Mit Gott durch die Krise - Patrick Wolf - E-Book

Mit Gott durch die Krise E-Book

Patrick Wolf

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Beschreibung

Eine authentisch erzählte Geschichte, wie sich das Leben durch eine Begegnung mit Gott während der COVID-Pandemie um hundertachtzig Grad dreht. Standen früher Partys, Frauen und Pornos im Vordergrund, ist nun plötzlich Gott der Lebensmittelpunkt. Warum wird Jesus zum besten Freund? Wie spricht er eine Berufung nach Thailand aus? Auf welche Weise zeigt er, dass er sich nichts sehnlicher als eine lebendige persönliche Beziehung mit uns wünscht? Zu derartigen Themen wird bewegt erzählt. Schritt für Schritt erklärt Jesus, wie wir Freiheit von Süchten gewinnen, Heilung von Krankheiten erfahren und seine vielen weiteren Geschenke bereits jetzt in Anspruch nehmen können. Egal ob für Christen oder für Menschen, welche Gott nicht kennen, dieses Buch kann Leben vollkommen verändern.

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Seitenzahl: 378

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2024 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99146-806-6

ISBN e-book: 978-3-99146-807-3

Lektorat: Elena Iby

Umschlagfoto: Nexusplexus | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Die genauen Quellenangaben für die Inhalte dieses Buches sind vorbehalten, da viele Informationen auf persönlichen Erfahrungen und dem Gedächtnis des Autors basieren und nicht unmittelbar dokumentiert wurden. Die Quellen werden so genau wie möglich angegeben.

www.novumverlag.com

Über mich

Ich wuchs im Osten Deutschlands in einem christlichen Elternhaus auf und ging bis zu meinem siebzehnten Lebensjahr jeden Sonntag mit meinen Eltern in eine konservative evangelische Gemeinde. Dann jedoch entdeckte ich das Nachtleben und schlief den Sonntag lieber aus. Auch durch falsche Freunde entfernte ich mich immer mehr von Gott, sehr zum Leidwesen meiner Eltern. Nach meiner kaufmännischen Ausbildung absolvierte ich meinen Zivildienst für ein Jahr in den USA. Im Anschluss zog es mich für ein knappes Jahr nach Spanien, ehe ich der Liebe wegen für zwei Jahre zurück in die Heimat ging. Als die Beziehung zerbrach, arbeitete ich für drei Jahre auf den Kanaren, auf Kreta, in der Türkei und in Portugal als Hotelreiseleiter für einen deutschen Reiseveranstalter. Während dieser drei Jahre waren die Nächte von Partys und Frauen geprägt. Von Gott hatte ich mich in dieser Zeit komplett entfernt. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Russland ging ich 2011 zurück nach Deutschland, allerdings nach Berlin, weil mich diese Stadt faszinierte. Meine Eltern wünschten sich natürlich nichts sehnlicher, als dass ich Kontakt zu Christen aufbaute. Ich wollte davon jedoch nichts hören, aber aufgrund ihrer vielen Gebete fand ich irgendwann das ICF Berlin, eine Freikirche. Allerdings ging ich da lediglich ab und zu sonntags hin und war mit meinen Gedanken ganz woanders. Den Rest der Woche beschäftigte ich mich lieber mit Frauen und anderen Dingen. Ich begann die Welt zu bereisen und war bis heute in fünfzig Ländern unterwegs. Neben vielen Städtetrips reiste ich mit dem Rucksack durch die Welt und lernte unter anderem durch Couchsurfing, einer Plattform für kostenlose Übernachtungen, viele interessante Menschen kennen. Besonders in asiatische Länder wie Thailand, Vietnam, Taiwan oder die Philippinen verliebte ich mich. So vergingen die Jahre, bis Anfang Januar 2020 mein Leben auf den Kopf gestellt wurde.

Umkehr

Alles fing an einem Abend im Januar 2020 an. Es war kalt, regnete und mir war es langweilig. Daher rauchte ich in meiner Berliner Wohnung etwas Marihuana. Auf meinem iPhone schaute ich mir diverse Videoclips an und landete wie so oft bald auch auf pornografischen Seiten. Doch plötzlich, aus dem Nichts hörte ich eine intensive, aber gleichzeitig doch sanfte Stimme. Obwohl ich noch nie davon gehört hatte, dass Gott spricht, war mir sofort klar, dass es Gott war. Es war keine akustische Stimme, aber in Gedanken fragte er mich, warum ich das anschauen müsse und dass ich dies doch gar nicht nötig hätte. Es war ein etwa fünfminütiges Gespräch wie zwischen Vater und Sohn, total locker und liebevoll, aber in einer gewissen Weise auch ernst. An den genauen Wortlaut erinnere ich mich leider nicht mehr, aber das ganze Gespräch war einfach komplett mit Liebe gefüllt. Ich war total baff, weil ich Gottes Stimme noch nie gehört hatte. Während meiner eher konservativen Erziehung wurde nie darüber gesprochen, dass Gott zu Menschen auch redet. Allerdings war ich mir sofort sicher, dass es Gott war. Es ging soweit, dass ich mein iPhone zur Seite legte und meine verstaubte Bibel aus dem Schrank holte. Ich begann, wahllos darin zu lesen. Dabei registrierte ich, dass die Reggae-Musik über Spotify gestoppt hatte. Ich war noch immer von seinem Reden so geflasht, dass ich gar nicht klar denken konnte. Am nächsten Tag schaute ich mir den Film „Feuchtgebiete“ an. Im Vorspann wurden ein paar Zitate eingeblendet und plötzlich erschien das Zitat „Wir brauchen Gott“. Ich war erneut geplättet, aber ich verstand, dass Gott mich zurückhaben wollte. Jedoch spürte ich auch, dass eine andere Macht mich immer wieder in das Entgegengesetzte zurückziehen wollte. So kamen beispielsweise in Situationen, wo ich mich mit Gott beschäftigen wollte, Kurzmitteilungen von verschiedenen Frauen, die mich ablenkten. Ich wusste, dass dies der Teufel war, auch wenn ich ihn nicht gut kannte. In meiner Kindheit wurde so gut wie nie über ihn gesprochen. Wie war das wohl alles genau? Mir fiel ein, dass ich noch ein christliches Andachtsbuch von früher im Schrank hatte. Also fing ich an, darin zu lesen und erinnerte mich dabei an die Sätze und Inhalte aus meiner Kindheit. Damals ging ich jeden Sonntag in die Gemeinde (Christliche Versammlung) und las in der Bibel. Wenn ich an diese Zeit zurückdachte, verstand ich damals jedoch gar nicht viel von dem, was ich hörte und las. Irgendwie waren die Geschichten weit entfernt und nicht real. Doch jetzt verstand ich die Verse auf einmal viel besser. Vor allem Josua 1,8 sprach mich dabei an: „Lass dieses Buch des Gesetzes nicht von deinem Mund weichen, sondern forsche darin Tag und Nacht, damit du darauf achtest, alles zu befolgen, was darin geschrieben steht; denn dann wirst du Gelingen haben auf deinen Wegen, und dann wirst du weise handeln!“ Mein Hunger war geweckt. Ich wollte mehr und ging am folgenden Sonntag in die ICF-Church. Dieses Mal war ich mit meinen Gedanken dabei und hörte genau zu, was der Pastor sagte. Die Predigt war tatsächlich spannend und nach dem Gottesdienst verschwand ich dieses Mal nicht gleich. Im Foyer erspähte ich eine hübsche junge Frau, welche ganz allein auf einem Hocker saß und welche ich noch nie gesehen hatte. Ich sprach sie an und nach einem sehr guten Gespräch verabschiedete mich in der Hoffnung, sie am nächsten Sonntag wiederzusehen. Daher tauschten wir auch keine Telefonnummern aus. Allerdings sah ich sie nie wieder und konnte sie auch trotz großer Anstrengung nicht finden. Im Nachhinein bin ich mir nicht sicher, wer diese Frau war, aber auch durch sie ging ich nun jeden Sonntag in die Gemeinde und war mit dem Herzen dabei. Dort erfuhr ich auch von der Bibel-App „YouVersion“, welche ich mir daraufhin auf mein iPhone lud. Das war die gesamte Bibel, nur elektronisch. In der App gibt es sogar für jedes Thema Lesepläne, sodass man jeden Tag eine kleine Andacht lesen kann.

Negative Eigenschaften

In einem Leseplan wurde gefragt, wie wohl Gottes Plan mit mir aussehen würde. Das war eine spannende Frage, daher betete ich zu Gott und bat ihn, mir eine Antwort zu geben. Noch am selben Tag schaute ich einen Film, welcher in Thailand spielte, was ich davor nicht wusste. Da ich Asien so liebte, konnte ich mir vorstellen, dorthin einmal auszuwandern. Bereits 2019 schmiedete ich dazu Pläne, indem ich mit meiner Chefin über ein mögliches Sabbatical sprach. Hatte dies schon etwas mit Gottes Plan zu tun? Ich beschäftigte mich weiter mit Gott, aber spürte immer wieder einen inneren Sturm zwischen Gut und Böse. Der Druck wurde immer größer und irgendwann hielt ich nicht mehr stand und schaute mir einen Pornofilm an. Ich klagte mich an, aber schon darauf las ich in der Bibel-App Folgendes: „So bete auch du Gott weiterhin an, egal was alles gegen dich zu sein scheint. Dies wird dich an neue Orte tragen, dir neue Türen öffnen und der Segen Gottes wird dich immer wieder überraschen.“ Ich musste einfach die Reißleine ziehen und mich grundlegend ändern. Mein Wunsch war es, meine negativen Eigenschaften nach und nach loszuwerden. So schrieb ich sie alle auf, und das waren viele … Eine meiner größten negativen Eigenschaften war, dass ich mich schnell über Sachen aufregte. Ich musste lernen, ruhig zu bleiben, z. B. wenn der Bus das nächste Mal vor meiner Nase wegfahren würde. Es war einfach notwendig, sich noch mehr mit Gott beschäftigen, um ihn und seine Eigenschaften besser kennenzulernen. Ich las, dass wenn wir Gott ehren und einen Lebensstil entwickeln, in dem wir Gott Priorität geben, ihn anbeten und an ihm festhalten, wir nicht verlieren, sondern gewinnen würden. Wir würden an Schönheit zunehmen, man würde uns positiv wahrnehmen, uns achten und wir würden einen bleibenden guten Eindruck hinterlassen. Das wollte ich unbedingt erleben.

Beginn Pandemie

Im Februar wurden in Deutschland immer mehr Fälle von COVID bekannt, ein Virus, welches das erste Mal in China ausbrach. Ich hatte das Gefühl, dass eine Pandemie sowie eine große Wirtschaftskrise auf uns zurollte. Ich war nervös, da ich ein Aktiendepot besaß. Als die Börse Ende Februar einbrach, verkaufte ich am dritten Tag fast mein komplettes Depot. Ich musste zwar auch einen Verlust verkraften, doch dieser war weitaus geringer, als wenn ich die Aktien behalten hätte. Den Erlös steckte ich in Firmen, welche von COVID profitierten. Das waren vor allem Aktien der Pharmaindustrie. Die Aktienkurse fielen in den kommenden Tagen massiv, doch meine Aktien hielten sich konstant. Ich hatte das Gefühl, Gott etwas zurückgeben zu müssen. Daher begann ich ab diesem Zeitpunkt, Geld zu spenden und bedürftigen Menschen meine Hilfe anzubieten. Dabei half ich auch in einer Notunterkunft für Obdachlose der Berliner Stadtmission aus.

Gott sorgt für uns

Anfang März kam ich zu der Erkenntnis, dass seit ich zu Jesus umkehrte, alles besser geworden war. Mir ging es einfach gut, obwohl wir mitten in der Krise steckten. Ich arbeitete am Berliner Flughafen im Qualitäts- und Beschwerdemanagement und dort wurde Kurzarbeit angekündigt, allerdings mit zwanzig Prozent Aufstockung. Somit war ich bei achtzig Prozent des Nettogehalts und konnte damit gut leben. Gerade die Tourismusbranche war von COVID stark betroffen. Veranstaltungen wurden eingeschränkt und durften nur noch ohne Publikum stattfinden. Leider waren davon auch Gottesdienste betroffen, als ich mich doch gerade erst daran gewöhnte. Am letzten Sonntag mit Publikum hatte ich in meiner Gemeinde eine Spruchkarte erhalten, auf der ein Spruch aus 1. Petrus 5,7 stand: „Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch.“ Jesus konnte ich all meine Last geben. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, war, dass dieser Spruch mich durch die gesamte Krise und sogar noch darüber hinaustragen sollte. Gott war einfach genial. Er machte mich auch mutig, denn plötzlich erzählte ich meinen Freunden von ihm, was ich vorher nie für möglich gehalten hätte. In meiner Kindheit schämte ich mich oft, wenn ich beispielsweise am Sonntag beim Fußball nicht mitspielen konnte, weil wir in die Gemeinde gingen. Meinen Eltern erzählte ich nun ebenfalls meine Story und sie freuten sich riesig, denn sie hatten all die zwanzig Jahre für mich gebetet. Was für eine große Gebetserhörung nach dieser Geduldsprobe! Oft versuchten meine Eltern oder auch Großeltern, mich wieder näher zu Gott zu bringen, doch ich wollte es einfach nicht hören. Wenn meine Oma mir damals beispielsweise am Telefon etwas aus der Bibel zitierte, legte ich oft den Telefonhörer zur Seite. Jetzt war ich einfach nur dankbar, dass viele für mich geduldig beteten. Ich wollte jedenfalls immer mehr Menschen von Jesus erzählen. Daher reifte auch der Gedanke, einen Blog oder ein Buch über meine Erlebnisse zu verfassen.

Vorbereitung auf Wirtschaftskrise

Mitte März wurde das öffentliche Leben in Deutschland weiter heruntergefahren und auch Bars mussten schließen. Der ICF-Gottesdienst wurde allerdings weiter per Livestream auf YouTube übertragen. Trotz der Einschränkungen ging es mir weiterhin gut und selbst meine Aktien stiegen, obwohl der Aktienmarkt weiter sank. Ich begann, das Buch „Weltsystemcrash“ von Max Otte zu lesen, außerdem hielt ich mich an Tipps von Dr. Markus Krall oder Dirk Müller. Ich informierte mich weiter und bereitete mich auf die kommende Wirtschaftskrise vor, in dem ich beispielsweise einige Rohstoffe wie Gold erwarb. Aber ich versuchte auch, die Krise positiv zu sehen. Es war ja auch eine Chance, dass dadurch viele Menschen zu Gott fanden. Außerdem gab es weitere positive Aspekte, z. B. atmete die Umwelt durch und das Wasser wurde sauberer. In Venedig sah man sogar plötzlich Delfine. Allgemein dachte ich mehr über die Natur nach und wollte sie mehr wahrnehmen. Zum ersten Mal wurde mir bewusst, was Gott eigentlich alles geschaffen hatte. Wir Menschen hatten seine geschaffene Erde bereits so stark verändert; damit konnte er eigentlich nicht zufrieden sein. Trotz der positiven Aspekte gab es immer wieder Situationen, in denen meine negativen Eigenschaften durchkamen. Auch wenn ich es versuchte, so wurde ich kurz wieder mit Pornos rückfällig. Doch mittlerweile schämte ich mich danach und bat Gott um Vergebung. Allgemein betete ich viel öfter und löschte die Dating-Apps vom iPhone, weil ich merkte, dass sich diese negativ auf mein Leben auswirkten. Das war schon ein Einschnitt, denn es handelte sich um meine meistgenutzten Apps. Vor meiner Umkehr datete ich, was das Zeug hielt, aber irgendwie fehlte mir schon damals immer mehr die Erfüllung. Daher löschte ich die Apps bereits mehrmals, installierte sie jedoch kurze Zeit später erneut. Ich war abhängig, doch jetzt war damit Schluss. Da sich die Pandemie weiter ausbreitete, betete ich auch für Menschen, welche von der Krise stark betroffen waren. Ende März las ich morgens in der Andacht, dass ich an diesem Tag jemand einladen sollte, der nicht an Gott glaubte. Aufgrund der Pandemie war dies allerdings nicht möglich und daher dachte ich nicht weiter darüber nach. Im Laufe des Tages kam plötzlich mein Nachbar ganz unverhofft vorbei. Leider ergriff ich nicht die Chance, ihm von Jesus zu erzählen, obwohl sich die Möglichkeit dazu bot. Ich ärgerte mich abends sehr darüber und nahm mir vor, ihm den Link zum Livestream des Gottesdienstes zu senden. Diesen Link schickte ich in dieser Woche noch zwei weiteren Freunden.

Vertrauen

Anfang April bekannte ich Gott alle meine krassen Sünden, welche ich im Laufe meines Lebens getan hatte. Ich zählte alle auf, an die ich mich erinnerte, und das waren viele. Außerdem musste es Anfang Januar ein Warnschuss von Gott gewesen sein, der mich zur Umkehr bewegte. Tatsächlich gab es jedoch schon einige Warnschüsse zuvor, welche ich bis dahin nicht so wahrgenommen hatte. So entkam ich beispielsweise 2015 auf den Gili-Islands in Indonesien nur knapp einem Feuer. 2018 wollte mich in einem abgelegenen Stadtteil von Medellin in Kolumbien eine Gang ausrauben. Obwohl ich mein iPhone und auch Bargeld dabeihatte, drehte ich mich einfach um und lief im normalen Tempo in die andere Richtung. Wie durch ein Wunder verfolgte mich die Bande nicht. Als ich diese Geschichte anderen Kolumbianern erzählte, schüttelten sie ungläubig den Kopf. Im Nachhinein bin ich mir sicher, dass Gott hier eingriff. Vielleicht wollte er mich auch vor Schlimmeren bewahren, da ich auf dem Weg zu einer sehr gefährlichen Straße war. Ich konnte auf jeden Fall froh sein, dass ich noch lebte. Mir wurde bewusst, dass ich bis Ende Dezember 2019 in einen tiefen Sumpf geraten war. Jesus hatte mich dort rausgezogen, wofür ich ihm so dankbar war. Das wollte ich einfach teilen und setzte nun auch den Blog auf. Obwohl ich aufgrund von COVID lange zu Hause bleiben musste, ging es mir super und es war mir nie langweilig. Ich suchte mir täglich einen Mix an Aufgaben oder Aktivitäten, indem ich beispielsweise die Innentüren meiner Wohnung strich. Aber auch der Sport kam nicht zu kurz. So ging ich regelmäßig joggen und machte Home-Workouts. Davor war ich normalerweise jeden zweiten Tag im Fitnessstudio und nahm zusätzlich an Team-Workouts teil. Außerdem las ich in dieser Zeit viel mehr als sonst. Dabei fiel mir auf, dass ich dadurch so gut wie nicht mehr an Pornos denken oder diese anschauen musste. Das waren nochmal Hinweise, dass ich Gott zu hundert Prozent vertrauen musste. Gerade bei meinen Aktien hatte ich in den vergangenen Tagen diesbezüglich Schwierigkeiten. Ich bat Jesus weiterhin um die richtigen Schritte bei meinen zukünftigen Käufen oder Verkäufen und wachsendes Vertrauen. Ein paar Tage später hatte ich einen Traum, in dem mein verstorbener Opa zu mir sagte: „Vertraue auf Gott!“ – Was für ein Beweis! Mein Opa war immer ein treuer Christ gewesen und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er meinen Wandel im Himmel mitbekam.

Da nun auch das Passahfest stattfand, wollte ich mehr darüber erfahren. Ich konnte mich nicht daran erinnern, obwohl ich davon schon oft in meiner Kindheit gehört hatte. So begann ich das 1. und 2. Buch Mose zu lesen. Dadurch verstand ich, warum dieses Fest so wichtig war. Es wurde zur Erinnerung an die Befreiung des Volkes Israel ägyptischen Sklaverei gefeiert. Ich begann außerdem, über Spotify nicht nur Deephouse oder Reggae, sondern auch mal Worship anzuhören. So konnte ich Gott noch mehr ehren. Auch nahm das Gebet vor dem Essen in Zeiten von COVID eine ganz andere Gewichtung. Ich hatte in den letzten Jahren eigentlich gar nicht mehr vor dem Essen gebetet. Das nahm ich mir ab jetzt vor.

Beweise

An Ostern wollte ich mich unbedingt mehr damit auseinandersetzen. So bot die ICF-Church in Zürich über die gesamte Osterzeit viele Livestreams an. Außerdem las ich in der Bibel alles zur Kreuzigung und hatte den Wunsch, mir genau diese biblischen Orte persönlich anzuschauen. Auch wenn ich bereits in fünfzig Ländern unterwegs war, fehlte Israel noch auf meiner Liste. Erst jetzt wurde mir zum ersten Mal so richtig bewusst, dass Jesus sein Leben für uns gegeben und sein Blut vergossen hatte. Daher feierte ich auch das Abendmahl betont mit diesem Gedanken. Ich hatte aufgrund meines sündigen Lebens noch immer das Gefühl, eine Schuld auf meinem Rücken zu tragen. Zudem erschrak ich, dass ich oft noch immer unbewusst sündigte. Ich hatte zwanzig Jahre gottlos gelebt. Diese eingebrannten schlechten Angewohnheiten wollte ich einfach allesamt loswerden und Gott jede Sünde einzeln bekennen. So hatte ich es gelernt. Ich wollte mehr erfahren und war dankbar, dass es auf YouTube viel Material gab. In einer dieser Predigten wurde über die Belege der Existenz Gottes gesprochen. Ich fand es krass, dass ich auf einmal so viele Beweise von Gott erhielt. In den Tagen zuvor betete ich dafür, dass ich nicht zweifelte, sondern zu hundert Prozent an Jesus glaubte. Ich musste im Glauben einfach weiterwachsen und Gottes Gebote befolgen, damit ich den Rahmen für Durchbrüche in meinem Leben schaffen würde. Meinen Glauben wollte ich wie im Fitnessstudio weiter trainieren. Dafür war es aber notwendig, auch mal meine Komfortzone zu verlassen und etwas zu tun, was meinen Glauben herausforderte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich solle meinen Blog via Instagram promoten. Bis dato war er noch gar nicht bekannt. Ich wusste auch nicht, ob ich das wollte, aber ich beabsichtigte, dass mehr Menschen zu Gott fanden bzw. an ihm festhielten. Trotzdem hatte ich noch große Hemmungen, da ich auch sehr viel Privates preisgab. Auf meinem Instagram-Profil hatte ich zudem noch nie etwas über Jesus gepostet. Das änderte ich am Ostersonntag und postete eine Info zum Livestream eines Ostermusicals in meiner Story. Nach langem Überlegen legte ich einen zweiten Instagram-Account für den Blog an. Ich wollte einfach mehr Menschen von Jesus erzählen und schickte nach einiger Überwindungskraft und einem Gebet auch meiner Chefin den Link zum Livestream des Ostergottesdienstes. Als ich danach ein positives Feedback erhielt, war ich sehr gerührt. Ebenfalls stellte ich meiner Nachbarin, einer alten Frau, einen Osterkorb mit meinem Lieblingsbibelvers für die Krise vor die Wohnungstür: „Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch.“

Nach vorne schauen

Leider wurde ich nach Ostern wieder mit Pornos rückfällig und dies auch nicht nur an einem Tag. Ich war sehr enttäuscht, da ich dachte, ich sei schon weiter. Mir ging es in den drei Tagen auch überhaupt nicht gut und ich futterte viele Süßigkeiten. Allerdings raffte ich mich irgendwie auf, eine Andacht zu lesen, und diese hatte es in sich. Es ging darum, dass ich mich dafür nicht anklagen sollte, denn negative Gedanken würden keine Veränderung bewirken. Ich verstand, dass ich weiterwachsen musste. Wie beim Laufen lernen, fiel man dabei auch mal hin, jedoch sollte man lieber nach vorne schauen. Dies war auch im Physischen notwendig. Aufgrund der fortschreitenden Wirtschaftskrise ging es immer mehr Menschen schlecht und viele benötigten Hilfe. Daher recherchierte ich, wo ich etwas tun könnte und nahm Kontakt zu einem christlichen Kinderheim in Thailand auf und spendete Geld. Für mich war dies noch immer neu, denn ich hatte viele Jahre überhaupt nichts gespendet. Doch auch da zeigte mir Gott durch eine Predigt vom Senior-Pastor Leo Bigger des ICF Zürich mehr. Er verglich es mit einer Lagerhalle, welche niemals leer war und Gott gehörte. Mir stand alles zur Verfügung und ich hatte immer mehr als genug.

Geist Gottes

Ich betete mittlerweile sehr oft und las, dass Beten für uns das ist, was das Atmen für die Lungen ist. Das Ausatmen der verbrauchten Luft heißt bekennen und Einatmen der frischen Luft mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden. Genau darüber wollte ich mehr erfahren. Daher las ich Leo Biggers Buch „Geist Gottes“. Bereits der erste Vergleich war toll: Ein Frosch lebte im Brunnen und dachte, dies sei alles. Eines Tages kletterte er hoch und sah einen Teich, dann den Fluss und dann das Meer. Gott hielt also viel mehr bereit, als man sich vorstellen konnte. Was war wohl mit ihm noch alles möglich? An einem April-Sonntag bat ich Gott um besseres Verständnis bei der Predigt und dieses Gebet wurde tatsächlich erhört. Die Predigt hielt Leo Bigger und die Message war kraftvoll. Er sagte, dass es schon in der Bibel Krisen gab, aus denen Menschen gestärkt herausgingen. In der Krise würde jedes Leben aus den Fugen geraten und Sachen zum Vorschein kommen. Wir könnten allerdings den Heiligen Geist bitten, unsere Box mit neuem Leben zu füllen. Das war eigentlich genau das, was ich gerade spürte. Der Heilige Geist wirkte, weil ich mein Leben neu ordnete. COVID hatte einen entscheidenden Anteil daran, weil ich mich dadurch viel mehr mit Gott beschäftigte. Erst jetzt verstand ich, dass sich Gott auch riesig freute, dass ich zu ihm zurückgekommen war und die plötzlichen positiven Erlebnisse in meinem Leben seine Belohnung waren. Der Heilige Geist konnte endlich wirken. Wenn er in uns kommt, spüren wir die Hände und Füße von Jesus, wir verstehen die Bibel viel besser. Er lebt in uns und kann uns Ideen schenken, die uns nie in den Sinn kommen würden, und uns Dinge tun lassen, welche wir uns eigentlich nie zutrauen würden. Er motiviert uns, damit wir das Ziel des Lebens erreichen. Wir benötigen ihn für all die wichtigen und weniger wichtigen Fragen des Lebens. Wenn wir ihn nicht wirken lassen, wird unser Leben viel ärmer und wir verpassen wichtige Botschaften vom Himmel. Ich verstand nun auch Pfingsten zum ersten Mal richtig. Mir wurde bewusst, dass Gott uns dort seinen Geist geschenkt hat. Jedem Gläubigen, der sich für ein Leben mit Jesus entscheidet. Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes und der Geburtstag der Kirche. In meiner Kindheit war der Heilige Geist nie ein Thema, aber nun wollte ich mehr über ihn erfahren. Wie verhielt sich das z. B. mit dem Beten? Leo Bigger sagte dazu, dass man den Heiligen Geist in allen Lebenslagen um Hilfe bitten kann. Er macht aber nicht sich selbst, sondern Gott groß, so wie es auch Jesus tut. Die Ehre gehört Gott.

Sünden trennen von Gott

Als die Ausgangsbeschränkungen um COVID allmählich heruntergefahren wurden, fuhr ich für ein paar Tage zu meinen Eltern. Dort erzählte ich meine Erlebnisse und sie waren happy. Allerdings konnte meine Mutter den Aktienhandel nicht gutheißen, da sie sagte, man solle nicht spekulieren. Daher recherchierte ich in der Bibel und dort heißt es in Matthäus 6,19, dass wir nur Gott und nicht dem Geld dienen sollen. Aber das tat ich ja nicht und vertraute in dieser Angelegenheit auf Gott. Zumindest versuchte ich es. Nach dem Besuch bei meinen Eltern wurde ich plötzlich wieder rückfällig … Und das so richtig. Ich beschäftigte mich wieder mit Frauen und Pornos. Das war mein tiefstes Loch, seit ich zurück zu Jesus gefunden hatte. Eigentlich war mein Weg zu Gott wie ein Aktienchart und es gab immer wieder einen Rücksetzer. Jetzt musste es wieder nach oben gehen, Jesus musste mich erneut aus dem Sumpf ziehen. Und das tat er! Als ich am dritten Tag meines Tiefs eine Serie auf Netflix anschaute, erblickte ich draußen am Himmel einen Regenbogen, welcher nur kurz zu sehen war. Das deutete ich als Zeichen Gottes für mich. Der Regenbogen stand ja für Gottes Liebe zu uns Menschen. Daher betete ich intensiv, was ich sonst nicht getan hätte. Während meines Tiefs hatte ich für den nächsten Tag jedoch eine Freundin zum Kochen eingeladen. Wir hatten uns die Woche zuvor das erste Mal seit drei Jahren wieder getroffen. Damals redeten wir nicht nur miteinander … Die Woche zuvor hatte ich ihr erstaunlicherweise viel über Gott erzählt und ich blieb standhaft. Während des Tiefs hatte ich allerdings andere Hintergedanken. Ich bat Gott, mir zu helfen und ihr anstelle weiter von ihm zu erzählen. In Markus 14,38 heißt es: „Seid wachsam und betet, dass ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist ist willig, aber der Körper ist schwach.“ Leider überwog Letzteres … Es war doch noch ein weiter Weg. Ich musste anerkennen, dass noch viele Gedanken dieser Art in mir steckten. Ich musste meinen Willen stärken, von den sündigen Sachen loslassen und nicht nur an mich denken. Dabei war es egal, ob es nur eine kleine Sünde war, denn Jesus unterteilt nicht in schlimm oder weniger schlimm. Sünde ist Sünde und sie trennt von Gott. In Jesaja 59,2 heißt es: „Eure Schuld – sie steht wie eine Mauer zwischen euch und Gott! Eure Sünden verdecken ihn, darum hört er euch nicht.“ Die Mauer musste einfach abgerissen werden. Eine dauerhafte Lösung begann in meinem Herzen und nur Gott konnte mein Herz verändern. In Johannes 15 gibt es dazu noch ein schönes Gleichnis, nämlich jenes vom Weinstock: Nur wenn wir mit Jesus verbunden bleiben, können wir viele Früchte tragen. Es ging einfach um mehr, als achtzig oder mehr Jahre Spaß zu haben und möglichst bequem durchs Leben zu kommen. Es ging darum, die Mission Gottes, die er für mich vorgesehen hatte, zu erfüllen. Das würde so viel erfüllender sein und viel mehr Spaß bringen als mein eigener Lebensentwurf.

Vollgas

Allgemein wuchs mein Vertrauen auf Gott von Tag zu Tag. Drei Sachen durfte ich einfach nicht vergessen: woher ich kam, von wem ich alles Gute bekommen hatte und dass ich Jesus brauchte. Gerade in der Krise, denn man spürte die Auswirkungen davon immer mehr. So stiegen beispielsweise die Arbeitslosenzahlen rapide an und mir wurde bewusst, dass wir am Anfang einer Wirtschaftskrise standen. Doch ich wollte nicht immer das Negative sehen. Leider entdeckte ich aber auch noch so manche negative Eigenschaft in mir. Gerade im Verurteilen von Menschen, die ich nicht richtig kannte, war ich nicht schlecht. Ich wollte ab sofort nicht immer auf das Negative bei Menschen achten, sondern mehr Komplimente geben, so wie Gott sie sieht. Jesus lehrte seinen Jüngern in Lukas 6,13, dass man seine Feinde lieben und niemanden verurteilen sollte. Am nächsten Tag bedankte ich mich eher unbewusst bei einem Kollegen für seinen Besuch im Büro, der darüber ganz überrascht war und mich sogar zu sich nach Hause einlud. Wenn die Reisebeschränkungen aufgehoben werden würden, nahm ich mir außerdem vor, den Jakobsweg zu wandern, um meine Reise mit Gott zu intensivieren. Vor allem Selbstbeherrschung wollte ich lernen, denn ohne die konnte ich nichts. Passend dazu schaute ich mir den Film „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling an. Außerdem las ich das Buch „90 Minuten im Himmel“, in dem ein Pastor bei einem Autounfall für tot erklärt wird, jedoch durch ein Gebet kurze Zeit später wieder erwacht. In der Zwischenzeit war er im Himmel. Ein sehr spannendes Buch, welches mich motivierte. Ich wollte einfach Vollgas geben, nicht nur beim Sport, sondern auch mit Jesus.

Gott erinnert

Eines Nachts träumte ich, dass ich mit meinem Cousin mit dem Fahrrad an einem Haus vorbeifuhr, welches kurz darauf einstürzte und wir nur knapp entkamen. Als wir danach Gott danken wollten, bekam ich fast kein Wort heraus. Den Tag zuvor war ich mal wieder mit Pornos rückfällig geworden und so deutete ich den Traum, dass es in meinem Leben doch knapp war und ich gerade an diesen Tagen zu Gott nur flüsterte. Ich musste mich noch mehr an Gott erinnern, denn nur er konnte mich retten. Dieses „Rückfällig werden“ wollte ich auf jeden Fall reduzieren und so setzte ich mir Ziele. Gerade meine Nackenprobleme waren schlimmer geworden. Nackenschmerzen hatte ich schon einige Jahre, jedoch wusste ich nie warum und konnte dadurch die Ursachen nicht bekämpfen. Auch diverse Orthopäden, Physiotherapeuten oder Osteopathen konnten keine Abhilfe schaffen. Allerdings wies mich Jesus darauf hin, dass meine schlechte Haltung das Problem war. Durch die Ausgangssperre saß ich mehr auf dem Sofa als sonst und nahm dadurch eine noch schlechtere Haltung ein. So recherchierte ich ab diesem Zeitpunkt gezielt nach Übungen, um meine Haltung zu verbessern. Aber warum wurden die Nackenprobleme schlimmer? War es eine Bestrafung von Gott, weil ich in letzter Zeit öfter rückfällig wurde, war es eine Erinnerung, um etwas für meine Haltung zu tun, oder war es eine Belohnung für meinen an Gott glaubenden Lebensstil? Gegen eine Bestrafung sprach, dass die positiven Sachen ja überwogen und ich mit meinem Herzen an Gott glaubte. Bestrafte Gott überhaupt? Die Meinungen dazu gingen auseinander. Ich glaubte, dass Gott solche Sachen eher als Erinnerung nutzte, vergleichbar mit der COVID-Krise, ein Weckruf zum Aufräumen im Leben. Vielleicht wollte er dadurch noch größeres Unheil abwenden. Ähnlich wie bei den Warnschüssen bei mir, worüber ich bereits schrieb. In der Krise hatte jeder die Möglichkeit dazu und vor allem die Chance, Gott kennenzulernen bzw. zu ihm umzukehren. Hiob und Paulus mussten auch Krisen durchlebten, aber sie wurden am Ende durch ihr starkes Gottvertrauen belohnt.

Mein Chef

Der Lockdown wurde Mitte Mai fast vollständig aufgehoben, aber auch der Widerstand gegen die Einschränkungen wuchs. Bei der Berichterstattung der Medien wusste man leider nicht mehr, was überhaupt der Wahrheit entsprach. Passend dazu schaute ich mir die Dokumentation „What the Health“ an, welche so einige dunkle Themen im Gesundheitswesen aufdeckte. Auf YouTube stieß ich auf den Channel von Medical Fitness, bei dem ich bezüglich meiner Haltungsschwäche das erste Mal das Gefühl hatte, dass ich dort etwas erreichen würde. Neben meiner immer stärker werdenden Erinnerung an eine aufrechte Haltung verliefen die Tage für mich echt super. Ich half meinen ausländischen Nachbarn beim Ausfüllen von Anträgen, baute einen Freund aus meiner Church auf, eine höhere unberechtigte Rückforderung von DHL wurde endlich zurückgezogen und das Pharmaunternehmen Novavax, von welchem ich Aktien besaß, meldete wegen deren Impfstoff Fortschritte. Der Wert verdreifachte sich daraufhin innerhalb von einer Woche. Gott war so allmächtig, er hatte die Macht über Firmen und Organisationen, er war einfach mein Chef. Dafür konnte ich ihm nicht genug danken.

Positive Veränderung

Manchmal war ich jedoch noch egoistisch und das merkte ich auch beim Beten. Ich wollte barmherziger sein und mehr an andere Menschen denken. Gerade jetzt waren viele Menschen von Ängsten betroffen. Als ich den Heiligen Geist um ein Zeichen bat, wo ich helfen könne, stieß ich zehn Minuten später im Internet auf die Organisation Open Doors, welche sich für verfolgte Christen einsetzte. Ich hatte davon noch nie gehört und war von den Berichten schockiert. Daher spendete ich einen Betrag und schrieb eine Ermutigung für verfolgte Christen aus Nordkorea, welche dort im Radio ausgestrahlt werden würde. Bei der Wortwahl half mir der Heilige Geist. Auch um mich herum konnte ich Menschen ermutigen. So baute ich beispielsweise einen Freund aus meiner Church auf, welcher gerade eine schwere Zeit durchmachte und immer wieder mit Pornos rückfällig wurde.

Die Veränderung passierte automatisch, je näher ich mich Gott annäherte.

Mein Arzt

Solche Erlebnisse, dass der Heilige Geist mir Antworten oder Lifehacks gab, hatte ich in letzter Zeit immer öfter. Gerade bezüglich meiner Haltung erhielt ich immer wieder Ratschläge, was ich noch besser machen konnte. Jesus war also auch mein Physiotherapeut und Arzt. Ich befasste mich aufgrund meiner schlechten Haltung mehr mit der Anatomie des Körpers. Es ist so faszinierend, wie Gott uns Menschen geschaffen hatte. Da wir im Leben auch rund vierundzwanzig Jahre schlafen, entschied ich mich, ein neues Bett mit einer harten Matratze zu kaufen und auch mal zu versuchen, ohne Kopfkissen in Rückenposition zu liegen. Meine Nackenprobleme verschwanden immer mehr, aber die Ursache – meine schlechte Haltung – war noch nicht bekämpft. Ich war mir sicher, dass Gott meine Wirbelsäule sofort korrigieren konnte, aber die Übungen von Medical Fitness waren jedenfalls eine gute Beschäftigung und nebenbei konnte ich sogar Predigten anhören. Es war ein Prozess, welchen Jesus begleitete und mein Wachstum bemerkte. Mein Pastor meinte dazu, dass uns Gott oft sagt: „Lass mich kämpfen“, aber manchmal sagt er auch: „Kämpfe du, ich bin bei dir!“ An Pfingsten wurde der Heilige Geist wieder sehr präsent. Es gab dazu vom ICF Zürich über den ganzen Tag verschiedene Online-Celebrations. Unter anderem wurde darin über das Sprachengebet gepredigt. Bei der Ausgießung des Heiligen Geistes in der Apostelgeschichte 2 begannen „alle“, in fremden Sprachen zu reden, so wie es ihnen der Geist eingab. Bis dato hatte ich irgendwie noch Angst davor, da mir dies aus meiner Erziehung völlig unbekannt war. Doch nachdem ich auch die Bibelstelle in 1. Korinther 14, 1–4 las, traute ich mich und war fasziniert, dass es funktionierte. Es dient dazu, einfach weiter zu wachsen und seinen persönlichen Glauben zu stärken. Man spricht zu Gott, und was man durch den Gottes Geist redet, bleibt ein Geheimnis. Meiner Meinung nach ein großer Vertrauensbeweis. Ich wollte Gott komplett das Lenkrad überlassen und mein Vertrauen in ihn legen. Er sollte als mein Richter über mein Leben walten. Passend dazu schaute ich den Film „Die Hütte“, in dem dies auch noch einmal zur Geltung kam.

Wirtschaft

Obwohl die Wirtschaft dramatisch sank, zeichnete sich an der Börse ein anderes Bild ab. Der DAX stieg und stieg und legte in der ersten Juni-Woche bereits fünfzig Prozent seit dem Einbruch im März zu. Das lag daran, dass die Regierungen und Notenbanken Unmengen an Geld zur Verfügung stellten. Die Börse handelte mal wieder in der Zukunft, was auch schon in den beiden vorangegangen Krisen der Fall war. Vor allem viele unerfahrene Privatanleger eröffneten Depots und handelten risikoreich mit Aktien. Die Frage war nur, wann die Pleitewelle beginnen würde. Eine Inflation wäre die Folge. Jedoch hatte ich noch immer das Gefühl, dass Gott mich weiter auf die Krise vorbereitete. So konnte ich in den letzten Tagen noch einmal ein paar Positionen in meinem Aktien-Depot verändern und somit in meinen Finanzmanager vertrauen. Ich kam mir vor wie Jakob, der sich auf die Hungersnot vorbereitete. Nebenbei gewann ich in den letzten vier Monaten mit meinen Aktien, aber ich spendete auch den zehnten Teil davon, so wie es in der Bibel stand. Trotzdem wollte ich den Aktien nicht mehr so viel Gewicht schenken, denn ich beschäftigte mich täglich damit. Ein halbes Jahr war es nun her, als ich wieder zu Gott umgekehrt war und alles hatte sich verbessert. Dafür war ich Gott unendlich dankbar. Durch meine Kurzarbeit hatte ich jeden Tag Zeit, um noch mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Ich hatte so tolle Erlebnisse und war seit zwei Wochen nicht mehr rückfällig geworden. Außerdem hatte ich den besten Fitnesstrainer der Welt. Die Fitnessstudios öffneten wieder und bei jedem Training gab mir Jesus Hinweise, wie ich die Übungen richtig ausführen sollte. Ich stellte nämlich fest, dass ich früher einige Übungen falsch umsetzte, was natürlich auch Einfluss auf meine schlechte Haltung hatte. Im Fitnessstudio unterhielt ich mich plötzlich auch super mit einem Trainer, den ich eigentlich nicht wirklich mochte.

Jakobsweg – mit Jesus auf Wanderschaft

Im Juni entschied ich mich, eine Teilstrecke des deutschen Jakobsweges von Frankfurt/Oder nach Berlin zu wandern. Es gibt übrigens viele Jakobswege, welche alle nach Santiago de Compostela führen, da dort das Grab des Apostels Jakobus ist. Dieser musste circa dreißig Jahre nach Jesu Tod als Märtyrer sterben. Insgesamt wanderte ich siebzig Kilometer an zwei Tagen und unterhielt mich währenddessen fast ununterbrochen mit Gott. Gleich zu Beginn stieß ich auf ein Schild, auf dem der Name meiner russischen Ex-Freundin stand. Dies gab mir den Anstoß, über meine bisherigen sechs Beziehungen nachzudenken und warum diese zerbrachen. Dabei analysierte ich alle meine Fehler. Allgemein reflektierte ich noch einmal meine Vergangenheit und fragte Gott, ob es noch etwas gäbe, was mich belastete. Dabei wies er mich auf einige Fotos auf meinem iPhone hin, welche ich daraufhin löschte. Erst einige Tage vorher realisierte ich einen weiteren Fehler aus meiner Vergangenheit. Im Dezember 2019, als ich in Thailand war, lernte ich Mitarbeiter der thailändischen Regierung kennen, welche gerade von der Geburtstagsfeier der Tochter des thailändischen Königs kamen. Sie wollten wissen, wo ich herkam und nach einer Weile nahmen sie mich in einen buddhistischen Tempel und zu zwei Mönchen mit, welche uns alle segneten. Damals wollte ich nur Tradition erleben und dachte mir nichts dabei. Ich bekannte dies Jesus nochmal, hatte aber auch das Gefühl, dass ich nach vorne blicken sollte. Am zweiten Tag machte Gott mich auf die Beziehung zwischen ihm und mir aufmerksam. Daher dachte ich darüber nach, was eigentlich seine Wünsche an mich waren. Es sollte ja nicht immer nur um mich gehen, denn in einer Beziehung mussten beide glücklich sein. Während des Tages zeigte mir Gott auf verschiedene Weise, was er sich von mir wünschte. Es ging mit einer Nachricht von einem Kumpel los, der es cool fand, dass ich den Jakobsweg wanderte. Eine Freundin von mir hatte mir bereits am Vortag geschrieben, dass sie es als toll empfand und sie von mir beeindruckt war. Sie sagte, dass ich immer so positiv sei und es Spaß machen würde, sich mit mir zu unterhalten. Gott sprach also auch über andere Menschen, um mich zu motivieren oder um mir Komplimente zu machen. Genau das wünschte er sich auch von mir. In einer Kirche in Fürstenwalde spendete ich etwas für die neue Orgel. Barmherzigkeit war ein weiterer Wunsch an mich. Kurz danach begegnete ich einer dunkelhäutigen Mutter und dachte deshalb darüber nach, dass ich oft noch toleranter anderen Menschen gegenüber werden müsse. Manchmal hatte ich nämlich noch so meine Vorurteile. Auf dem weiteren Weg las ich Jakobus 5,13, wo es heißt, man solle Loblieder singen, was ich dann auch tat. Jesu Wunsch war es also, dass ich ihn noch mehr pries. Außerdem betete ich noch ein Sprachengebet. Als ich durch den Wald lief und die Natur wahrnahm, dachte ich daran, wie Gott wohl durch die Natur zu mir sprechen könne und fragte ihn danach. Dass er das konnte, davon hatte ich ein paar Tage vorher gelesen. Kurze Zeit später sah ich einen Schmetterling, welcher vor mir herflog und sich immer wieder vor mich hinsetzte. Jedes Mal, wenn ich ihn erreichte, flog er ein Stück weiter, immer auf dem Weg bleibend. Dies ging etwa zwei Minuten so. Ich konnte das gar nicht glauben. Als er dann verschwand, fragte ich Gott, ob er mir noch solch ein Erlebnis zeigen könne. Zweifel kamen hoch. Kurze Zeit später kam eine Libelle, die für etwa weitere zwei Minuten dasselbe tat. Das war einfach überwältigend. Jesus wollte, dass ich immer auf seinem Weg blieb. Kurz vor Erreichen des Ziels verlief ich mich im Wald und musste rennen, damit ich rechtzeitig zu meine Bahn gelangen würde. Ich betete für Motivation, denn nach den siebzig Kilometern schmerzten mir die Beine und Füße noch sehr. Wie es wohl damals war, als Jesus mit seinen Jüngern in Sandalen das Evangelium verkündete? Die Bahn erreichte ich gerade noch rechtzeitig. Der Weg war nicht immer einfach, aber mit Gottes Hilfe konnte man stets das Ziel erreichen.

Plan Gottes