Mister Animago- Tot(un) Glücklich verwandelt - Christine Stutz - E-Book

Mister Animago- Tot(un) Glücklich verwandelt E-Book

Christine Stutz

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Beschreibung

Penelope- Piper genannt -hat nach dem Verlust ihrer kleinen Tochter, keine Freude mehr am Leben. Sie schließt sich ein und lebt nur für ihre Romane. Damit verdient sie ihr Geld. Das ändert sich auch nicht, als ihr Cousin Willbur , ihr einen kleinen Jungen zur Betreuung bringt. Piper will nichts mehr von andere Menschen wissen. Ihr Leben ändert sich schlagartig als der Onkel des Jungen Leo von Karpart, auftaucht. Er verlangt die Herausgabe des Babys. Als Piper sich weigert, kommt es zum Kampf . Dabei wird Piper verletzt. Fast sieht es so aus, als würde Piper sterben. Sie wacht in Transsylvanien auf. Und besitzt plötzlich die Fähigkeit, sich in einen Löwen zu verwandeln! Piper ist bei den Animagos gelandet. Und sie soll dort bleiben! Notfalls gegen ihren Willen. Als Leo dann auch noch bestimmt, dass Piper seine Gefährtin werden soll, reicht es ihr. Wutentbrannt flieht sie aus dem Schloss des Mannes. Sie will einfach nur wieder Nachhause, in ihr altes Leben. Auf ihrer Flucht trifft Piper auf Vampire und Magier, die ihr helfen. Leo folgt Piper. Wild entschlossen, sie zu seiner Frau zu machen. Er will sie nicht wieder gehen lassen. Dafür verbündet er sich sogar mit seinem Erzfeind- Konrad von Stetten.

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Mister Animago- Tot(un) Glücklich verwandelt

TitelseiteProlog1 Kapitel2 Kapitel3 Kapitel4 Kapitel5 Kapitel6 Kapitel7 Kapitel8 Kapitel9 Kapitel10 Kapitel11 KapitelEpilogImpressum

Mister

Animago

Tot(un)-glücklich verwandelt

Prolog

Prolog

„Hast du das gesehen? Ich glaube, ich spinne! Das war doch eine Löwenweibchen! Wie kommt ein Löwe in unseren Wald! Das kann doch nicht angehen!“ sagte einer der Jäger verwundert. Er hob sein Fernglas und sah noch einmal auf die große Lichtung. Tatsächlich, dort stand ein ausgewachsenes Löwenweibchen mit einem Bündel in der riesigen Schnauze. Jetzt begann das Bündel leise zu wimmern. Behutsam legte die Löwin das Bündel auf den Boden und steckte seinen Kopf hinein.

„Ein Baby! Der Löwe hat ein Baby entführt und will es jetzt fressen!“ sagte der andere Jäger. Er legte sein Gewehr an und schoss. Die Löwin brüllte laut auf als sie die Kugel traf. Hektisch warf das Tier seinen Kopf herum und starrte die Jäger an. „Du hast die Löwin verfehlt“ schnauzte der zweite Jäger. Der andere schüttelte seinen Kopf. „Nein, habe ich nicht. Die Löwin ist verwundet.“ Widersprach der andere Mann finster. Er legte wieder an. Die Löwin brüllte und ließ das Bündel liegen. Dann rannte sie ins Dickicht und war verschwunden.

„Das glaubt uns garantiert niemand“ sagte einer der Jäger. Der andere Mann nickte zustimmend. Er erhob sich und betrat vorsichtig die Lichtung. Dort lag das kleine Bündel und wimmerte leise. Der Mann winkte seinen Freund zu sich. „Ein kleiner Junge. Erst wenige Wochen alt, vermute ich. Wir müssen das Kind zum Jugendamt bringen“ sagte sein Freund heiser. Immer wieder beobachtete er den Wald. In der Furcht, der große Löwe könnte zurückkommen. Doch eine Blutlache wies auf die Verwundung des Tieres hin. „Ich habe das Tier ziemlich hart erwischt. Wir müssen das Forstamt warnen. Wenn sie uns dann überhaupt glauben.“ Sagte der Mann seufzend. „Ein ausgewachsener Löwe in unserem Wald.“ Er hob das Bündel auf und drückte den kleinen Jungen an sich. „Auf jeden Fall müssen wir den Jungen retten.“ Sagte er schwer.

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Mitten in der Nacht klingelte es lange an meiner Haustür. Ich sah mürrisch zur Uhr. Drei Uhr nachts. Wer würde mich jetzt, um diese Zeit stören? Zum Glück hatte ich nicht geschlafen. Das tat ich nie um diese Zeit. Dann sah ich auf mein Telefon, dass neben meinem Bett lag. „Mach die Tür auf. Notfall!“ stand in der leuchtenden Nachricht auf dem Display. Seufzend erhob ich mich. Das konnte nur mein Cousin Willbur sein, dachte ich finster. Andere Menschen hatten meine Telefonnummer nicht. Wehe, es war nicht wirklich wichtig, dachte ich. Frustriert schlich ich zur Haustür. Dort stand wirklich mein Cousin Willbur. In seinen Armen hielt er eine Tragetasche. Eine wimmernde Tragetasche. Argwöhnisch sah ich von Willbur zur Tasche.

„Ein Findelkind. Erst wenige Wochen alt. Der kleine Junge wurde in einem Wald gefunden. Die Jäger hatten wohl ein paar Bier zu viel als sie das Baby fanden. Sie erzählten was von einer riesigen Löwin, die das Kind bei sich getragen hatte“. Sagte Willbur.

„Löwin? Sind wir hier in Afrika?“ fragte ich sarkastisch. „Oder ist das endgültige Auswirkung des Klimawandels?“ fragte ich und griff nach der Tasche. Ein wunderschöner, kleiner Junge sah mich mit großen, ernsten Augen an. Liebevoll strich ich dem Kind über die weichen Babywangen. „Lass deine dummen Sprüche, Piper. Das Baby braucht eine Mutter. Bis wir seine richtige Mutter gefunden haben. Du musst mir helfen. Diese Geschichte ist so verworren, dass ich das Kind in sicheren Händen wissen will. Und du bist die beste dafür.“ Sagte Willbur leise, fast bittend. „Ich muss da einiges nachforschen du brauche eine sichere Unterbringung für das Kind.“ Sagte er bittend. Sofort verfinsterte sich mein Gesicht und ich wollte ihm das Kind zurückgeben. „Nein, das mache ich nicht, Cousin! Auf keinen Fall! Das kannst du nicht von mir verlangen. Keine Kinder mehr! Nie mehr! Das weißt du genau““ sagte ich wütend. Doch dann geschah etwas merkwürdiges. Das Baby hob seine kleine Hand und griff nach meinem Daumen. Dann versuchte er, daran zu nuckeln. Ich staunte über die Kraft des kleinen Jungen. Ich schluckte schwer und ließ zu, dass mir Tränen über das Gesicht liefen. Mein Cousin schmunzelte. Er schob mich weiter ins Haus und schloss die Tür. Dann ging er weiter durch den Flur und öffnete eine andere Tür. „Wie ich es mir gedacht habe. Du hast das Kinderzimmer noch nicht aufgelöst. Der Junge wird es hier gut haben“ sagte er nur. Ich folgte ihm und schielte in den gemütlichen Raum. „Das Zimmer war für meine Tochter geplant gewesen. Für Isa. Nicht für ein fremdes Kind.“ Sagte ich bitter. Wieder wurde ich an meinen schweren Verlust erinnert. Mein Cousin nahm mir das Baby ab und legte den Jungen in das kleine Kinderbett. Dann zog er mich weiter in meine Küche. Dort setzte er Kaffee auf.

„Deine Tochter ist jetzt ein Jahr tot, Piper. Du musst endlich loslassen. Dein Kind zu verlieren war ein harter Schlag für dich. Das weiß ich. Du musst zur Ruhe kommen und nach vorne sehen. Der kleine Junge hat zur Zeit keine Eltern. Ich muss sie jetzt suchen. Der Junge ist ganz allein. Er braucht jemanden, der viel Liebe zu verschenken hat. Du bist so ein Mensch. Ich hätte ihn auch in eine andere Pflegefamilie bringen können. Doch dort bekommt er keine Liebe. Das weißt du.“ Erklärte mein Cousin wieder. Er sah in meine Schränke und überprüfte meine Vorräte. „Ich werde heute Nacht hierbleiben. Morgen werden wir alles Nötige für das Baby einkaufen gehen.“ Sagte er dann bestimmt. Er schenkte Kaffee ein und setzte sich zu mir an den Tisch. „Hast du mal wieder war von deinen Vollidioten gehört?“ fragte er dann finster und sah sich neugierig um. Er meinte meinen Exfreund, dass wusste ich natürlich. Willbur hatte den Mann nie gemocht.

„Nein, der Kerl ist auf und davon, nachdem Isa gestorben ist. Rene gibt mir die Schuld an ihrem Tod. Er hat mich fertiggemacht und weg war er. Hat mich in meinem Kummer einfach sitzen lassen. Jetzt hat er eine neue Freundin, die ist ebenfalls schwanger von ihm. Was für ein Glück, dass ich ihn nicht geheiratet habe. Das erspart mir die Scheidung“ sagte ich sarkastisch. Ich schluckte meine Tränen herunter und sah in den Kaffeebecher. Willbur strich mir das goldbraune Haar mit den roten Strähnen aus dem Gesicht. „Gib den kleinen Jungen eine Chance, Piper. Du kannst dich gut um ihn kümmern. Du bist Schriftstellerin und kannst dir deine Zeit einteilen. Ich verlasse mich auf dich.“ Sagte Willbur ernst. „Ich muss da einiges überprüfen und muss das Baby in meiner Nähe wissen.“ Sagte er bittend. Zögernd nickte ich endlich. Ich erhob mich und ging zurück zum Kinderzimmer. Das Baby war eingeschlafen. Zufrieden am Daumen nuckelnd. „Versuche es, Piper. Es wird dir über deinen Verlust hinweg helfen. Komm, ich werde mir das Gästezimmer fertigmachen“ sagte Willbur lächelnd. Den Weg kannte er gut. „Ich werde das Baby hier behalten, Cousin. Aber sorge dafür, dass du bald seine Eltern findest. Ich will mich nicht zu sehr an den Bengel gewöhnen.“ Sagte ich finster. „Zum Glück ist es kein Mädchen.“ Setzte ich bitter hinzu. Doch dann ging ich zurück ins Kinderzimmer und zog das kleine Bett durch den Flur in mein Schlafzimmer. Damit ich wach werden würde, falls das Baby etwas wollte. Ich würde den Jungen versorgen und ihm meine Liebe geben. So, wie ich es für meine geliebte Tochter erdacht hatte. Doch ich war auch wieder froh, wenn Willbur die Eltern gefunden hatte. Ich wollte mich nicht emotional an das Kind binden.

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1 Kapitel

1 Kapitel

Ein ziemlich großer Mann stand auf der anderen Straßenseite und sah zu mir herüber. Ich parkte den Wagen in der Einfahrt und hob das Baby aus dem Auto. Dann legte ich es in meine Bauchtasche und griff meine Einkäufe. Der Mann gegenüber beobachtete mich neugierig. Ich sah kurz zu ihm herüber. Dann wandte ich mich wieder ab. Es interessierte mich nicht weiter. Was ging mich der Mann an, dachte ich. Das hungrige Baby war wichtiger. „Ich weiß, es hat lange gedauert. Es gibt doch gleich was zu essen, Spencer“ beruhigte ich das kleine Kind, dem ich den Namen meines Vaters gegeben hatte. Ich trug den Jungen in einer Bauchtasche vor mir. Das Baby schrie ungehalten, während ich die Haustür aufschloss. Seit einer Woche kümmerte ich mich um den kleinen verfressenen Jungen. Sein Appetit schien unstillbar zu sein, dachte ich gutmütig. Der Junge konnte stets und ständig essen. Und dementsprechend viele Windeln brauchte ich auch. Ich warf die Pakete ins Badezimmer. Die würde ich später wegräumen.

Ich ging in das Kinderzimmer und überprüfte den Flaschenwärmer. Zufrieden legte ich den Jungen ab und zog meine Jacke aus. Das Baby quengelte wütend und ballte seine kleinen Fäuste. Voller Wut und Hunger. „Ich mach ja schon, Spencer“ sagte ich liebevoll. Ich setzte mich in den Schaukelstuhl und fütterte den kleinen Jungen. Zufrieden sah ich, wie sich die Flasche schnell leerte. „Ich mag dich eigentlich, kleiner Mann. Es wird mir etwas wehtun, wenn Willbur deine Eltern findet und du mich verlassen musst.“ sagte ich leise. Im Stillen hoffte ich, dass Willbur sie nie finden würde und ich den Jungen behalten könnte. Ich könnte ihn dann adoptieren, überlegte ich. Doch dann schüttelte ich meinen Kopf. Ich hatte mich gegen Kinder entschieden. So sollte es bleiben. Ich wollte nie wieder so leiden. Das hatte ich mir gewschworen.

Ein anhaltendes Klingeln an der Haustür holte mich aus meinen Gedanken. Wer würde mich jetzt stören. Ich war doch gerade erst Nachhause gekommen. Ich war in meinem Verlag gewesen, um das neue Manuskript abzugeben. Ich bekam, außer Willbur, nie Besuch. Und er war nicht in der Stadt, das wusste ich. Neugierig legte ich den kleinen Jungen in sein Bett und ging zur Tür. Wieder wurde laut geklingelt. „Ich komm ja schon!“ rief ich verärgert. Der Besucher sollte sich gefälligst in Geduld fassen, dachte ich finster. Wieder wurde geklingelt, dann wurde laut geklopft. „Machen sie auf, Lady! Ich weiß, dass sie Zuhause sind. Ich muss sie sprechen!“ rief eine energische Männerstimme mit merkwürdigem Akzent. Das war mir nicht geheuer.

Vorsichtshalber legte ich die Kette vor und öffnete die Tür einen Spalt. Ein ziemlich großer, breiter, durchtrainierter Mann stand vor der Tür. Ich musste meinen Kopf heben, um sein Gesicht sehen zu können. Das war doch der Kerl, der mich beobachtet hatte, ging es mir durch den Kopf. „Was kann ich für sie tun, Mann! Ich denke, sie haben sich verirrt.“ fragte ich vorsichtig, in der Hoffnung, er würde wieder gehen. Der Mann sah durch den Spalt, finster auf mich herab. „Ich will meinen Neffen holen. Sie haben meinen Neffen in ihrer Gewalt.“ sagte er nur und knurrte. Irgendwie erinnerte er mich an ein großes Raubtier. Jeden Moment bereit, anzugreifen. So, wie er drohend vor meiner Tür stand, machte er mir Angst. „Verschwinden sie! Ich weiß nicht, wovon sie reden!“ sagte ich streng und wollte die Tür wieder schließen. Doch der Man knurrte erneut und stemmte sich gegen die Tür. „Sie haben meinen Neffen bei sich! Ich will das Kind holen“ sagte der Mann wieder. Diesmal strenger. Mit Leichtigkeit hielt er die Haustür offen. Ich stemmte mich dagegen. „Wenn Spencer wirklich ihr Neffe ist, wenden sie sich an Willbur Frenzler. Er ist der Sozialarbeiter in diesem Fall! Ich werde ihnen Spencer nicht so einfach geben. Nur weil sie hier auftauchen.“ sagte ich energisch und stemmte mich energisch gegen die Haustür. Doch vergebens. Ich bekam sie nicht zu. „Der Junge heißt Leon, nicht Spencer und ist mein Neffe! Ich suche ihn verzweifelt. Endlich habe ich ihn gefunden. Ich werde ihn jetzt mitnehmen!“ sagte der Mann drohend. Er langte um die Tür herum. „Das werden sie nicht! Ich werde Spencer mit meinem Leben beschützen!“ sagte ich und entwickelte ungeahnte Kräfte. Ich schaffte es, den Baseball Schläger neben meiner Tür zu erreichen. Damit schlug ich dem Mann auf die Hand, die jetzt nach der Kette fischte. Der Mann zog seine Hand aufschreiend zurück. Ich warf erleichtert die Haustür zu. Doch das würde den Mann nicht lange aufhalten, das wusste ich. Der Kerl würde nicht aufgeben. Ich rannte den Flur hinunter und warf die Kinderzimmer Tür zu. Dann stellte ich mich davor. Den Schläger erhoben. Der Mann würde nicht an mir vorbeikommen. Ich würde den Jungen beschützen. Der Mann war ja vollkommen verrückt.

Jetzt hörte ich die Haustür erzittern, dann stand der Mann im Flur. Wie ich gedacht hatte. Die Tür war kein Hindernis für den unnatürlich starken Mann gewesen. Er hob seinen Kopf und sah sich suchend um. Dann entdeckte er mich und kam langsam, fast katzenartig, den Flur hinunter. Ich kam nicht umhin, seinen leichten Gang zu bewundern. „Machen sie es uns nicht schwer, Lady. Leon ist der Sohn meiner Schwester. Sie wurde angeschossen und liegt schwer verletzt im Bett. Sie vermisst ihren Sohn, macht sich große Vorwürfe und ist deshalb noch kranker. Ich muss ihr das Baby bringen. Sonst wird sie nicht gesund.“ Erklärte mir der Mann mit dunkler Stimme. Sollte das etwa entschuldigend klingen? „Verschwinden sie, Mistkerl. Ich werde ihnen das Baby nicht geben“ sagte ich drohend. Ich hob den Schläger und schlug damit nach ihm. „Sie sind der Onkel? Dann klären sie das alles mit Willbur. Er ist der Verantwortliche für diesen Fall! Ich werde ihnen das Baby nie geben!“ sagte ich wieder und drohte erneut mit dem Schläger. „Raus aus meinem Haus!“ setzte ich hart hinzu. Der Mann lachte nur und kam näher. „Lady, seit einer Woche bin ich auf der Suche nach Leon. Endlich habe ich ihn gefunden. Ich gehe nicht ohne ihn“ sagte er und lachte. „Oh doch, das werden sie. Ich gebe ihnen das Baby nicht freiwillig“ sagte ich und schlug nach dem Mann. Im Kinderzimmer begann das Baby nun zu weinen. Der Mann hob interessiert seinen Kopf. Das lenkte ihn ab. Ich holte aus und schlug zu. Der Schläger traf den Mann an der Schulter. Schmerzerfüllt sackte er kurz zusammen. Doch er kam sofort wieder hoch. Etwas merkwürdiges geschah, seine Augen wurden golden, Goldbraun glänzend. Augen wie eine Raubkatze. Ich erstarrte. So etwas hatte ich noch nie gesehen.

„Das reicht, Lady! Ich werde meinen Neffen mitnehmen. Sie werden mich daran nicht hindern“ knurrte der Mann. Wieder holte ich aus. Doch diesmal fing der Mann den Schlag in der Luft ab und griff den Baseballschläger. Ohne mit der Wimper zu zucken, zerbrach er den Schläger in zwei Hälften. Woher nahm er nur diese Kraft. Das fragte ich mich zitternd. „Das reicht, Lady“ sagte er wütend. Der Mann fasste mich an der Schulter, um mich beiseite zu schieben. Er nahm mich also nicht für voll, dachte ich voller Wut. Ich wandte blitzschnell meinen Kopf und biss den Mann tief in die Hand. Ich schmeckte Blut und schluckte. Doch ich ließ nicht ab. „Verdammt, das war ein Fehler, Lady!“ schrie der Mann aufgebracht. Wieder schrie der Mann auf und versuchte, mich abzuschütteln. . Ich ließ nicht ab und biss tiefer. Ich schmeckte noch mehr Blut und schluckte. Doch ich ließ nicht ab von dem Mann. Dann hob ich mein Bein und trat ihm zwischen die Beine. Der Mann sackte aufschreiend zusammen. Endlich ließ ich ab von ihm. Ich öffnete die Kinderzimmertür und schlüpfte hinein. Dann verriegelte ich die Tür und lehnte mich dagegen.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Tür blieb es jetzt merkwürdig ruhig. Kein Schreien oder Klopfen, verriet, ob der Mann noch im Flur war. Dann hörte ich den Mann unterdrückt fluchen. „Sie hat mich gebissen! Verdammt, musste das jetzt noch passieren! Reicht es nicht, das Leonie angeschossen wurde! Jetzt muss ich mich auch noch um das verrückte Weib kümmern!“ schnauzte der Mann. „Ich bin nicht verrückt! Und niemand muss sich um mich kümmern! Verschwinden sie, bevor ich die Polizei rufe!“ schrie ich durch die Tür. „Sie können mich verstehen?“ fragte der Man überrascht. Er kam jetzt zur Zimmertür. „Sie sind doch laut genug, sie Irrer Babyentführer!“ schrie ich. „Sie werden das Baby nicht bekommen! Nur über meine Leiche!“ Ich ging zum Bett und hob das Baby heraus. Beschützend nahm ich es in den Arm. Dann ging ich zum Fenster. „Das letztere wird jetzt leider der Fall sein, Lady! Sie haben mein Blut getrunken. Das ist tödlich für einen normalen Menschen“ kam die Antwort aus dem Flur. „Sie sind ja vollkommen verrückt. Ich sterbe bestimmt nicht.“ Schrie ich zurück. Der Mann fluchte erneut. Sehr unanständig diesmal. Er würde nicht gehen, dachte ich. Also mussten wir es tun, überlegte ich. Ich öffnete das Fenster und sah in die Tiefe. Etwa zwei Meter. Dass sollte ich schaffen, schätzte ich mutig. Ich und drückte den Jungen an mich. Ich musste das Kind in Sicherheit bringen. Nichts war wichtiger. Willbur hatte mir das Baby aus gutem Grund anvertraut.

Plötzlich wurde mir schwindlig und Übelkeit kroch durch meine Organe. „Wir werden es schaffen, Baby. Der böse Mann bekommt dich nicht. Ich werde dich beschützen“ sagte ich und kämpfte gegen das Gefühl an, mich übergeben zu müssen. Ich sah wieder aus dem Fenster. Waren es eben noch zwei Meter gewesen? Plötzlich wirkte es wie zwanzig Meter Höhe. Meine Augen wurden schwer, alles verschwamm. Meine Beine wurden weich und ich hatte das Gefühl, ohnmächtig zu werden. Was war plötzlich mit mir los.