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Ein Boss mit dunklen Geheimnissen … drei #enemiestolovers Romances HIGH ON YOU: Alisas ebenso attraktiver wie cholerischer Chef John Fitz James bringt sie regelmäßig um den Verstand. Eigentlich hätte sie längst gekündigt – wären da nicht ihre Kolleginnen, die sie James' herrischen Launen nicht allein überlassen will. Zum Dank machen diese ihr ein verführerisches Geschenk: eine heiße Nacht mit einem Callboy. Doch als Alisa die Hotelsuite betritt, traut sie ihren Augen kaum … DESIRE OF MY HEART: Schon an ihrem ersten Tag als Sekretärin bei Biden Cooperation steht Brianna dem CEO gegenüber: Jaxson Biden ist attraktiv, er ist dominant ... und er hat keine Ahnung, dass Brianna hier ist, um ihn zu vernichten. Mit eiskaltem Kalkül stürzt sie sich in eine verbotene Affäre mit Jaxson – doch schon bald droht ihr eigenes Begehren, ihre Pläne zu durchkreuzen … LOST IN THE RAIN: Beth fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass ihr verstorbener Chef sie zu seiner Nachfolgerin ernannt hat – und ihr einen riesigen Schuldenberg hinterlässt. Um die Firma vor dem Ruin zu retten, hat Beth keine Wahl, als Devon Burnett als Teilhaber zu akzeptieren. Ausgerechnet Devon, dessen arrogante Art Beth zur Weißglut treibt – und dessen Kuss sie nicht vergessen kann … Der prickelnde Erotik-Sammelband »My Dark Boss« von Kajsa Arnold wird alle Fans der Bestseller von Jacy Crown und Vi Keeland begeistern.
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Seitenzahl: 676
Über dieses Buch:
HIGH ON YOU: Alisas ebenso attraktiver wie cholerischer Chef John Fitz James bringt sie regelmäßig um den Verstand. Eigentlich hätte sie längst gekündigt – wären da nicht ihre Kolleginnen, die sie James' herrischen Launen nicht allein überlassen will. Zum Dank machen diese ihr ein verführerisches Geschenk: eine heiße Nacht mit einem Callboy. Doch als Alisa die Hotelsuite betritt, traut sie ihren Augen kaum …
DESIRE OF MY HEART: Schon an ihrem ersten Tag als Sekretärin bei Biden Cooperation steht Brianna dem CEO gegenüber: Jaxson Biden ist attraktiv, er ist dominant ... und er hat keine Ahnung, dass Brianna hier ist, um ihn zu vernichten. Mit eiskaltem Kalkül stürzt sie sich in eine verbotene Affäre mit Jaxson – doch schon bald droht ihr eigenes Begehren, ihre Pläne zu durchkreuzen …
LOST IN THE RAIN: Beth fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass ihr verstorbener Chef sie zu seiner Nachfolgerin ernannt hat – und ihr einen riesigen Schuldenberg hinterlässt. Um die Firma vor dem Ruin zu retten, hat Beth keine Wahl, als Devon Burnett als Teilhaber zu akzeptieren. Ausgerechnet Devon, dessen arrogante Art Beth zur Weißglut treibt – und dessen Kuss sie nicht vergessen kann …
Über die Autorin:
Kajsa Arnold wurde im Sternzeichen Schütze in Essen geboren. Bevor sie mit dem Schreiben ihrer Geschichten beginnt, entwirft Kajsa zusammen mit ihrer Tochter die Cover und erweckt so ihre Hauptfiguren zum Leben. Kajsas eigenwillige Heldinnen danken es ihr, indem sie regelmäßig die Bestsellerlisten erklimmen.
Kajsa Arnold veröffentlichte bei dotbooks bereits ihre erotischen Sammelbände »Dirty Wicked Nights«, »My Dark Boss«, »My Hot Enemy« und »New York Millionaires, sowie ihre prickelnde Mafia-Romance »Twisted Desire«.
Die Website der Autorin: kajsa-arnold.de/
Die Autorin im Internet: instagram.com/kajsa_arnold_autorin/
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Sammelband-Originalausgabe Oktober 2024
Copyright © der Sammelband-Originalausgabe 2024 dotbooks GmbH, München
Die Originalausgabe von »High on You« erschien erstmals 2018 im Self Publishing. Copyright © der Originalausgabe 2018 by Rhiana Corbin. Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München.
Die Originalausgabe von »Desire of My Heart« erschien erstmals 2019 im Selfpublishing. Copyright © 2017, 2023 by Rhiana Corbin. Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München.
Die Originalausgabe von »Lost in the Rain« erschien erstmals 2018 im Self Publishing. Copyright © 2018, 2023 by Rhiana Corbin. Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München.
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung eines Motives von deagreez / Adobe Stock sowie mehrerer Bildmotive von © shutterstock
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ah)
ISBN 978-3-98952-627-3
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Kajsa Arnold
My Dark Boss
Drei erotische Romane in einem eBook
dotbooks.
Warum ich gerade heute an den ersten Tag in dieser Firma denken muss, kann ich mir nicht erklären. Vermutlich, weil ich mit dem gleichen ängstlichen Blick an meinem Schreibtisch saß, wie heute meine neue Kollegin Ivy Ashley. Ein Hurrikan namens John Fitz-James ist über sie hereingebrochen und hat ihr Leben bis ins Mark erschüttert. Sie weiß ja nicht, dass es sich dabei nur um einen Sturm im Wasserglas handelt. Meine Kolleginnen Pansy und Unity werfen mir verstohlene Blicke zu. Keiner traut sich, seinen Arbeitsplatz zu verlassen, also muss ich wohl mal wieder zur Tat schreiten, denn außer mir scheint jeder hier eine Heidenangst von Mister-Heiß-und-Skrupellos zu haben, so wie ich Fitz-James heimlich nenne. Niemand außer mir wagt es, sich ihm in den Weg zu stellen, wenn er mal wieder einen seiner cholerischen Anfälle bekommt. Ich weiß, dass er mich heimlich Lara nennt, wegen meines Nachnamens - Croft. Mein eigentlicher Vorname ist Alisa, aber den hat er bisher noch nicht über die Lippen bekommen.
Ich laufe zum Wasserspender, hole Ivy einen Becher und stelle ihn ihr auf den Tisch. »Hier, bitte. Trink einen Schluck und atme tief durch.«
Sie blickt mich dankbar an. »Vielen Dank, Alisa. Du bist sehr nett.«
»Wir sind hier alle sehr nett. Lass dir keine Angst einjagen. Fitz-James ist auch nur ein Mann, und manchmal etwas aufbrausend, aber er bellt nur und beißt nicht.«
Ivys Blick geht ängstlich über meine Schulter hinweg, was nichts Gutes bedeutet.
»Croft! In mein Büro!«, höre ich hinter mir und Schritte, die sich entfernen.
Ich berühre Ivy an der Schulter und zeige ihr, dass ich keine Angst habe. Dann drehe ich mich um und folge meinem Chef in sein Büro. Leise schließe ich die Tür und laufe durch den riesigen Raum zu seinem Schreibtisch, vor der gläsernen Fensterfront. Keine Ahnung, warum er so ein großes Büro braucht, wenn er ohnehin nur hinter seinem Schreibtisch sitzt. Warum dieser große Konferenztisch und die tolle Sitzecke? Ich habe ihn noch nie anders erlebt, als hinter seinem großen ebenholzfarbenen Schreibtisch, in einem dieser hochmodernen Drehstühle, die mehr Kosten, als mein Monatsgehalt. Doch Fitz-James kann es sich leisten. Er besitzt mehr als ein Dutzend Spielcasinos, dazu einige gut gehende Clubs in London. Er ist der König der Unterwelt, könnte man denken, dabei macht er den Eindruck, als wäre er ein besessener Steuerprüfer.
Er studiert die Unterschriftenmappe und lässt mich warten. Seine Art mir zu zeigen, wie wenig er von mir hält. Ich weiß, dass er meine Arbeit schätzt, ansonsten wäre ich vermutlich hier nicht mehr beschäftigt. Bereits drei Mal habe ich ihm die Kündigung auf den Tisch geknallt und wieder zurückgezogen. Doch ich kann meine Freundinnen einfach nicht allein lassen, nicht mit diesem Paten von London. Er würde sie mit Haut und Haaren verspeisen.
»Ich bin in Ihren Augen also ein Hund?«, fragt er in die Stille hinein und blättert die Unterschriftenmappe durch, ohne mich anzusehen.
»Das habe ich nicht gesagt.« Ich versuche, meiner Stimme eine gewisse Autorität zu geben.
»Sie sagten und ich darf Sie zitieren: Er bellt nur und beißt nicht! Ich darf Ihnen versichern, Croft, Sie würde ich mit Sicherheit beißen.«
»Es heißt Miss, das müssten Sie sich mittlerweile doch merken können«, meine ich herablassend.
»Ach ja, ich vergaß. Es gibt ja niemanden in Ihrem Leben, der sich Ihrer angenommen hat.« Seine Worte triefen vor Ironie und ich habe große Lust, ihm den Locher an den Kopf zu werfen.
»Ich warte eben noch auf den Richtigen.«
Nun schaut er auf und ich sehe in seinem Blick, dass ich ihn besser nicht weiter reizen sollte, doch ich wie soll ich über meinen Schatten springen. »Es legt nicht jeder Wert darauf, den Rekord für Scheidungen vor seinem fünfunddreißigsten Lebensjahr zu brechen. Wenn Sie nicht aufpassen, enden Sie noch als männliche Liz Taylor.«
»Verdammt! Croft! Was fällt Ihnen ein? Ich bin ganze drei Mal geschieden. Und ich weiß nicht, was Sie das angeht?«
»Mich? Gar nichts! Aber Sie haben angefangen, unter die Gürtellinie zu schlagen.« Ich schaue mit hochgezogenen Augenbrauen auf ihn herunter und verschränke die Arme vor der Brust.
Jetzt wird sein Kopf rot, der Blutdruck steigt. Das kenne ich schon, dass er allerdings aufspringt und um den Tisch herumkommt, ist neu.
»Sie sollten Ihre kleine Zunge in acht nehmen. Ich habe Ihnen bisher viel zu viel durchgehen lassen«, knurrt er.
Was ist er? Ein Werwolf? Ich halte den Blickkontakt, denke gar nicht daran, klein beizugeben.
»Ich habe überhaupt noch nicht angefangen«, meine ich leise und blicke ihm aufrecht in die Augen.
»Womit angefangen?«, fragt er gefährlich leise und tritt näher auf mich zu, sodass ich doch zurückweiche, was mich tierisch ärgert. Er kommt immer näher, ich weiche immer weiter zurück, bis die Wand mich aufhält. Er steht so nah vor mir, dass ich seine grüne Iris genau erkenne. Sie hat kleine gelbe Sprenkel und das grün ist wahnsinnig ... grün. Er hat wirklich tolle Augen. Warum ist mir das vorher noch nie aufgefallen? Sie passen gut zu seinem schwarzen Haar und den dunklen Augenbrauen, die fein geschwungen sind und er skeptisch zusammenzieht.
»Sie haben ein loses Mundwerk, Miss Croft. Das wird Ihnen noch mal Ihren Kopf kosten.«
»Wohl eher meinen Job und das werde ich verschmerzen.« Ich lächele, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob das ein kluger Schachzug ist.
»Sie setzen alles auf eine Karte? Ich hätte nicht gedacht, dass in Ihnen eine Spielernatur steckt.«
Er kommt noch näher und schnuppert an meinem Hals. Mutiert er jetzt zu einem Vampir, oder was soll das?
»Sie riechen gut und ich frage mich, was hinter dieser biederen Fassade wohl stecken mag? Sind Sie eine leidenschaftliche Frau? Oder doch so prüde, wie sie hier auftreten?«
Pah, ich und prüde? Welchen Film hat er denn geschaut?
»Ich wüsste nicht, was Sie das angeht, Mister Fitz-James.« Jetzt knurre ich.
»Leider wurde die Leibeigenschaft ja schon vor langer Zeit abgeschafft, aber ich bin dennoch der Meinung, dass Sie mir gehören.« Er stemmt einen Arm gegen die Wand, nun ist er mir so nah, wie noch niemals zuvor und ich frage mich, was er von mir will.
»Sie machen sich lächerlich«, presse ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
»Wissen Sie eigentlich, dass Sie ganz entzückend aussehen, wenn Sie wütend werden. Dann bekommen Ihre Augen diesen besonderen Glanz, das Grau schimmert in vielen Schattierungen, und ihre Haut leuchtet wie zartes Porzellan. Das rot Ihrer Haare sieht wundervoll an Ihnen aus. Warum tragen Sie ihre Haare nicht offen?«
»Tue ich ja, nur nicht hier im Büro«, gebe ich ehrlich Auskunft und mir ist diese Situation nicht ganz geheuer.
»Darf ich es öffnen?«
Ich kann nicht sprechen, meine Stimme versagt plötzlich, als er die Spange löst, mit der ich mein widerspenstiges Haar zu bändigen versuche. Einzelne Strähnen fallen mir auf die Schulter und er kämmt es mir aus dem Gesicht.
»Hmmh, es duftet nach Äpfeln. Wissen Sie, dass mich der Geruch den ganzen Tag verfolgt? Machen Sie das extra, um mich um den Verstand zu bringen, Alisa?«
Zum ersten Mal höre ich meinen Vornamen aus seinem Mund und ich sollte mich kneifen, um zu testen, ob ich nicht träume.
Seine Nähe lässt mein Herz plötzlich schneller schlagen und es hallt laut in meinen Ohren wieder. So nah ist er mir noch nie gekommen, obwohl wir uns schon oft gestritten haben, doch ihn so nach zu spüren, dass er mich fast berührt, bringt mich völlig aus der Fassung. Ich atme hektisch ein, und sein Blick gleitet zu meiner Bluse, an der die ersten beiden Knöpfe offenstehen.
»Wissen Sie was, Alisa? Ich wüsste zu gerne, was Sie darunter tragen.«
Jetzt geht er definitiv zu weit. Ich will protestieren, doch im selben Augenblick hebt er eine Hand und streichelt über meine Wange. »So weich, wie ein Pfirsich. Ich würde gerne davon kosten, doch ich denke, Sie würden mir eher die Augen auskratzen, als mir das zu erlauben. Habe ich recht?«
Er blickt mich fragend an und ich weiß bei Gott nicht, was ich antworten soll.
»Darf ich?«
»Was?«, frage ich unsicher. Er vernebelt mir die Sinne, ich habe keine Ahnung, was er von mir will. Wie war noch die Frage? O Gott, diese grünen Augen haben mich verhext. Was wollte ich eigentlich hier?
»Ich würde Sie gerne küssen, Alisa.«
Wieder mein Name. Er hört sich so wundervoll an, dass ich glaube zu zerfließen. Was küssen?
»Ja oder nein?«
»Ja«, hauche ich und in diesem Moment senkt er seinen Kopf und presst seine Lippen auf meinen Mund. Ich schließe meine Augen und will diesen Kuss genießen, doch er ist feucht, gar nicht so, wie ich mir einen Kuss von John Fitz-James vorgestellt habe.
Hektisch öffne ich die Augen und schaue auf eine braune Hundeschnauze.
»Igitt! Lennox!«, schreie ich laut auf und setze mich aufrecht in meinem Bett auf.
»Du sollst mich nicht küssen«, rufe ich aufgebracht. Nicht nur weil der Hund mich mit seiner Zunge abgeschleckt hat, sondern weil er mich aus einen meiner wahnsinnig tollen Träume gerissen hat, in denen mal wieder mein verhasster Chef die Hauptrolle übernommen hat und die so realistisch sind, dass man meinen könnte, ich lebe in einer Matrix und es gibt noch ein anderes Leben.
Lennox winselt. Er muss mal raus. Ich erhebe mich und werfe einen Blick auf den Wecker. Sieben Uhr. Ohnehin Zeit zum Aufstehen, damit ich pünktlich an meinem Schreibtisch sitzen kann, um nach Mister-Heiß-und-Skrupelos‘ Pfeife zu tanzen.
Dieser verrückte Traum lässt mich nicht los, selbst nachdem ich ausgiebig geduscht habe, einen Kaffee intus und Lennox in meinen kleinen Audi verfrachtet habe, um zur Arbeit zu fahren, lassen mich seine grünen Augen und dieser Kuss einfach nicht mehr los.
Ivy, unsere neue Mitarbeiterin, sitzt weinend an ihrem Tisch, als ich ins Büro komme. Ich bin drei Minuten zu spät.
»Oh Gott, was ist denn hier passiert?«, frage ich Unity, während sie den Stöpsel aus dem Ohr zieht, weil sie gerade einen Brief mittels Diktiergerät abtippt. Wir leben im 21. Jahrhundert und unser Chef spricht seine Briefe noch immer auf ein kleines Gerät, als befänden wir uns in den Achtzigern.
»Ich habe einen Zahlendreher in der Zusammenstellung der Quartalsabrechnungen gemacht ...« Weiter kommt sie nicht, denn sie bricht erneut in Tränen aus.
Habe ich diese Szene nicht gerade erst geträumt?
Nachdem ich Lennox in sein Körbchen verfrachtet habe, laufe ich zum Wasserspender und fülle einen Becher. Es kommt mir wie ein wie ein Dèjá vu vor.
»Croft, sofort in mein Büro!«, schallt es durch den Flur und ich verdrehe innerlich die Augen. Ich werde ihn auf keinen Fall küssen, so viel steht fest.
Unity und Pansy, meine beiden Kolleginnen und besten Freundinnen werfen mir einen Blick zu, der mir Mut machen soll, aber ich bin nun mal die Büroleiterin, ich bekomme mein Fett ab, bei jedem Fehler.
Ich schließe die Tür hinter mir. Sie ist dick gepolstert, sodass nichts nach draußen dringen kann, was hier gleich besprochen wird.
»Croft, Sie sind drei Minuten zu spät«, donnert er gleich los. John Fitz-James steht am Fenster, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben und sieht genauso umwerfend aus, wie in meinem Traum. Er trägt einen dunkelgrauen Anzug, mit einem weißen Hemd. Der Kragen steht offen. Sein schwarzes Haar ist akkurat geschnitten, eine Strähne hängt ihm wie üblich in der Stirn. Und jedes Mal juckt es mir in den Fingern, sie ihm aus dem Gesicht zu streichen.
»Ich bin zu spät, weil Lennox exakt fünf Minuten brauchte, um sein Geschäft zu erledigen. Ergo wäre ich zwei Minuten zu früh, wenn ich Ihren Hund nicht hätte Gassi führen müssen. Ich möchte erneut betonen, dass Lennox Ihr Hund ist.«
»Sie haben sich bereit erklärt, sich um ihn zu kümmern.«
»Sie haben ihn mir aufgedrängt. Wenn ich einen Hund hätte haben wollen, hätte ich mir einen gekauft.«
»Der Hund mag Sie.«
»Weil ich mich um ihn kümmere. Dabei sollte er Sie mögen.«
»Sie müssen wohl immer das letzte Wort haben«, brüllt er.
»Ja, weil das letzte auch das wichtigste Wort ist. Und Sie brauchen nicht zu brüllen, ich bin nicht taub.«
Endlich dreht er sich zu mir um und schaut mich feindselig an. »Ich will, dass Sie diese Neue entlassen. Diese ...« Er wedelt mit den Armen.
»Ivy?«
»Ja, genau. Sie ist absolut inkompetent. Wer hat Sie nur eingestellt?«
»Sie, Sir. Aber ich werde Sie nicht entlassen. Nicht, wenn es sich um den Zahlendreher in einer Quartalsabrechnung handelt.«
»Das haben Sie nicht zu entscheiden.«
»Sie ist meine Assistentin und ich will, dass Ivy bleibt. Darüber werde ich nicht diskutieren. Wenn Sie geht, gehe ich auch.«
»Verflucht noch mal, dann gehen Sie doch! Sie glauben wohl, ich komme ohne Sie nicht aus, doch da irren Sie sich gewaltig, Miss Croft.«
Ich frage mich, was diesen Mann so unausgeglichen macht. »Mein Name ist Alisa, nur damit Sie wissen, was Sie auf mein Zeugnis schreiben müssen. Einen schönen Tag, Mister Fitz-James. Übrigens, Lennox verträgt kein Nassfutter und er muss drei Mal am Tag raus. Vergessen Sie das nicht.«
Ich mache auf dem Absatz kehrt und verlasse sein Büro. Lennox kommt mir entgegengelaufen, als scheine er zu wissen, was sich gerade im Büro seines Herrchens abgespielt hat, reibt seine kalte Nase an meinem Bein. Doch auch zwei traurige Hundeaugen können mich von meinem Vorhaben nicht abbringen. »Mach’s gut, mein Kleiner«, murmele ich und streichele dem braunen Labrador über den Kopf.
»Was machst du«, ruft Unity panisch, als sie sieht, wie ich die persönlichen Dinge auf meinem Schreibtisch in einen kleinen Karton packe.
»Wonach sieht das denn aus? Ich gehe«, verkünde ich leise.
»Nein, du darfst nicht gehen!« Sofort bilden die Mädels einen Kreis um mich, als könnten sie so dafür sorgen, dass ich das Büro nicht verlasse.
»Sag nicht, du hast schon wieder gekündigt«, meint Pansy und lächelt.
»Was soll das denn heißen?«, frage ich eingeschnappt.
»Na, das wäre ja nicht das erste Mal. Es ist doch so was wie euer tägliches Vorspiel. Gleich wird er aus seinem Büro gestürmt kommen und dich bitten zu bleiben.« Sie hebt die Schultern, als wäre das hier eine TV-Soap.
»Mit dem Unterschied, dass ich diesmal nicht ...«
»Croft! Kommen Sie in mein Büro, wenn Sie noch da sind.« John Fitz-James‘ Stimme hört sich diesmal nicht ganz so unfreundlich an, als wir es gewohnt sind. Er steht halb im Türrahmen und schaut in das Großraumbüro, um sich zu vergewissern, dass seine Worte auf den Empfänger treffen. »Wären Sie so freundlich?«, schiebt er noch nach und winkt mich mit der Hand zu sich.
Ich schaue Pansy an, die leise vor sich hin lächelt. Ich hasse es, wenn sie recht behält und das bringt mich schon wieder auf die Palme. Ich mache auf dem Absatz kehrt, folge ihm in sein Büro. Lennox hat sich mittlerweile unter Fitz-James Schreibtisch niedergelassen und blickt uns abwechselnd an. Mit Absicht habe ich die Tür offenstehen gelassen, doch Fitz-James schließt sie demonstrativ.
»Okay, Sie haben gewonnen. Ivy kann bleiben. Aber Sie sind für ihre Fehler verantwortlich, nur damit das klar ist.«
»Sie ist neu. Was erwarten Sie? Menschen, die perfekt wie Computer arbeiten? Man sollte immer zuerst vor der eigenen Tür kehren«, meine ich spitz.
»Was wollen Sie denn damit sagen?« Er hebt eine Augenbraue und schaut mich fragend an.
Für meine Begriffe steht er mir viel zu nah gegenüber, was mich an meinen Traum erinnert, an all meine Träume, in denen John Fitz-James eine tragende Rolle spielt, und mir wird plötzlich ganz heiß. Röte steigt meine Wangen hinauf, das spüre ich an der Hitze in meinem Gesicht. »Niemand ist unfehlbar«, murmele ich verlegen.
»Vielleicht haben Sie recht«, meint er leise und hebt seine Hand. Im ersten Moment denke ich, er will meine Wange berühren, doch dann geht seine Hand zu meiner Schulter. »Ein Fussel«, raunt er mir zu und lässt die Hand wieder sinken.
Ich habe den Atem angehalten und atme jetzt unkontrolliert aus. Als ich tief Luft hole, steigt mir der herbe Duft seines Rasierwassers in die Nase und ich habe Angst ohnmächtig zu werden, so gut riecht er. Warum muss so ein wunderbarer Mann, so ein Kotzbrocken sein?
»Sie müssen heute Abend Lennox noch mal mit zu sich nach Hause nehmen«, bestimmt er.
Was er sich nur immer einbildet. »Das geht nicht. Ich habe heute Abend etwas vor.«
Er schaut mich an, als wolle er fragen, was eine wie ich denn schon vor haben könnte, doch die Frage kommt ihm nicht über die Lippen.
»Ich habe morgen frei«, erkläre ich.
»Warum haben Sie morgen frei?« Er schlägt schon wieder diesen Ton an, den ich gar nicht leiden kann.
»Weil ich morgen Geburtstag habe und heute Abend mit meinen Freundinnen feiern gehe. Sie müssen sich mal selbst um Lennox kümmern.«
»Wer hat Ihnen den freigegeben?«, fragt er konsterniert.
»Sie, Sir.«
»Dann verschieben Sie Ihren Scrabble Abend, oder was sie sonst auch vor haben.«
Ich schnaufe laut auf. »Auch wenn es Sie überhaupt nichts angeht, aber ich gehe mit Unity, Ivy und Pansy in einen Club, um meinen Geburtstag zu feiern.«
»Welcher Club?«
Er ist so was von neugierig, doch ich bin viel zu sauer, als dass ich mich zurückhalten kann. »Ins My Mind.«
»Das ist ein erotischer Club.« Fitz-James schaut mich geringschätzig an.
Als wenn ich das nicht wüsste, schließlich gehört das My Mind zu den Firmen, die ich selbst betreue. »Glauben Sie, man wird uns dort nicht hineinlassen?« Meine Stimme klingt aggressiv.
Er blickt mich abschätzend an. »In diesem Aufzug mit Sicherheit nicht.«
»Wer sagt denn, dass ich so ...« Ich schließe meinen Mund und werde mich nicht weiter provozieren lassen.
Ich wende mich zur Tür und Lennox erhebt sich ebenfalls. »Mach Platz, Lennox, heute kannst du nicht mitkommen. Herrchen wird sich gut um dich kümmern.«
»Ihr Urlaub ist gestrichen.«
Ich kann den Feierabend gar nicht abwarten. Heute ist mein großer Abend. Morgen werde ich dreißig. Ein runder Geburtstag, den ich unbedingt feiern will. Man wird ja schließlich nur ein Mal dreißig. Obwohl, wenn ich es mir recht überlege, wird man auch nur einmal neunundzwanzig, ach egal, ein Geburtstag ist immer ein Grund zum Feiern. Für diesen Anlass habe ich mir extra ein neues Kleid gegönnt. Nun, ob der Begriff Kleid der richtige Ausdruck ist, weiß ich nicht, müssen Kleider nicht eine bestimmte Länge haben? Meine Mutter würde es vermutlich als breiten Gürtel bezeichnen. Dazu ist es auch noch sehr durchsichtig, aus schwarzem Organza. Mit zwei dünnen Trägern. Einen BH kann ich darunter nicht tragen, dafür ist es am Rücken zu tief ausgeschnitten. Als Dessous muss ich einen String wählen, alles andere würde sich abzeichnen. Das feine Gewebe ist mit kleinen Strasssteinchen durchwebt. Ich hoffe, sie lenken von meinem kleinen Busen ab. Ich trage eine dunkelrote Stola dazu und hohe schwarze Schuhe. Mein kupferrotes Haar habe ich auf Lockenwickler aufgedreht, Ich finde mich hübsch, meine langes Haare ist nun von Wellen gezeichnet und lassen es weich wirken. Ich benutze einen dunkelroten Lippenstift und etwas Rouge, zusammen mit dem schwarzen Mascara lässt das dezente Make-up meine grauen Augen leuchten. Ich wette, Euer hochwohlgeboren würde mich in diesem Aufzug mit Sicherheit nicht erkennen. Schon ärgere ich mich, dass ich überhaupt an Fitz-James denke. Warum taucht er nur immer wieder in meinen Gedanken auf. Das ist wirklich krank.
Vor dem Club warte ich auf die Mädels. Ich habe mir ein Taxi gegönnt, denn heute werde ich bestimmt etwas mehr trinken, um mich danach noch selbst hinters Steuer setzen zu können.
Es dauert keine fünf Minuten, da treffen die Mädels ein, die sich ebenfalls ein Taxi geteilt haben.
»Schaut, was ich ergattert habe!«, ruft Unity aufgeregt und hält vier Karten in die Höhe.
»Was ist das?«, frage ich aufgeregt.
»Wow, Alisa! Du siehst wundervoll aus. Ich hätte dich beinah nicht erkannt.« Unity schaut mich staunend an.
»Mein Gott, was für ein Kleid. Wo hast du das nur her?« Ivy schlägt sich vor Staunen die Hände vor den Mund.
»Ach, das habe ich im Ausverkauf erstanden.«
»Es ist ein Designerstück, stimmt es?« Pansy hat ein Auge dafür.
»Ja, ich habe es bei Herold’s ergattert«, gebe ich zu.
»Selbst wenn du es zum halben Preis bekommen hast, hat es immer noch ein Vermögen gekostet.« Unity gibt einfach keine Ruhe.
»Was hast du da?«, frage ich und tippe auf die Karten in ihrer Hand.
Sie hält sie siegessicher in die Höhe. »VIP-Karten«, ruft sie aufgeregt.
»Was? Für das My Mind?« Ich kann es nicht glauben. »Wie bist du da nur herangekommen?«
»Ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk.« Sie grinst wissend, verrät aber sonst nichts.
Mit den Karten brauchen wir uns nicht in die Reihe der wartenden Gäste einreihen, sondern werden direkt eingelassen. Einer der Türsteher begleitet uns persönlich in den VIP-Bereich. Dort haben wir eine eigene Loge, die in der ersten Etage liegt. Es steht eine Flasche Champagner bereit und eine Kellnerin, die nur einen Hotpants und ein durchsichtiges Oberteil trägt, füllt unsere Gläser und informiert uns, dass alle Getränke aufs Haus gehen. Ich kann mein Glück gar nicht fassen.
»Hast du die Oberarme des Türstehers gesehen?«, meint Unity lächelnd, »die würde ich mir gerne mal genauer ansehen. Also auf einen tollen Abend!« Sie verteilt die Gläser und wir stoßen an.
»Los, lasst uns tanzen.« Ivy ist ganz wild darauf, endlich auf die Tanzfläche ins Erdgeschoss zu kommen. Der Club ist voll, die verschiedenen Bars überfüllt von Menschen, die ihre Getränke ordern. Es dauert nicht lange und wir treffen auf eine Gruppe von Männern, die uns genau beobachten.
»Hi, ich bin Tom! Darf ich deinen Namen erfahren?«, spricht mich einer der Männer aus der Gruppe an, doch bevor ich überhaupt Luft holen kann, fährt Unity dazwischen. »Tut mir leid, die Dame hat heute schon ein Date.«
Sie nimmt meinen Arm und zieht mich zur Treppe, die in die Loge führt.
»Warum hast du das gemacht? Endlich hätte ich mal einen netten Typ kennenlernen können.« Ich fass es einfach nicht. Warum macht sie das? »Was ist denn los? Warum darf ich mich mit dem Typ nicht unterhalten? Ich habe doch gar kein Date«, meine ich ein wenig beleidigt.
»Was du nicht sagst. Alles Liebe zum Dreißigsten!«, rufen die Mädels im Chor und umarmen mich. Sie drücken mir fette Küsse auf die Wangen, und danach stoßen wir mit einem weiteren Glas Champagner an. Sobald ich einen Schluck getrunken habe, nimmt Pansy mir das Glas aus der Hand.
»Hey!«, rufe ich und will es mir wiederholen, doch sie schüttelt den Kopf.
»Wir haben eine Überraschung für dich.« Unity wedelt mit einem Umschlag vor meiner Nase herum, während die anderen mich aufgeregt anblicken.
»Oh, ihr solltet doch nichts für mich ausgeben.«
»Los, mach es schon auf.«
»Aber es ist noch gar keine zwölf Uhr.« Ein Blick auf meine Uhr bestätigt, dass es gerade mal elf ist.
»Auf die eine Stunde kommt es doch nicht an. Los schau schon rein.«
Okay, ich kann nicht anders. Ich liebe Überraschungen und reiße den roten Umschlag auf. Darin finde ich eine Schlüsselkarte mit einer Nummer drauf, mehr nicht. Etwas verwirrt halte ich sie hoch und drehe sie neugierig.
»Wofür ist die?«, frage ich ein wenig unsicher. Die Mädels schauen mich an, als müsste ich jeden Moment in Hysterie ausbrechen.
»Du weißt doch, dass der Club über spezielle Räume verfügt, in denen man sich zurückziehen kann. Zu zweit«, erklärt Unity.
»Tja, zu zweit wäre ich gewesen, wenn ich den Typen auf der Tanzfläche näher kennengelernt hätte«, meine ich und lächele verlegen.
»Irrtum. Es wartet jemand dort auf dich und ich kann dir versprechen, es wird die Nacht deines Lebens.«
WAS? Ich glaube, ich habe mich verhört. »Was habt ihr gemacht?«
»Wir haben dir einen Typen ausgesucht, der dort auf dich wartet, und dir deinen Geburtstag versüßen wird. Wir haben ihn alle zusammen für dich ausgesucht.«
Ich kann es nicht glauben. »Nein, das habt ihn nicht gemacht. Ihr habt nicht einen Callboy für mich organisiert.« Ich schüttele den Kopf, doch die leuchtenden Augen meiner Freundinnen zeugen davon, dass sie genau das gemacht haben.
»Ich kann doch nicht einfach mit irgendeinem Typen schlafen!«, meine ich leise.
»Warum denn nicht?«, fragt Ivy und hebt die Schultern. »Schau ihn dir doch zumindest an. Was soll denn schon groß passieren? Du lässt dich verwöhnen und siehst ihn nie wieder. Da ist doch nichts dabei.«
Ha! Hat sie eine Ahnung. Da ist sogar sehr viel dabei.
»Sorry, Leute. Das ist sehr lieb gemeint, aber ich kann das nicht.« Ich beiße mir auf die Lippen.
»Liebes, es ist dein dreißigster Geburtstag. Du bist doch keine Jungfrau mehr. Diese Typen sind gut gebaut, erfahren und verschwiegen. Anschauen kostet nichts. Los, mach schon. Die Zimmer liegen in der obersten Etage.« Unity drängt mich geradezu in Richtung Treppe, die eine Etage höher führt. »Der Kerl kostet eine Menge Geld, also enttäusch uns nicht. Mach ein Beweisfoto«, flüstert sie mir ins Ohr und drückt mir einen dicken Kuss auf die Wange.
Als ich mich einen Moment später zu ihr umdrehe, ist sie verschwunden. Ich blicke auf die Zimmerkarte in meiner Hand. Nummer sieben. Gott, meine Glückszahl. Na, das kann ja dann gar nicht schief laufen.
In der oberen Etage angekommen wandere ich langsam den Gang entlang, die Türen sind durchnummeriert. Sie haben unterschiedliche Farben, die Nummer sieben ist dunkelrot. Es gibt nur einen Türknauf, die Tür selbst ist verschlossen. Also schiebe ich die Schlüsselkarte in den Slot und mit einem kleinen Piepton, öffnet sie sich. Der Flur ist nur spärlich beleuchtet, der Raum von Zimmer Sieben noch dunkler.
»Okay, alles oder nichts!«, murmele ich, atme angestrengt aus und betrete den Raum.
Den Mann auf dem Bett nehme ich sofort wahr. Als ich eintrete und die Tür hinter mir schließe, erhebt er sich. Zum Glück ist er angezogen, ich hatte schon befürchtet, ihn nackt im Bett vorzufinden. Er schüttet Champagner in zwei Gläser und dreht sich zu mir um. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Croft. Darf ich Ihnen ein Glas Champagner anbieten?«
»Mister Fitz-James?« Ihre Stimme bricht, und sie muss sich räuspern, als sie meinen Namen ausspricht. Der Ausdruck in ihrem Gesicht ist göttlich. Sie hat wohl mit allem gerechnet, nur nicht mit mir. Und ich habe nicht eine dermaßen heiße Frau erwartet. Bisher kenne ich Miss Croft immer nur in strengen Hosenanzügen und Blusen, die meist bis zum Hals alles verdecken. Im ersten Augenblick, als sie zur Tür hereinkommt, habe ich sie gar nicht erkannt. Ihr Haar sieht so anders aus, ihr Körper wird von einem Hauch von nichts bedeckt. Sie trägt High Heels, die ihre schlanken Beine gut zur Geltung bringen. Ich würde am liebsten das Licht einschalten, damit ich mehr von ihr sehe, doch ich denke, es würde sie verschrecken.
»Was ... was machen Sie hier?«
»Ich warte auf Sie«, gebe ich ehrlich zu.
»Auf mich? Aber ich dachte, hier wartet ... also die Mädels sagten mir, dass ...« Sie fährt hektisch mit der Hand über ihren Hals.
Langsam gehe ich auf sie zu, reiche ihr das Glas. »Happy Birthday, Alisa«, meine ich leise und stoße gegen ihr Glas.
»Danke«, murmelt sie und trinkt das Glas in einem Schluck leer.
»Sie scheinen sehr durstig zu sein. Darf ich Ihnen noch etwas anbieten?«
Sie schüttelt den Kopf.
»Der Champagner kostet dreihundert Pfund. Wir sollten ihn nicht schal werden lassen.« Ich nehme die Flasche aus dem Sektkühler und schütte ihr nach.
»Was wollen Sie hier, Mister Fitz-James?«
Ich ziehe meine Anzugsjacke aus und werfe sie über die Armlehne des Sessels, der neben dem Bett steht. »Ich mache hier das, wofür ich bezahlt wurde.«
»Was?«, ruft sie aufgeregt und macht einen Schritt auf mich zu, während ich meine Krawatte ablege und mein Hemd zur Hälfte aufknöpfe. »Was machen Sie da?«, ruft sie aufgeregt.
»Wonach sieht es denn aus?«
»Nein, bitte, das geht nicht. Ziehen Sie sich wieder an. Es muss sich um einen Fehler handeln. Ich glaube nicht, dass meine Freundinnen Sie für mich ausgesucht haben.« Sie fährt sich hektisch durch ihr Haar und ihre Wangen färben sie mal wieder rot. Ich liebe es, wenn sie rot wird. Langsam bekomme ich wirklich Lust sie zu küssen. Ich weiß nicht, was mich geritten hat, diesen Auftrag zu übernehmen. Doch seit dem Zeitpunkt, als Unity mir erzählte, welche Überraschung hier auf Alisa wartet, formte sich ein ganz genauer Plan in meinem Kopf. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass ein anderer Mann hier auf sie wartet. Es war ein leichtes Angus von diesem Job abzuziehen, damit ich ihn selbst übernehmen kann. Immerhin steht er auf meiner Gehaltsliste.
»Sie wollen doch nicht wirklich ... nein, das können Sie nicht durchziehen. Woher wissen Sie überhaupt davon? Ich werde jetzt gehen.«
Sie wendet sich um, doch ich bin schneller und schlinge meine Arme um ihren Körper. »Wie wäre es, wenn du mich für den Anfang erst mal John nennst?« Ihr Haar streichelt mein Gesicht, als ich mich zu ihr hinunterbeuge. »Du duftest so gut.«
»Mister Fitz-James, ich halte es nicht für angebracht. Sie können nicht mit mir schlafen.« Sie dreht sich in meinen Armen und blickt mich herausfordernd an.
»Warum nicht. Ich wurde dafür bezahlt.«
»Das ist wirklich erniedrigend. Bitte lassen Sie mich los.«
»Ich finde es sehr erregend«, murmele ich leise und lege meine Hände auf ihre Hüften. »Du willst doch deine Freundinnen nicht enttäuschen, oder?«
»Das ist ein Scherz, oder? Sie stecken mit den Mädchen unter einer Decke, habe ich recht?« Jetzt beginnt sie zu lachen und sieht so sexy dabei aus. »Ich wäre beinahe darauf hereingefallen. Sie sind wirklich ein guter Schauspieler, das muss ich Ihnen lassen, Mister Fitz-James.« Sie will sich aus der Umarmung drehen, doch ich halte sie weiter fest.
»Das ist alles andere als ein Scherz, Alisa.« Ohne weiter darüber nachzudenken, beuge ich mich hinunter und küsse sie. Eigentlich sollte es nur ein kleiner kurzer Kuss werden, doch sobald meine Lippen ihre Haut berühren, macht das jeden Plan zunichte.
***
Seine Lippen auf meinem Mund fühlt sich an, als gehöre er dorthin. Ich kann es einfach nicht fassen, ihn hier zu treffen. Es kann sich nur um einen Scherz handeln, wenn auch ein sehr makabrer. Doch sein Kuss fühlt sich keineswegs wie einer an. Ich versuche diesem Kuss nicht zu viel Bedeutung beizumessen, es ist immerhin nur ein Kuss, doch ich meine, hey, das ist ein Weltklassekuss. Der Moment, als er seinen Kopf wieder anhebt, spüre ich ein Bedauern.
»Alles Gute zum Geburtstag, Alisa«, flüstert er an meinen Lippen.
»Danke.« Ich schaue in seine grünen Augen, in die ich schon so oft geblickt habe, doch plötzlich ist alles anders. Es hat den Anschein, als würde ich ihn zum ersten Mal wirklich sehen.
»Du siehst so was von heiß in diesem Kleid aus, du solltest es zur Arbeit anziehen«, meint er und schaut mich verlangend an. Das kann nicht der John Fitz-James sein, den ich kenne. Wo ist der Kotzbrocken abgeblieben? »Zieh es aus«, meint er in einem Ton, der mir eine Gänsehaut verschafft.
»Nein«, ich schüttele den Kopf. Das kann ich auf keinen Fall zulassen.
»Doch, Alisa. Glaubst du, ich würde deine verlangenden Blicke nicht sehen, die du mir zuwirfst, wenn wir miteinander streiten? Was glaubst du, warum ich ständig mir dir Krieg führe? Ich will dich und jetzt habe ich die einmalige Gelegenheit dazu.«
Ich kann nicht fassen, was er da von sich gibt.
»Du glaubst mir nicht?« Er streichelt meine Wange und diese Berührung ist so ganz anders, als jeder Kontakt, den wir bisher hatten.
»Es ist nicht richtig.«
»Hör auf zu denken und küss mich.«
Er kommt mir näher, wartet jedoch darauf, dass ich ihm entgegenkomme. »Es ist nur ein kleiner Schritt, Alisa.«
»Ich kann nicht, Mister ...«
»Hier bin ich für dich nur John. Einfach nur John.«
Ich schließe die Augen, und alles um mich herum beginnt in Vergessenheit zu geraten. Ich nehme seinen Duft auf, so fruchtig nach Grapefruit und Rosmarin. Ich atme durch den offenen Mund, weil mich dieser Duft trunken macht.
»Sag es«, flüstert er mir ins Ohr.
»John«, kommt es leise über meine Lippen und es hört sich wie eine ganze Symphonie an.
»Was möchtest du?«, fragt er und streichelt meine Arme mit seinen Fingerspitzen.
Diese Berührung bringt mich um den Verstand. Sie macht mich regelrecht high, als wäre er eine Droge, die nur ich konsumieren kann. »Dich.« Dieses Wort schreit geradezu in meinem Kopf, doch ausgesprochen hören sie sich wie ein leises Flüstern an.
»Das wollte ich hören.« Er hebt mein Kleid an und zieht es mir über den Kopf. Er blickt mich genau an, zieht hörbar die Luft zwischen die Zähne ein. »Du bist wunderschön. Warum habe ich das bisher nicht erkannt?« Er zerrt mich an seinen Körper, ich spüre seine Erregung, die sich hart gegen mich drückt.
»Wir können nicht ...« Es ist ein letzter kläglicher Versuch, doch er legt mir einen Finger auf die Lippen. »Du musst vergessen, was wir sind. Hier sind wir nur Alisa und John, mehr nicht. Nichts anderes zählt. Eine Frau und ein Mann, die das Schönste teilen werden, was es auf Erden gibt. Hör auf zu denken, schalte deinen messerscharfen Verstand ab und fühle nur noch. Lass dich fallen, ich werde dich auffangen, das verspreche ich dir.«
Seine schönen Worte berauschen mich. Ich trage nur noch den knappen String und komme mir sexy und begehrenswert vor. Ich winde mich aus seinen Armen, greife zu meinem Glas und trinke einen Schluck Champagner. Ich mag dieses Gefühl, mich attraktiv zu finden, ich liebe es, wenn sein Blick auf meinem Körper liegt und er nicht genug davon bekommen kann. In diesem Raum bin ich plötzlich eine ganz andere. Alisa, die mutige, die geheimnisvolle Verführerin.
Nachdem ich den Inhalt des Glases geleert habe, steige ich aus meinen Schuhen. Nun bin ich ein ganzes Stück kleiner und ich muss mich auf Zehenspitzen stellen, um John auf den Mund zu küssen. Dabei wandern meine Hände zu seinem Hemd, um die restlichen Knöpfe zu öffnen, damit ich es ihm von den Schultern schieben kann. Er hält ganz still.Auf seine Brust verteile ich kleine Küsse, wandere weiter zu seinem Rücken und erstarre. Das ist wirklich eine Überraschung. Ein riesiges Tattoo ziert seine Haut. Wunderschöne ausgebreitete Engelsflügel, sehr detailreich dargestellt. Darunter mit geschwungenen Buchstaben der Satz: Nichts ist so gewöhnlich wie der Wunsch bemerkenswert zu sein!
»Wow!«, entfährt es meinen Lippen und komme nicht umhin, die Tinte mit meinen Fingerspitzen nachzufahren. »Shakespeare auf deiner Haut. Das hätte ich nicht erwartet.« Niemals im Leben hätte ich John so etwas zugetraut. Dieser Mann steckt voller Geheimnisse und ich bin gerade dabei, eines nach dem anderen zu lüften. John bewegt sich nicht, während ich seine Haut erkunde. Als ich wieder vorne ankomme, öffne ich den Gürtel und Verschluss seiner Anzughose. John beugt sich vor, schlüpft aus Schuhe und Strümpfe, dann lässt er die Hose einfach zu Boden fallen. Wir stehen uns gegenüber, fasziniert von der Gestalt des jeweils anderen.
»Komm zu mir.« Seine samtene Stimme durchbricht die Stille, obwohl es eigentlich nicht still ist, da das Wummern der Bässe aus dem Club deutlich zu hören ist.
Ich ziehe meinen String aus, er landet, wie die andere Kleidung auf dem Boden, dann schließe ich die Lücke, hocke mich vor ihm hin, und ziehe John seine Shorts aus.
Seine Erektion springt mir regelrecht entgegen. Er ist hart und ich umfasse seine Härte, mit der Hand reibe vorsichtig darüber.
»Du bist diejenige, die heute Geburtstag hat. Ich werde dich verwöhnen«, meint er lächelnd, und zieht mich an den Schultern wieder in den Stand. Er schiebt seine Hände unter meinen Po, hebt mich hoch und trägt mich zu dem Bett. Es ist eines dieser hohen Boxspringbetten, breit und gemütlich. John lässt mich darauf nieder. Fast bedauere ich, dass unser Körperkontakt abbricht. Kaum lässt er mich los, vermisse ich seine Hände - das ist verrückt. Zunächst traue ich mir nicht zu, ihm direkt in die Augen zu schauen, doch als er mich dazu auffordert, blicke ich in ein Meer von Grün, dass mich nicht mehr loslässt.
»Schau mich an, lass mich nicht aus den Augen«, befiehlt er und ich befolge seine Anweisungen nur zu gern.
Er spreizt meine Beine, stellt sich dazwischen und streichelt die Innenseiten der Schenkel.
»Deine Haut ist so weich«, knurrt er. »Ich kann gar nicht aufhören dich zu berühren.«
Immer weiter fahren seine erfahrenen Hände meine Haut entlang, berührt stellen, die er bisher noch nicht zu Gesicht bekommen hat. Als er seine gespreizte Handfläche auf meine Scham legt, atme ich hektisch ein und halte den Atem an.
»Wunderschön«, murmelt John, zieht ebenfalls die Luft ein.
Ich atme ganz flach, weil ich nicht weiß, was er als Nächstes vor hat. Diese Ungewissheit macht mich ganz irre, fast so wie seine Berührungen. Sein Daumen beginnt meine Klitoris zu massieren, ganz leicht und sanft, und entlockt mir damit einen lauten Seufzer.
»Mehr?«, fragt er mich.
Ich schließe für eine Sekunde die Augen, und sofort hält er in der Bewegung inne, will, dass ich ihn ansehe. Sofort stelle ich den Augenkontakt wieder her. Er ist mein Gebieter, ich reagiere auf jedes Kommando, das er erteilt. Mit nur einer Berührung werde ich zu seiner Sklavin, obwohl ich es gar nicht will.
»Ja«, hauche ich in den Raum, strecke ihm mein Becken entgegen, um meiner Antwort Nachdruck zu verleihen.
»Was bekomme ich dafür?«
Er lächelt bei diesen Worten und kleine Fältchen bilden sich an seinen Augen. Ich kann mich nicht erinnern, ihn je Lachen gesehen zu haben, er sollte es öfter tun, denn John sieht so sexy damit aus. Es kommt mir vor, als würde ich diesen erotischen Mann zum ersten Mal sehen - als würde ich den wahren John Fitz-James gar nicht kennen.
»Was bietest du mir?«, fragt er erneut und hält in der Bewegung inne.
»Ich weiß nicht. Was möchtest du denn?« Wahrlich bin ich ratlos, was er von mir verlangt.
»Wozu bist du bereit, wenn ich dich kommen lasse?«
»Ich lasse dich ebenfalls kommen«, biete ich ihm selbstbewusst an.
»Davon gehe ich aus, das reicht mir nicht.«
Himmel, was will er von mir. »Ich habe keine Ahnung.«
»Ich will ein weiteres Treffen.«
Was? Ich habe ihn nicht richtig verstanden. Mein Blut rauscht mir in den Ohren. Hat er gesagt, dass er mich ein weiteres Mal treffen will?
»Wir treffen uns doch«, erkläre ich atemlos.
»Du weißt, wo von ich spreche. Sag ja und ich ficke dich, dass du deinen Namen vergisst.«
»Wann?«, frage ich und versuche mich zu konzentrieren, denn er massiert meine Klit erneut.
»Morgen, um die gleiche Zeit. Sag ja.«
»Ja«, stöhne ich. »Ja.« Ein Schrei ertönt, als er einen Finger in mich hineinschiebt. Ohne Ansage, ohne Vorbereitung, aber mit Gefühl und Vorsicht. Ich hatte bisher keine Ahnung, was dieser Mann mit seinen Fingern anstellen kann. Vermutlich werde ich nie wieder auf seine Hände schauen können, ohne mich an diesen Moment zu erinnern.
»Entspann dich.«
Ich zerfließe, löse mich in meine Einzelteile auf, das denke ich zumindest. Dieses Gefühl darf nicht vergehen. Er hat mich angefixt, und ich habe keine Ahnung, wie ich je wieder darauf verzichten soll. Was kann noch kommen? Mehr ist gar nicht mehr möglich.
»Dir zuzusehen, macht mich verrückt. Du bist so nass und dein Duft ist für mich unwiderstehlich. Ich kann nicht warten.« Seine Worte klingen abgehakt, als müsste er sich sehr zusammenreißen. Als er von mir lässt bin ich fast ein wenig enttäuscht.
Er geht hinüber zum Nachttisch, nimmt aus der Schale, die darauf steht, ein Kondom, reißt es mit den Zähnen auf. Während er zurückkehrt, zieht er den Schutz über, greift nach meinen Beinen und zieht mich zur Bettkante. Mit einem Stoß dringt er in mich ein und knurrt laut auf. Seine animalische Art macht mich irre an, ich winde mich, während er sich langsam in mir bewegt, sein Tempo aber stetig steigert.
»O Gott!«, stöhne ich, greife zu meinen Brüsten, massiere die Nippel, was meine Erregung immer weiter steigert. »Mehr!«, fordere ich und John kommt meiner Bitte gerne nach.
Kleine Schweißperlen bilden sich auf seiner Brust und ich wünschte mir, ich könne ihn berühren, doch in meiner momentanen Lage reiche ich nicht an ihn heran. Also bleibt mir nur der Augenkontakt.
»Du fühlst dich geil an. Ich wünschte, ich könnte dich richtig spüren.«
Ja, das wünschte ich auch, doch ich bringe es nicht über meine Lippen. Ich konzentriere mich auf die Welle, die mich erfasst. Zu lange habe ich es hinausgezögert, dass ich noch länger warten kann. Ich spüre den Alkohol in meinem Blut, die Wärme, die meinen Körper erfasst und vor allem seine Berührungen. Der Moment, wenn unsere Becken sich treffen, die raue Art, mit der er mich nimmt. Johns Atem kommt nur noch abgehakt, ich erkenne, er ist auch kurz davor zu kommen.
»Komm mit mir, Baby!«, ruft John und stößt hemmungslos in mich hinein, spreizt meine Beine immer weiter, hält mich gleichzeitig fest, damit ich nicht wegrutsche.
»Ja, ich komme!« Ein lauter Schrei, der seinen Namen trägt, so wie er es versprochen hat, ertönt und ich falle über die Klippe mit weit ausgebreiteten Armen, als wolle ich fliegen, lasse mich hinabgleiten in ein schwarzes Nichts, und habe vertrauen, dass John mich auffangen wird.
Schwer atmend liegt John neben mir, nachdem er das Kondom entsorgt hat. Er hat das Laken über uns ausgebreitet, was eine Art intime Atmosphäre schafft. Das seidige Laken kühlt meinen erhitzten Körper und fühlt sich wundervoll auf der Haut an.
»Möchtest du etwas trinken?«, fragt John und schenkt unsere Gläser ein.
»Ja, bitte.«
Er reicht mir mein Glas. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.« Ich schaue auf meine Uhr, es ist bereits weit nach Mitternacht. Dreißig - schießt mir durch den Kopf. Er stößt mit mir an, wir trinken einen Schluck, dann nimmt er mir das Glas wieder ab. Seine Hände umschließen mein Gesicht und er küsst mich. Erst sanft, und ich denke, es ist nur ein kleiner Geburtstagskuss, wird sein Kuss drängender. Seine Zunge sucht einen Weg in meinen Mund und findet ihn. Er schmeckt köstlich nach Champagner und herb nach Mann. Seine Lippen stehen ganz im Gegensatz zu seiner rauen Zunge, sie liegen weich und zärtlich auf meinem Mund. Obwohl ich total erledigt bin, möchte ich nicht, dass dieser Kuss endet. Als John seine Hände ins Spiel bringt, stöhne ich laut auf, was John mit einem Lächeln quittiert.
»Croft, ich bin zwar potent, aber auch ich brauche eine kleine Pause.«
Dass er meinen Nachnamen benutzt, ist wie eine kalte Dusche. Ich erstarre merklich. Plötzlich steht mir diese irrationale Situation klar vor Augen. Ich rücke ein wenig von ihm ab, schaue ihn erschrocken an. Ich bin ganz trunken, nicht nur von dem Champagner, auch von seiner Nähe, dem Sex, doch mein Herz rast, weil mich unvermittelt die Wirklichkeit einholt.
»Ich sollte jetzt gehen.« Meine Stimme kratzt und ich bin unsicher. Wenn ich jetzt aus dem Bett steige wird er mich nackt sehen und das ist mir peinlich. Was wiederum ziemlich bescheuert ist, denn er hat mich nicht nur nackt gesehen, sondern ganz andere Dinge mit meinem Körper angestellt.
»Wir haben das Zimmer die ganze Nacht. Ich möchte noch nicht, dass du gehst.«
»Aber meine Freundinnen warten sicherlich auf mich.«
»Deine Freundinnen werden sicherlich nicht mehr mit dir rechnen. Entspann dich. Komm her.«
Er hebt seinen Arm, damit ich mich an seine Brust lehne. Ich beiße mir auf die Unterlippe, überlege einen Augenblick, dann gebe ich nach und kuschele mich in seinen Arm. Diese Situation hier ist so unwirklich, dass ich innerlich den Kopf schüttele. Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte dies einer meiner verrückten Träume sein. Doch ich bin wach, hellwach.
»Wissen Unity, Ivy und Pansy, dass ich mit dir hier bin?«, frage ich vorsichtig.
Nachdenklich schüttelt John den Kopf. »Nein. Sie haben Angus für dich gebucht.«
»Warum bist du dann hier?«
Er streichelt zärtlich meinen Oberarm. »Du machst mich wahnsinnig«, murmelt er leise, als wäre das, Erklärung genug. Als ich schon denke, er wird es nicht weiter erläutern, holt er tief Luft und meint: »Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass ein anderer mit dir schläft.«
»Warum denn nicht?«, frage ich verwundert. Hätte ich nicht eine halbe Flasche Champagner intus, wäre ich bestimmt nicht mutig genug, diese Frage zu stellen.
John bewegt sich unruhig, dass Laken rutscht tiefer, ich sehe, dass seine Männlichkeit bereits wieder hart ist. Er nimmt meine Hand, drückt sie gegen seinen Schaft. »Deshalb.«
Was soll ich damit anfangen? Hatte er nur Lust zu ficken? Wollte er mich? Oder ist etwas mit Angus nicht in Ordnung? Ich habe keine Ahnung. Meine Konzentrationsfähigkeit lässt merklich nach, etwas das mir selten passiert.
Ich blicke zu John auf, seine grünen Augen mustern mich. »Ich will dich noch mal. Ich habe keine Ahnung, was du mit mir anstellst, aber ich kann nicht von dir lassen. Dein Körper macht mich verrückt, die Geräusche die du von dir gibst, während ich in dir bin, sind bemerkenswert«, brummt er und seine Hände streicheln meine Haut.
Meine Finger schieben sich unter das Laken, tasten sich vorsichtig zu seiner Erektion, liebkosen ihn leicht.
»Ich bin nicht aus Zucker, Baby, du kannst mich ruhig richtig anfassen.«
In seinem Ton schwingt ein merkwürdiger Unterton mit, der mich hellhörig werden lässt. »Du magst es härter«, stelle ich fest und bin mir sicher, dass ich richtig liege.
»Ja«, gibt er zu.
»Wie hart?«
»Ziemlich.«
»Dann hast du dich gerade sehr zurückgehalten?«
»Ich habe normalerweise anderen Sex«, gibt er zu.
Ich möchte gar nicht wissen, wie der aussieht, weil ich es weiß. In einem anderen Leben, das lange hinter mir liegt, habe ich ebenfalls eine ganz andere Art von Sex genossen, doch das ist Vergangenheit.
»Möchtest du es mir zeigen?«, frage ich zögerlich.
John schaut mich einen Moment erstaunt an, dann schüttelt er den Kopf. »Nicht heute Nacht. Dreh dich auf den Bauch.«
Sofort komme ich seiner Aufforderung nach. Ich spüre, wie er über meinen Körper gleitet, mich mit seiner warmen Gestalt bedeckt. Johns Hände fliegen über meine Haut und halten plötzlich inne. »Was ist das?«, fragt er barsch und richtet sich auf. Tastet weiter über meinen Rücken.
»Das sind kleine Narben«, gebe ich zu und will unter ihm hervorkriechen, doch er hält mich fest.
»Woher hast du diese Narben?«
Das ist etwas, worüber ich nicht spreche. Ich bleibe stumm.
Ohne sein Tun zu unterbrechen, will er jedoch eine Antwort auf meine Frage. Ich weiß, er wird nicht lockerlassen, bevor er die Wahrheit kennt.
»Ich sollte wirklich gehen«, meine ich stockend.
»Nein, Alisa. Sag mir die Wahrheit. Woher kommen diese Narben auf deinem Rücken.«
Mein Atem stockt, als ich antworte. »Mein Master hat die Kontrolle verloren, als er mich ausgepeitscht hat.«
»Du hast SM praktiziert?«, fragt er unglaubwürdig und ich höre die Überraschung in seiner Stimme.
Ich nicke, zu mehr bin ich nicht in der Lage.
Ganz deutlich spüre ich wieder seinen Körper auf meinem, als er mir leise ins Ohr flüstert: »Du bist so eine Überraschung für mich, Baby, weißt du das?«
Der Morgen graut, als ich erwache. John liegt neben mir, auf dem Bauch, den Kopf auf seinem Arm. Er atmet regelmäßig, also schläft er noch.
Mein Körper schmerzt. Es ist ein wohliger Schmerz; er erinnert mich an eine andere Zeit, die schon fast vergessen ist. Um diese düsteren Gedanken zu verscheuchen, schlüpfe ich leise aus dem Bett, sammele meine Sachen ein und ziehe mein Kleid über den Körper. Verdammt, ich kann meinen Slip nicht finden. Wo ist er nur abgeblieben? Er lag doch gestern noch auf dem Boden.
Ich will nicht zu viele Geräusche verursachen, denn ich habe Angst, dass John erwacht und ich will das Zimmer verlassen, bevor er aufwacht. Ein Zusammentreffen heute Morgen wäre mir doch zu peinlich.
Schon fast aus der Tür fallen mir Unitys Worte wieder ein. Schnell zücke ich mein Handy und schieße ein Foto von John, wie er im Bett liegt, natürlich nur von seinem Rücken, alles andere würde uns verraten. So leise, wie nur möglich, schließe ich hinter mir die Tür, verlasse den Club, durch den ausgewiesenen Hinterausgang und schnappe mir ein Taxi. Ich muss mich beeilen, damit ich pünktlich zur Arbeit komme.
***
Meine Hand schließt sich um den Stoff und ich ziehe ihr Aroma ein. Der Duft, der mich schon seit Monaten quält, ohne das es mir bewusst ist. Ich stecke den Slip in meine Hosentasche; eine kleine Trophäe. Ich habegewusst, dass sie weg ist, bevor ich erwachte. Es war meine Absicht, nicht weil ich sie gehen lassen wollte, sondern um ihr den nötigen Freiraum zu geben, den sie braucht, um sich an die Situation zu gewöhnen. Was als einmalige Sache geplant war, bekam nach einer Nacht plötzlich eine ganz neue Dimension. Eine, die ich im Moment nicht überblicken kann und das macht mich nervös. Doch ich muss Alisa unbedingt wiedersehen, nicht im Büro, sondern dann, wenn sie nichts außer ihren unverkennbaren Duft an ihrem wunderbaren Körper trägt, der mich regelrecht high macht.
*'**
Frisch geduscht und mit ein wenig Make-up, um meine Müdigkeit zu vertuschen, tauche ich vier Minuten nach acht im Büro auf. Die Mädels kommen alle auf mich zugestürmt, um mir zu gratulieren. Sie haben mir einen kleinen Kuchen besorgt, den ich in der Eile total vergessen habe. Ich habe es gerade mal geschafft, einen Kaffee zu trinken.
Natürlich brennt ihnen eine Frage auf den Lippen. »Wie war es?«, bricht es aus Unity heraus. »Hast du ein Beweisfoto gemacht?«, fragt sie neugierig.
Ich beiße mir auf die Lippen und nicke. Ängstlich geht mein Blick zu Johns Zimmer.
»Mister-Heiß-und-Skrupellos ist noch nicht da, keine Angst«, winkt Pansy ab.
Was für eine Überraschung. Ich atme erleichtert aus.
»Spann uns nicht auf die Folter! Wir wollen wissen, ob es sich gelohnt hat!«
»O, ja das hat es!«, stöhne ich genussvoll auf. Wenn Sie nur wüssten.
»Los, zeig uns das Foto! Wie sah der Typ aus?«
»Toll, er sah wirklich toll aus. Gut gebaut. Wirklich, er hatte einen Wahnsinnskörper. Sehr charmant und einfach ... unglaublich. Überraschend.« O je, wenn mir nur noch ein Adjektiv über die Lippen kommt, muss ich brechen. Ich weiß nicht, wie ich es in Worte fassen soll, was sich gestern abgespielt hat. Nur eines kann ich nicht sagen - die Wahrheit!
»Los, jetzt zeig schon her!« Unity ist total ungeduldig.
Ich werfe einen misstrauischen Blick zur Tür. Es ist noch nie vorgekommen, dass John so spät dran ist. Schnell krame ich mein Handy aus der Tasche, rufe das Bild auf. Ich kontrolliere noch mal, ob auch nichts Verräterisches auf dem Foto zu erkennen ist, dann halte ich es den Mädchen hin.
»Oh mein Gott!«, ruft Pansy laut und ich bekomme schon Angst. »Der sieht ja überirdisch aus. Dieses Tattoo! Was ist das, ich kann es nicht genau erkennen. Das Bild ist so dunkel und verschwommen.«
Ruckartig ziehe ich das Handy wieder weg und lasse es in meiner Hosentasche verschwinden. »Es war so eine Art Löwenkopf«, murmele ich leise.
»Wirklich? Für mich sah es wie ein Engel aus, mit Flügeln.« Ivy schaut mich fragend an.
»Ich habe nicht so genau hingesehen. Ich war mit ganz anderen Dingen beschäftigt«, gebe ich zu und lächele verlegen. »Hey, Mädels. Danke noch mal. Das war wirklich ein irres Geschenk. Ich weiß gar nicht, wie ich euch danken soll.«
»Du solltest eher unserem Chef danken, er hat uns die Kosten erstattet. Ließ sich nicht davon abbringen. Keine Ahnung, was plötzlich in ihn gefahren ist.« Unity hebt die Schultern.
Ach ja?
»Kannst du gleich sofort erledigen. Da kommt er«, flüstert Ivy und die Mädchen eilen zu ihren Schreibtischen. Ich sehe, wie sich die Glastür öffnet und ein aufgeregter Lennox auf mich zu rast.
»Hey, mein Hübscher. Na, hast du mich vermisst?«, frage ich ihn leise und kraule seinen Kopf.
»Alles Gute zum Geburtstag, Croft!« Die Stimme jagt mir wahre Schauer über den Rücken. Ich blicke auf und ein Strauß roter Rosen kommt in mein Blickfeld. John steht vor mir und schaut ernst auf mich hinunter. Nur für eine Sekunde treffen sich unsere Blicke und ich sehe seine strahlend grünen Augen.
»Sind die für mich? Vielen Dank, Mister Fitz-James.« Ich schaffe es nicht, ihn erneut anzusehen.
Er drückt mir den Strauß in die Hand. »Die brauchen Wasser«, knurrt er. Er berührt meine Finger und wie bei einem elektrischen Schlag zuckt meine Hand.
»Darling, ich wünschte, du würdest mir solche Blumen schenken.«
Erst jetzt bemerke ich die Frau, die hinter John das Büro betreten hat.
Ich habe sie noch nie gesehen. Sie trägt ein teures Kostüm, ist perfekt geschminkt und ihre Frisur sitzt. Ich komme mir ziemlich schäbig neben ihr vor, dabei trage ich heute einen meiner besten Hosenanzüge und mein Haar fällt in weichen Locken über meine Schulter.
»Ich werde dann mal die Blumen ins Wasser stellen«, meine ich verstört und laufe in die kleine Küche, die zum Büro gehört.
Mit dem Rücken lehne ich mich an die Tür. Das kann ich jetzt nicht glauben. Hundert Mal habe ich in Gedanken das erstes Zusammentreffen nach unserer gemeinsamen Nacht durchgespielt, doch im Traum hätte ich nicht erwartet, dass er mit einer anderen Tussi hier auftaucht. Angestrengt hole ich Luft. Was ist nur mit mir los? Ich kann doch nicht wirklich glauben, dass ihm unsere Nacht etwas bedeutet hat. Vermutlich hat er schon wieder vergessen, dass er mich heute Abend noch ein Mal sehen wollte. Seufzend stoße ich mich von dem Türblatt ab und suche nach einer Vase. Muss den Kopf über meine eigene Dummheit schütteln.
Die Tür öffnet sich und Unity kommt in den Raum.
»Wow, rote Rosen. Wer hätte gedacht, dass Fitz-James ein Herz besitzt. Erst bezahlt er dein Geburtstagsgeschenk und dann schenkt er dir dreißig dunkelrote Rosen. Du weißt doch wohl, was das zu bedeuten hat!«
Ich schaue den Strauß genauer an, es sind tatsächlich dreißig langstielige Rosen.
»Was soll das schon bedeuten? Er hat Angst, dass ich meinen Job hinschmeiße. Mehr steckt nicht dahinter. Du hast doch selbst gesehen, er hat schon wieder eine neue Eroberung der Woche.«
»Hattest du heute nicht frei?«, will sie wissen.
»Er hat mir den Urlaub gestrichen.«
»Na zum Glück arbeiten wir heute nur einen halben Tag und dann haben wir Wochenende.«
Es klopft an der Tür. Ich zucke entnervt zusammen. Das hier ist alles zu viel für mich.
»Alisa, du sollst zum Chef kommen.«
Auch das noch, ich verdrehe die Augen und schaue Unity an.
»Geh, ich kümmere mich um die Blumen«, schickt sie mich weg.
Ich klopfe an die Tür und trete ein, ohne auf eine Antwort zu warten. Das Bild, welches sich mir zeigt, verdirbt mir endgültig die Laune für den Rest des Tages. Diese Frau sitzt auf Johns Schoß und hat einen Arm um seinen Nacken geschlungen, und schmiegt sich an seine Brust.
»Sie wollten mich sprechen, Sir?«
»Croft! Hatten Sie heute nicht frei?« Er hat die unglaubliche Frechheit, mich das zu fragen.
Ich schnaufe wütend und muss bis drei Zählen, um ihm nicht meinen ganzen Zorn, ins Gesicht zu schleudern. Ich blicke ihm aufrecht in die Augen, versuche mir, nicht das geringste Anmerken zu lassen.
»Sie haben mir doch selbst den Urlaub gestrichen, Sir.«
»Ah, stimmt. Nun gut, gehen Sie nach Hause und feiern Sie Ihren Geburtstag.« Seine Hand wandert zu der Hüfte seiner Gespielin und streichelt sie offensichtlich.
Ein letzter Blick in seine Augen und ich wende mich ab, ohne mich zu bedanken.
»Ach, Croft. Ich habe hier noch etwas für Sie.«
Auf dem Absatz mache ich kehrt und er hält mir einen Umschlag entgegen. Mit wenigen Schritten bin ich an seinem Schreibtisch, nehme das Kuvert entgegen. »Danke«, murmele ich und schreite erhobenen Hauptes aus dem Raum. Der Blick, den ich ihm abschließend zuwerfe, macht ihm hoffentlich klar, dass er heute Abend nicht auf mich zu warten braucht.
Meinen dreißigsten Geburtstag hatte ich mir anders vorgestellt. Zumindest nicht weinend auf dem Bett. Ich bin sehr enttäuscht und weiß noch nicht einmal warum. Ich habe keinen Anspruch auf John. Es war ein Job, den er erledigt hat. Was bilde ich mir eigentlich ein? Das er etwas für mich empfindet? Was für eine verrückte Idee. Keines seiner Worte war ernst gemeint, das wird mir jetzt klar, leider ein wenig spät. Ich bin so dumm.
Plötzlich kommt mir ein ganz anderer Gedanke. Warum ist John eigentlich für diesen Angus eingesprungen. Woher wusste er, wo die Mädels den Typen für mich gebucht haben? Und, warum konnte er so einfach dafür einspringen. Er muss seine Finger bei dieser Agentur im Spiel haben, anders kann ich es mir nicht erklären. Da fällt mir der Umschlag wieder ein, den er mir in die Hand gedrückt hat. Ich hatte ihn einfach in meine Handtasche gesteckt, als ich das Büro verlassen habe, ohne weiter daran zu denken.
Ich raffe mich vom Bett auf, gehe hinüber ins Wohnzimmer meiner kleinen Zwei-Zimmerwohnung, wo ich meine Tasche abgestellt habe. Der braune Umschlag liegt direkt obenauf. Schnell reiße ich ihn auf und schütte den Inhalt auf dem Couchtisch aus. Er enthält einen Schlüsselkey, sowie eine kleine Karte mit den Worten: