ihre Vorsorge nicht in die Tat umgesetzt werden (können).

Tatsache ist: Irgendjemand wird nach Ihrem Tod Ihr Leben abwickeln müssen. Der- oder diejenige(n) werden das meist gern tun und in Ihrem Sinne agieren wollen. Sie können mit einer vernünftigen Vorbereitung diese Aufgabe aber deutlich erleichtern. Im besten Fall kostet der Tod dann tatsächlich »nur« Ihr Leben.

Das Gerüst bricht (nicht) zusammen

Ihr Leben ist wie ein Gerüst, an dem sich alle Ihre Rechte und Pflichten ranken. Geschlossene Verträge gehören dazu, aus denen Sie berechtigt und verpflichtet sind; Ansprüche auf Altersvorsorgeleistungen, die Sie angespart haben; Versicherungsleistungen stehen fälligen Prämien gegenüber; es gibt Konten und Geldanlagen, über die Sie verfügen können und müssen. Es steht aber auch die Pflicht an, Rechnungen zu begleichen, Kredite zu tilgen, Steuern zu begleichen oder als Unternehmer die Gehälter der Mitarbeiter zu bezahlen.

Merksatz

Wenn Sie sterben, ohne für Ihren Tod eine Notfallvorsorge gemacht zu haben, dann bricht dieses Gerüst zusammen.

Dann stehen Partner oder Kinder, gute Freunde oder andere Hinterbliebene vor einem Dilemma: Sie wollen und müssen Ihre Rechte wahrnehmen, einfordern, was Ihnen zusteht, geltend machen, worauf Sie und damit jetzt die Hinterbliebenen einen Anspruch haben. Und natürlich müssen diese Menschen auch Ihre Pflichten nun weiter erfüllen, Rechnungen zahlen, Steuererklärungen abgeben. Wenn sie aber keine Informationen haben, was zu tun ist, dann müssen sie sich aus den Resten eines zusammengebrochenen Gerüsts diese Rechte und Pflichten zusammensuchen. Meist eine kaum lösbare Aufgabe. Und oft der Start in eine finanziell unsichere Zukunft für die Ihnen nahestehenden Menschen.

Wie viel schöner wäre es, wenn das Gerüst auch nach Ihrem Tod stehen bliebe? Wenn nichts zusammenbrechen würde, sondern Rechte und Pflichten ganz klar zu erkennen wären? Wenn niemand sich auf die Suche machen müsste, um herauszufinden, was jetzt zu tun wäre? Und das Gerüst dann Stück für Stück geordnet abbauen könnte?

Genau das bereiten Sie mit einem geschickten und vorausschauenden Notfallmanagement noch zu Lebzeiten vor. Wie? Indem Sie sich heute klarmachen, welche Fragestellungen Ihr Tod aufwirft, und Antworten auf diese Fragen zu Lebzeiten finden. Diese Antworten sind Ihre To-dos!

Wer handelt für Sie? Bei dieser Frage geht es um die Entscheidungen, die meist direkt im Zusammenhang mit einem Todesfall zu treffen sind. Grundsätzlich bestimmen Sie hier jemanden, der »den Laden am Laufen hält«, wenn Sie selbst es nicht mehr können. Jemand, der zeitnah nach Ihrem Tod die Zügel in der Hand hält. Schaffen Sie also Planungssicherheit und stellen Sie die erforderlichen Vollmachten und wichtigsten Dokumente bereit.

Wen sehen Sie an Ihrer statt? Wer nimmt Ihre Rechtsposition dauerhaft ein? Das ist hier die zentrale Frage. Natürlich spielt das Testament dabei eine Rolle, aber auch eine Sorgerechtsverfügung oder eine Vereinbarung über die Geschäftsführung in der eigenen Firma können hier relevant werden. Sie können diese Frage beantworten, indem Sie zusammen mit Ihrem Testament alle wichtigen Entscheidungen vorausschauend verfügen und dokumentieren.

Was muss jetzt erledigt werden? Es geht um Ihre letzten Wünsche. Was soll nach Ihrem Tod veranlasst werden? Vor allem steht hier die Beerdigung im Mittelpunkt. Es geht aber auch darum, ob es eine Todesanzeige für Sie geben soll, wie diese aussehen soll; es geht darum, wie Sie sich die Trauerfeier und die Grabstätte vorstellen. Es geht aber auch um Ihre Familie: Wer zum Beispiel soll sich nach Ihrem Tod um die Kinder kümmern? Wer wiederum auf keinen Fall? Wer nimmt sich des kleinen Fellknäuels an, das Sie über die Jahre treu begleitet hat? Hierfür können Sie mit Verfügungen und Anweisungen Sorge treffen.

Wo müssen Ihre Interessen gewahrt werden? Die Interessen eines Verstorbenen werden oft nur unzureichend gewahrt, weil etwa Ansprüche gar nicht bekannt sind. Versicherungsleistungen stehen auf der Liste der Interessen ganz oben: Hier müssen die versicherten Ansprüche geltend gemacht werden. Aber auch bei Krankenkassen, beim Arbeitgeber und bei vielen anderen Institutionen bestehen vielleicht Ansprüche im Falle Ihres Todes. Alles das müssen die Hinterbliebenen wissen! Es geht auch darum, Verträge zu beenden, die Ihre Hinterbliebenen nicht mehr benötigen, die aber Geld kosten oder Verpflichtungen mit sich bringen – etwa der Handyvertrag oder die Mitgliedschaft im Sportverein. Hier müssen vor allem Listen und Übersichten erstellt werden, damit klar ist, bei welchen Unternehmen, Dienstleistern und Institutionen Ihre Interessen gewahrt werden müssen. Außerdem sollte der Zugriff auf die jeweiligen Vertragsunterlagen ermöglicht werden.

Welche Pflichten sind zu erfüllen? An diesem Punkt geht es um die Verpflichtungen nach einem Todesfall: etwa die Erstellung eines Totenscheins oder Beantragung einer Sterbeurkunde. Zudem geht es um die Verpflichtungen, die Sie zu Lebzeiten eingegangen sind und die auch nach dem Tod fortbestehen – laufende Verträge, offene Rechnungen oder auch fällige, zu bezahlende Steuern. Je übersichtlicher diese Pflichten für die Hinterbliebenen mit Dokumenten, Listen und Aufstellungen aufbereitet werden, umso einfacher ist das Treffen der richtigen Entscheidungen.

Die Fragen und Antworten zeigen: Es gibt einiges zu tun. Sie müssen 

Vollmachten erteilen, damit Menschen für Sie handeln dürfen und Ihre Interessen wahren können.

Verfügungen aufsetzen, damit jemand an Ihre Stelle treten und Ihren Platz einnehmen kann – um auch Ihre letzten Wünsche zu erfüllen.

Versicherungen haben und ausreichend versichert sein, um Ihre Hinterbliebenen zu schützen und abzusichern.

Listen und Übersichten erstellen, die dabei helfen, Ihre Rechte und Pflichten im Blick zu behalten.

Dokumente bereitstellen, die Ihren Hinterbliebenen die erforderlichen Einblicke in Ihr Leben, Ihre Finanzen, Ihre Interessen und Verpflichtungen geben.

Der nächste Abschnitt zeigt auf, welche To-dos das konkret für Sie mit sich bringt.

Planen Sie jetzt das Leben nach Ihrem Tod

Sie wissen nun, welche Fragestellungen Ihr Tod aufwerfen wird. Sie wissen ferner, dass Sie etwas unternehmen müssen, um denjenigen Antworten auf diese Fragen zu geben, die sich um Ihre Rechte und Pflichten kümmern, wenn Sie es nicht mehr können. Und Sie können jetzt – quasi heute – mit den Vorbereitungen beginnen, um es denjenigen, die für Sie im Notfall einstehen, zu erleichtern. Die folgende Übersicht zeigt, welche Instrumente und Maßnahmen wichtig sind, um Ihren Hinterbliebenen die Antworten zu geben.

Vollmachten

Verfügungen

Versicherungen

Listen und Übersichten

Dokumente

Wer

handelt für Sie?

x

x

x

Wen

sehen Sie an Ihrer statt?

x

x

x

Was

muss erledigt werden?

x

x

Wo

müssen Ihre Interessen gewahrt werden?

x

x

x

x

x

Welche

Pflichten sind zu erfüllen?

x

x

x

Und damit stehen einige To-dos an, die Sie jetzt – ab heute – erledigen können und sollten.

1 Vollmachten erstellen

Wer handelt für Sie, wenn Sie es nicht mehr können? – Eine simple Frage, um die sich nach Ihrem Tod allerdings fast alles dreht. Entscheidend dabei: Um für jemand anderen, also in diesem Fall für Sie, tätig werden zu können, bedarf es einer Vollmacht. Eventuell kennen Sie das Prozedere, falls Sie schon mal beispielsweise einen Anwalt engagieren mussten: Dieser fängt nicht mit den Streitereien an, bis er eine unterschriebene Vollmacht in den Händen hält, die ihn offiziell zur Vertretung Ihrer Interessen bevollmächtigt. Ähnlich ist das mit Versicherungsmaklern, da sie in aller Regel eine Maklervollmacht benötigen, mit der sie die Interessen ihrer Kunden mithilfe von Versicherungsabschlüssen und -kündigungen vertreten können. Aber selbst bei der Abholung der Post, Einschreiben oder Pakete können Dritte mithilfe der Postvollmacht dazu ermächtigt werden, für jemand anderen die Post in Empfang zu nehmen.

Merksatz

Fakt ist: Ohne Vollmacht ist man handlungsunfähig und kommt nicht weiter.

Das letztgenannte Beispiel verdeutlicht das Ganze schon ziemlich gut, denn es wäre ja noch schöner, wenn sich einfach jemand Wildfremdes unsere Post unter den Nagel reißen könnte. Dennoch gehen die meisten (typisch Mensch) davon aus, dass sich nach ihrem Tod schon irgendjemand irgendwie um ihre Angelegenheiten kümmern kann und wird. Das funktioniert natürlich genauso wenig wie beim Einschreiben, das der Mann hinter dem Postschalter ohne Vollmacht nicht übergeben wird (oder gar darf).

Das heißt also: Sie müssen für diesen Fall vorsorgen und Vollmachten erstellen, denn nur so können andere Menschen sich um Ihre Belange kümmern, wenn Sie sterben.

Merksatz

Ohne Vollmacht(en) sind die anderen Menschen handlungsunfähig und können Ihnen nicht helfen.

Dabei gibt es nicht die eine Vollmacht, die alles regelt, sondern einige, die wichtig werden können. Im Folgenden möchte ich Ihnen daher einen Überblick über die diversen Varianten geben.

1.1Die Vorsorgevollmacht

Eine wirksame Vorsorgevollmacht ist der Dreh- und Angelpunkt für Hinterbliebene, sollte Ihnen etwas zustoßen. Sie statten damit jemanden mit der Befugnis aus, Angelegenheiten für Sie zu regeln, wenn Sie es nicht mehr können. »Angelegenheiten« hört sich immer leicht abstrakt an, tatsächlich aber gibt es nach Ihrem Tod in allen Lebensbereichen einiges zu klären und zu entscheiden. Sie können in der Vorsorgevollmacht genau regeln, wer welche »Angelegenheiten« für Sie in die Hand nehmen soll. Die Notfallkarte 1: Vorsorgevollmacht hilft Ihnen dabei, diese Vollmacht rechtssicher zu verfassen.

Notfallkarte Vorsorgevollmacht, Dokument 1

optimal-vorsorgen.de/tools/notfallkarte-vorsorgevollmacht

Wenn Sie mit einer Vorsorgevollmacht für Ihren Tod Vorsorge treffen möchten, dann muss die Vollmacht auch über Ihren Tod hinaus gültig bleiben. Das geht mit einer sogenannten transmortalen oder einer postmortalen Vollmacht.

Transmortale Vollmacht: Diese Art der Vorsorgevollmacht ist bereits zu Lebzeiten gültig und bleibt auch nach Ihrem Tod bestehen. Dies ist ein großer Vorteil, denn so kann sich jemand um Ihre Belange kümmern, ohne auf den Erbschein warten oder sich gar mit anderen Erben herumschlagen zu müssen. Sinnvoll ist es, wenn dieser Bevollmächtigte Sie schon zu Lebzeiten vertreten kann und Befugnisse bekommt, die nach Ihrem Tod auch bestehen bleiben sollen. Das gibt Sicherheit, weil der Bevollmächtigte direkt nach Ihrem Ableben weiterhin zum Beispiel auf Konten zugreifen und dadurch etwa die Beerdigung bezahlen oder andere Verpflichtungen erfüllen kann.

Postmortale Vollmacht: Die postmortale Vollmacht unterscheidet sich darin, dass sie erst in dem Moment Ihres Todes in Kraft tritt. Ab dann kann der Bevollmächtigte in Ihrem Sinne handeln. Sie ist die bessere Variante, wenn zu Lebzeiten gar keine Vollmacht gewünscht wird oder jemand anderes bevollmächtigt werden soll.

Tipp

Praxistipp: Aktualisierungsgarantie nutzen

Die Rechtslage zu Vollmachten und Verfügungen kann sich ändern, so wie vieles im Bereich der Notfallplanung Änderungen erfährt. Damit Ihre Vorsorge an diese Änderungen angepasst werden kann, biete ich allen Lesern und Leserinnen dieses Buches eine kostenlose, fünf Jahre ab dem Buchkauf geltende Aktualisierungsgarantie an.

Was heißt das konkret? Dass Sie sich einmalig für unseren Aktualisierungsservice registrieren und danach immer dann eine Nachricht bekommen, sobald es eine Änderung gibt, die für Ihre Notfallplanung wichtig ist. Mehr dazu am Ende des Buches im Nachwort: Eine Art Bedienungsanleitung für diesen Ratgeber.

1.2Die Generalvollmacht

Auch die Möglichkeit einer Generalvollmacht kommt bei den Überlegungen immer wieder auf den Tisch. Der Bevollmächtigte kann Sie mit einer solchen Vollmacht in allen rechtlichen und persönlichen Bereichen vertreten, die in der Regel nicht einzeln aufgeführt sind. Tatsächlich unterscheidet sich die Generalvollmacht inhaltlich kaum von der Vorsorgevollmacht. Der einzige Unterschied: Die Generalvollmacht »wirkt« meist auch bereits dann, wenn der Vollmachtgeber selbst noch Entscheidungen treffen kann. Die Vorsorgevollmacht hingegen ist für den Fall gedacht, dass Sie selbst gar nicht mehr in der Lage sind, für sich zu entscheiden. Sie wird deswegen oft auch deutlich umfangreicher sein, weil sie viele Punkte, die Ihnen zum Beispiel für den Fall Ihres Todes am Herzen liegen, sehr detailliert regelt.

1.3Die Bankvollmacht

Wenn Sie sterben, erfährt Ihre Bank das nicht automatisch durch ein Register oder Aushang im Amtsgericht – Ihre Hinterbliebenen müssen vielmehr die Bank aktiv informieren. Erfährt sie von einem Todesfall, stellt sie das Konto um: Aus dem Girokonto wird ein Nachlasskonto. In der Konsequenz sperrt die Bank den Onlinebanking-Zugang und die Bankkarten. Lediglich alle Aufträge, die bereits zu Lebzeiten erteilt wurden – etwa der Dauerauftrag für die Miete –, laufen weiter, bis die Berechtigten solche Anweisungen stornieren oder widerrufen. Ansonsten aber ist und bleibt das Konto für die Hinterbliebenen erst einmal vernagelt, bis sie als Erben legitimiert sind.

Mit einer Bankvollmacht können die Hinterbliebenen zu Lebzeiten und über den Tod des Kontoinhabers hinaus dessen finanzielle Angelegenheiten regeln. Denn diese erlischt nicht mit dem Tod des Kontoinhabers, sondern wirkt danach weiterhin fort. Das versetzt den Bevollmächtigten in die Lage, Bankgeschäfte im Umfang der Vollmacht fortzuführen. In der Regel werden dies vor allem laufende Zahlungen sein, außerdem eingehende Rechnungen und gegebenenfalls Bargeldabhebungen.

Anders sieht es übrigens bei Gemeinschaftskonten aus, wie sie zum Beispiel Ehegatten in aller Regel haben: Diese sogenannten »Oder-Kontos« werden nach dem Tod eines der Inhaber wie bisher weitergeführt, sodass der Hinterbliebene weiter uneingeschränkten Zugriff auf das Konto hat. Allerdings treten die Erben wie etwa die Kinder in die Rechtsstellung des Verstorbenen ein und sind nun Mitinhaber des Gemeinschaftskontos. Sie können dann sogar die Einzelverfügungsbefugnis des überlebenden Ehepartners widerrufen und das Konto blockieren, weil Transaktionen dann ihrer Zustimmung bedürfen. Die Notfallkarte 10: Bankvollmacht zeigt Ihnen, worauf Sie beim Erteilen einer Bankvollmacht achten müssen.

Notfallkarte Bankvollmacht, Dokument 10

optimal-vorsorgen.de/tools/notfallkarte-bankvollmacht

1.4Die Unternehmervollmacht

Wer ein Unternehmen führt, trifft täglich Dutzende Entscheidungen. Stirbt der Inhaber des Unternehmens, muss also jemand anderes diese (und viele weitere, nun fällige) Entscheidungen treffen. Natürlich greift langfristig gesehen das Testament des Unternehmers, aber wie auch im privaten Bereich kann es dauern, bis der letzte Wille bekannt und umgesetzt ist. Für die Zwischenzeit ist es sinnvoll, mithilfe einer Unternehmervollmacht Vorsorge zu treffen. Das gilt vor allem für Alleinunternehmer, da mit dem Tod des Unternehmers die Firma »führungslos« wird. Bei Firmen mit mehreren Personen als beispielsweise Geschäftsführer wiederum bleibt die Firma in der Regel handlungsfähig.

Tipp

Praxistipp: Vorsorgevollmacht allein oft nicht ausreichend

Vorsorgevollmachten erstrecken sich in der Regel auch auf die betrieblichen Belange. Dennoch sollte jeder Unternehmer überlegen, wie der Betrieb im eigenen Sinne nach dem Tod fortgeführt werden sollte, und diese Wünsche in einer Unternehmervollmacht formulieren. Sie kann ein Teil der allgemeinen Vorsorgevollmacht sein oder in einem separaten Dokument aufgesetzt werden.

Wichtig für die Hinterbliebenen ist eine klare Handlungsanweisung in der Unternehmervollmacht darüber, wie es mit dem Unternehmen weitergehen soll. Soll es schnellstmöglich verkauft werden? Soll es fortgeführt werden? Oder gar liquidiert werden? Was möglich und sinnvoll ist, hängt oft von der Art des Unternehmens ab. Stirbt ein kreativer Einzelunternehmer, dann gibt es meist nichts zu verkaufen oder fortzuführen: Mit dem Tod des Unternehmens »stirbt« auch das Unternehmen. Gibt es aber Kundenbestände oder Vertragsbeziehungen, so können die übernommen werden – zum Beispiel auch von einem Wettbewerber, an den die Erben den Kundenstamm verkaufen. Alternativ führt eine Vertrauensperson des bisherigen Inhabers das Geschäft fort. In der Notfallkarte 11: Unternehmervollmacht erfahren Sie, wie Sie Ihre Vorstellungen formulieren.

Notfallkarte Unternehmervollmacht, Dokument 11

optimal-vorsorgen.de/tools/notfallkarte-unternehmervollmacht

Ergänzt wird die Unternehmervollmacht vom Notfallplan für Unternehmen (weitere Informationen dazu auf Seite 56) und vom Notfallrat (hierzu erfahren Sie mehr ab Seite 61).

2 Verfügungen aufsetzen