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Es ist soooo schön, wenn wir zusammen sind! Die Welt ist riesengroß und es gibt so viel Neues zu entdecken. Hier ist dein kleiner Vorlese-Wegbegleiter zum Erkennen und Erleben auf jedem Schritt. Wir schließen überraschend Freundschaft mit einem Monster. Wir spielen auch mal Polizei. Oder stehen mutig zu unserer Angst. Zusammensein ist einfach schön. Also – wollen wir lesen? Ja, achte mal drauf: Du, ich und mein kleines Vorleseglück, das bringt "acht" mal mehr Spaß! Sammelband enthält: Der kleine Tiger und der große Mut Als der Tiger einmal der Bär sein wollte Der kleine Tiger wünscht sich Tigerfreunde Als Tiger und Bär beinahe das Beste verpassten
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Das Leben ist schön, und noch schöner ist es, wenn man einen Freund hat, na klar. So wie der kleine Tiger den kleinen Bären hat und der kleine Bär den kleinen Tiger. Mit Freunden kann man Pilze finden und um die Wette rennen, ein Fest feiern oder faulenzen. Manchmal muss man nämlich gar nichts Besonderes machen, nur zusammen sein. Dann macht das Leben Spaß, aber sowas von!
Vier Geschichten von Tiger und Bär über Freundschaft und das schöne Leben. Liebevoll erzählt von Florian Fickel mit Illustrationen von Johanna Seipelt, nach einer Figurenwelt von Janosch.
Dies ist eine besondere Geschichte vom kleinen Tiger und vom kleinen Bären. Aber eigentlich sind alle Geschichten etwas Besonderes. Denn wenn man jemandem eine Geschichte erzählt, und dieser jemand kann sich die Geschichte so richtig vorstellen, verbringt man eine gute Zeit miteinander.
Also, dies ist eine von vielen besonderen Geschichten, und sie geht so:
Der kleine Tiger und der kleine Bär wohnten zusammen in einem gemütlichen Haus am Fluss, und ihr Leben war schön. Die Sonne schien ihnen auf ihre Nasen, der Wind kitzelte ihnen die Bäuche, und wenn es einmal regnete, zählten sie die Regentropfen auf ihren Tatzen.
Jeden Tag gingen der kleine Tiger und der kleine Bär in den Wald, Pilze finden. Eines Tages trafen sie auf der Wiese am Fluss den schnellen Hasen mit den langen Ohren. Mit dem spielten sie gerne Verstecken. Der schnelle Hase verlor jedes Mal, denn seine Ohren waren länger als das höchste Gras. Keine Chance.
Ehrlich gesagt verloren auch der kleine Tiger und der kleine Bär, denn am besten versteckte sich die Ameise. Unmöglich, sie zu finden. Fast so unmöglich, wie einen Kirschkern drei Meter weit zu spucken.
Am Fluss machten der kleine Tiger und der kleine Bär Rast, denn wer einen Weg zu laufen hat, der muss auch mal eine Pause machen. Und wer eine Pause macht, bekommt mehr mit vom Leben. Sie zählten, wie lange der flinke Fisch unter Wasser bleiben konnte.
»28, 29, 30 – Rekord!«, rief der kleine Bär.
»Pah, das geht noch besser!«, rief der flinke Fisch, holte tief Luft und schwamm schnell schnittig davon.
Am Waldrand trafen sie auf die Tante Gans. Mit der Tante Gans hielten der kleine Tiger und der kleine Bär gerne ein Schwätzchen.
»Guten Tag, Tiger, guten Tag, Bär. Ihr habt nicht vielleicht den Fuchs gesehen?«
»Haben wir nicht!«, riefen der kleine Tiger und der kleine Bär.
Im Wald mit den raschelnden Bäumen trafen sie den Fuchs, der nervös umherstreifte, weil er auf der Suche nach passender Gesellschaft war.
»Ihr habt nicht vielleicht die Gans gesehen?«, knurrte der Fuchs. Und wer knurrt, will gefährlich sein.
»Es heißt: Hallo, kleiner Tiger, hallo, kleiner Bär. Ihr habt nicht vielleicht die Gans gesehen?«, verbesserte ihn der kleine Bär.
»Oh, pardon. Hallo, kleiner Tiger, hallo, kleiner Bär, ihr habt nicht …«
»Haben wir nicht«, freuten sich der kleine Tiger und der kleine Bär eine Runde. Und noch eine Runde, weil die Runde davor solchen Spaß gemacht hatte.
»Komisch«, überlegte der Fuchs, »woher wisst ihr, was ich fragen wollte?« Und vergaß dabei das Knurren.
Aber der kleine Tiger und der kleine Bär waren schon fort, Pilze finden. Die findet man nur, wenn man die Augen offen hält und an nichts anderes denkt. Ansonsten ist man ruck, zuck an einem Pilz vorbeigelaufen. Oder der Pilz hat sich davongeschlichen, aber das kommt aufs Gleiche raus.
Als ihr Korb voll war, machten sich der kleine Tiger und der kleine Bär auf den Nachhauseweg. Sie kamen beim flinken Fisch vorbei und zählten bis einunddreißig. Sie kamen beim schnellen Hasen vorbei, aber sie konnten sich nicht unterhalten, weil der Hase mit seinen langen Ohren Fangen spielte. Und eigentlich kamen sie auch beim müden Maulwurf vorbei, doch davon bekam keiner etwas mit.
Am Abend saßen der kleine Tiger und der kleine Bär in der schönen Stube und aßen Pilze in Buttersoße. Und die schmeckten besonders lecker, weil der kleine Tiger und der kleine Bär dabei an den Tag dachten und daran, was sie alles erlebt hatten.
Das Leben war schön, und wenn das Leben schön ist, schläft man besser.
Am nächsten Morgen traf der kleine Tiger im Garten auf den müden Maulwurf. Der hatte sich nach oben gegraben, um zu fragen, welcher Tag heute war.
»Zwischen Montag und Sonntag«, sagte der kleine Tiger.
»Na, dann ist ja gut«, sagte der müde Maulwurf. »Hast du schon gehört? Die Tante Gans musste sich gestern vor dem Fuchs verstecken.«
»Hat er sie erwischt?«, fragte der kleine Tiger.
»Natürlich nicht«, sagte der müde Maulwurf. »Ist an ihr vorbeigelaufen.«
»Mist, und ich hab’s nicht mitbekommen«, sagte der kleine Tiger. »Kannst du nicht einen Tunnel graben, durch den wir uns alle Nachrichten schicken können?«
»Mal sehen«, sagte der müde Maulwurf und schlug in seinem Terminkalender nach. »Kann ich machen, habe gerade sowieso nichts vor.«
Und so grub der müde Maulwurf einen Nachrichtentunnel zum schnellen Hasen mit den langen Ohren, zum Fisch, zur Gans, zum Fuchs, überallhin.
»Fertig«, verkündete der müde Maulwurf drei Tage, vier Stunden und fünf Minuten später. »Die Nachrichtenrohre sind allerdings sehr schmal. Aber wenn nicht alle auf einmal Nachrichten schicken, sollte es klappen.«
»Allerdings«, sagte der kleine Tiger.
Jetzt fehlte nur noch ein Gerät, auf dem der kleine Tiger und der kleine Bär die Nachrichten schreiben und lesen konnten.
»Bär!«, rief der kleine Tiger. Und dann noch einmal: »Bär! Baust du mir ein Nachrichtengerät?«