Merlina-  Unter dem Zeichen der Macht - Christine Stutz - E-Book

Merlina- Unter dem Zeichen der Macht E-Book

Christine Stutz

5,0

Beschreibung

Merlina zählt die Tage! Nur noch wenige Wochen, dann ist sie volljährig und kann endlich fort von ihrer Stiefmutter Sonya und ihrer gehässigen Stiefschwester Cinderella. Beide machen ihr das Leben zur Hölle. Jetzt muss sie ihre Schwester auch noch zum einem Film-dreh begleiten. Cinderella spielt darin die Hauptrolle. Merlina muss ihre Mutter und Schwester bedienen und alle Arbeiten erledigen. Ihr einziger Trost ist eine alte Ausgabe des Buches- Liebe unter dem Zeichen der Macht- Ein Geschenk ihres verstorbenen Vaters. Am Drehort trifft Merlina durch Zufall auf den Regisseur Patrik Buster. Er erkennt sofort Merlinas Talent und besetzt eine wichtige Rolle mit ihr. Sehr zum Ärger von Cinderella, die das Rampenlicht nicht teilen will. Sie bedroht und schlägt Merlina aus purer Wut. Patrik hat alle Hände voll zu tun. Den Film fertig bekommen, Cinderella zu beruhigen und Merlina vor ihrer Schwester zu schützen. Dann wird es noch schlimmer, als er sich in Merlina verliebt. Denn noch ist Merlina keine 21 und ihre Stiefmutter könnte ihn mit dem Geheimnis erpressen!

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Merlina- Unter dem Zeichen der Macht

TitelseiteImpressum

Prolog

Merlina saß am Fenster und sah gespannt zur kleinen Auffahrt hinunter. Sie wartete bereits so lange. Ihre Sehnsucht brachte sie fast um.

Endlich konnte sie den Wagen sehen, der in die große Einfahrt bog. Sie sah, wie ihr Vater ausstieg, ein kleines Paket in der Hand. Er winkte zu ihrem Fenster hoch und lächelte verschwörerisch. Merlina wusste, an dieses einzigartige Lächeln würde sie sich ein Leben lang erinnern. Sie rannte die Treppe herunter, riss ihre Stiefschwester um und riss die Haustür auf. Hinter ihr pöbelte Cindy, es störte sie nicht. Ihr Vater riss seine Arme hoch und umarmte Merlina. „Hallo Liebling“ sagte er leise, dann nahm er das kleine Paket und steckte es ihr heimlich zu. „Für dich. Lass es aber nicht Mutter sehen“ sagte er leise. Merlina verstand.

Ihre Stiefmutter hasste es, wenn Merlina ihre Zeit mit Lesen verbrachte. Seit Vater diese Frau geheiratet hatte, hatte sich Merlinas ruhiges Leben radikal verändert. „Das Buch soll dir in deinem Leben etwas Magie und Zuversicht schenken, lass es dir helfen.“ sagte ihr Vater liebevoll. „Halte es in Ehren.“

Jetzt erschienen Cindy und ihre Mutter, Sonya, in der Auffahrt. Beide elegant und teuer gekleidet. Sie schoben Merlina achtlos beiseite und umarmten ihren Vater. „Hallo, mein Lieber. Entschuldige Merlinas ungebührlichen Auftritt. Ich habe ihr gesagt, sie solle sich wenigstens heute ein Kleid anziehen. Aber glaubst du, das unmögliche Kind hört auch nur einmal auf mich?“ Sonya seufzte theatralisch. „Immer rennt das Kind in diesen weiten Jeanshosen herum.“ Sonya sah liebevoll zu ihrer leiblichen Tochter. „Sie sollte sich ein Beispiel an Cinderella nehmen. Die Eleganz in Person. Cinderella hat schon wieder ein Werbespot gedreht.“ Sonya zog den Mann ins Haus. Sie hatte Merlina bereits vergessen. Diese seufzte leise auf und nahm ihr Geschenk aus der weiten Jeanshose. Es würde sie niemand vermissen, das wusste Merlina.

Dann wandte sie sich zu ihrem alten Baumhaus und warf sich dort auf den kleinen Sessel. Sie riss das Geschenkpapier herunter und lächelte glücklich. Ihr Vater hatte ihren Wunsch erfüllt. „Liebe unter dem Zeichen der Macht“ das Buch, dass sie sich schon so lange gewünscht hatte. Endlich hatte Vater es ihr gekauft. Vorsichtig schlug Merlina die erste Seite auf.

„Lieber Leser

Dies Buch verströmt Magie, die einen jeden erfasst, der es wagt, es zu lesen. Die Magie wird dich erfassen und gefangen nehmen. Das Buch wird auch dein Leben mit Magie erfüllen. Vielleicht nicht jetzt und sofort. Vielleicht nicht in den nächsten Jahren. Aber seine Magie wird dich nicht vergessen.“

Liebevoll strich Merlina über die Worte und wischte sich eine Träne fort. „Dad, ich liebe dich“ sagte sie leise. Das Buch war ihr größter Schatz.

„Merlina, komm schnell! Vater ist zusammengebrochen! Komm schnell, was sollen wir machen! Er atmet nicht mehr!“ Merlina schrak heftig zusammen, als sie die hysterische Stimme ihrer Stiefmutter vernahm.

Kapitel

„Wer ist das denn?“ Patrik hob seinen Kopf, als er den wirklich ungeduldigen Ton hörte. Eine junge Frau, der Star seines neuen Films, stand in ca. 10 Meter Entfernung von ihm und schimpfte ein junges Mädchen aus. „Das? Das ist doch Cinderella Van Norton.“ Sein Assistent sah nur kurz hoch und vertiefte sich erneut ins Drehbuch. „Hast du sie dir als neues Opfer auserkoren? Sieht ja auch gut aus, die Kleine. Aber Vorsicht, sie hat Haare auf den Zähnen“. David grinste. „Ist nicht alles Gold, was glänzt!“ sagte er grinsend.

Er kannte seinen Chef und besten Freund zur Genüge, schließlich waren sie beide lange befreundet. Er wusste über seine zahlreichen Frauengeschichten Bescheid. Nicht umsonst nannte die Presse ihn den einsamen Wolf. Ein Mann, der mit jedem neuen Film seine Partnerin wechselte. Neuer Film, neue Frau. Es störte die Frauen meistens auch nicht, sie profitierten von Patrik Busters Ruhm. Es gab gute Schlagzeilen.

Und jetzt hatte Patrik ein neues Opfer erkoren. David war sich sicher, diese Cinderella würde ihre Beziehung zu Patrik ausschlachten. Die Frau war raffiniert und von ihrer Mutter auf so etwas geschult.

„Nicht die Cinderella, die andere. Das junge Mädchen neben ihr!“ antwortete Patrik nachdenklich. Sein Blick ließ das Mädchen nicht los, das nun weinend zu einem der Wohnwagen ging. Dann war das Mädchen verschwunden.

„Das? Das ist Mia. Wohl Cinderellas Stiefschwester, wie mir erzählt wurde.“ David schnaufte leise. „Und so wird sie auch behandelt von den beiden Frauen.“ Angewidert verzog er sein Gesicht. Er erhob sich und ging auf Mia zu, die nun den Wohnwagen mit einem schweren Wäschekorb verließ. Mia hatte mit dem Korb zu kämpfen. Ohne Probleme nahm David den Wäschekorb und trug ihn für das Mädchen zur kleinen Wäscherei, die dem Filmgelände angeschlossen war. Warum musste das Mädchen sich um die Wäsche kümmern, dachte Patrik. Dafür gab es doch genug andere Angestellte hier.

Jetzt hatte Cinderella ihn entdeckt. Patrik seufzte auf, Cinderella kam nun zu ihm herüber und lächelte verführerisch. Ein Lächeln, das die Frau berühmt gemacht hatte. Es strahlte von Zeitschriften und Werbeplakaten, war in vielen Filmspots zu sehen. Die Frau war berühmt.

Sie lächelte strahlend. Es erreichte Patrik jedoch nicht. Er zog unwillig seine Augen zusammen. Die Frau war anders, als jeder glaubte. Seit zwei Tagen versuchte er, mit dieser Frau hier vernünftig zu arbeiten, es erwies sich mehr als schwierig. Der ach so sanfte Engel, wie sie liebevoll von den Medien umschwärmt wurde, hatte einen knallharten Willen und einen unausstehlichen Charakter. Und eine nur mäßige Schauspielerin!

Und die kleine Szene, die er eben beobachten konnte, trug nicht zu einer besseren Meinung bei. „Hallo Patrik, gut das ich sie sehe. Ich habe da ein Problem mit der Szene, die wir heute drehen wollen. “sagte Cinderella. Patrik verzog sein Gesicht verärgert.

Schon wieder, dachte er müde. Dann wandte er sich um und versuchte ein Lächeln. „Hallo Cinderella, also was gibt es nun wieder?“ Patrik verdrehte seine Augen. Die Frau war wirklich schwierig.

Seit ihrer Ankunft hier, nörgelte sie dauernd am Drehbuch herum, wollte mehr Auftritte, mehr Monologe. Sie verfolgte ihn auf Schritt und Tritt. Geduldig hörte er sich wieder ihre Klagen an. „Also Cinderella, noch einmal: Ich bin der Regisseur. Ich bestimme, was hier läuft. Ich habe langsam das Gefühl, sie kennen nicht mal das Buch zum Film, sie haben keine Ahnung von der Grundgeschichte.“ Er grunzte verärgert. „Haben sie das Buch eigentlich gelesen?“

„Ich spiele Prinzessin Gabrielle. Die Prinzessin ist immer die Hauptrolle. Was gibt es da nicht zu verstehen!“ Cinderellas Ton wurde um einige Grade härter, nichts erinnerte mehr an den sanften Engel. Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf.

Patrik nahm seine Brille ab und versuchte, seinen Zorn unter Kontrolle zu bringen. „Gabrielle ist nur eine der Hauptrollen. Im Film gibt es mehrere Charaktere! Der Film beruht auf einen der meistverkauften Romane in den letzten Jahren. Ein Meisterwerk das in der französischen Revolution spielt. Es kommen da mehr als nur eine Person vor. „sagte er nun streng. „Viele spielen darin wichtige Rollen.“ Sagte er wütend.

Cinderella lächelte plötzlich wieder, sie spürte, mit Patrik konnte sie nicht umspringen, wie mit den vielen anderen Männern, die ihr aus der Hand fraßen. Sie unterdrückte ihre Wut. Sie deutete ein leichtes Gähnen an. „Ich weiß, ich weiß. Mia erzählte es mir. Oh Mann. Sie kennt das Buch auswendig. Aber ist ja auch kein Wunder, sie hängt mit ihrer Nase ja nur in Büchern, das faule Stück sollte sich lieber auf ihre Aufgaben konzentrieren.“ Sagte sie gelangweilt. „Also, ich will, dass meine Rolle mehr glänzt.“

Patriks Blick ging über den Platz. Wieder konnte er David sehen, der jetzt einen Korb nasser Wäsche trug und ihn für Mia vor eine improvisierte Wäscheleine stellte. Das kleine Mädchen hatte Schwierigkeiten, die Wäscheleine zu erreichen.

Patrik pfiff, David hob seinen Kopf und kam nun zu ihm zurück. Er verdrehte seine Augen, als er Cinderella sah, die ihre Hand jetzt vertrauensvoll auf Patriks Arm legte. Patrik schüttelte Cinderella ab. „David, sei so nett und gehe mit Cinderella noch einmal die heutige Szene durch. Sie hat mal wieder Probleme damit. Ich muss noch einige Mädchen für die Rolle der Therese casten“. Befahl Patrik, dann machte er sich schnell davon. Er ignorierte Davids wütenden Blick gelassen.

Aufatmend ließ er die Frau mit seinem Assistenten zurück und ging nachdenklich über den Platz. Wieder ging sein Blick zu dem Mädchen, das endlich die Wäsche aufgehängt hatte. Warum musste das Mädchen so hart arbeiten, dachte Patrik wieder.

Sie griff in ihre Hosentasche und zog ein abgegriffenes Buch heraus. Vorsichtig sah sie sich um, und verschwand hinter einem der Wohnwagen. Was hatte das merkwürdige Mädchen vor? Patrik wurde neugierig. Vorsichtig folgte er ihr.

Neugierig folgte Patrik dem Mädchen, das, die Beine angewinkelt auf einer Kiste saß und in einem Buch las. Eigentlich wurde er längst in Halle 8 erwartet, dort saßen mindestens zwanzig junge, ausgebildete Schauspielerinnen. Alle warteten geduldig, dass Patrik erscheinen würde. Sie alle erhofften sich die Rolle der Therese. Doch Patrik stand hier, hinter dem Wohnwagen und sah auf das Mädchen herunter, das völlig vertieft, in ihr Buch sah und ihm überhaupt nicht bemerkte. Sie schien nicht zu merken, was um sie herum geschah.

„Nein, My Lord. So tut, was ihr für richtig erachtet, doch mein Herz sagt mir die Wahrheit und den Wert eures Handelns. Ich bin nur einen einfache Magd. Mein Leben ist nicht mehr wert als das eures Pferdes. Doch mein Geist erhebt sich über mein Los in dieser Welt. Mein Geist ist frei.“ Das Mädchen hob ihren Kopf und hielt ihn in die warme Sonne. Die Augen geschlossen, liefen ihr nun Tränen übers Gesicht.