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Aus dem Zeitalter der Antike sind in Europa zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten hervorgegangen, deren Wirkung zu deren Lebzeiten und darüber hinaus, nicht nur auf historischer, sondern auch auf emotionaler und symbolischer Ebene eine große Zahl von Menschen beschäftigte und bewegte. In diesem Band wird den Schlüsselfiguren der Antike und ihrer besonderen, Jahrhunderte übergreifenden, Ausstrahlungskraft auf die Menschen nachgegangen. Einige s/w-Abbildungen runden die Darstellungen ab.
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Seitenzahl: 365
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Dr. Michael Neumann, geb. 1951 in München, ist Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Er hat Germanistik, Philosophie, Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Münster studiert und zahlreiche Artikel, Bücher, Rezensionen und Aufsätze zu literaturwissenschaftlichen Themen veröffentlicht.
Ob Gilgamesch, Caesar oder Kleopatra – aus der Antike sind zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten hervorgegangen, deren Wirkung und Ausstrahlungskraft überzeitlich und überregional sind. Noch heute sind sie im kollektiven Gedächtnis der Menschen präsent und gelten als Schlüsselfiguren. Welche Bedingungen bestimmen ihre Faszination und ermöglichen die Entstehung von Mythen um diese Gestalten? Dieser Frage geht das Buch anhand ausgewählter Persönlichkeiten aus der Antike nach. Unter anderem: Nero, Constantin der Große, Homer, Kleopatra, Gilgamesch.
Menschen, die Geschichte machten
Michael Neumann (Hrsg.)
Die Antike
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.de abrufbar.
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Alle Rechte vorbehalten
Genehmigte Lizenzausgabefür marixverlag GmbH, Wiesbaden 2013© by Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, 2004Lektorat: Hans Joachim Kuhn, SchenklengsfeldCovergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlagnach der Gestaltung von Thomas Jarzina, KölnBildnachweis: akg-images GmbH, Berlin/Erich LessingeBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0383-0
www.marixverlag.de
Einleitung
von Michael Neumann
Gilgamesch, König von Uruk
„Der, der alles sah“von Stefan M. Maul
Homer
Die Erfindung des Autorsvon Barbara Graziosi
Alexander der Große
Mythos macht Geschichtevon Hans-Joachim Gehrke
Der Raub der Sabinerinnen
Gewaltsame Assimilationvon Susanne Gödde
Caesar
Der „erste unter den Menschen“von Hans Jürgen Tschiedel
Kleopatra
Genese einer Schönheitvon Manfred Clauss
Nero
Der Herrscher als Künstlervon Jürgen Malitz
Constantin der Große
Visionär, Opportunist oder Pragmatiker?von Pedro Barceló
Antonius der Einsiedler
Mythos Mönchtumvon Andreas Merkt
Der Rationalitätsanspruch der Augustinischen Christologie
Philosophische Bemerkungen zu Augustins Bekenntnissenvon Norbert Fischer
Autorinnen und Autoren
Abbildungsverzeichnis
Die mittlerweile rund 80 Bände umfassende Buchreihe marixwissen, in der nun Menschen, die Geschichte machten – Die Antike vorliegt, steht seit vielen Jahren für Publikationen, die aus kompetenter Hand komplexe Zusammenhänge einer breiten Leserschaft zugänglich macht. Aus diesem besonderen Grund legen wir nun eine siebenbändige Reihe wieder auf, die vormals im Pustet Verlag erschienen ist und seinerzeit leider nur einem kleinen Publikum zugänglich war. Die diesen Bänden zugrundeliegende Ringvorlesung Die Mythen Europas fasziniert durch ihre thematische Breite und löst darüber hinaus das Ziel unserer marixwissen-Reihe ein, humanistische Bildung und das Wissen Europas lebendig zu halten. Die zentralen Begriffe „Mythen“, „Europa“ und „Schlüsselfiguren“ sind heute von einer ebenso großen, wenn nicht noch größeren Bedeutung getragen. Wir legen Ihnen die Bände in ihrer Textgestalt unverändert vor, lediglich die Titel wurden der Reihe marixwissen angepasst.
Europa besteht nicht nur aus den Königen und Feldherrn, den Reichsgründungen und Eroberungszügen, den Siegen und Niederlagen, von denen die alte Geschichtsschreibung erzählt; nicht nur aus den Strukturen und Systemen, welche die neuere Geschichtswissenschaft modelliert; nicht nur aus den Dichtern und Denkern oder den abendländischen, westlichen Werten, die Redner bei feierlichem Anlass beschwören; nicht nur aus Brüsseler Finanzausgleich, Normenvereinheitlichung und Vorschriftenflut, auf die sich an Stammtischen und in Leitartikeln trefflich schimpfen lässt. Europa ist zunächst und zuerst ein geographischer Raum, in dem über Jahrtausende Menschen gelebt haben und vielfältig, in Austausch wie in Kampf, miteinander umgegangen sind; in dem die verschiedensten politischen, religiösen, kulturellen und ökonomischen Mächte nebeneinander existiert, einander überlagert, bekriegt und abgelöst, in jedem Fall aber: aufeinander gewirkt haben. So wurde daraus der geistige, imaginative und emotionale Raum einer viel strängigen und doch gemeinsamen Geschichte. Diese Geschichte lässt sich nicht nur beschreiben als Folge von Ereignissen oder als Wandel von Strukturen, sondern auch als ein seit vielen Jahrhunderten anwachsendes und sich umgestaltendes Reservoir von Erfahrungen. Menschliche Erfahrung wird auf zahllosen Wegen tradiert: von Essgewohnheiten und Höflichkeitsformen über Handwerkstraditionen und technisches Wissen bis zu Lebensformen, Rechtsordnungen und philosophischen Systemen, Werken der Kunst sowie Verheißungen und Normen der Religion. Tradition umfasst den ganzen großen Bereich der Kultur.
Eine besondere Kraft wirkt in diesem Bereich aus der Artikulation von Erfahrung in Figuren und Geschichten. Indem die Menschen einander erzählten, was ihnen widerfuhr, wurde es überschaubar und so konnten sie es begreifen. Indem sie Kindern und Enkeln davon berichteten oder es niederschrieben, gaben sie nicht nur ihre Erfahrungen weiter, sondern auch ihre Arbeit an diesen Erfahrungen. Und indem die Nachgeborenen diesen Geschichten zuhörten, indem sie sie weitererzählten und in neue Bücher gossen, eigneten sie sich diesen Schatz geformter Erfahrung an und veränderten ihn zu eigener Weltkenntnis. Denn es zeichnet den Menschen vor den Tieren aus, dass er über ungleich mehr Erfahrungen verfügt als er selbst je machen könnte.
Figuren und Geschichten aber reichen die Erfahrungen früherer Generationen nicht einfach weiter, sondern unterwerfen sie der narrativen Arbeit. Bei jedem Erzählen und jeder Lektüre wird die Geschichte neu zur Diskussion gestellt: zu neuer Deutung, neuer Bewertung und verändertem Weitererzählen. Zudem tradiert das Erzählen ja nicht nur Vergangenes, es entwirft auch Zukünftiges und erprobt, was noch unbekannt ist, aber möglich werden könnte. Damit gerät die erinnerte Erfahrung unter die Macht schöpferischer Phantasie. Diese kann durchspielen, welche Möglichkeiten und Gefahren die Tradition im Angesicht gegenwärtiger Nöte und Herausforderungen bereithalten mag. Wenn etwa die Tragödien der Aischylos, Sophokles und Euripides bei den alljährlichen Dionysosfesten vor großer Volksversammlung aufgeführt wurden, dann vergegenwärtigten sie den Athenern nicht nur altbekannte Mythen. Sie boten ihnen auch ein unvergleichliches Medium, um sich im Stoff des allseits Bekannten die Probleme vor Augen zu fuhren, welche ihnen der rasche politische und soziale Wandel während ihres „klassischen“ Jahrhunderts zumutete.1 Die Übertragung in die altvertrauten mythischen Konturen verfremdete die aktuelle Problemlage. Das konnte dazu verhelfen, gegenüber dem rasch und mächtig Andrängenden Abstand und geistige Klarheit zu gewinnen. Manchmal presste es das Unbekannte freilich auch nur in alt vertrauten Stereotypen von fragwürdiger Passform. Allemal bezogen die Gestalten und Geschichten des Mythos jedoch das dringlich Neue zurück auf die religiösen und ethischen Fundamente des Gemeinwesens. Sie prüften das Tradierte auf seine Fähigkeit zu gegenwärtiger Aktualisierung, aber sie konfrontierten auch das Aktuelle mit dem Maß der Tradition. Im Umschreiben bekannter Stoffe erkundete die Freiheit der Dichter neue Möglichkeiten, trieb deren Konsequenzen heraus und legte sie dem öffentlichen Urteil vor.
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