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Mit dem MERIAN Reiseführer Basel wissen Sie immer, worauf es wirklich ankommt. MERIAN zeigt die Stadt in all ihrem Reichtum: die charakteristischen Sehenswürdigkeiten und alles, was Sie darüber hinaus ebenfalls nicht verpassen sollten. So machen Sie mehr aus Ihrer Reise. MEHR ERLEBEN: Dank wertvoller Tipps sind Sie immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, für unvergessliche Augenblicke. – MEHR GENIESSEN: Ausgesuchte Adressen und Empfehlungen führen Sie zu einmaligen Hotels, urtypischen Restaurants, feinen Traditionsgeschäften und kulturellen Highlights. – MEHR SEHEN: Spannende Geschichten geben erstaunliche Einblicke in die Stadt und liefern vertiefende Hintergründe. Mit Extra-Faltkarte zum Herausnehmen. Jetzt mit Extra-Booklet "Sicherer reisen in Zeiten von Corona". Hier erfahren Sie, wie sich die Stadt im Zuge der Pandemie verändert hat und bekommen wertvolle Tipps von Ortskundigen: ausführliche Spaziergänge zu den kulturellen Highlights, umsichtige Angebote aus Gastronomie und Gewerbe sowie ungewöhnliche Ideen aus der Kulturszene.
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Seitenzahl: 233
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021
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GRÄFE UND UNZER VERLAG
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Verlagsleitung Reise: Grit Müller
Verlagsredaktion: Susanne Kronester
Autor: Axel Nowak
Redaktion: Thomas Rach
Bildredaktion: Iris Kaczmarczyk
Schlussredaktion: Oliver Kiesow
Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München
Kartografie: Huber Kartographie GmbH für Gräfe und Unzer Verlag GmbH
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska, Renate Hutt
ISBN 978-3-8342-3204-5
1. Auflage 2021
GuU 2-3204 01_2021_02
Bildnachweis
Titelbild (Blick über den Rhein), Getty Images: EyeEm
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Die Stadt und ihre Oberschicht: Basler Daig muss lange quellen >
Leben und Sterben im Mittelalter: Katastrophen und Pogrome >
Aufstieg zur Kunstmetropole: Art Basel – Marktplatz der Künste >
Baaseldytsch: Em Bebbi sy Dialäkt – Der Dialekt des Baslers (»Bebbi«) >
Basler Fasnacht: Die »drei scheenschte Dääg« >
Wirtschaftsstandort von Weltrang: Die Chemie muss stimmen >
Der Rhein, größter Lachsfluss Europas: Der Salm und die Stadt >
Die Papstwahl in Basel: Weißer Rauch über dem Münster >
Die Basler Gastroszene: Neue Talente am Küchenfirmament >
Der erste Zionistenkongress: In Basel wird der Staat Israel gegründet >
Die Kupferstecher und die Wohltäter: Merian – eine Familie prägt die Stadt >
Rivalen am Rhein: Grossbasel vs. Kleinbasel >
Ernst Beyeler und sein Museum: Basels Kunstlegende >
Die Zukunft der Chemie: Bio-Valley Basel >
MERIAN Top 10
MERIAN Empfehlungen
Am Rhein flanieren, durch die Altstadt bummeln, Kunst wirken lassen, in kleinen Läden stöbern, fürstlich speisen und vorzüglich logieren: Basel verspricht Genießern und Ästheten eine in jeder Hinsicht bemerkenswerte Zeit.
Zugegeben, ich habe mir angewöhnt, bei der Anreise mit dem Auto meine Mitinsassen vorzubereiten. Denn bevor Basilisk und Rheinbrücke, Fasnachtsbrunnen und Schifflände verzaubern, ist die Autobahnausfahrt Basels erste »Sehenswürdigkeit«: Wir starren auf Schallschutzwände, zählen Industrie-Schornsteine und Lagerhallen. Hier soll der Weg zu einem der wichtigsten Schweizer Urlaubsziele führen? Führt das Navi in die Irre? Gott sei Dank hängt seit einigen Jahren ein Transparent der Touristiker an der Ausfahrt, sonst wären wohl viele geneigt, den Weg in die Basler Innenstadt zu ignorieren.
»Ein Firmensitz muss von einem wichtigen Architekten gebaut werden, das wird hier einfach erwartet.«
Werner Blaser, Architekt und Publizist, 2001
Die meisten meiner Bekannten wissen, was ich hier schätze: die intakte Altstadt, die schmalen, mit Kopfsteinpflaster verlegten Gassen. Vor allem auch den nahezu perfekten Zustand der historischen Häuser, die mutigen Neubauten, die Kontraste zur mittelalterlichen Bausubstanz setzen, ohne als Störfaktor wahrgenommen zu werden, die vielen, wichtigen Museen, die eigene Zonen bilden, in denen die Zeit langsamer zu ticken scheint und die ermöglichen, die Sinne zu schärfen.
Dies alles – und das bekommen meine Beifahrer immer zu hören – wäre nicht möglich ohne Silos und Lagerhallen, Schornsteine und Sichtschutzwände vor Firmengeländen. Basels Bürger könnten sich nicht jene zahlreichen Museen leisten, wenn sie nicht von den Erben der Chemiedynastien unterstützt werden würden. Die Wege am Rhein lüden nicht zum Flanieren ein, wenn nicht die Häfen weiter nördlich die wichtigste Drehscheibe des Im- und Exports der Schweiz bildeten. Der erste Eindruck ist bereits drei, vier Kilometer hinter der Autobahnausfahrt revidiert; Stadt, Land, Fluss – Basel verwöhnt, wie versprochen, mit malerischer Altstadt und lebendiger Kulturszene. Das Zentrum der Nordwestschweiz schafft scheinbar mühelos den Spagat zwischen mittelalterlicher Idylle und boomendem Hightech-Standort.
Das Tempo des Lebens ist gemächlich, weit weniger hektisch als in deutschen Großstädten. Einmal, während eines Recherchebesuchs, stiegen Rauchschwaden gen Himmel und ein unangenehmer Geruch zog über die Dächer. Die Behörden mahnten zum Schließen der Fenster, konnten nach einer Stunde aber wieder Entwarnung geben. Am nächsten Tag berichtete die Basler Zeitung routiniert und nüchtern über den Fabrikbrand und die Polizei vermerkte, dass »das Leben in der Stadt seinen gewohnten Gang« genommen hat.
Das macht den Basler Geist aus: keine Spur von Hysterie, kaum ein Ansatz von Großmannssucht. Der Genius loci, der über den historischen Gässchen und mittelalterlichen Gebäuden, dem sandsteinroten Rathaus oder dem zwölfeckigen Fischmarktbrunnen schwebt, wird getragen vom unaufgeregten Selbstverständnis seiner Bewohner.
© Jurga Graf
Axel Nowak arbeitete nach einem Tageszeitungsvolontariat für regionale und überregionale Zeitschriften sowie als Fernsehjournalist für diverse TV-Magazine. Er war Mitglied der Chefredaktion von »Prinz«, »connect« und »Top Of The Pops«. Heute schreibt er für verschiedene Medien in den Bereichen Reise und Lifestyle und produziert Kundenmagazine.
© mauritius images: mb4azur
Blick von der Kleinbasler Seite über den Rhein auf die Altstadt Grossbasel mit dem Basler Münster als dominierendem Bauwerk.
Das sind sie – die Sehenswürdigkeiten, für die Basel weit über seine Grenzen hinaus bekannt ist.
Auf dem Marktplatz, der früher Treffpunkt der Menschen und Handelsplatz zugleich war, errichteten die Basler ihr rotes Rathaus. Am schönsten ist es, wenn die Sonne die Fassade rotgolden färbt. >
Seit 1854 sorgen die »Fähri« – die Fußgängerfähren über den Rhein – für eine romantische Verbindung zwischen Gross- und Kleinbasel. >
Auf einem Hügel hoch über dem Rhein errichtet, ist das imposante Münster der ganze Stolz der Basler. Hier wurde einst der Gegenpapst Felix V. gewählt. >
Hier bewegt sich immer etwas: Zehn Skulpturen bilden den Tinguely-Brunnen und machen ihn zum Treffpunkt im Herzen der Stadt. >
Die Stadt mediterran: Bei Sonnenschein sitzen die Menschen am Rheinufer in den Straßencafés oder auf der lang gezogenen Steinbrücke. >
Das Haus – ein Geschenk des Pharmakonzerns Hoffmann-La Roche – widmet sich dem Werk Jean Tinguelys. Der Schweizer Künstler schuf monumentale, kinetische Skulpturen, »in sich freie Maschinen«. >
Vom 31. Stock des Messeturms lässt sich beim Apéro der Blick auf die Stadt genießen. >
1997 eröffneten Hildy und Ernst Beyeler in Riehen, etwas außerhalb von Basel, ein eindrucksvolles Museum für zeitgenössische Kunst. >
© imago: Schoening
Im Hof des scharlachroten Rathauses von Basel steht eine Statue von Lucius Munatius Plancus, dem Gründer der Römerstadt Augusta Raurica.
Augst, etwa 12 km östlich von Basel gelegen, war einst eine römische Kolonie mit fast 20.000 Einwohnern – viel davon ist erhalten geblieben oder wurde rekonstruiert: ein faszinierender Einblick in das Leben im Altertum. >
Formvollendet: Kunst am Bau und Kunst im Bau – das Vitra Design Museum vor den Toren Basels im deutschen Weil am Rhein hat beides zu bieten und ist eines der führenden Designermuseen weltweit. >
Ungewöhnliche Perspektiven, charmante Orte und feine Details versprechen besondere Augenblicke.
In einer ehemaligen Leichenhalle schenkt heute das Café Zum Kuss Apéro, Caffè Crema und Smoothies aus. >
Unter der imposanten Stahlkuppel gibt es nicht nur Obst und Gemüse, es wird auch international gekocht. >
Buvetten sind Buden am Ufer des Rheins, kleine Bars und Cafés, die im Sommer zum Laissez-faire einladen. >
Die Dachterrasse der Kulturbeiz 113 bietet häufig spektakuläre Sonnenuntergänge mit Ausblick auf die Stadt. >
An heißen Tagen ist der Rhein zum Baden da. Kleidung im Schwimmsack verstaut und mit ihm von Klein- nach Grossbasel kraulen. Wer sich alleine nicht traut, meldet sich für ein begleitetes Rheinschwimmen an. >
Über den neuen Uferweg am Rhein kann man von Basel St. Johann bis nach Hüningen in Frankreich flanieren. >
Nur einmal im Jahr präsentiert das Schaulager in Münchenstein eine Ausstellung – Pflichttermin für Kunstfreunde. >
© Alamy: Slawek Staszczuk
Prachtvolle Decken- und Wandmalereien in der Klosterkirche von Mariastein.
18 km südlich von Basel liegt der Wallfahrtsort Kloster Mariastein – dekoriert mit zahlreichen Dankestafeln. >
Blick auf Container und Verladekräne: Das Restaurant Rostiger Anker liegt direkt am Hafenbecken in Kleinhüningen. >
Ihrem Restaurant hat Tanja Grandits einen Laden angeschlossen, in dem es die Zutaten ihrer Aromenküche gibt. >
Von der Terrasse des Gasthauses zum Ochsen in Ötlingen blickt man über das Rheintal bis in die Vogesen. >
Einmal im Monat trifft man sich am Ostquai zu Livemusik, offenem Feuer und Essen. >
Beim Laufen auf der Finnenbahn im Wald der Langen Erlen federt der Körper wie auf einem flauschigen Teppich. >
Einwohner: 177.800
Bevölkerungsdichte: 7572 Einw./km². Zum Vergleich: Berlin kommt auf 4088, Singapur auf 7867 und Genf (bei einer Größe von ca. 16 km²) auf 12.701 Einw./km².
Lage und Geografie: Basel liegt auf einer Fläche von 22,75 km² an einem Rheinknie, an dem der Fluss seine Richtung von Osten kommend in einer 90-Grad-Kurve nach Norden ändert. Die größte Stadt der Nordwestschweiz gehört zum Dreiländereck aus Deutschland, Frankreich und der Eidgenossenschaft. Dieser Wirtschafts- und Kulturraum ist auch unter dem Namen »RegioTriRhena« bekannt, umfasst die deutschen Städte Freiburg im Breisgau und Lörrach, das französische Colmar und Mulhouse im Oberelsass sowie Basel und Liestal in der Schweiz und wird von rund 2,3 Mio. Menschen bewohnt.
Amtssprache: Deutsch
Religion: ca. 16,5 % evangelisch-reformiert, 15,3 % römisch-katholisch, 9,3 % Muslime, 0,6 % Juden, knapp 50 % der Bewohner bezeichnen sich als konfessionslos.
Währung: Schweizer Franken
Basel ist nach Zürich und Genf die drittgrößte Stadt der Schweiz. Gemeinsam mit den beiden Gemeinden Riehen und Bettingen bildet sie unter dem Namen Basel-Stadt einen eigenen Kanton mit ca. 200.400 Bürgern. Mit einem Ausländeranteil von 36,6 % im Kanton gilt mindestens jeder dritte Basler nicht als Eidgenosse. Menschen aus rund 150 Ländern leben oder arbeiten in der Region.
Klima (Mittelwerte)
In Basel und dem unmittelbaren Umland gibt es etwa 40 Museen. Die Stadt besitzt ein Dreispartentheater mit Oper, Schauspiel und Ballett mit drei Bühnen. Unterstützt wird es vom rund hundertköpfigen Sinfonieorchester Basel, dessen originäre Spielstätte das Stadtcasino gegenüber am Barfüsserplatz ist. Letzteres tritt nach langjähriger Renovierung und der Wiedereröffnung 2020 an, den Ruf einer hervorragenden Raumakustik zu bestätigen.
Private, durch Stiftungen oder Vereine unterstützte Musikensembles sind das Kammerorchester Basel, dessen Repertoire vom frühen Barock bis zur zeitgenössischen Musik reicht, das Ensemble Phoenix Basel, das zeitgenössische Neue Musik interpretiert, sowie das selbstverwaltete Orchester Basel Sinfonietta. Das La Cetra Barockorchester spezialisiert sich auf Alte Musik, das Neue Orchester Basel auf Sinfonien. Das Collegium Musicum Basel pflegt die Musik der Klassik und Romantik des 18. und 19. Jh. und verschreibt sich ebenfalls der Neuen Musik.
© Basel Tourismus
Dominierendes Gebäude am Marktplatz ist das aus rotem Sandstein mit Elementen der Gotik und Renaissance errichtete Rathaus, dessen Bau 1501 begonnen wurde.
Die Stadtteile in Basel heißen Quartiere. 19 sind es insgesamt, elf links des Rheins in Grossbasel, acht rechts in Kleinbasel. Die Quartiere wiederum sind in Wohnbezirke unterteilt.
»Altstadt Grossbasel« bildet den historischen Kern und umfasst jenes Gebiet, das einst von der ersten Stadtmauer umschlossen wurde. Daran schließt ringförmig das Quartier »Vorstädte« an, welches zunächst einen Gürtel um die erste Altstadtmauer bildete und nach dem Erdbeben von 1356 mit der Bildung einer erweiterten Stadtmauer integriert wurde.
Das Quartier »Breite« hat die Form eines schmalen Bandes, beginnt nahe des St. Jakob-Stadions und endet an der Mündung der Birs in den Rhein kurz hinter der Schwarzwaldbrücke.
Eine Besonderheit bildet die politische Organisation: Die Stadt Basel hat keine eigenen Behörden. Die Organe des Kantons nehmen zugleich die Aufgaben für die Stadt wahr. Deshalb gibt es in Basel keinen Bürgermeister. Vielmehr übernimmt der siebenköpfige Regierungsrat mit dem/r Regierungspräsidenten/in die Aufgaben der Exekutive für Kanton und Stadt, also auch die Aufgaben eines Bürgermeisters. Der Ausschuss und sein Vorsitz werden alle vier Jahre vom Volk gewählt. Ein sogenannter Bürgerrat kümmert sich hauptsächlich um soziale Fragen (z.B. Bürgerspital, Waisenhaus, Christoph-Merian-Stiftung). Als klassische Volksvertretung fungiert der für vier Jahre gewählte Grosse Rat mit 100 Abgeordneten. Er ist ebenfalls sowohl für den Kanton als auch für die Stadt zuständig.
© laif: Rene Mattes/hemis.fr
115 Stufen führen auf die Türme des Basler Münsters. Von oben kann man nicht nur einen näheren Blick auf das Dach werfen, sondern noch weit darüber hinaus.
Basel ist ein gewachsener Standort von Chemie- und Pharmazieriesen wie Novartis oder Roche, die sich längst zu supranationalen Konzernen entwickelt haben und sich unter dem schönen Begriff »Life Science« verschlagworten lassen. In der Stadt unterhalten auch Konzerne wie Syngenta oder die Lonza Group ihr Hauptquartier. Beide Unternehmen sind weltweit im Agrargeschäft tätig und zählen in diesem Sektor zu den Marktführern.
Täglich pendeln ca. 50.000 Arbeitskräfte aus Deutschland und Frankreich in die Stadt und tragen so zum Wirtschaftswachstum bei.
Das Einzige, was stagniert, scheint die Arbeitslosenquote zu sein: Selten lag sie in den letzten zehn Jahren bei mehr als 4 % – meist unter dem Durchschnitt der Schweiz.
In Basel stehen rund 200 öffentliche Brunnen, nahezu alle führen frisches Trinkwasser. Rund 10 % sind so groß, dass sie zum Baden taugen. Nicht nur Kinder planschen an heißen Tagen darin, auch Erwachsene sitzen darin wie im Jacuzzi, trinken ein Glas Wein und pflegen das soziale Miteinander. Es gibt sogar einen Verein, der Brunnen im Winter für gemeinsame Bademomente beheizt.
© gemeinfrei
Christoph Merian, berühmter Sohn der Stadt, auf einem Bildnis von 1855.
In Basel wohnen die reichsten Familien der Schweiz. Sie heißen Sarasin, Burckhardt, Koechlin, Merian und Vischer, Christ und Hoffmann, Wackernagel oder Staehelin. Mit diesen Namen verbindet man Macht, Einfluss und viel Geld. Wenn in Zürich jemand unter Konrad Stähelin firmiert, muss er eingestehen, dass der Großvater Basel verlassen hatte und den Namen modifizierte, weil er sich in der Nordschweiz nicht entfalten konnte. Er gehörte zum »Daig«, schweizerdeutsch für »Teig«, in dem wenige Zutaten so lange verrührt werden, bis die einzelnen Ingredienzien nicht mehr eindeutig zuzuordnen, dennoch zu erahnen sind – wie bei den Merian-Burckhardts, Sarasin-Burckhardts und Sarasin-Merians.
»Die gleichen Familien haben immer untereinander verkehrt und geheiratet«, erinnert sich Jenö Staehelin, einstmals Botschafter der Schweiz in Japan und bis 2004 Ständiger Vertreter bei der UNO in New York. »Heute heiraten Staehelins Leute mit Namen, über die sich meine Großeltern vielleicht noch gewundert und gefragt hätten: Wer ist denn das?«
Früher war die Definition des »Basler Daigs« sehr eng gefasst. Der Soziologe Lucius Burckhardt, verehelicht mit Annemarie Wackernagel, zählte nur jene Familien dazu, »die schon vor der Französischen Revolution regimentsfähig waren« und somit politische Macht ausübten – wie zum Beispiel seine Ahnen, die Burckhardts, die bereits im 17. Jahrhundert als Bürger- oder Oberzunftmeister die Stadt regierten. Der Wirtschaftshistoriker Alfred Bürgin dagegen interpretierte den Begriff sehr viel weiter: Für ihn beginnt das Quellen des »Daigs« erst 1833, nach der Teilung des Kantons in Basel-Stadt und Basel-Land.
2009 gründete das Paar Burckhardt-Wackernagel eine Stiftung mit dem Ziel, das wissenschaftliche Werk des Begründers der Promenadologie (»Spaziergangswissenschaft«) zu fördern und weiterzuentwickeln. Jenö Staehelin steht derweil seiner eigenen Stiftung vor, die Projekte zur Lösung von politischen Konflikten unterstützt.
Auch wenn der »Daig« heute nicht mehr nur unter sich bleibt, ohne ihn und ohne dessen Stiftungen wäre das gesellschaftliche Leben in Basel ein anderes. Die Museen und Galerien, das Schauspielhaus und die Kleintheater, die Festivals klassischer und moderner Musik wären nicht möglich ohne private Initiativen, die kulturelle, aber auch soziale Projekte finanzieren – eine Basler Besonderheit.
Die Stiftung der Hoffmann-La-Roche-Erbin Maja Sacher ermöglichte unter anderem den Bau des Museums für Gegenwartskunst, ihrer Enkelin Maja Oeri verdankt Basel das Schaulager in Münchenstein und den Erweiterungsbau des Kunstmuseums. Und Schwester Beatrice finanzierte die linksliberale »Tageswoche«, nachdem der Rechtspopulist Christoph Blocher klammheimlich die Mehrheit bei der »Basler Zeitung« übernommen hatte.
Ihren Sitz haben die Alteingesessenen übrigens immer noch in den angestammten Quartieren Altstadt Grossbasel oder St. Alban. Dort prangen auf den Briefkästen lediglich die Initialen – jeder weiß, wer dort wohnt; wer nicht, braucht es auch nicht zu wissen.
Kelten, Römer, Kaiser, Kirche: Sie alle haben Basel in der Vergangenheit ihren Stempel aufgedrückt. In der Neuzeit sind Industrie und Wirtschaft die prägenden Faktoren.
© ddpimages
Das Amphitheater in der antiken Kolonie Augusta Raurica bot früher einmal 6000 Zuschauern Platz. Heute findet dort jeden Sommer ein »Römfest« statt.
Im 5. Jh.v.Chr. bauen die Rauriker, ein Stamm der Kelten, auf dem Münsterhügel eine stadtartige Siedlung, die sich die Römer einverleiben, nachdem sie 44 v.Chr. rheinaufwärts die Kolonie Augusta Raurica (>) gründen. Unter Kaiser Augustus wird der Münsterhügel Stützpunkt römischer Truppen und die Kelten werden romanisiert.
Basel geht an den deutschen König und späteren Kaiser Heinrich II. über. Zu dessen großzügigen Schenkungen gehört auch die finanzielle Unterstützung eines Neubaus auf der Pfalz. 1019 weiht Bischof Adalbero II. das Basler Münster (>