Modernismus und Typologisierung des Nationalismus: Über die Wechselwirkung zweier Bestandteile von Nationalismustheorien des 20. Jahrhunderts - Michael Treichler - E-Book

Modernismus und Typologisierung des Nationalismus: Über die Wechselwirkung zweier Bestandteile von Nationalismustheorien des 20. Jahrhunderts E-Book

Michael Treichler

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2005
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europas - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: sehr gut (1), Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar "Moderne Nationalismustheorien", Sprache: Deutsch, Abstract: Ein fester Bestandteil vieler Nationalismustheorien, die im Verlauf des 20. Jahrhunderts entwickelt wurden, besteht in einer Typologisierung des behandelten Phänomens. Die verschiedenen Formen, die der Nationalismus allein in Europa angenommen hat, erscheinen vielen seiner Theoretiker zu verschieden, als das er als eine einheitliche Erscheinung erklärt werden könnte. Die Kriterien, die zum Zweck der Typologisierung an den Nationalismus angelegt wurden, unterscheiden sich jedoch teilweise ähnlich erheblich voneinander wie das Resultat der mit ihrer Hilfe vorgenommenen Einteilung. Neben Kriterien, die von Unterschieden in der Konzeption der Nation ausgehen, wurden Unterschiede in der Sozialstruktur sowie der wirtschaftlichen Entwicklung zur Erklärung verschiedener Ausprägungen des Nationalismus herangezogen. Letztere Kriterien wurden überwiegend von Anhängern des Axioms der Modernität des Nationalismus herangezogen. Ihre Annahme, nach der Nationalismus ein Phänomen der europäischen Modernisierung und Industrialisierung ist und in vormodernen Gesellschaften zu keiner Zeit möglich war, erfuhr während eines langen Zeitraums eine weitgehende Akzeptanz. Inzwischen werfen jedoch andere Theoretiker die Frage auf, ob die strikte und rigorose Betrachtung des Nationalismus als rein moderne Erscheinung ihm tatsächlich gerecht wird oder zumindest ähnliche Phänomene nicht auch in vormodernen Gesellschaften existierten. In dieser Arbeit werden zunächst die Typologisierungen von Hans Kohn und Ernest Gellner dargestellt und anschließend miteinander verglichen. Neben den unterschiedlichen Kriterien für diese Einteilungen wird dabei ein besonderes Augenmerk auf die Bewertung des deutschen Nationalismus gelegt werden. Gellners Nationalismustheorie verfolgt einen deutlich ausgeprägten modernisierungstheoretischen Weg. Im weiteren Verlauf dieser Arbeit soll daher erörtert werden, wie sehr und in welcher Form dieser Ansatz seine Typologie beeinflusst hat und ob dieser Ansatz als Erklärung für die Unterschiede zwischen Kohns Dichotomie und Gellners Typologie geeignet ist. Als Vertreter eines alternativen modernisierungstheoretischen Ansatzes soll weiterhin die von Hans-Ulrich Wehler verfasste Nationalismustheorie in ihren für die Typologie wichtigen Grundzügen mit Gellners Arbeit verglichen werden. Um den Rahmen der Diskussion zu erweitern, wird abschließend der von Anthony Smith entwickelte ethnosymbolische Ansatz grob skizziert.

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