Mopsa - Eine Maus kommt ganz groß raus - Charlotte Habersack - E-Book

Mopsa - Eine Maus kommt ganz groß raus E-Book

Charlotte Habersack

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Beschreibung

Ein mäusestarkes Vorlesebuch ab 5 Jahren – perfekt für gemütliche Zeit zu Hause; zum Staunen und Lachen.   Von der Autorin der erfolgreichen Kinderbuchreihen "Bitte nicht öffnen" und "Pippa Pepperkorn" Die kleine Maus Mopsa erlebt rasante und spannende Abenteuer in der großen Stadt!  Immer der Schnauze nach und nie den Mut verlieren!  Mopsa ist wütend! Den ganzen Tag muss sie mit ihrer Familie für den fiesen Mäusekönig Futter ins Rathaus schaffen. Dabei will Mopsa doch am liebsten einmal auf der großen Bühne im Theater auftreten. Als sie dem alten Mausbeuter die Meinung sagt, schmeißt der sie einfach raus!  Plötzlich ist die kleine Maus ganz allein in der riesigen Stadt.  Aber Mopsa lässt sich nicht unterkriegen. Sie flitzt ihrem Traum hinterher, mitten hinein in ein mäusestarkes Abenteuer! Dieses Buch zum Vorlesen ab 5 Jahren ist eine fabelhafte Tiergeschichte von Bestseller-Autorin Charlotte Habersack. Mit wunderschönen und aufwendigen Illustrationen von Laura Fuchs. Die digitale Ausgabe von »Mopsa - Eine Maus kommt ganz groß raus« ist ausschließlich als Fixed Format verfügbar und eignet sich deshalb nur für Tablets und Smartphone-Apps.

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Für meine Eltern,
die alles richtig gemacht haben
Eine Maus kommt ganz groß raus
Mit Bildern von Laura Fuchs
Charlotte Habersack
 
INHALT
kapitel 1
Die beste Schauspielerin der Welt 9
kapitel 2
Wer hat Angst vor Rudi Rattler? 15
kapitel 3
Mopsas große Chance 22
kapitel 4
Die Vertreibung 33
kapitel 5
Vergebliche Suche 41
kapitel 6
Mopsa begegnet einem lustigen Äffchen 48
kapitel 7
Eine bärtige Dame und ein Zuckerkarussell 56
kapitel 8
Neue Freunde 66
kapitel 9
Ein Star wird geboren 74
kapitel 10
Das schöne Leben 83
kapitel 11
Bobby ist der Beste 91
kapitel 12
Entwischt 99

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kapitel 13
Im Schneesturm 103
kapitel 14
Seltsame Mäuse 110
kapitel 15
Mopsa schöpft Hoffnung 117
kapitel 16
Es geht hoch her 122
kapitel 17
Noch zwei großartige Schauspielerinnen 127
kapitel 18
Mopsa wird „entdeckt“ 131
kapitel 19
Der große Abend rückt näher 136
kapitel 20
Eine schwierige Entscheidung 144
kapitel 21
Das Wiedersehen 152
kapitel 22
Mopsas großer Auftritt 159
kapitel 23
Da capo! 169
kapitel 24
Ein ganz und gar mausiges Weihnachtsfest 176

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7
Wann und wo die Geschichte spielt …
… kann ich euch leider nicht sagen, denn dies ist eine Mäuse-
geschichte. Und Mäuse denken nicht in Tagen oder Jahren. Sie
kennen keinen Montag oder Dienstag, ja nicht einmal Samstag und
Sonntag. Und auch keine Ländergrenzen. Sie kennen nicht mein
Haus und dein Haus. Sie nisten sich einfach da ein, wo es warm
und gemütlich ist.
Die Mäuse dieser Geschichte haben es sich im Rathausturm
gemütlich gemacht. Zu einer Zeit, als es noch kein elektrisches Licht
gab, nur Kerzenlicht und Petroleumlampen. Die dunklen Gassen
waren von Gaslaternen erleuchtet, über das Kopfsteinpflaster
ratterten Kutschen und selbst die Trambahnen wurden von Pferden
gezogen.
Damals trugen die Frauen ausnahmslos Kleider. Niemals Hosen. Sie
balancierten voluminöse Hüte auf dem Kopf, voller Blumen und
Federn. Die Männer trugen Zylinder.
Ihre Uhren hingen an Ketten. Sie rauchten Zigarren und saugten an
Pfeifen, bis ihre gezwirbelten Schnurrbärte gelb waren vom Tabak.
Und Kinder? Kinder gab es damals viel mehr als heute!
Ganze Banden von Jungs streiften durch die Gassen, auf der Suche
nach einem Abenteuer. Die Mädchen saßen zu Hause und strickten
und stickten. Sie hatten lange Zöpfe und Schleifen im Haar. Und
wenn sie eine Maus sahen, riefen sie „Myš!“ oder „Egér!“ oder eben
„Maus!“. Denn zu dieser Zeit, in diesem Land, sprach man viele
unterschiedliche Sprachen.
Und Mäuse … Mäuse gab es noch viel mehr als Kinder!
9
kapitel 1
DIE BESTE
SCHAUSPIELERIN
DE WELT
Mopsa ließ ein Augenlid hängen. Sie kratzte sich am Bauch,
humpelte ein paar Schritte und schnaubte heftig.
Plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen. Sie riss ihre Augen auf,
fasste sich ans Herz und schrie: „Oh nein! Da kommt er! Rudi
Rattleeeer! Rette sich, wer kaaaaann!“
Mopsa nahm die Pfoten in die Hand und floh. Sie hopste einen
Dachbalken entlang, sprang auf das Glockenseil und pendelte quer
durch den Rathausturm. Jodelnd landete sie in einem Taubennest.
Staub und Federn wirbelten auf. Mopsa musste husten. Gurrend
beugte sich eine Taube über sie.
„Oh weh! Das ist mein sicheres Ende!“ Theatralisch ließ Mopsa sich
auf den Rücken fallen und streckte alle viere von sich. Sie rollte ihre
Zunge aus dem Maul, röchelte kurz und hielt den Atem an.
10
Otto kicherte. Der runde Bauch von Mopsas Bruder wackelte vor
Lachen. Perle, Mopsas beste Freundin, warf ihm einen strengen
Blick zu. Sie tupfte sich mit ihrem Taschentuch eine Träne der
Rührung von der Wange und putzte sich prustend das
Schnäuzchen.
Die anderen Mäuse begannen zu klatschen. „Bravo! Bravo, Mopsa!“
Eilig steckte Perle ihr Taschentuch weg und applaudierte mit.
Mopsa grinste. Ihre Vorstellung kam gut an! Sie sprang auf, pustete
sich eine Taubenfeder von der Schulter und verbeugte sich nach
allen Seiten. „Na, wie war ich?“
„Großartig!“, rief Onkel Jakub.
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„Umwerfend“, bestätigte Tante Jolante.
„Ja, Mopsa, das war toll!“, lobte Perle. „Du bist die beste
Schauspielerin der Welt!“
„Dann … dann war Rudi Rattler gar nicht hier?“ Eine kleine Maus
lugte unter einem löchrigen Topf hervor.
„Nein, Caselpino“, beruhigte ihn Otto. „Das war nur gespielt.“
„Puh!“ Caselpino atmete auf und kroch aus seinem Versteck. „Das
war so was von echt.“
Die anderen Mäuse gaben ihm recht.
„Wen soll ich jetzt spielen?“ Mopsa sprang auf den alten Topf.
Ihre schwarzen Äuglein blitzten vor Unternehmungslust.
12
„Ich kann jeden und alles darstellen! Ich kann sogar auf
Kommando weinen! Oder lachen. Soll ich steppen?“ Mopsa begann
zu tanzen. Ihre Krallen klackerten auf dem Blech.
Aber keiner antwortete ihr.
Plötzlich war es still auf dem Dachboden des Rathausturms.
Mucksmäuschenstill. Bis auf ein seltsames Schlurfen und
Schmatzen war nichts mehr zu hören.
„Tartar kommt!“, wisperte Poldi.
„Macht Platz!“, piepste Minzi.
„Macht Platz für den Mäusekönig!”, riefen Hedi und Biskuit.
Eilig huschten die Mäuse auseinander und bildeten eine Gasse.
Caselpino versteckte sich hinter Ottos breitem Rücken, als sich auch
schon eine riesige Maus aus dem staubigen Halbdunkel schälte.
Tartars linkes Augenlid hing müde herab, sein rechtes Auge
dagegen funkelte hellwach. Das graue Fell des Mäusekönigs war
struppig und ungepflegt, voller Narben und Flecken. Von seinem
linken Ohr fehlte ein Stück, von seinem Schwanz war nur ein
Stummel übrig.
„Hältst du mal wieder alle von der Arbeit ab?“ Tartar humpelte auf
Mopsa zu und beugte sich über sie. Er bleckte seine langen gelben
Zähne und drückte seine Schnauze auf ihre, sodass Mopsa seinen
fauligen Atem riechen konnte. „Wer nichts für die Gemeinschaft
beisteuert, hat in ihr nichts verloren“, knurrte er.
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Mopsa blinzelte. Es kitzelte sie im Näschen. Sie war drauf und dran
zu sagen, dass er ja wohl von allen am allerwenigsten beisteuerte!
Doch als sie Tante Jolantes ängstlichen Blick sah, gelang es ihr, sich
die freche Antwort zu verkneifen. Mopsa lachte einfach nur und
knuffte den Mäusekönig aufmunternd in den Bauch. „Ach, komm
schon, Tartar! Man wird doch wohl noch ein bisschen Spaß haben
dürfen?“
„Von Spaß wird man aber nicht satt!“, brüllte Tartar. Seine
Barthaare zitterten vor Wut. „Ich werde nicht satt!“ Er wirbelte
herum und funkelte mit seinem offenen Auge in die Runde. „Wollt
ihr das?“
Sämtliche Mäuse schüttelten hastig den Kopf. „Nein, natürlich
nicht“, beeilten sie sich zu sagen. „Wir wollen, dass es dir gut geht,
Tartar.“
„Na also.“ Der Mäusekönig kratzte sich an einer kahlen Stelle an
seinem Bauch. „Worauf wartet ihr dann noch? Macht euch auf
Futtersuche! Oder soll ich etwa verhungern?“
Mopsa antwortete lieber nicht. Denn wenn sie ehrlich war …
15
kapitel 2
WE HAT ANGST VO
RUDI TTLER?
Caselpino machte sich als Erster aus dem Staub. Kopflos lief er erst
nach links, dann nach rechts und verschwand schließlich in einem
Mauseloch. Nun wuselten auch die anderen davon und suchten
einen Leckerbissen, den sie beim Mäusekönig abliefern konnten.
Perle und Otto zogen Mopsa mit sich, bevor es sie wieder im
Näschen kitzelte. Gemeinsam wagten sie sich weiter nach unten ins
Gebäude, wo die Amtsstuben lagen und der Sekretär des
Bürgermeisters ab und zu sein Jausenbrot liegenließ.
„So ein Mausbeuter!“, grummelte Mopsa, während sie vorsichtig um
die Ecke linste. „Was bildet sich Tartar eigentlich ein? Schickt uns
auf die gefährliche Suche, während er gemütlich …“
„Pst!“ Otto schob seine Schwester in das leer stehende Büro.
„Schnell, solange die Luft rein ist!“
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Die drei Mäuschen huschten zum Schreibtisch und schnupperten
nach Nahrung. Perle knabberte an einem Teppich, Otto nagte an
einem Stuhlbein, bis er unter dem Tisch etwas Besseres fand. Hastig
stopfte er sich den Brösel in den Mund.
„He! Nicht aufessen“, schimpfte Perle. „Wir müssen alles bei Tartar
abliefern!“
„… schuldigung.“ Otto spuckte den Krümel wieder aus. „Ist eh nur
Radiergummi.“ Verärgert sah er sich um. „Hier gibt's nichts als
Briefpapier und Akten.“
„Warum sucht sich Tartar sein Essen nicht selbst?“, fragte Mopsa
und hüpfte mit einem Satz in eine offene Schublade und von dort
auf die Schreibtischplatte, wo sie mit beiden Füßen in einem
Stempelkissen landete.
„Er ist eben unser König“, sagte Perle.
„Pfff!“ Mit tintenschwarzen Pfoten spazierte Mopsa über ein Blatt
Papier, auf dessen Briefkopf eine Krone prangte. Gewissenhaft
schmückte sie jede Kronenspitze mit einem hübschen
Mäusefüßchen. „Mäusekönig“, schnaubte sie verächtlich. „Nur weil
er sich selbst so nennt? Ich wette, er ist noch nicht mal eine Maus,
sondern eine Ratte, so groß und fett, wie er ist! Habt ihr mal seinen
Schwanz gesehen?“
„Er hat doch gar keinen“, sagte Perle.
„Eben! Bestimmt hat er ihn sich selbst abgebissen, um zu
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vertuschen, dass es ein Rattenschwanz ist.“ Mopsa setzte sich in
einen Schwamm, sprang aber sofort wieder auf, weil er ganz nass
war. Sie trocknete sich den Po an einem Löschpapier ab.
„Also, ich hab gehört, dass er seinen Schwanz beim Kampf gegen
Rudi Rattler verloren hat“, sagte Perle.
Otto nickte. „Ein Zweikampf: Maus gegen Hund! Und Tartar soll
gewonnen haben.“
„Von wegen!“ Mopsa lachte. „Tartar ist so doof, der würde sich selbst
k. o. schlagen.“ Sie ballte ihre Fäustchen und ahmte Tartar nach, der
sich ins Gesicht schlug. Das sah so komisch aus, dass Perle vor
Lachen über den Teppich kugelte.
„Wenn ihr mich fragt“, sagte Mopsa, „dann hat Tartar total Schiss
vor Rudi.“
Otto nickte grimmig. „Dabei ist Tartar überhaupt erst schuld, dass
wir den Köter an der Backe haben! Onkel Jakub hat erzählt, dass
Tartar eines Tages dem Bürgermeister über den Weg gelaufen ist.
Der ist furchtbar erschrocken über das dicke Vieh und hat seinen
Brief beschwerer nach ihm geworfen …“
„Aber leider nicht getroffen“, sagte Mopsa und seufzte.
„… und gleich am nächsten Tag“, fuhr Otto fort, „hat sich der
Bürgermeister den Rattler angeschafft. Damit er Jagd auf uns
macht.“
„Pssst!“, unterbrach ihn Perle. Sie stellte ihre Ohren auf.
Ein Hecheln erklang und Krallen, die über den Boden schrammten.
Mopsa machte Männchen und schnupperte. Ein säuerlicher Geruch
stieg ihr ins Näschen. Es roch nach Erde und Essig, nach
Speichel und … Hundefell! Schon schob sich Rudis
birnenförmiger Kopf durch die Tür.
„Oh nein! Rudi Rattleeeer!“
 
Mopsa bekam eine Gänsehaut. Sämtliche Haare ihres weißen Pelzes
stellten sich auf. Sie schrie: „Rette sich, wer kaaaaann!“
Perle verlor vor Schreck eine Kotpille. Otto packte sie bei der Pfote
und zog sie zum nächsten Mauseloch. Mopsa sprang quiekend vom
Tisch und landete im Papierkorb. Der fiel um und spuckte sie
zusammen mit einer Handvoll Papierknödel wieder aus.